Grundbaustein Nr. 1

  • hallo mädels,

    beginn und werdegang ist ob der nun lang kurz garnicht geschrieben ist doch immer der selbe, auch beim co. das ist doch klar!

    wichtig ist und bleibt das erkennen das jeder für sich selbst diese verantwortung hat, wie lange er das noch aushalten will oder ob er was ändern will. den tiefpunkt eines cos kennt keiner, mancher leidet mehr , länger ein andere hat schon früher für sich entdeckt das er selbst was tun kann.

    erfahrungsberichte setzen generell erfahrungen vorraus. alles andere sind wiedergaben des gelesenen, die mit eigenen erfahrungen nichts zu tun haben.

    erfahrungen machen setzt mut vorraus es dann auch zu tun. jeder hat es in der hand einwenig mut zu haben und es zu tun. wer eben nichts tut der braucht sich dann allerdings nicht wundern wenn nichts vorwärts geht.

    gruß melanie

  • Hallo Blue Cloud,

    das Schwierige bei uns Coalkoholikern ist, dass wir Menschen verlassen müssen, die krank sind.

    Der Alkohol macht doch die verkehrte Welt und nicht der Coalkoholiker: wie verrückt ist es denn sagen zu müssen:"ich habe erkannt, dass Du krank bist und deshalb werde ich mich nicht mehr um Dich kümmern, egal, ob Du nichts mehr isst, egal ob Du Deine Wohnung nicht mehr aufräumen kannst ..., ich gehe."

    Und um diesen verrückten, völlig unlogischen Satz auszusprechen, braucht es eben Zeit.

    liebe Grüße

    Ringelblume

  • Hallo Lindi,

    Zitat

    Bei den Alkoholikern muessen die meisten nicht erst von aussen drauf hingewiesen werden. Sie sind meist die allerersten, die merken, dass da was aus dem Ruder laeuft. Meist ja noch weit, bevor der Umwelt was auffaellt...

    Glaubst Du das wirklich? Dann frage ich mich, wieso hier viele Co.-Abhängige so detailliert über die aktiven Trinkgewohnheiten ihres Partners schreiben. Wenn es vielen doch selber auffällt, warum handeln sie nicht und lassen das Trinken dann nur einfach nicht? Aus den vielen hier aufgeschriebenen Gesprächen zwischen Co. und Alk. geht eindeutig hervor, dass selbst, wenn man von Außen den Alk. anspricht, er es oftmals gar nicht erkennt. Und genauso sehe ich bei der Co.-Abhängigkeit - ist für mich derselbe Schuh.

    Erst nach meinem Tiefpunkt war mir klar: da stimmt was nicht mit mir, da hätte Gott und die Welt mir sagen können, dass ich nicht normal trinke - selbst ein Partner oder Außenstehender hätte mir dies nicht vermitteln können. Genau das ist ja auch Teil der Suchterkrankung, für uns ist das Konsumieren des Suchtstoffes normal und hat oberste Priorität. Genauso wie für den Co. sein Suchtmittel (der Alk.) oberste Priorität hat. Und wenn ich lese, dass immer nur wieder das Trinkverhalten des Alks. beschrieben wird, dann sage ich: das ist nass - genauso könnte ich hier jetzt schreiben, dass ich gerade saufe und eben aus den Latschen gekippt bin oder im Vollrausch Auto gefahren bin. Dann würde ich aber sofort in den Vorstellungsbereich geschickt werden, weil ich trinke und dies mit dem Sinn des Forums einfach nicht übereinstimmt.

    Hier ein Auszug aus dem Vorwort um es noch einmal zu verdeutlichen:

    Zitat

    Für Angehörige sollte das vordergründige Merkmal zur Registrierung, das eigene Leben sein, das sie ändern möchten. Hier sollte es um den Menschen gehen, der sich registriert und nicht darum, wie anderen Menschen ( Nichtforenteilnehmern) geholfen werden kann, wenn diese keine Hilfe möchten.

    Wir möchten hier im Rahmen der Selbsthilfe eine Möglichkeit des Erfahrungsaustausches anbieten, der sich an bereits nüchterne Menschen richtet und frei von religiösen, politischen und esotherischen Grundrichtungen ist.


