Grundbaustein Nr. 1

  • liebe BC,

    Zitat

    Aber alle "nassen" Co.`s zeigen dieselben Verhaltensweisen: Konzentration auf´s Suchtmittel. Sogar hier in diesem Thread, wo es darum geht, dass sich ein Co. HIER im Forum doch auf sich selber konzentrieren sollte, wird über den Alkoholiker geschrieben und alles schön geredet.

    Faszinierend und gleichzeitig unendlich traurig!


    nun erwartest DU denn etwas anderes?

    ich nicht, denn ich weiss wie schwer es ist sich gedanklich auf sich zu konzentrieren, denn oft bin ich dagestanden und habe szenen augearbeitet, die nicht allein nur mit mir was zu tun hatten, da es eben zwei personen sind die in diesen momenten miteinander verbunden sind.

    was ist meins was seins zu sortieren und sich dann ausschliesslich um meins zu kömmern ist nicht einfach.. NUR sich zu sehen echt sehr schwer!

    begonnen hab ich damals damit das ich meine aufschriebe nur noch in ICH form geschrieben habe und dadurch MEIN erleben geschildert habe. das hilf schon sehr!

    gruß melanie

  • Zitat von Melinak

    wie gehts denn DIR inzwischen? schon lang nichts mehr von DIR gelesen.

    Mir geht`s gut, Melanie. Mein Freund trinkt nicht mehr und ich komme sehr gut damit zurecht.

    Bei mir war das allerdings etwas anderes als bei den meisten Leuten hier. Ich bin ja als Co quasi "zwangstrockengelegt" worden, als mein Partner plötzlich aus gesundheitlichen Gründen keinen Alkohol mehr trinken durfte.

    Ich hatte anfangs echte Bedenken, ob ich damit klar kommen würde, ob ich aus meiner Co-Rolle allmählich rausfinden könnte, aber es geht mir inzwischen sehr gut dabei. Auch meine anfänglichen Ängste, dass mein Partner rückfällig werden könnte, sind inzwischen verschwunden. :)

    Liebe Grüße
    Leonia

  • Hallo,

    Zitat

    Ich bin ja als Co quasi "zwangstrockengelegt" worden, als mein Partner plötzlich aus gesundheitlichen Gründen keinen Alkohol mehr trinken durfte.

    Aus welchem anderen Grunde sollte ein Alkoholiker aufhören zu trinken? Etwa, weil der Partner/Partnerin darum bittet, bettelt und sich fast aufgibt?

    Natürlich hört der nasser Alkoholiker NUR wegen sich mit der Trinkerei auf - also ist es keine Ausnahme, sondern eine absolute Notwendigkeit, um weiter leben zu können. Sowas nennt man Tiefpunkt.

    Genauso wie ein Co.-Abhängiger auch nur um seinetwillen seine Co.-Abhängigkeit aufgeben sollte.


    Gruß

    BC

  • Zitat von BlueCloud


    Aus welchem anderen Grunde sollte ein Alkoholiker aufhören zu trinken? Etwa, weil der Partner/Partnerin darum bittet, bettelt und sich fast aufgibt?

    Das hätte ich vermutlich nie gemacht. Ich fand`s ja gar nicht so sehr problematisch, dass mein Partner trinkt. Er war ja sowieso ein eher unauffälliger Spiegeltrinker.

    Hätte es mich aber sehr gestört, hätte ich mich bestimmt eher getrennt, als versucht, ihn vom Trinken abzuhalten, denn ich stehe auf dem Standpunkt, dass jeder Mensch für sich entscheiden soll, wie er leben und auch wieviel Alkohol er trinken möchte.

    Viel wichtiger, als den Partner vom Trinken abzuhalten, finde ich sowieso die Fragen: "Wieso suche ich mir einen Alkoholiker als Partner? Was zieht mich dabei an? Welche Rolle kann ich in dieser Beziehung ausleben? Fühlt sich die vielleicht vertraut an, weil ich sie aus meiner Herkunftsfamilie kenne?"

    Liebe Grüße
    Leonia

  • liebe leonia,

    Zitat

    Mir geht`s gut, Melanie. Mein Freund trinkt nicht mehr und ich komme sehr gut damit zurecht.

    Bei mir war das allerdings etwas anderes als bei den meisten Leuten hier. Ich bin ja als Co quasi "zwangstrockengelegt" worden, als mein Partner plötzlich aus gesundheitlichen Gründen keinen Alkohol mehr trinken durfte.

