Die Liebe, die uns zusammenhält ! ?

  • Hallo,

    mit Deiner Vorstellung bzgl. Selbsthass, Scham und Würde liegst Du punktgenau richtig..........leider.......

    Charlie

    Immer schön die Ohren steif halten!!!

  • Ich wollte noch hinzufügen


    .. es ist ein zwanghafter Narzismuss, es geht ums überleben.

    Nein um Liebe kann es hier nicht mehr gehen in so einer Abhàngigkeitsbeziehung, hier herrschen andere Gesetze.

    Wenn Du Dich auf eine Beziehung zu einem Abhängigen einlässt, wirst Du auch abhängig, nämlich Co oder was es ja auch gibt, Du wirst auch Alc abhängig..

    Tolle Aussichten.

    Sinnesrausch

  • Hallo Charlie,

    Danke für Deine Worte für Deine Offenheit.
    Gerade dachte ich noch, wenn mir das mal jemand klar machen kann und dann kommst Du!!

    Es hilft zu verstehen was Ich emotional von dem Anderen mitbekommen habe, bzw was auch übertragen wurde.
    Ich meine, wenn es Dir selber so schlecht geht, kannst Du doch keinen mehr an Deiner Seite ertragen, bzw lieben.
    Das kann ja nur zerstörerisch sein.

    Und wenn Du es schaffst trocken zu werden, ist die Scham hinterher erstmal vielleicht noch grösser, bzw. kann man dann gar nicht verstehen, dass der andere solange bei einem geblieben ist???

    Gruss
    Sinnesrausch

  • Hallo Sinnesrausch

    Stichwort: Welt der Illusion...
    Es betrifft nicht nur den Süchtigen. Auch wir, Co's, leben in der unreelen, von uns selbst geschaffenen Illusion.
    Der Grund ist, denke ich, gleich. Angst vor der Realität.

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Hallo Grazia,

    Ja das stimmt.
    Als Ich mich darauf einliess, war ich in einer Welt des Glaubens,
    Ich wusste ja gar wie tief er in seiner Sucht steckte und habe in den trockenen Fasen gedacht am Anfang, ok, es ist noch schwer für ihn bzw nicht selbstverständlich nichts zu trinken, aber ich habe mir keinen Kopf darüber gemacht, wie es sein wird, wenn er erstmal wieder einen Rückfall hat..
    Ich habe das ziemlich unterschätzt würde Ich heute sagen.


    Sinnesrausch

  • Da gebe ich Dir recht Sinnesrausch.

    Wobei ich ganz klar sagen muss: Alkoholismus war mir nicht unbekannt, dass es eine Krankheit ist, war mir klar. Sogar dass es Spiegel-, Quartalstrinker ect. gibt.

    Das aber die Persönlichkeit sich dermaßen verändern kann / muss war mir nicht klar. Klaro, man sah die eine oder andere Bierzeltleiche, wollte aber nicht gleich Alkoholismus unterstellen. dass es die vielen, noch funktionierenden Trinker gibt, die still, heimlich und ungesehen in sich reinpumpen war mir in der Form nicht verständlich.

    Noch viel weniger, warum es nicht einfach stehen gelassen werden kann das erste Glas. Erst über ein sehr gutes Buch habe ich die Stoffwechselveränderungen verstanden und die Automatismen.

    Die Hoffnung stirbt als letztes. Auch ich habe einen Alkoholabhängigen so betrachtet wie mich. Ich war der Meinung Moral, Lebenseinstellung ect. man/frau kann darüber reden und eine Lösung finden.

    Das aber die Gier nach dem flüssigen Öl (Gleitstoff) alles überdeckt, sorry, das habe ich jetzt oft noch nicht begriffen. Auch wenn mein Kopf hier gelernt hat dass das Trachten nur noch nach dem Alk läuft, so bin ich schwer in der Lage einen Menschen als Maschinerie zu betrachten, die ihre Schmierstoffe braucht. Sehr viel anders ist es ja nicht....

    Wissen tue ich mittlerweile viel - verständlich ist mir sehr vieles leider nicht....

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Dagmar,

    So ganz ähnlich geht es auch mir, muss Ich feststellen, wenn ich Dich lese.

    Natürlich habe Ich auch von Quartals- Spiegel und Wochenendsuff gehört.

    Aber vesrtehen, was das heisst, für den Betroffenen und deren Familie, Freunde etc, habe Ich nicht.

    Ich muss auch sagen, dass ich mich in meiner Jugend, wenn Ausgehen, Feiern angesagt war, eher zurückgehaltend war. Kneipen zB. haben mir nie zugesagt, weil das für mich gleich mit Langeweile verbunden war.
    Um die Besoffenen habe Ich immer einen Bogen gemacht und konnte auch nie diese grenzüberschreitende Anmache ab.

    Ganz zu schweigen, von den Gerüchen, Fahnen, einfach nur ekelig.
    Bier mochte Ich noch nie. Noch weniger hat es mich gereizt nach München zu fahren, oder Loverperade oder was es sonst noch alles an Massenbesäufnissen gibt.
    Ich habe diese Art Festivitäten gehasst, wo Du abends gemütlich mit jemanden geschwatzt hast und am nàchsten Tag kannte der/die Dich nicht mehr. Vielleicht ist man in diesen Momenten auch echten Alkoholikern auf den Leim gegangen.

    Da gibt es ja schon einige unter Ihnen, die Ihre Sucht gelernt haben, so gut es geht zu verbergen.

