Trennung oder nicht- ich bin völlig verzweifelt

  • Hallo Gollum,

    vll die caritas oder andere Familienberatungsstellen in deiner Stadt.

    Ich habe die Erfahrung gemacht,dass,als ich anfing nach Lösungen zu suchen,sich Menschen fanden,die mir weiterhelfen konnten.

    Viel Glück!
    Susanne

  • Hallo Susanne,

    das ging ja schnelle, Danke!
    Auf das Naheliegenste kommt man nicht, da bin ich jede zweite Woche.
    Habe gerade mal auf ihre Webseite geschaut, die machen wirklich sowas.

    Gruß Gollum

  • Hallo Gollum

    Guter nickname. Er bringt es auf den Punkt wohin alles führen kann.
    Ich kann Dir gut nachfühlen da es bei mir ähnlich läuft . Momentan schlafe ich wieder schlecht darum der nachteintrag.

    Caritas und Kirchen haben oft sucht- und Familienberatungsstellen vor Ort. Die erstberatung beim Anwalt für rund 250.- war bei mir nicht auf einen Termin beschränkt . Ich konnte z.b. Per mail nachhaken bis auch fragen beantwortet waren die sich Wochen später ergeben haben.

    Co-la

  • Hallo Gollum,

    bin in einer ähnlichen Situation wie Du und kann sehr gut nachvollziehen, wie es Dir im Moment geht.

    Die Lügen, die fehlende Einsicht, die leeren Versprechungen, all das kann man als Partner eines Alkoholikers nicht auf Dauer mitmachen, ohne selbst krank zu werden. Ich selbst habe es auch noch nicht übers Herz gebracht mich von meinem Mann zu trennen, obwohl ich im Moment keine Hoffnung habe, dass er wirklich etwas ändern will. Auch wenn es Angehörige gibt, die weit Schlimmeres erlebt haben als Du oder ich, so ist die Situation doch sehr belastend und auf Dauer nicht zu ertragen! Und bevor alles schlimmer wird, ist es doch für einen selbst besser, noch rechtzeitig für sich die Notbremse zu ziehen.

    Ich finde es sehr wichtig, dass Du Dich beraten lässt, einige Hinweise hast Du ja schon bekommen. Für das Erstberatungsgespräch darf ein Rechtsanwalt maximal 190 EUR zzgl. MwSt. nehmen, viele Rechtsanwälte liegen aber weit unter diesem Betrag! Vielleicht schaust Du Dich nochmals anderweitig um?

    Ich selbst habe nächste Woche wieder einen Termin bei einer Rechtsanwältin, da ich im Fall einer Trennung evtl. Unterhalt an meinen Mann zahlen müsste (obwohl unser Kleinkind bei mir leben würde).

    Wünsche Dir alles Gute!

    Viele Grüße
    lawyer

  • Hallo Allerseits,

    hatte Mittwoch einen Nervenzusammenbruch und auf einmal ware Rettungssanitäter, Notarzt und Polizei da.
    Muß richtig ein Stück Filmriss gehabt haben, so schnell ging das. War völlig schockiert.
    Hatte mir gerade Sachen rausgesucht, wollte baden gehen und dann zu meinen Kumpel fahren. Irgend jemand muß dann in meinen Gehirn einen Schalter rumgelegt haben. Es sind ein paar Teller zu Bruch gegangen, ich hab wohl ziemlich laut geschrien, war gestern noch heiser.
    Na ja, die haben mir ans Herz gelegt mitzukommen, habe ich auch getan, es war wirklich freiwillig.
    War auch gut so, hatt da ein Gespräch mit den Chefarzt und einer Psychologin und dann konnte ich eigentlich den ganzen Tag machen, was ich wollte. Groß helfen können sie mir nicht hab ein paar Pillen bekommen, damit ich die Sache etwas lockerer sehe.
    Haben dann noch eine CT und alle möglichen Untersuchungen gemacht, ist aber alles Besten. Hätte auch noch länger dableiben können und das hätte ich auch tun sollen, denn der Zuhause erwartete mich wieder das gewohnte Bild.
    Nicht mal an dem Tag hat es meine Frau lassen können!
    Gab einen riesen Krach, wobei ich auch ein paar Sachen gesagt habe, die mir dann leid taten, aber ich war maßlos enttäuscht.

