Ich wuensche mir, wieder frei zu sein.

  • Hallo Time
    Du erfindest doch das Rad neu.

    Ich fasse mal zusammen wie das bei mir ankommt.

    Ironisch.....
    kleiner Führer für Leute die einen Alkoholiker zum Freund /Partner haben.
    So könnte es gehen:
    Zieht in verschiedene Orte,trennt alles Materielle und trefft euch in größeren Abständen für nette Unternehmungen.
    Jeder plant natürlich sein Leben für sich (Beruf /Freundeskreis/Freizeitgestaltung etc)

    Anrufe und Kontakt nur Alkoholfrei (das steht ein Alkoholiker kurzzeitig durch,kein Problem!)

    Sprecht ab sofort das Thema das zu Leid /Schmerz/Trennung und Liebeskummer geführt hat einfach nichtmehr an ,weil fragen ist ja Einmischen und somit Co.
    Nehmt nur das ,,gute,, voneinander.(außerdem ist ja alles 100mal gesagt )

    Lasst einander aber trotzdem nicht ganz los ,weil irgendwann könnte es ja wieder ein Zusammenleben geben und außerdem soll ja auch keine Andere das Schöne mit (von) ihm bekommen.
    (Mutmaßung von mir!)

    Ja Time so könnte es vielleicht gehen,aber mal ehrlich,das nennst du Liebe?

    Dabei empfindest du geliebt zu werden,verstanden zu werden etc.
    Du brauchst wirklich wenig oder findest du nicht?

    Was würdest du empfinden wenn er eine andere Frau kennenlernt,sich gar verliebt ,ist er dir fern genug das du nicht leiden würdest?
    Entschuldige falls ich dich mit diesem Beitrag verletze,das ist nicht meine Absicht,nur ich kann nichtmehr nachvollziehen was du da so treibst.
    Sicher es bleibt dir überlassen was du mit deinem Leben machst.
    Aber und da gebe ich sarawen recht,wir sind hier alle etwa zur selben Zeit aufgeschlagen.Jeder mit seiner eigenen Geschichte und doch verband uns das Thema Alkohol und Coabhängigkeit
    Du warst die ,die am lautesten tönte ,,Trennung,, und nichts als Trennung und das so massiv und nachdrücklich hast du es uns geraten.
    Und was hast du in der Zwischenzeit alles veranstaltet.................

    Sicher jeder hat seine Geschwindigkeit,aber wieviel Energie hast du da reingesteckt ,mal für ihn, mal dagegen und wenn der Schmerz etwas nachläßt geht miriel wieder fühlen ob der Herd heiß ist.

    Sarawen hat sich getrennt und ist inzwischen in einer ,,normalen,, Beziehung.
    Ich war monatelang von xy getrennt ohne jeden Kontakt,insgesamt 3 Todesfälle innerhalb von 4 Wochen(im Febuar/März) setzten viel in Bewegung .
    Er ging zur Entgiftung und ist aktuell in einer Therapie.
    Und das war alles kein Spaziergang,ich dachte manchmal über diesen Winter komme ich nie ,es schien als nehme er kein Ende.
    Das ich mit meinem xy nochmal in Kontakt komme hätte ich nie gedacht und habe auch nicht darauf hin gearbeitet.
    Ich habe an mir gearbeitet und jetzt zieht er nach,das war nicht vorhersehbar.

    Miriel du bist noch so jung,Mädchen schau doch mal drauf was du da machst.

    LG R...

  • @ Lindi: Mir ist schon klar, dass nicht 60.000 Menschen an diesem einen Thread sitzen. Ich freue mich auch über jeden einzelnen Kommentar, der mir einen Denkanstoß liefert. Aber der Punkt ist, dass ich nicht ausschließen kann, dass nicht einer dieser anonymen Klicks von einem Angehörigen stammt, der mich wiedererkennt. Ist, wie ich gelesen habe, hier im Forum schon passiert.
    Das war mein Punkt. Man präsentiert sein Leben der Öffentlichkeit und hat eben keinen Einfluss auf die Verbreitung der Inhalte.
    @ Miriel,
    ich tausche mich gerne mit dir aus und denke auch, dass wir einige Parallelen haben. Was die Gedanken betrifft, kann ich nachvollziehen, was Sarawen und Renate angesprochen haben.

    Es gibt ja diesen Punkt "Was nicht passt, wird passend gemacht". Normalerweise würde man in deiner Situation den Kontakt abbrechen und sich eben den passenden Partner, mit dem diese Beziehung möglich ist, suchen. Aber du hälst eben nicht an den realen Wünschen fest, sondern am unpassenden Partner und versuchst, alles Unschöne auszublenden, um dir einzureden, dass ja doch alles toll ist und besser als vorher. Nicht er ändert sich, um die tolle Beziehung zu haben, sondern du verbiegst deine Wünsche und Ansprüche. Was bleibt denn von der Beziehung noch übrig, wenn man alles, was eine Beziehung ausmacht, ausblendet, weil man sonst mit der Realität konfrontiert wird? Aus der "nüchternen" Perspektive kann man deine Einschränkungen nicht nachvollziehen.
    Mein Gedanke wäre, dass ich lieber 119 Euro investiere, damit ein Jahr (!) Zugang zum erweiterten Bereich habe, statt eine vergleichbare oder höhere Summe in eine Reise zum XY und mehreren Nächten an einem Wochenende (!) im Hotel zu stecken.

    Was ist denn mit der Miriel, die damals im schwarzen Kleid im Regen stand und dieses Bild nie vergessen wollte? Die auf Seite 100 so sicher war, nun den Absprung zu schaffen, sich nach dem Kontaktabbruch erleichtert fühlte und auf ein freies Leben hoffte? Was ist bis Seite 136 passiert?

    Liebe Grüße

    Zimttee

  • Hallo Zimttee

    Du schreibst es so schön und auch irgendwie liebevoll.
    Ich bin froh das auch so eine junge Person wie du das ähnlich siehst.
    Nachdem ich meinen Eintrag von gestern an Time nochmal durchgelesen hatte dachte ich ,mensch Renate das ist vielleicht zu hart, zu krass.
    Inhaltlich stehe ich aber immer noch dazu.