    So war es auch bei meinem Freund. Nichts sprach rein äusserlich gesehen dafür, dass er gekennzeichnet war von einer Sucht. Fit, sportlich, aktiv.

    Da war eher die Fahne, die er auf Dauer, trotz reichlicher Bekämpfung mit allen erdenklichen Mitteln, nicht vollständig verbergen konnte.

    So machte er sich selber und den anderen etwas vor. dann die vielen Ausreden, Termine verschieben, kleinere Arbeitsunfälle und diese komischen, vor allen unregelmässigen Essgewohnheiten..


    OK,

    Ich glaube Ich sollte wieder in meinem Thread weiterschreiben.


    Das was mich noch interessieren würde, Dagmar, was Du gelesen hast über Stoffwechselveränderungen??

    So, Grüsse Euch

    Sinnesrausch

  • Hallo Paddy,

    dein letzter Wort; ein nüchterner Narzist?

    bringt mich zum Denken... auch ich habe ein Narzist geheiratet und wenn er trinken kann, ist er viel weniger unangenehm als nüchtern, vielleicht weil man dann am Alkohol die Schuld geben kann.

    Ich glaube, als nüchterner Narzist, wäre mein Mann furchterregend..... nein, ich glaube es nicht, ich weiss es und die Angst davor hemmt mich, mich von ihm zu trennen....

    Es ist wie wenn er ein Gott wäre mit einem Schwert über meinem Kopf....

    Liebe ist es sicher nicht.... beiderseits nicht mehr aber wie bekomme ich diese Angst weg?

  • Das ist jetzt so die Frage, ob dieser Narzissmus schon vorher da war. Aber wenn Du es so empfindest. Auf jeden Fall scheint mir, dass der Alkohol den Menschen zum Narzisten macht. Ob das dann nachher wieder weggeht? Keine Ahnung.
    Meinen Vater habe ich beispielsweise nie als Narzisten empfunden, eher konnte ich beobachten wie der Alkohol ihn immer mehr in eine strudel gezoegen hat. natürlich drehte sich da auch zunehmendst alles nur noch um den Alkohol. Alles ging bei drauf.
    Er tat auch viele unschöne Dinge als er betrunken war, die man gleichstellen könnte mit einem Narzisten. Doch im nüchternen Zustand war er anders. Klar, dass er auf uns nicht mehr rücksicht genommen hat, garnicht wahrgenommen hat wie wir uns dabei fühlen.
    Ganz früher hat meine Vater sehr viel getan, auch für uns Kinder. Er war sicher dieser leibenswerte Typ Mann, den hier alle scheinabr geheiratet haben. haha.
    Ich vermute fast, dass er sogar viel mehr getan hat als er verkraften konnte, hat sich jede menge aufgehalst.
    Mit dem Alkohol ist er dann sicher in eine andere welt abgedriftet, wo er sich mal so richtig austoben konnte und wie man so schön sagt " die Sau rauslassen" konnte.
    Na, und wie die aussah wissen ja auch alle hier.

  • Oh ja, wir leben sehr stark in der illusion. Schon allein die Illusion, dass wir denken,dass es Liebe sei, was wir da empfinden. Die illusion, dass wir unseren Partner mit dieser liebe auch noch retten können. All diese Illusionen müssen wir erstmal umwerfen. Ohnehin haben die ja kein hand und Fuß sondern stehen auf ganz wackeligen Boden.

