Der Anfang is gemacht!

  • Hallo zusammen,

    auch wenn es mich viel Überwindung gekostet hat und ich lange, wie die Katze um den heissen Brei, um dieses Forum schlich, ich habe mich angemeldet. Angemeldet, um mir Hilfe zu suchen, mir Hinterntritte verpassen zu lassen und bei Bedarf den Kopf waschen zu lassen. ;)

    Ich bin froh, euch gefunden zu haben, denn ich steh noch ganz am Anfang meines Weges. Erst vor einigen Wochen habe ich WIRKLICH begriffen, dass mein Mann Alkoholiker ist und er selbst auch nicht die Absicht hat, dass jemals zu ändern (O-Ton: ich geh in keine Therapie, die können mir dort eh nicht helfen, ich weiss genau, was die sagen werden und ich werde sie eh austricksen, denn ich bin schlauer als die und kenn die Tricks alle):(.
    Theoretisch weiss ich sogar, was ich jetzt zu tun habe um mich und unsere gemeinsame Tochter zu retten, doch ich weiss genau, ich brauch eine Menge Hinterntritte und ich hoffe, ihr werdet mir helfen und mein Gejammere ertragen und mir vielleicht auch mit Rat und Tat zur Seite stehen.
    Das fängt schon damit an, dass ich gerade wieder ein klein wenig beginne zu hoffen, denn er hat endlich wieder eine Arbeit (nach etlichen Jahren). Zeitgleich beäuge ich das alles skeptisch, denn es ist nur ein Zeitvertrag über wenige Wochen mit der Option auf Übernahme. Natürlich braucht er dafür sein Feierabendbier (mindestens 6 Flaschen), denn es ist ja eine anstrengende Arbeit. :(
    Ich weiss, dass es so nicht weitergehen kann und bin bereit zu kämpfen, allerdings weiss ich nicht, wie lange meine Kraft reicht und wieviel Kraft ich momentan überhaupt habe. Aber ich bin auch ein klein wenig stolz auf mich: ich habe gestern eine klitzekleine Schublade des Wohnzimmerschranks aussortiert und die Dinge, die mir wichtig sind "beiseite" geschafft und mir zwei neue Küchenmesser gegönnt, die im Handschuhfach meines Wagens darauf lauern, bei mir einziehen zu dürfen. Die Frage ist allerdings, wann. ;)

    Im Moment kann ich mir keine weitere Zukunft mit meinem Mann vorstellen. Ich möchte einfach nur noch hier raus, aber ich weiss auch, dass ich auf meine Kleine Rücksicht nehmen muss, alles langsam angehen lassen und mit Bedacht handeln muss. Wenn es nur um mich gehen würde, wäre ich schon weg. Tut es aber nicht! Daher muss ich mir jeden Schritt vorher gut überlegen. Z.B brauch ich einen anderen Job, denn im Moment bin ich in Wechselschicht tätig und es gäbe niemanden, der dann meine Tochter betreuen kann nach der Schule oder wahlweise morgens darauf achtet, dass sie pünktlich das Haus verlässt.

    Mir schwirren so viele Dinge durch den Kopf, dass ich nicht einmal weiss, wo ich anfangen soll. :(

    Liebe Grüsse
    Sultanine

  • Hallo Sultanine,

    erstmal willkommen im Forum! Schön, dass du da bist.

    Du weißt, du willst raus. Du kannst dir momentan keine gemeinsame Zukunft vorstellen. Das sind doch klare Ansichten, die du hast. Das ist doch erstmal schon gut. Nun hast du auch schon begonnen, ein wenig zu sortieren. Auch gut. All sowas sind ja kleine Schritte, die dich vorwärts bringen. Hast du dich denn schon mal rechtlich beraten lassen? Es gibt ja Beratungsstellen, da kannst du viel erfahren. Bei der Caritas z.B.

    Das gibt ein gutes Gefühl, Beratungsstellen zu haben, Anlaufstellen. Vielleicht wäre das ein Anfang, um dein Knäuel noch mehr zu entwirren. Hier im Forum kannst du über viele Dinge auch einen Austausch haben. Was jetzt z.B. die emotionale Seite der Trennung betrifft, das Herauslösen aus der Co-Abhängigkeit.

    Da hast du ja doch schon ganz schöne Schritte gemacht... Du hast begriffen, du hast eine klare Vorstellung von dem, was du willst und was nicht. Und du hast dich hier angemeldet, auch das ist ein großer Schritt, heraus zu gehen und sich Hilfe zu suchen.

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Aurora, hallo zusammen,

    danke für den Willkommensgruss und die Tips an wen ich mich wenden kann. Ja, Hilfe von aussen brauche ich bestimmt.