    Die Alternative für mich wäre nichtmehr bei Time zu lesen,aber irgendwie hab ich sie auch in mein Herz geschlossen,möchte sie vor weiterem Schaden bewahren.
    Ist das jetzt schon wieder CO? huch
    Keiner von uns wird Time von ihrem xy loseisen können ,ebenso wie wir unsere xy nicht vom Alk loskriegten.Entweder sie handelt selbst oder eben nicht!
    Ich lass das mal wirken bei mir und entscheide dann ob ich hier(bei time) weiterlese/schreibe.
    LG R..

  • Hallo Zimttee

    Du schreibst es so schön und auch irgendwie liebevoll.
    Ich bin froh das auch so eine junge Person wie du das ähnlich siehst.
    Nachdem ich meinen Eintrag von gestern an Time nochmal durchgelesen hatte dachte ich ,mensch Renate das ist vielleicht zu hart, zu krass.
    Inhaltlich stehe ich aber immer noch dazu.

    Die Alternative für mich wäre nichtmehr bei Time zu lesen,aber irgendwie hab ich sie auch in mein Herz geschlossen,möchte sie vor weiterem Schaden bewahren.
    Ist das jetzt schon wieder CO? huch
    Keiner von uns wird Time von ihrem xy loseisen können ,ebenso wie wir unsere xy nicht vom Alk loskriegten.Entweder sie handelt selbst oder eben nicht!
    Ich lass das mal wirken bei mir und entscheide dann ob ich hier(bei time) weiterlese/schreibe.
    LG R..

  • Hallo Miriel
    Ich habe es mir reiflich überlegt und werde nichtmehr bei dir lesen oder schreiben. Dein Faden erregt sogar Aufsehen in anderen Fäden und man wird gemaßregelt weil ,,angeblich,, zu viel Druck auf dich ausgeübt wird.
    Dem möchte ich mich entziehen.
    Ich wünsche dir alles gute für dein weiteres Leben,ich bin nichtmehr co genug um hier mitzuschreiben.
    Das ist sicher ein gutes Zeichen für mich ,finde auch du deinen Weg in ein zufriedenes Leben.
    LG R..

  • Hallo.

    Ich lasse das so stehen und akzeptiere das natürlich.

    Deinen Beitrag in dem anderen Thread sehe ich mit anderen Augen, aber das ist mein Problem und auch damit werde ich zurecht kommen.

    Meine Gedanken sind meine und niemand hat das Recht sie völlig umzuinterpretieren und auszulegen, so wie er sie eben gerade auslegen will.

    Ich weiß nicht, ob du Renate die einzige bist, die das Gefühl hat, ich veräppele hier alle. Aber auch das ist letztendlich DEIN Gefühl. Und nicht meins.

    Professionelle Hilfe habe ich schon lange in Anspruch genommen und mein Psychologe ist nicht der Meinung, dass ich ihn veräppele. Aber ich denke, ich werde genau das am Dienstag mal ansprechen bei ihm.

    Ich fand deinen Beitrag von vorher nicht zu hart oder zu krass. Es war deine Meinung, und die habe ich zur Kenntnis genommen.

    War noch nicht dazu gekommen zu antworten, auch nicht auf die anderen Beiträge und nun ist eben dein neuer Beitrag und auch das in dem anderen Thread dazwischen gekommen.

    Ich lass das erstmal so stehen.

    Vielleicht antworte ich heute Abend auf die anderen Beiträge, danke schonmal dafür! Aber natürlich lösen diese Worte auch bei mir was aus und ich finde verschiedene Aussagen einfach nicht in Ordnung.

    Liebe Grüße Miriel

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Hallo ihr Lieben,

    ich bleibe trotz aller Diskussion hier und möchte auch weiterschreiben, auch wenn solche Konfrontationen für mich sehr schwierig sind.

    Ich bin weiterhin dankbar für jegliche Beiträge.

    Kinder-Familienwunsch. Ja, ich würde sagen, den habe ich sicher. Momentan noch nicht so aktuell, weil ich mich noch mitten in der Ausbildung befinde, aber es wird schon stärker. Mir wird auch da natürlich immer wieder klar, wie wichtig ein zuverlässiger und selbstverständlich suchtfreier Partner ist.

    Die Realität ausblenden. Es stimmt, dass ich das Thema Alkohol bei meinem XY nicht täglich auf den Tisch bringe. Aber ich blende es nicht aus. Ich sage immer wieder klar, dass das für mich DIE Problematik ist und ich nicht glaube, dass es OHNE darüber Reden überhaupt funktionieren kann, ein normales Verhältnis zu haben. Und ja, es stimmt. Ich akzeptiere immer und immer wieder, dass er sich nicht darüber ausspricht, dass er keine klare Aussage macht, dass er sich nicht positioniert.

    Ich habe die Miriel, die im schwarzen Kleid durch den Regen tappte nicht vergessen. Im Gegenteil, ich werde diese Nacht niemals vergessen.

    Da ist Liebe für diesen Mann. Ich habe das Gefühl, dass er sich verändert und dass er was tut. Aber eine Garantie dafür habe ich nicht. Das Einzige was ich tun kann, ist, weiterhin etwas für mich zu tun und mich nicht darauf zu konzentrieren ob er nun was tut oder nicht. Ich hab das Gefühl, dass es nicht mein Recht ist, immer und immer wieder Antworten von ihm zu verlangen oder zu erzwingen, zumal er momentan für meine Augen "trocken" zu sein scheint. Aber ich kann eben nur das beurteilen, was ich mitbekomme.

    Ich fühle mich was ihn angeht ein wenig in der Luft hängend, weil ich weder den "nassen XY" noch den "trocken werdenden XY" habe.

    Aber ist es nicht auch das Ziel von uns eben genau garnicht mehr abhängig zu sein von der "Aktion" des XY ?

    Ich habe auch meinem Psychologen die Frage gestellt bzgl. meiner "Stagnation". Dieser sieht das aber keinesfalls so und im Grunde sehe ich es auch selbst nicht so. Ich fühle eine große Veränderung und für mich geht es auch weiter. Ob XY in dieser Veränderung mit drin sein wird, das weiß ich nicht.

