Ich liebe einen Alkoholiker

  • Wie soll seine Arbeit an sich aussehen? Kontrollierter trinken?

    Tut mir leid Zwergi - aber auch ich habe mir oft solche Aussagen angehört und irgendwann war wieder alles wie immer und ich fiel immer tiefer in ein Loch, weil alle meine Hoffnungen begraben wurden.
    Er hat mit der Zeit zig Gründe gefunden, warum er seine Versprechen nicht einhalten konnte und wenn nicht, dann hat er halt heimlich getrunken.

    Es war schon richtig, dass du ihn angsprochen hast, aber wenn dein Freund nicht einsieht, dass er es ohne Hilfe nicht schafft, dann kannst du ihm auch nicht helfen. So hart das klingt liebe Zwergi.

    Mein Ex sagte immer: Was soll ich bei diesen Leuten von der Suchtberatung - ich weiss selbst dass ich ein Problem habe. Das brauchen die mir nicht auch noch sagen.

    Bitte hasse dich und dein Leben nicht. Es liegt in deiner Hand, was du daraus machst. Setz dich nicht unter Druck und mach dir mal ne Liste, was du alles vom Leben möchtest. Schreibe auf, was dir wichtig ist und an was du Freude und Glück empfindest.

    Ich wünsche dir viel Kraft!

  • Hallo Zwergi!
    Einige Anmerkungen von mir:

    Zitat

    Warum muss mein Leben plötzlich so kompliziert sein?


    Das muss es nicht. DU hast es in der Hand.

    Zitat

    Warum kann ich kein... naja normales Leben haben? Einem gesunden Mann, der mich liebt... Mit Kindern, Hochzeit Urlaub, der nicht zur Katastrophe wird und diesem ganzen kitschigen Mist, den man im Fernsehn immer so sieht?


    Wer sagt, dass Du das nicht kannst? Natürlich kannst Du das. Mit dem passenden Mann!

    Zitat

    Als ob ich da eine Wahl hätte, wenn mir die Liebe meines Lebens den Rücken zukehrt!


    Wenn es die Liebe Deines Lebens ist, kehrt er Dir nicht den Rücken zu.

    Du schreibst, Du liebst einen Alkoholiker.
    Bist Du Dir da sicher?
    Liebst Du den Alkoholiker, oder den Mann, der er mal war?
    Und: Wieviel ist von dem noch übrig?

  • Hallo Zwergi,
    zieh einen klaren Strich. Es wird schlimmer, ob Du bei ihm bleibst oder gehst. Mit der Zeit wird er immer mehr trinken, ist ganz normal, weil der Körper immer mehr braucht. Du kannst ihn nicht ändern, nur er selbst kann das. Tu was für Dich, schütze Dich, lass Dich nicht runterziehen. Wenn meine Frau, vor 3 Jahren nicht so kompromisslos gewesen wäre, würde ich heute noch saufen. Ich habe beschlossen Abstinent zu Leben, weil ich meine Familie liebe und ich will mit einen klaren Kopf durchs leben gehen.

    Viel Kraft, Wolfgang

  • Es ist so schön mit ihm rumzualbern, mich mit ihm zu unterhalten, seine Nähe, all das...
    Aber eben nur, wenn er nicht getrunken hat...

    Gut, das heißt aber, dass ich mich selbst erstmal ordnen muss. Ich glaube, ich werd das wirklich mal machen, dass ich mir aufschreibe, was mir wichtig ist, was mich glücklich macht und was ich in meinem Leben erreichen will. Das werde ich ihm dann mal vorlegen. Mal schauen, ob wir dies gemeinsam erleben werden!

    desperateS :
    Das ist eine verdammt gute Frage... Ich liebe ihn! Wie er ist, wenn er nicht getrunken hat! Dieser witzige, liebevolle Typ, kommt noch zum Vorschein!

    Andererseits gibts so viele Punkte über die ich mich dann wieder ärgere. Dass er nicht zu meiner Freisprechung kommen will im Sommer, weil ihm das zu viel Fahrerei ist (mir ist das aber sehr wichtig ihn dabei zu haben), dass er nicht mit mir ausgeht sondern lieber zu hause sitzt, kaum ein Interesse von mir teilt... Aber wenn er nüchtern ist, dann ist er wirklich toll!

