Ewiger Kreislauf - zu schwach um auszubrechen?

  • Liebe Aurora,

    genau das hab ich auch gedacht, als ich diese Sätze schrieb! Ich versuche mich gerade einigermaßen "objektiv" zu betrachten. Das das Eigentschaften, Charakterzüge sind, die nicht gesund sind, ist mir klar. Da muss ich dir nichts übel nehmen :) Ich werde nächste Woche das bei meiner Beraterin auch mal ansprechen.

    Heute geht es mir schon besser. Bin gerade erst wieder nach Hause gekommen. Auch wieder etwas verrückt, denn ich war bei den Eltern meines Ex-Freundes. Es tat mir gut, von ihnen Bestätigung zu bekommen. Sie wissen lange nicht alles, aber die Mutter hat das gleiche mit ihrem Ex-Mann durch gemacht und da tat es gut, auf Verständnis zu stoßen.

    Auch schon wieder eine solche Schwäche von mir, dass ich mich über diese BEstätigung freue. Schließlich sollte ich mir doch selber klar sein, dass es das beste war, was ich machen konnte. Aber vielleicht ist das eine kleine menschliche Schwäche. Einige Menschen brauchen sie nicht - diese Bestätigung anderer - aber Leute wie ich stärkt es.

    Ich weiß nicht wieso ich das brauche. Vielleicht werde ich es irgendwann heraus finden. So schlecht kann es ja aber nicht sein, denn hier im Forum passiert ja auch nichts anderes. Wir stärken uns gegenseitig durch Verständnis und Bestärkung.

    Ich wünsch Dir noch ein schönes Wochenende!

    Liebe Grüße, Blaubärchen

  • Hallo Blaubaerchen,

    Verständnis und Bestätigung zu bekommen und sich darüber zu freuen, ist was Schönes und durchaus auch normal. Na klar!

    Bedenklich wird es doch nur, wenn ich davon abhängig bin, immer nur Dinge mache, um anderen Leuten zu gefallen, um immer nur Liebkind zu sein, immer nur mich verdrehe, um irgendwas in's Bild zu rücken, was nicht ist. Wenn ich gegen meine Gefühle und Bedürfnisse handel, um Bestätigung und Anerkennung zu erhalten. Und mich auch nur dann gut fühle. Wenn ich garnicht sehen kann, wie wertvoll ich doch bin, auch wenn ich "ich" bin, unverdreht und pur. Wenn meine Grenzen ständig überschritten werden dürfen.

    Mich hat die Bestätigung, die ich z.B. hier im Forum erhalten habe/erhalte, auch sehr unterstützt und Mut gemacht. Das waren aber auch Bestätigungen, die mich weitergebracht haben, wo mir gesagt wurde, du bist auf einem guten Weg. Oder, du hast das so gemeistert, toll, das versuche ich auch mal. Oder, dein Denkanstoß hat was bewirkt bei mir. Verstehst du, was ich meine?

    Es gibt verschiedene Arten von Bestätigung. Die, die ich mir durch Verdrehen einholen muss, um mich wertvoll und geliebt zu fühlen. Durch ewiges "Ja-Sagen". Und die, die mich weiterbringt, weil sie mich in meiner Art bestätigt, mir zeigt, ich bin richtig. Diese Art Bestätigung forder ich mir ja nicht ein, sondern ich bekomme sie freiwillig, weil ich es wert bin.

    :roll:

    Schwer zu erklären, wie ich's meine. Aber egal, ich wünsche dir auf jeden Fall einen schönen 2. Advent.

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Heute habe ich die furchtbare Nachricht vom Tod meines Onkels bekommen. Ich habe plötzlich das Gefühl gehabt, ich möchte meinen Partner an meiner Seite haben, der mir Kraft gibt und mich emotional unterstützen kann. Doch gleichzeitig habe ich solch eine Wut im Bauch verspürt. Denn als wir vor circa sechs Wochen zu meinem Onkel gefahren sind - ich wollte unbedingt, dass er mit kommt - musste ich ihn förmlich aus dem Bett prügeln, damit er eine Stunde, nachdem er besoffen ins Bett gefallen ist, aufsteht. Und er sprach davon, wie sch... sein Leben ist, wie gemein, dass einem anderen, der sich im Kanal das Leben genommen hat, Blumen und Bilder aufgestellt werden und ihm nicht. Ich war so wütend, dass ich ihm sagte, er solle es doch mal machen, vielleicht würde dann auch jemand für ihnn Blumen aufstellen und damit hätte er ja ein tolles Thema, um sich mit meinem totkranken Onkel zu unterhalten.