    Auf Grund meiner Gefühle, die ich noch immer zu ihm habe, würde ich mir wünschen, dass er auch für sich so weit kommt und sich selbst näher kommen kann.

    Eine Frage bleibt für mich. Ist es letztendlich nur so "dumm" den Kontakt zu ihm zu halten, weil die Aussage "Ich mache eine Therapie und bin jetzt in einer Klinik" fehlt ?

    Trotz dem er dies nicht sagt, finden ja Gespräche statt, die den Alkohol ganz klar als Thema haben und in denen er sich sehr klar darüber zu sein scheint, dass Alkohol nicht (mehr) für ihn ist.

    Ich kann nicht mehr tun, als zu vertrauen, dass er das, wenn überhaupt für sich, auch wirklich so sieht.

    Aber wer kann mir denn die Garantie geben?
    Die Qualität unserer Gespräche haben sich verändert. Und der Kontakt auch.

    Ich weiß, dass es immer wieder auf die Frage zurückkommen wird, was mir die Beziehung bringt, was mir der Kontakt bringt, welche Lücke er füllt.

    Ich habe Gefühle zu dem Mann und die sind real. Wenngleich es abhängige Anteile geben mag. Die Liebe zu ihm ist denke ich das Futter für die Energie, die ich darein stecke, momentan "zu warten" und seinerseits keine Antworten zu verlangen.

    Ein akutes Trinken, dass ich mitbekomme und über das ich sagen könnte, ich will, dass er es lässt, ist seit einem halben Jahr nicht mehr passiert. (betrunkene Anrufe oder Besuche) Dass das nicht bedeutet, dass er nicht mehr trinkt, ist mir klar. Aber wie sollte ich herausfinden, dass seine beschriebene Änderung seines kompletten Lebensstils eben auch beinhaltet, dass er nicht mehr trinkt.

    Ich fühle mich nicht berechtigt in dem Verhältnis das wir gerade haben, zu sagen, dass ich aber gewiss sein will dessen, dass er wirklich nicht trinkt und professionelle Hilfe in Anspruch nimmt. Dann ginge das Spiel doch von vorne los, dass ich etwas fordere, was er aber letztlich nur selbst entscheiden kann.

    Ich gebe mich damit zufrieden, weil ich weiß, dass es zwei Optionen gibt. Kontakt haben oder eben nicht.

    Ich habe mir das Szenario des erneuten Kontaktabbruchs schon vorgestellt, weil ich nicht erst einmal überlegt habe, es wieder zu tun. Nicht auf Grund von akutem Stress, nein, weil ich weiß, dass das Problem eben existiert.

    Mein Standpunkt wäre im Grunde, dass ich den Kontakt abbrechen würde, weil es mich im Kontakt mit ihm doch immer wieder beschäftigt, ob er wirklich aufhören will, ob er noch trinkt oder nicht, ob er sich professionelle Hilfe sucht, etc. Das heißt also, ich breche den Kontakt ab, wegen etwas, dass ich nicht wirklich beurteilen kann, weil ich es garnicht weiß. Und das ist für mich nicht stimmig irgendwie.

    Vielleicht ist das alles sich im Kreis drehen. Ich habe versucht, auszudrücken, was in mir vorgeht.

    Es belastet mich ein wenig, dass er nicht offen mit mir redet, zumal ich eben das Gefühl habe, dass er gerade versucht, Dinge zu ändern. Aber den Kontakt abbrechen würde für mich auch bedeuten, dass ich traurig wäre darüber, dass ich einen Freund verloren habe, der vielleicht doch grade auf dem richtigen Weg ist.

    Konfus?

    Miriel

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Hallo ihr Lieben,

    nachdem nun erneut in einem anderen Thread über mich geschrieben und mich bewertet wurde, wirft sich mir die Frage auf, ob die Meinung von Renate so wie sie es ausdrückt auch von euch geteilt wird.

    Bin ich wirklich so realitätsfern mit dem was ich gerade geschrieben habe? Wenn Renate mit all ihren Vermutungen Recht haben sollte, dann sollte ich mich ja schnellst möglich einweisen lassen!?

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Hallo ihr Lieben,

    nun habe ich ihn heute Abend erneut sehr klar auf das Alkoholproblem angesprochen.

    Ich habe gesagt, dass es für mich täglicher Begleiter ist in Gedanken und ich über seinen "Zustand" nichts weiß, er mir keine Möglichkeit gibt, überhaupt in irgendeiner Weise etwas zu "wissen". Ich sagte ihm, dass er weiß, dass es für mich keine Zukunft mit Alkohol gibt und dass ich über eine Zukunft mit ihm eben nur nachdenken kann, wenn er sich zu dem Alkoholproblem äußert.

    Zusammengefasst sagte er, dass er nicht wisse, ob er abhängig sei oder nicht, dass er im Moment ok sei und dass er manchmal garnicht mehr ans Trinken denken würde, dass er aber weiß, dass es sich jeden Tag ändern könne. Und dass er weiß, dass dieses Problem bis an sein Lebensende bestehen würde.

    Ich habe ihn gefragt, ob er für sich Möglichkeiten hat, falls es sich "ändern" (so wie er vorher sagte) könnte und wieso er sich keine Hilfe gesucht hat, wenn er sich unsicher ist über sich selbst ist und Angst hat (seine Aussage).


    Alles in allem noch immer schwammige Aussagen seinerseits und das weiß ich.

    Ich habe versucht, ehrlich zu sein und ihm gesagt, dass ich der Meinung bin, dass er Alkoholiker ist.

    Das Gespräch verlief sehr ruhig.

    Es hat mich trotz dem ich es oft irgendwie angesprochen habe hier mal da, Überwindung gekostet, es wieder so deutlich auszusprechen. Aber für mich war es gut. Und es war wie gesagt, nicht das erste Mal, dass ich es gemacht habe.

