Das Leben könnte so schön sein...

  • Hallo Allerseits,

    vor ein paar Tagen habe ich mich hier registriert und bin sehr froh und dankbar über dieses Forum.
    Mit 16 habe ich angefangen zu trinken. Regelmäßig fast jedes Wochenende. Das ist jetzt 29 Jahre her – mittlerweile habe ich eine extrem starke psychische Abhängigkeit entwickelt.
    Ich bin Alkoholiker.

    Auch wenn ich bis jetzt nur sehr geringe körperliche Entzugserscheinungen habe wenn ich nichts trinke war es aber doch so, das ich mir alle paar Tage eine ordentliche Dröhnung verpassen musste. 2 Flaschen Wein waren das Minimum an einem Abend. Natürlich kam es auch vor das ich mehrere Tage hintereinander trank.
    Ich wurde immer öfters auf meine Restalkohol-Fahne am nächsten Morgen angesprochen, auch meiner Frau wurde das zu viel.

    Mein Ziel ist es, das Jahr 2013 komplett alkoholfrei zu überstehen. Und dann 2014, und so weiter, also eigentlich für immer. Zunächst habe ich mir aber 2013 vorgenommen. Ich bin mir bewusst das das schwer wird, denn nach 3 bis 10 Tagen Abstinenz bekomme ich große Lust auf Alkohol. Ich werde dann vormittags schon richtig zappelig. Letztens hatte ich meine Frau gebeten, mir 6 Flaschen Bier aus dem Supermarkt mitzubringen. Als sie dann mit einer Kiste Wasser ankam, wurde ich richtig sauer. Ich habe den Abend dann ohne Alkohol verbracht, aber mit sehr schlechter Laune. Auch ist es so, das ich nicht mal 1 Flasche Bier oder so trinken kann. Wenn ich eine trinke, müssen mindestens noch 3 oder 4 oder mehr hinterhergekippt werden.

    Das nervt, das ist ungesund, ich will das nicht mehr!

    Es mag härtere „Fälle“ als mich geben. Ich will jedoch jetzt die Reißleine ziehen und mit dem Trinken aufhören.
    Beim Arzt war ich schon, er will mich unterstützen.
    Ich bin hier, weil ich von Euren Erfahrungen mit einem alkoholfreien Leben profitieren möchte – wenn ich darf. Und weil ich vielleicht das Eine oder Andere mal eine Frage habe oder meine Meinung äußern möchte.

    Gruß, online

  • Hallo online,

    herzlich willkommen, hier bei uns.
    Ich bin auch noch ein Frischling was die Abstinenz angeht. Aber es waren bis jetzt 9 einhalb wunderschöne Wochen.

    Hast auch schon mal daran gedacht, zur Suchtberatung zu gehen. Ich denke, es tut gut, einfach mal mit jemanden zu reden, der sich auch mit der Thematik auskennt. Ich hatte zwar auch erst zwei Termine, aber ich denke, es ist gut für mich.

    Viele Grüsse
    Zotti

  • Hallo online,

    auch von mir erstmal ein herzliches Willkommen - schön, dass Du hierher gefunden und Dich zum Austausch mit uns entschlossen hast.

    Zitat

    Mein Ziel ist es, das Jahr 2013 komplett alkoholfrei zu überstehen.

    Ein sehr guter Vorsatz! Um Dein Ziel zu erreichen, kannst Du Dir jeden Tag vornehmen, das erste Glas stehen zu lassen.

    Wenn Dir am Anfang 24 Stunden zu lang erscheinen, kannst Du den Tag in kleinere Einheiten einteilen - so scheint der Berg nicht so hoch.

    Beste Grüße,
    Samsara

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Hola online,

    als Frischling - bezogen auf meine abstinente Zeit - möchte ich mich Samsara anschliessen.

    Als ich las, du möchtest 2013 komplett alkfrei sein, dachte ich "wow - ein großes Unterfangen" ... für mich war es am Anfang leichter, den Weg in ganz kleinen - aber konsequenten - Tippelschritten zu gehen.
    Wie beim joggen - immer einen Schritt vor den anderen ...

    Das macht das Ganze überschaubar ... und irgendwann zählst du nicht mehr die alkfreien Tage, sondern die Wochen/Monate/Jahre.

    Wenn du dir sagst, heute trinke ich keinen Alkohol ... kannst du jeden Abend stolz auf dich sein.

    Setz dir kleine Etappenziele ... dein erstes kleines Ziel könnte der 31.12. sein ... mach ein kleines Resümee und setz dir dann dein zweites Ziel ... und so ergibt dann eins das andere.

    viele Grüße
    von Triiine

  • Hallihallo online,

    herzlich willkommen in unserem Forum.
    Schön dass du den Weg hierher gefunden hast.
    Öffne die Türe zum Leben, gehe hindurch.
    Der Weg auf der trockenen Lebensseite ist anders, als der nasse Weg zu dieser Türe.

