Ihr Lieben,
Allmählich glaube ich, der einzige Weg, einen Alkoholiker wirklich loszuwerden nach der Trennung ist die totale Kontaktsperre. -
Ich jedenfalls hab`s vermasselt: Wollte nicht unmenschlich sein, mich nicht rächen, habe mir vor Augen geführt, daß er krank ist, und ihm gesagt, als er mich anflehte, nicht einfach so aus seinem Leben zu verschwinden, wenigstens hin und wieder mit ihm zu sprechen und ob er mich denn manchmal sehen dürfte, dass ich mir vorstellen kann, dass wir Freunde bleiben - wenn er nüchtern bleibt und was für sich tut. Wenn er wieder trinkt, sagte ich ihm, wäre das sofort vorbei.
Seitdem hat er sich eine Wohnung gesucht, richtet sie gerade ein, ist immer nüchtern, wenn er mit mir spricht, respektiert den räumlichen Abstand, den ich erzwungen habe, ruft mich aber jeden, wirklich jeden Abend an und erzählt mir alles, was er getan hat, wie er sich fühlt, was er alles für mich tun möchte und dass er immer für mich da ist, wenn ich ihn mal brauche, was er am Tag erlebt hat, und...und...
Und zum Schluss fängt er meistens an zu weinen und sagt, es würde ihm das Herz zerreissen, das ich nicht mehr da wäre, wie schwer es ihm fällt, das er mich nicht jeden Tag sehen darf und dass so viele gemeinsame Jahre doch nicht einfach so enden könnten...
Ich glaube, er kann nicht glauben, dass ich mich wirklich von ihm getrennt habe und denkt, dass er mit der Zeit alles wieder gut machen kann. Aber ich WEISS, sobald er mich wieder hätte, läge der ganze Streifen, den ich mit ihm mitgemacht habe, wieder vor mir und das will ich auf gar keinen Fall, aber ich bringe einfach den Mut nicht auf, es ihm zu sagen.
Allmählich glaube ich, das mit der Freundschaft kann nicht funktionieren. Da bin ich wohl wieder auf meine Illusionen hereingefallen. Es war schon ein Fehler, ihm den kleinen Finger zu geben - verdammt noch mal, lerne ich eigentlich gar nichts???
Oder hat jemand von Euch die Erfahrung gemacht, dass es mit der Zeit doch klappen könnte, da die Kurve zu kriegen??
Allen einen schönen Abend
butterweich