    Ich hatte anfangs echte Bedenken, ob ich damit klar kommen würde, ob ich aus meiner Co-Rolle allmählich rausfinden könnte, aber es geht mir inzwischen sehr gut dabei. Auch meine anfänglichen Ängste, dass mein Partner rückfällig werden könnte, sind inzwischen verschwunden.

    Liebe Grüße
    Leonia

    ich glaube nicht das eine zwangstrockenlegung eines coverhaltens erfolgen kann, nur weil der partner keinen alkohol mehr trinken darf. meiner meinung nach geht coveralten noch wesendlich weiter als nur das kontrollieren der alkoholmengen des partners und das leiden wenn er besoffen ist.

    dein partner ist nach wie vor krank. so krank das er nicht mehr trinken darf,weil er gesundheitliche schäden dafongetragen hat. jetzt ist es die frage ob du deine coabhängigkeit wirklich ablegen konntest nur weil kein alkohol mehr getrunken wird oder ob du ihn als eigenständige person sehen kannst, das selbst ohne dich SEIN leben SELBSTÄNDIG leben kann.

    wenn deine partnerschaft darauf bassiert einen kranken mann helfen zu müssen, der ohne dich hilflos wäre, biste nicht zwangstrockengelegt. dann lebst du coabhängigkeit voll aus und er, der kranke mann wird sich mehr und mehr in DEINE abhängigkeit begegben. dann wird er zu deinem co. ist dir das bewusst?

    gruß melanie

  • Liebe Melanie,

    Zitat von Melinak


    ich glaube nicht das eine zwangstrockenlegung eines coverhaltens erfolgen kann, nur weil der partner keinen alkohol mehr trinken darf. meiner meinung nach geht coveralten noch wesendlich weiter als nur das kontrollieren der alkoholmengen des partners und das leiden wenn er besoffen ist.

    genau das denke ich auch. Wobei ich schon vorher, als sozusagen aktive Co nur sehr selten Alkoholmengen kontrolliert habe und schon gar nicht gelitten habe, wenn mein Freund besoffen war, da er das ja fast nie war. Und wenn es einmal im Jahr vorkam, dann hat er sich sofort schlafen gelegt.

    Zitat von Melinak

    dein partner ist nach wie vor krank. so krank das er nicht mehr trinken darf,weil er gesundheitliche schäden dafongetragen hat.

    Klar, das stimmt, zumindest bedingt. Denn inzwischen ist laut Ärztemeinung nicht mehr unbedingt klar, ob der Alkohol wirklich die Ursache der Krankheit meines Partners war ( er ist herzkrank). Aber Alkohol sollte er bei seinem Krankheitsbild natürlich nicht mehr trinken, zumindest nicht in den Mengen wie vorher. Und da er erkannt hat, dass er Alkoholiker ist, trinkt er eben gar nichts mehr.

    Zitat

    wenn deine partnerschaft darauf bassiert einen kranken mann helfen zu müssen, der ohne dich hilflos wäre, biste nicht zwangstrockengelegt. dann lebst du coabhängigkeit voll aus und er, der kranke mann wird sich mehr und mehr in DEINE abhängigkeit begegben. dann wird er zu deinem co. ist dir das bewusst?

    Ich muss meinem Partner nicht mehr helfen, das ist ja das Gute an meiner neuen Rolle. Denn der kriegt, jetzt mit dauerklarer Birne, fast alles selbst geregelt. Macht Arzttermine aus, geht nach wie vor arbeiten, ist wach, aufmerksam, viel stärker und autarker als vorher. Ich finde das richtig prima und erholsam für mich. :)

    Liebe Grüße
    Leonia

  • liebe leonia,

    Zitat

    Ich muss meinem Partner nicht mehr helfen, das ist ja das Gute an meiner neuen Rolle. Denn der kriegt, jetzt mit dauerklarer Birne, fast alles selbst geregelt. Macht Arzttermine aus, geht nach wie vor arbeiten, ist wach, aufmerksam, viel stärker und autarker als vorher. Ich finde das richtig prima und erholsam für mich.

    Liebe Grüße
    Leonia

    das ist sehr schön wenn du dich nun erholen kannst.


    gruß melanie

  • Update

    Das Thema Grundbaustein-Nr. 1 ist ja gerade für mich wieder recht aktuell.

