Alkohol, Zigaretten, Suchtklinken und Gesellschaft

  • :roll: Eine Frage die mich seit laangem beschäftigt zu der ich aber keine wirkliche Antwort gefunden habe. Evtl haben andere dazu eine Meinung.

    Mir kommt die Gesellschaft mittlerweile sehr Schizophren vor.

    Macht man in Suchtklinken eine Heidenaufwand was Alkohol und Drogen angeht wird die Rauchentwöhnung sehr sehr stiefmütterlich behandelt.

    Wie kann es sein das mich ein Therapeut in der Suchtklink für mein Trinken derart heftig (sicher aber zurecht) kritisiert wärend er in den Pausen selber draussen raucht ....im GEGENSATZ zu mir als Nichtraucher. :?:

    Waurm ist es schlimmer an Alkohol zu sterben als an Zigaretten???

    Meine Antwort die ich gefunden habe und die für mich halbwegs schlüssig ist ist die, die Gesellschaft möchte dich als funktionierend erhalten.
    Ein Alkoholiker funktioniert bisweilen nicht mehr und kann seine Aufgaben bis zum Schluss nachegehen.
    Viele Menschen saufen Jahrelang ohne ihren Beitrag für die Gesellschaft zu leisten
    Wärend der ebenso krange und noch gefährdetere Raucher seiner Sucht nachgehen aber dennoch Leistung bringen kann bis zur "Diagnose"

    Es sterben lt. Berichten (ich mag da falsch liegen) an alkohol ca. 40000 Menschen pro Jahr...an den folgen des Rauchens 140000.
    Fast 2 drittel mehr also.

    Und auch in meinem Bekanntenkreis stimmt dieses Verhältnis...leider

    Warum ist es also den Therapeuten und allem so wichtig mich ausgerechnet vom Alkohol wegzukriegen.

    Ich empfinde es immer als sehr unglaubwürdig bisweilen geheuchelt wenn die Belegschaft der Kliniken einen in den Sitzungen die "Hölle heiss" machen wärend sie in den Pausen genüsslich an ihrer edit - Markennamen entfernt - edit oder wie auch immer ziehen.

    "wehe du stirbst an Schnapps oder Bier, an Zigaretten darfst du aber"

    Schön wenn ich DANN über dem Psychologen stehe der mir erklären will was gesund ist oder nicht :lol:

    LG Paul

    LG

  • hi paul,

    ich habe es mir abgewoehnt, um das verhalten anderer menschen (oder "der" gesellschaft) gedanken zu machen.

    warum?

    nun, zum einen bleibe ich lieber bei mir. ich kann mein verhalten beeinflussen, das anderer mesnchen kann ich nicht beeinflussen.

    zum anderen ist es mir ziemlich egal, was andere menschen machen. ich muss deren leben ja nicht leben, habe auch keine ahnung, welche beweggruende dahinter stehen.

    und schliesslich und endlich kann ich mich noch sehr gut an mein zweites "trockenheitsjahr" erinnern, in dem ich recht "missionarisch" unterwegs war (au weia! :roll: ), die halbe welt trocken legen wollte, und von jeglichen anderen suechten auch noch befreien. der schuss konnte nur nach hinten los gehen...

    davon abgesehen: ich stehe weder ueber noch unter irgend jemand anderem. ich bin jedoch froh, wenn mir jemand, der ahnung von einer materie hat, sagt, was ihm an meinem verhalten/meiner suchtgeschichte auffaellt - und ich womoeglich davon lernen kann fuer mein leben.

    cu
    MrHardcore

  • Die Frage stellt sich mir deshalb weil es schwer ist jemanden zu glauben der sagt man sei Suchtkrank wärend er sich selber zerstört.

    Einen wirklichen Rat auf dem lebensweg kann ich halt auch nur von Leuten anehmen die mich nicht verarschen.

