• hallo zusammen!

    aus reinem egoismus würden mich EURE wut-erfahrungen interessieren 8)

    wann habt ihr wut?
    wann spürt ihr sie?
    wann lasst ihr "sie"raus?
    wann behaltet ihr "sie" für euch?

    ich bin unfähig(zumindest "noch")wut zu empfinden

    habe jedoch erkannt das ich sie brauche um einen weiteren schritt in meiner genesung machen zu können.es hindert mich noch.weil ich einfach nicht weiss wo ich sie finden kann,grr...da könnt ich glatt wütend werden :lol:

    ich habe mal ein seminar über angst besucht,dort erfuhr ich das der mensch auf die welt kommt und über vier fähigkeiten verfügt:

    FREUDE

    TRAUER

    WUT

    ANGST

    mir fehlt da was ganz entscheidendes..

    zumal mir in erinnerung geblieben ist das die WUT uns die KRAFT verleiht GRENZEN zu setzen

    möchtet ihr mir eure "persönlichen"erfahrungen zum thema wut mitteilen?

    ich denke das mir der austausch helfen könnte...

    liebe grüsse caro :wink:

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

  • Hallo Caro,

    ich habe auch so meine Probleme mit der Wut.

    Vorallem mit dem "Wie?" und dem richtigen Maß.

    Gibt es ein richtiges Maß für Wut?

    Ich merke wenn ich sie mal rauslasse das da dann noch alte Wut mit hochkommt welche ich vorher nicht zu gelassen habe.

    Das ist z.B. auch ein Thema in meiner Therapie was angegangen wird.

    Bin hier mal gespannt was für interessante Beiträge folgen.

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • hallo elo!

    ich kann es einfach nicht "begreifen"das mir drei klitzekleine buchstaben solchschwierigkeiten machen sollen :roll:

    war es denn keine wut meinerseits wenn ich mich unzählige male gestritten habe?oder war das nur das kranke verhalten einer co die um sich schlägt?

    mir fällt da grad was ein

    wenn ich "wütend auf meine art"werde wird mir heiss,mein pulsschlag ist erhöht und ich spüre ihn in den ohren...ich höre meinen puls.

    dann habe ich im letzten jahr intuitiv EINMAL!!!!!!nach nem nicht grad erquickenden streitgespräch per handy auf offener strasse lauter mit meiner mutter gestritten(mir war EGAL was die leute um mich rum von mir denken :oops: )...ich habs dann bis ins auto "geschafft",den motor angelassen,die fenster zugelassen 8) ,das radio voll aufgedreht und DANN HAB ICH GESCHRIEN :wink:

    eigentlich ist das das einzige mal wo mir bewusst ist das ich wütend war(auf frau mutter)alle andere schitte (ihrerseits)hab ich mit "leiden"ausgelebt :cry:

    nu ja,in letzter zeit möcht ich mich nicht mehr damit zufrieden geben nur gehört zu haben das ich wohl nicht wütend werden kann :lol: ich will dem auf die spur kommen.und werde es auch :wink:

    danke für deinen post,ich freu mich...

    liebe grüsse caro

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

  • Hallo Caro,

    so ist´s bei mir:

    wann habt ihr wut?
    Ich empfinde Wut, wenn irgendwas, in das ich Herzblut von mir gesteckt habe, gedankenlos oder auch mit Absicht vernichtet wird.

    wann spürt ihr sie?
    Sie kriecht in mir langsam hoch und übernimmt dann selbstständig und vollständig von mir Besitz.

    wann lasst ihr "sie"raus?
    Da ich für mich das rechte Maß der Wut noch nicht erkannt habe, meist wenn ich alleine bin. Ich versuche mich allem zu entziehen und erstmal wieder Herr meiner Selbst zu werden. Dadurch das sie so hochkocht bei mir, kann der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, schwer von mir benannt werden. Da gilt es für mich... erstmal sortieren und in gesunde Bahnen bekommen.

    wann behaltet ihr "sie" für euch?
    Wenn ich meine, sie wäre unkontrolliert und unberechtigt. Im Prinzip erstmal immer. Nachdem ich sie einordnen kann, spreche ich drüber... wenn ich es an einer Sache festmachen kann.

