Ich wuensche mir, wieder frei zu sein.

  • sorry hab n bischen konfus geschriebn, da ich grad aufm sprung/in eile bin....hab emanche sätze nicht gelöscht, die ich löschen wollte....ich hoffe du blickst in meinem chaos durch ;)

    Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass es einen Sinn hat - egal wie es ausgeht.

  • Ich nochmal.
    Ich denke manchmal wird hier bei uns Angehörigen was verwechselt mit dem Verhalten der Alkoholiker.
    Ich versuche das mal zu erklären.
    Ein Alkoholiker oder sonstiger stoffgebunden Abhängiger Muß der Stoff (das Suchtmittel) meiden.
    Bei uns ist das Suchtmittel ein Mensch(Partner/Angehöriger)!!
    Verändern wir nicht unsere Sichtweise etc müßte das ja im Umkehrschluss bedeuten ,,alle Menschen ,, potentielle Partner /Angehörige,,zu meiden .
    Das kann nicht unser Weg sein,oder?
    Wir müssen lernen unsere Grenzen zu spüren ,sie zu halten.
    Uns selbst lieben und wichtig nehmen,nichtmehr den anderen zum Maß aller Dinge zu machen uvm.
    wenn wir das schaffen ,verändern wir uns und dann stellt sich schnell heraus welche Menschen noch wieviel Platz in unserem Leben haben können.
    Das passiert dann automatisch, ist wie nach einer Diät,man braucht dann eine andere Klamottengröße und muß sich nicht wie vorher in was reinklemmen was nicht passt nur um sagen zu können hey ich trag Größe 38(wenn ich 44 benötigen würde damit es gut aussieht und nicht klemmt)
    Schaffen wir das nicht und wir quälen uns ,,nur,, den aktuellen xy (Angehörigen ) etc aus dem Herzen, haben wir nichts gelernt und garantiert ,,passiert,, uns wieder derselbe Typ Mensch.
    So fehlgeleitet kann man den aktuellen ,,Störfaktor,, auch gleich behalten(wie zu eng gewordene Kleidung)!!!
    Also sinnbildlich entweder ne Diät oder andre Kleidung kaufen.
    Ich hoffe ich habe das jetzt nicht zu verdreht aufgeschrieben.
    Liebe Grüße R..

  • Hallo time,

    was hast du denn kurz davor gefühlt, bevor du ihn angerufen hast?

    und wie fühlte es sich währenddessen an und danach?

    wie ging es Dir in den Momenten?

    Ich würde ihm jetzt die Dokumente schicken und dann ist der Kontakt technisch erstmal wieder abgehakt.

    Vielleicht willst du nicht wirklich eine Forumpause, und wenn, warum nicht, das ist ja Deine Entscheidung. Vielleicht willst Du Dich einfach etwas zurückziehen und für Dich gucken, was da genau passiert ist. Manchmal mag man sich ja nicht mitteilen.

    Aber schämen brauchst du dich nicht, sowieso nicht und hier erst recht nicht.

    Gruß
    Rhein

  • Hallo ihr Lieben,

    vielen Dank für eure Beiträge, ich werde darauf antworten, sobald ich das Gefühl habe, es ist ok für mich selbst.

    Gerade denke ich, ist die Schreibpause etwas, was ich brauche, und genauso brauche ich glaube ich sowas wie eine Gedankenpause.

    Ich habe lange Zeit gegen mich selbst angekämpft, woran ich nun letzte Woche gescheitert bin. Das muss ich erstmal sacken lassen, mich selbst mit genau diesem "Fehler", den ich letzte Woche gemacht habe, annehmen lernen ohne daran zu verzweifeln.

    Ich wünsch euch eine gute Zeit!

    Mit vielen herzlichen Grüßen

    Miriel

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Hallo ihr Lieben.


    @ Renate

    danke für deine Worte. Leider hast du deinen Thread hier geschlossen, würde gerne verfolgen, wie es dir geht. Hoffe doch gut!?
    Ja, Grenzen zu spüren und diese auch einzuhalten, das ist wichtig. Und ich kann schon sagen, dass ich das aufjedenfall um einiges besser kann als vorher. Ich kann mich auch meinen Sachen widmen, selbst wenn XY mir eine Nachricht geschrieben hat oder auch bei Skype online kommt. Ich bin fähig geworden in dem Moment für mich zu entscheiden, das funktioniert nicht immer perfekt aber meistens schon. Und dann weiß ich eben, ob ich das nun will oder nicht, ob das grad gut für mich ist oder nicht. Und ganz oft entscheide ich dann eben (z.b. aus dem Grund, dass ich grad an meiner Arbeit schreibe), dass ich bei Skype offline gehe, oder ihm eben nicht zurückschreibe, weil ich eben keine Zeit habe. Früher wäre das keine Option gewesen, da hätte ich meine Bedürfnisse nicht gespürt und hätte ihn vor ALLES gestellt. Es funktioniert wie gesagt nicht immer.

    Und klar, müsste ich mir die Frage garnicht stellen, wenn ich ihn erst gar nicht mehr kontaktiert hätte. Aber das habe ich getan und mit der Situation so wie sie gerade ist, muss ich umgehen. Weil ich weiß, dass ich es gerade (auch in Verbindung mit meiner Studienarbeit) nervlich noch weniger aushalten würde, jetzt den Kontakt wieder abzubrechen. Ich denke nicht, dass ich es durchhalten würde. Und deshalb lege ich meinen Fokus gerade darauf, mit der Situation wie sie nun ist, so umzugehen, dass es mir trotzdem gut geht.

    Auch wenn sich das vielleicht blöd anhört, ist es fast schön, zu merken, dass ich sehr wohl meine Bedürfnisse spüren kann (im Bezug auf XY) also eben z.B. dass ich eigentlich grade kein Gespräch möchte oder auch, dass es völlig ok ist, ihm NICHT zu antworten und nicht sofort in die Presche zu springen (sagt man das so? ) wenn er zuckt.

    Was ich auch spüre, abgesehen von den Grenzen, ist, dass ich mir die guten Gefühle bei XY abholen will, in diese Falle tappe ich immer wieder. Und versuche auch da, bewusster zu sein.

    Aber vielleicht ist das auch alles Quatsch, was ich hier rede und ich kann nur so "stark" reden, weil ich eben grade wieder im Kontakt zum Suchtmittel bin und mich deshalb "in Sicherheit" wäge?!

    Mh.

    @ Liesele

    Dass ich innerlich noch nicht bereit bin, loszulassen, ja ich denke, dass das so ist und ich auch deswegen in so einem enormen Kampf gegen mich selbst war, als ich keinen Kontakt zu ihm hatte. Ich konnte mich zwar von dem schlechten Kontakt mit ihm erholen und mich auch von dieser emotionalen Abhängigkeit ein wenig lösen, war aber im ständigen Konflikt mit mir selbst und im Zweifel darüber, ob ich meine Entscheidung nicht irgendwann bereuen werde.

