Wie macht ihr das mit Alkohol

  • Liebe Mitstreiter/innen!
    Bisher habe ich eigentlich wenig über meine Trinkgewohnheiten nachgedacht. Passt einfach nicht glatt zusammen, Lust und Vernunft. Ich habe abends öfter mal eine Flasche Rotwein getrunken, kann es aber auch gut sein lassen. Beim großen Kochen frage ich mich (zu) natürlich: "Welcher Wein passt dazu?" Wenn nichts im Haus ist, ist es auch gut. Durch die Abhängigkeit meiner NochFrau bin ich jetzt mit mir im Unreinen. Ich trinke kaum noch Alkohol, was allerdings auch meiner Figur zugute kommt. Ich möchte auch nicht dass die Kinder den Eindruck gewinnen, dass ich jetzt auch abrutschen könnte. Andererseits möchte ich nicht völlig auf Alkohol verzichten. Einmal die Woche etwas trinken oder wenn mal besonderer, seltener Besuch kommt, fände ich schon okay. Wie geht ihr damit um?
    Hiob

  • Hallo Hiob,

    meine Geschichte kann man nun auch hier nachlesen.
    Sie hat mich so geprägt, dass ich kaum noch Alkohol trinke und dann auch nach 1 bis 2 Gläsern "Nachschub" ablehne. Es ist MAL okay. Aber für mich ist auch ein gutes Essen kein Grund, Alkohol dabei zu trinken. Meiner Meinung nach besudelt der die Geschmacksnerven, sodass man die feinen Geschmacksnuancen des Essens nicht mehr wahrnimmt.

    Eine Freundin war nun zu Besuch; sie ist vor knapp 2 Jahren ausgewandert. Ich habe dann an dem ersten Abend 2 Gläser Sekt mitgetrunken, danach nicht mehr und dann am 2. Abend meine Beteiligung am 1,5Liter-Sangria-Pitcher abgelehnt.
    Generell bringe ich nun zu solchen Gelegenheiten Saft mit- vieeeel leckerer als Alkohol! Darauf kommen die meisten erschreckenderweise nicht. Nachher dann schon ^^ Aber es regt schon zum Nachdenken an, wenn man mitbekommt, wie sehr Alkohol doch in den Alltag integriert ist, dass die Leute meinen, zum Essen gehöre Alkohol, in gemütlichen Runden müsse getrunken werden. Wenn ich mich hier umschaue, stehen in der Wohnung meines Freundes 20 Flaschen. Die wurden ihm größtenteils geschenkt. Das war auch für mich Neuland- ich könnte mir nicht vorstellen, an Weihnachten Alkohol zu verschenken? Das meiste trinkt er nicht.. Aber wir hatten da schon ein ernsthaftes Gespräch drüber, weil mich diese Flaschen erschreckten.

    Für das Gewicht ist der Verzicht echt super! Ich bin in einem Ernährungsprogramm, da ich früher massives Übergewicht hatte. Ein Glas Wein nimmt schon knapp 1/5 von dem ein, was ich am Tag esse. Das ist mir Alkohol nicht wert.

  • Hallo Hiob,

    ich bin im Moment noch auf dem Tripp gar keinen Alkohol zu konsumieren. Das liegt aber hauptsächlich daran, das ich "noch" mit xy unter einem Dach lebe und meine Söhne logischerweise auch. Dadurch das er fleißig weiter trinkt, bin ich pausenlos auf der Lauer, alleine schon wegen evtl. Übergriffen oder einer Zigarette ,die beim einschlafen vergessen werden könnte. Im allgemeinen habe ich keine Bedenken bei Feiern etc. ein angebotenes Glas anzunehmen. Ich denke, je näher ich dem Alkohol bin, um so mehr verzichte ich lieber drauf, weil die Abneigung hoch ist. Wenn sich mein Leben mit samt Umfeld demnächst normalisiert hat, werde ich auch wieder einen normalen Bezug zu Alkohol finden. Wenn nicht, dann trink ich halt ohne Alkohol, so wie jetzt.

  • Ich trinke keinen Alkohol, so wie Vegetarier kein Fleisch essen, obwohl es die meisten Menschen tun. Schon vor meiner Beziehung/Ehe nicht.

    Deswegen finde ich es auch um so erstaunlicher wie blind, dumm und blöd ich gegenüber seinem Konsum war. "Kopfschüttel"

    "Ein freundliches Nein an jemand anderen, ist ein freundliches Ja an mich selbst." Das denke ich mir immer, wenn ich dankend ablehne.