    Natürlich komme ich der Bitte der Moderatoren nach, einen bestimmten Thread nicht zu "zerschießen".

    Und gerade Hartmut´s Post gibt wieder sehr zu denken, denn ich verstehe diese seine Worte nun überhaupt nicht.

    Deshalb richte ich mein Wort hier auch an Hartmut und möchte über folgende Post hier reden:

    Ich antwortete darauf:

    und bekam wiederum die Antwort:

    Zitat

    Hallo BC

    ich diskutiere keine willkürliche Interpretationen und überlasse es auch dir wie du es gerne siehst. Ist nicht mein Denken und ich lasse mich auch nicht in ein WIR Boot ziehen . Zudem ich auch nicht über eine Person /User reden werde , sondern nur mit ihr.

    (...)

    Danke Hartmut

    Ganz abgesehen davon, dass auch Du Hartmut, ÜBER eine Person in deren Thread redest, ich Dir auf Deine Fragen lediglich geantwortet habe, konnte ich ausser Phrasen jetzt nichts verwertbares für mich erkennen. Was sind denn willkürliche Interpretationen, bitte? Du hast gefragt, wen ich mir "WIR" meine, ich gab Dir eine Erklärung, was ich damit meine. Gut - dass Du anscheinend nicht mit MIR in einer SHG (Boot) sitzen möchtest habe ich verstanden und weiß es auch, was Du nicht immer extra betonen mußt - trotzdem mache auch ich und jeder andere User hier diese Online-SHG aus. Keiner ist besser oder schlechter.

    Wenn Dir evtl. der Ton nicht gefällt, dann kann ich nur sagen:"Wie man in den Wald herein ruft, so schallt es heraus" und ich muß mir auch nicht alles gefallen lassen und auch nicht für alles Verständnis haben - auch muß ich mich nicht von Dir - Hartmut - abwerten lassen - nur weil ich ernsthaft versucht habe, mit Dir zu kommunizieren

    Und ja, ich habe ein großes Problem damit, dass hier im Co-Bereich manchmal "nass" geschrieben wird.

    Für mich fühlt es sich so an, als dass ein aktiver trinkender Alkoholiker hier herein kommt und sich darüber erkundigen will, wie er seinem Partner mit ein paar Tipps und Tricks die Co.-Abhängigkeit abgewöhnen kann und beschreibt auch noch, wie toll es ist, weiter Alk. zu saufen und wie gut er alles im Griff hat. Von Krankheitseinsicht überhaupt keine Spur - wenn Hinweise kommen werden diese im trotzigen und sarkastischen Sprüchen abgeschmettert.

    Das Eingreifen der Moderatoren fühlt sich für mich so an:

    "Laßt ihn doch weiter saufen, er braucht halt noch ein paar Runden"

    Genauso fühle ich es und da wir hier in einer Online-SHG sitzen und ich mit so einem Verhalten Schwierigkeiten habe, schreibe ich mir meine Probleme von der Seele, was ja auch Sinn und Zweck dieser Online-SHG ist.

    Ich möchte nur verstehen, warum mit so unterschiedlichen Gewichten in ein und demselben Raum gemessen wird. Das geht einfach über mein Fassungsvermögen.


    Vielleicht hilft mir ja jemand, Verständnis aufzubringen.


    Gruß

    BC

  • Hallo BC

    ich bin nicht dazu da um dir etwas verständlich zu machen und respektiere doch einfach das was ich geschrieben habe. Wenn du damit nicht zurecht kommst ist es auch Ok. Was du nun wieder daraus machst sind Fragen und gleichzeitig Interpretationen.

    Ich kenne diese Diskussionen ja nicht erst seit heute und deswegen ist es für mich nicht wichtig, wie es der einzelne aufnimmt oder was er daraus macht. Liebe BC ich schätze dich soagr sehr, da du alles direkt ansprichst und geh auch mit den groß Teilen deiner Post konform.

    Jedoch gibt es nun mal nicht immer eine Kompatibilität und die Mühe alles bis auf den i Punkt zu diskutieren bringt ja aus den Erfahrungen auch nicht viel. Deswegen lass doch die Phrasen ,wie du es betitelst, so wie sie sind . Wertlos :)

    Für dich und alle andere hier. Ich werte niemanden ab und habe gegen niemanden etwas. Ich verstehe auch nicht warum es so hin und wieder dargestellt wird . Ich freue mich immer wieder auf andere Sichtweisen zu stoßen und lerne auch daraus. Ich bin ein harmonischer Mensch :)

    Also , wenn du liebe BC über etwas diskutieren möchtest dann tu es aber lass mich aus dem Spiel . Denn ich lass mich nicht vor den Karren spannen .