    Gruß

    BC

  • Naja, Melinak, es geht hier aber doch darum, dass BC (wenn ich das richtig verstanden habe) anregen will, dass man doch bitte erst dann schreiben soll, wenn man "trocken" ist, also der Kaes schon gegessen. Und die Ganzen Anwandlungen, solang man noch "konsumiert" bitte der Oeffentlichkeit ersparen solle und es im stillen Hinterkaemmerchen mit sich selbst ausmachen.
    Gerade die soziale Isolation ist es jedoch, die es so schwer macht, zu sehen, wo der Hase im Pfeffer liegt. Viele zweifeln ja schon an der eigenen Wahrnehmung, wenn sie hier ankommen....und sind regelrecht erleichtert, wenn ihnen gesagt wird "nee,nee, Maedel, Du siehst schon richtig".
    Das ist doch erst mal der erste Schritt .... erkennen, da stimmt was nicht.
    Lindi

  • Hallo Lindi,

    Zitat

    Naja, Melinak, es geht hier aber doch darum, dass BC (wenn ich das richtig verstanden habe) anregen will, dass man doch bitte erst dann schreiben soll, wenn man "trocken" ist, also der Kaes schon gegessen.

    Nein - so meinte ich es nicht. Ich meine, dass man doch besser bei sich bleiben sollte und nicht in schillernenden Farben die Trinkgewohnheiten seines Partners schildern sollte.

    Genau so verstehe ich den Sinn dieses Forums.

    Hier werden teilweise aber anderen Co.´s Tipps im Umgang mit Alks. gegeben und nicht Tipps, wie sie an ihrer Krankheit arbeiten könnten.

    Ein Beispiel, um es noch einmal zu verdeutlichen:

    Zitat

    Hallo ......,

    Rückfälle gehören leider dazu, vor allem wenn der Alkoholiker nicht vollkommen und ausnahmslos vor der Sucht kapituliert hat und diese selbst als wirklich größe Bedrohung für sein Leben und seine Gesundheit sieht. Mein XY war beim ersten Mal auch relativ schnell rückfällig, beim zweiten Mal sogar noch während der Langzeittherapie. Er jetzt, wo er es ganz alleine für sich selbst erkannt hat, hat er die Kraft und die Möglichkeit an sich zu arbeiten und mit jedem Tag wird es besser.

    oder

    Zitat

    Hallo ....,

    (...)

    Du willst, dass Dein Mann mit dem Trinken aufhört und wenn er das wirklich will, wird er es auch schaffen. Die Erkenntnis, dass er abhängig ist, ist der erste Schritt und er hat ja auch schon eine Therapie in Aussicht. Bestimmt wird es nicht leicht, die Zeit bis Januar zu überbrücken. Falls das geht, sollte er auch in dieser Zeit jederzeit die Möglichkeit haben, sich in "kritischen Situationen" an eine Beratungsstelle zu wenden (in Großstädten geht das jedenfalls). Vielleicht könntet Ihr Euch insoweit nochmals informieren, ob es bei Euch eine solche "Notfallnummer" gibt, die man jederzeit anrufen kann.

    Was Du tun kannst: Ganz wichtig ist, dass Ihr miteinander redet und dass Du Deinem Mann zeigst, dass Du ihm auf seinem Weg, trocken zu werden, unterstützt.


    Gruß

    BC

  • Hallo Lindi!

    Ich habe es aber nicht so verstanden was BC schreibt. Natürlich muss ich mich erstmal vorstellen und meine derzeitige Situation schildern.

    Ich verstehe es so dass es BC stört wenn manche Co-Abhängige immer wieder in Details hinschreiben was ER wieder getrunken hat, wie sie darunter leiden aber nicht bereit sind Vorschläge anderer Forenteilnehmer auch nur zu überdenken.

    Natürlich muss man erst erkennen dass man selber krank ist oder sich selber ändern muss. Aber wenn jemand Monat für Monat immer nur schildert was ER getrunken hat oder sonst so anstellt wie soll man demjenigen dann noch helfen?

