will nicht zum co-alkoholiker werden

  • glück auf 3b

    für ne stabile trockenheit braucht ein/e alkoholiker/in n alk-freies umfeld ... schon wegen der zugriffsnähe.
    außerdem find ich s gut wenn "ihr konsum" auffällt - und wenn ihr das unangenehm is.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo 3b,

    was genau will deine Partnerin denn verändern, um trocken zu werden? Will sie zum Entzug und im Anschluss zur Therapie? Also macht sie schon richtig Nägel mit Köpfen, oder redet sie nur davon, was sie machen könnte?

    Also, ich finde es gut, dass du dich hier angemeldet hast. Wenn du dich hier umschaust, kannst du in jedem Thread lesen, wie eine Beziehung mit einem Alkoholiker wahrscheinlich enden wird. Von daher ist es gut, dass du hier bist und etwas Stärkung bekommst.

    Zur Co-Abhängigkeit: Es ist ein wirklich schleichender Prozess, in den so mancher unbemerkt reinschlittert, wie der Alkoholiker in seine Abhängigkeit. Co-Abhängigkeit hat viele Facetten, von der eine eben die Vertuschung der Sucht des Partners ist, um ihm zu helfen. So hilft man Alkoholikern nicht, sondern lässt sie unterm Deckmäntelchen weitertrinken.

    Zitat von 3b

    meine partnerin will nicht, dass ich das ganz aufgebe, da sie meint damit würde sie sich outen, was wiederum druck auf sie ausübt. ihrer meinung nach sollte ich wie bisher meine 1-2 bierchen trinken, damit das mit ihrem problem nicht auffällt.

    Es ist ein wichtiger Schritt, dass sie sich die Sucht eingesteht. Aber leider bedeutet das nicht gleich, dass jemand bereit zum Entzug ist. Der klappt nur, wenn man es wirklich aus sich heraus will und nicht, weil der Partner es wünscht oder die Gesellschaft. Für mich klingt es etwas so, als ob sie sich noch ein Hintertürchen offen halten will, für den Fall, dass sie das doch nicht durchzieht. So bleibts für sie bequem.

    Wenn ich an meine Ernährungsumstellung denke, hab ich davon bewusst dem engsten Kreis erzählt- damit sie mich unterstützen, mir keine Schokolade mehr andrehen oder mich zum Essen animieren. Und dass ich auch vor ihnen in der Spur bleibe. Das war zwar etwas Druck, aber der war positiv und tat mir gut. Und wenn man es auch wirklich will, dann hat man ein Ziel vor Augen, von dem man nicht abweichen will.
    Wenn sie wirklich den Absprung geschafft hat, braucht sie ein alkfreies Umfeld, um nicht beim ersten dummen Gedanken einzuknicken. Oder ihre Freunde sollten das wissen, um sie nicht zu verführen.
    Achte da auf dein Gefühl!

    Ich würde reinen Tisch machen. Ich weiß nicht, welche Ausmaße ihre Alkoholabhängigkeit annimmt- aber kannst du ausschließen, dass es nicht eh schon jeder weiß? Dieses "nicht erkannt werden als Alkoholiker" scheint da echt weit verbreitet zu sein. Wobei die meisten davon ausgehen können, dass es die Leute eh wissen- die Nachbarn bekommen einen Streit mit, das Umfeld bemerkt, dass sie häufig angetrunken ist, die Kontrolle nicht hält.. Meine Oma hat damals Mutter einmal beim Grillen betrunken erlebt- und wusste sofort, was Sache ist. Das reicht.
    Oder man sieht es ihr auf Dauer eh an. Also ist es ein Trugschluss, zu denken, dass es eh niemand weiß.. Aber dieser Gedanke hindert die Menschen daran, Klarschiff zu machen.. Weil sie wie deine Freundin davor Angst haben, Farbe zu bekennen. Und so saufen sie sich dann lieber zu Tode und denken bis zuletzt, dass es niemand weiß.

    Also, als soliden Beginn würde ich ansehen, dass ihr zur Suchtberatung geht, oder deine Freundin zum Arzt. Professionelle Hilfe kann nicht schaden. Und zwar sowohl für deine Partnerin als auch für dich.

    Wie geht es dir eigentlich damit? Wie fühlst du dich? Du hast soviel über sie geschrieben, aber nichts über dich.
    Hast du dir schon ein Limit gesetzt?

    Entschuldige, das war nun ein langer Beitrag.. Aber ich hab Prüfungszeit ^^

    Viele Grüße!

  • Ich nehme das mal auseinander!

    Zitat von 3b

    bis heute hat sie noch nicht die notwendigkeit all die alkvorräte aus dem haus zu verbannen.

    Sie plant nicht aufzuhören und braucht die Vorräte demnach noch. Es wäre einfach zu teuer, alles neuzukaufen.

    Zitat von 3b

    ich will jetzt nichts schön reden, aber ihre sucht ist jetzt nicht sehr dramatisch, soll heißen, sie trinkt wirklich nicht viel, aber wenn sie mal trinkt ist keine ende in sicht und tags danach gehts ihr richtig dreckig. ein ständiges auf und ab.


