Wie auf den Konsum reagieren?

  • Hallo Verzweifelt,

    erstmal "Hallo" hier im Forum.

    Du bist hier, um deinem Partner zu helfen? So in etwa habe ich das verstanden. Wenn du hier, wie du schreibst, schon ein wenig "geschmökert" hast, hast du vielleicht auch schon gelesen, dass du ihm nicht helfen kannst. Ein Abhängiger muss von selbst den Gedanken, den dringenden Wunsch haben, aufzuhören. Er muss sich selbst Hilfe suchen. Von Fachleuten. Vom Arzt, z.B., der als erstes eine Entgiftung einleiten wird.

    Wenn du hier im Forum gelandet bist, kannst du aber durchaus für dich Hilfe bekommen. Denn auch Angehörige brauchen das ja. Merkst du ja selbst, wie hilflos du der Situation zum Teil gegenüber stehst. Das ging mir ja mal auch nicht anders.

    Zitat

    aber welche Erfahrungen habt ihr zu dem Thema wie man reagiert, was macht man wenn XY es wieder mal nicht lassen kann? Sauer reagieren? Drohen? Oder an Vernunft appellieren?

    Ich kann dir sagen, wie das bei mir war...
    Ich habe gebettelt "hör doch mal auf, trink nicht so viel, denk auch an mich, die Kinder..."
    Später habe ich geheult, gefleht, mit den gleichen Worten in etwa.
    Noch später habe ich geheult, gebettelt und geschrien, gebrüllt, voller Hass und Hysterie und Hilflosigkeit...
    Noch später ihn angeschrien, gebrüllt, geheult, geschüttelt, geboxt oder Alkohol über ihm ausgeschüttet...
    Noch später hatte ich die Gedanken, ich könnte ihn abmurksen, da war nur noch Abscheu, Hass, Wut...

    Ich habe gedroht. Na klar, auch gedroht. "Ich werde dich verlassen! Ich werde nix mehr für dich machen! Ich werde es allen erzählen!"
    Bei den Drohungen blieb es erstmal, er hat mich später nur noch ausgelacht, weil er ja wusste, es passiert eh nix...

    Ja, ich habe auch an seine Vernunft appelliert, na klar. Er hat mir dann in diesen Momenten versprochen, was zu machen. Aufzuhören, all sowas. Manchmal hielt das auch ein paar Tage an, einmal sogar einige Wochen. Bis ich dann beim Nachhausekommen sah, er sitzt wieder besoffen auf dem Sofa...
    Da kam dann wieder das Betteln, Drohen, Flehen, Heulen...

    Ein ewiger Kreislauf, der immer mehr in Richtung abwärts ging. Er hat abgestritten, ein Problem zu haben. Er hat mich ausgelacht, bestritten, betrunken zu sein. Er hat mich blöd genannt, bescheuert und dass ich spinnen würde. Ich hatte ja das Problem. Mein ganzes Denken drehte sich nur noch um ihn und darum, was er wo wieviel und wann wieder getrunken haben könnte. Wie er beim Nachhausekommen sein würde. Ich hatte kein Eigenleben mehr, nur noch ihn und seinen Suff. Keine Freude mehr, nicht wirklich. Nur noch Angst und Frust.

    Irgendwann wusste ich, entweder ich trenne mich und lebe, oder ich bleibe und krepiere mit ihm zusammen...

    Das ist einfach so. Beziehungen mit jemandem, der abhängig ist, sind keine lebenswerten Beziehungen. Der Strudel der Sucht wird dich mitreißen und immer weiter abwärts drehen.

    Daher ist es gut, dass du hier her gekommen bist. Um Hilfe zu suchen. Die du hier bekommen kannst, für dich. Hier kannst du dich sortieren, überlegen und dir klar werden.

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Was machst Du, wenn Dein Partner ne Grippe hat? Heulen, drohen, an die Vernunft appellieren? Nee, oder? Du sagst ihm." Geh besser ins Bett" und haelst Dich fern, damit Du Dich nicht ansteckst.....

    Du sagst ja selbst, es ist eine Krankheit. Was soll heulen, drohen, an die Vernunft appellieren also bringen? Nix, nix und wieder nix.