    Ich will mich in den nächsten Tagen mal mit mir selbst beschäftigen und dann mal schauen, was ich weiter mache. Und ich will schauen, ob er es doch in den Griff bekommt oder ganz aufhört!

    Maleny :
    Hmm... Sein Vorschlag nur noch an 2Tagen pro Woche und dann auch nur zwei drei Bier! Aber dass er das schafft glaube ich nicht, wo er sich doch heute Abend auch schon das dritte Bier holt (0,5l) Und diesen "Kompromiss" kann und will ich nicht unterstützen.

    Das Problem ist wohl, dass er nicht das Trinken aufgeben will! Tja, welche Konsequenz ziehe ich daraus!?

    Ich habe manchmal sogar Angst abends selbst mal ein Bierchen zu trinken, weil ich ihn nicht indirekt zum Trinken ermuntern will... Blöde Geschichte!

  • Hallo zwergi,

    du schreibst:

    Zitat

    Das Problem ist wohl, dass er nicht das Trinken aufgeben will!


    Wessen Problem ist das?

    Zitat

    Tja, welche Konsequenz ziehe ich daraus!?


    Na ja... was kann da für eine Konsequenz daraus für dich folgen?

    Hast du ihm ein Ultimatum gesetzt? Oder nur deine Empfindungen gesagt. Ich habe damals meinem Exmann ein Ultimatum gesetzt in einem Zeitrahmen, der mir realistisch erschien, um etwas verändern zu können. Er für sich und ich für mich. Denn ich wusste da, das Ultimatum muss eine Konsequenz haben, nämlich die, dass ich dann auch wirklich gehe, wenn er nicht aufhört.

    Er tat erstmal nix weiter als noch schlimmer zu trinken. Und ich ging auf Wohnungssuche. Am letzten Tag des Ultimatums hörte er auf zu saufen, bekam fürchterlichen Entzug und ging in's Krankenhaus zur Entgiftung. So kann es gehen. Leider haben wir keinen gemeinsamen Weg mehr gefunden, aber ich würde noch immer unglücklich und krank, ich war schon sehr angeschlagen, körperlich und psychisch, da in der Ehe hängen! Mit Sicherheit, denn warum hätte er was ändern sollen? Er hatte ja "kein Problem"...

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Zwergi,

    auch ich bin ein Frischling hier...allerdings auf der anderen Seite.

    Du fragst, wieviel Zeit Du ihm einräumen solltest, bzw. Kompromisse eingehen kannst?! Meine Meinung? Keine!

    Als "geständige" Alk habe ich SOFORT zum Hörer gegriffen & meinen Doc angerufen, weil ich selbst den Handlungsbedarf erkannte. Jedes Zögern ist nichts weiter, als ein Hintertürchen. Mein Mann, dem ich lange Zeit mein Quartalstrinken zugemutet habe (er hat lange & leidend zugesehen - nichts oder nur wenig gesagt) ist glücklich, dass ich diese Einsicht hatte - wenn die Arbeit auch jetzt erst beginnt, muss der erste Schritt vom Betroffenen ausgehen. Alles andere ist "drumrumeiern". So ist jedenfalls mein Gedanke dazu (und ich kenne sicher jede Ausrede, warum ich keine Hilfe brauche und das Schlimme ist, die habe ich mir selbst vorgelallt).

    Hab den Mut. Bleib Dir selbst wichtig & vorallem konsequent


    Ganz liebe Grüße, Ellen

  • Liebe Ellen,
    Mein Freund weiß sehr wohl, dass er ein Problem hat. Das hat er mir gestern auch gesagt... Aber Hilfe will er nicht. Er ist der Meinung, dass er sich bessern kann. Nur, dass für ihn so aussieht, dass er unter der Woche weniger trinkt. Er sagte mir auch, dass er keinen Bock drauf hat, dass ich dann jedes mal rummaule, wenn er auf nem Geburtstag trinkt. Würde ich ja nicht, wenn es nicht jedes mal ausarten würde!

    Gestern Abend hat er auch getrunken, aber längst nicht so viel. Wie wir im bett lagen, hat er sich ganz nah an mich gekuschelt und gesagt, dass er mich nicht kampflos gehen lässt...
    Vielleicht merkt er selbst nach ein paar Wochen, dass er nicht kontrolliert trinken kann... ich muss nur aufhören ihm ständig alles durchgehen zu lassen.
    Ich habe eben den gesamten Alkohol weggeräumt...