    Das klingt aber schon dramatisch? Es gibt keine Sucht, die ich harmlos darstellen würde. Ich fürchte, du redest es dir dennoch schön. Bedenke auch, dass hier jede der Horrorgeschichten mal so "ist ja nicht sooo schlimm" angefangen hat. Endstation ist der Tod. Ein Suchtberater war mal, als ich in der 9. Klasse war, bei uns und sagte: Jede Sucht endet im Tod, wenn der Süchtige nicht aufhört." Deine Freundin will bisher nicht aufhören. Als ich das damals, vor 10 Jahren, hörte, dachte ich: naja, soweit wirds nicht kommen.. Nun, 10 Jahre später, sind wir bei einer Leberzirrhose und Wasserbauch und beginnendem Korsakow. Der Typ hatte Recht.
    Naja, du kannst ja selbst nachlesen, wie sich eure Beziehung entwickeln wird. Das haben hier alle gemeinsam. Das brauche ich hier nicht auszumalen- jede Sucht beginnt "harmlos", aber entwickelt sich im Laufe der Jahre zu unvorstellbarem Psychoterror für alle. Dies ist grad der Anfang vom Ende. Auch wenns harmlos aussieht- irgendwann wirds schlimmer. Die Abwärtsspirale wird eigentlich nur durch den Tod beendet..

    Zitat von 3b

    sie war schon bei den aa, ist da aber nicht mehr hin, sie sieht sich noch nicht so weit. bislang meinte sie, sie könne auch kontrolliert trinken was bisher leider immer wieder widerlegt wurde, bis uns beider bewusst wurde: sie hat ein ernstes alk problem.


    Weil sie nicht wirklich will. Sie will weitertrinken. Kontrolliertes trinken gibt es nicht.

    Zitat von 3b


    sie nimmt regelmäßig professionelle hilfe in anspruch aber ohne sich festzulegen, wie sie konkret zum ziel kommt. sie will es alleine schaffen sagt sie.

    Weil sie nicht will. So guckt ihr "niemand auf die Finger", sie muss sich damit nicht auseinander setzen und kann alleine ruhig weitertrinken. Wenn sie den Weg nicht plant, will sie sich nicht auf den Weg begeben. Ansonsten ist die professionelle Hilfe wohl nur ein Alibi für dich und zum Gewissen beruhigen für sie.

    Zitat von 3b


    ihrem engsten umfeld hat sie das schon gesagt mit dem alk problem. aber eben schon 2-3 mal und es hat nicht geklappt.

    Klingt recht halbherzig? Da scheint kein Wille hinterzustecken.

    Zitat von 3b


    wenn sie nicht trinkt ist unsere beziehung richtig gut, aber wenn sie trinkt und ihre aufs und abs hat, ist die partnerschaft schwierig. und insgeheim weiß ich, dass letztendlich, wenn sie es nicht schafft unsere partnerschaft auf dem spiel steht.


    Erinnert mich etwas an die Aussage einer Mitschreiberin hier.. „Er ist eigentlich Alkoholiker, aber wir haben eine tolle Beziehung“ vs. „Wir haben eigentlich eine tolle Beziehung, aber er ist Alkoholiker“.
    Ich glaube nicht, dass man mit einem Alkoholiker eine tolle Beziehung führen kann, da die heimliche Geliebte, der Alk, immer dazwischen steht, sich in die Beziehung drängt und dann irgendwann zur Hauptsache des Süchtigen wird, der dafür den Partner stehen lässt. So lange, wie sie sagt, sie würde aufhören und habe alles unter Kontrolle, so lange hält sie dich hin und will den Geliebten, den Alk, nicht aufgeben.

    Zitat von 3b


    also ich werde nun keinen alk mehr (in ihrer anwesenheit) trinken um meinen teil dazu beizutragen. den bölkstoff im hause, denke ich, muss sie selber entfernen. solange sie das nicht tut, und da gebe ich dir recht, ist sie noch nicht so weit. und will sich nur ein hintertürchen aufhalten.


    Es bringt nichts, wenn du keinen Alk in ihrer Anwesenheit trinkst, und sie dabei nicht ernsthaft an Entzug denkt. Das hilft ihr erst, wenn sie wirklich abstinent lebt. So lange beruhigst du selbst nur dein Gewissen, erzeugst Hoffnung, dass dein Tun zum gewünschten Erfolg hilft und glaubst, mit etwas sie zum Entzug zu bringen, was gar nicht zielführend ist. Du kannst ihr auf dem Weg zur Entscheidung nicht helfen und nichts dazu beitragen. Durch dein Handeln macht es bei ihr nicht klick. Das muss sie selbst vollziehen. Und das will sie anscheinend momentan nichts- also kannst du Purzelbäume schlagen, Handstand machen, wie du lustig bist.. Aber du wirst sie nicht zur Überzeugung bringen, dass ein Entzug und die endgültige Abstinenz notwendig ist. Und der Gedanke „Wenn ich nix in ihrer Anwesenheit trinke, trage ich einen Teil dazu bei, dass sie aufhört“ ist in meinen Augen schon ein Gedanke eines Co-Abhängigen bzw ein Schritt in die Richtung.

    Zitat von 3b


    ist eigentlich mein erster kontakt zu einem alkoholiker und bin mir deshalb, was mein verhalten betrifft, auch sehr unsicher. Sie trinkt z.b seit ca. 4 wochen nichts mehr, bis letzten freitag, als wir zusammen bei freunden waren. sie hat 3 bier getrunken bis ich dann sagte, dass wir gehen. sie wäre bestimmt gerne noch geblieben und hätte weitere 5 bier getrunken. am liebsten würde ich mich sofort aus dem staub machen sobald sie wieder anfängt zu trinken.


    Deswegen sollten willige Abstinentler auch den Kontakt zu Bier und biertrinkenden Freunden meiden, nix im Haus haben.. Und diese Leute eben einweihen, wenn man wirklich nicht trinken will. Sonst nutzt man in solchen Situationen nur das Hintertürchen, denkt an „alles unter Kontrolle haben“ und säuft munter weiter. Diese 4 Wochen waren nur die berühmte Trinkpause, um sich selbst zu beweisen, dass alles unter Kontrolle ist und dir etwas vorzumachen, dass du Ruhe gibst.

    Zitat von 3b


    wenn ich aber mittrinke verharmlose ich doch nur alles. müßte ich da zeichen setzen und ihrem trinken den kampf ansagen?