    Abstand halten, Dir klar machen, es ist eine Krankheit.....und zum Arzt muss er, nicht Du.
    ----
    Uebrigens zu sagen "Ach, ich dachte Du wusstest das?" find ich schon nen Hammer.... er weiss ja ganz genau, dass Du es nicht wissen konntest, vor dem Zusammenzug, weil er dafuer gesorgt hat, dass Du es nicht mitgekriegt hast....bis die Falle zu war. Der Zusammenzug vollzogen.

    Ja klar, Mist, Du hast gedacht jetzt wirds richtig toll, zusammen...und entdeckst ganz zufaellig, dass das eventuell nicht so sein wird. Harte Nummer....

    Und, ehrlich, 2 Flaschen Vodka ist deutlich mehr als der "Absacker" eines gestressten Managers. Das bringt einen normalen Menschen um! Es sei denn, er ist es jahrelang gewohnt.....wenn Du verstehst, was ich meine. Das ist die Hardcore-Droehnung!
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    Er macht was? Was macht er denn? Den Konsum auf ein fuer Dich vetretbares Mass reduzieren, solang, bis Du die bittere Pille geschluckt hast und Dich an den Gedanken gewoehnt hast. Mehr nicht.

    Gruesse, Lindi
    P.S.: "Deiner" ist nicht der Einzige, mit schlimmen Kindheitserlebnissen. Entweder man arbeitet sie auf, so gut das geht, oder verdraengt sie mit Alkohol und/oder Drogen. Ein Freibreif ist das aber noch lange nicht.

    Da Du aber im Augenblick das alles nicht hoeren willst, warte es halt eifach ab. Wenn Du ihn das erste Mal voll wie ne Haubitze auf dem Sofa haengen hast ..... da verblasst das strahlende Bild vom etwas gestressten Manager in Fuehrungsposition aber ganz schnell. Und dann wirst Du Dir neu ueberlegen muessen, ob "Deiner" wirklich soooo anders ist, wie all die anderen.....

  • Hallo
    Lindi sagt es krass ,aber sie sagt auch die Wahrheit um so einen Menge Alkohol zu trinken und das war für dich bisher nicht erkennbar?,ehrlich das würde ich nen Riesenschreck bekommen.Mein ex trank meines wissens jeden Abend 10 Flaschen Bier ,hat er nur eine mehr war er ,,sichbar,, betrunken.
    Um soviel Alkohol zu trinken und nicht ins Koma zu fallen bedarf es jahrelanger ,,Übung,,
    Wäre ich an deiner Stelle, ich würde sofort wieder getrennte Wohnungen haben wollen,sonst läufst du doch mit offenen Augen in den Abgrund.
    Pass auf dich auf ,er wirds sicher nicht tun.

    Viel Kraft und die richtigen Entscheidungen wünsche ich dir.
    LG R..

  • willkommen im Kreis

    alle meine Vorschreiberinnen haben alle ihre Erfahrungen aufgeschrieben, um dir aufzuzeigen, was passieren WIRD. Nicht, was evtl. passieren könnte. Um ihm zu helfen bist du hier? War ich auch!! Dieser Alkoholismus ist das mieseste, was einem passieren kann. Es ist eine Krankheit, ja. Nachdem ich mich zunächst auf Infosuche ins Netz begeben hatte und hier mit massig Info und Ratschlägen überhäuft wurde und dann im Kopf Ordnung schaffte, du kannst gerne mein Fädchen dazu lesen, bemerkte ich, das es der falsche Ansatz ist, ihm zu helfen. Man muß sich von der Person und ihrer Krankheit distanzieren, auf Abstand gehen und sich auf sich selbst konzentrieren. Ja, wenn es sein muss auch trennen, räumlich.
    Nachdem ich Schritt für Schritt die Anweisungen und Tipps befolgte und für mich bejahen konnte, lichtete sich vieles. Heute ist mein xy seit 5Wochen trocken. Mit Hilfe seiner Ärzte, die immer für uns da sind, wohne ich sogar wieder zu Hause. Es ist noch ein langer Weg vor uns. Wahrscheinlich Jahre. Wieso wir? Weil ich erkannt habe, das auch ich Hilfe brauche. Seine Alkoholkrankheit ist der Nährboden für meine Co-Erkrankung. Er ist gesprächsbereit und willens sich helfen zu lassen, ich bin es auch. Das ist die Grundeinstellung, um diese Krankheiten zu stoppen, anders geht es nicht. Und es muß von jedem Erkrankten selbst kommen, sich helfen zu lassen und durchzuhalten. Es wird zu einer Lebensaufgabe. Ich wünsche dir alles alles Gute

  • glück auf verzweifelt

    ich werd dir jetzt sehr weh tun :(

    Zitat von verzweifelt2012

    Für mich kommt eine Trennung eigentlich gar nicht in Frage.

    behalt das ja für dich!!!!
    er wird weitersaufen, solang er auch nur n winziges bissl liebe zu versaufen hat! vielleicht bis du mit gepackten koffern in der tür stehst, vielleicht bis er jämmerlich verreckt!

