Einsichten eines Alkoholikers

  • Hallo Blüte51

    Du hattest mich gefragt, wie lange meine liebe Frau durchgehalten hat.
    Von Anfang, mit wenig Alk., bis zum Ende mit sehr viel Alk.
    Das waren so 25 Jahre. Die letzten 5 Jahre waren dann leider sehr heftig.
    Dann hat meine Frau, mir immer wieder STOP gesagt. Ihrgendwie bin ich dann wach geworden. Mein Alkoholkonsum fand ich selber die letzten Jahre sehr gewagt. Mir war ihrgendwann mal klar, das es so nicht weitergehen kann. Der Schritt in die Trockenheit hat zwar lange gedauert, aber nun hoffen wir ein aktiveres Leben (als die letzten 5 Jahre) genießen zu können.

    LG Nobby

  • Hallo Waschbär,
    ich wünsche dir ganz viel Kraft, dass du es auch weiter durchhälst. Immer ganz kleine Schritte gehen, darfst dir nicht sagen, darf nie wieder Alkohol trinken. Das reißt dich dann nur wieder runter. Hast eine tolle Frau. Ich bin gerade am überlegen, welchen harten Schritt ich gehen muß, damit mein Mann sich vom Alkohol verabschieden kann. Vor 5 Jahren ist er ganz von allein ausgestiegen. Darauf hatte ich auch dieses mal wieder gehofft. Aber nach fast 1 1/2 Jahren trinken (wenigem trinken) glaube ich nicht mehr daran. Mich macht das nervlich fertig. Also ich habe Hochachtung vor deiner Frau.

    LG Gudrun

  • Hallo an alle,
    falls sich mein Schreibstiel etwas verwirrt anhört, bitte ich um Rücksicht. Bin im Moment so aufgewühlt. Ich könnte heulen. Mein Mann weiß garnicht was er mir antut.

    LG Gudrun

  • Hallo Gudrun

    Meine liebe Frau hat in den letzten 2 Jahren immer wieder an meine Vernunft appelliert. Wir haben oft über meinen Alkoholkonsum geredet. Leider hatte ich keine Einsicht. War doch eigentlich alles gut. Zum Schluss wollte sie sich schon eine eigene Wohnung suchen damit sie des Nachts mal wieder schlafen kann. Erst als mein Schwiegervater zusammengebrochen war und meine liebe Frau die Belastung nicht mehr ausgehalten hat, fing bei mir ein umdenken statt. Ganz plötzlich war meine Frau nicht mehr nur für mich da. Ich fühlte mich so hilflos, weil ich ihr nicht zur Seite stehen konnte. Zum ersten mal fühlte ich Verzweiflung. Das war der Auslöser für mein Umdenken. Ich wünsche dir viel Kraft, deinen Weg zu finden.

    LG Nobby

  • Hallo

    Der erste große Negative Stress kommt auf mich zu. Leider muss ich ab Montag wieder ins Krankenhaus. Nervige Untersuchen stehen an. Da ich jetzt zu Hause sitze habe ich auch schon mal nicht so klare Gedanken. Sage mir im Moment immer wieder, das pack ich schon. Auch ohne meinen damaligem falschen "Freund". Leider sagt er mir im Moment, du musst dich doch für den Weg belohnen. Ich lasse ihn reden und konzentriere mich auf meine innere eigene Stimme. Die sagt nämlich, Nobby pass schön auf, das werden wir auch schaffen.

    LG Nobby :x

  • Hallo Nobby,

    genau pass' schön auf. Hast du bereits Alternativen im Kopf wie du dich anders "belohnen" bzw. dir was Gutes tun könntest?

    (Ich könnte ja permanent ein duftendes Bad nehmen - tut mir sehr gut. Oder ich gehe regelmäßig an die frische Luft. Oder puzzle unheimlich gerne mit einem spannenden Hörbuch im Hintergrund)

    Was macht dir Spaß oder womit könntest du dich gut ablenken? Denn bis Montag ist ja noch ein Weilchen hin... nur absitzen und warten ist sicherlich nicht der richtige Weg.

    Lieben Gruß
    Maria

  • Servus Waschbaer,

    ich drück Dir die Daumen, dass die Untersuchungen so verlaufen, wie Du es gerne hättest.

    LG
    Spedi

  • Lieber Nobby,

    auch von mir alles Gute für die anstehenden Untersuchungen!
    Das Wetter soll am Wochenende gut werden. Also solltest du
    die Zeit mit deiner lieben Frau in der Natur verbringen und dich
    mit schönen Erlebnissen belohnen.

    Lieben Gruß

    Seidenraupe

    Seidenraupe

  • Hallo Nobby,

    ich denke an Dich und wünsche Dir die Kraft es durchzustehen, versuche Dich von den Gedanken an Alk. abzulenken...