    Insgesamt war die Psychatrie für mich eine positive Erfahrung. Ich war in den letzten Jahren oft in Krankenhäusern, aber immer als Besucher.
    War für mich immer der Horror, wenn ich mir vorstellte Tag und Nacht mir fremden Menschen zusammen zusein.
    Hat mir aber gar nichts ausgemacht- im Gegenteil sofort Anschluß gefunden, hätte ich wirklich nicht gedacht.

    LG Gollum

  • Lieber gollum,

    Ein Glück, dass sie dich in der Psychiatrie im Schnellverfahren wieder zusammenkleistern konnten und du die Angst vor dieser Station verlieren konntest.

    aber


    Hast du dir Gedanken über deine weiteren Schritte gemacht?

    Du weißt, dass du deine Frau nicht vom Trinken abhalten kannst, oder kannst du immer noch nicht daran glauben?)

  • Hallo Gollum,

    ich wünsch Dir Ruhe und Kraft für die nächsten Tage!
    Hat Deine Frau den Notartz gerufen?
    Hast Du dem Chefarzt und der Psychologin von Deiner persönlichen, häuslichen Situation berichtet?
    Wirst Du Dich noch nachbeobachten/checken lassen?
    Ich vermute Du wirst Dich damit befassen, was der Auslöser war, daß Du in diesen Zustand gekommen bist. Wenn ja, dann viel Erfolg. Vielleicht ist sowas ja auch ein Schutzsignal des Körpers, der Seele, damit man vor Ärgerem bewahrt bleibt.

    Alles Gute, Ruhe, Ausgeglichenheit, die Ärzte werden wohl Empfehlungen gegeben haben.
    Rhein

  • Hallo,

    Zitat

    Ein Glück, dass sie dich in der Psychiatrie im Schnellverfahren wieder zusammenkleistern konnten und du die Angst vor dieser Station verlieren konntest.


    War keine spezielle Angst vor der Psychatrie, sondern insgesamt Angst davor Tag und Nacht mit Anderen zusammen zu sein.

    Zitat


    Hast du dir Gedanken über deine weiteren Schritte gemacht?

    Meine Frau will nun doch eine Therapie machen, würde mich wirklich sehr freuen, mal sehen.

    Zitat

    Du weißt, dass du deine Frau nicht vom Trinken abhalten kannst, oder kannst du immer noch nicht daran glauben?)

    Ja, ich mache dummerweise die Erfahrung jeden Tag neu, damit abfinden kann ich mich nicht so richtig.

    Zitat

    Hat Deine Frau den Notartz gerufen?


    Ja, war auch gut so, die Erfahrung hat mein Leben bereichert :lol:
    Ist wirklich ernst gemeint !!!

    Zitat

    Hast Du dem Chefarzt und der Psychologin von Deiner persönlichen, häuslichen Situation berichtet?

    Ja klar, viel machen können sie da aber auch nicht.

    Zitat

    Wirst Du Dich noch nachbeobachten/checken lassen?


    Bin alle zwei Wochen bei der Caritas, fällt diese Woche leider aus.

    Zitat

    Ich vermute Du wirst Dich damit befassen, was der Auslöser war, daß Du in diesen Zustand gekommen bist. Wenn ja, dann viel Erfolg. Vielleicht ist sowas ja auch ein Schutzsignal des Körpers, der Seele, damit man vor Ärgerem bewahrt bleibt.

    Die Wut, der Frust und die Ohnmacht. Die Erkenntniss das ein ganz normales Leben von den äußeren Umständen her durchaus möglich wäre und gleichzeitig das Gefühl, das es immer unerreichbarer wird.
    Es ist jetzt etwas besser, erstens haben sie mir Medikamente verschrieben und zweitens ist mir klar, das so etwas nicht noch mal passieren darf. Dann lande ich vielleicht doch in der "geschlossenen".
    Wobei dieser Gedanke in sich ja vielleicht schon wieder die Gefahr in sich birgt, das ich doch wiedermal ausraste.