    LG Mieken

  • wut...

    auch ich komm da nicht allzu oft ran, normalerweise gelingt es nicht sie in direkter konfrontation rauszulassen. meine mutter habe ich manchmal angeschrien, meinen vater nie.

    zu spüren bekommen haben sie sie unterschwellig durch gereiztheit oder schweigen.

    so richtig rauslassen konnte ich sie nur für mich, meistens im zusammenhangen mit starkem weinen.

    ein paar mal auch, durch wirklich bösartige gedanken, die man kaum äußern mag. meinen eltern was anzutun, sagen wir mal so.
    tat in dem moment gut, ist aber auch beängstigend, da merkt man wie eng der grad ist auf dem man sich da bewegt. :roll:

    dann gabs auch die autoagressiven verhaltensweisen, selbstverletzung. aber mein verstand hat mir da zum glück ganz schnell einhalt geboten.

    wut, das sind aber nicht nur die dunkleren kapitel meiner geschichte, das is auch bis zur absoluten erschöpfung weinen und mein schicksal beklagen, bis zu dem punkt, dass ich es annehmen kann.

    Caro, du findest deinen Weg zur Wut, und scheu dich nich sie rauszulassen! Es ist ein Gefühl das du empfinden DARFST!!

    Ros

  • Hi,

    spannendes Thema bei Freizeitgestaltung...

    Ich denke mal, daß das Problem bei der Wut die Angst vor der Wut ist. Ich als EK bin "gedeckelt" aufgewachsen, sprich: Gefühlsäußerungen jeglicher Art waren unerwünscht. Wenn dann doch mal eine ihren Weg aus mir herausfand, gleich welcher Art von Gefühl, dann wurde das übersehen, überhört, ignoriert, bestraft oder sonstwas.

    Keine Chance, in so einem ignoranten Umfeld die eigenen Gefühle kennenzulernen. Wie auch? Wichtig ist ja für einem selber, was sind 'angemessene' Gefühlsäußerungen? Wieviel Gefühlsausdruck 'paßt' jetzt zu dieser oder jener Situation. Keine Ahnung, woher auch.

    Durch diese quasi Unerfahrenheit zu den eigenen Gefühlsregungen, traut man sich immer weniger, die Gefühle auszudrücken. Positiv bewertete Gefühle geht ja noch, aber Wut? Nee, die ist tabu...

    Wichtig ist zu wissen, daß es ERLAUBT ist, dieses Gefühl überhaupt haben zu dürfen, auch wenn jahrelange elterliche od. eheliche Gehirnwäsche versucht haben, uns das Gegenteil einzutrichtern.


    Wie wäre es, wenn wir nicht nur Tore schießen, Grießbrei kochen und Tanzschritte ÜBEN würden? Mal ausprobieren, was so geht? Mal antesten, wie ich mich dabei fühle? Wieviel von der Zutat, wieviel Bewegung, wie lange, wie laut, wie oft, wie heftig...?

    Ich hab's probiert, meist aus innerer Unruhe heraus, ohne genau zu spüren, was das überhaupt ist, was mich unruhig macht. Im heutigen geschützen Umfeld - eine ruhige Ecke, Minute gibt es ja immer, wenn man es will - da kann man Wut probieren. Aus einem Tanz heraus zum Beispiel. Ich tanze und tanze und lasse zu was kommt, die Bewegung wird immer heftiger und ich auch. Dann trete ich, stoße ich, stoße vielleicht sogar Atem aus, Vokale aus, Worte aus.... NEIN ist ein gutes Wort!

    Ich zerriß schon Zeitungen. Unterwegs kicke ich als mal Zeug durch die Landschaft, aber hallo! Und Steine ins Wasser schmeißen, mal so richtig dicke Dinger, weg damit!