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Hartmut,

    ich danke Dir für Deine Antwort. So richtig verstanden habe ich es immer noch nicht - aber egal.

    @ all:

    In erster Linie möchte ich natürlich auch mich verstehen und da hakt es bei mir einfach. Bin ich einfach so oder ist das auch schon Co.-Verhalten meinerseits. Ich bin da sehr zwiegespalten: zum einen habe ich bei meiner Alk.-Sucht gelernt, Nägel mit Köppen zu machen und bei meinem Co.-Verhalten kann ich noch Runden drehen? Wobei ich durch mein Co.-Verhalten erst in die Alk-Sucht gerutscht bin. Irgendwo bin ich in beiden Abhängigkeiten ja "zu Hause" und die Co.-Abhängigkeit bearbeite ich ja erst ganz frisch. Priorität hatte jetzt erst einmal die stoffliche Sucht für mich.

    Ich möchte da schon etwas mehr dahinter schauen, was mich da so zwiebelt, weil ich sowas im realen Leben ja auch schon erlebt habe. War eine ähnliche Situation in der SHG und ich bin dann aufgestanden und gegangen, weil ich es mir einfach nicht mehr anhören konnte. Nur - ist das auf Dauer die Lösung für mich? Ich nehme mir ja damit auch viel.


    Gruß

    BC

  • Hallo Blue Cloud,

    also ehrlich, finde es nicht in Ordnung, auf Neulinge mit Ironie und
    Sarkasmus zu antworten. Auch wenn in jeden Feedback ein Körnchen Wahrheit stecken mag, erreicht man auf diese Art nur soviel, dass
    sich der jeweilige Schreiber unverstanden fühlt und sich abschottet.

    Wie würdest du reagieren, wenn z. B. eine Therapeutin so mit dir umspringen würde?

    Also ich denke um sich hier, und gerade im offenen Bereich auszutauschen, braucht es schon auch etwas Zeit.

    Keiner möchte sich verarscht fühlen. Dazu ist die Thematik zu ernst und der Leidensdruck zu hoch.

    Du schreibst auch, dass da wo`s weh tut, man nahe am Kern der Wahrheit ist.

    Auch das kann ich nur begrenzt nachvollziehen, so einem Angriff würde ich mich nicht aussetzen wollen, nicht von meinem Freund und auch
    nicht von irgendeiner Freundin. Das zerstörrt vielmehr schon vorweg jede Vertrauensbasis.

    Ja und ich finde es auch nicht gut, wenn unbedingt jemand versucht, hier jemanden auf Kurs zu bringen, denn es hat für mich irgendwie den Beigeschmack nach Suchtverlagerung oder vlt. sind es Phasen von Leerlauf in der eigenen
    Biografie.


    Ist so meine Meinung,
    Emma

  • Hallo Emma,


    Zitat

    also ehrlich, finde es nicht in Ordnung, auf Neulinge mit Ironie und
    Sarkasmus zu antworten.

    Naja - ich sehe es so: wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es auch heraus. Ein bißchen einseitig, mirden schwarzen Peter in die Schuhe zu schieben - oder?

    Zitat

    Wie würdest du reagieren, wenn z. B. eine Therapeutin so mit dir umspringen würde?

    Ich bin hier nicht bei der Therapie - sondern in einer SHG. Wird - gleube ich oft verwechselt. Trotzdem denke ich über jeden Post nach und reflektiere durchaus auch mein Verhalten - wie Du im voran gegangenen Post lesen kannst.

    Zitat

    Ja und ich finde es auch nicht gut, wenn unbedingt jemand versucht, hier jemanden auf Kurs zu bringen, denn es hat für mich irgendwie den Beigeschmack nach Suchtverlagerung oder vlt. sind es Phasen von Leerlauf in der eigenen Biografie.

    Siehe voran gegangenen Post.

    Gruß

    BC

  • Hallo karsten,

    Zitat

    (...) wenn du deine eigene Coabhängigkeit noch nicht wirklich aufgearbeitet hast, wie willst du dann wissen, dass andere hie Schreibende sich nicht helfen lassen wollen oder eventuell soagr etwas falsch machen?