    Du kannst den Kampf nicht ansagen, dass muss sie. Klingt sehr nach Co-Abhängigkeit, wenn ich ehrlich bin. Du kannst für dich nur überlegen, ob du mit einer Partnerin, die trinkt, glücklich wirst. Ob du es riskieren kannst, mit ihr eine Familie zu gründen? Ich meine, wenn sie schwanger wird, muss sie 40 Wochen abstinent leben, um das Ungeborene nicht zu schädigen. Sie hält keine 5 Wochen durch. Was sonst droht, kannst du unter FAS oder FAE nachlesen. Willst du mit einer Person Kinder bekommen, die diese, deine Kinder schon im Mutterleib schädigt? Was dann außerhalb des Mutterleibes weitergeht, wenn sie ihren Auf und Abs ausgeliefert sind. Ist im EKA-Forum nachzulesen.

    Zitat von 3b


    soll ich beim rückfall mich aus dem staub machen und ihr klipp und klar (auch vor freunden) sagen, dass ich das nicht unterstütze?


    Das wäre für alle Beteiligten das beste. Hilfe durch Nichthilfe ist hier die Devise. Oder „In Liebe fallen lassen.“ Solange du da bist, unterstützt du passiv ihren Alkoholkonsum, da du einen Zweck erfüllst. So erkennst du, ob sie sich für dich oder den Geliebten entschieden hat. Du schreibst hier wieder nur von ihr und was du für sie tun kannst. Was tust du denn für dich in der Situation? Ich würde dir raten, zu einer kostenlosen Beratung zu gehen. Da kannst du mehr Details preisgeben und erhälst von einer Fachfrau/einem Fachmann Rat.
    Ich kann dir nur sagen, dass ich aus der Beziehung meiner Eltern gelernt habe, dass ich die Flucht ergreife, sobald ich einen süchtigen Partner habe und der sich als entzugsresistent entpuppt.

  • Hallo 3b,
    willkommen im "club" ... du schreibst, du willst nicht zum co-alkoholiker werden ! Ich bin jetzt bissie gemein: du brauchst nicht einer zu werden - du bist einer !

    Wie kenn ich das von mir sooo gut: dieses permanente abwägen - ja aber - eigentlich ganz normal - wenn dann - das schauen auf die Trinkmenge - das nachlesen ob das noch normal oder schon abhängig ist - das Schauen auf ihn - das Wissen was IHM gut tut - was er tun und lassen sollte - ach herrje, die ganze Palette hab ich durchgenudelt - viele Jahre - hab mir selbst auch absolute Abstinenz verordnet - damit ich quasi nicht Anlass gebe - dass er trinkt !!! :oops::roll:
    Was will ich, was brauch ich, was tut MIR GUT ??? Das sind meine Themen, um die ich mich zu kümmern habe - und um die ich mich kümmer.
    Alles Gute für DICH und sorg gut für DICH, die SommmerSonnne 8)

  • Hallo 3b,
    auch von mir ein herzliches Willkommen hier,
    ich hoffe, ich interpretiere jetzt nichts falsches in deinen letzten Beitrag. Er las sich, als wärst du mächtig eingeschnappt. Typisches Co-Verhalten. Kenn ich, hab ich auch schon ab und an :oops:
    Wir wollen dich nicht angreifen.
    Alle, die hier schreiben leben, oder lebten mit einem Alkoholiker.
    Ich selbst wurde mir auch erst durch das Forum bewußt, das ich Co- Abhängig bin. Unsere Sucht ist der Alkoholiker. Und so, wie der Alkoholiker sich von der Pulle bewußt trennen muß, müssen wir uns vom Alkoholiker trennen. Es gibt auch hier welche, die die Trennung nur mental durchführen und nicht räumlich. Dennoch besteht eine Trennung. Die Trennung ist dafür gedacht um "zu sich selbst zu kommen", um sich auf sich selbst zu besinnen.
    Der Alkoholiker ist durch den Alkohol nicht mehr bei sich und wir sind durch den Alkoholiker nicht mehr wir selbst. Lies dich am besten mal hier durch die einzelnen Treats und dann wirst du merken, das wir hier alle in einem Boot sitzen

  • Hallo 3b,

    wie Broti sagt: wir sitzen alle im selben Boot.

    Wir wollen helfen, jemandem, der sich aber nur selbst helfen kann.

    Natuerlich gibt es sicherlich Dinge, in denen wir unseren Partner unterstuetzen koennen, aber die Sucht besitzt einfach so eine grosse Macht, dass nur der Suechtige selbst den 1. Schritt tun kann, um sich von dieser ihn kontrollierenden Macht zu befreien.

    Und genau bei diesem 1. Schritt haben wir als "Helfer" keine Chance.

    Bis zu diesem 1. Schritt ist es ein solch langer Weg, den wir oft unterschaetzen.

    du schreibst, dass du gerne wuesstest, wie man mit einem Alkoholiker umgeht, damit er am besten zu seinem Ziel, trocken zu werden kommt.

    Deine Frage sollte eher sein:

    Wie ich gehe ich in der Beziehung mit einem Alkoholiker am besten mit mir selbst um, damit es mir trotz der Situation gut geht??

    Deine Absicht verstehe ich nur zu gut.

    Als ich das erste Mal (vor ca. 2 Monaten) zur Selbsthilfegruppe fuer Angehoerige (sehr zu empfehlen) ging, dachte ich, sie werden mir nun ganz viele Tipps geben, wie ich reagieren muss, wenn dies passiert, was ich sagen muss, wenn er das sagt, oder sonstiges...

    Ich wollte Ratschlaege fuer den Umgang mit ihm, wie ich ihn am besten "trocken legen" kann.

