Und die Reise geht weiter...

  • Ach Mensch, Espoir!!!

    Das tut mir aber leid!
    Nachdem du so lange gekämpft hast, mit dir und ihm gerungen hast.

    Aber ich bete für dich, dass du nicht untergehst und für dich eine gute Lösung findest, einen neuen Weg.
    Ich schicke dir hiermit ganz viel Kraft und liebe Grüße,
    Deine Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo Espoir,

    auch ich möchte dir ein riesengrosses Paket Einfühlung schicken.

    Ich kann mir in etwa vorstellen, wie du dich fühlst :roll:

    Du willst nicht trinken, das ist sehr gut, denn du weisst, es hilft dir eh nicht...

    Ich hoffe, dir geht es bald etwas besser.

    Bleib stark!!!

    Wenn du uns hier brauchst, sind wir für DICH da :!:

    Liebe Grüsse schreibt der mitfühlende

    Frank

  • glück auf espoir

    bin geplättet - was soll ich dazu schreiben???? - : "scheiße"

    Zitat von espoir

    ... und ich weiß noch nicht, wie es weitergeht.

    [/b]ich binüberzeugt duwirst ne lösung bzw. n weg finden

    trockene zeit - klaren kopf

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Espoir!

    Wie geht es dir denn jetzt so? Etwas besser?

    Rühr dich halt mal. Hoffe, du kommst wieder hoch!

    Liebe Grüße von Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Liebe Espoir,

    Ich kann mir gut vorstellen, dass Du jetzt erstmal Zeit für Dich brauchst, um Dich zu sortieren und zu überlegen, wie es weiter geht.

    Ich hoffe, Du bist in dieser Zeit des Umbruchs nicht allein und hast Menschen, die Dich zumindest mental unterstützen.

    Ich schicke Dir Kraft und Mut für die anstehenden Veränderungen und würde mich ebenfalls über ein kurzes Lebenszeichen von Dir freuen.

    Alles Liebe,
    Schattenspringer

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Liebe Schattenspringerin,

    Zitat von Schattenspringer

    Ich hoffe, Du bist in dieser Zeit des Umbruchs nicht allein und hast Menschen, die Dich zumindest mental unterstützen.

    nein, ich habe niemanden.
    Ich bin völlig auf mich alleine gestellt.

    Als ich mich vorsichtig einer Freundin gegenüber äußerte, schnatterte sie tsunami-mäßig los und machte mich sprachlos.
    Eine andere Freundin kam gar nicht dazu Anteil zu nehmen, weil zeitgleich ihr Vater verstarb.
    Danach wollte ich nicht mehr sprechen.

    Es tun sich Abgründe auf, mehr kann ich nicht sagen.
    Mmmh.
    Durchhalten.

    Und nach wie vor danke ich dem lieben Gott, dass ich nicht mehr trinken muss.
    Jeden Tag bin ich dankbar.
    Würde ich trinken, wäre mir ein Platz in der Hölle gewiss.
    Das habe ich nicht verdient.

    Ich muss gehen, ich fang' schon wieder an zu heulen. :cry:

    espoir

  • Liebe espoir,

    es tut mir leid, dass Du Dich im Moment in so einer schwierigen Lebenssituation befindest.

    Vielleicht kannst Du es momentan gar nicht hören oder aufnehmen, aber ich schreibe es trotzdem :wink: :

    Ich bin ziemlich sicher – so wie ich Dich hier im Forum kennengelernt habe - , dass wenn Du diese Phase überwunden hast, dass Du dann auch den Mann findest bzw. kennen lernst, der zu Deinem neuen, trockenen Leben passt.

    Bei all Deiner Traurigkeit finde ich 2 Dinge positiv:

    1. Du verspürst keinen Wunsch zu trinken
    2. Du kannst weinen

    Ich wünsche Dir viel Energie bei der Bewältigung dieser schwierigen Situation.

    Liebe Grüße
    Manfred

  • Ach Mönsch, all ihr Lieben, ihr tut mir so gut!

    Ich hab' jetzt echt den Rechner angemacht in der Gewissheit, dass mein Thread doch mindestens auf die zweite Seite abgerutscht sein müsste, und statt dessen haltet ihr ihn am Leben, indem ihr immer wieder nachfragt. Ich freue mich so über eure Anteilnahme!

    Also, als der erste Hammer mich traf, bin ich noch von einer Geliebten neben mir ausgegangen. Die Beweise waren für mich eindeutig, auch legte er gerade in den letzten Wochen ein derartig verschlossenes Verhalten an den Tag, typisch mein Mann. Andere Männer, die fremdgehen, verändern sich doch positiv, sind plötzlich gelöst und gut gelaunt, vielleicht kleiden sie sich auch neu ein (modisch und jugendlich) etc. pp. Ich hatte da genau wie jeder andere so meine Klischees im Kopf, wie das halt bei anderen Männern so läuft.