    Ich persönlich kann zum Beispiel nicht nachvollziehen wenn jemand immer wieder detailliert schreibt dass er von XY geschlagen oder gedemütigt wird und immer noch nicht die Nase voll hat sondern mit aller Gewalt am Partner festhalten will.

    Spätestens in dem Moment muss mir doch ein Licht aufgehen und ich muss mich fragen warum ich mir das gefallen lasse und was das noch mit Liebe zu tun hat.

    Zitat

    Gerade die soziale Isolation ist es jedoch, die es so schwer macht, zu sehen, wo der Hase im Pfeffer liegt. Viele zweifeln ja schon an der eigenen Wahrnehmung, wenn sie hier ankommen....und sind regelrecht erleichtert, wenn ihnen gesagt wird "nee,nee, Maedel, Du siehst schon richtig".

    Das sollte aber nur der Anfang sein und nicht ein Dauerzustand. Wenn mir gesagt wird ich sehe Dinge richtig und mir wird gesagt ich müsste an MIR was ändern regt mich das zumindest zum Nachdenken an.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo Ringelblume,

    Und um diesen verrückten, völlig unlogischen Satz auszusprechen, braucht es eben Zeit.

    Bei mir hat es auch seine Zeit gebraucht, bis ich meinen Konsum als krankhaft, verrückt und unlogisch gesehen habe. Nichts desto trotz hätte ich in dieser Zeit nur im Vorstellungsbereich schreiben dürfen, gerade deshalb, weil sich das Forum an diejenigen richtet, die für sich erkannt haben, dass sie was an sich ändern möchten. Erst als dies für mich klar war, ich auch den Arzt konsultierte, registrierte ich mich hier - weil ich anders ja hier auch nicht hätte schreiben können. Genau diese Regeln gelten aber auch für die Co.-Abhängigkeit.

    Dazu gehört meines Erachtens aber nicht, die Beschreibung, dass der alkoholisierte Partner gerade im Wohnzimmer besoffen auf der Couch schläft oder letzte Nacht betrunken ans Fenster klopfte und nicht reingelassen wurde. Wo bleibt da die Auseinandersetzung mit der eigenen Erkrankung, wenn der eigene Tiefpunkt noch gar nicht da ist und nur einfach der Alltag mit einem nassen Alk. beschrieben wird?

    Ich zitiere aus dem Vorwort für die Grundbausteine der Co.`s:

    Zitat

    Erkenntnis und der Tiefpunkt


    Der Weg aus der Abhängigkeit setzt i.d.R. auch einen Tiefpunkt (Kapitulation) voraus, aus dem man die Erkenntnis erwirbt, dass man selbst erkrankt ist, den süchtigen Partner oder Elternteil nicht retten kann.

    Weiterhin ist die Erkenntnis nötig, dass der Fokus der eigenen Gedanken und Gefühle auf den Anderen gestellt ist, sich das Verhalten nur drauf beschränkt, sich in den Hintergrund zu stellen und Verantwortung für den Süchtigen zu übernehmen bis hin zur vollständigen Selbstaufgabe.

    Die Erkenntnis, dass der süchtige Partner/ Elternteil nur ein Auslöser für die eigenen kranken Anteile ist und nicht Schuld daran ist, dass es einem schlecht geht. Jeder Mensch kann selbst entscheiden, wie er mit seinem Leben umgeht und befindet sich nicht in einer Opferrolle. Der Co-Abhängige lässt nur so viel mit sich machen, so viel er zulässt.


    Gruß

    BC

  • Hallo Speranza!

    Zitat

    Ich habe es aber nicht so verstanden was BC schreibt. Natürlich muss ich mich erstmal vorstellen und meine derzeitige Situation schildern.

    Ich verstehe es so dass es BC stört wenn manche Co-Abhängige immer wieder in Details hinschreiben was ER wieder getrunken hat, wie sie darunter leiden aber nicht bereit sind Vorschläge anderer Forenteilnehmer auch nur zu überdenken.


    GENAU SO habe ich es gemeint - danke!

    Gruß

    BC

  • Hallo ringelblume!


