Ein fast gefallener Engel

  • Guten Morgen, Sven

    also ein was muss man zugeben, du kennst dich wirklich aus- als "Laie" kennt man nur die "gängigen" Therapieformen-stationär- oder ambulant; kurz oder lang. Ich muss gestehen, dass ich mit der ambulanten Therapie sicher den Weg des geringsten Widerstandes gewählt habe bzw. anstrebe. Nach dem Motto-nur keine Aufmerksamkeit im sozialen Umfeld erregen.

    Du bist auf deinem Weg sehr klar und konsequent-ich bin im Moment zwar sehr klar (nicht trinken) aber noch nicht konsequent genug. :oops:

    Vorschlag: Situation analysieren - Vermeidungsstrategien entwickeln
    Also, die Situation an sich habe ich (denke ich jedenfalls) erkannt, was die Strategien betrifft :?:
    Die Sache mit den extremen Stimmungsschwankungen (Depression) ist ärztlich attestiert und dahingehend ist Hilfe absehbar.

    Einen schönen trockenen Tag wünscht allen Angie

  • Hi Angie!....

    Zitat

    ein- als "Laie" kennt man nur die "gängigen"

    Ich bin auch nur Laie :lol:

    Schlichtweg einfach nur Alkoholiker und mit erfolgreicher Behandlung dieser Erkrankung viel der ganze andere kladeradatsch (Depression usw.) einfach ab, ich habe in Therapie gelernt zu Leben (teilstationär, dann ambulant) und meine selbstfürsorge über alles andere zu stellen......

    Grüße Sven.....

  • Hallo Sven,

    ich entnehme deiner Aussage, dass man bei dieser Krankheit nicht "einseitlich" vorgehen muss. Es reicht nicht- nur die Sucht- zu bekämpfen, sondern vor allem die Seele.
    Ich bekomme langsam das Gefühl, ich bin garnicht süchtig in der Form, dass ich "nachschenken" muss, daher vielleicht auch der Umstand, der ausbleibenden "Nachwehen"? In erster Linie muss ich erstmal meine Depri´s behandeln lassen.
    Der Alk war eventuell nur das ertränken meines Selbstmitleides.
    Natürlich war es eindeutig zu viel -ertränken -, aber die Beseitigung der einen Ursache, kann die Lösung der anderen Ursache bedeuten.

    Weißt du Sven, wenn ich mich so schreiben "höre", bekomme ich das Gefühl, ich benutze dich gerade als meinen persönlichen Therapeuten. :oops:

    Nicht übel nehmen, aber so eine Ursachenforschung mit einem selbst Betroffenen bringt mir gerade sehr viel !
    Ob ich meine Worte so formulieren könnte, wenn sie vom Kopf sofort in den Mund fließen, mag ich bezweifeln. Beim schriftlichen Austausch überdenkt man alles ein bischen anders.
    Soll aber jetzt nicht heißen, dass ich vor der Therapie "kneife".

    Liebe Grüße Angie

  • Hall Angela,

    schicke dir mal liebe Grüße mit einer kleinen Anmerkung

    Zitat

    Der Alk war eventuell nur das ertränken meines Selbstmitleides.

    das halte ich für eine sehr gefährliche Denkweise.
    Pass auf dich auf.

    Margit

  • glück auf angie

    Zitat von Angela123

    Natürlich war es eindeutig zu viel -ertränken -, aber die Beseitigung der einen Ursache, kann die Lösung der anderen Ursache bedeuten.

    erscheint mir "zu einfach". s bleiben die fragen: "warum ausgerechnet Alk"? - "warum soviel"? "warum in genau dieser art und weise"?
    s könnt mehrere ursachen geben. s könnt ursachen fürs "depri-problem" geben, die auch nach der "besichtigung/beseitigung/behandlung" s alkproblem übrig lassen?

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Margit, Hallo Silberkralle

    ja, Vorsicht ist natürlich oberstes Gebot. Aber irgendwas oder irgendwer muss dran "SCHULD" sein.