    Das hindert mich daran, ihn jetzt anzurufen oder ihm zu schreiben. Und just in diesem Moment kommt von ihm die Nachricht, er hätte das Gefühl, ich will ohne ihn leben und er würde mich lieben, aber es schade finden, dass er nciht der richtige ist. Er würde mich nie vergessen. Am liebsten würde ich ihm zurück schreiben, dass er mích in Ruhe lassen soll und es wichtigere sachen gibt wie der Tod meines Onlkels!

    Aber stattdessen habe ich das Handy ausgemacht und versuche gleich zu schlafen. Wenn er nicht die Geduld hat, seine Therapie abzuwarten und mir die Zeit zu geben, die ich brauche, damit ich sehe, er meint es wirklich ernst, dann ist er es auch nicht wert!!

    Gute Nacht, ich hoffe, ich kann mit dieser Wut im Bauch schlafen!

    Euer Blaubärchen

  • Liebes Blaubärchen,

    auch von mir herzliches Beileid.

    Mich erinnert seine Aussage an das, was mein Erzeuger los gelassen hat. Er hat sich auch beschwert, dass sich nun alles um sie dreht und er total zurückgestellt wird. Dabei hat sie ja NUR Krebs und ihm tut schliesslich auch alles weh. Er hat sie in all den Wochen nicht einmal gefragt wie es ihr geht und ihr nicht ein mal eine Tasse Tee gekocht.

    Ob so viel Egoismus und Kaltherzigkeit bleibt einem doch die Spucke weg.

    Viel Kraft!
    Heidi

  • Vielen lieben Dank für eure Anteilnahme! Das bedeutet mir wahnsinnig viel!

    Heute morgen konnte ich es dann doch nicht mehr unterdrücken und habe ihm geschrieben, dass er lernen muss, dass es wichtigeres gibt. Und vom Tod meines Onkels. Zuerst war er trotzig und schrieb zurück, dass er es ja nicht gewußt hat. Dann tat es ihm leid, er hätte ja anders reagiert... Klar, deshalb hat er sich ja auch vor unserer Fahrt die Kante gegeben! Ich habe nichts mehr geantwortet. Werde jetzt auch erstmal Funkstille halten. Das tut mir wenigstens gut.

    Heute hab ich auch was für mich getan. Einen lang gehegten Traum erfüllt und eine Schnupperstunde Saxophon gehabt. Bin total begeistert und werde versuchen, das weiter zu machen! Danach noch mit meiner besten Freundin einen schönen Abend verbracht! Es geht auch ohne IHN.

    Eine gute Nacht und morgen ist ein neuer schöner Tag!

    Euer Blaubärchen

  • Ein frohes neues Jahr an alle!

    Die letzten zwei Wochen waren hart. Natürlich die Feiertage, an denen man immer daran erinnert wird, dass man eigentlich mit seinem Liebsten Zeit verbringen wollte. Überall verliebte Paare, glückliche Gesichter...

    Aber er hat es mir eigentlich relativ einfach gemacht, vor allem den 24. zu überstehen, denn in der Nacht davor hat er einen Telefonterror veranstaltet und mir eine "nette" Nachricht auf der Mailbox hinterlassen.

    An Neujahr wollten wir telefonieren. Ich rief ihn an und hatte sofort das Gefühl etwas stimmt nicht. Ich habe es an seiner Stimmer hören können. Natürlich hat er es abgestritten, aber ich war der festen Überzeugung, dass ich Recht habe.

    Ich habe mich so über mich selbst geärgert. Wieder drehen sich im Moment alle Gedanken um ihn. Wieder frage ich mich, hat er nun getrunken oder nicht? Tue ich ihm vielleicht doch Unrecht? Hat es je wieder einen Sinn, wenn ich immer das Gefühl habe, er lügt mich an? Warum sollte er mir auch die Wahrheit sagen, wenn er trinkt? Er weiß, damit macht er alles noch schlimmer?