    Gestern war ein ruhiger Tag mit meiner Kleinen, wir waren wieder einmal auf dem Spielplatz und anschliessend mit unseren Nachbarn und den Hunden eine grosse Runde drehen. Tja, und dann kam GöGa nach Hause und war schon knatschig, weil ihn niemand stürmisch begrüsste und ihm sagte, wie toll er sei. Er begann rumzumuffeln und schlussendlich hackte er auf der Kleinen rum und als ich sie in Schutz nahm, gabs natürlich wieder Krach bis dann wieder das Selbstmitleid und Tränen kamen bei ihm. Was ich eigentlich wollte, er versuchte doch schon alles, wäre schon von 10 Flaschen auf 6 runter, er würde sich für uns in dem neuen Job den Hintern aufreissen, ob ich das nicht anerkennen könne, ich würde ihn ja nicht mal loben und so schnell geht das eben nicht, er sei schliesslich 25(!) Jahre so und er lässt sich nicht ändern und möchte auch weiterhin ab und zu mal am WE feiern. Danach wollte er die sofortige Scheidung, füllte schon ein im I-net gefundenes Formular aus und wollte unbedingt, das ich jetzt sofort und auf der Stelle es mit ihm zusammen ausfülle. Ich habe mich geweigert, nicht, weil ich noch an dieser Ehe festhalten will um jeden Preis, sondern weil ich nicht überstürzt irgendwelche Formulare ausfüllen will, deren Inhalt ich nicht mal kenne. Er meinte, ich wäre inkonsequent und fühlte sich wieder einmal als Sieger. Danach war wenigstens ein einigermassen ruhiges Gespräch möglich indem ich ihm sagte, ich kann und will so nicht mehr und wenn er nicht aufhört mit der Sauferei, ich mit der Kleinen weg bin. Er bat sich Zeit aus um seinen Konsum runterzufahren, er wäre ja erst 1 Woche dabei. Einen Zeitpunkt konnte und wollte er mir nicht nennen und da war wieder alles klar. Leider kam dann ein guter Bekannter und bei mir kam wohl wieder die Co durch, denn danach war Friede, Freude, Eierkuchen. (Ich erwarte an dieser Stelle Kopfwäschen;)) Ich hoffe, heute abend ergibt sich die Gelegenheit zu einem erneuten Gespräch, aber erst einmal gehts ab ins Schwimmbad, mal sehen, ob er mitkommt oder wieder einmal mit der Flasche Bier in der Hand vorm Computer festwächst. Aber diesmal ist es mir egal, ich werde mir mit meiner Kleinen einen schönen Tag machen, ins Schwimmbad gehen und es mir gut gehen lassen.

    Euch allen einen schönen Tag und danke fürs zulesen. ;)

    lg
    Sultanine

  • Hallo Sultanine

    Willkommen hier im Forum

    Ich musste schmunzeln (schuldigung) ich fühlte mich fast in einem Bild aus meinem alten Leben.
    Kopfwäsche? nöööö warum? Ich denke Du weisst es selber schon besser, was da passiert.
    Dieses "Gib mir ein bisschen Zeit" hat bei und Jahre gedauert und dann hatte ich einfach keine Zeit mehr zu geben.
    Stichwort Schwimmbad - na, also mein Mann ist immer mit ......samt Bier.
    Einmal hat er den Rucksack dem Kleinen zum tragen gegeben, und der hat ihn fallen lassen, so dass eine Flasche zerbrochen war. Diesen Gestank....Omanomano...grrrr warum war ich bereit so viel zu ertragen und es auch den Kiddis zugemutet *Kopfschüttel*

    Alkohol hin oder her, ich denke Du hast Dich schon von Deinem Mann getrennt. Und wo Wille ist findet sich auch der Weg.
    Denk an Dich und Deine Tochter, es lohnt sich, auch wenn es unheimlich schwer ist.

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Hallo Grazia,

    danke für dein Statemant. Ja, ich glaube, ich weiss es besser, was da passiert.^^ Aber es ist schwer. Anflüge von Mitleid und Reste vom tiefen Gefühlen wollen immer wieder die Oberhand gewinnen.

    Bier hat er noch nie mit ins Schimmbad genommen und wird es auch heute nicht. Bisher hat er es auch fast immer geschafft, zumindest bist nachmittags trocken zu bleiben, jetzt, wenn er arbeitet, sogar bis abends. Es gibt dann immer den schönen Spruch "kein bier vor 4" haha ausser man braucht ein "Reparaturbier", das gibts dann schon nach dem aufstehen *würg*

    So, dies nur noch kurz beor ich den Hund rauslasse und dann geht es ab zum planschen, Tochterkind kann es kaum erwarten.

    Ach ja, Tochterkind hat vorhin als ich einkaufen war und GöGa noch im Bett seine Eltern angerufen und ihnen von dem Krach erzählt. Bin mal gespannt, ob von da Hilfe zu erwarten ist.

    Schönen Tag euch allen.

    lg
    sultanine

  • Einen wunderschönen guten morgen zusammen,

    gestern war ein rund herum schöner Tag.