    Lieben Gruß

    Schm

  • Ich mag keinen Alkohol so bedeutet das auch keinen Verzicht für mich.
    Da mein erster Mann zum Alkoholiker wurde(es möglicherweise schon war als ich ihn kennenlernte?) und ich die Veränderungen hautnah mitbekam zog ich es nie in Betracht Alkohol zu trinken.
    Ich finde den Gedanken erschreckend ,die Kontrolle über mich zu verlieren,Dinge zu sagen /machen und mich später nichtmehr daran zu erinnern z.B.

    Ich mag auch keine Kneipen , Schützenfeste und ähnliches ,also Orte die ausschliesslich dem ,,betrinken,, dienen.
    Zu sehen wie sich Menschen im Laufe eines Abends unter Alkoholeinfluß verändern(lauter werden, an einem rumgrabschen,eben enthemmter werden) diese Unberechenbarkeit erschreckt mich und ekelt mich an.
    Wenn in meiner Gegenwart in gepflegtem Ambiente jemand ein Glas Wein /Bier trinkt,hab ich kein Problem damit.

    LG R..

  • hallo hiob
    bin schon mit den 2. Alkoholiker zusammen...
    Ich trinke keinen alkohol, weil ich früher dachte in einer beziehung sollte wenigstens einer nüchtern sein...
    Dann weil ich festgestellt habe ich brauche es weder zur gesellschaft noch zum entspannen und schon garnicht um lustig zu sein...
    Außerdem fühle ich es furchbar daß man dabei die kontrolle verliert...
    Ich habe das trinken von alkohol auch nie vermißt und mein umfeld weiß das ich nichts trinke und deshalb wird mir nichts mehr angeboten!

    LG
    topas

  • Ich glaube wenn Genuss sich von Sucht trennt, braucht man keine Bedenken zu haben. Den Unterschied kennst Du sicher.

    Zum einen ist es schade, dass dies gesellschaftlich schon immer ein muss ist, aber als Nichtraucher fällt man auch eher positiv aus der Rolle. Wichtig ist, dass es Dir keinen Stress macht. Damit würde es dir zu viel Zeit stehlen.

    Die die Hilfe und Rat braucht

  • Ich für mein Teil habe gemerkt, dass ich durch die Erfahrung mit meinem alkoholabhängigen Ex-Partner heute sehr viel bewusster Alkohol trinke als früher....

    Als wir zusammen kamen, trank ich gerne und auch oft das ein oder andere Bier mit ihm mit...da war ich mir seiner Sucht noch nicht bewusst oder vielleicht wollte ich es auch einfach nicht wahr haben und habe naiverweise die Augen davor verschlossen...

    In den letzten Monaten (als wir noch zusammen waren) habe ich immer seltener Alkohol getrunken....mit ihm zusammen schon gar nicht mehr....

    heute, wo ich getrennt bin und mit dem Wissen, welche Macht die Alkoholsucht hat, trinke ich wie gesagt bewusster.
    Früher hätte ich mir nie die Frage gestellt "warum trinkst Du jetzt das Glas Wein oder die Flasche Bier"....heute stelle ich mir in bestimmten Situationen schon diese Frage... und wenn ich traurig oder deprimiert bin, lasse ich ganz bewusst den Griff zum Alkohol....

    Die Erfahrung mit XY hat mich Respekt vor dem Alk gelehrt...einen gesunden Respekt....

    Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass es einen Sinn hat - egal wie es ausgeht.

  • Hallo,
    ich hab nix dagegen, wenn irgendwelche "Cos" ihre vereinzelten 'Genussgläschen' trinken.
    Ob sie allerdings darüber im Forum berichten müssen, entspricht nicht so ganz dem hiesigen "Forumsgeist".
    Die allermeisten der "Trockenen" hier versagen sich dem
    'Genussgläschen'.
    Ich finde, das ist eine Thema, das an "kontrolliertes Trinken" erinnert ... und von dem Gedanken habe ich zwischenzeitlich Abstand genommen.
    Carl

  • Hey ihr Lieben,

    ich trinke seit März dieses Jahres garnichts mehr. Anfangs sehr bewusst und natürlich war Auslöser mein XY. Mit ihm zusammen hab ich sowieso nicht mehr getrunken aber als ich dann auch wieder räumlich getrennt war habe ich irgendwie von heut auf morgen gesagt, ich trinke nichts mehr, weil ich auch mein eigenes Trinkverhalten der letzten Jahre erst jetzt wirklich mal reflektiert habe.