    Aber was Sinnesrausch schrieb, da ist auch was dran.
    Mir scheint es auch, dass wir diesen Narzismus unterstützen.
    Uns erscheint es ja als Liebe, was immer es auch ist. ich nenne es jetzt mal aufopferndes verhalten, welches an unsere grenzen geht und sogar unsere grenzen weit überschreitet. Die Liebe oder die Aufopferung , die wir erbringen, damit wir Anerkennung erhalten. Der Alkoholiker wird davon überschüttet, aber nicht nur das. Er fordert sogar, saugt uns aus.
    Es ist keine einseitige geschichte, wie ich anfangs dachte. Als ich begann hier zu lesen, stellte ich fest, dass wir Coabhängigen unsere Partner einfach mit zu viel des guten überhäufen und uns dabei total verausgaben. So viel, mehr als dem Alkoholiker überhaupt recht ist.
    Zu dieser zeit las ich und war noch mit meinem Mann zusammen . Ich las und lernte. ich versuchte mich zu distanzieren udn hörte mehr und mehr auf alles für ihn zu erledigen. Also wandte sich mein Mann auch von mir immer mehr ab, kam nicht mehr so oft nach hause. Gab ja auch nciht jederezit mehr Essen aufgetischt. Das Leben für ihn war unbequem. Alkohol gab es zuhause nicht mehr usw.
    anch einiger zeit kam mir zu Ohren, dass mein Mann sich ein zweites Opfer zugelegt hatte. Und das offenbar schon seit längerer zeit. So konnte er prima hin und herjoglieren von eienr zur anderen. Gab es streit war er bei ihr. udn umgekehrt. Später lernte ich die dame kenenn udn sie schilderte mir alles. sie war ebenso coabhängig wie ich udn tat den gleichen unsinn. trank mit ihm, bezahlte ihm alles mögliche. Auch sie wollte sich ihre Gunst erkaufen und noch dazu standen wir als Damen ja noch in einem Konkurrenzverhältnis, was für ihn wohl noch attraktiver war. Die Krönung sozusagen. Er log uns an von vorn bis hinten, Unglaublich, wie ich hinterher feststellte.
    Auf jeden Fall war das die höchste form seines Narzismus.
    Und agnz klar ist mir auchjetzt, dass er auch nur Anerkennung und bewunderung suchte. nahezu ein Machtkampf darum, wer sein spiel am besten spielte.
    Als ich von dieser Frau erfuhr kam mir nicht in den sinn mich zu trenne und ihm den Laufpass zu geben. nein, ich fragt emich: Was will die von ihm. Er ist doch Alkoholiker. So , als ob ich, nur ich diejenige war, die mit dieser Situation umgehn könnte. Und immerhin kam sie mir auch ncoh in die Quere, da ich ihn nun ja nciht einmal unter Druck setzen konnte. Dieses entweder hörst du auf zu trinken oder ich gehe ging ja garnciht. Dann wäre er ganz klar zu ihr. also wurde mir anch und nach klarer: ICH mußte für mcih eine Entscheidung treffen, damit es mir gut ging. ICH mußte nciht erdulden, ertragen, damit umgehen lernen oder sonst was. ICH mußte gehen oder ihn rauschmeißen. Diese zeit für mich war so schwer. ich kam mir so unglaubwürdig vor. Wie konnte ich nun noch Hilfe erwarten? Die anwort lag doch ihnehin auf der hand. Jeder würde mir in dieser Situation doch sagen: schmeiß den kerl raus, du hast was besseres verdient. Ohen die andere hätte ich ja noch die Hoffnung weiterleben können, dass er sich mal ändert, dass die Liebe doch siegen wird, dass es nur seine zeit braucht, dass er sich sicher letzlich für mich entscheidet usw.
    Sein Egoismus hat derartige Formen angenommen, dass es schnell zu meiner Kapitulation führte.
    Und das war es auch, was ich gnaz zu Anfang hier im Forum las: Der süchtige muß vor dem Alkohol kapitulieren.
    Er muß aufhören zu versuchen in zu kontrollieren. Und genau das müssen wir auch. Einsehen, dass es mit Liebe nichts mehr zu tun hat, einsehen dass solch eine beziehung immer weniger das ist, was wir uns im Leben vorstellen, einsehen dass wir mit unserem bemuttern nur alles noch schlimmer machen, einsehen dass wir letzlich aufgeben müssen zu kämpfen und weglaufen müssen vor dem Alkohol bzw in unserem Falle vor den auswirkungen des Alkohols.
    Der Weg ist so lang und so schmerzhaft. Ich wünschte ich könnte schon sagen, dass ich das alles hinter mir habe. ich habe mich getrennt, aber ich wache oft morgens noch mit diesem schmerz im Magen auf, fühle mich einsam, erniedrigt, allein gelassen, im stich gelassen, voller sehnsucht nach den früheren schönen zeiten, die aber nie mehr wiederkehren werden. Und er hat es sich so einfach gemacht. nach mehreren hin und her, wo er mir noch die große Libe schwor usw wurde ich am schluß noch erniedrigt und beschimpft. da , als er merkte, dass ich es ernst meint und gehen wollte. das tut noch immer weh.
    Obwohl ich weiß, dass es der Alkohol ist, der da zu mir spricht fühle ich mich persönlich so angegriffen und niedergeschmettert. so sehr in meienr Seele verletzt.
    Diese ganze vorstlleung von anerkennung, die ich mir doch über Jahre hin erhofft hatte ist wie eine Seifenblase zerplatzt. Und kaum ist diese Seifenblase aus meinen Augen verschwunden treffen seine worte mich wie ein fester schlag ins gesicht. Und da stand ich und fragte nur: Wie konnte ich nur so blind , so naiv, so dumm sein. Darum bin ich hier und hinterfrage mich, damit mir so etwas nie wieder passiert. Ich danke Euch allen bei eurer Mithilfe zu meiner erleuchtung. Für mich ist dies der wichtigste thread geworden.

  • Ich frage mich gerade sogar, ob es im grunde gerade das ist, was den Partnern so weh tut und warum sie gegen die Alkoholsicht so vehement angehen. Denn der widerstand gegen andere süchte, die ja auch dem Süchtigen schädigen oder sogar töten wie zB Zigarettne rauchen wird eher akzeptiert. Ebenso Kiffen, wo der Partner in der Regel eher ruhig wird. also liegt es vielelicht schon speziell an den Auswirkungen des ALkohols auf den Partner, wie sehr er/sie das toleriert. denn prinzipiell hat ja jeder das Recht sich die Mittel in den Kopf zu schütteln bis zum Umfallen. Das besondere am Alkohol ist doch, dass da andere irgendiwe leicht mit reingezogen werden in den Sumpf.
    Und durch dieses Verhalten stirbt dann letztlich auch die Liebe.

  • Ihr Lieben,

    ich habe diesen Thread gelesen, und ich muss sagen: Ich sehe einiges klarer.

    Insbesondere die Anmerkung, man solle sich seinen Partner so vorstellen, wie er jetzt gerade ist, ohne an die alten, schönen Zeiten zu denken, sondern nur die Momentaufnahme betrachten, und sich dann fragen, ob das der Mensch ist, den man liebt.