    Zitat

    Der Alkohol macht doch die verkehrte Welt und nicht der Coalkoholiker: wie verrückt ist es denn sagen zu müssen:"ich habe erkannt, dass Du krank bist und deshalb werde ich mich nicht mehr um Dich kümmern, egal, ob Du nichts mehr isst, egal ob Du Deine Wohnung nicht mehr aufräumen kannst ..., ich gehe."

    Natürlich ist es schwer einen kranken Partner zu verlassen, aber was macht dieser Partner - arbeitet er an seiner Genesung? Das ist der springende Punkt - er tut es nicht. Er erwartet von mir dass ich an seiner Seite unhaltbare Zustände ertragen soll.

    Wenn jetzt der Partner nicht trinken würde sondern um ein Beispiel zu nennen er wäre gewalttätig würde ich ihn mit hoher Wahrscheinlichkeit auch verlassen wenn er sich nicht therapieren liesse.

    Es geht doch darum dass ich mich in einer Situation befinde die ich nicht mehr ertragen kann und der Partner ist nicht bereit etwas daran zu ändern, also muss ich sehen dass es mir wieder besser geht selbst wenn ich meinen Partner "opfern" muss.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • liebe lindi,

    ich versteh das was BC eben schreibt so, das eben viele die hier ankommen nicht aufhören vom partner zu schreiben und bis ins detail schreiben WAS sie erleben. Detailgenau mit angaben von mengen oder handlungsabläufen. auf mich macht das so eher den eindruck diese angaben den mittel zum zweck dienen noch genauer aufzupassen und zu kontrollieren was der andere macht. so zum beispiel wenn der partner "nur" zwei bier tinkt ist er ja normal und ich muss nur zählen wiviel er trinkt zum erkennen wie krank er ist.das ist so co denn eben das kontrollieren wollen was der andere macht gehört zum co dazu.

    anstelle damit aufzuhören und den partner sein leben leben zu lassen und selbst zu entscheiden ob er nun alkohol trinkt oder nicht.

    das ist vollkommen egal wenns ums cosein geht was der andere tut und was nicht.

    da dann hinzugehen und sich von zu distancieren und eben die eigenen kontrollsucht anzuschaun ist doch wichtiger als diese hier im forum monatelang mit anderen cos die das eben genau so tun dann auszutauschen. gewohheit weiter ausleben, dan hier eben mit jemanden mit dem man sich versteht.

    ich finds auch erschreckend wie sich hier diejenigen eben in ihrem coverhalten noch stützen anstelle mal den blick auf sich zu richten.
    sie meinen sie könnten da ihr cosein im forum mit anderen einfach weitermachen.auch cos können von cos abhängig werden.

    da find ichs auch richtig von BC auch den cos bewusst zu machen das eben das hier gemacht wird und jeder sich mal ans eigene näschen packen darf wie weit er sich hier von anderen cos mit beeinflussen lässt und sich dadurch weiter im kreis dreht oder ab er lieber aussteigt und sich bewusst selbst anschaut.

    hinweise eben in diese richtung zu gehen gibts ja häufig genug!!!!!!

    ich selbst schreibs ab und an mal auf und denk mir inzwischen, wer nicht will der hat schon. darin liegt eben auch eine gewisse eigenverantwortung. auch ich selbst tausch mich lieber mit denjenigen aus, bei denen es eben vorwärts geht und nicht stagniert ist. auch einem co kann ich nicht helfen, wenn er die hilfe die er bekommt nicht annimmt. auch hier gibt es grenzen und jedem das was er selbst will.auch hier kann ich sagen, helfen ist nur dann angebracht und möglich wenn der andere es will.

    das was du noch beschreibst, dieses gefühl wenn du in dich gehst und dir gedanken um dich machst,dadurch dich isolierst, woher kommen die denn? im grunde kann dir doch nur dann geholfen werden, wenn du dich da öffnest und beschreibst was mit dir los ist. mir hat das mich öffnen echt geholfen. kar rutscht einem immer wieder was vom andern raus, nur mit der zeit wird das eben immer mehr zum thema ICH und immer weniger das thema DER ANDERE.

    gruß melanie

  • Hallo allerseits,

    mir ist noch ein Satz ins Auge gestochen, den ich noch kommentieren möchte:

    Zitat

    Und die Ganzen Anwandlungen, solang man noch "konsumiert" bitte der Oeffentlichkeit ersparen solle und es im stillen Hinterkaemmerchen mit sich selbst ausmachen.