    Aber inwiefern diese Gefühle eben nur Co. sind oder eben doch zu mir gehören, das weiß ich nicht genau.

    @Herze

    Danke für deine Worte :)

    Es ist halt trotz allem schwierig, wenn man vor sich selbst das Gefühl hat, man ist gescheitert. Dieses Gefühl hatte sich nach dem "Rückfall" sehr sehr stark bei mir eingestellt, so dass ich mich innerlich sozusagen selbst "bestraft" habe mit Verachtung. Das war ziemlich schwierig aus diesem WirrWarr heraus nochmal klarer auf die Situation schauen zu können und diese ein wenig gelassener reflektiern zu können. Weil ich es mir auch nicht schön reden möchte. Und natürlich sind wir alle unterschiedlich und auch wie Renate gesagt hat, heißt dieses Forum nicht "verlasse den Partner" sondern es geht ja viel viel stärker darum, dass wir lernen uns selbst zu spüren und vor allem zu lieben und eben danach auch zu handeln.

    Denn wenn wir das lernen, dann ist die logische Konsequenz, dass wir uns Dinge, die uns schlecht tun, eben einfach nicht mehr antun!

    Und ich glaube zu spüren, dass ich das aufjedenfall ein wenig gelernt habe. Auch wenn ich XY noch nicht losgelassen habe. Ich will dies nicht als "Schande" ansehen müssen.

    Und ja, das Schreiben hilft mir sehr und ich habe mich zurückgezogen und nicht mehr geschrieben, weil ich dachte, dass sich dann vielleicht alles irgendwie von selbst "löst" und "klärt" und meine Gedanken weniger werden und ich glaube, es ist auch so eine Art Verdrängung, die ich da betrieben habe...mmh aber gut. Ja, du sagst, ich soll nicht s ohart zu mir selbst sein... das stimmt wohl..Ich darf mir auch selbst Dinge zugestehen, wenn ich sie in dem Moment eben so brauche wie ich sie mache. Alles natürlich in einem gewissen Rahmen...

    Rhein

    Danke für deinen Beitrag.

    Ich glaube, bevor ich ihn anrief habe ich das kurz durchgeplant. Also sowas wie "ich rufe jetzt an und rede mit ihm".. Ich habe auch zuerst angerufen und nichts gesagt und wieder aufgelegt. Und dann nochmal angerufen und dann was gesagt.

    Ich glaube, der Impuls war da und dann habe ich in dem Moment alle Dinge, die dagegen sprechen einfach vor mir selbst "weggerechtfertigt".. So in etwa. In dem Moment als ich ihn anrief, ging es mir eigentlich recht gut. Ich war im Park, in der Sonne, hatte meine Bücher für die Arbeit mit und leckere Sachen zum Essen dabei. Also nicht unbedingt eine typische "Rückfall" Situation könnte man sagen.
    Ich weiß nicht so ganz, was mich dazu bewegt hat (mal abgesehen von dem ganzen Blödsinn mit den 50 Euro), aber ich erinnere mich, dass ich in dem Moment und auch kurz vorher mir sehr bewusst war darüber, dass es "falsch" ist oder auch sowas, dass ich jetzt das "Verbotene" tue, wenn ich es tue und dass ich damit alles ändere und es dann nicht mehr rückgängig zu machen ist und ich damit sozusagen meinen "Schwur breche", mich selbst verrate, etc.

    Solche Gedanken waren das glaube ich. Das heißt, ich habe diese Kontaktaufnahme zu ihm wie eine Sünde behandelt, die ich dann im Anschluss an diese Gedanken auch begangen habe.

    In dem Moment als ich dann mit ihm sprach war ich zu Anfang nur wütend auf ihn, auf das was er gesagt hat, ich war super reserviert und kalt zu ihm und konnte das noch gut kontrolliern, dachte auch da noch, dass ich im nächsten Moment das Gespräch auch wieder beenden kann und plante das auch. Aber ich kam schnell in dieses Gefühl hinein, dass ich das Beenden des Gesprächs mir wieder wie ein schwerer Schritt vorkam und schwupps war ich wieder in diesem Gefühl, dass ich es schön fand ihn zu hören und wir auch darüber redeten, wie es uns so geht und auch miteinander lachen konnten.

    Verrückt. Und wenn ich das so aufschreibe, wird mir bewusst, was da für Mechanismen abzulaufen scheinen. Oder sind es einfach die Gefühle?

    ______________________________________

    Es gibt nichts zu erzählen, außer dass ich im Endspurt meiner Studienarbeit bin und der Kontakt zu XY sich in einen sporadischen E-Mail Kontakt verwandelt hat.
    Es gibt mir die Möglichkeit zu entscheiden ob ich antworte oder nicht, mal tue ich es, mal nicht. Fühle mich damit weitaus ungezwunger als vorher, aber damit mache ich mir was vor.

    Ich habe eine Tür geöffnet, die zu schließen mich wieder Kraft kosten wird. Und dann immer wieder der Zweifel, ob es nun nicht doch anders ist.

    Ob er trinkt oder nicht, weiß ich nicht. Ich frage nicht nach, ich habe ihm nur gesagt, dass diese Fragen in meinem Kopf geblieben sind.

    Trotz des Kontaktes schaffe ich es, meine Grenzen zu erkennen, mal mehr, mal weniger und diese auch einzuhalten. Aber das alles vor dem Hintergrund, dass der Kontakt eben wieder da ist und ich es nicht geschafft habe, ihn wieder einzustellen bisher.

    Die Hoffnung, er könne es doch einsehen und doch was tun, lebt wieder auf. Auch wenn wir garnicht darüber reden.

    Letzte Woche hatte ich einen Moment, in dem ich merkte, dass mein Blick plötzlich wieder ganz auf ihn gerichtet war. Da habe ich den Kontakt dann bis auf ein Minimum heruntergefahren (Wir haben vorher auch mal geskyped) Das zu spürn war gut und wichtig. Aber ich denke ich mache mir was vor ,wenn ich das als positives Ereignis ansehe.

    Ich kann mein eigenes Verhalten nicht einordnen.

    Ich schreibe euch das alles, weil ich auch weiß, dass es nichts bringt, die Tatsachen zu verdrängen und das mache ich, indem ich es keinem mitteile, was ich grade tue.

    Danke für all eure Beiträge.

    Danke fürs Lesen, es tut mir gut, dass ich mir heute einige Dinge von der Seele schreiben konnte.

    Ich wünsche euch einen guten Tag!!