    Die Vermutung, dass ich eine Illusion liebe - die Vergangenheit - habe ich nicht erst seit heute.
    Aber dann habe ich hier gelesen, und mir meinen XY vorgestellt.
    Wie er da hockt, mit glasigen Augen. Immer aggressiver wird. Mich runterputzt - wo ich armes Opfer doch nur helfen will! ... meine Güte, mir wird fast schlecht bei dem Gedanken, wie ich mich selbst erniedrige! - ...
    Die Tatsache, dass wir kaum noch miteinander reden können.
    Dass er an nichts mehr Spaß hat, nur am Saufen. Dass selbst besondere Tage wie Geburtstage oder Weihnachten schlichtweg nicht gefeiert werden können, weil er voll ist...

    Ich habe ihn wirklich geliebt. Aber das ist schon so lange vorbei!
    Der Mann, der er mal war, ist er schon lange nicht mehr.
    Er hat sich verändert.
    Und auch wenn ich das "Opfer" in mir schreien höre:
    "Aber das ist doch nur die Krankheit! Wenn er erstmal nicht mehr trinkt, wird er wieder wie vorher! Und ich habe viel zu viel investiert, um ihn jetzt aufzugeben! bestimmt muss ich nur noch ein wenig mehr aushalten, dann wird er es endlich einsehen!"

    ---> So ehrlich war ich schon lange nicht mehr zu mir selbst!

    ... Auch wenn diese Schreie kommen, ist mir gerade klargeworden, dass die Liebe weg ist.
    Weggespült mit Alkohol.

    Ich sehe ihn leiden, ich sehe, wie er immer tiefer rutscht. Und ich sehe endlich, dass ich ihn nicht mehr lieben kann!
    Im Gegenteil: Ich ertappe mich häufiger dabei, Hass zu empfinden.
    Hass, weil er so lallt. Weil er jede verdammte Gelegenheit wahrnimmt, um sich zu betrinken. Hass, weil er lügt, dass sich die Balken biegen.

    Und auch viel Hass auf mich.
    Weil ich das Spiel mitspiele. Weil ich bei ihm geblieben bin, sogar, als er fremdgegangen war.
    Was ist aus meinen Prinzipien geworden???
    Ich war mal ein kluges Mädel. In Beziehungen eher dominant. Hatte meinen eigenen Kopf, war immer offen und ehrlich und habe den Leuten sogar gezeigt, wenn ich sie nicht mochte.

    Und nun? Jetzt hocke ich da, bettle darum, geliebt zu werden und heuchle Liebe.

    Ich führe eine Beziehung mit einem Riesenbaby, das es manchmal vor Vollrausch nicht schafft, die Haustür zu öffnen.
    Wie um Himmels Willen kann das LIEBE sein?

    Vielen Dank für diesen Thread.
    Er hat meine Augen ein Stück weiter geöffnet.

  • Das hast Du so schön geschrieben, DesperateS.
    Wenn es mit der Definition von Liebe auch immer etwas schwierig ist.
    aber wenn ich an meinen Mann denke, so woe Du es Dir gerade vorgestellt hast , dann sehe ich GENAU DAS GLEICHE wie Du. Ich empfinde Liebe nicht mehr so wie es mal war, sondern ich schaue ihn an, könnte heulen und sehne mich so sehr nach dieser Liebesbeziehung , die einmal war.
    Und ich frage mich nicht, ob ich diesen Mann liebe. Liebe hin , Liebe her. Ich frage mich, ob ich mit diesem Mann noch eine Beziehung haben will, überhaupt kann.
    Mir scheint, dass dieser Mann garnicht mehr beziehungsfähig ist. ich quälte mich jahrelnag mit dem Gedanken, ob ich gehen soll. Und letztlich habe ich bemerkt: ER ist ja eigentlich längst gegangen. Er ist doch garnicht mehr da. Nur noch eine Gestalt, die auch nur noch Ähnlichkeit mit dem hat, was ich kenne. hey, und wenn er eines Tages mal aufhört zu trinken und ich bin immer noch single, dann könnte ich ihm eventuell eine zweite chance geben, wenne r dann wieder meinen vorstellungen netspricht. aber jetzt ist es einfach nicht der, den ich will. Zu der einsicht mußte ich erstmal kommen. wenn ein Mensch stirbt, den man liebt, dann empfindet man die Liebe ja auch weiter. Und irgendwie fühlt es sich für mich ähnlich an. Den Mann , den ich so vor mir sehe, der kommt mir vor wie ein fremder. Ein fremder, der wie in einem Science Ficton Film in den Körper meiens Mannes geschlüpft ist und vorgib er selber zu sein.
    Und bei dieser Vorstellung frage ich mich. gebe ich mich mit allem zufrieden. Braucht da wirklich nur einer zu kommen, vor mir zu stehen, der äußerlich aussieht wie der Mann, den ich liebe, dessen Inneres aber etwas ist, was mich anekelt?
    Diese Vorstellung hat mir sehr geholfen mich von meinem Mann zu trennen. Einsehen, dass es eben nicht mehr die Liebe ist, an der ich so hänge, sondern nur die Vorstellung, der Wunsch nach dieser Liebe.
    Ich hoffe, dass es auch vielen anderen hilft, wenn sie diesen thread lesen, seine gefühle einmal in frage zu stellen und sich von ihrem Partner zu lösen. ich wage es kaum 'Partner' zu schrieben. Denn auch ein Partner ist doch was anderes.
    Was mir darüberhinaus noch sehr geholfen aht ist die Vorstellung, dass dieser mein ehemaliger damals geliebter Mann eh fort ist und dass diese trennung eigentlich ja durch seinen Alkoholkonsum schon vollzogen ist. Ich habe also nur noch die Wahl entweder mit diesem zerlumpten Wesen meinen Lebensabend zu gestalten oder alleine. So betrachtet ziehe ich alleine vor. Und so wie jemand dem Alkohol verfallen kann, so kann er irgendwann auch wieder vor meienr tür stehen und sagen : Ich bin zurück von meienr Reise. Diese Vorstellung hat mir sehr viel Angst und Schmerz genommen davor allein zu sein, davor, dass es kein happy end mehr geben könne. jetzt wohne ich alleine, ahbe meine Ruhe. Der 'andere' ist längst noch nicht so weit und versucht auch weiterhin in mein Leben zu dringen. Aber nun hat er keine Chance mehr. Ich fühle mich wie in einem sicheren Käfig, wo das Monster keinen Zugang mehr hat. Ich fühlemich erleichtert. alles ist nun in seinen Händen. auch er hat die Wahlmöglichkeiten, ob er sich länger vom teufel reiten läßt oder wieder er selbst wird.