    GöGa entschied sich erst einmal aufgrund von Muskelkater und Wetter (ist doch noch zu kalt) nicht mitzukommen also sind Tochterkind und ich alleine mit der Nachbarin zum Schwimmen. Gegen 16 Uhr hat Tochterkind dann ihren Papa angerufen und ihm voller Stolz erzählt, dass sie nun auch ohne Schwimmflügel ein paar Züge schwimmen kann und ihn gebeten doch noch nachzukommen. Nach einiger Überredungsunst kam er dann tatsächlich und hatte dann auch noch viel Spass. Soweit ich feststellen konnte war er bis dahin ohne Alkohol unterwegs. Müde und mit Sonnenbrand verliessen wir dann gegen 19 Uhr das Schwimmbad und haben dann noch bei den Nachbarn zu abend gegessen, dort wurde dann die erste Flasche geköpft. Da er nur noch 3 Flaschen zu hause hatte (hatte es gesehen als ich die Schwimmsachen fertig machte, die liegen dann ja im Kühlschrank [das Bier, nicht die Schwimmsachen^^]) war mir eigentlich schon klar, dass ihm das fürs Wochenende nicht reichen würde, aber er fragte mich nicht wie sonst, ob ich was mitbringen könne. Zuerst wunderte ich mich, dachte, dann wird er wohl selber fahren oder sollte er gelernt haben, aber wie immer Pustekuchen, er liess sich die neue Kiste von einem Freund besorgen, der später noch dazu kam. Mir ist das inzwischen egal, ich hab mir einen schönen abend gemacht und bin dann gegen 1 ins Bett.
    Für mich und meine Tochter alles in allem ein schöner Tag und das war mir wichtig.
    Mal sehen, was der heutige Tag so bringt, euch wüsche ich alles Liebe.

    Grüsse
    Sultanine

  • Hallo zusammen,

    mit erschrecken stellte ich gerade fest, dass seit meiner Registrierung schon 8 Monate vergangen sind.... eine lange Zeit, in der sich an der Wohnsituation und dem Trinkverhalten meines Mannes leider noch nicht(s) viel geändert hat. Ich habe derweil einiges versucht zu stemmen, so war ich beim zuständigen Amtsgericht um mir einen Beratungsschein zu besorgen, was aber an meinem zu hohen Einkommen(?) scheiterte... Na ja, zu hohes Einkommen (im Schnitt 1000€ netto) kann man sehen, wie man will, meines Erachtens wurde dort völlig ausser acht gelassen, dass ich meinem Mann gegenüber ja Unterhaltspflichtig bin und dass, wenn ich die Kosten für das Haus und Strom, Wasser, etc. nicht übernehme, wir irgendwann auf der Strasse stehen,wobei ich ja "normalerweise" auch eine Miete und Nebenkosten bezahlen müsste. (Das Haus gehört meinem Mann alleine, ich stehe nicht im Grundbuch,, darum werden die Kosten nicht abgezogen vom Einkommen). Nun gut, einen Beratungsschein bekomme ich also nicht, also abgehakt. Rechtsanwalt kann ich mir bei meinem "hohen" Einkommen nicht leisten (/Ironie aus), da sämtliche monitäre Mittel in den Lebensunterhalt fliessen.
    Ich erwarte mittlerweile die Beteiligung an den Kosten für die Lebensführung von ihm und wenn er sich nicht beteiligen kann (arbeitslos mal wieder) werden halt vorrangig die Rechnungen mit meinem Namen drauf bezahlt, dann wird gesehen, dass genug überbleibt um den Lebensunterhalt (Nahrung, Kleidung; Schulaktivitäten, etc.) zu sichern und wenn dann seine Rechnungen nicht bezahlt sind,muss er halt sehen, wo er das Geld für seine Rechnungen herbekommt (meist springen dann seine Eltern wieder ein).

    Da ich ja in Wechselschicht arbeite (Früh- und Spätdienst) habe ich dann mit meinen Arbeitgebern gesprochen. Wir haben seit Oktober einen weiteren Betrieb dazubekommen, in dem auch Zwischenschicht von 8 - 16 Uhr möglich ist, welches genau die passenden Arbeitszeiten für mich wären, da Tochterkind von 8 - 16:30 Uhr in der Schule betreut werden kann. Ich habe relativ offen mit ihnen geredet (nur die Alkoholsucht meines Gatten habe ich nicht erwähnt, da es meinen AG in meinen Augen nichts angeht, wieso ich mich trennen möchte) und ihnen von meiner Trennungsabsicht erzählt und auch mit den damit verbundenen finanziellen bzw.beruflichen Problemen für mich. Mein AG will mir diese Schicht allerdings nicht geben (einen anderen Kollegen fragte er 2 Wochen später in meinem Beisein, ob er nicht die Zwischenschicht machen möchte), mich kündigen will er auch nicht (Abfindung?) aber mir stehe es ja frei, jederzeit die Kündigung einzureichen, was ich natürlich nicht machen kann, da ich ja sonst 3 Monate Sperre vom AA zu erwarten habe und ein neuer Job ist nicht in Aussicht...

    Soviel zu meinen Versuchen mich hier zu befreien, nicht sehr erfolgreich :(

    Das alles drückt natürlich auch auf mein Gemüt. Ich bin dauermüde, dauererkältet, schlapp, antriebslos und würde mich am Liebsten nur noch ins Bett verkriechen. Für eine kurze Zeit hatte ich dann auch eine Affäre :oops:, um mir ein wenig das zu holen, was mir fehlte (Zuneigung, Annerkennung, Streicheleinheiten) bis ich merkte, dass dieser Mann wohl ebenfalls ein Alkoholproblem hat. Auch wenn es für mich wirklich nur eine Affäre sein sollte um (auch wenn es sich doof anhört) mir das zu geben, was ich brauchte und es auch zwischen uns von Anfang an klar war, dass wir keine dauerhafte Beziehung zueinander wollten, fiel mir dann doch auf, dass ich scheinbar solche Menschen anziehe, und das, wo ich den anderen Mann immer nur nüchtern sah - edit, keine Details über Dritte hier reinschreiben, danke, Linde - vor unserer Affäre. Na ja, auch das trägt nun nicht wirklich dazu bei, meine Stimmung aufzuhellen, aber ich werde weiter kämpfen! So schnell geb ich nicht auf.