    ICh weiß auch gar nicht mehr was ich überhaupt will! Nur das: Ich möchte mich nicht mehr nur noch mit ihm beschäftigen. Ich will wieder lachen können und unbeschwert durchs Leben gehen. Dieses Gefühl betrogen und belogen zu werden, damit werde ich wohl noch eine ganze Weile leben müssen. Es geht leider nicht, dass ich mir einfach sage "Ist doch egal. Soll er machen was er will. Ich bin RAUS!" Ich würde es mir wünschen, aber so einfach ist es nicht.

    Und ich kenne mich: Gerade jetzt nach zwei Monaten Trennung ist die gefährliche Zeit. Bisher bin ich immer nach zwei Monaten schwach geworden. Habe mir gewünscht, wieder mit ihm zusammen zu sein und habe den Rückschritt gemacht. ICh will es dieses Mal anders machen. Ich weiß, dass er jetzt noch nicht so weit ist und meine Anfälle von Eifersucht und eigenem Misstrauen zeigen mir, dass ich noch nicht so weit bin.

    Es ist schwer. Er ist vor allem im Moment der einzige, der sich immer wieder meldet. All meine Freunde sind mit sich selbst sehr beschäftigt. Aber klar, ich muss auch lernen alleine zu sein. Das geht auch manchmal sehr gut.... manchmal.

    Danke fürs zuhören :)

  • hallo blaubärchen...
    Erinnerst dich noch an mich ? War lange nicht mehr hier aktiv, aber ich denke ganz oft an euch!
    Wie gehts dir? nicht so gut oder? Habe jetzt nicht alles von dir gelesen ..... bist du tatsächlich getrennt von ihm? Wenn ja: Halte durch!!! Es lohnt sich, ich verspreche es dir :)
    ganz liebe Grüße
    Fliegender Stern

  • Und wieder ist die Zeit verstrichen, und wieder bin ich schwach geworden und wieder bin ich an dem Punkt, an dem ich glaube, es schaffen zu können aus diesem Kreislauf auszubrechen...

    Ich bin nach der letzten Trennung im November 2010 los gegangen und habe mir Hilfe gesucht. Ich wußte, ich hatte Schwierigkeiten ihn ganz los zu lassen und ihn für immer aufzugeben. Mir wurde geraten, ich solle ihn eine Therapie - wie er es versprochen hat - machen lassen und dann könne ich ja nach einem halben Jahr immer noch entscheiden, ob ich eine Beziehung mit ihm möchte. Dieses halbe Jahr habe ich mir nicht gegeben. Schon wieder nach zwei Monaten bin ich rückfällig geworden und habe mich in seine Arme begeben. Zuerst habe ich mir eingeredet, es würde mir ja gut tun und solange das so ist, kann ich es ja machen. Aber natürlich war das nur eine kruzfristige Situation. Schon nach 6 Wochen kam es zu einem Streit, der allerdings nichts mit Alkohol sondern mit Eifersucht zu tun hatte und dem fehlenden Vetrauen. Eine gute Freundin von ihm machte sich die Mühe, zwischen uns zu vermitteln, wo allerdings heraus kam, dass er mich von Anfang an wieder belogen hatte, was seine Einstellung zu Alkohol anging. Natürlich versetzte mich das in einen Schockzustand, aber ich konnte ihn auch verstehen. Er wollte mich ja nicht verlieren und tat deshalb alles hinter meinem Rücken. Wieder handelte ich gegen meine Vorsätze und ging Kompromisse ein. Ich fühlte mich wahnsinnig schwach, war einfach nur wütend auf mich selber, weil ich nicht konsequent sein konnte. Aber meine Psychologin beruhigte mich und sagte, es gebe noch 100.000 Möglichkeiten auszusteigen. Ich solle nicht den zurück liegenden hinterher trauern. Natürlich wusste ich, dass sie Recht hatte. Keine Woche später nun ist es passiert. Wieder haben wir uns Samstag wegen einer Unehrlichkeit seinerseits gestritten, ein Absturz folgte, er verliert seinen Job, den er nicht mal eine Woche hat und ich verlasse ihn. Ich weiß, es ist das richtige. Ich versuche dieses Mal standhaft zu bleiben. Mich anders zu verhalten als vorher. Aber ich weiß auch, wie er sich fühlt. Gestern war er noch betrunken, heute steht er vor dem Aus. Und mich verliert er auch noch. Wahrscheinlich werden seine Freunde und seine Familie kein Verständnis für mein Verhalten haben, aber ich weiß, dass er nur so irgendwann an den Punkt kommt, wo er was für sich tut und nicht Versprechen ausspricht, um mich wieder zu bekommen. Ich gebe ihn nun ganz auf. Ich weiß, selbst wenn das Problem mit dem Alkohol nicht wäre, es ist einfach so viel passiert, dass wegen jedem Streit der andere sich angegriffen fühlt. Er hat das Bedürfnis sich zu verteidigen und nicht als der Böse dazustehen. Denn das war er natürlcih immer wieder in der Vergangenheit. Das würde mir auch irgendwann auf die Nerven gehen. Und ich will aber immer, dass er mich versteht und seinen Fehler zugibt. Wir werden nie wieder auf 0 sein, so dass es eine gesunde Beziehung werden kann. So bewußt war mir das bisher noch nie und vielleicht hilft mir das, einen anderen Weg einzuschlagen.