    Aber das hab ich nicht bekommen.

    Sehr schnell habe ich begriffe, dass das nicht unser Ziel sein kann, darf, da wir dem Alkoholiker damit nicht helfen, im Gegenteil.

    Unsere ganze Hilfe hindert sogar seine eventuelle Heilung, da er es schlicht und ergreifend selbst erkennen muss. Und selbst erkennen bedeutet, WIRKLICH und auf DAUER mit dem Trinken aufhoeren zu WOLLEN.

    Vielen geht es am Anfang sicher so wie dir, mir ging es in der Gruppe so, als ich mich im Forum anmeldete, war ich schon so weit, dass ich wusste, wie abhaengig ich mich gemacht hatte mit meiner ganzen Helferei,etc..

    Es ist verdammt wichtig, dass du dir bewusst machst, dass auch wenn ihr eine Beziehung habt, jeder von euch ein EIGENES Leben hat, fuer das er ganz alleine verantwortlich ist.

    Durch dein sich darum Kuemmern, sich informieren, was du ja nur fuer Sie und nicht fuer dich selbst tust, gibst du ihr keinen Grund, sich wirklich alleine auf ihre Fuesse zu stellen, weil du sie immer ein Stueck mittraegst.

    Denkst du nicht, diese Last wird dir auf Dauer zu schwer?

    Mit vielen Gruessen und ganz viel Kraft

    Miriel

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Hey 3b,

    natuerlich zieht dich das runter... all ihre Auf und Abs ziehen dich MIT.

    Denn du gehst ja momentan mit ihr IHREN Weg anstatt dich auf deinen eigenen zu konzentrieren.

    Ich kann dir nur aus meiner Erfahrung sagen und ich bin noch nicht lange "dabei", was aber sicher nicht weniger hilfreich ist, da ich die gleichen Gefuehle wie du auch noch vor kurzem hatte,

    Auch ich wollte, von der Selbsthilfegruppe, sowie von einer osychotherapeutischen Beratung TIPPS, wie ich mit meinem Partner umgehe.

    Aber, WIR koennen unseren Partner eben nicht heilen, weil er das nur selbst kann.

    Du schreibst immer von deinem BETROFFENEN partner.

    DU bist auch betroffen. Nur eben mit einem anderen Problem. Naemlich mit dem, dass du sein Problem natuerlich sehr viel klarer siehst und deshalb natuerlich klar auch die Wege siehst, die es gaebe, um ein trockenes Leben zu fuehren (Beratung,Entzug, LZT, SHG, Hobbies,........)

    Doch all die Erkenntnisse und das Wissen. das DU hast, bringt deinem Partner letztlich nichts.

    Wie lange bist du zur SHG gegangen?
    Ich persoenlich gehe zu Al-Anon und fuehle mich dort sehr wohl. Dort hat man sehr haeufig in der Woche (an verschiedenen Stellen) die Moeglichkeit eine Gruppe zu besuchen, sieht somit auch immer unterschiedliche Menschen.

    Warst du schonmal bei einer Suchtberatung?

    Dass du du in einer SHG nicht die Ratschlaege auf einem Teller serviert bekommst, das ist einfach so und das ist meiner Meinung nach gut so.
    Das einander zuhoeren und das gegenseitige Erzaehlen ist sehr wichtig. Zum einen kannst du Balast abladen bei Menschen, die dies wertfrei aufnehmen und die einfach genau die gleiche Situation wie du erleben bzw schon erlebt haben. Zum anderen kannst du sehr sehr vieles aus den Inhalten der Aussagen anderer schoepfen. Das was du willst, kannst du mitnehmen, das was nicht, kannst du dalassen :)

    Vielleicht versuchst du es nochmal, denn auch ich habe eine Zeit gebraucht, um die Art der SHG zu verstehen und anzunehmen. Mach dich offen dafuer, erwarte nichts und du wirst merken, wie gut es dir tun kann.

    Fuer mich sind die Stunden in der SHG immer mit grosser Entspannung verbunden.

    Vielleicht ist es noch einen Versuch wert? :)

    Ich war auch sehr "geplaettet", als ich immer mehr das Gefuehl kam, dass alles irgendwie auf Trennung hinauslaufen sollte. Konnte/Wollte mich nicht mit dem Gedanken anfreunden geschweigedenn auseinandersetzen.

    Trennen?? Aber wie soll das gehen? Und warum auch? Ich liebe ihn doch??! Und ueberhaupt?
    Dann geht mein XY doch unter, und mir geht es damit ja auch nicht besser (wenn ich keine Aufgabe mehr habe.....)

    Somit hab ich mich dagegen erstmal gewehrt...

    Aber im Grunde steht im Vordergrund, dass man die beiden Lebenswege ganz klar voneinander trennt. Und das ist wichtig.

    Ich habe mich bis jetzt noch nicht getrennt, stecke aber gerade mitten in der "mentalen" Distanzierung, was ja im Grunde auch schon eine gewisse Trennung, in jedem Falle Abgrenzung bedeutet.

    Auch der Weg zu dieser jetzt beginnenden mentalen Trennung war unglaublich schwierig und konnte mir vor noch ein paar Wochen nicht vorstellen, dass das ueberhaupt notwendig ist.

    Heute spuere ich, wie DRINGEND es an der Zeit war!


    Du hast so wenig ueber dich geschrieben bisher.

    Lebst du allein?
    Hast du Hobbies?
    Geht es dir im Beruf gut?
    Was machst du nur fuer dich?

    DU bist die wichtigste Person in DEINEM Leben, weisst du das?

    Und in dem Moment, in dem du SIE in den Mittelpunkt stellst, gehst DU irgendwo verloren.