    Das kann alles sehr heftig werden. Ja! Gut! Dann aber mit der Zeit die Bewegungen kleiner werden lassen, ruhiger atmen, leiser werden. Ruhig werden. Ruhig sein. Und gut auf sich aufpassen danach. Hinterher kann sich Erschöpfung einstellen oder Weinen. Gut.

    Mit der Zeit entwickelt man ein feines Gespür, was Wut überhaupt ist, man traut sich, sie zu haben und zu leben. Und man spürt, wieviel Wut auf wieviel Reiz angebracht ist, daß es sich hinterher im eigenen Bauch wieder gut anfühlt.

    Wichtig ist, die Wut nicht an einem Lebewesen auszulassen, auch nicht an dem, das uns wütend gemacht hat. Denn es ist ja MEINE Wut, der andere ist ja nur da, so wie er ist, vielleicht ein Kotzbrocken, o.k. Aber es ist meine Wut.

    Differenzen regelt man effektiver, wenn die Wut erst mal raus ist. Oder aber bevor sie überhaupt auftreten... Da ist klare Ansage dran, BEVOR sich überhaupt so viel aufstauen kann.

    LG, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo caro,


    Wut.....ein für mich lange unterdrücktes, *böses* Wort, eine Eigenschaft, ein Grundgefühl, das ich über 3 Jahrzehnte mit vielen Krankheiten zugedeckt habe.

    Auch ich wuchs *gedeckelt* auf: *Kind, sei ruhig, sei brav, Wut schickt sich nicht, darüber reden wir nicht..etc*. In meiner Zeit in einer Religonsgemeinschaft durfte nicht einmal der Gedanke an Wut hervorkommen, ohne, daß ich mich schuldig fühlte.

    All dies führte zur Unfähigkeit, meine Gefühle, meine Grenzen an die richtige Stelle zu setzen, immer mehr Demütigungen, Verletzungen zu ertragen, ohne jemals diese Wut gefiltert herauslassen zu können.
    Die Wut richtete sich im Laufe der Zeit gegen mich selbst, was sich dann in Form von Depressionen und Angststörungen äußerte. Und in seiner *besten* Form in totaler Selbstaufgabe, der Co-Abhängigkeit!


    Die Gefühle der Wut wollten gelegentlich heraus, äußerten sich in extremen Wutanfällen völlig Unschuldiger, oft meinen Kindern gegenüber, Ungeduld, aber zu allerletzt in der Unfähigkeit, mich selbst zu spüren, was wieder dazu führte, daß ich mir dieses Gefühl über das *Weghelfen*und der folgenden Anerkennung zurückholen wollte. Mißachtung führte wiederrum zu mehr Wut und so begann ein zerstörerischer Kreislauf in die seelische Talfahrt.

    Heute versuche ich die Wut, den Ärger, der zur Wut führen kann, gezielt zu betrachten, dies zu erkennen, was dahinter steckt und dann auch an-bzw.auszusprechen.
    Eine weitere Form zum Wutabbau ist für mich das Tanzen. Dies tu ich sogar spontan zuhause, in Verbindung mit Singen. Radio oder Anlage an und Singen, Bewegung. Geht dies nicht, geh ich raus, bewegen, bewegen, bewegen.
    Und wenn gar nichts mehr geht, dann fahr ich in den Wald und schrei ganz laut (der Urschrei).
    Entspannungstechniken nutze ich auch, aber diese beginnen für mich halt im Kopf, also das Hinsehen, dann Hinfühlen (etwas, was mir jahrelang verwehrt wurde) und dann das Anpacken.

    Liebe Grüße

    S.Käferchen

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous (25. Januar 2009 um 19:12)

  • wisst ihr was das schöne ist?

    beim lesen eurer antworten empfinde ich....FREUDE :lol:

    freude auf das lernen meiner wut 8)

    übrigens DANKE für`s verschieben in den RICHTIGEN bereich :lol: obwohl ich ja jetzt auch freizeit habe und mich damit beschäftige :lol:

    liebe grüsse caro(die sich eure erfahrungen in der nächsten zeit öffters mal zur brust nimmt um es zu verinnerlichen) :wink:

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

  • heut hab ich in eigenregie versucht wütend zu sein 8)

    alle waren ausgeflogen zu hause,ich also heavy metal rausgesucht(mag ich nicht)aufgelegt und aufgedreht...

    wollte ja "eigentlich"bei dieser selbstausgedachten übung mal schlimmes LAUT rausbrüllen(so hat ich mir das "vorgestellt")

    ich habe kein ton rausbekommen :oops: ich konnt es nicht

    da war scham und ich kam mir albern vor...

    genervt von der musikrichtung hab ich die anlage ausgeschaltet :roll:

    liebe grüsse caro

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

  • Hallo Caro

    Du kannst Wut nicht planen!!

    Ich bin das Gegenteil --gehe manchmal ab wie ein HB-Männchen u. bin hinterher um Schadensbegrenzung bemüht.Meine Eltern haben mir vergeblich versucht das Türenknallen abzugewöhnen.Mache ich heute noch gerne;hindern kann mich nur manchmal die Rücksicht auf meine Nachbarn.Wenn ich's nicht besser wüsste,könnte ich denken das Verhalten ist bei mir angeboren(Lach)
    Ich bekomme jedenfalls kein Magengeschwür,weil ich Ärger in mich 'reinfresse.

    L.G.Backmaus

    P.S.Die Anschaffung eines Boxsacks wäre auch eine Möglichkeit--hättest Du auch direkt den gesundheitl. Aspekt abgedeckt!

  • Hallo Caro,

    hm.... geht das denn? Auf Kommando wütend sein?

    Einfach nur so wütend sein kann ich nicht, dafür muss es schon ´nen Anlaß geben.

    Also wenn ich deine Nachbarin wäre und hätte mich hingelegt und hätte nicht schlafen können, weil du Heavy metal hörst

    das hätt´ mich sehr wütend gemacht.

    Die Frage für mich wäre dann gewesen:
    Klingel ich bei dir an und laß die Wut an dir aus...?

    Oder beiß´ ich vor Verzweiflung ins Kissen, weil du das jeden Mittag machst, wenn ich mich hingelegt habe... und laß´ so meine Wut nicht raus...?

    Oder ich kann doch einschlafen (weil du die Mukke wieder ausgestellt hast) und werde blöderweise vom Telefon von meinem Liebsten geweckt und brüll´ ihn an, weil er mich geweckt hat und eigentlich nix für meine Wut kann :roll:

    So in etwa läuft das bei mir :wink:

    LG Mieken

  • hallo ihr lieben!

    :oops::oops::oops::oops: naiver weise dachte ich das ich so wut einfach mal so rauspfeffern könnte 8)

    geht nicht...bringt nichts,egal...

    wird schon 8)

    boxsack haben wir hier(wollte der kurze mal haben)...

    brauch ich nur aufhängen(und dabei denk ich jetzt schon an die auafinger :lol: )

    ne wut kann man echt nicht einfach mal so "machen" :roll:

    in zwei wochen werde ich mit meiner therapeutin drüber sprechen...das steht fest

    und bis dahin mich weiter mit der wut beschäftigen

    danke zusammen

    liebe grüsse caro :wink:

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

  • Zitat

    Auch ich wuchs *gedeckelt* auf: *Kind, sei ruhig, sei brav, Wut schickt sich nicht, darüber reden wir nicht..etc*. In meiner Zeit in einer Religonsgemeinschaft durfte nicht einmal der Gedanke an Wut hervorkommen, ohne, daß ich mich schuldig fühlte.

    All dies führte zur Unfähigkeit, meine Gefühle, meine Grenzen an die richtige Stelle zu setzen, immer mehr Demütigungen, Verletzungen zu ertragen, ohne jemals diese Wut gefiltert herauslassen zu können.
    Die Wut richtete sich im Laufe der Zeit gegen mich selbst, was sich dann in Form von Depressionen und Angststörungen äußerte. Und in seiner *besten* Form in totaler Selbstaufgabe, der Co-Abhängigkeit!