  • Liebe Paddy!

    Zitat von Paddy

    Er ist doch garnicht mehr da.


    Genau dieser Satz ist es, den ich mich täglich denken höre.
    Er ist nicht mehr da.
    Aber meine Co-Stimme sagt dann natürlich wieder: Doch, doch! Er ist noch da. Er ist nur sowas wie "besessen". Der Alkohol macht das aus ihm. Wenn er ein paar Wochen nüchtern bleiben würde, wäre er wieder da.

    Und das Schlimme ist: Ich glaube das auch. Ich weiß, wie er in seinen "Trinkpausen" ist.
    Da ist er liebevoll, rücksichtsvoll, zärtlich, interessiert...
    Das Problem ist aber: ER fühlt sich damit unwohl! Ihm fehlt dann etwas.

    Wenn also meine Co-Stimme sowas sagt, setze ich ihr entgegen, dass er sich aber nun mal dazu entschieden hat, der andere zu sein.
    Und das ist ja auch so. Er könnte jederzeit aufhören zu trinken (Hilfe vorrausgesetzt). Er tut es aber nicht. Er will keine Hilfe. Ihm geht es (noch) gut, so wie er JETZT ist.

    Sein JETZT und mein JETZT passen aber nicht mehr zusammen.
    Natürlich habe auch ich mich verändert. Alles andere wäre ja auch traurig.
    Und wenn ein Paar sich trennt, heißt es oft: Wir haben uns auseinandergelebt.
    Und genau das ist bei mir und meinem XY passiert, nur eben auf eine Art und Weise, die wohl ohne Alkohol nicht passiert wäre.

    Zitat

    wenn ein Mensch stirbt, den man liebt, dann empfindet man die Liebe ja auch weiter. Und irgendwie fühlt es sich für mich ähnlich an.


    Für mich auch. 100%ig. Aber mit dem Tod könnte man sich irgendwie abfinden. Er ist nun mal da, und jeder stirbt irgendwann.
    Bei meinem XY ist es aber so, als hätte er sich selbst umgebracht (und das trifft ja auch genau genommen zu, ein Selbstmord auf Raten), ohne dabei tot zu sein.
    Er beendet sein Leben, und ich glaube, das ist es, was es so schwierig macht, damit umzugehen.

    Zitat

    Und so wie jemand dem Alkohol verfallen kann, so kann er irgendwann auch wieder vor meienr tür stehen und sagen : Ich bin zurück von meienr Reise. ]

    Das unterscheidet uns beide von einander. Ich glaube nicht, dass er jemals aufhören wird.
    Wenn ich seinen Lebenslauf bis hierhin mal überdenke, dann ist es fast so, als wäre der Alkoholtod vorprogrammiert.
    Aber man soll ja niemals nie sagen.

    Trotzdem: Auch das ist einer der Gründe, warum mir die Trennung so schwerfällt. Weil ich dann zugeben muss, dass er sich ins Grab säuft, obwohl er ein so toller Mensch war, und ich nicht das Geringste dagegen tun kann.