    Zitat von verzweifelt2012

    Ich möchte ihm einfach nur helfen..

    das wirst du können - in paar jahren wirst du ihm blutiges erbrochenes abwaschen dürfen - in paar jahren wirst du ihm die windeln (mit blutigem kot) wechseln dürfen! inzwische dafst du ihm helfen seine alkoholsucht zu vertuschen.

    sorg dafür, dass es dir gut geht
    die aurora, die lindi, die renate und die broti haben die ja schon aufgezeigt, "wo der hase langläuft" ...

    schöne zeit - kraftpäckl - und n wecker

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Liebe Verzweifelt....
    ich nehme an, dass das, was wir Dir schreiben, nicht das ist, was Du hoeren wolltest....
    Dann mal anders .... les mal im Thread "Was ist fuer euch Co-Abhaengigkeit?". Der ist nicht sooo lang. Da gibt es einen Beitrag von "Manfred", er ist ehemaliger Alkoholiker und beschreibt, warum er trank und was das "helfen wollen" der Umwelt gebracht haette.... ich finde, er hat das schoen beschrieben. Klar und eindeutig.
    Mehr oder weniger, sinngemaess zitiert, schreibt er, dass er trank, um gewisse Defizite in seiner Persoenlichkeitsstruktur zu fuellen....und nichts und Niemand haette ihn abgehalten.....ausser er selbst.
    ---
    Noch ein letztes Faktum Dir auf den Weg.....versuche bitte nicht, ihn dazu zu bringen, den Alkohol auf eigene Faust abzusetzen. Bei solch einem Konsum und "Toleranz" des Koerpers ist ein Entzug ("Aufhoeren") unter Umstaenden toedlich und muss unter Aerztlicher Aufsicht durchgefuehrt werden......Dein Freund weiss das wohl, denn er haelt die Karre ja "mit einigen Glaesern Wein" am laufen.
    Gruesse, Lindi

  • Liebe "Verzweifelt2012". Ich bin auch noch nicht so lange hier und ich gehöre zu denjenigen, die sich (noch?) nicht getrennt haben. Ob wirklich noch die Hoffnung besteht an die ich mich hängen möchte, weiß ich nicht.
    Was viele hier raten und was ich sehr gut finde und auch mir in der momentanen Situation geholfen hat: Grenzen setzen! Keine Drohungen, vor allem auf keinen Fall leere Drohungen, die Du nachher nicht umsetzt. Ich z.B. will, wenn er trinkt, nichts von ihm sehen und nichts von ihm hören (er hat mir meist fürchterliche sms geschickt, schluss gemacht etc. und sich am nächsten Tag reumütig entschuldigt). Das hält er jetzt tatsächlich ein. Jetzt wohnt ihr wohl zusammen? Dann lass ihn im Gästezimmer schlafen wenn er betrunken ist....grenz Dich ab... Wenn er früher nicht nach Hause kam oder betrunken ankam, dann habe ich Verabredungen mit Ausreden abgesagt etc. und saß Trübsal blasend zuhause. Mach' das nicht. Schütze ihn nicht, lass Dir den Abend nicht versauen. Geh allein oder mach was eigenes - das hört man hier immer und immer wieder...... Mir hilft auch immer, einen Plan "B" im Kopf zu haben, falls er abstürzt. Nicht immer einfach, für mich als psychologische Stütze aber sehr brauchbar. Viel Kraft!
    Liebeskind

  • Hallo liebe verzweifelt2012,

    mir geht es wie liebeskind. Ich bin auch nicht (oder noch nicht) getrennt, gehe aber inzwischen anders mit dem Problem um. Dadurch geht es mir etwas besser. Ich frage mich nur langsam, was ist das für eine Beziehung? Will man sich nicht einfach mal fallen lassen können und Vertrauen haben? Aber das geht nicht, da man ja nicht weiß, wann der nächste Absturz kommt.