    Genauso wird es bei den noch nassen Alkoholikern gehandhabt - solange konsumiert wird und keine Einsicht in die eigene Erkrankung erwachsen ist, muss jeder Süchtige (wozu auch der Co.-Abhängige gehört) im eigenen Saft schmoren - bis er zu der Einsicht kommt, dass er krank ist und um Hilfe bittet. Gleichzeitig werden so die anderen Betroffenen, die den trockenen Weg bereits angefangen haben oder ihn seit längerem gehen, geschützt.

    Vorher kann niemand - aber auch niemand helfen. Solange ich noch immer an meinem Suchtmittel hänge und darüber berichte, dass ich es immer noch konsumiere, ich aber gleichzeitig unsäglich und ganz schrecklich darunter leide - solange bin ich nicht bereit, Hilfe anzunehmen und auch nicht bereit diesen jämmerlichen Zustand mit jeglicher gesunden Konsequenz zu ändern. Welcher gesunde Mensch schadet sich selber durch ein Gift oder einen anderen Menschen? Welcher gesunde Mensch treibt sich denn freiwillig einen Nagel durch´s Herz? Genau das ist doch das Kranke an der Sucht. Wer das nicht kapieren will, der dreht halt noch ein paar Runden oder geht letztendlich daran zu Grunde. Hart - aber wahr!

    Solange ich aber darüber jammere, wieviel Alk. sich mein Partner reinzieht, den wievielten Rückfall er wieder gebaut hat, wie abhängig ich doch von seinem Gehalt bin oder wie unmöglich es ist, ihn zu verlassen - solange muß ich einfach neben ihm sitzen bleiben und mich zugrunde lieben. Und dies geschieht nach eigenem Willen - man ist ja nicht aneinander gekettet. Erst wenn ich alleine aufstehen will, mich diesem Teufelskreis entziehen möchte, erst dann kann ich den ersten Schritt zu meiner eigenen Genesung machen. Und dabei sollte es egal sein, ob der Alk. sitzen bleibt oder sich selber Hilfe sucht.

    Ich würde sowas auch nicht schreiben, wenn ich nicht selber BEIDE Seiten kennen würde.


    Gruß

    BC

  • Hallo
    Vielleicht ist es etwas dienlicher, nicht das Suchtmittel vergleichen zu wollen, sondern das Suchtverhalten und den Umgang mit sich selbst ins Zentrum der Diskussion zu rücken. Es kann sonst schnell aneinander vorbeigeschrieben werden. Wäre schade für das Thema.
    Nach meiner Meinung, bin ich auch als Alkoholiker ein „Verhaltensgestörter“ Mensch. Ich habe lediglich ein anderes Ventil gefunden, meiner Unzufriedenheit Herr zu werden. Im Co-Verhalten sind es andere Mechanismen, die mich unglücklich machen.
    Bei beiden Methoden ist nicht die Quantität, die Menge des Tuns entscheidend, sondern die Qualität – wofür setze ich mein Handeln (Trinken oder von mir aus Kontrolle) ein. Vereinfacht und etwas allgemein dargestellt geht es um „Lustgewinn“ (Rausch, abgleiten in eine „Bessere Welt“ und Helfen um der Anerkennung bis zur Selbstverachtung), der sich ins Gegenteil verkehrt. Verändern kann ich beides eben auch nur an mir selbst – unabhängig von Anderen.
    Das fällt, egal bei welcher Verhaltenssucht, schwer, weil die Ursächlichkeiten, die Schuld, gerne auf andere projiziert wird. Ich habe das zu Beginn ja auch nicht anders gemacht.
    Nun steht aber jeder in seiner Entwicklung an anderer Stelle, hat jeder ein anderes Tempo.
    Das gilt es zu tolerieren, einerlei in welcher „Abteilung“ er schreibt. Die Menschen da abzuholen, wo sie gerade stehen, ist ein Grundbestandteil der Selbsthilfe. Der eigene Veränderungswunsch aber eben auch.
    Ich find ebenso, dass eine Trennung nicht zwingend notwendig kommen muss. Ich kenne einige Beispiele, wo die Konsequenz des Einen (meist weil sie existenziell erschien, und gleichgültig welche Seite der „Suchtgemeinschaft“ es war), das Umdenken des Anderen eingeleitet hat. Sobald die Veränderungen begleitend und vereint von statten gehen, bestehen sogar gute Voraussetzungen für eine gemeinsame Zukunft.
    Das sind meine Naive Überzeugungen und viel Text, für ein Plädoyer im Sinne: „Schau auf dich selbst!“
    Gruß Uwe.