    Meiner dagegen war ja schon immer recht still und ruhig, nun wurde er noch schweigsamer und richtig mürrisch. Klar, dachte ich mir, so'n jungen Hüpfer geheim zu halten strengt an, da musste schon auf Zack sein bei einer Ehefrau wie mir... :roll:

    Weit gefehlt.
    Mein Mann ist krank. Suchtkrank. So wie ich.
    Es gibt allerdings einen empfindlichen Unterschied. Während ich Alkoholikerin bin, kämpft er mit einer sogenannten stoffungebundenen Sucht. Was es auch nicht einfacher macht. In den letzten vier Wochen haben wir mehr miteinander geredet als in den letzten vier Jahren davor. Und ich habe Dinge erfahren, aus seiner Kindheit und Jugend, aus der Zeit vor mir, dass mir jetzt noch Himmelangst wird, wenn ich daran denke. Deshalb schrieb ich ja auch beim letzten Eintrag, es tun sich Abgründe auf.

    Nachdem der erste Schock abgeklungen ist, versuchen wir jetzt, nüchtern (harhar :roll: ) an die Sache ranzugehen. Erster Schritt, Suchttagebuch führen, wann und wie baut sich der Druck auf. Zweiter Schritt, Fachliteratur zum Thema besorgen. Dritter Schritt, Kontaktaufnahme zu einer Therapeutin, Therapie anleiern. Vierter Schritt, sicherheitshalber auch Haus- und Fachärzte konsultieren. Fünfter Schritt, Suche nach SHG, gestaltet sich momentan als äußerst schwierig, bei den stoffungebundenen Süchten ist das leider gar nicht so einfach. Sechster Schritt, Menschlichkeit nicht vergessen. Er ist ein Süchtiger, kein Monster.

    Puuuh! Was vergessen? Ich glaube nicht.
    Was mir persönlich zwar grundsätzlich hilft, ist meine eigene Suchterfahrung, das hilft mir, seine inneren Nöte ein bisschen zu verstehen. Nun ist es aber so, dass sein Suchtmittel keine Substanz ist, und da gestaltet sich der Alltag einfach anders.

    Und zumindest zeitweise kollidieren mein Wissen mit seinem Lampenfieber, sich dem ganzen Mist nun endlich zu stellen. Da laufe ich Gefahr, zu sehr auf ihn einwirken zu wollen. Versteht ihr, was ich meine? Ich muss mich ja auch selber schützen, ich muss lernen zu sagen, das ist deins, nicht meins. Ich bin an deiner Seite, aber ich zeige dir nicht den Weg.

    Und was soll am Ende dabei rauskommen?
    Ich weiß es nicht. In der Theorie kann ich freilich schön daherplaudern. Da sage ich dann so Sachen wie: "Mei, wenn wir am Ende feststellen, dass wir doch nicht zusammenbleiben können, dann müssen wir uns notfalls eben trennen." Aber das sagt sich so leicht. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich in letzter Zeit - wenn ich denn überhaupt hier war - aufmerksam bei den Cos gelesen habe. Und mich so merkwürdig verstanden gefühlt habe. Aber wie gesagt - bei einer stoffungebundenen Sucht ist das alles noch 'ne Ecke härter. Sag' mal zu einem Essgestörten: "Iss!" oder "Iss eben nicht!", der muss schließlich irgendwie essen. Sag' mal zu einem Kaufsüchtigen: "Geh' nie mehr einkaufen!" Der muss halt auch mal raus aus dem Haus, und wenn's nur in den Supermarkt ist.

    Alles nicht so einfach im Moment.
    Zumal mich immer wieder Erinnerungen an die vergangenen drei Jahre überrollen. Wie oft bin ich an seiner Kälte fast zugrunde gegangen, wie sehr habe ich um Aufmerksamkeit gebettelt. Wie sehr habe ich mich nach einem Lob gesehnt, wie tapfer ich doch meinen Weg gehe. Ich habe als langsam trocknender Alkie um seine Liebe gebettelt wie damals als kleines Mädchen, als mein Vater, der Trinker, auch nicht für mich da war - sein konnte? Weiß man ja, als EKA, dass sich die Geschichte gerne wiederholt. Bloß wahrhaben will man's nicht.

    Aber das Wichtigste, echt, nach wie vor, und da bin ich soooo stolz drauf, ich trinke nicht!!! :D
    Ich habe mir offensichtlich doch etwas mitnehmen können aus meinen therapeutischen Einzelgesprächen, aus meiner Gruppe - und natürlich von euch! Mein tapferer kleiner Kutter bleibt auf Kurs. Punkt. :wink:

    Alles Liebe euch!
    espoir

  • Hallo espoir,

    danke für dein ausführliches 'piep'. :wink:

    Zitat

    Da laufe ich Gefahr, zu sehr auf ihn einwirken zu wollen. Versteht ihr, was ich meine? Ich muss mich ja auch selber schützen, ich muss lernen zu sagen, das ist deins, nicht meins. Ich bin an deiner Seite, aber ich zeige dir nicht den Weg.

    Ich finde es gut, daß du da gut auf deine möglichen co-Anteile achtest.