    Mit vielen lieben Grüßen Miriel

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Hallo Miriel
    Bei mir ist in den letzten Wochen so viel passiert.
    Im Febuar hatte ich 2 Todesfälle in der nahen Familie.
    Im März starb die Mutter meines xy und er stand wieder vor meiner Tür.
    Kurzer Kontakt,den ich aber wieder beendete weil er immernoch soff.
    Dann nach Ostern seine Ankündigung zum Entzug zu gehen ,dort ist er inzwischen .
    Wir haben Kontakt und es tut sich bereits einiges.
    Es sind positive Veränderungen und ich merke das auch ich mich verändert habe.
    Wir sprechen viel und die Gespräche haben Inhalt.
    Die Todesfälle auf beiden Seiten haben wohl auch dazu beigetragen.
    Man hat so klar die Endlichkeit des Seins vor Augen!!
    So hatte im nachhinein irgendwie alles seinen Sinn wenn ich auch manchmal dachte ,das schaff ich alles nicht.
    Mal sehen wie es weitergeht.
    Ich sehe meine Grenzen und kann sie halten ,das Miteinaner ist jetzt schon ein anderes als vorher und läßt Platz für Hoffnung.
    Liebe Grüße R..

  • Hallo liebe Renate,

    diese Worte von dir freuen mich unglaublich!
    Es ist so schön zu hören, dass nachdem DU dich alleine so viel vorwärts bewegt hast, sich auch bei ihm was bewegt und ihr euch nun sozusagen gemeinsam bewegt.

    Deine Grenzen zu sehen und sie einzuhalten, das ist wohl überhaupt der zentrale Punkt, an dem es gilt zu arbeiten, in Bezug auf alle Bereiche.

    Sich selbst zu spüren.

    Ich wünsche dir, dass es dir gut geht und du im Kontakt zu deinem XY Freude bewusst empfinden kannst.

    Ich drücke dich!

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Danke Time

    Nah bei sich zu bleiben ist wohl wirklich der einzige Schutz den man haben kann.
    Ich beobachte die Veränderungen genau ,ist auch irgendwie spannend,denn ich hatte xy noch nie vorher längere Zeit trocken erlebt.
    Nun muß ich schauen wieviel ist er wirklich selbst und wieviel Einfluß hatte der Alkohol auf sein Wesen /Verhalten in der Vergangenheit.
    Ist vieles neu und anders ,schon die Art der Gespräche.

    LG R..

  • Renate,

    es hört sich schön an. Gut. Und vor allem nicht belastend.

    Ich kann nicht behaupten, dass es mit meinem XY an dem Punkt wäre.

    Und ich merke vor allem sehr oft, dass das Negative nur in meinem Kopf stattfindet und er dazu eigentlich garnichts beiträgt.

    Ich merke durch den Kontakt mit XY gerade, dass ich erst am Anfang MEINER Heilung bin und es wird mir mehr denn je bewusst, dass es nicht nur um SEINE Heilung geht und nie ging.

    Ich freue mich für dich, dass ihr an diesem Punkt nun seid und Gespräche wieder stattfinden können, vielleicht sogar auf gleicher Ebene.

    Sorg für dich!

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Hallo ihr Lieben,

    gestern war ein Tag, an dem ich wieder deutlich meine Grenzen gespürt habe.

    Gestern haben wir seit längerem wieder bei Skype miteinander gesprochen. Nach kürzester Zeit entstanden Diskussion, es ging NICHTum Alkohol. Es ging einfach um... um was ging es eigentlich? Missverständnisse, Unverständnis, alles mögliche.. ein Kampf, wie im Ring. und wie früher. Und das hatten wir ja schon tausendmal, plötzlich war es wieder wie eh und je. Ob er nun getrunken hatte oder nicht, kann ich nicht mal mehr sagen, ich denke nicht, aber es wird mir auch klar, dass es überhaupt nicht den geringsten Unterschied machen würde, ob ja oder ob nein. Versteht ihr was ich meine?

    Unabhängig all seiner Probleme oder was auch immer er gerade tut. Ob er nun weitersäuft oder nicht, was ich nicht weiß, da ich ihn nicht frage und es nicht mitkriege. ICH kann keinen normalen Kontakt zu ihm haben, weil ICH es nicht kann. Es ist da auch völlig egal, was er tut.

    Nur EMails zu schreiben war für mich völlig ok, aber sobald wir miteinander reden und da Kräfte beginnen zu wirken, Gefühle, hochkommende Erinnerungen, Ängste, dem bin ich nicht gewachsen. Und das habe ich gestern wieder aufs Neue gespürt.

    Ich liebe es mit ihm gute Gespräche zu haben und mit ihm zu lachen. Aber es ist zerstörend, sobald negative Dinge mit ins Gespräch kommen, merke ich, wie sich bei mir alles zuzieht, das kann nur ein Satz von ihm sein, z.B. Dass sein bester Freund sich länger nicht gemeldet hat und er irgendwie davon enttäuscht ist.

    Ein Satz, banal, bei dem sich bei mir alles umdreht. Und sofort eine Kettenreaktion geschieht.
    Und diese Kettenreaktion hat immer das Wort "Alkohol" am Ende als "der Grund für alles" stehen.

    Aber das liegt meiner Meinung ja auch mit daran, dass wir das Thema Alkohol eben nun auch ziemlich außen vorlassen. Und es aber bei mir völlig präsent ist.

    Meine Mitbewohnerin hat mir gestern eine Flasche alkoholfreies Bier mitgebracht. Eine Sorte, die ich früher gerne getrunken habe, etwas mit Limogeschmack. (hier keine Markennamen und so :) ) Ich glaube wirklich, dass sie es total lieb meinte, sie hat sich dabei glaube ich nichts gedacht. Aber ich fand es geschmacklos und musste mich in meiner Reaktion total zusammen reißen, als ich die Flasche sah, sie hat das auch gemerkt. Und ich habe ihr dann später gesagt, dass ich nicht glaube,d ass ich es trinken kann.
    Und so ist es.

    Ich bin krank. Und ich muss heilen. Ich WILL heilen.

    Ich habe MEINE Baustellen, die ich klären muss, und die hängen ja nicht nur mit Alkohol zusammen.

    Aber Fakt ist, im Kontakt zu ihm, vor allem im verbalen Austausch mit ihm, kommen unendlich viele Gefühle und Ängste hoch, die ich nicht verarbeitet habe. Und das zeigt mir, dass es nicht geht.

    Und das liegt nicht mehr an der Tatsache, ob er nun Alkohol konsumiert oder nicht. Sondern das liegt in mir drin. Ganz tief.

    Natürlich frage ich mich, ob es anders wäre, wenn er mit mir reden würde, wenn er mir sagen würde, er macht was, er trinkt nicht mehr und macht eine Therapie oder sonstiges. Aber das sagt er nicht. Und ich erwarte das auch nicht mehr, da es darum nicht mehr geht.

    Aber worum geht es dann? Der Kontakt zu ihm ist in diesem ganzen WirrWarr eben völlig sinnlos und macht es mir nur hundertmal schwerer zu heilen.