  • Hallo DesperateS , es tut mir leid für Dich, dass Du das alles so miterleben mußtest. ich selber bin Tochter eiens Alkoholikers und bin damit groß geworden, weiß bestens was das heißt. mein Vater hatte nie daran gedacht jemals mit dem Trinken aufzuhören. Auch wir, die Familie hätten es nie geglaubt. besonders in der Endphase, so nenne ich es mal, habe ich ihn schon abgeschrieben. Mein Vater wandelte herum wie ein Ungeheuer. grau, eingefallen, abgemagert, kaputt. Halluzinationen, lallend, aggressiv. irgendwie nicht mehr zurechnungsfähig. Manchmal nur noch halb bekleidet, die haare hingen wild ins gesicht. Hin udn wieder schaffte er es sich zusammenzureißen. Irgendwann als ich schon nicht mehr zuhause wohnte erreichte mich die nachrich, daa mein Vater in der Entzugsklinik war. ich konnte es kaum glauben.
    Es wirkte irgendiwe unwahr. Dein Partner ist vielelicht noch meilenweit davon enfernt, scheint noch aufrecht gehen zu können. Weißt Du, diese ganzen Erfahrungen , die er gemacht hat waren vielelciht noch nicht einshlägig genug, dass man sagen kann, er hat seinen Tiefpunkt erreicht.
    Wenner eingeliefert wird, wurde er es unfreiwillig. Ich galube der Tiefpunkt ist der Punkt, wo der Alkoholiker selber aufgibt, vor dem Alkohol kapituliert und es bis in die letzte Zelle spürt, dass es nciht mehr gut geht. Das löscht den letzten Funken Liebe zum Alkohol aus udn dann gibts kein zurück mehr. Alles andere stelle man sich vor wie ein Ehestreit mit anschließender Versöhnung. In einer Beziehung ist es doch meist genauso. erst wenn man eine bestimmte Liedensgrenze überschritten aht macht man Schluß. Da wimmelt es hier doch nur von Beispielen. Und letzlich muß der Alkoholiker es selebr merken, dassdie Liebe zum Alkohol ihm nicht gut tut.Mag sein, dass es noch sehr lange bei deinem Partner dauert, aber denke nicht, dass es nie passieren könnte. mein Vater ist nach seiner Therapie trocken geblieben. und ich bin mir sicher, dass er es nicht wäre, wenn er diese therapien vorher schon versicht hätte. Er war ein paarmal zu Kuren wegen anderen Problemem und mußte sich da auch zusammenreißen, durfte nicht trinken. aber das war dan nur ien Verdrängen. Die Frage ist nur: Willst Du Dir das antun das alles mitzuerleben? Ich wünsche mir, dass mir das alles erspart gebleiben wäre. Bei meinem Vtaer hat es sich furchtbar in die Länge gezogen und ich vermute, dass es auch mit darn gelegen hat, dass meine Mutter kiene Konsequenzen gezogen hatte.
    Sei mutig und pack deine Sachen bevor Du anfängst ihn zu hassen. denn der Zustand wird imemr unerträglicher werden. Die trockenen Alkoholiker hier, die wissen, wie die Geschcihten weiter verlaufen und die Kinder in der Regel auch.Lies dich da durch. einige Coabhängige hier haben auch schon die Erfahrung gemacht und den absprung geschafft.
    Es muß nicht für immer sein, aber es muß sein, dass etwas passiert.

  • Die Liebe wird für mich mehr und mehr der zentrale Punkt zum Nachdenken. Das Zusammenspiel von Liebe , Glück und Zufriedeneheit.
    Auch ich wollte es nicht zu einem Punkt kommen lassen, wo ich anfange meine Mann zu hassen. ich will zumindest ein einigermaßen friedliches Miteinander, denn wir haben ja schließlich Kinder miteinander, die uns immer verbinden werden.
    Schon allein dewegen ist es notwenig den Absprung zu schaffen bevor es keinen weg mehr zurück gibt.
    Bevor die Situation derart eskaliert, dass man sich gegenseitig verachtet. Bei mir war es ahrt an der Grenze. Zu viel war passiert. Was hat das alles noch mit Liebe zu tun?
    Meine Gefühle sind nciht mehr klar und deutlich. Weder zu ihm noch zu mir. Ich lebe eigentlich ein einem Gefühlswirrwarr. Das heißt, im mOment beginnt alles sich zu lösen. Ich fange an mich selbst wieder zu spüren und auch mich selbst zu lieben. Plötzlich wird mir klar wie sehr ich mich selbst vernachlässigt habe. Auch meine Kinder. Alles nur, weil ich IHN angeblich so liebe. Liebte ich ihn mehr als mich selbst udn meine Kinder? Das kann nicht sein. Was sich so anfühlte wie Liebe wr doch mehr die Angst. Die Angst alleine dazustehen- Die Sehnsucht nach dem was mal war. Verzweiflung, Ohnmacht, Hoffnung, Hilflosigkeit. dieses gemisch hat starke Emotionen in mir hervorgerufen. Immer wieder. schon fast Panikartig. Vielelciht ist es gerade deswegen so schwer damit umzugehen, weil wir unsere Gefühle in diesem Moment nicht klar benennen können.
    Fühle ich Angst kann ich mich fragen, wovor. Kann ich mein problem angehen. Aber solange ich dieses Wirrwarr der gefühle nciht entwirre kann ich der ursache nicht auf den grund gehen. ja, so war es, ich fühlte mcih auch gewissermaßen verstrickt in der Situation. Schon eigenartig, dass ich dennoch meinte, dass ich meinen Mann so sehr liebe, dass ich nciht loslassen kann. jetzt, wo vieles analysiert ist fällt es einfacher.
    Angst vor dem Alleinsein habe ich nicht mehr. Ich habe eh alles allein gemeistert. Ich habe meine Familie, meine Kinder, meine freunde. Mein volltrunkener Mann ist auch nicht aus meinem Leben verschwunden, nur weil ich es jetzt selber in die Hand nehme, Es macht mir jetzt sogar Freude.
    Freude, dass ich mein Leben selbst bestimme.

    Hoffnung- hatte ich die ganze Zeit. Dass alles wieder so wird wie früher. Sehnsucht, dass alles wieder so sein wird wie früher. jetzt habe ich begriffen, dass das Glück nicht in der Vergangenheit liegt sondern in dem was die Zukunft mir bringt. kein Mensch kann an dem festhalten, was einmal war. Ob da Alkohol im Spiel ist der nicht. kiene Beziehung ist so wie vor 10 Jahren. Man muß immer drann arbeiten und auch das funktoneirt bei vielen nicht. Und vor allem: beide Partner müssen dran arbeiten. Mein Man tat das schon lange nicht mehr. Er arbeitete daran in Ruhe gelassen zu werden, in Ruhe wieter zu trinken. Unsere Zeile waren völlig unterschiedlich und ich habe es einfach ignoriert.
    Wut- habe ich nie wirklich gezeigt. Oft in mich reingefressen.
    Verzweiflung und Ohnmacht - habe ich auch einfach immer wieder zugelassen. Anstatt einzusehen , dass es sinnlos ist gegen den ALkohol zu kämpfen.