    Ich habe meine Aussagen neutral gehalten, da ich einfach nicht ein Gefühl von "Wenn du das und das tust, dann geb ich dir das und das" erzeugen will. Ich habe versucht, einfach nur mit ihm über sein Problem zu reden.

    Ich wünsche euch eine Gute Nacht

    Miriel

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Hallo Miriel,
    schoen, dass Du "dableibst"....

    Unabhaengig davon, wer jetzt hier "Recht hat"....finde ich eins bemerkenswert: die klare, sachliche aber deutliche Art, wie Du Dich abgegrenzt hast.

    Das allein ist doch schon mal ein erster, sichtbarer Erfolg!

    Miriel nimmt ihre Gefuehle war, gibt ihnen angemessen Ausdruck, auch wenn das zum Preis hat, mit Jemand fuer eine Weile nicht auf "gutem Fuss" zu stehen.

    Das finde ich bei all dem Trubel wirklich erstaunlich. Geht doch!
    Findest Du nicht auch?

    Gruesse, Lindi

  • Liebe Lindi,

    danke für deine Worte.

    Bezieht sich das nun auf die Klarheit bezüglich des Streites hier im Forum? :)

    Grüße Miriel

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Ja. Es bezog sich auf "hier" .....
    Ist aber ein Punkt, der mir wichtig erscheint, nach Allem, was Du zum Teil ueber Deine Familie (Vater, Schwester (?) da bin ich mir nicht sicher, ob Du das warst, mit der Schwester, die so fordernd ist....deshalb das ????) geschrieben hattest .....und auch wie schwer Dir das oft faellt, nicht in Uebereinstimmung mit Deiner Umwelt zu sein......
    ----
    Inhaltlich moechte ich mich wirklich nicht aeussern.
    ----
    Deine Eintraege von heute hatte ich nur kurz ueberflogen, aber nicht verinnerlicht, oder wirklich "spueren" koennen......liegt aber an mir......andere Baustelle, auf der ich grad werkele, sozusagen...
    Gute Nacht,
    Lindi

  • Hallo Miriel,

    das Gespräch das du bzgl. des Alkohols mit ihm geführt hast - war doch aber schon mal Thema. Nun hast du ihn nochmal angesprochen und wieder dreht sich das Karussel. Den Status hattest du schon mal.
    Für mich fühlt es sich nach einer Trennung bzw. Abgrenzung an hinter die du nicht stehst.
    Im Grunde willst du zurück - die Schmerzgrenze die es für dich nicht mehr tragbar macht hast du scheinbar (noch) nicht erreicht. Die Gedanken scheinst du sehr auf die Meinung anderer auszurichten ... das kenne ich von mir auch (nun rede ich nach eurer Nase - nun habt mich gefälligst auch lieb).
    Natürlich reflektierst du was gerade hier passiert ... das hast du bisher aber auch immer getan. Als ich im Januar darüber schrieb das mein Ex mich noch immer Kontaktiert warst du es die mich darauf ansprach doch die Handy- Nr. zu wechseln und das sogar mit Nachdruck.
    Du hast Druck ausgeübt ... wenn Renate jetzt sagt das du diese Dinge nicht für dich selbst umsetzt klingt es im ersten Moment sehr barsch. Im Grunde fühlt es sich jetzt so an als wenn nur andere sich trennen sollen ... Miriel aber nicht denn bei ihr ist alles anders und besser. Tendenziell ist es natürlich schön die guten Dinge für sich rauszuziehen ... Lach nicht aber das habe ich im letzten Jahr auch getan ... (dazu habe ich im geschlossenen geschrieben - muß im Herbst gewesen sein...). Ich traf ihn zum Stadtbummel ... Eis essen... Tierpark...etc. und liess ihn zahlen. Wenn er trank bin ich gegangen und liess ihn machen... immer mit den Grundsatz ich will nicht mehr Co. sein. Konsequent war ich dabei jedoch nicht ...
    Vieles was ich tat habe ich hier nicht geschrieben ... denn es hätte den Eindruck erweckt ich wäre Nachlässig. Selbstbetrug - das können auch Co´s.
    Was du tust und machst bleibt jedoch bei dir ... nur letztendlich ist es auch deine Zeit die du so verbringst. Liebeskummer bleibt - wenn man sich nicht von den Gedanken frei macht.
    Der Mensch mag sich nicht mit Dingen auseinander setzen die Negativ sind und blendet diese nun mal auch gerne aus ... dennoch hilft es auch manchmal sie ernsthaft zu betrachten auch wenn es schmerzt.

    Weiss nicht ob du mit diesen Gedanken was anfangen kannst aber vielleicht passt auch das eine oder andere.

    Dir einen netten Tag.

    Lieben Gruß

    Sarawen

  • Hallo Miriel,

    du hast ihm nun klar und deutlich gesagt, wie es für dich läuft, momentan. Treffen mit ihm sind für dich ok, so lange er nüchtern ist dabei. Ansonsten ziehst du dein Ding durch und er seins. Also ihr lebt jeder für euch einen Teil eures Lebens, einen kleinen Teil verbringt ihr zusammen.

    Dagegen ist doch nichts einzuwenden, wenn es zur Zeit für dich in Ordnung so ist.

    Es ist nur wichtig, dass du am Ball für dich bleibst und siehst, dass es dir gut geht. Dass du einen Cut machen kannst, wenn sich alte Muster wieder einschleichen, er z.B. doch ab und an angetüddelt zum Treffen kommt oder so. Dann ist es klar, da wirst du nur was mit absoluter Konsequenz was für dich erreichen können. "Es" sollte nicht mehr Begleiter in deinen Gedanken sein. Und es sollte dir egal werden, was er in seiner freien Zeit macht.

    Es ist dein Weg, den du gehst und dein Leben, was du lebst.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo ihr Lieben,

    vielen Dank für eure Beiträge!

    Lindi

    Ja, mit meiner Schwester liegst du richtig. Und ja, es ist wirklich ein Punkt, der bei mir sehr wichtig ist. Und stimmt, danke, dass du mich darauf aufmerksam machst, dass ich es in diesem Fall hier im Forum geschafft habe, mich klar und sachlich dazu zu äußern. Das tut auch gut und ich merke auch, dass ich das auch in Bezug auf Familie immer mehr lerne. Kleine Schritte, aber immerhin.