  • Ich habe so das Gefühl BC, als hättest du diese Diskussionen schon
    einige Male im realen Leben durchgespielt.

    Es würde mich interessieren, wie du Auseinandersetzungen solcher Art mit einem Co - Abhängigen lösen konntest. War doch bestimmt nicht einfach, oder?

    Ich weiß nicht, ob es was bringt, einzelne Sätze oder Aussagen zu zitieren und zu kritisieren. Das hemmt nur wieder die Schreiber, meistens halt die Neuen, die sich gerade den ersten Frust von der Seele geschrieben haben. Doch auch das ist doch schon ein Teil von Selbsthilfe, eine Art
    Schreibtherapie.

    Ich denke, hast schon irgendwie recht, dass jeder der für sich erkannt hat, Co - Abhängig zu sein, sich viel mehr mit sich auseinandersetzen sollte, als mit allem übrigen. Andere wiederrum sind vielleicht
    Beziehungssüchtig und glauben gar nicht, dass sie krank sind.

    Ist eh gut, dass du das Anliegen angesprochen hast. Würde jeder dem was sauer aufgestossen ist, was dazu schreiben, könnten viele davon profitieren.

    Alles in allem, kann man eine Co - Abhängigkeit nicht von heute auf morgen ablegen, denn es sind oft Jahre vergangen, die man mit dem/die
    Alkoholkranke mitgezogen ist, beide nicht voneinander loslassen wollten, bis hin zur Kapitulation.

    Übrigens muss bei aller Kenntniss, immer noch jeder für sich den eigenen
    Weg finden. Hätte ich alle Ratschläge gleich umgesetzt, dann wäre ich heute mit meinem Partner gar nicht mehr zusammen.

    Doch meine Ausdauer hat sich gelohnt, wir sind glücklich miteinander und
    beide entspannter und zufriedener, als je zuvor.


    Emma

  • Wofür gibt´s denn die EINZELNEN FOREN?
    Es ist ein Austausch von Menschen mit Problemen, die sich in den einzelnen Foren austauschen können, oder?
    Tut mir leid, ein trockener o. nasser Alkoholiker muss sich doch da nicht durchlesen!!!!!!Deswegen haben wir doch die Foren. Natürlich kann jeder alles lesen, wenn er es möchte. Doch Menschen, die Hilfe suchen, egal wie auch immer, sollten es schreiben können... Mir hat es auf jeden Fall geholfen u. mein alkoholsüchtiger "trockener Mann" findet es prima, dass auch ich mich ausgetauscht habe. Punkt........ Und das soll auch für alle anderen Hilfesuchenden Menschen bleiben. Punkt!!!!! Ausrufezeichen!!!!!

  • Hallo BC!


    Zitat

    Genauso wird es bei den noch nassen Alkoholikern gehandhabt - solange konsumiert wird und keine Einsicht in die eigene Erkrankung erwachsen ist, muss jeder Süchtige (wozu auch der Co.-Abhängige gehört) im eigenen Saft schmoren - bis er zu der Einsicht kommt, dass er krank ist und um Hilfe bittet.

    Dazu möchte ich sagen dass sich der Co-Abhängige nicht als süchtig erkennt. Ich verstand unter Sucht lange das Konsumieren von Suchtstoffen wie Alkohol oder Drogen.