    Mit vielen Gruessen

    Miriel

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Hallo 3b,

    ja, so ähnlich wie du war ich auch drauf - schlich irgendwann, mit kleinem Töchterchen, 3-4Jahre alt, an der Hand zur Suchtberatungsstelle, immer mich umsehend, dass mich auch ja niemand aus meinem persönlichen Umfeld sieht/sehen kann/könnte - saß dann wie ein Häuflein Elend einer Suchtberaterin gegenüber - im Schlepptau meine/unsere kleine Tochter - und wollte wissen, wie ICH MICH VERHALTEN MUSS, damit ER NICHT MEHR TRINKT - wollte einen 10 Punkte-Verhaltensplan, oder einfach nur ein Strickmuster -
    da schüttelte die FachFrau einfach nur den Kopf, das könne sie mir nicht geben :roll::shock::evil: mmmmmmmmmmmh :?::?::?:
    Was nun ??? Da war ich vielleicht geknickt - ja, wenn denn schon die Fachleute mir nicht helfen und sagen können, was ich zu tun habe ??? Damit es mit IHM besser wird ???
    Ging dann nach hause - und hab meine Ärmel hochgekrempelt - also - streng dich einfach noch mehr an - sei lieber, attraktiver - geduldiger - häuslicher - les ihm noch mehr jeden Wunsch von den Augen ab - dann wird das schon -
    das ging ca. 1/2 Jahr so weiter - zwischendurch hatte ich immer wieder ganz extreme emotionale Ausraster - ER blieb ruhig - spinn ich doch ???
    nach diesem 1/2 Jahr ging ich wieder zur Suchtberatung - ich war mit mir und meinem Latein am Ende - ja, was ich denn wollte ??? Da hörte ich mich sagen - einen Neuanfang - ja mit wem denn ??? Ja, mit MIR !!! Okay - schön, dass ich da sei - und hab dann 5 Termine in Folge bekommen - in diesen Stunden saß ich meiner Suchtberaterin vis a vis - und hab sie abgeduscht mit meinem Wortschwall und meinem Leid und Weh und Frust und und und - mir tats gut - einfach mal alles aus mir rauszukotzen - an eine neutrale Person - am Ende der 5. Stunde fragt sie mich, wie es mir jetzt geht ???? Ich: besser - ABER wenn ich ganz ehrlich bin - könnt ich schon wieder loslegen - und das, so sagte ich, kanns ja wohl auch nicht sein - was nun ??? Tja, sagte sie, das ist jetzt der Zeitpunkt wo ich mich entscheiden müßte/könnte, ob ich Therapie machen will oder ob ichs einfach bei den 5 erlebten AusRedStunden belassen wollte - UND ich sagte spontan JA, zu einer ambulanten Therapie, welche sich dann letztendlich über einen Zeitraum von 3 Jahren erstreckte - das war u. a. mein Sprungbrett - hin und näher zu mir !!!

    Lieber 3b - swar mir jetzt einfach ein Bedürfnis, meine Erfahrung dir mitzuteilen - ich wünsch dir alles alles GUTE für DICH und sorg gut für DICH :wink: , liebe Grüße, die SommmerSonnne 8)

  • Wie lange trinkt sie denn schon bzw wie lange bekommst du das so mit?

    Das Problem ist eben, dass diese Co-Abhängigkeit so harmlos anfängt- man will dem Kranken helfen, auch aus eigenem Interesse. Wenn der Partner Krebs oder irgendwas anderes hätte, würd man das ja auch machen.
    Man gerät da immer mehr rein, je mehr der Partner abrutscht, desto mehr gibt man sich Mühe. Beginnt irgendwann zu kontrollieren. Es dreht sich dann nur noch um den Süchtigen- man will keine weiteren Anlässe geben, rennt nur noch wie auf Eierschalen durch die Gegend. Irgendwann beginnt der Partner dann auch, die Schuld abzuwälzen, wird gemein. Lügen sind sowieso an der Tagesordnung.

    Bei uns zu Hause ging es irgendwann soweit, dass sich dann niemand für uns Kinder interessierte. Wenn Vater nach Hause kam, wurden wir nicht gefragt, wie es uns geht oder wie die Schule war, sondern ob sie wieder getrunken habe. Und es hat auch bei ihm damit begonnen, dass er helfen wollte.

    Auf Trennung wird es dann wohl hinauslaufen, wenn sie weiterhin trinken möchte und nicht mitzieht. Vorher begreifen es die meisten nicht.

    Wenn du magst, lies doch mal im Bereich für trockene Alkoholiker mit? Ich fand es aufschlussreich, auch die Seite kennenzulernen.

  • Hallo 3b,

    ich kam mit ähnlichen Fragen hier an und es wurde gleich über Trennung gesprochen. Das wollte ich natürlich nicht hören, an dem Punkt war ich überhaupt noch nicht, bin ich auch jetzt noch nicht.

    Ich habe einige Bücher zum Thema Alkoholmissbrauch gelesen, das hat mir etwas weitergeholfen. Es ist gut den Feind zu kennen ;)

    Co-abhäniges Verhalten habe ich reichlich bei mir gefunden, und ich arbeite daran mich besser abzugrenzen und mir gutes zu tun. Morgen fahren wir in den gemeinsamen Urlaub, das macht mir Angst. Hoffentlich bin ich stark genug, falls es zu Problemen kommt, souverän zu reagieren. (Wie geht das?) Meine Toleranz gegenüber seinem Alkoholkonsum ist inzwischen bei Null.

    Viele Grüße und dir alles Gute

    Schm

  • Hallo 3b,

    ich sag dir mal "hallo" hier im Forum! Du suchst eine Selbsthilfegruppe, hast schlechte Erfahrungen für dich gemacht? Na gut, das hier ist auch eine Selbsthilfegruppe, eben eine ohne direkte Menschen vis à vis. Aber trotzdem gut, finde ich. Ich bin seit gut 5 Jahren dabei.