    Ich stehe bei zwei Therapeuten auf der Warteliste. Es wird bestimmt noch 9 Monate dauern, bis ich eine Therapie für mich machen kann und endlich aufarbeiten kann bzw. herausfinden, was mich in diese Rolle hineingebracht hat, die ich in dieser Beziehung gespielt habe. Aber trotzdem werde ich hartnäckig bleiben.

    Ich danke allen von Euch, die sich meiner in den letzten vier Jahren erbarmt haben und hoffe, dass es dieses Mal Früchte trägt.

    Euer Blaubaerchen

  • Liebes Blaubäerchen,
    du kennst mich noch nicht, bin ziemlich neu hier.
    Hab mir gerade deinen Thread durchgelesen und dachte in manchen Sätzen die Geschichte sei von mir. Deine Gefühle, Gedanken, dein Leid - leider genau wie bei mir.
    Hab auch schon einige Trennungen durchlebt und nach 2 Monaten immer wieder zurück und immer wieder gabs die gleiche Enttäuschung.
    Jetzt bin ich wieder seit 2 Monaten getrennt.
    Diesmal muss ich es schaffen, sonst hab ich plötzlich niemanden mehr der zu mir steht, weil mein Verhalten niemand mehr verstehen kann. Es ist schrecklich derzeit. Er lässt mich jetzt mehr in Ruhe als früher. Meldet sich nur noch selten mit irgendwelchen SMS usw. worauf ich nicht reagieren, dass macht alles etwas leichter.
    Ich verstehe dich all zu gut und freu mich dich kennen lernen zu dürfen!
    Wir schaffen das!
    LG

  • Hallo liebe Sonne,

    ich finde es immer wieder wahnsinnig erschreckend, wie sich die Lebensgeschichten gleichen und wie viele es von uns gibt. Dann aber auch wieder beruhigt es mich, weil ich so sehe, dass ich nicht verrückt bin! Ich finde es toll, dass Du es schon diese zwei Monate wieder geschafft hast und ich drück dir ganz doll die Daumen für weitere Durchhalten!

    Was ich gelernt habe ist, dass es jedes Mal etwas "leichter" wird, diesen Schritt zu gehen und ich mich mehr und mehr distanzieren kann, auch wenn ich dann doch wieder rückfällig werde. Ich sehe eine kleine Veränderung, die natürlich verhindert, dass die Beziehung solange der Alkohol da ist, sich gesund entwickelt, die mir aber meine Weiterentwicklung zeigt und mir Hoffnung gibt. Verurteile dich nicht, falls es dieses Mal wieder nicht klappt, sondern starte wieder mit dem Verhalten, das Du dir antrainiert hast. Das habe ich heute erst gelesen, in einem Ratgeber für c-abhängigen Frauen.