    Euch noch einen schönen Abend und wenn wer was beitragen möchte: nur ran, kann jede Hilfe brauchen.

    Liebe Grüsse
    Sultanine

  • Hallo Sultanine,

    bei mir war es damals das Jugendamt, wo ich die entscheidende Hilfe herbekam, als die Beziehung zum Vater meiner Tochter in die Brüche ging. So kam ich auch zu meinem Rechtsanwalt (nicht jeder ist geeignet, viel hängt davon ab, ob man sein Recht bekommt). Ich würde da auf keinen Fall locker lassen.

    Auch wenn ich Arbeit habe, warte ich mit Bewerbungen nicht erst, bis die Kündigung kommt bzw. bis ein Befristungsverhältnis ausläuft. Wäre bei Deinem Arbeitgeber scheinbar auch anzuraten, da es für mich so klingt, daß er über eine Kündigung nicht gerade traurig wäre. Ein Arbeitgeber, dem die Angestellten etwas bedeuten kommt ihnen entgegen. Ich habe leider die Erfahrung gemacht, daß wenigen Arbeitgebern wirklich etwas an den Leuten liegt.

    lg inga

  • Hallo Sultanine,

    da drehst du wohl gerade noch eine große Runde auf dem Karussell:wink:

    Vielleicht stellst du dir deine Situation mal als Waage vor und wirfst in die eine Waagschale das Zusammenleben mit deinem Mann, in die andere die Ungewissheit und jede Menge "Arbeit", die bei einer Trennung auf dich zukommen würde. Was wiegt für dich schwerer, was macht dir mehr Angst, womit kannst du jetzt gerade besser leben, wohin könnte dich der Inhalt der gewählten Schale in 10 oder 20 Jahren führen, wohin der andere?


    Ich kann deine Ängste und deine Lähmung gut nachvollziehen, aber an diesem Zustand

    Zitat von Sultanine


    Das alles drückt natürlich auch auf mein Gemüt. Ich bin dauermüde, dauererkältet, schlapp, antriebslos und würde mich am Liebsten nur noch ins Bett verkriechen.

    wird sich ganz sicher nichts ändern, wenn DU ihn nicht änderst.

    Natürlich braucht eine Trennung eine gewisse "Vorbereitungszeit", gerade wenn Kinder im Spiel sind, aber auch für die von dir beschriebenen Stolpersteine gibt es einen bunten Strauss voller Lösungen. Vorausgesetzt, man möchte diesen Weg von ganzem Herzen gehen.

    Lieben Gruß
    Nina

    Lieben Gruß
    Nina

  • Hallo Inga, hallo Sweetnina5,


    erst einmal danke für das feedback.

    Zu meinem Job: ich bin seit 9 Jahren in dem Betrieb angestellt. Seit Jahren versuche ich (erfolglos) alles was möglich ist. Mehr Stunden, anderer Arbeitsplatz, andere Arbeitszeiten, etc. Erfolg = Null. Meinung des Chefs: wem es nicht passt, der kann ja gehen. Bewerbungen schreibe ich seit Jahren, schon alleine, um mehr Zeit mit meinem Kind zu verbringen. Bisher allerdings erfolglos. Kündigen will oder kann man mich nicht so einfach (9 Jahre im Betrieb, nie was zu schulden kommen lassen, Sozialplan) und wenn ich selber kündige, bekomme ich eine 3 monatige Sperre. Tolle Aussichten, wenn das eigene Gehalt das einzige Geld ist, das monatlich reinkommt. Wovon Miete bezahlen und Lebensmittel?

    Ja, ich drehe mich im Kreis und da hilft es auch nichts, die positiven und negativen Dinge in eine Waagschale zu werfen und sich zu fragen, will ich so in 10 oder 20 Jahren noch leben. Ich weiss, dass ich so nicht mehr weiter machen will, aber ich will auch eine einigermassen gesicherte Perspektive haben. Was nütz es mir und meinem Kind hier wegzugehen, wenn man nicht weiss, wohin und wovon man leben soll? Dazu muss ich sagen, dass ich etwa 100km von meiner Familie entfernt wohne und nicht wirklich die Möglichkeit habe, irgendwo unterzukriechen. Mag sein,dass sich das jetzt so anhört als ob ich Ausreden suche, diesen Schritt nicht zu unternehmen und vielleicht ist es tatsächlich so, und ich sehe nur den Wald vor lauter Bäumen nicht, aber ohne Job und Einkommen (bei Selbstkündigung Sperre) sehe ich jetzt nicht wirklich eine "schnelle" Perspektive.
    Kein Wunder dass man mutlos wird, wenn einem von allen Seiten nur Steine in den Weg gelegt werden, oder? Beim Amtsgericht keinen Beratungsschein, weil zu hohes Einkommen dafür, bei der Familienberatung sagte man mir, ich muss einen Anwalt aufsuchen,da sie dort keine Rechtsberatung geben dürfen, Anwalt selber zahlen zu teuer, da das Geld nicht mal wirklich für alle Rechnungen und Notwendigkeiten reicht und da schon die Schwiegereltern teilweise einspringen...