    Anfangs habe ich natürlich auch aus der extremen Situation heraus und mit einem Hass auf Alkohol aufgehört.
    Aber schon nach kurzer Zeit wurde mir bewusst, wie gut es mir tat und vor allem wie schlecht es mir hier und da in der Vergangenheit getan hatte.

    Ich habe also bis heute keinen Tropfen mehr getrunken und bin momentan auch immernoch in dem "Status" - Ich trinke nicht mehr.

    Ob und wie sich das wieder ändert, weiß ich nicht und plane ich auch nicht, wobei ich im Grunde schon so denke:

    Ich habe erfahren, was diese Substanz anrichten kann, wie tückisch es ist, wie gefährlich, wie stark, etc.

    Ich habe erkannt, dass auch ich zu einem Missbrauch der Substanz neige, wenngleich ich von heute auf morgen aufhören konnte.

    Ich habe erkannt, dass ich klar sein will - und das im Grunde ein Leben lang.

    Ich weiß, dass ich nicht davor gefeit bin, wenn nicht sogar gefährdet, Substanzen zu missbrauchen. Gerade deshalb möchte ich bewusster sein damit und vielleicht garnicht mehr damit in Kontakt treten. Da ich ihn nicht vermisse und gut ohne leben kann, stellt sich die Frage gerade nicht, ob es notwendig ist "bewusst" zu trinken.

    Ich habe realisiert, dass der Alkohol mächtiger ist als ich (Macht übernehmen kann) und deswegen Respekt davor.

    Es ist DIEGesellschaftsdroge und ich habe mich entschieden, sie nicht mehr zu mir zu nehmen und sie auch nicht zu brauchen. Ich bin vollkommen zufrieden ohne, nein, mir geht es sogar besser.

    Mit vielen Grüßen

    Miriel :)

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Ja, Miriel, so denke ich auch!

    Ich trinke schon immer eher wenig Alkohol. Bei Freundinnen bekomme ich mit, dass sie den Kater am nächsten Tag schon fest einplanen- dann wird vor dem Feiern schon die Brille ans Bett gelegt und die Kontaktlinsen erst gar nicht probeweise eingesetzt, das Schlabberoutfit liegt schon morgens im Bad parat.. Und dann wird über Facebook gejammert, warum es ihnen denn so schlecht nach einem soo tollen Abend gehen müsse.
    Jetzt am Wochenende war eine Freundin zu Besuch, wir haben auf ihre Heimkehr angestossen. Ich habe 2 Gläser Sekt getrunken und am nächsten Tag einen richtigen Durchhänger gehabt. Mir war richtig elend und mir reichts jetzt erstmal. Ich habe momentan Examen und kann es mir echt nicht leisten, einen Tag zu verschenken bzw. finde ich diesen Zustand auch total unangenehm.

    Wenn ich bei meiner Familie bin, trinke ich gar nichts.. Ebenso bin ich im Freundeskreis dazu übergegangen, nicht mitzutrinken, weil ich weiß, dass zwei der anwesenden ein Alkoholproblem haben und sie ihr Gewissen dadurch beruhigen, dass andere auch mittrinken und ihr Konsum daher also okay sein müsste. Das möchte ich nicht unterstützen.

    @ Carl, ich kann deinen Beitrag nicht ganz nachvollziehen. Zum einen gehört es meiner Meinung nach zum Alltag eines Co/Angehörigen, sich über seinen eigenen Konsum bewusst zu werden. Gerade dann, wenn er noch mit einem Alkoholiker zusammen wohnt oder mit solchen feiern geht, kommt man nicht drumherum, sich darüber Gedanken zu machen. Von daher ist es doch ein ganz normaler Punkt, über den man sich hier austauscht?

    Mit dem, was hier in der Regel unter kontrolliertem Trinken verstanden wird, hat das auch nichts zu tun. Es geht um das bewusste Trinken bzw darum, sich seinen Konsum bewusst zu machen und zu hinterfragen.. Wenn man mitbekommen hat, wie andere sich, ihre Familie und die Beziehungen kaputt machen, ihr Leben wegschmeißen, kann man meiner Meinung nach nicht mehr gedankenlos mit anderen Menschen zusammen sitzen, wenn man merkt, dass sie in eine ähnliche Richtung abrutschen.. und anstoßen.

  • Hallo zusammen .

    wir hatten das Thema schon einmal und es ist nicht erwünscht über jetziges Trinkverhalten in jeglicher Form hier zu schreiben.
    Auch wenn es bei den CO ist.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!