    Und -Matthias - genau diese Tausend Fragen gilt es zu beantworten. Vor allem mir selber :!::!:

    Euch auch noch einen schönen Tag- Angie

  • Hi Angie!....

    Nö, den Therapeut kann und will ich nicht geben!.....

    Keine Ahnung in wie fern bei Dir ne Doppel (oder nochmehr) Diagnose vorhanden ist, oder auch nicht.....

    Zitat


    genau diese Tausend Fragen gilt es zu beantworten. Vor allem mir selber

    Nun mal konkret, wie soll das vonstatten gehen? Was ist Dein Plan dazu?


    Grüße Sven....

    [/quote]

  • Moin Angela,

    also ich frage nicht mehr. Ich lebe und genieße. Meine Alkoholzeit ist Vergangenheit. Ich lebe im hier und jetzt. Für mich persönlich gibt es im Leben nicht auf Alles und Jedes eine Antwort. Es ist das Leben eben.

    Ich wünsche Dir, dass Du Deine Ruhe und Zufriedenheit erlangst

    Pink-Lady

  • Hallo Pink Lady,
    Also ich frage nicht mehr-ich lebe und genieße.Das ist mal ´ne Ansage!!!
    Wir hatten gestern Besuch-Wir kennen uns jetzt schon auch schon 25 Jahre- haben uns ein bischen aus den Augen verloren.Die Frau-3 Jahre älter als ich - im Rollstuhl-MS-kann nicht allein essen,trinken oder sonst irgend etwas. Immer lebenslustig und aktiv- Gott verdammt-Lebensziel :?: Wer soll da nicht depressiv werden :?:

  • Hallo noch mal an alle, ich muste jetzt mal meine Gedanken in Stichworten raus lassen, ich habe die halbe Nacht wach gelegen und gegrübelt. :cry: Das sind so "Sachen", die haun mich um Jahre zurück. Die Bemerkung von Pink Lady- ich lebe und genieße-meine Alkoholzeit ist vorbei! Im HIER UND JETZT leben ist fast noch schlimmer als im Rausch. Nicht falsch verstehen. Aber mal ehrlich-dagegen sind wir doch noch gut dran, wir können aufhören zu trinken und sind fast wieder gesund, aber gegen eine organische Krankheit, gegen die es noch keine Medikamente gibt - :?::?::?:
    Trotz des """-Wetter´s einen schönen Sonntag wünscht Angie

  • Hallo Angela,

    mir tut es sehr leid für Deine Freundin. Schrecklich. Aber, genau das meinte ich. Jetzt leben. Wann sonst? Wenn ich alt und krank, oder nur eins davon bin, dann kann ich ganz viele Dinge nicht mehr erleben. Genau das mache ich jetzt. Also mir geht es gut, was hält mich davon ab, das Leben zu genießen? Was hält Dich ab? Mich haut so eine Nachricht aus dem Freundeskreis oder Familie auch immer um. Keine Frage. So leid mir diese Menschen auch tun, es sollte mich nicht davon abhalten mein Leben zu leben. Ich glaube kaum, dass irgendjemand damit geholfen ist. Schön wärs, wenn wir es könnten.

    LG Pink-Lady

  • Hallo, du schreibst: " im HIER UND JETZT" leben ist fast noch schlimmer als im Rausch".

    Ich glaube daß es gar keine bessere Möglichkeit gibt ein Leben in Freude zu leben (was nicht heißt immer nur Spaß zu haben, sondern die guten Dinge genießen zu können), als eben da zu sein: im HIER UND JETZT. Ohne immer Denken und Beurteilungen und Wüns he und Träume dazufügen zu müssen...

    Was uns leiden läßt ist ja nicht das was uns äußerlich geschieht, so dern dss was wir hinzufügen an Gedanken und Wertungen. Damit versauen wir uns unser Leben. Wenn wir wirklich im Hier und Jetzt bleiben könnten leideten wir weniger, aucb wenns mal schmerzhaft ist. Mein Leiden kam immer mehr aus meinem Kopf als aus dem was mir geschah...