    Oh man, rede ich mir alles nur aus, um diesen Schritt nicht wagen zu müssen? Wenn ich mir mein Geschreibsel so anschaue, könnte ich fast selber den Eindruck gewinnen, dabei dachte ich, ich wäre schon gut dabei, weil ich ja schon einiges unternommen habe.

    Nachdenkliche Grüsse

    Sultanine

  • Hallo Sultanine!

    Zitat

    ..........meines Erachtens wurde dort völlig ausser acht gelassen, dass ich meinem Mann gegenüber ja Unterhaltspflichtig bin und dass, wenn ich die Kosten für das Haus und Strom, Wasser, etc. nicht übernehme, wir irgendwann auf der Strasse stehen

    Ich bin nun keine Expertin aber meine Frage wäre bist du wirklich ihm gegenüber zu Unterhalt verpflichtet? Er besitzt doch ein Haus und wenn er das nicht unterhalten kann weil er nicht arbeiten geht kann er es verkaufen und davon leben.

    Solange du und deine Schwigereltern ihm immer wieder unter die Arme greifen wird er wenig ändern es ist doch bequem für ihn.

    Zitat

    Was nütz es mir und meinem Kind hier wegzugehen, wenn man nicht weiss, wohin und wovon man leben soll? Dazu muss ich sagen, dass ich etwa 100km von meiner Familie entfernt wohne und nicht wirklich die Möglichkeit habe, irgendwo unterzukriechen.

    Hättest du nicht die Möglichkeit dir eine kleine Wohnung zu nehmen, du bekommst doch sicher Kindergeld und dein Mann ist gegenüber dem Kind unterhaltspflichtig.

    Strom und Wasser finanzierst du jetzt schon und Lebensmittel bräuchtest du nur noch für zwei Personen. Vielleicht müsstest du es dir mal genau durchrechnen?

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo Speranza,

    zumindest so lange wie ich hier mit ihm unter einem Dach wohne bin ich ihm gegenüber Unterhaltspflichtig, so wurde mir das zumindest gesagt. Wenn ich ausgezogen bin kann ich ihm eh nichts zahlen, da mein Einkomen zu gering ist. Allerdings ist/war die Bemessungsgrundlage für den Beratungsschein ja die gegenwärtige Situation, von daher wäre es doch logisch, wenn so etwas mit einfliesst. Nun gut, die Sache mit dem Beratungsschein habe ich vorerst einmal "auf Eis gelegt".

    Natürlich wäre es kein Problem mir eine Wohnung zu mieten und auszuziehen. Wenn, ja, wenn da nicht meine Wechselschicht wäre. Bei Frühdienst muss ich um ca. 5:15 Uhr aus dem Haus, wer kümmert sich darum, dass Tochterkind pünktlich zur Schule kommt? Nun, das könnte man noch mit ihr üben, wenn wir aus dem Dorf in Schulnähe zögen, aber was ist mit nachmittags, wenn ich Spätdienst habe und erst gegen 22 Uhr zu Hause bin? Die Betreuung in der Schule findet nur bis 16:30 Uhr statt, danach wäre sie allein und das an mindestens 14 Tagen im Monat. Keine schöne Vorstellung für mich: ich nehm ihr den Vater, zieh mit ihr von ihm weg und lasse sie die meiste Zeit alleine. Hmmm.... Darum wollte ich ja die Zwischenschicht von 8- 16 Uhr haben.;)

    Du hast Recht, wenn du sagst, wenn seine Eltern und ich nicht wäre dann müsste er... und meiner Meinung nach liegt sein Problem auch hauptsächlich in dieser Tatsache begründet, allerdings muss er sich da selber durchkämpfen, mir ist es inzwischen egal, warum er so ist. Er ist so, ich komme damit nicht mehr klar, ändern will er nichts, dann muss er da eben ohne mich durch. Was seine Eltern dann machen ist mir ebenfalls egal. Allerdings haben sie sein Leben lang immer wieder die Sch***e ihres Sohnes ausgebügelt, wie mir mein Schwiegervater einmal sagte, warum sollten sie jetzt damit aufhören?

    Bezüglich des Hausverkaufs und seiner Unterhaltspflicht dem Kind gegenüber: ich vermute, da er kein Einkommen hat, wird Unterhaltsvorschuss gewährt werden. Ob er das Haus verkaufen müsste, weiss ich nicht. Ich weiss nur, dass auch bei Eigentum Unterstützung vom Amt gewährt wird, solange man das Eigentum selbst bewohnt und es nicht zu gross ist.

    Wenn ich irgendetwas übersehe, haut es mir bitte um die Ohren.

    Nun werde ich mich erst einmal umziehen und dann wieder los zur Arbeit. Ich habe ja keinen Goldesel im Garten stehen. ... da fällt mir ein, ich hab ja nicht mal einen Garten.^^

    Liebe Grüsse
    Sultanine

  • Liebe Sultanine,

    auch wenn ich kein Freund bin von Job kündigen, wenn man noch nichts anderes hat - kann bei einer Arbeitslosengeld 1 Sperre --> für diese Zeit Arbeitslosengeld 2 oder Sozialhilfe beantragt werden.
    Da würde ich mich einfach nochmal genauer informieren.
    Zudem erhählst du evtl. eine Abfindung, die du in dieser Sperrzeit ja zur Verfügung hättest?