    Sich abzugrenzen und sich um sich zu kümmern ist auf jeden Fall besser, als ihm dauernd seinen Konsum vorzuwerfen, was ja sowieso nichts ändert. Die wahre Trinkmenge kennen wir wahrscheinlich eh nicht.

    Es ist schwer zu akzeptieren: Hilfe durch Nichthilfe. Er kann sich nur selber helfen.

    Alles Gute

    Schmetterlingsfee

  • *Hm*
    Das ist halt so das Problem... es gibt wohl kein eindeutiges Kriterium, wann Jemand Alkoholoker ist, oder einen problematischen Konsum hat oder waehrend einer gewissen Phase seines Lebens mehr trinkt, als gut ist.....
    Die Frage koennen sich noch nicht mal Diejenigen eindeutig beantworten, die sich selbst dazu bekennen, die Alkoholiker halt.......da hat Jeder so seine Strategie, sich lange einzureden "Ich doch nicht". Les halt mal ein bisschen bei den Alkoholikern. Die meisten beschreiben kurz ihr Trinkverhalten.
    -------
    Trotzdem gibt es so ein paar Kriterien. Und die von Dir geschriebene Menge......also, aehm, da liegt der Verdacht eigentlich schon sehr nah. Ausserdem sagt er es ja selbst von sich.......was gibt es da noch zu "raten"?
    -------
    Bei was suchst Du denn Hilfe fuer Dich? WO genau ist Dein Problem? Jetzt mal von "ihm" abgesehen, mein ich....
    Lindi

  • Zitat von verzweifelt2012


    Ich such eigentlich nur Hilfe um ihm zu helfen. Ist das bedenklich? Hängt ja auch nur mein ganzes Leben dran um genau zu sein :cry:

    Hallo verzwefelt2012,

    noch ein herzliches Willkommen.

    Bedenklich? Eben, denk mal drüber nach und hör dann nicht mehr auf.

    Es gehört zu unserer Krankheit, dass wir all unsere Energie und was wir haben in die Krankheit des Partners, in den Partner, in das woran wir uns klammern und festhalten investieren. Das hilft uns nicht dahin zu sehen, wo es weh tut, nicht tatenlos mit anzusehen, dass wir keinen Einfluss haben und es hilft uns unser fehlgeleitetes Verhalten auszuleben.

    Das geht so lange gut, wie noch etwas auf dem Konto ist. Eine Krankheit kommt ja nicht von heute auf morgen, die entwickelt sich ja über Jahre und Jahrzehnte.

    Bis das angeschlagene Körper- und Organkonto abgeräumt ist, kann es dauern, bis das Job-und Bankkonto leer ist kann es dauern und das Liebes- und Partnerkonto hält dank Kinder und Abhängigkeiten oft bis unter die Erde.

    Ein Leben als geblendetes Kaninchen am Straßenrand zu verbringen ist so lange möglich, wie Du es kannst und nicht zuläßt, Dich in die falsche Richtung zu bewegen. Unter die Räder zu kommen geht ganz schnell.

