• Hallo ihr alle,

    in den letzten Monaten hab ich hier immer mal wieder gelesen, aber auch das fällt mir sehr schwer. Ich merk dann richtig, wie ich innerlich abschalte, also alle Gefühle abschalte.

    Ich kann immer noch mit niemandem offen über meine Vergangenheit reden, Therapie habe ich beendet, ohne der Therapeutin was von meinem Vater erzählt zu haben. Hier gibt es auch eine Selbsthilfegruppe, aber ich traue mich nicht hin. Ich habe Angst, dass ich da in Tränen ausbreche oder sogar aus dem Raum laufe, weil ich die Themen, die dort besprochen werde, nicht ertragen kann.

    Sobald mich jemand auf die Probleme mit meinen Eltern anspricht (wenige enge Freunde wissen, dass es Probleme gibt, aber nicht welcher Art, nur zwei ganz enge wissen mehr), fühle ich Panik in mir aufsteigen und meine Kehle ist wie zugeschnürt und ich kann nur mit Mühe meine Tränen zurückhalten.

    Ein weiteres Problem ist der Umgang mit meinen Eltern. Ich weiß nicht, ob ich da nicht den Kontakt besser abbreche. Aber: ich liebe meine Mutter sehr und habe ein extrem gutes Verhältnis. Dann wohnt noch meine Oma mit im Haus, die möchte ich nicht im STich lassen. Aber: wenn ich zu Besuch fahre, muss ich über Nacht bleiben, weil es zu weit ist, gleich heim zu fahren. Und ich fühle mich überhaupt nicht wohl da.
    Mein Vater trinkt immer noch, teilweise auch heimlich und ich fühle mich sofort bedroht, wenn ich merke, dass er was getrunken hat. Ich hab richtige Angst, mein Herz rast, ich kann nicht schlafen, komme nicht zur Ruhe. Schon nach wenigen Stunden bei denen fühle ich mich erschöpft und ausgelaugt. Mein Vater hat mich früher geschlagen und ich fühle mich eigentlich genauso wie damals als Kind, schrecklich einfach.

    Mit meiner Mutter kann ich trotz des guten Verhältnisses nicht sprechen, nur so ganz schwammige Andeutungen. Ich merke aber immer, wie gut sie mich kennt, sie bekommt alles mit, wie ich mich fühle und so und reagiert sehr verständnisvoll. Ihr geht es auch nicht gut, sie muss meinen Vater immer zur Arbeit antreiben (selbstständig) und arbeiten selbst sehr viel, bis fast zur Erschöpfung, weil auch riesige Geldprobleme dazukommen, weil mein Vater nicht arbeitet.

    Was soll ich machen? Ich habe das Gefühl, als wäre die Vergangenheit mit dem Alkohol in mir eingeschlossen und würde mich von innen zerstören. Ich habe auch zu meinen "engsten" Freunden eigentlich nur ein oberflächliches Verhältnis, das sind nur zwei Menschen, die sich von meiner "harten äußeren" Schale nicht haben abschrecken lassen und sich die Mühe gemacht haben, ein bißchen davon abzukratzen. Über meine Gefühle wissen sie trotzdem kaum was, aber ich hab zumindest den Satz gesagt: "Mein Vater ist Alkoholiker und hat mich und meine Schwester geschlagen", mehr nicht. Wieso vertraue ich keinem?????????

    Kämpferherz

    Das sind die Starken,
    die unter Tränen lachen,
    eigene Sorgen verbergen
    und andere glücklich machen.
    (Franz Grillparzer)

    Hat eine Freundin über mich gesagt. Besser kann man mich auch nicht beschreiben.

  • Guten Morgen,

    bei Euch zu Hause wird über den Alkohol nicht gesprochen - wie in vielen vielen anderen Familien auch nicht.

    Diese Gefühle der Angst, des Ausgeliefertseins, der Ohnmacht, des Schmerzes, der Wut usw sind alle in Dir. Sie bestimmen Dein Leben, Dein Handeln, Deine Reaktionen, Deine Gefühle, Dein Denken usw.

    Diese Gefühle kommen einem so übermächtig vor, daß selbst sie Angst machen. Man meint, man würde die Kontrolle über sich verlieren, wenn man sie zu läßt.

    Aber sie sind nun mal in einem. Sie lassen einen zu einem Dampfdruckkessel werden. Alle Energie verwendet man darauf, den Druck des Kessels unter Kontrolle zu halten.