    LG Gollum

  • Hallo gollum,

    Ich möchte dich am liebsten rütteln und aufwecken.

    Du hast Medikamente verschrieben bekommen, (Antidepressiva?), damit du deine Situation besser aushalten kannst und deine Frau will nun doch eine Therapie machen, was dich sehr freuen würde, wie schreibst du.

    Worte sind Schall und Rauch - nur Taten zählen!
    Bei den Cos - aber auch bei den Alkoholkranken, da gibt es gar nicht so viel Unterschied. Als Angehöriger handelte ich so lange nicht situationsangepaßt und konsequent, weil ich an einer kaputten Beziehung, die mich auch kaputt machte, mit aller Gewalt festhielt, mein Alki handelte nicht und "wollte" nur Zeit schinden, weil er mit aller Gewalt nicht die Flasche loslassen wollte.

    Nun, deine deiner Frau versprochene Stillhaltephase bis zum Sonntag ist jetzt vorbei.
    Was nun?

    LG Oldie

  • Ich weiß, die wichtigste Erkenntnis für mich war zu erkennen und zu GLAUBEN, dass das, was im Bereich der Trockenen Alkoholiker und im Co- und Angehörigenbereich immer wieder betont wird, wahr ist.

    Niemand kann einen Alkoholkranken von außen trocken legen, niemand kann einen Alkoholiker trocken reden. Erst wenn dieser selbst den Ernst seine Lage und seine tödliche Erkrankung echt einsieht und annimmt, kann er die entscheidenden Schritte setzen.

    Wie ein ernsthaftes Handeln aussieht, habe ich in den Grundbausteinen für Alkoholiker und in den Threads der Trockenen Alkoholiker gelesen. ... und daran maß ich die Worte und Handlungen meines Mannes.

    Es ist leider so und im Wesen der Alkoholkrankheit begründet. Auch wir Angehörige und Co-abhängige müssen kapitulieren vor der Macht der Erkrankung. Erst dann kann der Angehörige zumindest sich selbst retten und - vielleicht - kommt der Süchtige dann zur Einsicht.

    Dazu gehörte aber für mich, dass ich mich besonders mit mir, meinen Gefühlen, meiner Vergangenheit und Kindheit, meinem Selbstwertgefühl, meinen Ängsten und meinen Bedürfnissen auseinandergesetzt habe.

    LG oldie

  • Hallo Gollum,

    dass deine Frau eine Therapie machen möchte ist ja schön, aber sagen kann man viel. Ich bin selbst Trinkerin und erst seit guten 3 Wochen trocken, ich habe auch viel gesagt wenn der Tag lang war.
    Habs versprochen und sofort gebrochen.

    Sie muss es selbst merken dass sie Hilfe braucht und sollte direkt zum Arzt um sich helfen zu lassen. Wie oft ich meiner Familie versprochen habe es sein zu lassen kann ich gar nicht sagen... nur bis ich es machte verging eine menge Zeit.

    Liebe Grüße
    Verena

  • Hallo Gollum,

    wir alle hier hofften auf ein Wunder. Viele wollten ihren Partner nicht verlieren, war er nüchtern doch so lieb und hilfsbereit und ein guter Vater. Doch die nüchternen Zeiten wurden immer kürzer und waren gefüllt mit unserer Angst vor seinem nächsten Schluck, seinem nächsten Absturz.
    Meine Tage waren gefüllt mit Zweifel, mit Enttäuschung, mit Wut (viel Wut!) mit - und das war für mich das schlimmste und lähmenste Gefühl - Machtlosigkeit. Ich habe diese Gefühle immer gehabt, auch wenn mein Mann nüchtern war, denn tief im innern wusste ich ja: er wird es wieder tun. Es gab Zeiten, da war auch ich kurz davor, Antidepressiva zu bekommen - mein Mann tat mitleidig und trank erstmal heimlich einen drauf.
    Seit ich anerkannt habe, dass die Sucht stärker ist, als der Wille meines Mannes und das jedes flehen und betteln und wünschen und auf Wunder hoffen ein sinnloser Kraftaufwand ist, haben auch andere Gefühle wieder Platz in meinem Leben bekommen!