    Dennoch bin ich froh, dass ich diese Erkenntnisse so klar vor Augen habe, die ich so nicht hatte, als ich keinen Kontakt zu ihm hatte. Vielleicht bild ich mir auch das nur ein. Aber ich hatte in der Zeit als Funkstille war, sehr viele Zweifel. Dachte immer wieder, dass doch alles gut sein könnte, wenn er nun anrufen würde und mir sagen würde, dass er es verstanden hat mit dem Alkohol.
    Er sagte es nie. Auch nicht als er bei mir vor der Tür stand. Und das ist auch gut so. Denn die Angst, es könnte nicht stimmen, wäre dann das erste, was ich spüren würde.
    Als ich keinen Kontakt zu ihm hatte, habe ich vieles wieder angefangen zu idealisieren, und glaubte, dass nur ER es verstehen müsste.

    Er hat sich verändert, so finde ich, ob er nun weitertrinkt oder nicht. Er ist klarer geworden und unabhängiger von mir, was ich sehr positiv finde. Er macht sein Leben nicht mehr davon abhängig, ob ich meine Nummer nun ändere oder nicht. Das zu wissen, macht mich frei, aber gibt mir auch gleichzeitig das Gefühl, dass es nun doch nur an MIR liegt, ihn freizugeben.

    Fakt ist. Sprechen mit ihm ist manchmal schön. Aber Fakt ist auch, ich bin nicht bereit, nicht fähig, diesen Kontakt so zu haben, die Wunde ist zu tief, die Fragen sind zu viele, das "Trauma" ist da und ich bin nicht geheilt. Vielleicht werde ich es in Bezug auf einen Kontakt zu ihm nie sein.

    Mh.

    Meine Gedanken heute.

    Danke fürs Lesen.

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • huhu miriel,

    ich hatte auch diesen einen letzten, kurzen, aber heftigen rückfall gebraucht um zu erkennen daß es für mich schlicht nicht möglich ist, weiter mit ihm kontakt zu haben. weil es mir nicht gut tut!

    ich hatte damals gesagt daß ich ihm nur gegenübertreten werde wenn er nüchtern ist und er hat sich auch tatsächlich daran gehalten. aber ich habe gemerkt was es für eine anstrengung für ihn war.
    auch hatten wir etliche verabredungen, die er dann mehr oder weniger kurzfristig absagen mußte weil er doch nicht anders konnte als zu trinken. das war alles andere als schön und ich habe endgültig eingesehen daß es keinen sinn hat.

    dann habe ich ihn gebeten, mich in dem sozialen netzwerk, über das wir am meisten kontakt hatten, zu blockieren. dadurch daß er mich blockiert hat, kann auch nur er die blockierung wieder rückgängig machen und ich weiß daß er das niemals tun wird.
    seine handynummer habe ich mir nie gemerkt und aus meinem handy gelöscht.
    also wäre die einzige möglichkeit ihn zu kontaktieren ein brief oder ein besuch. einen brief hatte ich mal geschrieben, ihn aber zum glück nicht abgeschickt. und einfach dort auftauchen würde ich niemals!

    mit anderen worten: das thema ist durch! ich bin ihn endgültig und für alle zeit los! ich bin endlich frei und das tut mir so unbeschreiblich gut. ich freue mich immer wieder aufs neue darüber daß ich mir all die gedanken und sorgen nicht mehr machen muss und mich endlich ohne einschränkungen auf mich und natürlich auf mein ("unser" kann man ja nun wirklich nicht sagen) kind konzentrieren kann.

    der kontaktabbruch war das beste was ich tun konnte und ich bin zutiefst dankbar für diese einsicht!

    gruß pintura

  • Liebe Miriel,
    wie geht es Dir momentan????
    Liebe Grüße
    Herze

    Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass es einen Sinn hat - egal wie es ausgeht.

  • Hallo ihr Lieben.

    pintura

    Ja, es ist schon so, dass es so ist, dass ich ihn weder betrunken erlebe, oder irgendwie sonst nähere Berührungspunkte zustande kommen. Und ich aber trotzdem spüre, dass es einfach nicht stimmt irgendwie. Und ständig stelle ich mir Fragen, wozu das Ganze. Und ich komme immer wiede rzu dem Ergebnis, dass es vermutlich keinen tieferen Sinn hat, was ich(wir) gerade machen.

    @Herze

    Danke für deinen Eintrag :)

    Mir gehts grade relativ gut, ich habe am Dienstag meine Studienarbeit abgegeben, das war ziemlicher Stress. Ich habe eigentlich mit allem rechtzeitig angefangen etc. Aber mein Perfektionismus hat mir letztendlich beschert, dass ich vor der Abgabefrist 48 Studnen wach war und völlig fertig mit der Welt. Aber davon hab ich mich im LAufe der Woche erholt und bin total froh, dass ich nach drei Monaten meine freie Zeit auch wieder richtig genießen kann. Bin übers Wochenende heimgefahren und das das erste Mal seit langem ohne schlechte Gefühle...
    Hab mein Patenkind (6 Wochen alt) besucht gestern, meine Mama, Oma, eine Freundin und meinen Papa sehe ich heute.

    Und ich muss sagen, mich bringt es grade garnicht raus, die Sache mit der Familie.

    Aber vielleicht trügt der Schein. Denn ich habe auch seit einigen Wochen wieder Kontakt zu meiem XY. Seitdem ich ihn kontaktiert hatte, hat sich ein regelmäßiger EMail Kontakt entwickelt und ca. einmal in der Woche skypen wir auch mal. Ich schreibe das hier so daher, aber ich weiß im Grunde, dass es fatal ist und ich voll in meiner CO-Abhängigkeit lebe.
    Der Kontakt zu ihm schränkt mich nicht ein und ich kann nicht sagen, dass es mir schlecht tut. Rede ich mit ihm und ich merke meine Grenzen, dann sage ich das direkt und unterbreche dann auch das Gespräch. Das Thema Alkohol kommt immer wieder auf und ich versuche dann ganz klare Dinge zu sagen, die nichts mit zusammenkommen etc. zu tun haben.
    Immer wieder fühle ich "Trigger", die ich ihm dann auch mitteile und die ich dann vermeide. Z.B. wenn er anfängt über Probleme zu reden und da dann detailliert wird und irgendwelche wirren Sachen sagt, sage ich ihm klar, dass das Seins ist und ich es nicht wissen will.

    Alles in allem weiß ich aber, dass es so nicht weiterlaufen kann und mir auchfür meine Zukunft nichts bringt. Irgendwann wird vermutlich wieder der Punkt kommen, an dem ich den Kontakt abbrechen will/muss oder wie auch immer.
    Und das ist natürlich auch gegenüber ihm total daneben (oder?)
    Was mich sehr traurig macht, ist, dass er schon sagt, dass er darauf vorbereitet ist, dass es jederzeit passieren könnte, dass wir nie wieder reden, wei lich ihm das ja beigebracht hätte und er gelernt hat, dass er damit klar kommt.