    Dieses

    Zitat

    natürlich machte ich das letztendlich für meinen betroffenen partner. aber ist das denn falsch?


    kenne ich gut. Ich hab selber mal so gedacht und es auch schon oft hier gelesen oder gehört, im realen Leben. Zuerst erscheint es einem doch logisch, dem Partner helfen zu wollen, was ist denn dabei?

    Fakt ist dabei, dass der Partner sich eventuell ja garnicht helfen lassen will... :roll: . Für ihn/sie ist es ok, zu trinken. Geist und Körper brauchen den Stoff. Und es wird kein Sinn darin gesehen, das zu verändern.

    Fakt ist, dass es dir damit nicht (mehr) gut geht. Es geht dir garnicht gut, denn weswegen fällt dir ein, dass da was geändert werden sollte. Damit es dir eben wieder gut geht. Aber der Partner will ja garnichts ändern. Hm, schwierige Sache.

    Trennung - das macht Angst! Es hat viele Jahre bei mir gedauert, bis ich das konnte. Für mich war das der einzige Weg, wieder glücklich werden zu können. Aber irgend wann sah ich ein, ich kann ihm nicht helfen, sondern nur mir selbst. Wenn ich glücklich sein will, kann ich ihn nicht dafür verantwortlich machen, sondern ich muss mir eigene Wege suchen, um glücklich zu sein. Mein Leben zu gestalten. Mit jemandem, der trinkt oder andere Drogen konsumiert, ist das nicht möglich. Denn da werde ich immer höchstens die zweite Geige spielen, an erster Stelle steht immer die Sucht, das Verlangen nach dem Stoff. Immer!

    Ich finde diese Aussage von dir

    Zitat

    was ich daraus schlussfolgere ist, dass ich mehr auf mich achte und das was mir gut tut.


    einen ganz wichtigen und guten Schritt in die richtige Richtung! Und aus solchen Schritten wird ein Weg. Trennung - das macht erstmal Angst, ich weiß das zu gut. Deshalb sind diese Schritte sehr wichtig und gut, denn der Weg, der daraus entsteht, wird dir zeigen, wohin du gehen willst.

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo 3b,

    na ja, Tipps von Leuten, die Erfahrung haben, hast du ja bekommen. Leider läuft es sehr, sehr oft auf Trennung hinaus, wenn der Partner nicht mit dem Trinken aufhört. Denn es ist kein lebenswertes Leben möglich an der Seite eines Abhängigen.

    Aber wenn nun deine Partnerin nicht mehr trinkt, dann ist es doch ok, wenn du nun damit klar kommst. Ich weiß nur nicht genau, was du dann für Tipps willst? Oder meinst du, du brauchst Tipps, damit sie nicht wieder anfängt? Na ja, da gibt es nur einen Tipp. Nämlich, du kannst da nix gegen tun, wenn es so sein sollte (was ich dir wahrlich nicht wünsche).

    Alles Gute für dich weiterhin
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo 3b,

    ja also dass sie seit 5 Wochen nichts trinkt (mit einer Ausnahme von 3 Bier - Ausnahmen bestaetigen..... )
    das kam bei mir nicht wirklich an.

    Es ist gut, wenn sie den Entschluss gefasst hat, es probieren zu wollen, das ist gut fuer sie.

    Ich schliesse mich Aurora an. Du kannst im Grunde nicht irgendein Verhalten einstudieren, dass ihr hilft, nicht mehr zu trinken, mal abgesehen von den sehr naheliegenden Dingen, ihr vielleicht keinen Alkohol unter die Nase zu halten oder eben anzubieten.

    Ich muss dir aber ehrlich sagen, dass du gesagt hast, dass du z.B. nicht weisst, wie du dich verhalten soll, WENN sie trinkt und ob du dann das Feld raeumen sollst usw.....

    Das heisst wiederum, dass du gerne wissen wuerdest, wie du dich bei einem Rueckfall verhalten sollst.

    Die Ausnahme von 3 Bier ist schon mal ein Anzeichen dafuer, dass sie NICHT nicht mehr trinkt.

    Mein Ex-Partner (und ich habe mich erst vor ein paar Tagen wirklich getrennt) hat auch Wochen lang keinen Tropfen angeruehrt, aber die Grundproblematik bleibt ja dennoch und das Risiko, dass man es alleine einfach nicht schafft, ist sehr hoch und die dadurch verbundene Enttaeuschung und das dadurch vermehrte Trinken ist leider auch immer wieder Fall....

    Ich wuensche dir, dass du es schaffst, dich so abzugrenzen, dass du es nicht mehr zu deiner Aufgabe machst, dass sie nicht mehr trinkt.

    Sie wird es machen, oder nicht. Wirklich unterstuetzen kannst du sie im Grunde nur, wenn sie schon trocken ist. Und das ist sie nicht nach 5 Wochen mit einer Ausnahme von 3 Bier.

    Ich wuensche dir viel Kraft.

    Mit vielen Gruessen

    Miriel

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • hallo 3b
    willkommen. Ich persönlich denke, daß du co abhängig bist. Alleine deine ausflüchte...
    Niemand sagt du mußt dich trennen. Lies dich durch das forum.
    Es gibt auch menschen die es geschafft haben und zusammen geblieben sind. Natürlich nur wenn beide an ihrer sucht arbeiten...
    Aber ich denke, daß willst du noch nicht hören.
    Das klingt hart. Aber du wirst feststellen, daß alle die dir hier geantwortet haben wissen wovon sie schreieben. Keiner will dich zu etwas drängen. Es sind nur persönliche erfahrungen die diese menschen mit dir teilen wollen.
    Du mußtdich entscheiden was du daraus machst.
    Nur mal so: es gibt verschiedene formen von trinken.
    Mein ex konnte trinkpausen von 3 monaten machen. Dann ging es schlimmer los den je.
    Mein jetziger alk ist spiegeltrinker. Das heißt er braucht sein tägliches quantum um zu funktionieren.