    Hallo Käferchen,

    ich danke Dir für Deinen Beitrag, aufhorchen liess mich, dass Du in Deiner Religionsgemeinschaft, nicht mal den Gedanken an Wut hochkommen lassen durftest, da sie ansonsten Schuldgefühle auslösten.

    Bist Du als Kind in dieser Religionsgemeinschaft schon gewesen?


    Ich kenne das von meiner Kindheit her gut, Gott wurde als Erziehungsgehilfe eingesetzt, Wut durfte nicht gezeigt und gelebt werden, das war eine Sünde, die ich beichten musste, laut unserem Pfarrer, den ich ab meinem 6. Lebensjahr im Religionsunterricht hatte. Kirchenbesuch war Sonntags Pflicht, ansonsten gab es Montags in der Relistunde, mit dem Rohrstock auf die Finger der Handinnenfläche, tat höllisch weh, Wut durfte hier nicht auf diesen Pfarrer zugelassen werden, da man sich wieder schuldig machen würde. Schläge wurden als berechtigt angesehen, dass diese demütigend für Kinder sind, war den Erziehern damals nicht bewusst. Sie konnten ohne Schuldgefühle weitergeben, was ihnen angetan wurde.

    Kirche und Elternhaus arbeiteten hier gemeinsam an der Unterdrückung von uns Kindern, mit der Berechtigung Gottes, denn wer seine Kinder liebt züchtigt sie, steht ja schon in der Bibel. Das ist alles schwarze Pädogogik gewesen, die Erwachsene an ihre Kinder weitergaben, haben sie selbst auch so erfahren. Leider, das sollte heute nicht mehr stattfinden.

    Ich habe keine Probleme damit, meine Wut zu spüren, brauche bloss daran zu denken, wie unsere Elterngeneration mit Kindern umgegangen sind, solche Eltern gibt es leider noch heute, schon spüre ich Wut in mir hochkommen. Diese Wut zulassen, hat mir geholfen anders mit meinen Kindern umzugehen. Dass meine Ängste mit meiner Erziehung zusammenhängen und meinen Erfahrungen mit meiner alkoholkranken Mutter, mein Selbstwert dadurch sich nicht entwickeln konnte und durfte, Schuldgefühle und Scham eher mein Da-Sein bestimmte, habe ich erkannt.

    Je mehr ich mit meinem Therapeuten auf die damalige schwarze Pädagogik (Erziehungsweisen von Eltern, Lehrern, Pfarrer) hinsehen konnte, er mir meine Wut, als berechtigtes Gefühl, was mir in meiner Kindheit, Schläge, emotionaler Missbrauch (Gott sieht alles, wirst in der Hölle landen) erlaubte. Ich, dank diesem Therapeuten, meinem Denken und Fühlen vertrauen lernte, verringerten sich meine Ängste. Das Gefühl Wut lässt das Gefühl Angst nicht zu. Nur wir sollten herausfinden was uns so grosse Angst macht/e.

    Hinter der Wut stecken Ängste.

    Alles Liebe Weitsicht

  • Hallo caro

    mein Mann hat es regelmäßig geschafft mich wütend zu machen.Wenn es Streit gab oder er wieder getrunken hatte, hat er sich entweder umgedreht und ist gegangen oder er hat dicht gemacht und nichts mehr gesagt.
    Ich konnte dann machen oder probieren was ich wollte, keine Chance. Dieses ohnmächtige Gefühl, nichts ändern zu können, da kam bei mir ganz schlimme Wut hoch, die hat mir manchmal Angst gemacht. Wenn da nur Türen oder Teller dran glauben mussten, war schon gut. Einmal bin ich auf meinen Mann los und hab ihn geschlagen, da schäm ich mich heut noch dafür. Ich hatte mich da nicht mehr unter Kontrolle. Ganz schlimm!

    julchen

  • Hallo Ihr Lieben,
    hier muss ich passen, ich war nicht mehr wütend, seit mir das Ausmaß unserer kranken Beziehung klar geworden ist und was da gelaufen ist. Da hatte ich eine Wut gegenüber dem Ex, mir gegenüber und und und

    Die spüre ich nicht mehr. Ich könnte mir oft selber auf die Finger hauen, wenn ich ungeschickt bin, ungeduldig oder so was. Aber das ist keine Wut! Egal gegen wen, auch mein mobbender Ex-Arbeitgeber ist eine Wut nicht wert, geht es mir doch jetzt menschlich um Klassen besser als zuvor.

