All die Jahre hier im Forum hatte ich auch Kontakt zu einem Freund, der ebenfalls Alkoholiker ist und seine Frau, die ich durch ihn kannte auch Coabhängig. Gleiches Schicksal also. Die beiden ahben drei kleine Kinder.
Sie hats nicht so mit Internet, daher wollte sie sich nie hier anmelden. Doch tauschte ich in Gesprächen mit ihr sehr viel aus und gab ihr meine Erkenntnisse weiter. Mein Eindruck war zunächst, dass sie niemals aus ihrer Coabhängigkeit rauskommen würde. Aber nach dem sie nun einmal alleine in den Urlaube gefahren ist und sich in einen anderen Mann verliebt hat , hat sie sich ganz apprupt von ihrem Mann getrennt.
Da gibts kein zurück mehr, sagt sie. Ihr Tiefpunkt war erreicht, denke ich jetzt. Sie hat ihn vor dei Tür gesetzt.
Wohin kam er natürlich als allererstes? Zu mir.
Ich habe ihm eine Nacht Unterschlupf gewährt und er hat mir jämmerlich die Ohren vollgejault. Selbstmitleid pur. Er dachte es sei die große Liebe gewesen. Er dachte, dass diese Liebe für immer hielte.
Den ganzen abend Liebe, Liebe , Liebe.
Okay, hier im Forum habe ich das Thema ja auch auf den Tisch gebracht und sollte da ja jetzt Expertin sein, haha.
Mit einem Betrunkenen und dazu noch zerbrochenen Herzens kann man unmöglich über Liebe reden.
Aber meine frage nun: Meint ihr es ist schlau, ihm irgendwie zu verstehen zu geben, dass ER ja mit seienm Alkoholkonsum seien frau dahin getrieben hat. Das scheint ihm garnicht klar zu sein. Typisch. Die schuld liegt bei ihr und er ist derjenige, der jetzt Mitleid will.
Das will ich aber so nicht stehen lassen und gleich beim nächsten Mal wo ich ihn nüchtern erwische könnte ich ihm noch was mit auf den weg geben.
Eigentlich ists natürlich eine Sache zwischen den beiden. Doch die reden nciht mehr. Auch habe ich gelesen, dass Alkoholiker dann auch mehr auf andere hören wie Ärzte, Selbstbetroffene und Freunde.
Für ihn ists auf jeden Fall ein hartes Stück Brot. So wie ichs sehe schon ein Tiefpunkt, wenn man seine ganze Familie so plötzlich verliert. Er hat nichtmal versucht zu kämpfen, is einfach gegangen. Nichtmal wegen der Kinder hat er was gesagt.
Soll er jetzt besser selber drauf kommen und ist jetzt ein guter Zeitpunkt für ein Gespräch in Richtung "Suchtberatung"? Ich will ihm kein Mitleid schenken. Das habe ich ihm bereits gesagt, dass da immer zwei zu gehören. Aber denkt ihr, ich soll mich da jetzt komplett raushalten oder könnte ich da jetzt noch helfen indem ich noch ein drauf setze und ihm noch was zum nachdenken gebe?
Vorher hätte solch ein Gespräch wie bei allen anderen sicher auch nichts genützt. aber gerade in dieser Krisensituation?
Wer weiß, in ein paar Wochen hat er sich vielleicht schon wieder damit abgefunden und schwimmt in Selbstmitleid davon mit dem Gedanken, dass diese Frau einfach böse ist und ihm noch mehr Grund zu trinken gibt.
Oder ist das jetzt wieder zu serh coverhalten von mir?