    In meinen Augen ist es einfacher die Flasche wegzustellen als einen Menschen. Der Mensch manipuliert, redet mir Dinge ein, versucht mich klein zu halten, macht mir immer wieder Hoffnung auf bessere Zeiten.

    Der Co-Abhänige sieht nur den Alkohol den der Partner konsumiert und denkt nur dieser wäre an allem Elend schuld. Er hält lange an dem Gedanken fest dass es ausreichen würde wenn der andere nicht mehr trinkt. Denn es hat ja meistens sehr harmonisch angefangen.

    Ich habe mich nie als süchtig erkannt bei mir war ausschlaggebend dass ich einfach die Nase voll hatte und mir dachte ich habe mir Besseres verdient. Leider gehörte dazu auch dass ich jeglichen Respekt vor meinem Partner verloren habe. Er war in meinen Augen ein Versager weil er es nicht schaffte den Alkohol weg zu lassen.

    Hilfe habe ich keine gebraucht ich habe mir selber geholfen einfach aus dem Gedanken heraus dass es nicht sein darf dass mich jemand so behandelt.

    Im Forum habe ich mich erst angemeldet als ich bereits für mich entschieden hatte. Was mich mehr interessierte war wie konnte ich so etwas geschehen lassen? Es war mir schon lange klar dass mit mir etwas nicht stimmte, jetzt weiss ich was los ist und kann mein Problem (das schon wesentlich gemildert ist) gezielt angehen.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo sternchen!

    Die Menschen sind verschieden und du hast eben Glück gehabt dass dein Partner den richtigen Weg eingeschlagen hat. Es geht ja nicht darum dass man sich hier keine Hilfe holen soll sondern dass man Hilfe auch annehmen sollte oder zumindest darüber nachdenken.

    Wenn ich mich andauernd nur beklage und nichts ändern will frage ich mich was dann andere für mich tun sollen. Ändern heisst ja nicht unbedingt trennen, es könnte auch Konsequenz sein oder ein Ultimatum stellen.

    Die Hauptsache ist doch ich komme in Bewegung in welche Richtung bleibt mir überlassen.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo zusammen,

    der folgende Satz von Emma trifft es für mich auf den Punkt.

    Zitat

    Übrigens muss bei aller Kenntniss, immer noch jeder für sich den eigenen
    Weg finden. Hätte ich alle Ratschläge gleich umgesetzt, dann wäre ich heute mit meinem Partner gar nicht mehr zusammen.

    Doch meine Ausdauer hat sich gelohnt, wir sind glücklich miteinander und
    beide entspannter und zufriedener, als je zuvor

    Ich bin seit 2,5 Jahren trockene Alkoholikerin. Mein Mann und ich haben beide getrunken, nur habe ich weit vor ihm die Reißleine gezogen. Es brauchte viele Anläufe seinerseits, viel Kraft und Geduld meinerseits ,als auch gemeinsame Gespräche mit meiner Suchttherapeutin, wieder unseren Weg gesund aufzunehmen.
    Auch wir leben heute zufriedener als je zuvor. Was mir persönlich sehr geholfen hat, meine Co-Strukturen nach und nach abzulegen war das stetige arbeiten an mir selbst. Es war nicht einfach, denn ein Leben lang war ich süchtig. Harmoniesüchtig, Alkoholsüchtig und Beziehungssüchtig.
    Ich habe mich vehement gegen Ratschläge gewehrt, die eindeutig in die Richtung Schwarz -Weiss Denken gingen. Ich solle mich konsequent trennen, dann wäre ich "geheilt". War mir alles zu kopfgesteuert ,denn ich bin letztlich auch ein Mensch mit Emotionen. Step bei Step hat sich für mich, für uns ausgezahlt.

    Ich finde dieses Thema sehr interessant und teile die Meinung von BC , dass es einem Co-Abhängigen nicht wirklich weiter hilft, wenn "nur" von Trinkmengen des Partners geschrieben wird. Es verschleiert den Blick auf sich selbst. Es tut weh und man bleibt in einer erstarrten und hilflosen Position. Allerdings braucht es auch Zeit, dies für sich zu erkennen ,um somit den Teufelskreislauf zu durchbrechen.