    Manchmal etwas mühsam, das gebe ich zu.
    Man muss sehr achtsam sein.
    Der Lohn dafür ist mit nichts aufzuwiegen, und lässt sich von mir auch nicht verständlich erklären.
    Das musst du selbst erlebt haben.

    Ich kenne keinen einzigen trockenen Alkoholiker, der dieses trockene und gesundende Leben jemals bereut hat.

    Ich gönne dir von Herzen dieses schöne trockene Leben.

    Willkommen !

    Lito :D

  • Hallo Online,
    ich kann mich den "Vorrednerinnen" nur anschließen.
    Step by step - heute trinke ich nicht.
    Lies dich im Forum ein - hier bist du gut aufgehoben.
    Ich hätte es ohne Forum nicht geschafft und nun sind es doch schon 4 1/2 Jahre.
    Gruß Berta

    du musst nur einmal öfter aufstehen als du umfällst

  • Vielen Dank für Eure lieben Antworten!

    Es ist gut, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Es stimmt: Man kann auf jeden Tag stolz sein, an dem man nicht trinkt.

    Ich habe mir grade ein großes Glas kühles Wasser schmecken lassen.

    :)

  • Hallo online :)

    Schön das Du hier bist.

    Ich glaube wirklich, wenn Du wirklich wirklich nicht mehr willst, dann kommst du auch über die Phasen hinweg wo du Suchtdruck verspürst. Dieser Zustand des Verlangens hält auch nicht ewig an, ich meine es wären bei mir immer 1-2 Stunden gewesen.
    Die bekommt man aber rum, wenn man wirklich nicht mehr will.
    Ganz wichtig ist es keinen Alkohol zu Hause zu haben.
    Und sich auch im Vorfeld zu überlegen was man machen kann, wenn das Verlangen einen überkommt.
    Ich bin dann sehr oft ohne Geld raus spazieren gegangen, so lang bis es besser wurde.
    Gespräche mit anderen können auch helfen, am besten mit anderen trockenen Alkoholikern. Schreiben hier im Forum hilft auch.
    Ich finds ,wie gesagt, wichtig sich vorher zu überlegen was man machen kann um die Zeit zu überstehen. Was kann ich machen, wo kann ich hingehen, wer kann mir helfen?
    Ich hab mich auch einmal beim meinem Arzt ins Wartezimmer gesetzt und hab dann da den Suchtdruck überstanden und auch mit dem Arzt gesprochen.

    Wenn du keine gesundheiten Probleme hast, würde ich dir raten wollen, möglichst bald mit leichtem Sport anzufangen, wenn du das nicht schon machen solltest.

    Hast du Hobby die eingeschlafen sind und die du wieder pflegen magst?
    Was machst du Weihnachten und Silvester? Hast du noch Kontakten zu anderen Trinkern oder Saufkumpels?
    Liebe Grüße
    Mario

  • Hallo Mario77,

    Saufkumpels habe ich schon lange nicht mehr, da ich meist alleine getrunken habe. Meine Frau war dann natürlich mit im Raum, trinkt aber nicht.

    Weihnachten und Sylvester werden bei uns kaum gefeiert. Natürlich treffen wir uns über die Feiertage auch mit Freunden, aber auch da trinkt niemand (viel). Also hoffe ich dann keine Probleme zu bekommen.

    Juhu, gestern habe ich nicht getrunken! :)

  • Hallo online,

    ja, jeder Tag zählt. Am Anfang hab ich auch jeden Morgen, den gestrigen, als alkoholfrei im Kalendar markiert. Jetzt mache ich es nicht mehr täglich, muss dann manchmal noch die letzte Woche nachtragen. Es ist also schon ein Stück normal geworden.

    Bald wirst du dein Ziel:

    Zitat

    Mein Ziel ist es, das Jahr 2013 komplett alkoholfrei zu überstehen.

    anders formulieren, hoffe ich zumindest für dich.
    z.b. Mein Ziel ist es, das Jahr 2013 komplett alkoholfrei zu erleben oder zu geniessen.

    Viele Grüsse
    Zotti
    [/code]

  • Moin online,

    gestern hast Du ja schon einiges an Feedback bekommen :D


    Du schreibst:

    Zitat

    Man kann auf jeden Tag stolz sein, an dem man nicht trinkt.