    Das problem ist, ohne hilfe( proffesionell) gehts nicht.
    Macht einen termin in einer suchtberatungsstelle gehe alleine oder zu zweit hin. Laßt euch beraten.

    Zu al anon: richtig glüclich war ich dort auch nicht. Es war nicht mein weg. Es gibt aber auch andere selbsthilfegruppen. Das forum ist auch eine. Nur halt online.

    Lg
    topas

  • glück auf 3b

    Zitat von 3b

    ich war bei al-alon aber fühlte mich dort nicht wohl, und schon gar nicht entspannt.

    s gibt andere gruppen - für angehärige oder auch gemischte.

    ich drück dir n aumen, dass alles so wird, wie du dir das wünschst.

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo 3b,

    ich schätze, wir haben die Situation schon so verstanden, wie du sie beschreibst. Aber aus Erfahrung interpretieren sie eben anders.

    Wenn du nun das Bedürfnis hast, dich vom Forum hier erstmal zurückzuziehen, darfst du das machen. Wir zwingen dich nicht, hier täglich reinzugucken.

    Wenn dir wieder danach ist und sie den letzten Abstinenzbeginn von vor 1,5 Wochen nicht durchzieht, meld dich einfach wieder.
    Wie gesagt, wir sind da wohl alle im selben Boot und nehmen dir das nicht übel.

    Viel Erfolg!

  • Hallo 3b,

    zu erkennen,
    das sich das Monster "Alkoholismus" das zutiefst menschliche Gefühl des "Mitleids", der "Liebe" bedient,
    und es auf grausame Weise für seine Ziele ausnützt,
    tat mir am meisten weh.
    Was wollten denn alle von mir, ich versuchte doch zu helfen, zu kämpfen,
    ...und spielte somit dem Feind "Alkoholismus" immer mehr Trümphe zu.
    Dabei wollte ich doch nur helfen. Ich verstand ja schon.
    Ich wollte ja nicht Co werden.

    Nur fort - Trennung - nee das konnte es nicht sein.
    So hab ich viele viele Jahre gekämpft, geweint, getobt, gehofft.

    Ja, ich hab mich schlussendlich getrennt, wie so viele hier.
    Und mir geht es gut.
    Nur der Weg dahin war lang und tat weh.

    Klar, muss man sich nicht zwangläufig trennen. Es gitb auch genug, die es ohne schaffen.
    Genauso wie es manche schaffen, trocken zu werden, und Tag täglich trotzdem den Alk vor sich stehen haben.
    Ich wünsch Dir, dass Du es so schaffst. Nur machen wir uns nix vor, das sind Ausnahmen.

    Aber Distanz - das kann auch eine innere Abgrenzung sein, das muss nicht immer eine räumliche Trennung sein - das braucht man schon.
    Denn genau das ist es, was die Co-Abhängigkeit ausmacht :
    die Unfähigkeit die Grenze zwischen "helfen können" und "helfen wollen" nicht mehr unterscheiden zu können.
    Wenn mein Partner den Fuss gebrochen gehabt hätte, wär mir von Anfang an klar gewesen - da kann ich nicht helfen !
    Distanz - um das zu erkennen - hat mir und meinen Kindern das Leben zurück gegeben.
    Vielleicht liest Du das garnicht mehr,
    aber das wollt ich Dir noch sagen und wünsch Dir einen guten Weg.

    LG nici

  • Hallo 3b,

    selbst auf die Gefahr hin, dass Du hier von schlauen Beiträgen schon genug hast, möchte ich Dir gern meine Sicht mitteilen.

    Du fragst, wie Du Deine Frau unterstützen kannst. Hier wäre mein Vorschlag, dass Du sie einfach fragst, welche Hilfe sie sich von Dir wünscht. Deine Idee, selbst nichts mehr zu trinken, halte ich für wenig zielführend. Sie wird weder mehr noch weniger trinken, nur weil Du nichts mehr trinkst. Ich hatte diese Idee auf meinem Weg am Anfang auch. Ich verstehe Dich nur zu gut.

    Wichtigste Regel im Umgang mit Alkoholikern/innen: Konsequenz deinerseits!!!!
    Du hilfst Dir (und übrigens auch dem Alkoholkranken) am besten, wenn Du jederzeit konsequent in Deinem Tun bist.
    Beispiel: "Wenn Du betrunken bist, gehe ich heute abend allein aus." Dann gehst Du eben auch allein aus. "Ich schlafe nicht neben Dir, wenn Du betrunken bist." Dann tust Du es auch nicht. Und das Ganze bis hin zu "Wenn Du das Trinken nicht lassen kannst, dann werde ich gehen." Du ahnst, was Du dann tun musst.
    Ich sage damit nicht, dass Trennung der einzig logische Schluss ist. Bei mir war es aber so.

    Zweite Regel: Für Dich Abstand zur Sucht suchen. Es ist nicht Deine Sucht, sondern ihre. Es ist nicht Dein Weg, sondern ihrer. Das ist schwer, weil wir eigentlich helfen wollen. Die beste Hilfe besteht hier in der Nichthilfe.

    Wie beschreibe ich am Besten den Unterschied? Du gehst nicht los und suchst ihr eine Selbsthilfegruppe. Das ist ihre Aufgabe. Wenn sie Dich aber fragt: "Ich habe heute Selbsthilfegruppe. Fährst Du mich hin?", dann tue es. Ich hoffe es wird klar, wie ich es meine.