    Vielleicht ist meine Denke ja auch nur schlicht und ergreifend falsch. Ich gehe davon aus: Sucht ist Sucht. So, wie ich an die Alk.-Sucht rangegangen bin, so gehe ich auch an die Co.-Abhängigkeit ran. Ich kann ja nur von meinen Erfahrungen in der Bewältigung meiner Alk.-Sucht ausgehen, wo ich auch lange rumgeeiert bin, bis ich zu dem Entschluß kam, trocken zu werden. Hätte ich mich im Eier-Stadium hier angemeldet, dann wäre ich gar nicht aus dem Vorstellungsbereich herausgekommen - auch wenn ich nüchtern geschrieben hätte und mir erst nach meinem Besuch hier im Forum die Birne zugeknallt hätte.

    Und genau so, wie ich mich unter nassen Alks nicht wohl fühle, fühle ich mich mit nassen Co´s auch nicht wohl, gerade, weil es für mich ähnliche Süchte sind mit ähnlichen Strukturen sind.

    Und ich frage wirklich mal ganz direkt: Kann man einen aktiv Trinkenden nicht auch mit einem aktiv Co-Abhängigen vergleichen?

    Gruß

    BC

  • Hallo BC!

    Vielleicht hilft es dir etwas weiter wenn ich dir schildere wie deine Beiträge bei mir ankommen. Da ich ja nicht über andere User schreiben soll halte ich mich allgemein.

    In dem besagten Thread ist mir aufgefallen dass du dich sehr stark einbringst. Es ist schon richtig dass wir hier eine SHG haben, aber manche Leute die hier schreiben sind noch zu tief in der Co-Abhängigkeit drin und können es noch nicht umsetzen was du ihnen sagen willst.

    Wie gesagt das ist jetzt mein persönliches Empfinden so wie ich empfinden würde wenn du zu mir so schreiben würdest.

    Deswegen schrieb ich dir auch den Satz mit dem Erdbeer- und Vanilleeis, ich wollte damit ausdrücken dass es zwar gut ist von seinen eigenen Erfahrungen zu berichten - aber eben nur bis zu einem gewissen Punkt.

    Mir persönlich geht es so dass ich jemandem der sich nur im Kreis dreht irgendwann nicht mehr antworte denn im Grunde hat er ein Problem und muss es ganz alleine lösen. Mein Part ist dabei ihm meine Erfahrungen die ich gemacht habe mitzuteilen, was der andere damit anfängt ist nicht mehr mein Ding.


    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Ich sehe das so:

    Einem nassen Alki muss man erst mal den Stoff wegnehmen und ihn "trockenlegen" - sprich: der körperliche Entzug steht erst einmal im Vordergrund.

    Das gibts bei den Co's nicht. Selten ist man wohl körperlich abhängig. Bei den Co's wird sofort die 2. Stufe geschaltet. Es geht an die Psyche. Und wie wir alle wissen - Alkoholiker und Co - das ist eine etwas langwieriger Sache. Uns fehlt die 1. Stufe; nämlich das Suchtmittel rigeros aus dem Umfeld zu verbannen.

    Somit ist beides nicht besonders gut zu vergleichen. Und sicherlich liegt darin auch die Schwierigkeit vom AlkoholikerIn schneller und effektiver Abstand zu bekommen, wenn man es wirklich will.

    Das ist ein Weg den man beschreitet. Nichts desto trotz hat man sich hier angemeldet um etwas gegen sein Dilemma zu unternehmen. Bekommt man kritische Antworten, dann ist das kein persönlicher Angriff. Es wird aber oft so dargestellt. Ich kann und will niemanden persönlich angreifen, denn ich kenne denjenigen nicht persönlich !!

    Und ob ich von ICH oder WIR rede macht keinen großen Unterschied. Denn es gibt sicherlich einige, die sich zum "Wir" dazugehörig fühlen. Macht also bitte keine unschönen Wortspiele drauß. Im Grunde weiß man doch genau, was gemeint wurde.

    Hier hackt niemand auf Neuzugänge rum - aber aufzeigen sollte man schon wenn eine Gefahrenquelle angezeigt wird (Hunde). Die Kombi ist eben gefährlich wenn es sich nicht gerade um nen Chihuahua oder Yorkshire Terrier handelt. Wir schreien ja auch auf, wenn jemand mißhandelt wird und geben massive Tipps, wie man sich dem entziehen soll.