    Möchtest Du das weiterhin? Möchtest Du weiterhin schweigen wie es bei Dir zu Hause üblich war?
    Vielleicht würde es Dir helfen, noch einmal eine Therapie zu machen, die sich ehrlich und offen mit der Sucht in Deinem Elternhaus beschäftigt, um Dich zu befreien. Damit Du die Chance auf ein Leben hast, das nicht davon bestimmt ist, Deine Gefühle, den inneren Druck unter Kontrolle zu halten.

    Viel Kraft und Mut wünsche ich Dir
    Hanna

  • Zitat von Kämpferherz


    Ich kann immer noch mit niemandem offen über meine Vergangenheit reden, Therapie habe ich beendet, ohne der Therapeutin was von meinem Vater erzählt zu haben.

    hallo kämpferherz, mir scheint du leidest unter der last des schweigens. das ist leider bestandteil der gesamten familienkrankheit alkoholismus. du hast ja immerhin schon einen anfang gemacht dadurch, dass du hier schreibst, wie du dich fühlst.

    vertrauen wiederzugewinnen dauert eine weile.

    viele grüße
    simmie

  • Liebes Kämpferherz,

    Deine Geschichte erinnert mich sehr an meine eigene Geschichte.

    Ich wuchs in einer Kleinstadt auf und meine Eltern haben dort jetzt noch ein kleines Geschäft. Wir waren dort überall bekannt und die Leute bekamen immer LIVE mit, wenn sich mein Vater betrunken in der Öffentlichkeit danebenbenahm. Er schämte sich nicht, aber wir.

    Meiner Mutter war es auch immer wichtig, wie die Leute von uns dachten, also wurde nach außenhin nichts erzählt. Wir haben stumm gelitten und die Leute haben uns trotzdem verachtet. Ich wurde auf meiner damaligen Arbeitsstelle gemobbt - wegen meinem Vater - weil man als Tochter eines Alkis wohl nicht in Kundenkontakt durfte. Stattdessen wurde ich im Innendienst von meinem Chef, der ebenfalls Alki war, jeden Tag blöd von der Seite angequatscht.

    Selbst später, als ich schon längst weggezogen war und jetzt niemand ohne Weiteres meine Familiengeschichte kennt, wenn er nicht aus meinem Heimatort stammt, habe ich nichts preisgegeben.

    Aber das hat sich seit einiger Zeit schon geändert. Ich rede ziemlich viel mit Leuten über meine Vergangenheit. Nicht mit jeder Person, klar, aber das tut man ja auch bei "normalen" Themen nicht. Aber ich merke, wenn ich offen drüber rede, gibt es mir Erleichterung und die andere Person merkt, dass ich ihr vertraue. Die Reaktion ist meistens sehr positiv verlaufen, so dass mir mein Gegenüber auch einiges erzählt hatte, was ihn oder sie erleichterte.

    Gerade gestern erst, habe ich mit unserem Pfarrer darüber gesprochen, weil ich ihn um Rat gefragt habe, wie ich in meiner Situation weitermachen soll. Bin gerade dabei, endlich meinen eigenen Weg zu finden. Und es war toll. Er wusste um die EKA Problematik und hat mich darauf angesprochen.

    Ich habe auch schon andere EKAs außerhalb des Forums kennengelernt. Das tut auch gut, weil sie die gleichen Probleme haben, wie ich. Wenn uns jemand wegen unserer Familie verurteilt, dass verdient er oder sie es nicht, mit uns befreundet zu sein.

    Trau Dich, Kämpferherz und Du wirst positiv überrascht sein!!!

    Liebe Grüße,

    Sonnenstrahl

    Jeder kleine Schritt führt näher zum Leben.

  • Hallo zusammen,

    vielen Dank für die Antworten.

    Das mit dem Mobbing auf der Arbeitsstelle kenne ich. Bei mir hieß es immer: Was soll man auch von jemandem mit so einem Vater erwarten. Das hat mir mein Chef fast täglich gesagt ...

    Deshalb bin ich auch woanders hingegangen, wo mich keiner kennt. Zum ersten Mal habe ich überhaupt Freunde, wenn auch größtenteils recht oberflächlich. Ich weiß, dass viele Kinder früher von ihren Eltern vor uns gewarnt wurden bzw. den Umgang untersagt bekamen.

    Ich habe nur ein EKA in meiner Umgebnung, von dem ich weiß. Ich vermute, es sind noch mehr, muss ja allein wenn man die Statistiken betrachtet, wie viele es von uns gibt.