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Liebe Verzweifelt......
    O.K. das ist ehrlich.......Du suchst eigentlich nur Hilfe fuer ihn, denn sonst ist alles paletti, stimmts?
    ------
    Dann halt mal "so rum".
    Wenn Du unbedingt was "fuer ihn tun willst", dann informier Dich, damit Du weisst, was Masse ist.
    Z.B.: es ist NICHT moeglich, dass Jemand, der sich regelmaessig ins Koma gesoffen hat, den Konsum zurueckschraubt und "normal" weitertrinkt.
    Das ist das Dumme an der Sache mit dem Alkohol.
    Ja, das ist bei vielen Jungen Menschen so, dass es da mal eine "Party-Phase" gibt (hatte ich auch), in der zuviel getrunken wird. Ob und wann das "umkippt", zur Sucht wird.......haengt von vielen Faktoren ab. Auch rein biologischen, genetischen. Abgesehen von der psychologischen Seite.
    Nur, WENN der Schalter mal umgelegt ist, gibt es KEIN zurueck. Eine Rueckkehr zu maessigem Konsum ist dann NIE mehr moeglich.
    Nur weiter machen und immer mehr, oder ganz radikal aufhoeren, fuer den Rest des Lebens. Trocken werden, eben.
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    Nun hast Du das bei vielen, dass sie "eine Zeitlang" weniger trinken, manche gar ueber einen gewissen Zeitraum gar nichts, um sich selbst (und dem Partner zu beweisen: geht doch, ich bin also nicht abhaengig, bin kein Alkoholiker.
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    Du musst Dich einfach von der gaengigen Vorstellung trennen, Alkoholiker sind die, die schon morgens Schnaps kippen, auf der Parkbank sitzen, verwahlost rumlaufen, Arbeitslos sind, etc....
    Das stimmt nicht. Es gibt viele, die ganz normal "funktionieren" im Job...
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    Auch muss es nicht zwangslaeufig so sein, dass koerperliche Entzugserscheinungen auftreten.
    ----
    Tja, woran erkennt man es also? Mach die Augen auf, schau hin.
    Den meisten Partnern faellt als erstes eine Wesensveraenderung auf.....ohne das jedoch gleich in den Zusammenhang zu bringen.
    Wird er nervoes und fahrig, wenn ihr was unternehmt und nichts in Reichweite ist?
    Wird er reizbar, ungeduldig und erst wieder nett, wenn ihr zusammen beim Weinchen sitzt?
    Hat er "nen guten Zug am Leib" wenn ihr zusammen einen Wein trinkt....das heisst, ist das erste Glas recht schnell geleert (ich mein nicht, dass er sich das jetzt am Stueck reingiesst).
    Stellt er eine angebrochene Flasche wieder in den Schrank, oder ist es eigentlich eher so, dass die erst wieder in die Kueche geht, wenn sie leer ist (und eventuell ne zweite geholt wurde)....
    Hat er oft glasige Augen, obwohl Du sonst keine Anzeichen von Trunkenheit bemerkst?
    .
    .
    .
    In der Richtung gibts noch einige Sachen, wo man als Partner aufhorchen sollte.
    -----
    Ein anderes Problem ist, dass Du schon mit beiden Beinen auf DEIN Suchtverhalten zulaeufst, neee ZURENNST. Und es mit "Liebe" verwechselst.
    Er hatt ein Scheiss-Leben und nur durch mich findet er wieder Sinn darin (Allmachtsgefuehle, Rettender Engel)
    Ich bin der Mittelpunkt seines Lebens, das Wichtigste .... und er fuer mich.
    Ich bin so wichtig fuer ihn, dass er fuer mich und unsere Liebe schlagartig von seinem Alkohol-Konsum befreit wurde.
    Ich haenge in allen Aspekten von ihm ab (auch arbeitsmaessig, also materiell)....deswegen MUSS das mit uns klappen, auf Teufel komm raus.
    -----
    Du hast die Allerbesten Voraussetzungen, in eine Co-Abhaengigkeit zu schliddern. Und das ist kaum "harmloser" als eine Alkoholabhaengigkeit.
    -----
    Darf ich fragen, wie alt Du bist, wie alt er ist?
    -----
    Lindi

  • Hallöchen,
    Ich frage mich nun, warum du noch nach Ansätzen suchst, die ihn entlasten könnten? Dass er anscheinend Alkoholiker ist, ist doch schon aufgrund deiner Schilderung und seiner Aussagen klar?
    Dass er diese Anzeichen deiner Meinung nicht zeigt, kann daran liegen, dass du sie ignorierst oder das er viel zum Nachschütten griffbereit hat oder oder oder.
    Es ist doch viel zu mühselig, sich darüber noch den Kopf zu zerbrechen. Ich kann dir nur raten, dir bewusst zu werden, was du willst. Willst du ein leben mit einem Alkoholiker verbringen und damit zu gründe gehen