    :)

    @ Sarawen

    Danke für deinen Beitrag, ja von deinen Gedanken passte einiges.
    Und in einem Punkt hast du aufjedenfall Recht. Dass der Mensch sich mit negativen Dingen ungern auseinandersetzt und sie deshalb immer wieder gerne und gut verdrängen kann. Und zu dieser Art von Mensch gehöre ich mit Sicherheit auch.
    Dennoch bin ich nicht der Meinung dass sich nur andere trennen sollen und ich mich nicht.
    Ich habe mich getrennt. Ich habe die Beziehung beendet, aber das was viel wichtiger ist, ich habe mich innerlich distanziert. Wenngleich ich Kontakt habe und auch zu Besuch bei ihm war, all das ändert nichts daran, dass ich eine innere Distanz aufgebaut habe zu seinem Problem. Dass das alles nicht vollkommen klar und perfekt läuft und ich in jeder Situation vollkommen co-frei agieren, das möchte ich garnicht behaupten.
    Ich habe gelernt und lerne immernoch. Kleine Schritte zu machen. Grenzen zu spüren. Innere Distanz zu wahren. Mich immer und immer wieder in den Fokus zu stellen. Dass auf dem Weg - und das durchaus vermehrt IM Kontakt mit XY - immer wieder Stolpersteine auf mich warten, das weiß ich. Und damit versuche ich umzugehen.

    Das Beenden der Beziehung habe ich gemacht. Eine räumliche Trennung musste ich nicht durchführen, weil es sie eh gab.

    Ich habe die negativen Dinge nicht ausgeblendet, die passiert sind und auch im Hier und Jetzt habe ich das Problem nicht ausgeblendet.

    Ja, ich habe es vorgestern noch einmal klar und deutlich bei ihm ausgedrückt, was mein Standpunkt ist. Und auch wenn es schon oft Thema war, war es genauso für mich jetzt wieder notwendig, es zu sagen. Eigentlich gerade weil ich eben dieses "Wir machen nur Nette Dinge und der Alkohol ist kein Thema" - Spiel fallen möchte. Das war schon vor meiner Reise zu ihm in meinem Kopf Thema und bis vorgestern habe ich das Thema immer wieder auf den Tisch gebracht, aber immer sehr vorsichtig, ihn umtänzelnd, nicht zu forsch, nicht zu fordernd, etc.
    Und vorgestern eben klar und sachlich.
    Ich habe Druck ausgeübt auf andere in Bezug auf HandyNummer ändern, ja, genau aus den gleichen Gründen wie wohl andere eben gewissen Druck auf mich ausüben. Weil ich in der Situation damals genau gespürt habe, wie gut es funktionierte, wie viel besser es mir damit ging, weil ich freier war in dem Moment, weil ich mich der unguten Situation mit einem mich ständig betrunken anrufenden XY endlich entzogen hatte. In dem Moment war für mich nichts klarer, als dass DAS die Lösung ist. Und deshalb habe ich das dann natürlich auch sofort weitergegeben. Momentan gebe ich keine Ratschläge, sage weder, dass sich alle anderen trennen sollen, noch, dass ich nun den Weg gefunden habe, wie man mit einem XY umzugehen hat.
    Überhaupt nicht. Ich teile mich mit, wenn ich das Bedürfnis habe und bin froh, wenn ich Rückmeldung bekomme und bin mir meines Verhaltens sehr bewusst. Und trotz allem sehe ich in mir eine riesige Veränderung, auch wenn für andere mein Verhalten bedeutet, dass ich kilometer zurück gehe.

    Ich spüre Fortschritt. In mir. Auch wenn XY gerade wieder da ist. Den Fortschritt spüre ich auch nicht erst jetzt seit wir wieder Kontakt haben (man könnte ja dann annehmen, es sei das allgemein bekannte "Hoch", dass einen sich gut fühlen lässt)
    Nein - ich habe grundsätzliche Dinge angefangen zu ändern, ändere sie noch weiter, habe mich entwickelt und arbeite jeden Tag daran.

    Aurora

    Danke für deine Worte. Ja, ich habe es ihm klar und deutlich gesagt. Seine Reaktion war ruhig. Im zweiten Moment (am nächsten Tag, also gestern) war nun Rückzug seinerseits angesagt. Er war gestern völlig abweisend und hat sich auch seither nicht mehr gemeldet.

    Und auch ich habe mich nun heute nicht gemeldet. Und es ist einfach ok. Es war für mich sehr angenehm heute den Tag für mich zu haben, ohne Zeit mit Gesprächen mit ihm zu verwenden. Das habe ich klar gespürt. Ich kann sagen, ich bin fast froh, dass er sich nicht gemeldet hat. Ich hätte mich melden können, aber auch das habe ich eben nicht getan. Ich hab auch irgendwie nichts zu sagen gerade.
    Sein klarer Rückzug ist für mich eine klare Reaktion und im Grunde auch eine klare Position, die er vertritt. So klar hat er in den ganzen letzten zwei Monaten - in meinen Augen - nicht reagiert.

    Für mich hilfreich. Und der Tag heute war ein normaler, arbeitsreicher Studentenalltag für mich, der auch ohne ihn ablief. Und dieses Gefühl gibt mir Sicherheit. Nämlich die Sicherheit, dass ich mit mir alleine auch in Ordnung sein kann. Ich weiß, dass ich so weit vor einem halben Jahr einfach nicht war. Und es tut gut, zu wissen, dass sich diese Dinge einfach geändert haben. So einfach ja auch nicht, denn es war enorme Arbeit so weit zu kommen, dass ich gerade nicht durchdrehe, weil ich Angst habe, er könnte trinken. Dem ist absolut nicht so und das schreibe ich auch nicht, weil ich denke, ich müsse es schreiben. Nein, es ist wirklich so. Ich bin völlig ruhig. Ich hänge jetzt noch meine Wäsche auf und übe ein wenig Klavier, morgen haben wir Klassenvorspiel :) Dann gehe ich schlafen.