    Dieses EKA ist eben mein früherer Chef, aber wir haben immer noch einen gutes, freundschaftliches Verhältnis. Er weiß jetzt auch Bescheid, aber wirklich geredet haben wir nicht. Er hat nur gefragt, was mit mir los ist, ich war wieder so schlecht drauf, weil ich bei meinen Eltern sein musste. Ich paarmal tief durchgeatmet und habe gesagt, mein Vater trinkt, er hat gesagt, aber der hat dich hoffentlich noch nie geschlagen, ich hab gesacht, doch, sogar ziemlich oft.

    Dann habe ich das Gespräch abgebrochen, weil ich die Tränen kaum noch zurückhalten konnte. Mir kommen da immer sofort die Tränen und ich kann/will vor anderen nicht weinen...

    Irgendwie habe ich Angst, jemanden nahe an mich ranzulassen, auf der andere Seite kann ich mir nie vorstellen, dass jemand mich mag oder freiwillig seine Zeit mit mir verbringt. Ich weiß zwar, dass es nicht stimmt, aber ich fühle trotzdem so.

    Ich merke langsam, dass ich reden muss. Wenn nur wüsste wie. Das ist für mich so schwierig. Wieso muss immer alles so schwer sein?

    Viele Grüße
    Kämpferherz

    Das sind die Starken,
    die unter Tränen lachen,
    eigene Sorgen verbergen
    und andere glücklich machen.
    (Franz Grillparzer)

    Hat eine Freundin über mich gesagt. Besser kann man mich auch nicht beschreiben.

  • Hallo Kämpferherz,

    mir geht es ähnlich, ich habe auch jahrelang geschwiegen.
    Hab nie gewusst wem ich das erzählen soll und es fällt mir auch schwer die richtigen Worte zu finden.

    Ich war jetzt 3x bei einer SHG hier in der Nähe.
    Beim 1. Mal war es komisch, ich wusste ja nicht was mich erwartet, wie sind die anderen, kenne ich vllt sogar welche...
    Fragen über Fragen.

    Jetzt bin ich froh das ich dort war. Es sind alles Angehörige dort von Alkoholikern. Alle haben ähnliches erlebt und verstehen meine Situation.

    Ich weiß das ich noch einen langen Weg vor mir habe. Bin aber so froh, das ich mich aufgerafft hab und die ersten Schritte gemacht habe.

    Ich wünsche dir viel Kraft.

    Liebe Grüße
    funny

  • Hallo Kämpferherz!

    Ich kann ja nur von meiner SHG berichten, aber bei uns - wie sicher überall - ist Weinen sogar erwünscht.
    Das erleichtert, erlöst doch einfach.
    Während meiner Kur habe ich soooo viel mit meinen Tränen "weggespült".
    Tränen, die ich, wie du, jahrelang irgendwo eingesperrt hatte.

    Gefühlsmäßig würde ich dir auch noch zu mehr Therapie raten. Du klingst noch so "verloren". Hast DICH noch nicht gefunden.
    VLt. ist es auch gut, einen anderen Therapeuten zu finden, der einen neuen Weg mit dir sucht und findet.

    Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Mut dazu! Es ist für DICH allein.

    Alles Gute für dich, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo zusammen,

    vielen Dank für die Antworten.

    Ich überleg schon länger, in eine SHG zu gehen, hier wäre einmal im Monat eine...
    Irgendwann werde ich mich trauen, aber ich glaube, jetzt bin ich noch nciht "reif".

    Eine andere Frage beschäftigt mich. Ich habe oben schon beschrieben, wie sehr mir der Kontakt zu meinen Eltern zu schaffen macht. In den letzten Jahren war es so, dass ich mich an Weihnachten trotzdem hingeqäult habe und spätestens am 25. nachmittags wieder nach Hause bin und mich dort mein Reizdarm geqäult hat.

    Was soll ich nur machen? Wenn ich nicht hinfahre, dann hab ich ein schlechtes Gewissen, vor allem wg. meiner Mutter und meiner Oma (wohnt auch im Haus). Außerdem will ich an Weihnachten weder allein zu Hause sitzen, noch zu Freunden, weil ich die nicht nerven will. Weihnachten ist für mcih das Schlimmste Fest, das es gibt.

    Gruß
    Kämpferherz

    Das sind die Starken,
    die unter Tränen lachen,
    eigene Sorgen verbergen
    und andere glücklich machen.
    (Franz Grillparzer)

    Hat eine Freundin über mich gesagt. Besser kann man mich auch nicht beschreiben.