    Ich war auch darauf angewiesen, dass mein Mann unser Haus verläßt, denn es ist an meine Arbeit gekoppelt. Er ist auch nicht recht freiwillig gegangen. Notfalls hol Dir Unterstützung und pfeif auf die Menschen, die nicht verstehen, was Du tust. Du tust es für Dich - für ein lebenswertes Leben für Dich! Und wer das nicht verstehen will oder kann, der solls eben bleiben lassen. Du brauchst deren Zuspruch nicht.
    Glaub mir, hier verstehen Dich alle mehr als gut.

    ich wünsche Dir viel Kraft in nächster Zeit, schau gut auf Dich, sonst bist Du bald in der Psychiatrie und Deine Frau trinkt zuhause erstmal einen auf Dich und darauf, dass endlich keiner mehr an ihrem Trinkverhalten rummeckert. Krass? Es wäre doch aber so, sei ehrlich...

    Taale

  • Hallo Allerseits,

    vielen Dank für die Antworten!

    Am Montag sind wir in einer Klinik, da soll sich entscheiden, wie es weitergeht.
    Einerseits habe ich etwas Hoffnung, andererseits traue ich der Sache überhaupt nicht. Meine Frau nimmt mich sicherlich nicht zum Gespräch mit rein und ehe ich da nichts schriftlich sehe, wann und wo es losgeht glaube ich überhaupt nichts.
    Sie müßte ja erst mal eine Entgiftung machen und die soll in einer Tagesklinik stattfinden?????
    Sie erzählt immer was anderes, für mich zählen nur noch Taten.

    Gruß Gollum

  • Hallo Gollum!

    Zitat

    Meine Frau nimmt mich sicherlich nicht zum Gespräch mit rein und ehe ich da nichts schriftlich sehe, wann und wo es losgeht glaube ich überhaupt nichts.

    Es ist das gute Recht deiner Frau alleine das Gespräch zu führen, es ist ihre Krankheit und sie ist dafür verantwortlich.

    Zitat

    Sie erzählt immer was anderes, für mich zählen nur noch Taten.

    Genau ... es zählen Taten dein Part ist zu handeln dass es dir besser geht wenn die Taten ausbleiben sollten.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo Golum,

    Wenn ich Dich so lese denke ich dass Du wirklich Dein Denken,Wissen und tun
    für Deine Frau verwendest :roll:

    Und Du,wo bist Du ?

    Schau zu Dir....!!!! Schau auf DEIN LEBEN!!

    Hast Du noch irgendwo in einer Ecke etwas Selbstvertrauen? Dann nimm es und erlaube ihm zu wachsen!! Mit einem gesunden Selbstvertrauen hast Du viel mehr Kraft.Dann musst Du nachher nicht alleine zu Hause sein,Du kannst Kontakte knüpfen,Deine Hobys aktivieren oder welche entdecken.

    Ich finde es sehr gut,dass Du bei einer Therapeutin bist,sie kann Dir sicher helfen am Wiederaufbau DEINES Lebens!

    Halt die Ohren steif!
    Am Montag drücke ich Dir fest die Daumen.

    ichbinda123

  • glüg auf sweg

    Zitat von sweg

    Soll ich mich an diesen Thread ran hängen oder einen neuen Beitrag aufmachen?

    mach n neuen auf - sonst wird das zu verwirrend.

    n kraftpäckl und sorg dafür, dass es dir gut geht.

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo,

    Zitat

    hoffe mein daumendrücken hat geholfen.
    Wird deine Frau nun eine Entwöhnung machen?

    Ja, sie war eine Woche zur Entgiftung in der Klinik und wartet jetzt auf den Termin für die Therapie. Ist auch noch trocken und will die Therapie auch wirklich machen.
    Hat sich sehr zum Positiven verändert und ich habe wieder etwas Hoffnung.

    LG Gollum

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