    Würde es sich dann nicht anbieten in die Nähe deiner Familie zu ziehen solltest du kündigen?

    Ich wünsche dir viel Kraft und gutes Gelingen in deinen Vorhaben.
    Ich bin mir sicher, dass es Möglichkeiten für dich gibt!

  • Hallo Sultanine!

    Wer betreut deine Tochter momentan wenn du Schichtdienst hast? Natürlich ist es unmöglich dein Kind so lange alleine zu lassen aber wenn du dich trennst ist dieser Job für dich und das Kind überhaupt zumutbar?

    Schade dass sich dein Arbeitgeber so quer stellt aber heutzutage nimmt kaum jemand Rücksicht auf alleinerziehende Mütter.

    Auf jeden Fall musst du versuchen aus der Misere rauszukommen und du nimmst deinem Kind auch nicht den Vater weg, er hat ja die Möglichkeit das Kind zu besuchen wenn er nüchtern ist.

    Auf Dauer ist dieser Zustand auch nicht gut für das Kind, er trinkt du bist frustriert und ich kann mir vorstellen dass desöfteren dicke Luft bei euch herrscht.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Nabend Maleny und alle anderen,

    Abfindung gibt es nur, wenn man gekündigt wird, meines Wissens nach, und diese wird dann tatsächlich angerechnet. Ich werde mich aber auf jeden Fall mal erkundigen, ob ich dann vielleicht Alg2 bekommen kann oder ähnliche Leistungen, danke für den Tip.
    In die Nähe meiner Familie zu ziehen hört sich verlockend an, möchte ich aber Tochterkind nicht antun. Ich möchte eigentlich nicht, daß sie alles verliert: Vater, Freunde, Schule, Hobbygruppen und gewohnte Umgebung, das bring ich nicht über Herz.

    Und nun zu den guten Nachrichten: ich habe heute morgen 2 Telefonate geführt, eines mit dem besten Kumpel meines Mannes und eines mit einer Arbeitskollegin. Beide haben evtl. jeweil einen 400€-Job für mich, wobei der der Kollegin "nur" 200€ einbringt. Beide Jobs wären jeweils für einen Tag in der Woche, der eine immer 4 Stunden, für den anderen müsste ich noch mal genauer nachfragen, da bin ich mir auch noch nicht sicher, ob es dann auch immer monatlich 400€ werden. Hört sich jetzt nicht gerade viel an, aber mit UHG (danke an Speranza, das mit dem Unterhaltsgeld für Tochterkind hatte ich glatt vergessen), Kindergeld und evtl Wohngeld sollte das erst einmal reichen. Viel mehr habe ich ja jetzt auch nicht zur Verfügung. Diese Variante des Einkommensbezuges über 2 Jobs a 400€ war mir vorher gar nicht in den Sinn gekommen, aber darauf lässt sich doch sicher aufbauen, also selbst wenn es mit diesen beiden Jobs nicht klappen sollte oder sie nicht in meinen Zeitrahmen passen, sollten sich doch andere Jobs finden lassen. Ich werde morgen mal beim Finanzamt anrufen und nachfragen, wie das dann steuermäßig aussieht und was man beachten muss.

    Weiterhin schrieb mir mein Sohn dann vorhin noch, dass er am 01.05. in eine andere, grössere Wohnung zieht und er mir dann ja helfen könnte, da er dann statt 1,5 Zimmer 3,5 Zimmer hat. Nicht gerade ein Wunschtraum von mir, meinem Sohn auf der Pelle zu hocken, aber wenn es gar nicht anders geht, dann vorübergehen so.

    Puhhh, irgendwie ist mir jetzt einerseits wohler, andererseit fängt jetzt das flattern an. Es wird ernst, ich habe vielleicht einen gangbaren Weg gefunden, ein wenig mulmig wird mir schon, aber da muss ich dann durch.

    Liebe Grüsse

    Sultanine

  • Hallo Sultanine!

    Das hört sich doch recht positiv an ich drücke dir die Däumchen dass es so klappt wie du es dir vorstellst.

    Du wirst sehen wenn du den ersten Schritt gemacht hast fallen dir weitere Schritte einfacher. Denn nichts ist schlimmer als bei einem trinkenden Partner zu sein der einem das Leben schwer macht.

    Alles Gute
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo zusammen,

    Speranza : Leider ist das auch wieder nicht so einfach, wie ich mir das vorgestellt hatte, das mit den 2x 400€-Jobs, da das Finanzamt dann den 2. voll und ganz besteuern würde (dem Arbeitgeber). Egal! Ich habe, wenn alle Stricke reissen, die Option ab Mai vorrübergehend zu meinem Sohn zu ziehen und so die Zeit der eventuellen Sperre zu überbrücken. Das macht mich einigermassen gelassen. Natürlich suche ich weiterhin Wege, das finanzielle Chaos abzuwenden, aber.... wenn nicht, dann habe ich ja noch einen Plan B (eben meinen Sohn).