  • Liebes Kämpferherz,

    das Gefühl mit Weihnachten kann ich gut nachempfinden. Auch ich war seit über einem Jahr nicht mehr in meinem Heimatort, weil es mir dort immer nach einem Tag total schlecht ging.

    Stattdessen habe ich meine Mutter und meinen Bruder an anderen Orten getroffen. Letztes Jahr, als ich noch Single war, habe ich eine Weihnachtsreise unternommen. Ein Hotel hat die Weihnachtstage organisiert und es gab einen Weihnachtskaffee mit Musik und gemeinsamen Singen und am Heiligabend gab es ein schönes Essen und ich war danach in der Kirche. Obwohl ich mit Abstand die Jüngste im Hotel war, war es das schönste Weihnachten, das ich je hatte. Ich fühlte mich geborgen wie in einer Familie.

    Hast Du die Möglichkeit, am Weihnachten zu verreisen? Schau mal im Internet, da gibt es bestimmt auch in Deiner Region schöne Angebote. Dann könntest Du liebe Familienangehörige einfach dort treffen. Das nimmt die Spannung und alle haben sowas wie Urlaub.

    Obwohl ich Weihnachten schon mit meinem Freund feiern will, bin ich dieses Jahr wieder unsicher, ob es wieder so schön wird wie im letzten Jahr. Außerdem weiß ich nicht, ob ich meine Mutter und meinen Bruder einladen soll oder nicht. Aber ich habe mir vorgenommen, alles zu machen, was MIR Freude macht. Ich werde mir einen kleinen Baum holen, den ersten überhaupt in meiner Wohnung, und ihn schön schmücken. Ich will Plätzchen backen und am Heiligabend ein schönes Essen machen und den Gottesdienst genießen.

    Liebe Grüße,

    Sonnenstrahl

    Jeder kleine Schritt führt näher zum Leben.

  • Hallo Sonnenstrahl,

    vielen Dank für deine Antwort.

    Richtig verreisen kann ich nicht, zum einen fehlt mir das Geld, um zweimal zu verreisen, zum anderen muss ich zwischen den Jahren arbeiten. Über Silvester werd ich wegfahren.

    Liebe Familienangehörige kann ich an Weihnachten nicht an anderen Orten treffen, die glucken permanent zusammen und Probleme gibts nicht, alles ist toll. Ich bin im Prinzip das "Schwarze Schaf", ich bin als einzige ausgezogen. Meine Schwester wohnt z. B. noch zu Hause, obwohl sie sich nicht wohlfühlt und es sich ohne Weiteres leisten könnte, auszuziehen.

    26. + 27. Dez. hab ich mich schon mit Freunden verabredet, was ich am 24. + 25. mache, keine Ahnung. Entweder stehe ich das Familienfest durch, oder ich geh schön essen, vielleicht gibt es ja hier in Mainz, wo ich wohne irgendwelche schönen Weihnachtsveranstaltungen.

    Nur ist es nicht meiner Oma unfair, die wird weinen, wenn sie mich nciht sehen kann an Heiligabend?? Die Oma und die Mama, die beschäftigen mich am meisten, dann sind die doch allein. Mein Vater geht nach dem Essen immer sofort einen Trinken an Heiligabend und meine Schwester fährt zu ihrem Freund.

    Das sind die Starken,
    die unter Tränen lachen,
    eigene Sorgen verbergen
    und andere glücklich machen.
    (Franz Grillparzer)

    Hat eine Freundin über mich gesagt. Besser kann man mich auch nicht beschreiben.

  • Hallo!

    ich muss dieses Thema wieder aufrollen. Ich weiß, es kann mir keiner helfen, ich muss mich selbst zwischen Angst und schlechtem Gewissen entscheiden.

    Ich fühl mich einfach total beschissen. Ich habe einen ziemlich anstregenden Job, Chef ist jetzt im Urlaub, ich seine Vertretung, dadurch 6-Tage-Woche, zig Überstunden und ich brauch einfach mal Zeit für mich. Dann Weihnachen, zwar frei, aber ich fühle mich verplichtet, zu meinen Eltern zu fahren. Sonst würde ich zu Hause/bei Freunden sitzen und vor schlechtem Gewissen fast vergehen.

    Zu Hause fühle ich mich aber überhaupt nicht wohl, schutzlos, bedroht und so extrem einsam. Ich habe richtig Angst/Panik davor. Mein Vater trinkt immer noch und wird dann auch gewalttätig. Ich will da eigentlich nicht hin. Aber was ist dann mit Oma und Mama?