    So..... schlechtes wurde ersetzt durch Gutes - vielleicht ist deshalb keine Wut mehr vonnöten???

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Ich fresse normalerweise leider erst immer viel in mich hinein bevor ich meine wut zulasse udn dann kommt sie eher unkontrolliert aus mir ruasgesprudelt .Das kann unterschiedlcihe erscheinungsbilder haben. manchmal möchte ich dann irgendwo gegen treten. Oder es wandelt sich auch gleich um in Haß oder Rache. schonmal habe ich meinem dmaligen freund die schuhe ins Klo gesteckt und nass gespült, weil ich so wütend auf ihn war oder Kleidungsstücke zerrissen. Das habe ich auch schon in meiner Kindheit gemacht, habe meine ganze Strumpfhose durchlöchert.
    Ich muß auf jeden Fall etwas aktives tun, um meine Wut auszuleben. was mir grade in den sinn kommt. Spontan. Wenn mir ncihts einfällt, was meine wut befriedigt dann heule ich auch und würge ein kopfkissen oder sowas.
    Auf jeden Fall bekomme ich immer das Gefühl etwas 'symbolisch' zerstören zu müssen. Mir steigt dann Hitze in den Kopf udn ich werde unruhig, laufe rum wie ein tiger. Ich kann dann nicht mehr klar denken und werde auch rücksichtslos. Eine Gafahr für die Umwelt sozusagen.
    Ganz schlimm für mich ist es wenn ich in situationen bin, wo ich meine wut nicht ausleben kann und ich dem ganzen hilflos ausgeliefert bin. Wo ich mich zusammen reißen muß. Dann koche ich innerlich und fühle mich als ob ich zerspringe. Das empfinde ich als höchstgradig ungesund.
    Wie man mit Wut vernünftig umgeht weiß ich nicht. vernunft und wut sind irgendwie schon ein widerspruch in sich.
    Bin mal gespannt was dein therapeut so sagt.

  • Hallo, liebe Frozen Tears,
    vielleicht ist da auch unsere weibliche Erziehung im Hintergrund, die ständig flüstert "ein Mädchen/Frau tut das nicht" eine Frau hat Mittler zu sein ect.

    Ich kenne Wut, auch aus jungen Jahren, sogar auf eine sehr überkandidelte Form, oftmals hat ein Auslöser die Wut für vieles ausbaden müssen.

    Ich glaube, massgeblich geändert hat es bei mir der Kampfsport, in dem ich mich "austoben" konnte. Bodenkampf und Nahkampf, kämpfe mit Deinem Trainingspartner, lass Dich nicht ganz unterkriegen, auch wenn er viel besser ist, ich denke, das hat bei mir viel bewirkt.

    Vor allen Dingen wurde mir damals klar, jeder Körperteil ist als Waffe zu verwenden. In der Zeit hätte ich mich nie auf diese kranke Beziehung eingelassen, zu viele "gesunde" Menschen waren da um mich herum. Dieses komische umgehen mit Wut hat sich in den letzten Jahren eingestellt und war nicht gut für mich.

    So quasi mit der Verarbeitung der Trauer ist auch die Wut gegangen. Allerdings empfinde ich auch innerlich keine Wut. Würde ich sie empfinden, dann müsste sie raus. Ich habe das im Sommer mit Unkraut jäten und Holz hacken ganz gut kreativ genutzt. Auch schreiben für meine Homepages war manchmal gut, geht aber nicht immer.

    Ich drücke Dir die Daumen, liebe Frozen Tears, dass Du einen Weg für Dich findest. Ich frage mich manchmal, ob die friedlichen Tiere bei mir "abstrahlen" und mir diese Wut genommen haben - zusammen mit dem friedlichen Umfeld, in dem ich mich selber schützen kann.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Guten Morgen Ihrs,

    Wut – ein tolles Thema. Mir fällt dabei auf, dass sich hier bisher noch kein Mann zu Wort gemeldet hat. Sind die nicht wütend? Oder macht ihnen die Wut keine Probleme?