    L.G. Nella

    Hej, ich weiß nicht, ob ich hier richtig bin aber hoffe sehr, dass es so ist

  • Hallo Zusammen,

    Ich danke allen recht herzlich für die Anteilnahme. Gestern war ich ja schon mal vorab 5 Stunden im K.H. Vorab Untersuchungen wie es weitergehen soll. Ich hoffe nur es wird sich alles nicht so gravierend herausstellen. Die Gedanken an alk. kamen wohl auch nur deswegen, weil ein neben mir angehender Patient sehr danach gerochen hatte. Vor ein paar Wochen hätte ich das gar nicht bemerkt. Heute war ich schon mit meiner lieben Frau spazieren. Dabei habe ich sie gefragt ob ich auch solche Gerüche hatte. Na die Antwort erübrigt sich ja wohl. Danach haben wir auf dem Balkon schönen leckeren Tee getrunken. Zur Zeit lese ich auch ein neues Buch." ALK Fast ein medizinisches Sachbuch " . Leider war ich gerade an der Stelle angeklagt, wo der Autor die körperlichen Symptome in allen Facetten beschreibt. Also erkannte ich sofort etwas wieder. Na ja verrückt machen gilt nicht. Wurde nur noch mehr in meinem trinkfreien neuen Leben bestätigt.

    Ich wünsche allen Mitgliedern ein schönes glückliches Wochenende.

    Nobby

  • Im Moment schwirren sehr viele Gedanken in mir rum. So langsam bekomme ich ein wenig mulmige Gefühle vor dem Montag und Dienstag. Um mich abzulenken lese ich schon den ganzen Vormittag hier im Forum. Im Moment passieren ja zu Zeit ein paar tragische Sachen. Da merkt man schnell seine Grenzen der Hilfsbereitschaft. Auch wird man mal wieder auf den Boden der Tatsachen gebracht. Da ich ja nur damit beschäftigt war 24 Stunden das erste Glas stehen zu lassen, habe ich darüber übersehen, das es auch noch ganz andere Probleme gibt. Man wird sie nicht einfach weg schreiben können. Aber es ist schön zu wissen, das hier Menschen sind, die einem einfach nur "zuhören". Das urige an der Sache ist, wenn ich am Montag ins K.H gehe, sind es genau 2 Monate her, als ich angefangen habe, dort einen neuen Lebensabschnitt zu starten. Da ich Kettenraucher bin, habe ich beschlossen, wenn ich lebend aus dem K.H (nicht ganz ernst gemeint) rauskomme, werde ich in meinem nächsten Urlaub den nächsten Schritt, zum Nichtraucher, wagen. Ich hoffe das es mir mit der 24 Stunden Therapie auch gelingen wird. Das schöne ist, das ich anfange zu merken, das mein damaliger Begleiter Alk. immer mehr in den Hintergrund rückt. Es ist wohl wie bei jeder Ex Liebe. Man muss wohl irgendwann mal im Gedanken loslassen. Aber ich glaube auch, das braucht sehr viel Zeit. Ich finde es schön hier einfach seinen Gedanken freien Lauf zu lassen und bin froh dieses Forum gefunden zu haben. Es ist in meinem jetzigen Leben sehr wichtig geworden.

    Danke fürs Lesen/Zuhören Nobby

  • Hallo Waschbär,

    beim Lesen habe ich das Gefühl, daß du zunehmend wacher und lebendiger wirst. :)


    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Nobby,

    ja, die Probleme, die verschwinden nicht so einfach zusammen mit dem Alk. aber ich denke, dass man sie anders angehen kann... mit ganz klarem Kopf...
    ---------------
    Ich wünsche Dir viel Erfolg beim Aufhören zu rauchen...
    habe das vor zehn Jahren gemacht und bin bis heute eine Nichtraucherin geblieben...

    Schönen Sonntag
    Nella

    Hej, ich weiß nicht, ob ich hier richtig bin aber hoffe sehr, dass es so ist

  • Hallo

    Wollte mich nur mal melden. Bin aus dem K.H. wieder raus gelassen worden. Die Untersuchungen haben nicht die befürchteten Vermutungen, die ich hatte, bestätigt. Auch wurde nichts in direktem Zusammenhang mit Alkohol festgestellt. Leider muss ich mit anderen diversen Sachen leben. Aber alles nicht so tragisch. Hatte einen sehr guten Stationsarzt. Er war für alle Fragen offen und hatte in seinem Arbeitsleben sogar noch Zeit, alles gut zu erklären. Irgendwann fragte er mich dann ob ich nun wirklich seit 2 Monaten "nichts mehr trinke".
    Ich sagte voller Stolz natürlich JA und das möchte ich auch noch ganz, ganz lange so weitermachen. Darauf antwortete er, das es die wenigsten schaffen. Seiner Ansicht nach, hätte man eine Drehtür in der Entgiftungsstation einbauen sollen. Ich hätte ihm am liebsten recht gegeben, mit dem Gedanken, das andere Menschen die "nur mal so Coma Saufen" dort mit ansehen können wohin der Alk ein führen kann. Auch dachte ich sofort wieder an das lesen hier, an die vielen positiven Geschichten. Irgendwie schaffen es ja doch noch viele auf lange zeit trocken zu bleiben. Ich bin's Heute und Morgen und mit Sicherheit übermorgen und danach werde ich weitersehen, bis zum nächsten Heute u.s.w.