    Eigentlich ja gut, aber es nervt mich, dass ich eben in all der Zeit meine Glaubwürdigkeit verloren habe, eigenverschuldet, und deshalb nun eigentlich völlig egal ist, was ich tue.

    Mh.

    Ich nehme mir alle Rechte raus, schreibe ihm zurück, wenn ich Lust habe, oder eben nicht. Jetzt wenn ich zuhause bin, melde ich mich garnicht und bin auch was das angeht, völlig entspannt, habe keinen Drang ihn zu kontaktiern oder so etwas. Ich denke, ich mache mir selbst was vor. Er ist nun wieder "da" und das beruhigt mich irgendwie vermutlich. Dabei ändert es garnichts.

    Verstehst du?

    Mit vielen lieben Grüßen

    Miriel

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Hallo Miriel

    Zitat

    Er ist nun wieder "da" und das beruhigt mich irgendwie vermutlich.

    da mußte ich gerade an einen trockenen Alkoholiker denken, den ich kenne.
    Der hat seit ca. 10 Jahren einen leeren Kasten Bier im Flur stehen. Die Flaschen sind wirklich vor 9 Jahren abgelaufen nach Haltbarkeitsdatum (er hat sie mir gezeigt). Er behauptet daß dieser Kasten einfach da bleiben müßte. Immer wenn er ihn wegschaffen wollte, bekam er Saufdruck.
    Er braucht diesen leeren Kasten, dann ist alles gut.

    Was ich damt sagen will: Es sind Dinge im Gehirn, die wir nicht ganz verstehen. Schwierig ist nur, wenn Dein "Kasten" irgendwann wieder Macht über Dich gewinnt. In der Form, daß Du an seiner Anwesenheit hängst und damit manipulierbar wirst.

    Daß Du mit seinen Gefühlen recht egoistisch umgehst ist zwar nicht sehr
    rücksichtsvoll - aber er ist dafür verantwortlich seine Grenzen zu ziehen, wenn ihn das kränkt. Da mußt Du Dich nicht verpflichtet fühlen.

    Ich wünschte mir auch manchmal mit XY noch so gut Freund sein zu können und von ihm zu hören, wie es gerade geht. Aber o weh, wenn das in Erfüllung ginge. Ich wäre mit seinen Problemen doch am hirnen.

    Wie könnte Dein Leben einen Flügelschlag in die Freiheit machen?

    LG Nys

  • Hallo Miriel!


    Das ist jetzt mein Gegenbesuch. :)

    Ne, ist nicht daneben, dass man irgendwann mal auch nicht mehr mit wem redet ist normal, sonst wären wir ja wohl alle mit unseren Kindergartenfreunden liiert.

    Schreibst du nur dem einen Mann?

    Und wenn ja warum?

    Liebe Grüße

  • Hallo liebe Miriel,

    nun habe ich doch mal ein wenig bei dir Quergelesen.
    Das liest sich alles so interessant und spannend. Teilweise nicke ich über deine Erkenntnisse auch mit dem Kopf und kann deine Gefühle auch komplett nachvollziehen.
    Dieser innerliche Kampf dem man da mit sich ausfightet - ja, das kenne ich nur zu gut.
    Zu meinen Ex habe ich keinen Kontakt mehr und das schon eine für mich lange Zeit.
    Heute Morgen habe ich eine alte Nachricht von ihm gefunden... ich hatte diese ausgedruckt.
    Zu dem Zeitpunkt befand er sich gerade frisch aus der Entgiftung und was hatte sich geändert - nichts, wirklich garnichts.
    Er war verletztend und voller Groll.
    Im Grunde hatte ích bereits im letzten Jahr damit abgeschlossen und konnte dennoch keinen Schlussstrich ziehen. Bis zum letzten Tag 2012 - da hatte er mich gerade zu Silvester alleine gelassen.
    Der letzte Rest meines Selbstwert war es wohl der mich dazu brachte zu gehen.
    Ich war hier im Forum nahezu ständig unterwegs und versuchte irgendwie die Tage rumzubringen.
    Die ersten Tage sprach ich nur von ihm ... aber nie von mir. Mittlerweile gibt es wieder vermehrt ein ich.
    Dennoch bin ich weit entfernt gesund zu sein. Ich bin Co und das seit meiner Kindheit. Nun darf ich es mit Glück bald aufarbeiten.
    Da sind Dinge in meinen Kopf ... "ich bin es nicht wert geliebt zu werden, wer will mich denn schon?, wozu das alles? - könnte ich doch endlich sterben".
    In mir ist manachmal viel Dunkelheit und wenig Licht.
    Immer schwingt ein wenig Melancholie mit und selbst jetzt wo ich doch meist Glücklich sein sollte ändert es sich nicht.
    Nun geht es nicht mehr um den Mann sondern nur noch um mich.

    Viele sind hier mittlerweile verschwunden und auch ich finde mich teilweise mit den Kopf woanders wieder. So vergeht auch viel Zeit.
    Der Kummer über die Zeit mit meinen Ex ist verschwunden und nur noch selten kommen mir wieder Erinnerungen in den Sinn. Die kann ich jedoch aus der Distanz betrachten.
    Zu gehen ist sehr schwer und kostet nun mal Kraft. Gerade wenn man wenig Menschen in der Nähe hat tut eine Trennung weh. Zu sehr fühlt man dann Einsamkeit und diese zermürbt und macht auch schwach.
    Wenn du das nächste Mal hier schreibst bin ich schon sehr gespannt was du zu berichten hast.
    Wie wird dein Status dann sein?

    LG

    S.

  • Hallo ihr Lieben,

    danke für eure Beiträge.

    Nys

    Ja, es ist wirklich so. Es beruhigt mich, es gibt mir irgendwie ein wenig "Halt", dass er wieder da ist. Aber genau das ist ja die Abhängigkeit, oder?

    Ja, meine eigenen Grenzen und meine Bedürfnisse sind mir wichtiger geworden als seine. Aber dennoch heißt das nicht unbedingt, dass Kontakt zu ihm das Beste ist. Sicherlich nicht. Ob nun richtig oder falsch, weiß ich nicht.
    Ein Flügelschlag in die Freiheit. Ich vermute fast, der einzige Weg in die wirklich Freiheit ist noch immer nur komplett ohne ihn.
    Ich fühle mich gerade nicht gefangen, und auch nicht belastet durch den Kontakt. Wobei es doch teilweise immer wieder Momente gibt, die ich sicher nicht hätte, wenn ich keinen Kontakt zum XY hätte.

    schnuffig

    Schön, dass du hier vorbeischaust :) Ich konnte deinen Eintrag nicht so richtig verknüpfen, habe nochmal nachgelesen, bei dir und bei mir, aber ich habe irgendwie nichts gefunden, was sich darauf bezieht, ob es schlecht oder gut ist noch mit Ex-Partnern zu schreiben oder Kontakt zu haben...