    Du hörst dich hellwach, geklärt und einfach trocken an! Du trinkst nicht und paßt gut auf dich auf. Prima.

    LG, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Espoir!

    Jetzt bin ich doch irgendwie - klingt vlt. blöd - erleichtert, dass du dich gerührt hast und erklärt, warum das Schweigen war.
    Jetzt weiss ich und die anderen, warum und womit du kämpfen musst, und wir können dich besser verstehen.
    Fühl dich auf jeden Fall auch von mir gestärkt und auch ganz doll gelobt!!!, dass du das alles immer noch nüchtern schaffst.
    Linde hat es auch geschrieben, was mir sogleich ängstlich in die Glieder gefahren ist, dass du gut auf dich aufpasst, nicht allzu sehr in die Co- abhängigkeit abzudriften. Kann mir gut vorstellen, dass du da bei uns viel zum Lesen gefunden hast.
    Super ist echt deine ganze Einstellung, dein Vorgehen mit deinem Mann, euer Weg zur Hilfe. Seinen muss er aber ganz alleine gehen und das weisst du.
    Ich wünsche euch beiden ganz, ganz viel Kraft und haltet durch auf diesem neuen Weg.

    Liebe Grüße von Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • glück auf espoir

    Zitat von espoir

    Er ist ein Süchtiger, kein Monster.

    ich meine das ^ ist die wichtigste erkenntnis bei dem ganzen schlamassel + deshalb bin ich überzeugt das du das meisterst > dasein - helfen - ohne CO zusein < grade weil du selber abstinent lebst

    zögere nicht - jede hilfe zu fordern die du brauchst

    ich wünsch dir geduld

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo espoir

    Schön, mal wieder von dir zu hören. :lol: Ob das, was du da erzählst auch so schön ist, nun ja. Ich seh das jetzt mal so, dass du mit deinem Mann schon längere Zeit nicht mehr sooo glücklich warst. Jetzt wisst ihr beide, wie ihr dran seid und könnt was ändern, so oder so.

    Du klingst auf alle Falle wieder wesentlich besser, ich freu mich! Und du trinkst nicht und merkst auf dich, das ist doch klasse!

    Ich schick dir mal ein großes Kraftpaket und drück euch die Daumen!

    Schöne Grüße

    julchen

  • Boah, war ich lange nicht mehr hier! :shock:
    Alles ist orange = ungelesen, schäm' dich!

    Es mag blöde klingen, aber es gibt tatsächlich nichts Neues aus dem Hause espoir. Anfang August war ich mit meinem Mann noch eine Woche am Mittelmeer, so wie früher, aber natürlich war nichts so wie früher. Das finde ich jetzt aber auch nicht besonders schlimm, denn sooo toll war "früher" ja nun auch nicht...
    Eine Neuigkeit gibt's allerdings, ich ertappe mich dabei, dass ich alte Kontakte reanimiere bzw. es wenigstens versuche. Das werte ich positiv, zeigt es mir doch, dass ich unauffällig versuche, mich weitestgehend "abzunabeln" und für mich zu sorgen. Ich hatte euch letztes Jahr etwa zu Fasching von meiner Freundin erzählt, die 200 km entfernt wohnt und von der ich den Eindruck hatte, dass ich sie völlig verschrecke, seitdem ich nicht mehr trinke. Es kam zu stundenlangen telefonischen "Aussprachen", die aber eigentlich nicht wirklich was gebracht hatten, sondern eher noch die Kluft zwischen uns vertieften. Trotzdem haben wir unabhängig voneinander stets aneinander gedacht und jetzt den wahnwitzigen Versuch gestartet, unsere Freundschaft einer Nagelprobe zu unterziehen.
    Wir waren 3 Tage in einer europäischen Großstadt und haben einerseits Kultur und Freizeitvergnügen genossen, andererseits viel über uns gesprochen. Und was soll ich euch sagen? Es war super! :D
    Wir haben für uns herausgefunden, dass 1. Dinge gibt, die uns immer noch verbinden, dass es 2. Dinge gibt, die uns zwar unterscheiden, aber nicht trennen, und dass es 3. Dinge gibt, die wir so gar nicht voneinander wussten. Ich habe es förmlich aufregend gefunden, meine "alte" Freundin "neu" zu entdecken. Sehr schön! :D

    Und dann habe ich heute noch eine SMS an eine ehemalige Kollegin geschickt, die vor etwa fünf Jahren die Firma gewechselt hatte, mit der ich aber immer noch einen gaaanz losen Kontakt hatte, und sie gefragt, ob sie vielleicht mal wieder einen Kaffee mit mir trinken möchte. Ich habe diese Kollegin stets für ihre Selbstbestimmtheit und Integrität bewundert, wie oft habe ich mir besonders in meiner nassen Zeit gewünscht, doch ein bisschen wie K. sein zu können.

    Das war also nicht viel, 3 Tage mit N., eine SMS an K., aber immerhin.
    Ein kleiner Schritt für mich, aber ein großer für mein Leben... oder so. :wink:

    Liebe Grüße
    espoir

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