  • Liebe Verzweifelte,
    ich denke, dass jede/r hier versteht, dass Du Deinem Partner helfen willst und nahezu alle hier haben sich mit dieser 'idee' hier angemeldet. Lies mal die Anfänge der Threads. Die ähneln deinem sehr. aber leider der Verlauf der Alkoholkrankheit ist so ziemlich immer die gleiche.
    fakt ist, dass es immer schlimmer wird. Fakt ist, dass du mit allem reden, Diskutieren, Helfen wollen gegen eine wand läufst.
    Du wolltest ein beispiel. Hier hast Du eines: mein vate rist Alkoholiker und meine Mutter hat ihm beigestanden, hat ihn nie verlassen. Wir Kinder hatten eine furchtbare zeit. Anfangs gab es nochgesellige, lustige Phasen des Alkoholismus. Die Launen wurden aber immer schlimmer. aggressivität kam dazu. Mein Vater verlor dann irgendwann seinen job, Schulden ohne Ende. Meine Mutter mußte dazu arbeiten um uns zu ernähren. Nachts Streit, Geschreie.
    Inzwischen war ich schon erwachsen. Mein Vater trank noch immer, mittlerweile sah er aus wie ein P*****.
    Irgendwann ein Stadium, wo er weiße Mäuse sah, sich nicht mehr richtig anzog usw. Saufkollegen waren schon verstorben. Meine Mutetr mußte nichts mehr verbergen. Alle wußten und sahen, dass er Alkoholiker war. irgendwann sagte ihm sein Arzt, dass er jetzt die Wahl habe. Weiter trinken oder ...
    Das war dann der Punkt, wo mein Vater sich für eien Therapie entschloß. Die Terapie war sehr erfolgriech. Seitdem trank er nie wieder, meidet auch alles was mit Alkohol zu tun hat. Mein Vater hat seine Lektion gelernt.
    Meine Eltern leben noch immer zusammen, heute in Frieden.
    Aber - willst Du das auch alles durchmachen?
    Helfen kannst Du ihm nicht. Du kannst nur gehen oder wartenbis er irgendwie seinen Tiefpunkt erreicht hat. Und das dauert ind er Regel lange. schau mal wieviele hier schrieben, die schon 5 oder 10 Jahre oder noch länger zusmamen sind und nichts ist passiert. Noch was: Der Alkoholiker will garnicht aufhören, auch wenn e r es sagt. Du willst, dass er aufhört. Darum sagt er es. aber wenn er es wollte, dann würde er es auch tun und sich Hilfe holen.

    Sich so einfach zu trennen ist nicht einfach. besonders nciht, wenn man doch eigentlich was andres im Kopf hatte. Aber versuche mal dich erstmal zu stabilisieren und dich damit abzufinden, dass du nicht helfen kannst.
    Bereite dich auf die Krankheit vor, lies viel, über den Verlauf.

    Wenn Du Dir selber sehr klar bsit und sehr konsequent und ihm das rüberbringst, dass Du auf gar ekien Fall Dein leben mit einem Alkoholiker aufbauen möchtest und dass bei Dir die Toleranzgrenze jetzt überschritten ist und Du das garnicht mehr willst und auch druchziehst dann kann es vielleicht passieren, dass er sich ändert. besonders dann wenn er noch nicht so tief drin steckt, wenn da noch wallende Gefühle sind. ich dneke mein Vater hätte das nach 20 Jahren Ehe nicht gemacht. Wennw ir gegangen wären wäre er glaube ich irgendwo in der Gosse gelandet. Denn irgendwann fehlt dem auch die Kraft. Da kam dann schon die alles egal haltung. Und da mußten schon schwere Geschütze her. Aber das kann auch ganz leicht schief gehen.
    Mit anderen Krnakheiten darf man es nciht vergleichen. Bei anderen geht man nicht automatisch mit kaputt. Bei Alkohol schon. Du wirst am Ende zu sehr belastet. Lügereien, Unzuverlässigkeit, Aggressionen usw sind alles Phänomene der Krankheit. Wenn Du es jetzt nicht schaffst konsequent zu sein und ihn vor die wahl stellst entweder oder - ohne Kompromisse ( wie weniger trinken) , dann hast Du eine kleine Chance. Dazu mußt du aber sehr gut vorbereitet sein, auch Härte zeigen können und Ernsthaftigkeit. Blos nicht die Verständnisvolle, die in seiner Kindheit rumwühlt und ihm noch Stoff liefert sich weiter zu besaufen. Blos kein Mitleid. Das ist das schlimmste überhaupt.
    Dann kann es passieren, dass er versucht sich zu ändern, sich einschränkt, mal ne Zeit schafft aufzuhören,nur heimlich weiter trinkt und dann womöglich immer wieder Entzugserscheinungen bekommt. Schweißausbrüche, Zittern, Launen usw. So ein Hin und her und versuchen sich zu beherrschen kann unter Umständen noch schlimmer und auch gefährlicher sein als ein weiter trinkender ruhig gestellter Alkoholiker. Also müßte er schon bereit sein einen richtigen Entzug zu machen.
    Lass erstmal alles auf dich wirken und lies viel weiter um zu verstehen warum das alles so ist.