    Nun zu dem, was ich in den vergangenen Tagen gemacht habe... ich habe nachgedacht.... über mich und meine Co-Abhängigkeit... warum, wieso, weshalb wurde ich so, wie ich bin. Das alles muss ja einen Ursprung haben und den gilt es herauszufinden, damit ich weiss, wo ich ansetzten kann, um dieselben Fehler nicht wieder zu machen.
    Festgestellt habe ich, dass ich wohl mein Leben lang nach Anerkennung suchte. Mir vieles gefallen liess, schon in der Pupertät. Mich vieles verletzt hat, was mich bis heute nicht loslässt. Sei es der Ausspruch einer Tante, ich wäre zu dick, die Fummelleien mit dem Mädchenschwarm der Schule, die aber immer nur nachts hinter einer Garage stattfanden und nie niemals nicht an die Öffentlichkeit durften, die Hänseleien bezüglich meiner Oberweite, als die anderen Mädels noch flach wie ein Brett waren, etc.
    Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr Begebenheiten fallen mir ein, die mich verletzt haben. Ich versuche immer weiter in die Vergangenheit zu denken um einen Ursprung zu finden. Kann es sein, dass vor allem die Dinge, an die wir uns noch erinnern können, damit zusammenhängen? Als früheste Kindheitserinnerung habe ich nur ein schemenhaftes Bild in meinem Kopf: mein jüngerer Bruder war gestorben und ich sass auf Mutters Schoss..... mehr nicht... ich weiss, dass Mama weinte, ich weiss (gefühlsmässig), dass ich sie trösten wollte, ich weiss nicht, ob sie dies annahm, ob sie mich in den Arm nahm und wir uns gegenseitig Trost spendeten oder ob sie nicht dazu in der Lage war.... es ist auch mehr das Gefühl, dass es so gewesen ist... Wisst ihr, was ich meine? War dies schon der Auslöser? Oder kam der erst später, als Mama wieder arbeiten ging, nachdem ich eingeschult wurde, Papa in Wechselschicht arbeitete und ich als Schlüsselkind weiter durchs Leben stolperte und weitestgehend den Haushalt stemmte? Komischerweise habe ich kaum Kindheitserinnerungen an meinen Vater. Je nach Schicht war er eben da und schlief dann meist oder er war eben nicht da.
    Ich habe meinen Eltern Geld geklaut, um mir Freundschaften zu erkaufen, ich habe dieses klauen solange ausgedehnt, bis es bemerkt werden musste, es wurde auch bemerkt, aber es wurde nicht hinterfragt. Selbst in der "Spätpupertät" habe ich Aktionen solange durchgezogen, bis es bemerkt wurde und dann immer noch weiter (so bin ich öfters über den Balkon abgehauen um mich weiter mit meinen volljährigen Cliquemitgliedern zu treffen, obwohl ich eigentlich im Bett liegen sollte und schlafen).

    Ich habe mir immer die "falschen" Männer ausgesucht. Bei allen habe ich wohl irgendetwas entdeckt, bzw. haben sie irgendwelche Knöpfe gefunden, die mich an sie gebunden haben. Bei fast allen hatte ich kein gutes Gefühl, wie man so sagt, zwei davon habe ich trotzdem geheiratet. Gründe dafür findet man immer. Im nachhinein kann ich zu meiner ersten Ehe sagen, dass ich wohl unbedingt heiraten wollte. Um dazuzugehören? Um auch endlich mit Anfang 30 dieses (selbst eingeredete?) Stigma loszuweren, ein nichteheliches Kind bekommen zu haben? Endlich dazuzugehören? Wozu eigentlich?
    "Befreit" habe ich mich erst, als ich meinen jetzigen Mann kennenlernte. Alles schien so einfach, obwohlich ich mir jetzt eingestehen muss, dass er sich mich wohl ausgesucht hat. Er hat probiert, wie weit er mit mir gehen kann, was ich alles "aushalte" und mich trotzdem oder gerade deshalb immer wieder bei ihm melde. Als er erkannte, welch eigentlich leichtes Spiel er mit mir hatte, hat er es ausgedehnt. Er hat so lange probiert, bis er mich schlussendlich durch drücken meiner Knöpfe so weit hatte, wie er mich jetzt hat. Und er reizt es immer wieder aus und ich versuche nicht mehr darauf hereinzufallen. Das ist schwer, aber ich gebe mir Mühe, jetzt, wo ich langsam ein Muster erkenne. Und auch ihn wollte ich wohl unbedingt heiraten, meine mir eingeredeten Gründe waren wohl unsere Tochter, die sonst als ehelich zu meinem ersten Mann auf die Welt gekommen wäre. Ich sagte ja schon, Gründe finden sich wohl immer. :roll: Heute denke ich, es war auch so ein Co-Knopf: er hatte immer und immer wieder betont, er will nicht heiraten, er brauch nicht den Segen des Staats um sich zu einem Menschen zu bekennen... wie glücklich war ich, als er es doch tat, zum Wohle unserer Tochter.... oder vielleicht doch eher, damit ich nicht wieder das Stigma der nichtehelichen Geburt hatte?