    Und "im Rausch" kam auf dieser Kopfebene immer nur noch mehr Müll dazu und hat mich vergiftet. Ich weiß nicht wies deiner Freundin geht. Aber ich wär nicbt überrascht wenn alles was sie an Optimismus und Lebensqualität hat aus dem "Leben im Hier und Jetzt" käme.

    Zum Beispiel daß sie dich als Freundin hat: und nicht "nur" MS...

    LG und wüns h dir speziell die Kraft HIER UND JETZT werts hätzen zu können...

  • Hallo Frank, Hallo Pink Lady-
    ehrlich mal-solche Ereignisse sind niederschmetternd. Und sofort kommen wieder Existentzängste. Wofür,Warum und überhaupt???? Da sind sie wieder-Unterweltstimmungsängste :idea: Ich merke gerade, ich rutsche ab-alles schwarz- nichts mehr weiß!!!

  • Hallo Angela,

    es ist nicht einfach, es ist sogar verdammt schwer, der Kampf nüchtern zu bleiben und sich nüchtern mit dem Leben und seiner Vergänglichkeit auseinanderzusetzen. Aber die Ängste werden doch mit Alkohol auch nicht weniger.

    Im Gegenteil, mit jedem Jahr Saufen wird es doch schlimmer, wenn man mal wieder ein paar Lichte Momente hat und sich der Umwelt bewußt wird und über sein Leben nachdenkt.

    Ich glaube jetzt erstmal alles sortieren, sacken lassen und auch mal die schlimmen Gedanken aushalten ist da die bessere Alternative. Aushalten und sacken lassen, dann wieder düber nachdenken und sein Verhalten anpassen und verändern.

    Das dauert alles seine Zeit und ist für mich manchmal auch nur sehr schwer auszuhalten. Aber ich will nicht noch ein paar Jahre versaufen und mir diese Bürde auch noch aufs Gewissen laden. Denn ich denke irgendwo gibt es auch eine Grenze an der ein Mensch auch zerbrechen kann.

    Und soweit wollen wir es doch nicht kommen lassen, oder?

    Also jetzt kämpfen. (Ich hoffe das hört sich jetzt nicht zu sehr nach Klugscheißer an.)

    Viel Kraft und Mut zur Nüchternheit, lg Maik

  • Hi Angela,

    ich finde es wichtig für dich herauszufinden warum du getrunken hast und ob das nur mit Depressionen zusammenhing. Glaube nicht dass nur das der Auslöser war.
    Aber ich empfinde es als unumgänglich dass du dich wegen den Depressionen und der Alkoholsucht behandeln lässt. Ich glaube nicht dass du mit nur einer Krankheitsbehandlung die andere stoppst.

    Ganz liebe Grüße
    Verena

  • glück auf angie

    Zitat von Angela123

    ...
    Gott verdammt-Lebensziel :?:
    ...
    eine organische Krankheit, gegen die es noch keine Medikamente gibt - :?::?::?:
    ...
    Wer soll da nicht depressiv werden :?:

    ziele ändern sich mit dem leben.


    Zitat von Angela123

    Immer lebenslustig und aktiv

    nimm dir n beispiel.

    schöne zeit - kraftpäckl - umärmelung

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Matthias,
    du hast eine Art an dir- die Dinge mit ganzen anderen Augen zu sehen.
    "Gerade :arrow: lebenslustig und aktiv :arrow: Nimm dir´n Beispiel dran."
    Ich jammere :oops: und du bringst es einfach auf den Punkt. Danke !

    Danke auch an Frank, Maik und Verena. Für´s Mut machen und immer mal wieder "auf die Erde zurückholen".

    P.S.Ich meinte am Sonntag Weltuntergangsstimmung und nicht Unterweltstimmung, aber ich hatte mich gleich wieder so reingsteigert.