    Alles Gute
    Frozen Tears

  • Hallo verzweifelt2012,

    kannst du mit ihm in Ruhe und sachlich (ohne Vorwürfe) über seinen Alkoholkonsum reden?

    Lass ihn doch wissen, dass du dir große Sorgen um eine gemeinsame Zukunft machst, solange Alkohol ein Thema ist.

    Ihr wollt bestimmt auch Kinder. Möchtest du, dass er dann mit der Bierflasche auf der Krabbeldecke beim Baby sitzt?

    Man kann Alkoholkonsum nicht mit einer problematischen Vergangenheit entschuldigen. Es gibt konstruktivere Wege, damit umzugehen.

    Der Unterschied zu einer "anderen" schweren Erkrankung ist: Gegen die Sucht kann ER etwas tun.

    Du hast schon viel richtig gemacht. Du hast hingesehen und dir ist sein übermäßiger Konsum aufgefallen. Die Toleranz in unserer Gesellschaft gegenüber männlichem Alkoholkonsum ist sehr hoch, also MUSS etwas nicht stimmen, wenn es dir auffällt.

    Du informierst dich, und bekommst eine Vorstellung davon, was eigentlich los ist. Ich habe 10 Jahre lang die Augen zugemacht, weil nicht wahr sein darf, was nicht wahr sein soll.

    Es gibt sicher auch eine Suchtberatungsstelle in deiner Stadt. Dort kann man sich auch als Angehörige informieren, oder einfach mal aussprechen.

    Lieben Gruß

    Schmetterlingsfee

  • Hallo,

    ich lebe - wieder- mit meinem xy. Dieses Verlassen war ein echter Schock für ihn. Auch als die Kinder ihre Umzugskartons an ihm vorbei nach draußen in den LKW trugen, Es war für ihn ein Schock. Die komplette Familie trennte sich von ihm. Er war ganz allein in dem Riesenhaus. Wir haben ernst gemacht mit den Ankündigungen. Konsequenzen gezogen. Zum Schluss sagte ich ihm noch, das ich ihm gerne helfe, ihn unterstütze, beim trocknen. Aber seine Sucht nicht mehr unterstütze oder beachte. Das ich mit den Jungs ein alkfreies Leben aufbaue und wenn er bereit dazu ist gerne dazukommen kann, vorausgesetzt, er hält es mit Hilfe Entgiftung und Therapie durch. Arzttel. Nr- Suchtberatungsnr. hab ich ihm in die Hand gedrückt. Dann war ich weg. Alle seine Ärzte, die ihn behandeln z.Z. wegen anderer Erkrankungen habe ich informiert, ebenso sein berufliches Umfeld (wir sind selbständig). Sein Arzt hat unsere gesamte Familie unter seine Fittiche genommen, sodaß ich für mich eine Therapie sofort beginnen konnte. Seit diesem Tag trinkt mein xy nichts mehr und nach sechs Wochen bin ich wieder eingezogen, mit ganz klaren, strukturierten Vorstellungen und ganz klaren Abmachungen, an die jeder sich halten muß. Unser Haus ist alkfrei. Mein Mann hat alles entsorgt in unserem Beisein. Ich musste sogar lachen, als er aus Ecken, an die ich nie gedacht hätte ,Pullen herauszauberte und sie ungeöffnet in den Mülleimer warf. Auch in der Küche wurde ausgemistet und Branntweinessig entsorgt. Pralinenschachteln mit ungewissem Inhalt wurde an die Nachbarn verschenkt. Wir haben seitdem einen imensen Gesprächsbedarf und nutzen ihn auch. Vieles ist bei mir zerbrochen und er muß es sich anhören und verarbeiten. Da er im betrunkenen Zustand vieles getan hat, was Vertrauen und Liebe kaputtgemacht hat, haben wir noch einen langen Weg vor uns- aber wir gehen zusammen- ich gehe nun auch eigenständig und baue Selbstvertrauen und Eigenliebe auf. Stück für Stück.