    Es ist auch wirklich zum Verrückt werden. Ich habe soviele Sachen gesehen, die mich abstoßen und abhalten sollten, noch irgendwelche Gefühle außer Wut für ihn zu empfinden. Aber gerade jetzt, wenn mir wieder einmal bewußt wird, dass es wieder vorbei ist und ich wieder allein bin, ihn wieder aufgeben muss, dann kommt diese kleine Panik in mir hoch. Genau wie das Bedürfniss, ihn zu fragen wie es ihm geht. Aber ich werde mich dazu zwingen, mich nicht zu melden. Du machst es wirklich richtig! Reagierst nicht! Ich hoffe ich schaffe das auch. Ich habe meinen Standpunkt ihm gegenüber klar gemacht, nun muss ich es meinem Herzen klar machen!

    Freu mich auch, dass wir uns hier treffen! Drück dir ganz fest die Daumen und bleib so wie du bist. Ich wünschte ich wäre auch schon wieder soweit!

    Blaubärchen

  • Bei mir bricht die Co-Krankheit wieder voll aus! Nicht genug, dass mein Körper mir sagt, das Maß ist voll, ich brauche Entspannung und Frieden durch ständige Nacken- und Kopfschmerzen. Ich muss mich dazu zwingen, ihm nicht zu schreiben, ihn nicht zu fragen, wie es heute in der Klinik war und was er jetzt machen will... Es verletzt mich wahnsinnig, wenn er schreibt, dass er meinen "Wunsch" akzeptiert, keinen Kontakt mehr zu haben. Warum? Weil ich das Gefühl habe, er muss mich verstehen können und er muss doch wissen, dass ich auch unter dieser Entscheidung leide! Ich weiß, ich sollte mich sowohl für mich als auch für ihn von ihm fern halten, denn sonst schafft er es nie! Und ich? Ich gehe irgendwann zu grunde, denn so wie bisher kann es nicht weiter gehen! Aber mein Herz sagt mir jetzt gerade etwas ganz anderes. Ich weiß auch, dass wenn ich mich jetzt bei ihm melden würde und fragen würde, wie es war, er distanziert wäre oder mich drängen würde, wieder mit ihm zusammen zu sein, weil er merkt, dass mein Herz gerade andere Worte sprechen. Ich kann dann nicht die Kraft aufbringen, ihm zu widersprechen und mit ihm zu diskutieren.

    Ich fühle mich so schwach! So ausgelaugt! Und ich finde er sollte wissen, dass es seine Schuld ist! Was für ein Quatsch! Ich weiß das selber! Es hilft nur der Abstand, aber ich habe das schon so oft durchgemacht und wollte das eigentlich nie wieder, weil es mir jedes Mal so weh tut. Irgendwann wird es wieder besser, ich weiß, aber das dauert...

    Was ist das für ein Sch... Leben!

  • Hallo Blaubaerchen,

    jau, ein besch.... Leben, weil man sich nicht endlich auf sich selber besinnt. Er in der Klinik und was machst Du ? Beschäftigst Dich ständig mit Gedanken, die um ihn kreisen. Warum ? Er ist gut versorgt und macht etwas für sich.

    Und wann fängst Du an, diese Zeit zu genießen und etwas Gutes für Dich zu tun ?

    Würdest Du Dich besser fühlen, wenn es ihm in der Klinik schlecht geht und er Dich vermisst ? Kann es sein, dass Du Angst davor hast, dass er Dir die Kontrolle über sich wegnimmt ? Ob man es zugeben mag oder nicht, es hat auch immer etwas mit dem eigenen Machtgefühl zu tun. Solange man Macht ausüben kann fühlt man sich besser.

    Nach etlichen Trennungen solltest Du so langsam wissen, worauf es ankommt. Kümmere Dich um Dich selber. Tu Dir Gutes, mach Dinge, die Du schon immer machen wolltest und lebe jeden Tag nur für Dich. Gönne Dir einen neu konstruierten Alltag. Lerne neue Leute kennen, lerne Deine Stadt neu kennen - Ablenkung jeden einzelnen Tag zu schaffen und das nur für Dich.

    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • Hallo Blaubaerchen,

    das hört sich wirklich beschissen an. Ich habe mich Anfang des Jahres von meinen Freund getrennt. Und auch ich bin gerade wieder in der nächsten Runde. Gestern hat mich ne Bekannte gefragt: Wofür brauchste das? Ich habe gar nicht geantwortet. Am Anfang habe ich noch darüber geredet, mittlerweile ist mir es zuwider. Gute Frage wofür? Es ist wie ein Teufelskreislauf. Ich denke auch manchmal ich schaffe es nie von ihm loszukommen.