    Ich wünsche euch eine gute Nacht

    Mit vielen Grüßen

    Miriel

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Hallo Miriel,

    Eure Auseinandersetzung habe ich auch verfolgt und es hat mir vor allem eines wieder bewusst gemacht: Druck in jedweder Form hat noch Niemandem geholfen, seinen Weg zu finden und da ist es gleichgültig, um welche Art Sucht es sich handelt.

    Ich bin so empfindlich wie jeder andere Suchtbolzen und gleichzeitig die Einzige, der ich ganz sicher auf Dauer nichts vorturnen könnte.
    Jeder Mensch mit einem Suchtproblem weiß doch letztendlich, dass sein eigenes Verhalten ihm schadet. Es mag sein, dass wir eine Weile herumrennen können und so ziemlich alle anderen Menschen auf der Welt dafür verantwortlich machen können, dass es uns schlecht geht. Früher oder später kommt dann jeder Mensch zwangsläufig an den einzig entscheidenden Punkt: Er höchstpersönlich leidet unter seiner Situation.
    Dann geht das Geeimere los bis die Entscheidung gefallen ist, ob man es aushalten will und kann oder nicht und da spielen oft mehrere Faktoren eine Rolle.
    Manch einer lässt sich auf den Mors plumpsen und bewegt sich nicht oder versucht weiterhin, dieselbe Wand einzurennen. Ich persönlich denke, ich habe nicht das Recht, dieses Verhalten zu be- oder verurteilen und würde deshalb niemals Druck ausüben, allerdings würde ich mir dann aber auch nicht die nächsten 20 Jahre dieselben Klagelieder anhören wollen.
    Mir ist oft aufgefallen, dass in der sozialen Gemeinschaft so eine Art „indirekte Erziehung“ oder auch indirektes Feedback stattfindet: Wenn sich auf Dauer beim Klagenden so gar nichts verändert und auch keine Anstalten gemacht werden, das Problem auf irgendeine Weise in Angriff zu nehmen, wird man früher oder später müde, resignierte oder auch genervte Reaktionen zu spüren bekommen oder gar keine mehr, da die Geduld irgendwann erschöpft ist. Ich sehe das nur als Entwicklungs- und Lernprozess :) und die Chance, die eigene Situation noch einmal zu bedenken und sich vielleicht doch auf den Weg zu machen.

    Mir persönlich hat es noch nie geholfen, wenn Jemand versucht hat, mir etwas überzustülpen oder mir gar Forderungen gestellt hat, in welcher Form ich mein Verhalten ändern müsste, schließlich steckt Niemand in meinen Stiefeln.
    Hat mir Jemand aber andererseits von seinen eigenen Erfahrungen berichtet und ist dabei bei sich geblieben, ohne mich anzugreifen oder mir Vorwürfe zu machen, konnte ich Dinge viel leichter und schneller erkennen, für mich annehmen, verinnerlichen und letztlich auch umsetzen. (Klingt fast wie ein warmer Entzug :wink: ). Jeder Mensch hat sein eigenes Tempo.
    Es nutzt mir überhaupt nichts, wenn ich äußere Umstände zwar ändere, diese aber als Zwang empfinde, da die Notwendigkeit mich innerlich nicht erreicht und überzeugt hat. Dann bin ich genauso gefangen wie zuvor. Ich warte also immer geduldig auf das Klicken der Erkenntnis, was für mich keinen Freifahrtschein für Jahrelange Regungslosigkeit bedeutet.

    Selbsthilfegruppen funktionieren für mich nach demselben Prinzip, nach dem ich Geschenke mache: Ich kann geben in Form von Zeit, Anteilnahme und Überlegungen, jedoch keine „Gegenleistung“ oder „Entschädigung“ erwarten in der Form, dass mein Gegenüber sofort losstiefelt und umsetzt, was ich als hilfreich ansehen würde. Vielleicht passt es für ihn einfach noch nicht oder auch nie. Wenn es allerdings als Denkanstoß irgendwie hilfreich war – vielleicht auch nur, um es für sich selbst dann zu verwerfen, ist es mehr als genug.

    Nur Du allein kannst wissen, wie weit Du auf deinem selbst gewählten Weg gekommen bist, aber Deine Gefühle und Gedanken von Ruhe, Sicherheit und positiver Veränderung kann ich nachvollziehen und ich freue mich für Dich. Ich wünsche Dir noch ganz viele solcher Momente, Tage, Situationen.

    Viele Grüße
    Katharsis

  • Hallo Miriel,

    so, wie du jetzt deine Situation beschreibst, erinnert mich das stark an meine, damals. Ich hatte mich ja getrennt und mein Ex wurde nüchtern. Und versuchte nun, mich wieder zurück zu holen. Und ich eierte so rum, weil ich unschlüssig war, was denn nun richtig für mich wäre und welche Gefühle da überhaupt - noch - wären. Das war meine Ausgangssituation.

    Wir waren fast tagtäglich zusammen unterwegs. Und ich merkte nach einer Weile, was da immer mehr begann. Ich rutschte immer mehr in meine alten Muster. Und er auch. Nur, dass er nicht trank zu dieser Zeit. Er manipulierte mich immer mehr, bzw. versuchte es. Und ich war sehr zwiegespalten.

    Auf der einen Seite genoss ich mein Leben in meiner Wohnung. Da war ich ungestört und konnte rumdümpeln, wie ich es wollte. Auf der anderen Seite war Er, immer in meinen Gedanken präsent. Irgendwo. Also war ich ja doch nicht alleine, oder? Hm... Irgendwo schmeichelte es mir, dass er sich plötzlich, nach all den Jahren, so um mich bemühte. War ich ihm etwa doch was wert?

    Es gab verschiedene Gründe, die mich da rumeiern ließen und mich festhielten. Auf alle Fälle war ich zunächst ganz happy und hoffte, dass alles gut werden könnte. Das redete ich mir zumindest ein, denn andererseits war ich auch froh, wenn er nicht da war... Denn er behinderte mich auch ein Stück weit, mein neues Leben zu genießen und weiter auszubauen. Klar, er wollte ja, dass alles wieder so wird, wie's mal war. Er wollte nichts wirklich verändern...