    Grüßle
    Diandra

    und als Frau stellen sich mir nun ma die Nackenhaare hoch, wenn es um Babys und Doggen geht und Frauchen meint, sie hat das im Griff !! Sorry ...

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • Hallo,

    es ist immer wieder eine schwierige Sache. Meiner Meinung nach ist Alkoholismus, bzw. das Verhalten, was daraus resultiert (kann's nicht besser beschreiben gerade) nicht 100% ig gleichzusetzen mit Coabhängigkeit. Wenn ein Coabhängiger hier ankommt, ist er/sie ja in fast allen Fällen noch "nass", um mal bei dieser Wortwahl zu bleiben. Hier kommen Menschen an, die stecken noch in diesen Mustern, suchen oft Hilfe für ihren Partner, weil sie es nicht anders wissen. Sie können hier lernen, nach und nach, aus diesen Mustern heraus zu finden, bzw. sie still zu legen. Wenn sie es wollen und für sich annehmen können. Bei mir war es auch so, und ich habe diese Muster ja noch. Auch wenn ich jetzt anders damit umgehen kann als vor 4 Jahren.

    Das musste ich erst lernen. Darum bin ich in einer SHG für Coabhängige. Wenn ich heute die Lebenswege bzw. Berichte lese, auch dieses Herumeiern, sehe ich so sehr oft mich selbst. Und ich erinnere mich gut dann. Und ich weiß, wenn damals jemand mich mit guten Ratschlägen erschlagen hätte, dann wäre ich noch nicht da, wo ich bin. Denn ich kenne mich, ich mach dann da zu, werde bockig, stur, verschlossen. Ich musste doch meinen Weg selbst finden.

    Nun bin ich meinen Weg bis hierher gegangen. Auch mit Hilfe anderer Betroffener, deren Denkanstöße, eigene Lebenswege, mich weiter gebracht haben, weil ich bereit war, das anzunehmen. Und nun bin ich in der Lage, auf einen Haufen eigener Erfahrungen zurück blicken zu können. Die stelle ich hier gerne zur Verfügung. Wer sie möchte, kriegt sie mitgeteilt. Wenn ich merke, das kann nicht angenommen werden, da müssen noch ein paar Runden gedreht werden, dann akzeptiere und respektiere ich das. Ich ziehe mich aber dann auch zurück.

    Denn ich weiß, ganz schnell kann es dahin kommen, dass ich wieder eine Art Coabhängigkeit entwickel. Indem ich genau das versuche, was ich jahre, jahrzehntelang mit meinem Exmann versucht habe. Ich habe damals geredet und geredet, ihm Vorschläge gemacht, was er zu tun hat. Um aus der Sucht rauszukommen. Ich habe ihm Wege aufgezeigt, ihn im Guten, aber auch im Bösen, versucht, ihm meine Ansicht von Leben aufzudrücken. Ich habe ihm die Möglichkeit abgesprochen, für sich selbst zu wissen, was er meint, was er für sich will und was ihm gut tut gerade. Ich habe ihm die Verantwortung für sich selbst abgenommen. Ich konnte nicht akzeptieren, dass er eben sein Leben anders leben wollte, wie ich meinte, wie es auszusehen hat.

    Bis ich dann darauf kam, dass ich nicht sein Leben verändern kann und auch nicht das Recht dazu habe. Sondern es ist mein Leben, was ich so gestalten kann, darf, muss, dass es für mich eben lebenswert ist. Und das kann ich doch übertragen auf mein Verhalten in meiner SHG, also hier. Ich habe nicht das Recht, meinen Weg, meine Lebensvorstellung, anderen auf's Auge zu drücken. Ich kann sagen, "überleg es so oder so", oder "ich hab's so gemacht und das war toll". Und ich darf es eben auch nicht als persönliches Scheitern oder so ansehen, wenn mein Gegenüber dann sagt, "nööö, ich mach es aber so wie immer, weil ich es so gewohnt bin." Na gut, dann kann ich nochmal was versuchen, aber wenn ich dann merke, puh, da eiert einer rum, da ist jemand nicht bereit, so weit, was zu verändern oder anzunehmen, dann ziehe ich mich zurück. Und akzeptiere das.

    Das ist meine Sicht dazu, zu dieser Thematik.