    LG Lottemotte

  • Liebes Blaubaerchen!
    Wie schon so oft kann ich dich bestens verstehen. Es tut weh - sehr sogar!
    Allerdings macht dein XY die Therapie für sich aber auch ein wenig für dich bzw. hat er den ernst der Lage erkannt. Macht es das nicht etwas leichter?
    Mein XY lässt kaum noch hören von sich und ich denke es geht ihm sogar gut, während ich ständig an ihn denke und ihn vermisse.
    Weiters gibt es bei ihm keine Einsicht, weiterhin viel unterwegs und am trinken. Vielleicht ist er ja gar nicht abhängig, ich weiss es nicht. Er lebt auch ohne mich weiter und dass tut weh!
    Gestern wurde mir wieder geraten nicht in eine bestimmte Bar zu gehen, da er dort vollgesoffen herum hang. Es tut soooo weh, dass alle ihm helfen wollen alle sein Problem durchschaut haben, jedoch nur ER diese Einsicht nicht hat und 100% von sich überzeugt ist.
    Kontaktsperre wird dir sicher helfen auch wenns schwer fällt aber man gewinnt dadurch Abstand, zwar langsam aber es geht irgendwann.
    Ich denk an dich und wünsch dir alles Gute!

  • Noch vor einer Woche habe gelitten. HAbe mich gefragt, wie es ihm geht und was er macht. Samstag, als die Sonne schien wollte ich, dass er dabei ist wie so oft auf meinem Spaziergang. Immer hatte ich das GEfühl, gleich muss er doch um die Ecke kommen. Dann wäre es doch Schicksal. Aber er kam nicht und das war gut. Gemeldet hat er sich erst, als es für ihn zu spät war. Sonntag bin ich aufgewacht und habe gedacht, so kann ich doch nicht weiter machen. Ich werfe mein Leben weg, wollte aus dieser BEziehung, um nicht mehr zu leiden und nun tue ich es trotzdem. Da fing für mich das Erkennen an. Ich habe allen Mut zusammen genommen und endlich einen anderen Weg eingeschlagen. Just in dem Augenblick, als wenn er es gespürt hat, hat er sich auch wieder gemeldet. Aber Gott sei dank zu spät!

    Ich bin noch nicht bereit, ihn ganz aus meinem Leben zu bannen, aber eine Beziehung - nie wieder. Und kein Kontakt bisher. Ich halte es gut durch, mich nicht zu melden, denke nur noch selten an ihn. Die Woche war gut und ich hoffe, der Rest meines Lebens wird es auch! Ein Licht am Ende des Tunnels!

    Ich danke euch für eure lieben oder auch aufweckenden Worte. Ihr habt mir sehr geholfen!
    DANKE!

  • Ich weiß, Co-abhängigkeit ist eine Krankheit wie die Alkoholsucht. Aber manchmal vergißt man es, wie wahrscheinlich auch der Alkoholiker vergißt, oder es nicht wahr haben will.

    Heute war wieder ein sehr aufschlußreicher Tag für mich. Mein Termin bei meiner Vortherapie - so drück ich das mal aus. Es hat mir wieder ins Bewußtsein geholt, dass auch bei mir was nicht stimmt. Mir geht es sonst total gut und ich bin seit fast drei Wochen mit einem wunderbaren Mann zusammen. Klar erwisch ich mich manchmal selber, wie ich versuche in die alte Rolle zu rutschen, aber zum Glück ist er ein Mann, der sich das gar nicht gefallen läßt. Er will gar nicht von vorn bis hinten bemuttert werden, will nicht, dass ich alles für ihn tue und ich beiß mir manchmal selbst auf die Zunge, um ihm nicht alles geben zu wollen, was er im Moment nicht hat. Meine Aufgabe ist es ja nicht, ihm zu helfen sondern ich möchte eine gleichwertige Partnerin sein.