    Ich glaube, ich habe so viele Baustellen in mir, dass ich gar nicht weiss, wo ich anfangen soll und wie. Obwohl... ich habe ja schon etwas getan: ich habe mich hier angemeldet, habe mir 3 Bücher über Co-Abhängigkeit gekauft (bei 2en warte ich noch auf Lieferung), ich habe vergangenen Samstag etwas nur für mich alleine getan, bin alleine in ein Restaurant gegangen (mit dem einen Buch, das schon da ist), habe lecker gegessen und ein halbes Glas Rotwein dazu getrunken, bis das Essen kam ein wenig in dem Buch gelesen und danach mich mit einer Arbeitskollegin getroffen und bis morgens 3 Uhr gequatscht. Ich habe auch schon ein paar Sachen aussortiert, die mir wichtig sind um sie mitzunehmen, mit meinem Arbeitgeber geredet um meine berufliche Zukunft abzuchecken, war beim Amtsgericht etc.
    Auch wenn nicht alles von Erfolg gekrönt ist, habe ich etwas angestossen und darauf bin ich stolz. Jetzt muss ich es "nur noch" weiter durchziehen, auch wenn es schwerfällt. Nicht unbedingt wegen ihm, dass ich ihn nicht mehr liebe ist mir schon länger klar, sonst hätte ich keine Affäre gebaut, sondern wegen meiner Krankheit.

    Danke, dass ich hier schreiben kann. Über Gedankenanstupser würde ich mich freuen.

    Liebe Grüsse
    Sultanine

  • hi
    ich weiß nicht ob ich anstubsen kann, mein stand entspricht ungefähr den deinen.
    Aber ich denke wenn man das ziel vor den augen hat (selbstbestimmtes leben), dann muß man halt nur noch den weg dahin finden. Manchmal halt über umwege( notfalls mit plan B).

    Ich war immer das ungeplannte und ungeliebte kind. Habe alles gemacht um ein bischen liebe und anerkennung zu erhalten. Mein bruder der kronprinz durfte dagegen alles und war immer der beste. Ich glaube schon das das Co verhalten in der kindheit angelegt wird. In dem moment wo ein kind das gefühl bekommt er muß dieverantwortung übernehmen oder etwas für die eltern tun, wen die verantwortung von den eltern auf die kinder wechselt... Naturgemäß sollten eltern ihre kinder trösten, beschutzen umsorgen und nicht umgekehrt!

    Hast du schon mal an eine therapie gedacht um das alles aufzuarbeiten?
    Mir hilft es. Es hat mich mit meiner kindheit und meinen eltern ausgesöhnt.

    LG
    Topas

  • Hallo Sultanine!

    Schade dass es mit deinen Jobs doch nicht so klappt aber du hast ja bereits Plan B entwickelt :)

    Zitat

    Nun zu dem, was ich in den vergangenen Tagen gemacht habe... ich habe nachgedacht.... über mich und meine Co-Abhängigkeit... warum, wieso, weshalb wurde ich so, wie ich bin. Das alles muss ja einen Ursprung haben und den gilt es herauszufinden, damit ich weiss, wo ich ansetzten kann, um dieselben Fehler nicht wieder zu machen.

    Das ist ein guter und wichtiger Schritt am Anfang stand bei mir auch das Nachdenken warum ich mir so etwas gefallen lasse. Ich kam zu einer ähnlichen Erkenntnis wie du wusste aber nicht dass es sich um Co-Abhängigkeit handeln könnte.

    Ich merkte einfach dass ich wenig Selbstwertgefühl besitze und dazu überhaupt kein Grund bestand. Daran habe ich in ganz kleinen Schritten gearbeitet.

    Ich arbeite weiter an mir versuche rechtzeitig zu erkennen wenn Gefahr droht dass ich in dieses Verhaltensmuster zurückfalle und werde immer sicherer.


    Zitat

    Jetzt muss ich es "nur noch" weiter durchziehen, auch wenn es schwerfällt.

    Aller Anfang ist schwer aber du hast schon einiges "gestemmt" und es wird dann immer leichter weiter zu gehen.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • @ topas,

    ja, ich denke über eine Therapie nach. Aber auch hier winde ich mich hin und her: zu weit weg, nur abends (da arbeite ich meist), zu religiös, etc, bla bla. :roll: Aber ich weiss, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg durchs Labyrinth!

    Zumindest bewusst bin ich nicht sauer auf meine Eltern. Ich hatte vor Jahren einmal ein Gespräch mit meinem Vater, in dem es um Kindeserziehung ging und er sagte damals, er habe bestimmt auch nicht immer alles richtig gemacht, aber er habe das aus seiner Sicht richtige getan. Dies kann ich so für mich voll und ganz akzeptieren, denn auch ich weiss nicht, ob ich immer alles richtig gemacht habe oder richtig machen werde.


    Speranza
    Das es sich um Co-Abhängigkeit handelt habe ich auch erst in diesem Forum verstanden. Im Moment bemerke ich, dass mich die Co-Abhängigkeit bereits mein ganzes Leben begleitet und das erschreckt mich sehr, da ich immer dachte und auch gesagt bekam, was ich doch für eine starke Frau sei. Mittlerweile gewinne ich den Eindruck, dass ich gar nicht so stark bin, sondern alles Symtome meiner Krankheit sind: die Sucht nach Anerkennung, aufpolieren des Selbstwertgefühls, Sucht nach dem Geliebt werden, ja nicht negativ auffallen und den Zorn von wem auch immer auf mich lenken, zu funktionieren, etc.

    Ja, ich werde weiter an mir arbeiten und versuchen, mich Schritt für Schritt (im Gänsemarsch sozusagen) zu heilen.

    Immer noch habe ich Angst, mich in mich selbst fallen zu lassen, einfach mal meine Gefühle rauszulassen, ob gut oder schlecht. Ich arbeite weiter!

    Danke, dass es euch gibt.

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