  • Liebe Aurora,
    Ich habe ihm meine Empfindungen gesagt und ihn vor die Wahl gestellt, der Ali oder ich. Und ich habe ihm mehr oder weniger ein Ultimatum gesetzt. Ich habe ihm gesagt, dass ich in den nächsten Wochen darauf achte, was läuft. Ich habe kein genaues Datum genannt. Ich war so unsicher, wie groß ich den Zeitraum wählen soll. Außerdem stehe ich kurz vor der Prüfung, also kann ich mein Ultimatum vielleicht selbst nicht einhalten...

  • Hallo Zwergi,
    dein Partner muss schon selber die Flaschen wegräumen wollen.
    Er ist erwachsen und darf saufen wieviel er will.

    Er hat dir doch gesagt,was er will:Trinken UND dich.

    Was willst du?

    Grüße
    Susanne

  • "Aber Hilfe will er nicht. Er ist der Meinung, dass er sich bessern kann. Nur, dass für ihn so aussieht, dass er unter der Woche weniger trinkt."

    Bekomme das hier echt nicht hin, mit dem Zitieren ;)

    Wenn er keine Hilfe will dann kannst du alles tun & es nützt nichts...nicht der Weg, sondern seine Einsicht ist der erste Schritt - EINSICHT - Sicht einer Alki ;)

    Fühl Dich mal umarmt - mein Schatz macht gerade mit mir ähnliches durch, nur habe ich mich zum LEBEN mit ihm entschieden - davon scheint Dein Schatzi nur zu träumen (oder DU?)

    LG Ellen

  • Zitat von zwergi

    Ich habe kein genaues Datum genannt. Ich war so unsicher, wie groß ich den Zeitraum wählen soll. Außerdem stehe ich kurz vor der Prüfung, also kann ich mein Ultimatum vielleicht selbst nicht einhalten...

    Liebe Zwergi,

    für mich bist Du noch nicht so weit, dass DU die Situation unerträglich findest, sonst würdest Du etwas tun.

    Und damit bist DU so ziemlich in der Co-Spirale gefangen.

    Ja sicher wird er Dir alles versprechen, aber solange Du ihm keine Konsequenzen zeigst, wird er so weiterleben und auch weiter saufen.

    Es wird immer wieder ein "jetzt paßt es nicht" geben. Prüfungen mit einem besoffenen Partner zu schreiben ist für mich auch nicht gerade die beste Alternative.

    Es ist Dein Leben und Du mußt wissen, was Dir gut tut und was nicht. Wenn ich von Herzrasen geplagt wäre, dann wollte ich diese Situation nicht länger als nötig erleben.

    Lass Dich abends schön von ihm im Bett bequatschen, aber wirklich ändern wirst Du so an dieser Situation nichst. Du redest Dir die Welt schön, so wie er sich die Welt schön säuft. Ich verstehe einfach nicht, worauf Du wartest. Er hat ein Alkoholproblem und das wird durch Warten nicht besser sondern im Laufe der Zeit nur schlimmer.

    Und auch wenn ein gestelltes Ultrimatum (um Dir mal einen Zeitraum zu nennen: bei mir waren es 14 Tage, aber mir war die Zeit viel zu lange, denn mein Mann hat sie fast ganz genau ausgenutzt, da es mit den Terminen bei den Ärzten nicht sooo schnell geklappt hat, wie ich es gerne gewollt hätte) abläuft heißt es ja auch nicht, dass es so wird, wie Du es gerne sehen würdest. Vielleicht will er einfach weiter saufen?

  • Hallo Zwergi,
    was willst Du eigentlich?
    Du sagst er trinkt zu viel, es geht Dir nicht gut damit.
    Wenn ihm wirklich was an Dir liegen würde, würde etwas gegen seine Abhängigkeit, unternehmen.
    Aber er muß ja nichts dagegen machen, weil sein tun keine Konsequenzen hat. Du hälst ja weiter zu ihm.
    Du brauchst hilfe, den Du bist koabhängig, lass Dir von Fachleuten helfen.
    Oder willst Du weiter mit der Angst leben, wieviel trinkt er heute, wie ist seine Laune?
    Hole Dir Hilfe und wenn er nichts gegen sein Alkoholabhängigkeit macht, verlasse ihn.