    Mir macht es selbst ein wenig Angst, wie schnell das wieder mit einer neuen Beziehung ging und ich suche ab und an den Haken, der doch irgendwo sein muss. Aber ich genieße auch jede Minute und es entspannt mich, mir nicht mehr den ganzen Tag nur Sorgen um den anderen machen zu müssen, sondern nur positiv an ihn zu denken.

    Heute habe ich meinem Exfreund gesagt, dass ich in einer neuen Beziehung bin. Auch die Tatsache, dass ich das nun drei Wochen vor mich hingeschoben habe, hat mit meiner Co.abhängigkeit zu tun. Allerdings war ich ihm ja keine Rechenschaft schuldig, weil wir nicht mehr zusammen waren. Trotzdem habe ich an seine Verfassung gedacht, indem ich es nicht gleich in die Welt heraus geschrien habe. Nun habe ich Angst vor demm Terror, der womöglich beginnen wird. Gerade haben wir telefoniert und er hat mir gesagt, dass er schon einen Abschiedsbrief geschrieben hat, sich dann aber anders besonnen hat. Ich habe nichts geantwortet. Ich kann und will ihm nicht mehr helfen. Ich bin nicht wütend auf ihn oder hasse ihn, egal ist er mir auch noch nicht, aber er bestimmt nicht mehr mein Leben. Gut, ich gebe zu, das macht im Moment der andere, aber auch nur soweit ich das möchte. Ich bin glücklich, ist das falsch? Befinde ich mich wieder auf dem Weg der Co-abhängigkeit? Auf jeden Fall fällt es mir wahnsinnig schwer, wirklich hart zu meinem Ex zu sein und zum Beispiel das Geld einzutreiben, das er mir schuldet. Ich will ihm glauben, dass er es mir zurück zahlen will und mich neben den anderen Gläubigern nicht vergißt. Aber ich muss mich dazu zwingen, zur Not härtere Wege zu gehen.

    Es ist also noch lange nicht vorbei und ich werde auch weiterhin auf eine feste Therapie warten. Ich denke, ich muss einfach zu viel auf arbeiten und will ja auch nicht immer die gleihcen Fehler machen.

    Euer Blaubärchen

  • Hey, Blaubaer,
    lass Dir mal nen Rat von einer aelteren Frau geben....

    Drei Wochen vor Deinem letzten Beitrag schriebst Du noch was von grosser Liebe, Du hast ihm Geld geliehen, obwohl Du wusstest, er ist arbeitslos und brauchts nur fuer .... na, Du weisst wofuer.

    Und nun willst Du harte Geschuetze auffahren, um die Muecken einzutreiben, obwohl er immer noch arbeitslos ist uns gar nicht zahlen kann, selbst wenn er moechte.

    Das ist doch auch nur wieder eine Form der Beziehung! Eine sehr negative zwar, aber eben eine Beziehung! Lass es, wenn es keine Existenzbedrohenden Summen sind, vergiss es und schreib es unter Lebenserfahrung ab! Lieber einmal nicht in Urlaub fahren, als Terror, der letztendlich nur belastend fuer Dich und Deine neue Beziehung ist!

  • Hallo Ihrs,

    ich lese und lese und lese und irgendwie sind wir uns alle doch sehr ähnlich...

    ich denke viel nach die letzten Monate... denken, denken, denken...

    Ich glaube die wirkliche Wende in meinem Leben begann, als ich mal wieder in der Thera durchgekaut habe, dass ich mich als Opfer ( s** Missbr.) NICHT schuldig fühlen darf... ja ja ja, hundertmal gehört... hundertmal erklärt... aber ich habe zu ihr gesagt, dass ich mir das im Kopf noch hundertmal sagen kann... ich fühle mich immer noch schuldig - auch wenn ich weiss, dass ich s nicht bin.
    okay, nächste Runde:
    Trennung von Opfer und Täter... und vor allem: genau angeschaut was der Täter denn gemacht hat und wie er von seiner Persönlichkeit her war.
    Dann: Es gibt bestimmte Verhaltensweisen die einen Täter auszeichnen.. in der Regel sind sie Egoisten, leben nach dem Motto: Mir gehört die Welt und einiges dazu, sie sind Grenzüberschreiter und sie haben in der Regel nur ein ganz klitzekleines Schuldbewusstsein... ( trifft auf 90 Prozent der Täter zu)
    Okay, das war mal etwas womit ich etwas anfangen konnte.
    Automatisch kam durch die Trennung ( immer wieder alles noch einmal durchdenken und abspielen lassen... was hat er gemacht?... was habe ich gemacht?... wer ist Täter, was ist Tat? wer war Opfer? wer war schuld?) einiges in die Gänge.
    Vieles konnte ich viel klarer sehen ( ein 5 jähriges Kind hat keine Schuld am Misb. auch wenn es gierig auf die Schoki war... etc etc etc)
    Gleichzeitig - und das fand ich spitzenmäßig - kam dann, dass ich in meinem Umfeld plötzlich Grenzüberschreitungen sehen konnte... mal besser mal schlechter... aber es ging los...
    und seither rumpelts hier auch ordentlich im Karton...