    Das musste einfach mal raus. Ich fühle mich einfach so ausgelaugt, fertig, hoffnungslos. Wie jedes Jahr vor Weihnachten. Ich bin so froh, wenn endlich Januar ist.

    Grüße
    Kämpferherz

    Das sind die Starken,
    die unter Tränen lachen,
    eigene Sorgen verbergen
    und andere glücklich machen.
    (Franz Grillparzer)

    Hat eine Freundin über mich gesagt. Besser kann man mich auch nicht beschreiben.

  • Hallo Kämpferherz!

    Was machst du in deinem ausgelaugten Zustand bei einem gewalttägigen Vater??

    Und Mama und Oma sind schon lange erwachsen. Du bist nicht für ihr Wohlergehen zuständig.

    Wie wär's, die Mama und die Oma irgendwo in einem netten Café zu treffen, bissel Stadtbummel, bissel schnacken und Geschenke tauschen, vielleicht noch lecker Abendessen - und gut ist...


    Du MUSST da nicht hin.

    Lg, Linde die ihr 10. familienloses W-nachten feiert! 8)

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Liebes Kämpferherz,

    da kann ich Linde nur beipflichten. Du hast vor allem Verantwortung für Dich, dass es Dir gutgeht.

    Wenn Du Dich mit Deiner Mama und Oma an einem neutralen Ort triffst, könnt ihr doch viel entspannter miteinander umgehen. Und Du hast den Stress nicht, auf Deinen Vater zu treffen.

    Nach den stressigen Arbeitstagen hast Du Ruhe und Frieden notwendig und nicht noch mehr Stress. Mach das, wobei Du Dich gut fühlst.

    Ganz liebe Grüße,

    Sonnenstrahl

    Jeder kleine Schritt führt näher zum Leben.

  • Liebes Kämpferherz,

    vielleicht ist es mal an der Zeit das kämpfen ein wenig ruhen zu lassen? Deine Liebe zu Deiner Mutter und Deiner Oma in Ehren, aber ... haben sie Dich nicht auch im Stich gelassen, als Du von Deinem Vater geschlagen wurdest? Haben sie nicht ihr Leben lang verabsäumt, sich gemeinsam gegen ihn zu stellen und für Dich zu entscheiden?
    Du sagst, Du kannst Dich nicht zwischen Angst und schlechten Gewissen entscheiden. Wie wärs denn sich gegen die Angst und das ganz ohne schlechten Gewissen zu entscheiden? Schließlich gibts da einen Haufen Versäumnisse nachzuholen, nicht? Vernachlässigungen, die Deiner Mutter Dir gegenüber "passiert" sind, als Du sie brauchtest, Vernachlässigungen, die Deiner Oma Dir gegenüber "passiert" sind, als Dein Vater sich an Dir vergriffen hat. Ich würde vorschlagen: Wenn Du schon ein schlechtes Gewissen hast, dann zur Abwechslung mal Dir gegenüber. Sie haben Dich damals nicht geschützt, und jetzt schützt Du Dich nicht? Sie waren zu schwach - na, nennen wir das Kind doch beim Namen: zu feige, für Dich - das Kind - das Wesen, dass ein verfluchtes Recht auf Schutz hat, einzustehen. Stattdessen wird todgeschwiegen, weil nicht ist, was nicht sein darf. Willst Du da wirklich mitspielen?
    Kämpferherz, ich wünsch mir jetzt was für Dich, weils mir das Herz zerreißt, Dich so tief, tief verletzt zu sehen und immer noch zu glauben, Du wärst Deiner Familie und dem heiligen Schein irgendwas schuldig. Ich wünsch mir für Dich, dass Du diese Fesseln sprengen kannst, dass Du Dein Herz öffnen und den ganzen Mist rauslassen kannst. Dich von dieser Todschweigeseuche loslösen kannst. Dir auch einmal ausgiebig zugestehst arm zu sein.
    Du bist nicht allein!

    Alles Liebe und viel, viel Kraft!
    EuV

    p.s.: Und pfeif auf Weihnachten!
    p.p.s: Und pfeif auf das schlechte Gewissen! Mit dem können sich getrost mal andere rumschlagen.
    p.p.p.s: Und ich möchte meinen Vorrednern auch nochmal zustimmen: Versuchs weiter mit einer Therapie, da ist zuviel im Argen. Da musst und kannst Du wahrscheinlich auch garnicht allein durch.

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