    Einen intensiven Kontakt, also regelmäßig und auch ab und zu zu skypen habe ich nur mit meinem XY.

    Ungefähr alle drei Monate schreibe ich mal eine E-Mail mit einem meiner Ex-Partner, bei dem ich mich auch sehr abhängig verhielt damals und er sich auch. Dieser Kontakt war aber lange Zeit komplett eingestellt und beschränkt sich nun auf diese eine E-Mail, in der entweder er oder ich mal fragt, wie es einem so geht, oder eben zu einem Anlass schreibt.


    Meine Jugendliebe, also mein allererster Freund (auch eine dramatische Beziehung mit Abhängigkeitsverhalten damals) meldet sich auch vier mal im Jahr, oder ich mich bei ihm, wenn wir in unserer Heimatstadt sind. Dann gehen wir gemeinsam Kaffee trinken und reden über alte Zeiten, das ist immer sehr schön und da ist auch nichts emotionales oder sexuelles dabei. Er ist heute noch immer mit der Frau zusammen, mit der er damals nach mir zusammenkam. Ich finde es einfach schön, dass wir es geschafft haben, den Kontakt so zu erhalten. Auch da gab es einen großen Cut und lange keinen Kontakt damals.

    Weiterhin hab ich noch zwei männliche Freunde/Bekannte, die ich ca. seit 10 Jahren kenne. Mit dem einen fahre ich ca. zweimal im Jahr auf irgendein Konzert, weil das so das ist, was wir beide gerne tun und wir haben den gleichen Musikgeschmack. Und mit dem anderen treffe ich mich wenn es hochkommt ein oder zweimal im Jahr, wenn ich zuhause bin für eine Stunde. Das sind solche "festen" Kontakte.

    So.. das war es auch schon. ;)

    Sollte mir das zu denken geben? Also ich hab eigentlich nicht das Gefühl, dass das übertrieben wäre... Lieg ich da vielleicht falsch? Ich hatte immer viele Kontakte, auch zu Männern, die freundschaftlich waren. Ich war früher unglaublich gesellig, im Gegensatz zu heute und hatte unglaublich viele "Bekannte".. Die "wichtigsten" oder eben die, die auch Wert darauf legen, sind eben übrig geblieben. Die, bei denen der Kontakt eben von beiden Seiten genau so wie er ist, gewollt ist. Also auch bei den beiden Ex-Partnern, da gibt es weder Erwartungen noch irgendwelche Gefühlsgespräche oder Sonstiges. Das ist einfach ok, wenn man sich schreibt und wenn nicht (und das kann auch mal ein Jahr sein), dann ist es auch ok.

    Du hast nach dem Warum gefragt. Das ist eine gute Frage. Also, ich denke, mit diesen vier Personen habe ich Kontakt, weil sie diesen Kontakt in der gleichen Art wollen, wie ich und weil uns eben etwas verbindet. Erinnerungen, Erlebnisse, und natürlich auch die damaligen Gefühle und was alles damit zusammehing.

    Die Verbindung ist glaube ich für mich der Grund. Für mich ist es einfach schön, mit einer Person, die mir einmal sehr nahe stand, frei und gelassen sprechen zu können. Ich war schon immer der Meinung ,dass ich es schade finde, wenn man im Schlechten auseinander geht mit Menschen, denen man sich mal so nahe gefühlt hat. Und deshalb war es mir wohl immer ein Anliegen, das so nicht zu haben.

    Meine Eltern z.B. reden bis heute kein Wort mehr miteinander und mein Vater hasst meine Mutter, und das tut er wirklich und äußert er auch verbal. Für mich ist das unvorstellbar und ich sehe es als Geschenk an, es anders zu haben. Und vielleicht bin ich natürlich aber auch davon sehr geprägt und konnte und wollte es nie ertragen, bin meinen Ex-Partnern im Krieg zu sein. Und die anderen beiden Personen würde ich schlichtweg als Freunde aus meiner Jugendzeit bezeichnen.


    So, jetzt hab ich das mal zusammengeschrieben, jetzt darfst du gerne was dazu sagen :)


    sarawen

    Vielen Dank für deinen Eintrag.. Ja, dich lese ich hier nur noch selten, umso mehr freut es mich :)

    Ja, es ist schwer zu gehen, aber du hast es geschafft - für dich! Und es war die Entscheidung, die dir dazu verhalf, sich wieder zu finden. Den Schlussstrich, also den richtigen Schlussstrich zu ziehen, das ist sehr schwierig. Ich musste realisieren, dass ich es noch immer nicht getan habe. Obwohl ich einen kompletten Kontaktabbruch veranlasst und auch durchgezogen hatte, ich war auch in der Kontaktstille nie ganz frei. Und nun ist der Kontakt wieder da und ich muss schauen, ob das alles so in mein Leben passt und ich das will oder nicht. Aber ich kann nicht sagen, dass alles umsonst war oder ich wieder um ein Jahr zurückgeworfen bin, weil ich nun wieder Kontakt habe. Ich bin noch immer co-abhängig. Denke ich.

    Aber ich habe gelernt, meine Grenzen zu spüren und auch zu verbalisieren. Ich habe gelernt, dass es das Wichtigste ist, mich um MICH zu kümmern und auf MICH zu schauen und für Mich zu sorgen und ihm Seins zu lassen. Und es geht mir ganz gut gerade damit, ich lebe mein Leben und der Kontakt zu XY schränkt mich nicht ein, wenngleich es natürlich im Kontakt mit ihm auch Momente gibt, die mich belasten. Und in diesen Momenten da spüre ich ganz deutlich meine Grenzen und weiß, dass an dieser Stelle der Kontakt eben zu viel ist.

    Und klar, da sitzt ständig was auf meiner Schulter, das mir sagt "Miriel, was bringt dir der Kontakt? Warum tust du das? Eigentlich solltest du den Kontakt wieder abbrechen!" Und so weiter...

    Und ich weiß nicht, ob es das Beste ist, was ich gerade tue. Aber es fühlt sich nicht total falsch an. Und deshalb will ich es nicht verdammen.

    Es ist wie es ist. Der Mann ist mir wichtig. Da sind Gefühle. Ob er was unternimmt wg seiner Sucht, ich weiß es nicht. Ich kriege es weder mit, noch frage ich ihn. Er redet nicht darüber. Und ich erzwinge keine Gespräche darüber. Und das geht eben so lange gut, bis ich vielleicht davon belastet bin, dass er nichts dazu sagt. Und natürlich beschäftigt es mich und ich frage mich manchmal, ob er trinkt, oder eben nicht.
    Und dann komme ich immer wieder zu dem Schluss - es ist seins und ich habe meins und damit habe ich genug zu tun. Und es funktioniert gut.