    nimmt dir jemand was weg und du hast es dir ewig lang gefallen lassen, gibt der natürlich auch nicht so einfach auf, wenn du einmal "Nö, ist meins!" gebrüllt hast...

    klar reden 'unsere' Männer alle lieb und nett und klar denken wir es war halt nur der blöde Alk weshalb er so ausfallend war, oder er kommt gerade mit seinen Probs nicht klar und wir schreien ja manchmal auch rum und so weiter blablabla... Chaos im Kopf... aber wenn wir mal das ganze blablabla von ihnen ausblenden und nicht die Worte beachten, sondern einfach gucken was sie tun... da sieht dann doch einiges ganz anders und klarer aus...
    (Interessant wäre auch mal eine Umfrage zu 'anderen Paaren'... sagen da die Männer auch so oft "ich liebe dich!"... ;)

    also jetzt noch ein ganz 'blödes' Beispiel aus meinem Leben, aber da hats vor einigen wochen echt noch einmal bei mir geklickt, als ich daran dachte. Auf mich wurde einmal geschossen um mich zum schweigen zu bringen. natürlich hat die kugel nicht getroffen, aber ich habe daraufhin lange geschwiegen. leben wollte ich halt doch...
    so, gruselige erinnerung und so etwas drängen wir ja dann ganz schnell wieder weg oder erstarren nachträglich erneut und schieben erst mal panikattacken und müssen wieder runterkommen etc etc etc... aber wenn man s mal auseinandernimmt, ganz nüchtern betrachtet:
    Täter schießt auf Opfer um es zum schweigen zu bringen... schießt natürlich daneben, denn wie soll er denn die Leiche erklären?...
    Da gezielt daneben geschossen war, kann man auch die Schuldgefühle klar entsorgen ( wenn ich nicht so geschrieen hätte, hätte er nicht die Beherrschung verloren etc etc etc).
    Dieser Mann war 'beherrscht', denn sonst hätte er nicht absichtlich daneben geschossen und dieser mann hat bewusst eingeschüchtert.
    Und dann: Seine Schuld... eindeutig riesig, denn sonst hätte er nicht so drastisch einschüchtern und zum schweigen bringen müssen.
    Und als Zugabe: Tat betrachten, euer damaliges Verhalten betrachten. In meinem fall finde ich es klasse und herrlich gesund so laut und schrill zu schreien..
    dann betrachten was nach der tat des Täters und seinen einschüchterungen euer verhalten war... angst, geschwiegen...

    Das ist jetzt ein krasses Beispiel und vielleicht nicht das beste, aber mir hilfts die ganzen Greueltaten noch einmal durchzusortieren... denn da liegt der Schlüssel... Täter und Opfer... klar anschauen... trennen, trennen, trennen... euch klar anschauen... vorher, nachher... ihn klar anschauen... Motiv, Tat, Ziele, weiteres Verhalten...

    weiss zwar nicht ob das nur für mich die erkenntnis war und ob es euch hilft, aber ich wollt s mal mitteilen, weil es hier, seitdem 'trennen von Täter und Opfer' mein Hobbie ist ( mach ich beim putzen... an damals denken und trennen trennen trennen) bin ich hier in der 'lieben' familie zur poesen poesen Apfelsine gewachsen :-))))

    davor war ich beliebt ( bitte nicht mit geliebt verwechseln :)

    So, das war mein Wort zum Sonntag :)

    Liebe Grüße und viel Power euch allen!

    Apfelsine

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