    Vil Kraft, Wolfgang

  • Danke :) matthias...

    aber so recht hat mir dein Link nicht weiter geholfen (wie ich antworten kann, weiß ich nun wirklich) - das Zitieren ist echt ne Sache für sich, hier... werd mich aber sicher einfinden. Selbst is die Frau ;)

    LG Ellen

  • Zitat von ellen67

    Jau, ich hoffe nu, Du bist ein/er (mein/er) Wegweiser in Sachen Forum ;)

    ganz oben direkt unter dem schöen blauen "begrüßungskasten" gibts ne reihe links u.a. "Forenbedienung" - wenn du wirklich nich alleine zurechtkommst kannst du natürlich jederzeit direkt fragen - mich oder noch besser n mod

    glück auf

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Leute,
    ich hatte mich jetzt für einige Zeit aus dem Forum zurückgezogen, weil ich mit dem, was ich hier zuletzt gelesen hatte, nicht klar kam.
    Ich habe Mitte Januar meinem Freund einen gut 7 Seiten langen Brief geschrieben, in dem ich ihm alles geschrieben habe, was in mir so vor geht. Außerdem habe ich ihm das Ultimatum gesetzt sich bis Ende Januar Hilfe zu suchen, weil der Alkohol auch nicht sein einziges Problem ist, meiner Meinung nach! Depressionen spielen da auch ne ganz große Rolle.
    Ich habe ihm also geschrieben, dass ich meine Sachen packe und gehe, wenn er sich nicht bis Ende Januar an eine neutrale Person wendet, die sich damit auskennt...
    Zur Zeit bin ich bei meiner Freundin für eine Woche zum Lernen (wegen Prüfung). Gestern am Telefon habe ich ihn gefragt, ob er sich schon Gedanken darum gemacht hat, was ich in dem Brief geschrieben habe. Er hat sich DAGEGEN entschieden, was mich erstmal tiersch aus den Socken geboxt hat. Er war zwar die letzte Zeit komplett nüchtern, aber da reicht ne Kleinigkeit (ne "Ausnahme") und es wird doch wieder getrunken.
    Ich habe mich jetzt dazu entschieden auszuziehen und die Beziehung zu beenden. Meine Entscheidung werde ich ihm am Samstag mitteilen, wenn ich wieder nach hause komme.
    Ich weiß nicht, ob ich mich damit gut fühle oder nicht, aber ich weiß, dass das auf jeden Fall die richtige Entscheidung für mich ist.
    Ich kann und will das einfach nicht mehr mitmachen!
    Ich ziehe dann erstmal bei meinen Eltern ein, habe mich aber auch schon nach Wohnungen erkundigt, sogar eine gefunden, die ich mir anschauen werde.

    Ich wollte euch das einfach mal als Stand der Dinge mitteilen und hoffe, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe... Im Moment hab ich Dauerbauchweh, weil mir das sehr nahe geht... Logischerweise...

    Liebe Grüße und DANKE für die Unterstützung!

  • Hallo Zwergi,

    auch ich denke, dass Du das richtige getan hast.

    Zitat

    Ich weiß nicht, ob ich mich damit gut fühle oder nicht, aber ich weiß, dass das auf jeden Fall die richtige Entscheidung für mich ist.
    Ich kann und will das einfach nicht mehr mitmachen!

    genau das ist der Punkt. Es einfach nicht mehr ertragen können und nicht mehr mitmachen wollen. Was hättest Du von einer Partnerschaft auf dem Pulverfass. Er will trinken, aber muss da ein anderer zusehen und unglücklich werden?

    Du hast absolut verständlich gehandelt, und auch wenn Du momentan Dir über Deine Gefühle nicht ganz klar bist so kann ich Dir versichern, dass Deine Gefühle die nächsten Jahre doch sehr gelitten hätten und Du Dich nach einiger Zeit doch gefragt hättest, wie Du Dein Leben so verbringen konntest. Also ich finde Dich sehr entschlossen und das meine ich voller Bewunderung. Du hast den ABsprung geschafft ohne groß Schaden zu nehmen. Er hatte seine Frist, wollte aber nichts ändern, also war für Dich nur die Beziehung zu ändern.

    Liebe Grüße und alles Gute für Deine Zukunft
    chinablue

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