    Aber dann gibt es natürlich Menschen um mich herum, die mitbekomemn, dass wir wieder Kontakt haben und die sagen:

    "Du machst dir doch was vor, ihr macht euch was vor! Der hat doch nichts geändert, er trinkt doch immernoch! Das ist doch eine einzige Lüge! "

    Und dann frage ich mich: Ist es eine Lüge, gute Gespräche mit dem Mann zu führen, der mir sehr viel Wert ist, mich auszutauschen und Dinge zu teilen?

    Die Lüge ist ja die: Ich habe ein Wort-Paket in meinem Kopf zusammengestellt, das so ungefähr lautet

    "Miriel, ich bin Alkoholiker, ich möchte aufhören zu trinken und tue ...., und gehe zu .... und mache ..... und werde .... und will trocken bleiben und sehe alles ein und ... "

    Dieses WortPaket ist das, was ich gerne von ihm hätte, um mich besser zu fühlen. Aber ich frage mich, ob es wirklich etwas ändern würde. Aber vielleicht mache ich mir wirklich was vor. Er hat es einmal gemacht letztes Jahr, dass er mir sagte, er will aufhören zu trinken, er war am Boden zerstört und fest entschlossen, er erzählte seiner Mutter davon, etc. Und er ist hart gescheitert.

    Ich bin inzwischen so weit, dass ich diese Worte garnicht mehr hören will. Ich würde mich für ihn wirklich freuen, wenn er sein Leben so lebt, dass es ihm gut geht und ich würde ihm wünschen, dass es ein Leben ohne Alkohol ist.

    Aber ich habe das nicht in der Hand und es ist auch nichts besser, wenn er mir oben genannte Worte auf dem Silbertablett serviert.

    Aber wie gesagt, vielleicht mache ich mir wirklich etwas vor. Ich gebe mich zufrieden, mit einem guten Kontakt. Der Alkohol schwebt oft für mich in der Luft, also die Fragen über sein Trinkverhalten etc. Aber ich sage mir immer wieder, dass es allein seine Entscheidung ist, was damit tut und was nicht. Ich genieße die guten Gespräche sehr. Und ja, auch manchmal thematisiere ich Alkohol, und das nicht zu wenig. Es kam einmal vor, dass ich sehr deprimiert nach Hause kam, weil ich durch Massen von alkoholisierten Menschen gelaufen war, die zu einem Festival strömten. Das hatte mich sehr runtergezogen. An diesem Abend hatte er sich bei mir gemeldet und wir skypten noch. Ich war sehr unter Spannung und hatte das Gefühl, er könnte vielleicht was getrunken haben. Ich habe das dann auch ausgesprochen, er hörte sich aber weder betrunken an, noch hatte ich Anlass ihn deshalb anzuschuldigen. Er redete sehr ruhig mit mir und er versuchte auf eine sehr schöne Art und Weise herauszufinden, warum ich gerade so extrem reagierte. Im Verlauf des Gesprächs erzählte ich ihm von meiner Situation mit den alkoholisierten Leuten und dass das in mir vieles ausgelöst hatte. Er zeigte ziemlich großes Verständnis, obwohl ich mir sicher bin, dass ihn das in dieser Situation verletzt hat (jetzt wo ich das schreibe, denke ich, er könnte auch nur Verständnis zeigen aus taktischen Gründen!?!?!?!?! )
    Er hatte eben wirklich nichts getrunken und es war meinerseits etwas, dass nur in meinem Kopf stattgefunden hatte.

    Wie er reagierte in diesem Moment, es war eben genau richtig, er flippte nicht aus, noch machte er mir Vorwürfe, dass ich spinne oder Sonstiges. Er war einfach da und redete mit mir über das, was ich fühlte. Wir redeten an dem Abend viel, darüber, dass die Dinge, die passiert sind, traumatisierend sind (für beide) und dass diese Erinnerungen da sind.

    Solch eine Situation ist nicht wieder passiert und ich weiß auch, dass ich meine Gefühle und meine Baustelle nicht auf ihm abladen kann. Aber klar, hängt diese Alkoholbaustelle ja mit ihm zusammen. Inwiefern es dann aber sinnvoll ist, darüber gemeinsam zu reden, das weiß ich nicht. Aber es tat an diesem Abend gut und half mir, mich zu beruhigen.

    Aber klar ist mir auch, hätte ich nicht den Kontakt zu ihm, wäre diese Situation so nicht entstanden. Auch wenn immer wieder Situationen mit alkoholisierten Menschen in der Öffentlichkeit bei mir sehr negative Gefühle auslösen.
    Aber ich möchte natürlich nicht, dass er wieder Mittelpunkt wird, um den ich mich kreise. Und das ist er nicht.

    Ist es so abwegig, dass der Kontakt zu XY gerade ein guter ist und ich nicht das Gefühl habe, es sei falsch?

    Vielen Dank fürs Lesen.

    Mit herzlichen Grüßen

    Miriel

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Hallo Miriel,
    Du fragst immer und immer wieder, ob das was Du machst "richtig" oder "falsch" ist. So als ob es eine uebergeordnete Werteskala gaebe und wir hier die Lehrer sind, die Dein Verhalten bewerten (duerfen).
    e-mail geschrieben: 4 - setzen!
    Bei ihm Uebernachtet: Klassenverweis - Brief an die Eltern
    Kontaktabbruch: 1 plus - mit Auszeichnung.
    ---
    So ist das im Leben aber nicht.
    Nur Du kannst wissen, ob das was Du machst gut und stimmig ist. Fuer Dich. Wir koennen lediglich Beobachten und eventuell auch mal aufzeigen, wo Du Dir selbst was vormachst.

    Im Augenblick hoerst Du Dich gesammelt und gefasst an. Das ist gut. Egal wann Du wie oft mit wem mailst, skypesd oder sonstwas.

    Sei Dir halt nur sehr, sehr bewusst, dass dieser "Kontakt", so eingeschraenkt er auch sei, Dich unter Umstaenden zu nah "dran" ans Geschehen bringt. Dann, wenn was schief geht, er Mist baut, Weltschmerz hat oder sonst was Negatives.
    Und Dich DANN abzugrenzen, kostet Kraft. Immer und immer wieder.
    Auf lange Sicht evtl. mehr Kraft als JETZT einmal konsequent zu sein.
    ----
    Wenn Du Dir Deine obige "Beziehungsliste" selbst noch mal durchliest .... da tauchen verdammt viele auf, die Du selbst als "abhaengige" Beziehungen bewertest. Also emotional abhaengig, nehme ich an .... weshalb?
    Und auch Dein Bemuehen, nachher immer noch freundschaftlichen Kontakt zu pflegen (wegen der Geschichte Deiner Eltern) ...
    klickerts da nicht, bei Dir?
    Ist es das, weshalb Du jetzt so verzweifelt bemueht bist, "irgendwas" aufrechtzuerhalten?
    Nicht so sein, wie Deine Eltern?
    Gruesse, Lindi

  • Hallo liebe Lindi,

    danke für deinen Beitag.