    Und jemand der sich selbst sein Leben aushaucht hat es unter Umständen schwer mich eines besseren zu belehren wie Süchtig ich doch bin ....was absolut nicht heissen soll das ich den Rat von Rauchern nicht annehmen kann, sind ja zwei verschiedene Sachen...oder doch nicht?

    Versteh mal...In den Sitzungen bist du der "Spritti" und ausserhalb quartz der jenige seine Lunge kaputt der dir vor 10 Min gesagt hat du hast ein Problem an dem du unter Umständen später zugrunde gehen wirst.

    LG

  • Hallo Paul,

    es ist ein Riesen-Unterschied zwischen Alkohol und Nikotin.

    Alkohol macht blöd im Kopf.

    Du solltest wissen, was DU für DICH willst. Ein suchtfreies Leben, oder nicht?
    Dann können doch andere um dich herum trinken, rauchen, koksen wie sie wollen. Du hast dich für einen anderen Weg entschieden.

    idS Daniel

    Angehöriger

  • ich bin in einer ambulanten Suchtentwöhntherapie. Aber ich lasse mir von keinem "die Hölle heiß machen". Denn ICH WiLL nicht mehr trinken. Was der Therapeut macht, ist ganz alleine seine Sache. Mich interessiert nicht, ob er privat sein Bier trinkt oder seine Zigarette raucht. Denn es geht um MICH. Um mein leben, nicht um seins.

  • Ich muss aus meiner Erfahrung berichten das ich schon viel mit Therapeuten zusammengearbeitet habe, die selbst eine Sucherfahrung hatten...haben oder wie auch immer.
    Die Therapeuten sind allenfalls dafür da um Denkanstösse zu geben, anfallende Fragen zu erörtern und bei konkreten Fragen Zuammenhänge zu vedeutlichen.... Gespräche führen, Wege zeigen.
    Keinesfalls sind sie als " Vorlebender"gedacht.
    Wir gehen von Geburt an jeder einen anderen Weg und sind daher einzigartig. Treffen tun wir uns an einem Punkt, nämlich an dem wo es nicht mehr weiter geht. Danach geht wieder jeder seinen eigenen Weg der Für Ihn der richtige ist um das Ziel zu erreichen.
    In dem Moment wo ich mich über das Suchtverhalten anderer Leute aufrege, überlege ich mir ob ich grad Langeweile habe oder welche Unzulänglichkeit, Unsicherheit oder Hilflosigkeit ich gerade bei mir versuche zu überdecken.
    Normalerweise hat ein Suchtkranker, der wirklich suchtmittelfrei leben will, trotzdem zufrieden und ausgefüllt, genug damit zu tun, für sich selbst zu arbeiten und sein Leben mit sich und seinen Mitmenschen zu meistern.

    Gruß
    White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Dass jemand Therapeut ist bedeutet nicht, dass er makellos ist. Oft ist tatsächlich eher das Gegenteil der Fall. Das trifft auch auf andere Berufe zu. Es gibt Köche, die zuhause Fastfood essen. Polizisten, die auf der Autobahn rasen. Ärzte , die unter Übergewicht leiden....
    Das zeigt doch gerade wie krass die sucht ist. Diese Menschen verfügen über das Wissen , aber haben ihren eigenen Tiefpunkt noch nciht erreicht. man kann sich ja nur dann helfen lassen, wenn man es selebr will. Und wollen , will man erst, wenn man darunter leidet. Also müssen die Therapeuten auch erst leiden.
    Ich sehe es immer deutlicher und begreife es imemr mehr, wie wichitig dieser Leidenspunkt ist. Man kann niemanden durch Reden oder Druck oder sonstwas davon überzeugen aus seiner sucht auszusteigen.
    Nikotinsucht ist ja übrigens auch eine sehr starke körperliche Abhängigkeit. Ich habe selbst mal geraucht und weiß, wie wenig oder garnicht ich mich von anderen beeinflussen lassen habe. Est als ich wollte, habe ich mich umgehört bei Bekannten, wie die das geschafft haben. Und dann hats auch noch ne weile gedauert. Es gehört einfach eine FESTE ENTSCHLOSSENHEIT dazu jetzt wirklich aussteigen zu wollen. Ich hatte mehrere versuche, die eher experimenten glichen, ob ich es wohl schaffe , um mir zu beweisen, DASS ich es schaffe. Aber das genügt nicht. Im Gegenteil. Das kann man gleich lassen, dann ist man auch nicht frustriert.
    Und auch der Rat von Experten hätte mich da niemals beeindruckt.