    All das waren Gefühle, starke Gefühle, aber das wenigste davon war Liebe.

    Die Liebe an sich ist doch ein gnaz einfaches gefühl. Ich kann doch meinen Mann lieben und ihn einfach trinken lassen. Ist doch ieine Freiheit. Alles andere ist doch Zwang.
    Er sollte sich immer entscheiden- ich oder der Alkohol. Das war falsch. ICH muß mich doch entscheiden: ICH oder das Leben mit dem Alkohol. Und nciht: Mein mann oder sonstwas. Ich habe IHN verlassen, den Alkohol. Dafür brauch eich nciht jemanden aufhören zu lieben , sondern jemanden anfangen zu lieben. Nämlich MICH.
    Er möchte mit de Alkohol leben, ic ohne. Das paßt nicht in meine Lebensvorstellung von beziehung. Warum war das vorher nur so schwer. warum imemr diese vorgeschobene Liebe, wegen der ich mich nciht trennen konnte?
    Hätte mein Mann sich 100 schlanegn und Krokodile in die Wohung geholt wäre ich uach ausgezogen. und dann hieße es auch nciht, dass ich ihn nciht mehr lieben würde.
    Ok, soll er mit seinem Monster leben. Ich freue mich jetzt schon über die Vorstellung, wenn e r morgens aufwacht in seinem urin gebadet und niemand ist da, der das wegmacht. Und er sich fragt: Upps, war das ich?
    Ich brauche das nciht mehr und auch die Fragen meiner Kinder beantworten: Was hat papa denn da gemacht?
    ich fühle mich gerade so frei.

  • Zitat

    Auch ich wollte es nicht zu einem Punkt kommen lassen, wo ich anfange meine Mann zu hassen. ich will zumindest ein einigermaßen friedliches Miteinander, denn wir haben ja schließlich Kinder miteinander, die uns immer verbinden werden.
    Schon allein dewegen ist es notwenig den Absprung zu schaffen bevor es keinen weg mehr zurück gibt.
    Bevor die Situation derart eskaliert, dass man sich gegenseitig verachtet. Bei mir war es ahrt an der Grenze. Zu viel war passiert. Was hat das alles noch mit Liebe zu tun?


    Liebe Paddy,
    genau das waren meine Gedanken auch. Und ich finde es auch schwer, immer noch Kontakt haben zu müssen der Kinder wegen.
    Auf der anderen Seite, denk ich, hat es mir auch Kraft gegeben, den richtigen Schritt zu tun, hat man doch nicht nur Verantwortung für sich und sein Leben, nein für deren Leben ja auch.
    Und wir brauchen uns nichts vormachen, die Kinder bekommen mehr mit, als uns lieb ist. Sie schweigen teilweise aus Scham und teilweise um uns nicht noch mehr zu belasten. Denn auch das spüren sie.
    Erst als ich bereit war Stärke zu zeigen, "nein" zusagen, konnten sie es auch.
    Und erst jetzt, nachdem wir uns getrennt haben, können wir für uns das ganze Gefühlswirrwar entschlüsseln. Gefühle formulieren.
    Das geht mir und auch den Kindern so.
    Ich gebe ihnen ein Beispiel, wenn ich sage: ich mag euren Papa immer noch, aber leben kann ich mit ihm nicht mehr, nicht so.
    Sie trauen es sich es auch ihm zu sagen: Papa wir haben dich lieb, aber so wollen wir Dich nicht bei uns haben.
    Das hat viele Knoten gelöst, wir konnten ihn in Liebe gehen lassen,
    und unser Leben wieder leben. Aufatmen, lachen.
    Wir lachen, leben unabhängig seiner Gefühlsschwankungen, und das tut so gut.
    Und mir gibt es auch den Rückhalt, es richtig gemacht zu haben,
    wenn ich mitansehen darf, wie die Kinder unbeschwerter ihr Leben leben.
    Ja, es ist viel wert und auch schön...das eigene Leben.

    Ich wünsch Dir, dass Du ein klein bisschen der Ohnmacht und der Verzweiflung verlieren kannst, wenn Du mich liest.
    Hilflos, liebe Paddy, war ich vorher, jetzt erfahr ich soviel Unterstützung, die ich vorher mit den verheulten Augen nicht vermochte zu sehn.

    Alles Liebe,
    nici :wink:

  • Liebe Solveijg,
    genau was Du schreibst habe ich auch am anfang der Trinkerei noch über meinen Mann schrieben können. Ja, da waren diese gefühle von Liebe noch da und ich kann sagen, ich habe aus Liebe gehandelt. ich wollte für ihn da sein, ihm helfen, nicht nur aus dem grunde, weil ich vielleiht abhänig von ihm bin oder allein nicht klar komme.
    Ich komme eigentlich sehr gut alleine klar.
    Doch dann im Laufe der Zeit hat der Alkohol immer und immer mehr von ihm in Anspruch genommen, ihn verändert. Es gab immer weniger diese schönen Momente wie zu Anfang oder Mitte der Beziehung. Es wurde einfach permanent, wenn auch schleichend, weniger. Irgendwann kam der Moment, dass ich meinte, die negativen Seiten überwiegen. Und ab da gings immer wieter bergab. Das Fünkchen Hoffung an dem ich klebte wurd eimemr kleiner.
    irgendwann nütze das schön reden auch nichts mehr.
    Und er verteidigt ja seinen Alkoholgenuß bis aufs letzte. Manchmal, um mich zu beruhigen, vielelicht weil er doch mal sah, wie sehr es mich quälte, sagte er dann, dass er auch schon mal drüber nachgedacht hatte. Manchmal arteten solche Gespräche dann auch gerade in derartige Selbstmitleidszeremonien aus, wo er sich dann selber so leid tat, dass er süchtig ist, dass er dann ruhigen Gewissens wieder trinken konnte- denn er ist ja der Sucht verfallen, der Arme. Wie man es dreht oder wendet- es endet immer in der sucht.
    Ab da an starteten überhaupt bei mir Gedanken über die Liebe, den Sinn der beziehung. Mir selber einzugestehen, dass ich diesen Mann, den ich doch so sehr liebe, garnicht mehr so sehr liebe ist doch irgendwie paradox.
    Ich habe es doch gefühlt, das waren doch keine Sinnestäuschungen und habe ich mir denn umsonst die ganze zeit den A**** für ihn aufgerissen? Solche Fragen quälten mich. Warum muß Liebe weh tun? Muß Liebe weh tun? Ist das überhaupt Liebe? Auf jeden Fall habe ich mich für eins entschieden: Es sind sehr starke gefühle in mir.
    Es besteht aus irgendeinem grunde eine starke bindung an ihn. Da war meine logische Folgerung immer. Dann muß das Liebe sein. Witzig, ne?
    Dass diese Bindung auch eine Abhängigkeit sein kann oder zu dem wurde war mir erst nicht klar, nicht einmal bekannt, dass es so sein könnte.
    Dass diese gefühle und auch verbundenen Gedanken des : ich will dich, ich brauch dich, ich kann nicht ohne dich, ich will dich nciht aufgeben, du bist mein Mann, mein traum, mit dir will ich druch dick und dünn gehen, bis dass der Tod uns scheidet... eigentlich auch nichts mit Liebe zu tun haben war mir auch nicht so klar. Anerzogene Werte, Moralvorstellungen und unterschriebene Heiratsverträge, die mich ein Leben lang verurteilen sollten, dass ich leide? Dass ich mich verausgabe und nichts wieder zurück erhalte? Das fühlte sich plötzlich nicht mehr nach Liebe und auch garnicht mehr logisch an. Es hat etwas in mir in Gang gesetzt, was an dieser Liebe Zweifeln ließ. Und dann kam plötzlich der Gedanke von Beziehung. Lassen wir die Liebe doch einfach mal beiseite. Doch wie sieht die Beziehung, die Ehe, die Partnerschaft aus. Ist es überhaupt eine? Ein völlig neuer Ansatzpunkt, der mir auch alle Argumente entzog, dass ich doch aus Liebe handeln würde. Denn aus Liebe heraus sollte ich ihn einfach sein lassen, w as er ist und tun lassen was er tut. Ihn so lieben wie er war. Kann ich das? Ganz ehrlich? Tu ich es auch? Ich lasse dich jetzt gehen, weil du so bist und auch so sein möchtest wie du eben bist und aber in Folge dessen unser Leben nicht mehr zusammen paßt. Ich will mich nicht verbiegen udn ich will auch nicht dass du dich für mich verbiegst. Das zu sagen ist verdammt schwer. Und das auch zu fühlen, was man( ich) da sagt... ich habe es erstmal in die Tat umgesetzt und mich getrennt. Aber es kam vom Verstand, vom hier lesen. Meine gefühle dazu sind noch immer halbherzig. aber ich hoffe, dass sich die Gefühle auch bald an den Verstand anpassen.
    mein Verstand sagt mir auf jeden Fall, dass es die richtige Entscheidung war.

  • Hallo Paddy!

    Das:

    Zitat von Paddy

    Ich lasse dich jetzt gehen, weil du so bist und auch so sein möchtest wie du eben bist und aber in Folge dessen unser Leben nicht mehr zusammen paßt. Ich will mich nicht verbiegen udn ich will auch nicht dass du dich für mich verbiegst.


    habe ich meinem Ex während des letzten Jahres ca. 100 mal gesagt und 20 mal in Briefen geschrieben.
    Ich möchte Dir kein Leben aufzwingen, das Du gar nicht führen möchtest.
    Noch im September habe ich ihm das geschrieben.

    Aber getrennt haben wir uns deswegen noch lange nicht.
    Im Gegenteil. Von ihm kam dann immer die Antwort: Du weißt doch, dass ich auch anders sein kann, und ich möchte meine Zukunft mit Dir so leben, wie wir sie geplant haben.

    Funktionierte reibungslos! ich habe halbherzig versucht, das Co-Tal zu verlassen und mir vermutlich gewünscht, dass ER sich von mir trennt, aber was ich bekommen habe war das Drücken eines Co-knopfs: Das Hoffnungmachen. Alles wird irgendwann gut. Du weißt doch, er ist eigentlich ganz anders. Nämlich so wie am Anfang.

    Nichts da. Er ist, was er ist. Und zwar jetzt. Und damit kann ich nicht leben.
    Aber: ich trauere immer noch dem Mann nach, den ich geliebt habe (und wohl auch noch liebe), den es aber schon seit 1 Jahr nicht mehr gibt.
    Die Liebe zur Illusion.

    Ich glaube, dieser Thread hier hat mich auf meinem Weg ein sehr sehr großes Stück weitergebracht.

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