    Wenn Du jetzt noch diesen Satz in der *Ich-Form* formulierst, hast Du eine gute Basis für Deinen Weg in eine zufriedene Abstinenz. Denn es geht ja um DICH....

    Gute 24 Stunden wünsche ich Dir,
    Samsara

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Hallo Online,

    herzliche Willkommen hier im Forum!!
    Ich finde auch, dass ein Jahr am Anfang eine große Hürde ist. Ich bin nun seit 10 Monaten trocken und denke immer noch von Tag zu Tag. Ich nehme mir jeden morgen vor "heute trinke ich nicht". Bisher fahre ich gut damit ;)

    Liebe Grüße
    Verena

  • Nun ja, ein ganzes Jahr ist schon eine große Hürde. Erstmal wäre es schön, wenn ich es bis zum Jahreswechsel schaffe.

    Bis jetzt sieht es ganz gut aus. Allerdings habe ich in den letzten Jahren grade an den bevorstehenden Feiertagen noch mehr als sonst getrunken, und das hat sich natürlich irgendwie wie ein Automatismus eingebrannt.

    Ich erwische mich dabei, wie ich mir überlege an welchen Tagen ich nun was trinke und an welchen nicht. Dabei will ich an _keinem_ der Feiertage was trinken.

    Ich habe mich aber bestimmt über jede einzelne Eurer Antworten gefreut!
    Sie zeigen mir das es zu schaffen ist und das ich nicht der einzige bin, welcher mit diesem Problem zu kämpfen hat. Nur muß ich nun auch aufpassen, das ich den fehlenden Konsum nun durch mehr Essen oder so ersetze.

    Ich wünsche allen ein schönes Wochenende!

  • Grüß Dich online,
    die erste Zeit ohne Alkohol ist schon hart, das kann man so sagen.
    Ich finde aber auch es wird jeden Tag, ein ganz kleines bisschen leichter. Daher ist es auch ganz gut erstmal nur in Tagen zu denken, heute nüchtern bleiben, damit man auch morgen nüchtern bleiben kann.
    Der Mensch ist bekanntlich ein Gewohnheitstier, wenn man sowas dann ablegen will, sind die Gewohnheiten anfangs noch sehr present, es wird aber besser.
    Wenn man eine stationäre Entgiftung oder Terapie macht, da ist immer Sport und Bewegung mit eingeplant, wenns keine gesundheitlichen Gründe gibt die dagegen sprechen.
    Für mich ist Bewegung auch eine Säule der Trockenheit (wie geagt für mich persönlich ist das so). Ein langer Spaziergang wirkt echt Wunder, finde ich. Es muss ja nicht gleich joggen sein aber Bewegung an der frischen Luft, das ist gut für die Stimmung.
    Das Du und Deine Frau euch zuden Feiertagen mit nicht trinkenden Bekannten trefft, ist doch schonmal sehr gut. Da haste eine Sorge weniger.

    Halt die Ohren steif und hoffentlich bis bald
    Liebe Grüße
    Mario

  • Hallo Online,
    herzlich willkommen auch von mir.
    Auch ich bin hier aufgeschlagen, mit dem Ziel , ein Jahr Alkoholfrei.
    Dies ist gute 3 Jahre her.
    In mir ist im Laufe der Zeit die sichere Erkenntniss gewachsen, das ich suchtkrank bin und nie wieder normal trinken kann.
    Ich kann da mittlerweile gut mit leben, da ich auch wirklich nicht mehr trinken will.
    Ich versicher Dir, die normalen Glücksgefühle kommen nach einer Weile der Umgewöhnung wieder und der Verzichtgedanke verschwindet komplett.
    Mach dir Kreuze in den Kalender, schreib, was das Zeug hält, lenk dich ab.
    Es wird nach ner Weile leichter!
    Und dann kommt der Punkt, an dem man sich echt wohl fühlt.
    Dir alles Gute,
    LG Frank

  • Hallo online,
    gerade wenn es hart ist, solltest du schreiben.
    Oft bringt schon das Schreiben Erleichterung und
    außerdem sind hier genügend Menschen die
    dir beim Umgang deiner Probleme helfen können.
    Ran an die Tastatur!!!

    Gruß Berta

    du musst nur einmal öfter aufstehen als du umfällst

  • Hallo ihr Lieben,

    hart ist es, wenn man unbedingt etwas trinken möchte. Normalerweise hätte ich zu den eingelegten Oliven, dem Stangenbrot und dem Käse gestern Abend Wein getrunken. Das nicht zu tun, ist mir schwer gefallen.

    Heute bin ich aber stolz drauf! Und Heute Abend trinke ich mit meiner Frau einen Tee. Besuch kommt erst morgen. Die kriegen dann auch Tee.

    =)

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