  • Hallo verzweifelt,

    mir scheint, als würdest du immer noch versuchen, einen Strohhalm zu finden, dass er doch kein Alkoholiker ist.
    Die Sache ist doch eigentlich klar. Er lässt den Wodka mit einziehen und reagiert dann ganz überrascht, weil du noch nichts weißt. Ganz schön mies und ziemlich eindeutig.
    In einer Beziehung würd ich vor dem Zusammenziehen erwarten, dass solche Dinge vor dem Mietvertrag auf den Tisch kommen. Alles andere sehe ich schon als Lüge- auch verschweigen ist lügen.
    Mit der Reaktion macht er es sich noch einfach.
    Und nein, so einfach wird er nicht trocken. Um vom Alk loszukommen, bedarf es einen Entzug und Therapie, vor allem, wenn man solche Mengen wie er verträgt, dann hat es schon eine heftige Vorgeschichte; und sein rumgeeiere zeigt eigentlich nur, dass er einen Entzug nicht so wirklich im Sinn hat.

    Wenn du ernsthaft erwägst, mit ihm Kinder zu bekommen, dann schau dich mal im anderen Forenbereich um bzw. lies meine Geschichte hier.
    Ich muss sagen, dass ichs mehr als verantwortungslos fände. Kinder in so eine Partnerschaft zu setzen; wobei dir klar sein sollte, dass sie ihres Lebens nicht glücklich werden.

    Nunja. Das Problem ist, dass er es dir verschwiegen hat und du nun mit einem Alkoholiker eine Wohnung teilst. Das alles wäre mit betroffenen Kindern noch schlimmer.
    Es bringt rein gar nichts, mit ihm zu schimpfen, ihm zu drohen.. Dafür hängt er zu tief drin.
    Lass dich von seinem Gefasel nicht vertrösten. So lange er nur redet und nicht ernsthaft handelt, kannst du's vergessen.

    Nach all meinen Erfahrungen würde ich ihm gar nicht so viel Aufmerksamkeit schenken (damit bestärkst du ihn nur), sondern dir überlegen, ob du wirklich mit ihm so zusammen leben willst.
    Meine Meinung wäre: NEIN! Ganz klar.
    Gegen Alkoholismus kannst du rein gar nichts bewirken! Da muss er selbst aktiv werden.
    Alles andere macht dich nur kaputt.

    Lies dir mal die anderen Geschichten durch. Irgendwann wird dir ein Licht aufgehen.


    Natalie

  • Hallo Verzweifelt,

    bisher habe ich hier immer nur gelesen und in meinem eigenen Fädchen geschrieben.... die letzten 2 Wochen habe ich mich mal wieder zurück gezogen.... Vogel Strauss Politik.... aber das macht mein Problem nicht besser, meins ist genau das gleiche wie deins! wie das von allen hier!
    Mein Mann ist auch 10 Jahre älter als ich, mir ging es ähnlich wie dir heute! und ich habe damals schon gewusst was Sache ist, aber immer die Hoffnung gehabt, dass sich was änerdet, vor allem, dass sich was ändert wenn wir ein Baby haben!! Gott, ich liebe mein Kind über alles, sie ist das größte Geschenk dass ich bekommen durfte, aber geändert hat es bei seinem Trinkverhalten gar nichts!!!!
    UND ER lag mit der Bierflasche in der Krabbelecke!! Die Kleine muss Abends mit seiner Bierfahne in´s Bett gehen! Das ist nicht schön! Bitte mach nicht den Fehler, du wirst dabei todunglücklich werden!!!
    Schlimm wird es dann auch wenn man sieht wie der körperliche Verfall los geht und du dich fragst, wird er sein Kind jemals zum Traualtar führen können??
    Oder wenn du ihn mal mitnehmen möchtest in den Musikgarten, ihm zeigen möchtest was eine Freude sein Kind am musizieren hat und er sich mit einer dummen Ausrede verabschiedet, er hätte zu arbeiten, Tage später stellst dann fest, er war nicht arbeiten, er war saufen! Sowas tut weh!
    Erspar es dir!
    Ich stecke da im Moment gerade mitten drin, habe mich noch nicht getrennt, weil man mit Kind in Elternzeit ja auch in einer gewissen Abhängigkeit steckt, denn auch er geht trotz trinken arbeiten....
    aber heute war mal wieder so ein Tag an dem ich mein Zeug packen könnte und gehen....

    ich wünsch dir alles gute! und die richtige Entscheidung!

    Grüße

    Suzy

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