  • Hallo Paul,

    ich kann nachvollziehen, was Du meinst.

    Mir geht es auch oftmals so. Allerdings liegt dies in meiner Kindheit begründet, da ich EK bin. Du vielleicht auch?

    Wie auch immer, mir fällt es generell schwer mir irgendwas von irgendwem vorschreiben zu lassen und entsprechend auch Hilfe anzunehmen, da ich wirklich niemanden aus tiefsten Tiefen ernst nehmen bzw. vertrauen kann. Das ist eine große Lernaufgabe für mich!

    Ich musste früher gehorchen und funktionieren, hab ich auch - aber mit heimlichem Protest. Ich bin so zu sagen zum fleischgewordenen Fehlersuchgerät geworden. Den blinden Fleck bei anderen Menschen, das Haar in der Suppe habe ich überall gefunden, darauf hab ich mich quasi spezialisiert 8) "O.K., ich bin schlecht, ich seh es sein. Ihr aber auch, weil ich es weiss und sehe, nur ihr nicht. Jetzt bin ich die Gute unter den Schlechten :P"

    Kommt rüber, was ich sagen will? Besser kann ich´s grad nicht erklären...

    Daß jeder Mensch auf einem anderen Gebiet seine Talente und Fähigkeiten hat, daß man immer von anderen was lernen kann wenn man will, dass habe ich nicht gewusst. Auch nicht, dass kein Mensch perfekt ist...


    Gruß,

    Sisu

    ~Wir selbst sind der Preis~

  • @ all

    Mir ging es bei der Frage auch speziell um die Glaubwürdigkeit derer die einen Helfen wollen.

    Das diese sicherlich ebenso Fehler haben ist ganz klar. Nur welchen Sinn macht es sich von jemanden zeigen/sagen zu lassen man hätte eine unter Umständen tödliche Sucht krankheit wenn dieser Jemand sein leben mit einer prinzipell noch gefährlicheren Sucht genauso ruiniert.

    (da durchschnittlich noch mehr Tote durch z.B. Rauchen))

    Man spricht in der Gesellschaft immer von Vorbildfunktion....Sorry ein Therapeut der mir einen Vorraucht und die Pausen nicht abwarten kann und mir gleichzeitig sagt ich hätt ein Problem mit Sucht ist kein Vorbild.
    Genauso wenig wie ich da nur das Haar in der Suppe suche bei dem Jenigen sondern da gehts schlicht um die Erfolgsaussichten bei der Therapie.

    Ich höre gerne auf Leute die Erfahrungen gemacht haben und mir den Weg RAUS zeigen da sie ihn selber gegangen sind.
    Ich glaube aber keinen der mir was "erzählen" will, dem aber selber die "schläuche klappern" weil er die nächste Pause nicht abwarten kann.

    Hier gehts wie gesagt einfach um die Glaubwürdigkeit mit darausfolgendem Therapieerfolg.

    Gruss

  • hallo,
    alk und nikotin
    mein entzug liegt ja schon 12 jahre zurück ohne die üblichen rückfälle,

    aber mit dem nikotin
    ist ja was ganz anderes wie mit alk.

    am besten man lässt beides.

    edit Martin:bitte keine externen Smilies, danke

  • Hallo Paul

    Interessantes Thema..

    Für mich eine Frage der Kompetenz und Glaubwürdigkeit.