    Euch allen wünsche ich einen schönen zufriedenen Sonntag
    Nobby : :wink:

  • Hi Shg

    Ich bin ja schon wieder am Arbeiten. Gestern hat ein Arbeitskollege wieder mal eine Schachtel Pralinen mitgebracht. Die hat er dann geöffnet und für alle auf den Tisch gestellt. Da ich sehr gerne Schoko esse wollte ich natürlich sofort zugreifen. Dann sah ich das sie Obstbrandwein enthielten, also hab ich die Finger davon gelassen. Nun warum schreibe ich das, weil auf einmal auch bei mir die innere Stimme ansprach. Immer wieder sagte sie, " Eine kannste ruhig probieren. Macht schon nichts, ist doch nur ein halber Fingerhut "Obstler" drin." Ich merkte dann, wie ich in eine andere Richtung schaute. Auch konnte ich auf Dauer den Raum nicht verlassen. Ich wollte und wusste auch nicht was ich meinen Kollegen sagen sollte. Alle wissen ja nicht bescheid. Auch kommt so eine Situation nur paar mal im Jahr vor. Es war dann jedes Mal ein komisches Gefühl, als ich im Pausenraum mich aufhielt. Immer wieder kam der Gedanke, jetzt nimm endlich eine. Es war ein kleiner Minikampf. Mein eigener Gedanke sagte immer wieder, wenn ich das jetzt mache, gehe ich vielleicht nicht mehr freiwillig ins K.H. Also war ich erst mal froh wieder zu Hause zu sein. Auch Heute wird die angefangene Schachtel wieder auf dem Tisch stehen. Aber diesmal weiß ich es ja vorher. Ich werde dann einfach einen schönen Tee trinken, und nicht mehr drüber nachdenken. Nun weiß ich auch warum eine der Grundbaustein Regeln ein Alkoholfreies Umfeld( Zuhause) vorsieht. Es ist absolut lebensnotwendig. Davon bin ich absolut ÜBERZEUGT.

    LG Nobby

  • Hallo Nobby,

    diese Situation kann ich mir seeehr gut vorstellen!
    Auch meine innere Stimme würde mir zurufen ...
    Unvorbereitete Situationen können teuflisch sein.
    Schön, wie du es geschafft hast!

    Auch für mich ist inzwischen ein alkoholfreies Umfeld sehr wichtig. Ich bin meinem Mann sehr dankbar dafür,
    dass er , als ich mich ihm gegenüber in diesem Punkt `geöffnet´habe, ohne zu zögern sofort seinen regelmäßigen,
    aber unproblematischen Konsum eingestellt hat und nun in meiner Gegenwart gar keinen Alkohol trinkt.
    Auch sonst trinkt er so gut wie keinen mehr.

    Ich freue mich für dich, dass die Untersuchungen positiv verlaufen sind!

    Liebe Grüße

    Seidenraupe

    Seidenraupe

  • Hallo an alle

    Jetzt beginnt ja die große Zeit des Grillen. Bis vor kurzem hatte ich bestimmte Dinge immer in Kombination gemacht. Grillen bedeutete auch Bier und Whisky trinken. Pizza essen bedeutete auch Bier und Wein trinken. Zu Pommes gehörte immer Bier u.s.w. Nun möchte ich ja nicht auf die schönen Essensachen verzichten, nur damit vielleicht das Suchtgedächnis nicht anspricht. Beim ersten Mal Grillen habe ich daher kalten Tomatensaft als Begleiter bevorzugt.
    Wie handhabt ihr das ?

    LG Nobby

  • hallo waschbaer,
    das mit dem grillen wird auch für mich eine schwere zeit werden.
    gehörte doch zu einem steak auch immer ein bier dazu.....

    ich hab aber auch schon mal für mich alleine gegrillt und dabei nur - edit, bitte keine Markennamen, danke, Linde - und wasser getrunken.

    bleibt nur die frage, wie das in gesellschaft ist...

    lg
    dirk

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    **** seit dem 11.04.2011 trocken ****
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  • Ich kann es,jetzt nach fast 5 Monaten clean nur so beschreiben:
    jetzt schmeckt das Steak auf einmal nach Steak - vorher war immer der Biergeschmack präsent.
    Mein Geschmacksinn hat sich seitdem deutlich gebessert und es macht mir jetzt Spaß,mal wieder das Essen als solches zu schmecken...

    Mein Leitsatz seit meiner Klinikaufnahme 3.7.14:
    "Ich bitte um Hilfe bei meiner Krankheit - alleine schaffe ich es nicht!"

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