    Für mich war diese Zeit des Rumeierns, des "sindwir nunzusammenoder nicht" aber auch eine Zeit, in der ich begann, mich und meine Bedürfnisse zu erkennen. Die ich hatte, in Punkto Partnerschaft auch. Und ich sah immer mehr, dass mein Ex das garnicht erfüllte, nicht erfüllen konnte. Oder wollte. Was weiß ich. Ich habe noch ein bissi versucht, da was schön zu reden, für mich. Hatte Angst vor verschiedenen Dingen. Konsequenzen.

    Das kann bei dir ganz anders sein, muss ja nicht so sein wie bei mir. Ganz klar! Aber vielleicht wird dir in dieser Zeit mit diesem "Partnermodell", wie ihr es jetzt lebt, doch etwas klar. Etwas, was dein weiteres Leben ausmacht. Erkenntnisse, was du willst und was nicht. Vielleicht macht es "klick" und "klick" in deinem Kopf, so war's bei mir dann immer. Und ich konnte dann klarer sehen und vor allem klarer handeln. Grenzen setzen und so.

    Was will ich dir denn nun eigentlich sagen :roll: .

    Nutze die Zeit bewusst für dich, so, wie du es auch jetzt immer mehr machst. Das ist gut. Heute ist Heute. Was Morgen ist, weißt du nicht wirklich. Aber du kannst eine Vorstellung davon entwickeln, wie dein Morgen aussehen könnte, sollte.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo ihr Lieben,

    vielen Dank für eure Beiträge!

    Katharsis

    Deine Worte haben für mich das ganze nochmal aus dieser Perspektive klar gemacht. Ich stimme vielem was du schreibst zu.

    Ich selbst bin in einer realen SHG und dort werden überhaupt garkeine Ratschläge gegeben oder Dinge bewertet, es sei denn es finden Gespräche außerhalb der Gruppe statt. Das war für mich zu Anfang sehr ungewohnt, aber mit der Zeit habe ich verstanden, um was es geht.

    Ich kann geben in Form von eigenen Erfahrungen und Perspektiven. Und ich kann mir von den Worten anderer eben das Nehmen, was ich für mich verwenden kann und das lassen, was nicht. In meiner Selbsthilfegruppe steht eine Bewertung des Verhaltens anderer wirklich sehr weit hinten an und es kommt nur in äußersten Fällen zu solchen Auseinandersetzungen.

    Dennoch schätze ich die etwas andere Rückmeldung hier im Forum sehr, da ich mich hier doch nochmal um einiges mehr über meine eigene Situation austauschen kann. Das ist sehr hilfreich aber natürlich ist man verleitet, und so geht es ja auch vielen gerade zu Beginn - auch mir ging es so - nur beim XY zu sein und über diesen zu reden und über das, was genau er grade tut und Ratschläge zu wollen, wie er sich ändern könnte.

    Ich bin froh, dass ich dieses Forum habe und auch aus den harten Rückmeldungen oder Auseinandersetzungen nehme ich immer auch einen Teil für mich mit.

    Aber trotzdem bleibt eben der Fakt, dass jeder sein eigenes Tempo und seine eigene Art und Weise hat, wie er seinen Weg geht. Ich empfinde meine eigene Geschichte nicht als stagnirend, weil sich ständig etwas tut, vor allem in mir.

    Danke für deine Worte.

    Aurora

    Ja. Ich kann zwar nicht sagen, dass mein XY gerade nüchtern geworden ist. Darüber kann ich im Grunde garkeine Aussage machen.

    Aber die Qualität des Kontakts hat sich eben insofern geändert, dass der Alkohol in dieser Zeit keine (aktive) Rolle mehr spielt und das natürlich sehr angenehm ist.

    Ja es stimmt schon. Hier in meinem Leben, mit meinem Studium, mit allem drumherum bin ich "alleine", kann tun und lassen was ich will und mache dies, im Gegensatz zu früher, auch nicht mehr abhängig von dem was XY gerade tut. Aber allein bin ich ja eben doch nicht, weil er ja doch da ist.

    Deine Worte, dass er dich behinderte, dein Leben zu genießen. Die erinnern mich an meinem XY und mich. Aber da habe ich sogar das Gefühl, dass wir uns im Grunde gegenseitig behindern. Auch ich ihn. Daran, wirklich was zu verändern und vorwärtszukommen.

    Du schreibst, du warst froh, wenn er nicht da war. Auch diese Gefühle kenne ich. Auf der einen Seite ist die Hoffnung, wenn er da ist, und dann auf der anderen Seite die Erleichterung wenn er weg ist.

    Man kann sicher sagen, dass es da Ähnlichkeiten gibt zwischen deiner und meiner Situation. Die "Theorie" ist immer einfacher als diese auch in der Praxis umzusetzen....

    Die Angst vor der Konsequenz ist bei mir sicher auch ein ausschlaggebender Punkt. Aber im Grunde habe ich ja auch Angst vor der Konsequenz, die kommen wird, wenn ich ewig so weitermache. Dies zwei "Konsequenzen" sozusagen stehen sich gegenüber und gerade ist die Angst vor dem Verlust der Person und der damit verbundenen Wünsche wohl immernoch größer. Vielleicht.

    .... Die Situation hat sich gerade wieder etwas verändert, was für mich gerade aufjedenfall auch eine Rolle spielt. Seit dem sogenannten "Rückzug" seinerseits, nachdem ich das Alkoholthema nochmal ziemlich klar und deutlich angesprochen habe, hat er sich nicht mehr gemeldet. Und ich mich auch nicht.

    Es ist ein seltsames Gefühl, da wir uns ja beide jederzeit melden könnten. Es aber nicht tun. In den ersten Tagen dachte ich eigentlich so, naja, er hat sich zurückgezogen, dann lass ich ihn mal, er wird sich wieder melden, wenn er bereit ist.