    Wie soll mich ein Raucher davon überzeugen ,dass meine Alkoholsucht

    mich umbringt sollte ich es nicht lassen, wenn er wegen seiner Nikotinsucht

    vermutlich eines qualvollen Todes sterben wird.

    Nicht saufen reicht nicht....nicht rauchen ist genauso wichtig.

    der Poster

  • Hallo,

    Ich versuche mir gerade etwas vorzustellen, ich melde mich in einem Alkoholikerforum weil ich Alkoholkrank bin, Hilfe dringend brauche, stehe womöglich kurz vor dem Tod und das erste was ich hier Frage ist „ rauchst du? wenn du rauchst dann nehme ich deine Hilfe nicht an deine Aussagen sind nicht glaubwürdig“
    Wie soll dass denn gehen, soll ich jetzt jeden hier im Forum oder in einer realen SHG oder auch einen Therapeuten erstmal fragen ob er/sie raucht bevor mir der jenige helfen darf?
    Sicherlich kann ich nach jemandem suchen der nicht raucht wenn ich Zeit und Kraft dazu habe dem ich dann schließlich vertrauen kann oder doch nicht der jenige leidet vielleicht an einer anderer Suchtkrankheit die vielleicht auch tödlich enden kann.

    Meine Gedanken zu dem Thema aber vielleicht hab ich nur etwas fasch verstanden.

    Gruß
    maria44

  • Hallo Poster

    Zitat

    Wie soll mich ein Raucher davon überzeugen ,dass meine Alkoholsucht mich umbringt

    Niemand ist dafür zuständig, dich davon zu überzeugen, daß deine Alkoholsucht dich umbringt solltest du weitertrinken. Niemand ist zuständig und niemand kann einen nassen Alkoholiker durch noch so gute Argumente trockenlegen.

    Der eigene Tiefpunkt kann zum Wendepunkt werden, dann ist man bereit Hilfe anzunehmen, auch von Menschen die genau wie man selber auf dem Weg sind.

    Suchtverlagerung und Mehrfachsüchte sind weit verbreitet, wenn man suchtkrank ist.

    Nicht saufen reicht nicht, das sehe ich auch so. Viele hier haben nach einiger Zeit mit Erfolg das Rauchen aufgegeben, kümmern sich jetzt um ihre Eßsucht, schauen sich ihren Fernsehkonsum kritisch an, usw. usw.

    Ein Schritt nach dem anderen. Wir begleiten hier einander und jeder ist auf dem Weg.

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo zusammen,

    ich bin Alkoholiker und Raucher, ich trinke zwar nicht mehr aber rauche noch.

    Bedeutet das jetzt dass meine mehrjährige Erfahrung als trockener Alkoholiker nicht mehr zählt ?

    Ich denke nicht, denn hier in unserem Forum geht es primär um die Alkoholkrankheit.

    Wer jetzt meinen Erfahrungen keinen Glauben mehr schenken will darf das gerne machen.

    LG Martin

  • Für mich sind Saufen und Rauchen zwei vollkommen unterschiedliche Dinge.
    In diesem Forum geht es doch um die Alkoholsucht.

    Auch der Aspekt, dass ein Fachmann schon allein deswegen inkompetent sei, weil er selbst von einer anderen Substanz abhängig ist, hinkt doch in jeglicher Hinsicht.
    Entweder ist er in seinem Fachgebiet kompetent, oder er ist es nicht, unabhängig davon, was er in seinem Privatleben tut bzw. mit sich selbst ausmachen muss.

    Nach dieser Logik wäre auch jeder Sportmediziner inkompetent, der selbst einen gefährlichen Sport ausübt. Was hat dieser Apekt bitte mit dessen Fachkompetenz zu tun?