    Ich habe grad so beim Lesen für mich festgestellt, dass ich Wut zum einen als Energiefresser betrachte und zum Anderen als Vehikel für andere Gefühle. Wenn ich wütend werde, versuche ich zu gucken, was dahintersteckt. Machtlosigkeit, Abwertung durch Andere, Angst, Trauer, Ungerechtigkeit, Handlungsunfähigkeit sind die Gefühle, die ich bisher hinter meiner Wut gefunden habe. Früher konnte ich richtig wütend werden. Mit Geschirr schmeißen, vor Schienbeine treten, sämtliche Passwörter für die Postfächer des Anderen verändern, keifend und schreiend mit meinen Mitmenschen umgehen. Geändert hat das nie etwas. Besonders in der Zeit mit „meinem Alki“ war ich oft wütend. Aber auch schon vorher. Ich kann mich an Situationen als Kind erinnern, dass ich so wütend wurde, dass es mir den Atem verschlug und mir schwarz vor Augen wurde. Mit der Zeit habe ich aber gelernt, hinter die Wut zu gucken. Dabei habe ich gemerkt, dass auch oft die Wut auf mich selbst eine Rolle spielt. Wut darüber, dass ich das, was sich hinter der Wut versteckt, nicht leben kann oder meine, nicht leben zu dürfen. Oder aber ganz einfach auch nicht spüren will. Meine eigene Hilflosigkeit, meine Machtlosigkeit, die Tatsache, dass mich Abwertung durch andere Menschen so anpackt. Inzwischen kann ich mir anschauen, was mich die Wut empfinden lässt, sie quasi gelassen analysieren. Das lässt mich handlungsfähig bleiben. Manchmal kann ich im Außen etwas verändern und manchmal muss ich dann an meiner Einstellung zu den Dingen um mich herum etwas ändern. Ich will damit nicht sagen, dass ich die Wut ignoriere. Ganz im Gegenteil. Ich nehme sie an als eine Art Signal, dass etwas nicht stimmt. Das, was nicht stimmt, kann ich aber nur sehen, wenn mir die Wut die Sicht versperrt. Als lege ich sie an die Seite, wie einen Schlüssel, der mir eine Tür aufschloss, damit ich sie nun öffnen kann.

    Inzwischen merke ich auch, dass ich die Gefühle, die sonst durch die Wut verfälscht waren, besser empfinden kann, was jedoch nicht immer ohne Schmerzen geht. Trauer über einen Verlust oder das Gefühl der Unsicherheit kann ich dann spüren ohne den Umweg über die Wut zu nehmen. Und ich nehme mir inzwischen wirklich die Zeit, darüber nachzudenken, woraus eine wütendes Gefühl resultiert, das mir vielleicht aufsteigt.

    Ich weiß jedoch nicht, wie ich dir, Caro, helfen kann, Wut zu empfinden. Vielleicht verkleidet sich deine Wut, wenn du als Kind „gedeckelt“ aufgewachsen bist. Wut und Aggression kann sich meines Erachtens auch hinter dem Bemühen der Kontrolle verstecken. Sie kann ganz subtil daherkommen. Übernimmt die Herrschaft durch Leiden. Wird versteckt hinter: Ihr Bösen, guckt, was ihr mit mir gemacht habt. Jetzt geht es mir schlecht und ihr seid schuld.


    Liebe Grüße und einen schönen Sonntag

    Ette

    P.S. Wut unter dem Oberthema Freizeitgestaltung - auch nett. Also ich finde bessere, als wütend zu sein. Schokoladenkuchen backen beispielsweise. Der ist gut für die Seele und beugt der Wut vor.

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Ups - in der Zeit, in der ich schrieb, hat das Thema einen anderen Platz bekommen, wie mir scheint. Oder aber ich bin noch nicht ganz wach.

    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

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