    LG Papi

  • Hallo 3b,
    will auch mal meinen Senf dazu geben, auch auf die Gefahr hin, das du es nicht mehr liest.

    Am Anfang deines threaeds hatte ich den eidnruck, dass Du den begriff coabhängigkeit ganz falsch verstanden hast. Denn Du hast überlegt, ob Du selber ganz aufhörst Alkohol zu trinken- um nicht selber abhänig zu werden?

    Mir ist es so aufgefallen, weil ich selber gedacht hatte , dass das Coabhängigkiet bedeutet. Dass man, wenn man mit einem Alkoholiker zusammen lebt auch schnell in die Alkoholsucht schlittern könnte, quasi ohne es zu merken. Kann ja durchaus auch passieren. Aber das ist nicht damit gemeint.

    habe mich auch nicht wirklich coabhängig gefühlt. Ich dachte zunächst ich hätte doch alles im griff, weil ich doch eh imemr alles im griff habe. Und da gings schon los.

    Mir wurde da erstmal klar, dass ICH mich ja angemeldet habe, weil ICH ein Problem habe mit dem alkohol meines Mannes udn ICH Hilfe holen wollte für wen auch immer.
    Vorher sah ich das als SEIN Problem, denn ER ist ja süchitg. Und genau das ist das Ding. ER hat ja gar kein Problem mit der Sucht, bzw gibt es nicht zu und will es ja auch garnicht ändern. Nur wenn mal wieder Streit ist, wenn ich mal wieder rummeckerte usw. Mein Kopf mußte also erstmal umdenken.
    ICH habe das Problem. Das wollte erstmal garnicht in meinen Kopf, denn plötzlich sollte ICH noch dazu auch noch süchtig sein??? Co-süchtig?

    HÄÄÄÄ? Was ist heir los im Forum alkoholikerß Spielen wir heir gerade VERKEHRTE WELT? Sind hier alle schon so geschädigt, frustriert oder können sich nicht in meine Problematik reindenken? Bin ich hier im falschen Forum gelandet, beziehungsforum? Wie trenne ich mich und wie gehts am besten?

    Die machen es sich hier aber so richtig einfach. ich bin wohl die einzigste, die sich Mühe gibt und ihrem Mann helfen will. Alle anderen wollen nur fein raus, machen es sich einfach, hauen einfach ab. Nee, hier kann mir keiner helfen.

    So kreisten sich zunächst die Gedanken in meinem Kopf. Und ich fing an zu lesen. und las und las und las. und verschlang förmlich das Forum. Bis es endlich Klick bei mir machte und ich erkannte. Upps. Das bin ja ICH.

    trotzdem. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Ich bin was besonders. unsere beziehung ist ja so genial, mit Ausnahme des Alkohols. Das muß doch zu machen sein. und ich machte und machte und machte. genau das falsche. ich las und wollte belehren, diskutieren, verstehen, verzeihen, es ist ja eine krankheit, zeit geben, akzeptieren, tolerieren, geduld bewahren....

    Aber, der Alkoholsmus ist eine Krankheit , die - auch bei meinem Mann - immer doller wird mit immer schlimmeren Auswirkungen.
    Zu anfang, hie rim Forum dachte ich mir, dass es ja garnicht so schlimm sei, vielleicht ist er ja garnicht mal abhängig, sooo viel trinkt er ja garnicht wie andere hier.

    An trennung war jedenfalls nicht zu denken. Und ich litt un dlitt und litt immer mehr unter der zunehmenden Sauferei meines Mannes und dessen AUSWIRKUNGEN.

    Jetzt gings nicht mehr um einen Kater am nächsten Tag und ein wenig Launenhaftigkeit. jetzt ging es um ständige Lügereien, Streitereien, Betrügereien, Unzuverlässigkeiten, Geldverschwendung, Aggressionen, Demütigungen, Handgreiflichkeiten, Probleme am Arbeitsplatz, Fahren mit Alkohol.....
    Die ganze Palette.

    Jetzt war mir klar. mein Mann ist Alkoholiker.
    Ich bin Coabhängig, mehr und mehr und immer tiefer da hinein geschlittert.

    Und meine Kinder. Was tue ich denen überhaupt an, das zu ertragen, was ich selber nicht mehr ertragen kann?

    Und wieviel muß ich überhaupt noch ertragen? ist die Grenze nicht längst überschritten?
    Ja, sie ist.

    mein Tiefpunkt war erreicht. Ich hörte auf Coabhängig zu sein. Ganz bewußt, Mit Hilfe dessen,was ich hier im Forum las. Habe nichts mehr für ihn getan. Nicht für ihn gelogen. habe an mich und meine kinder gedacht in allem was ich tat. Automatisch habe ich mich inenrlich von ihm entfernt und mir wurde bewußt, dass ich ja nur noch Mittel zum Zweck war. Er verbrachte eh schon die meiste zeit mit seienn Saufkumpels, kam nur zum essen, zum streiten. Inszeniertte Streit, damit er wieder eienn grund zum Saufen hatte. So wurde ich asl Saufgrund mißbraucht. Klar, ist man unzufrieden, alleine mit zwei Kindern, ständig alleine zu hause. Da wird gemekcert, wenn er dann mal zufällig da war. sow ar das eingespielte verhaltensmuster.

    Ich hörte auf zu meckern. er wurde mir egal. sein trinken wurde mir egal. es lag in seiner hand. es war ok, wenne r viel weg war, denn dann hatten wir unsere ruhe. keine streitereien mehr. Aber dann die frage: was habe ich überhaupt noch von ihm. die nüchternen phasen wurden immer weniger. ich wollte wieder lachen, ein glückliches leben, freunde zu besuch. mit ihm wurde alles düsterer, ungemütlich, verwüstet.

    Ich zog aus. er trinkt noch immer.

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