    Ja. Deine Worte zeigen mir einiges auf.

    Ja, ich bin wirklich so, dass ich mich noch immer danach sehne, dass mir jemand sagt " So ist es richtig/falsch, wie du es gerade machst - mach es so" Dieses Gefühl ist immernoch da. Auch wenn ich inzwischen mehr auf meine eigene Wahrnehmung zu achten gelernt habe, ist dieses kindliche Verlangen nach einer Wertung von Außen nicht verschwunden.... Vielleicht sollte auch diese "Baustelle" mal Beachtung finden..

    Meine Beziehungsliste. Ich möchte es im Grund garnicht so bewerten.. weil es einfach Teile von meinem Leben, meiner Persönlichkeit und vor allem auch meiner Entwicklung waren und sind.
    Es ist aufjedenfall sicher zu sagen, dass ich auch schon bei meiner ersten Beziehung ein Problem mit dem Loslassen und eine riesige Verlustangst hatte, damals hab ich aber das Thema Beziehung und was alles damit zusammenhängt, noch nicht so ernst genommen, aber die Ängste waren auch damals schon groß. Ich hab mich an die Männer gefesselt, ich konnte nicht loslassen, auch wenn es offensichtlich war, dass es nicht mehr geht, auch wenn sie mich schlecht behandelten. Es gab starke verbale Abweisungen, Ignoranz, Resoektlosigkeit, wobei ich dazu sagen muss, dass dies nicht einfach so im Alltag so war sondern hauptsächlich schon nach der Trennung und meinen zwanghaften Versuchen, irgendwas aufrechtzuerhalten, was es nicht mehr gibt.
    Dennoch möcht ich die Schuld hierfür nicht ausschließlich bei mir sehen, da immer zwei Menschen an so einer BeziehungsTrennungsdynamik beteiligt sind. Es waren alles Beziehungen mit "den großen Gefühlen", den Extremen, der enormen Leidenschaft, großes Glück sowie große Wut und Trauer auf beiden Seiten.
    Mir ging es dann körperlich sowie psychisch sehr schlecht jedes Mal innerhalb und auch nach der Beziehung und ich dachte, ich könnte ohne diese Männer nicht. Ich habe mich beide Male damals wieder gefangen, aber es brauchte viel dazu.

    Erst heute im Laufe der Beziehung mit XY und meiner Arbeit an mir selbst habe ich Dinge realisiert, die Jahre zurückliegen. Gerade meine zweite der Extremen Beziehungen hat mich meiner Meinung nach mehr Kraft gekostet als die erste. Die Trennung liegt heute 5 Jahre zurück und erst innerhalb des letzten Jahres habe ich viele Dinge verstanden und klarer gesehen, die damals unklar waren für mich. Ich habe schon oft das Gefühl gehabt, mich bei diesem ExPartner entschuldigen zu wollen. Auch wenn er seinen Teil dazu beigetragen hat, so wurde mir doch klar, dass ER damals die Entscheidungen getroffen hat und den klaren Schlussstrich zog, obwohl ich völlig starr an ihm und unserer Beziehung festzuhalten versuchte. Er war damals irgendwann sehr hart und kalt und machte einen Cut, den ich dann auch akzeptierte irgendwann.
    Heute habe ich das Gefühl zu wissen, wie er sich gefühlt haben muss, denn er sagte mir Jahre später mal, dass es sehr schlimm für ihn gewesen war, diese Schritte so zu gehen, aber dass er es nicht anders hätte machen können.
    Wenngleich ich an meinem XY hänge, so fühle ich mich doch in der Entscheidungsrolle, jedenfalls in der Vergangenheit. Und manchmal sitze ich da und fühle und denke und mir wird klar, wie verquer ich damals war und wie dankbar ich meinem damaligen Partner eigentlich sein muss, dass er es damals beendet hat. Weil ich es niemals getan hätte.

    ...

    Und ob diese Verlustängste, dieser Zwang, Drang etwas aufrechtzuerhalten, was vorbei ist, dieses Festhalten und nicht loslassen können, etwas mit meinen Eltern zu tun hat. Es liegt ja eigentlich auf der Hand. Ob es nun wirklich daher rührt, weiß ich nicht. Ich war auch als Kind schon sehr fixiert auf Personen, an die ich mich gerne heftete und die loszulassen mich immer und immer wieder Kraft kostete.
    Meine erste Verliebtheit in der Grundschule ging nicht nur ein paar Monate, sie zog sich bis in die Sekundarstufe hinaus, so konnte ich auch hier nicht loslassen. Meine zweite "Liebe" dauerte ebenfalls mehrere Jahre, ohne dass ich mit dieser Person je zusammenkam. Zwischendurch waren da immer andere Interessen etc. Aber mein "Versprechen" galt immer nur einer Person und dem widmete ich mich in meinen Gedanken komplett.

    Diese Dinge sind sicherlich auch normal, zum Teil, aber wenn ich zurückdenke, dann ist es vielleicht wirklich so, dass ich einfach nie gelernt habe jemanden in Liebe loszulassen, weil meine Eltern es mir so eben vorgelebt haben, dass sich trennen und loslassen bedeutet, dass man sich dann hasst.

    Das alles niederzuschreiben, löst wirklich viele Gedanken bei mir aus.

    Vielen Dank fürs Lesen.

    Mit lieben Grüßen

    Miriel

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Hallo Miriel,
    ich glaube, mit dem, was Du heute morgen geschrieben hast, kommst Du der "Wurzel" des Aktuellen schon recht nah ..... das jetzt zu vertiefen und genau herauszuklamuesern, was jetzt wo die Ursache ist .... ist vielleicht nicht noetig, oder wenn, dann in Begleitung von Jemand, der "was davon versteht"....
    Nein, sich trennen ist NICHT gleichbedeutend mit "Jemand hassen".
    Es ist oft sogar schwerer, als "sich trennen lassen" ...... das hast Du in Bezug auf Deinen Ex-Ex ja schoen formuliert.
    Aktuell wuerde ich daraus ziehen, dass Deine Tendenz das "unhaltbare zu halten" sich durch Dein Leben (bisher) zieht. Und dass "normale Maenner" darauf eher unwirsch bis abweisend/grob reagieren. Auf das Geklammere.
    Nur XY nicht. Da ist es umgekehrt. Was Du fuer ein Zeichen grosser Liebe haelst, die alles ueberdauert und einer besonderen, innigen Verbindung.....
    Schon mal ueberlegt, dass es eventuell einfach daran liegt, dass seine Defizite aehnlich oder passend/komplementaer sein koennten?
    Dass es also im Grunde weniger darum geht, wer hier wen doller liebt/braucht, sondern darum, welche persoenlichen Defizite auf beiden Seiten einen normalen Umgang miteinanderunmoeglich machen.....und auch eine normale Trennung?

    Gruesse, Lindi

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