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • @BC,

    schön, dass diese Diskussion wiederbelebt wurde.
    Ich beneide Dich nicht, um Deine Co-Rolle.
    Mir kommt diese "Krankheit" oft noch schwieriger "heilbar" als die eines Alkoholikers vor. Aber - nur ein Gefühl.

    Es ist in der Tat so, dass Co-Abhängige und Alkoholiker hier im Moment eine unterschiedliche "Behandlung" erfahren.

    Einem aktiven Alkoholiker, der hier "rumschwurbelt", werden sehr wohl sofort enge Grenzen gezogen und er ggf. aus dem Forum verwiesen.
    Aus meiner Sicht richtig - da nur konsequentes Handeln etwas nützt.
    Alles andere wäre nämlich schon "Co".

    Da ich mich nun widerum nicht als "Co" bezeichnen kann, halte ich mich soweit wie möglich - gelingt nicht immer - in den Co-Fädchen zurück.
    Hier wäre es meines Erachtens dringend erforderlich, dass ein oder mehrere "trockene Co." Grenzen ziehen und ggf. auch Konsequenzen für "rumschwurbelnde Co." umsetzen.
    Dem "rumschwurbelnden Co." ewig zuhören dürfte nämlich auch keine Hilfe darstellen, sondern sein Leiden eher noch verlängern, da er keinerlei Konsequenzen ziehen muss.

    LG Jürgen
    -------------------------------------------------
    Meine Meinung. Keine Suchtberatung.

  • hallo zusammen

    Zitat

    Dem "rumschwurbelnden Co." ewig zuhören dürfte nämlich auch keine Hilfe darstellen, sondern sein Leiden eher noch verlängern, da er keinerlei Konsequenzen ziehen muss.

    genau das ist für mich auch ne erkenntnis MEINES co verhalten mich nicht ewig mit dem anderen ausseinander zu sezten wenn ich merk er steigt nicht aus darf er seine runden drehen da steig ich inzwischen aus der diskussion aus.grenzen ziehen auch das ne feine übung hier im forum. :wink:

    gruß
    melanie

  • Hallo,

    obwohl ich ganz neu hier bin, erfreche ich mich jetzt doch, meinen Senf dazu zu geben.

    Als (zurzeit) trockene Co kann ich über Unmengen an Erfahrungen berichten, die ich auf meinem langen Weg gemacht habe. Wenn ich darüber schreibe, werden sich Einige in meiner Geschichte wiedererkennen, sich ihre Gedanken machen und vielleicht auch den Mut fassen, in ihrem eigenen Leben endlich eine Änderung vorzunehmen.

    Allerdings befürchte ich, dass es nicht ausbleiben wird, stellenweise das eine oder andere Detail zu erwähnen. Dabei ist es mir aber nicht daran gelegen, meine(n) Ex mies zu machen und/oder zu jammern, wie übel das doch war. Es liegt mir auch absolut fern, mich über Trinkmengen auszulassen oder das arme Opfer zu spielen.

    Mir ist vollkommen klar, dass ein "nasser" Abhängiger seinen Weg aus der Sucht selber gehen muss. Egal, was sein Suchtmittel ist. Dazu muss er aber erst einmal erkennen, dass er krank ist! Im Endeffekt kommen aber doch sicher nur (oder zumindest vorwiegend) Hilfe Suchende hier an, die gemerkt haben, dass etwas nicht stimmt.

    Als Co braucht man hauptsächlich eines: Bestätigung. Die Bestätigung, alles richtig zu machen, eben ein guter Mensch zu sein. Vielleicht auch als Sahnehäubchen noch die Bestätigung, dass es eine gute Entscheidung ist, einen Entzug (sprich Trennung) durchzuziehen.

    Natürlich ist es müßig, immer wieder die gleichen Stories zu hören oder zu lesen. Es würde mir auf Dauer auch auf den Keks gehen, wenn ich von einer Person über einen langen Zeitraum ständig dieselbe Leier serviert bekäme und sich nichts bewegt. Von daher kann ich den Unmut von BC schon nachvollziehen.

    Ich selber hab's geschafft, bin "trocken" und froh darüber, dass ich die dafür notwendige Energie irgendwann nicht mehr mit Gejammer verschwendet habe.

    Trotzdem würde ich mich nicht getrauen, mit Steinen zu werfen...

    "Beleidigungen sind die Argumente jener, die über keine Argumente verfügen." (Jean-Jacques Rousseau)

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