    Einen schönen Tag an euch alle-wünscht Angie

  • glück auf angie

    Zitat von Angela123

    Ich jammere :oops: und du bringst es einfach auf den Punkt. Danke !

    ja - wenn du n neuen kopp brauchst, geh zum friseur oder schreib im forum :wink:
    wie bist du mit deiner therapie weitergekommen?

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Angie,

    es gibt hier im Forum grob vereinfacht zwei Bewältigungsstrategien: Die einen sind die Macher, die anderen die Ursachensucher. Die Macher sehen nach vorne, weil es die eigene Zukunft ist, die vor einem liegt, und die Vergangenheit eben unabhänderlich hinter einem liegt. Die Ursachensucher suchen in ihrer Vergangenheit nach den Gründen für ihren Alkoholmissbrauch, um diese Gründe dann in der Gegenwart bewältigen zu können.

    Beide Wege sind gut und richtig. Jeder muss für sich selbst schauen, was einen weiter bringt.

    Fakt ist: Ich lese aus deinen Beiträgen schwere Stimmungsschwankungen heraus, die dir scheinbar schwer zu schaffen machen.

    Beispiel: Mittags schriebst du noch

    Zitat

    Also ich frage nicht mehr-ich lebe und genieße.Das ist mal ´ne Ansage!!!

    und keine sechs Stunden später

    Zitat

    Wofür,Warum und überhaupt???? Da sind sie wieder-Unterweltstimmungsängste. Ich merke gerade, ich rutsche ab-alles schwarz- nichts mehr weiß!!!

    Solche Schwankungen hat jeder Mensch, die sind in einem gewissem Rahmen normal und die "kriegt man auch nicht weg". Aber bei dir ist ein Punkt erreicht, wo sich erheblicher Leidensdruck aufbaut. Da wäre eine Therapie schon hilfreich ;) . Es muss ja nicht gleich eine Klinik sein, es gibt auch einfach Gesprächstherapien etc.

    Ich sehe es auf jeden Fall so wie Sven: Natürlich kann ich bestimmte Zustände, unter denen ich schwer leide, einfach so weiter laufen lassen, weil mir eine Behandlung grad nicht in mein Leben passt. Aber dahinter steckt immer die Gefahr, dass diese Zustände dann irgendwann das Szepter in die Hand nehmen und mich Schachmatt setzen. Und siehe da, dann geht plötzlich alles, dann kann ich plötzlich sechs Wochen in einer Klinik verschwinden und alles regelt sich irgendwie drum herum und es ist nicht so katastrophal wie ausgemalt. Aber den Zusammenbruch hätte ich mir auch sparen können.

    LG
    Pleja

  • Hallo Anschie, möchte gern wissen, wie es Dir geht jetzt? Kann so oder wieder ganz anders sein? Wo stehst Du heute? Ich finde Plejas Erklärung und Anregung an Dich sehr stimmig, so stellt es sich für mich auch dar, wenn ich bei Dir lese..(auch wenn die Aussage vom Leben und Genießen ein an Dich gerichtetes Zitat von Pink Lady war, das Du irgendwie kommentiert hattest mit Das ist mal ne Ansage! Oder täusch ich mich jetzt, aber das ist auch völlig egal...) Ganz wichtig ist einfach mal in die Puschen zu kommen, konkret hast Du inzwischen einen Plan für Dich gemacht oder sitzt Du es einfach aus? Nicht böse gemeint, aber rumeiern kenn ich halt auch gut aus meinen Trinkpausen, das stellte sich dann ähnlich wie bei Dir dar. Ein Termin beim Psycho, eine Vorstellung in der Suchtberatung, ein offenes Gespräch mit dem Hausarzt, ein Gang zu einer realen Gruppe, ein Schritt egal welcher..Du hast viele verschiedene Möglichkeiten, die Dir helfen können, wenn Du das auch wirklich willst, woran ich ehrlich gesagt fast ein bisschen zweifle..liebe Grüße consuela

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