    Es wurde ja schon gesagt, dass es der falsche Weg zu sein scheint, die Welt missionieren und erlösen zu wollen, obwohl bei einem selbst noch sehr viel zu tun ist.
    Ich habe das selbst gemacht, mir den Kopf über die Scheinheiligkeit der Menschen zerbrochen, mich aufgeregt und mich an der eigentlichen Arbeit an mir selbst gehindert.
    Die Gedanken auf andere Probleme und die Falschheit vieler anderer Menschen zu richten, war bei mir nur eine Flucht und die Angst, mich endlich intensiv auf meine eigenen Probleme und Baustellen zu konzentrieren.
    Und auch hier beschleicht mich das Gefühl, dass einige User ihre Energie zu sehr auf unwichtige Dinge konzentrieren.

    Wenn ich einen Fachmann als kompetent empfinde und diesem in dessen Kompetenz vertraue, dann kann der sonstwas in seinem eigenen Leben machen.
    Mir soll er helfen und wenn er das kann, dann ist auch gut.

    Gruß

  • hallo

    es kommt drauf an was ich möchte, möchte ich nur keinen alkohol trinken oder möchte ich suchtfrei leben, das ich dies nicht aufeinmal schaffe ist eigentlich klar, jedenfalls ging es mir so, nach und nach hat sich in mir etwas verändert und ich merkte diese selbstlügen ich trank keinen alkohol mehr aber veränderte nichts weiter statt alkohol rauchte ich zigaretten oder kiffte meist in genau den situationen in denen ich vorher trank die zigaretten gaukelten meinen belohnungssystem genauso einen vor die auswirkungen waren halt etwas anders aber ansonsten gleich genauso der übermäßige kaffeegenuß
    kaltblut hat dies ganz gut beschrieben in seinen codierten veränderungen welche ich sehr aufmerksam gelesen habe da steckt so viel drin
    mir war es wichtig meine suchterkrankung anzuschauen und nicht nur oberflächlich mit einem suchtmittel zu beschäftigen denn alles andere ist eine selbstlüge in meinen augen

    mfg
    georg

  • Zitat von hoppegarten

    Für mich sind Saufen und Rauchen zwei vollkommen unterschiedliche Dinge.

    Hallo,

    mir wurde das damals so erklärt: Rauchen ist die einzige Sucht ohne sozial-psychologische Folgen. Alle anderen Süchte, stofflich gebunden und ungebunden, kommen für eine Suchtverlagerung in Frage, das trifft natürlich auch für das Rauchen "Majoran" zu. Ich kenne auch einige, die es "erwischt" hat. Während meiner Nachsorge-Therapie war sogar das Lottospielen nicht gerne gesehen.
    Da ich diese Aussagen sehr ernst nehme, passe ich da gut auf und habe auch das Rauchen aufgeben können.

    Schönen Tag

    H.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Hallo Georg,

    das sehe ich vollkommen anders und muss dies nochmals betonen.

    Sucht ist Sucht und wenn man autonom und auf dem richtigen Weg leben möchte, muss man sich von allen Süchten lösen?
    Grundsätzlich ist dies sicher die Idealvorstellung des suchtfreien Lebens.

    Aber dennoch ist diese Aussage doch sehr vermessen.

    Menschen, die von Nikotin abhängig sind, sterben eventuell früher, aber sie:

    - rauchen sich nicht in den psychischen Wahnsinn
    - rauchen sich nicht ihre Existenz zunichte
    - rauchen sich nicht ihr soziales Umfeld zunichte
    - ticken nicht aus, begehen aufgrund des Nikotins keine Verbrechen, schlagen ihre Kinder und Frauen nicht und bringen keine Menschen um
    - degenerieren durch das Rauchen nicht hin zu einem unmenschlichen und erbärmlichen Zustand
    - und werden durch das Nikotin auch nicht in den aktiven Selbstmord getrieben

    Daher sind beide Drogen in einem vollkommen anderen Licht zu betrachten.
    Welche Droge am Ende tödlicher ist, ist irrelevant.

    Deine Aussagen tendieren aber schon in die Richtung, dass kein trockener Alkoholiker ernstzunehmen sei, der weiterhin raucht.