    LG
    Krabbe

  • Emma2010

    Finde ich klasse!!!!

    Ist genauso wie bei Ex-Rauchern,
    Andere Menschen rügen, nachdem sie ihr Problem in den Griff bekommen haben.
    Menschen die eh schon am Limit sind, zu rügen (co-Abhängige), zeugt von Unsicherheit u. ohne Selbstvertrauen.

    BC " ist nicht Dein Forum"!

  • Hallole!

    Zitat von Speranza

    Der Mensch manipuliert, redet mir Dinge ein, versucht mich klein zu halten, macht mir immer wieder Hoffnung auf bessere Zeiten.

    Und genau darin sind gerade wir Alkoholiker(im nassen Zustand) ungeschlagene Weltmeister, warum? weil wir das wirklich ernst meinen in diesen Momenten, ist nicht mal gelogen.....

    Nun gilt es doch für den Co- Abhängigen, das zu bemerken, weiter dann sich davon zu distanzieren, usw usw.....

    Da treten dann doch erfahrene Co Abhängige ein, um zu sagen, hei stop das ist Co Abhängiges Verhalten, wie soll das denn funktionieren, wenn der "Neuling Co Abhängige" nicht die Situationen beschreiben darf?.....

    Alles andere wurde schon geschrieben, denke ich.....

    übrigens, knapp 40 antworten in 8 stunden, das meinte ich mit morz Fass aufgemacht, nix anderes.....

    besinnlichen Abend noch Sven....

  • Hallo Sternchen!

    Ich glaube, Du hast nicht ganz verstanden, worum es hier geht.

    Es geht hier in dem Forum um Austausch über Sucht von jedem selber und nicht über den Austausch über einen Süchtigen.

    Zitat

    Tut mir leid, ein trockener o. nasser Alkoholiker muss sich doch da nicht durchlesen!!!!!!

    Äh - dafür bin ich eigentlich hier, um mich mit trockenen Menschen auszutauschen und nicht um mit süchtigen Menschen zu sprechen, die sich über ihr Suchtmittel austauschen und gar nicht bemerken, wie krank sie eigentlich selber sind.

    Zitat

    Deswegen haben wir doch die Foren.

    Ja, wir haben die Foren, damit sich hier alle austauschen, die sich von ihrer eigenen Sucht befreien möchten und nicht das Rezept besprechen, wie ich meinen Partner trocken lege (siehe Grundbaustein Nr. 1)

    Zitat

    Doch Menschen, die Hilfe suchen, egal wie auch immer, sollten es schreiben können... Mir hat es auf jeden Fall geholfen u. mein alkoholsüchtiger "trockener Mann" findet es prima, dass auch ich mich ausgetauscht habe.

    Ja - damit Du ihn auch ganz doll unterstützen kannst und bloß nicht auf dich schauen mußt. PUNKT. und AUSRUFEZEICHEN!!!

    Du denkst wirklich noch, dass alle Probleme weg sind, wenn er bloß nicht mehr trinkt und wenn Du mit an seiner Trockenheit arbeitest - oder?

    Das Argument: Du mußt es ja nicht lesen finde ich für eine SHG eigentlich ziemlich vermessen. Es gibt hier verschiedene Bereiche - aber dabei geht es ausschließlich um die Bearbeitung der eigenen Sucht. Hier im Speziellen: um Alkoholsucht und Co.-Abhängigkeit.

    Ich bin hier, weil ich von anderen Erfahrungen auf dem Weg zur Trockenheit profitieren möchte und auch einiges an Erfahrungen weiter geben kann und nicht, weil ich lesen möchte, das wievielte Bier gerade geleert wurde und wieviele Rückfälle es wieder gegeben hat und wie hoffnungsvoll man doch ist, weil man seinen Alkoholiker zur Therapie überredet hat.

    Lies doch bitte noch mal den Grundbaustein-Nr. 1, wo ich finde - alles drin steht. Dies ist der Sinn dieses Forum´s.


    Gruß

    BC

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