    Nachdem er sich nun aber fast eine Woche nicht mehr gemeldet hat, weiß ich, dass das schon etwas mehr ist, also nur ein abweisendes Verhalten seinerseits. Was es ist für ihn, keine Ahnung, und darum kümmer ich mich auch nicht. Aber ich merke eben auch bei mir, dass sich was tut, auf Grund dieser Kontaktpause gerade.

    Anfänglich war ich mehr wütend und dachte mir, dass sein Rückzug ja eben eine klare Ansage ist auf meine klare Ansage bezüglich des Alkohols. Er will nichts wirklich ändern und sich auch nicht wirklich mit seinen Problemen auseinandersetzen - ok, dann ist das eben seine Sache. Und deshalb hab ich mich auch nicht gemeldet. Er will gern den Kontakt haben, dann vielleicht lieber nochmal einen Gang zurück, sowas "freundschaftliches", wie er sagt, damit ich auch sozusagen ja keine "Ansprüche" mehr erheben kann, irgendwelche unangenehmen Themen anzusprechen. Gut, dachte ich, wenn das seine Ansicht ist, ist sie das, aber meine ist eben eine andere.

    Gestern hat sich dann aber doch auch ein Gefühl der Traurigkeit angekündigt.

    Er will nichts ändern, jedenfalls nicht aktiv.

    Und das kann ich auch akzeptieren. Meine Konsequenz nun ist eben, dass ich mich auch nicht melde, denn ich habe ihm ja auch nichts zu sagen und ein nettes Pläuschen geht halt eben grade auch nicht mehr.

    Ich habe keine Ahnung, was er tut oder nicht tut und was in seinem Kopf vorgeht, aber ich konzentriere mich auf mich. Ich grüble auch nicht wirklich darüber, was nun genau die Beweggründe sind für ihn. Ich sehe die Fakten, ich habe die Wahrheit gesagt und er schiebt diese eben weg (inklusive mir).

    Das muss dann wohl so in Ordnung sein und ich habe nun auch keine Lust dem noch irgendwelche Vorwürfe oder Sonstiges obendrauf zu setzen, was ich sicherlich früher gemacht hätte, mit erneuten Anrufen und erneuten Vorträgen.

    Ich habe nun drei ziemlich lange und anstrengende Tage hinter mir, in denen ich jeweils 12 - 14 Stunden unterwegs war, was mir sicherlich auch gut tat. Ich hatte auch keine Zeit, um mich großartig irgendwelchen Gedanken zu widmen, auch das war gut. Heute ist mein freier Tag und da holen mich die Gedanken ein wenig ein, aber ich denke, auch heute werde ich den Tag für mich nutzen. Dinge tun, die wichtig sind und auch Dinge, die gut für mich sind.

    Nur für heute. Und nur für mich.

    Mit vielen herzlichen Grüßen

    Miriel

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Hallo ihr Lieben,

    mein XY hat sich wieder gemeldet. Er meinte, er wusste nicht, wie er mit mir reden solle und er hätte Angst gehabt, nachdem ich mich auch nicht gemeldet hatte, dass ich vielleicht wieder meine Handynummer geändert haben könnte, usw. Erklärungen, die ich keinster Weise einschätzen kann. Er scheint sich sehr zu bemühen, einen Weg zu finden, dass ich darauf vertrauen kann, was er so sagt. Er sagt, dass er nicht trinkt. Aber von Therapie oder Sonstigem spricht er nicht.
    Den Menschen XY mag ich nach wie vor immernoch sehr und betrunken erlebe ich ihn nicht mehr.
    Aber ich bin stets darauf vorbereitet, dass es so sein könnte, obwohl es seit 6 Monaten nicht mehr so war.


    Mir geht es weiterhin gut und ich konzentriere mich auf mich. Habe ihm gesagt, dass ich ihn zu keinen Gesprächen mehr "zwingen" werde und seinen Rückzug unmissverständlich finde. Wenn er sich melden will, kann er sich melden. Mir ist bewusst, dass ich mich weiterhin in der wartenden Position befinde, richtig glücklich bin ich damit nicht, aber es fühlt sich für mich auch nicht richtig an, trotz der Veränderung seinerseits erneut irgendwelche Bedingungen zu stellen. Denn eigentlich verstehen wir uns gut und die ganze Situation hat sich entspannt. Eben bis auf den Punkt, dass wir nicht klar und offen über das Alkoholproblem sprechen. Und ich mutmaßen kann, dass er nichts aktives tut. Ich weiß selbst nicht so richtig, wo ich da ansetzen kann irgendwie. Ich habe viel bei den Alkoholikern gelesen und auch dort gibt es einige, die eben keinen akuten Entzug gebraucht haben, die aufhören und aufgehört haben aber keine richtige Therapie machten/machen und sich eventuell auch erst später dazu entschließen. Vielleicht habe ich zu viel Verständnis und bin zu geduldig.

    Gedanken, was das alles bringt und wozu das führt habe ich, aber ich habe auch sehr viel zu tun und brauche meine Energie für mein Studium. Ich konzentriere mich weiterhin auf mich und arbeite an mir und versuche, nicht immer wieder in sein Leben zu rutschen bzw. reinzuspringen und versuchen zu wollen, irgendwas zu richten, was ich nicht richten kann. In vier Wochen sind meine Prüfungen und ich bin schon ein wenig froh, wenn ich so manches hinter mir habe.

    :)

    Mit vielen lieben Grüßen

    Miriel

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Liebe Miriel,

    zu der situation mit xy möchte ich grade gar nichts schreiben, da ich denke, du wirst den weg gehen, den du gehen musst und bei dem du das gefühl hast, dass er der richtige für dich ist....
    einen satz, den du selbst geschrieben hast, möchte ich aber nochmal zum nachdenken hier reinkopieren:

    "Mir ist bewusst, dass ich mich weiterhin in der wartenden Position befinde, richtig glücklich bin ich damit nicht..."

    was müsste sich ändern, dass du glücklich wirst? was ist dein anteil daran, dass du glücklich wirst?

    ich grüße dich ganz herzlich und toi toi toi beim pauken für die prüfungen


    herze

    Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass es einen Sinn hat - egal wie es ausgeht.

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!