    Nun ja.

  • Ich bin ja nun doch eher so der sehr geradlinige Mensch geworden und kann mich mit Georgs Ansicht schon sehr gut identifizieren.

    Ich habe mich erst "frei" gefühlt, als ich

    nicht mehr gesoffen
    nicht mehr geraucht
    kein Koffein/Teein und
    kein süchtiges Essen mehr betrieben

    habe. Nichtstoffliche Sachen habe ich zum Glück nie angefangen.

    Erst, als all dieser Ballast hinter mir lag, habe ich mich wieder gespürt, mit all den Facetten des Lebens.

    Mir ist es auch sehr wichtig, dass ich ein suchtmittelfreies Leben leben darf. Ich will das nicht mehr aufgeben. Es fühlt sich zu gut an. Dabei unterscheide ich nicht mehr, welche sozialen/psychischen/gesundheitlichen Auswirkungen ein Suchtmittel haben kann/könnte. Es genügt mir, dass ich es nicht (mehr) konsumieren und missbrauchen muss.

    Wem das zu hart ist: in manchen Entzugseinrichtungen wird sogar (weißer Raffinade-)Zucker auf die "rote Liste" gesetzt, und das hat schon seine Berechtigung.

    Ich bin der Meinung, wenn ich einen geraden Weg aus der Sucht gehe und beginnend mit dem Alkohol einen neuen Weg einschlage, dann ist es für sehr viele von uns eine Frage der Zeit, bis wir den Wunsch verspüren, auch andere Suchtmittel aufzugeben. Dass wir den Weg ohne Suchtmittel gehen können, haben wir beim Alkohol gesehen.

    Das Leben ohne den Zwang einer Sucht ist so schön, es braucht nicht mehr.

    LG
    Spedi

  • Hallo,

    also mir geht es bei diesem Thema nicht darum was ich möchte, wenn ich vollkommen Suchtfrei leben möchte dann tue ich das und fertig.
    Mich interessiert hier vielmehr, ob ich als Alkoholkranker Mensch, der Hilfe braucht weil das nehme ich an wenn ich mich zum Beispiel hier im Forum anmelde oder mich an einen Therapeuten wende, diese Hilfe annehme oder nicht.
    Nehme ich die Hilfe nur vom nichtrauchenden, trockenen Alkoholikern oder nichtrauchenden Therapeuten an?
    Also mir persönlich ist als ich mich hier anmeldete, nicht mal in den sinn gekommen darüber nachzudenken, ich brauchte Hilfe wegen meinem Alkoholismus, ich habe hier nicht sortiert Raucher oder nicht Raucher, für mich war wichtig das mir jemand Hilft der Erfahrung mit Alkoholkrankheit hat, alles andere war mir egal, es ging um mich, um mein Leben.
    Wenn ich mir noch die Hilfe aussuchen kann, dann ist das denke ich mir noch halb so schlimm, dann kann ich sortieren Raucher oder nicht Raucher. Dick oder dünn, kleine nasse oder große,
    oder weis was ich was, dann kann ich auch ohne Ende darüber diskutieren was richtig oder falsch ist.
    Ich gehe doch nicht zu einem Therapeuten um ihm zu sagen welche Fehler er macht, sondern weil ich Hilfe brauche, ich und nicht er, kann mir der Therapeut helfen wegen meiner Alkoholsucht, ich nehme diese Hilfe aber nicht an, weil der Therapeut oder auch trockner Alkoholiker raucht, dann ist das doch mein Pech wenn ich aus dem Suff nicht rauskomme, nicht das von dem Therapeuten oder von dem trockenen Alkoholiker. Der Therapeut bleibt Therapeut und der trockene Alkoholiker bleibt trocken und ich bin unter umständen am Suff gestorben.

    Na ja wieder so paar Gedanken vielleicht ein wenig durcheinander Soory dafür.

    Gruß
    maria44

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