ich schaffe es einfach nicht mich von ihm zu trennen...

  • hallo!
    ich bin neu hier, lese aber seit einiger zeit viel mit.
    Dabei sehe ich viele parallelen zu mir..

    Nun, lebe seit 5 jahren in einer beziehung allerdings in getrennten haushalten.ich selber habe 2 kinder.
    Nach ca einem halben jahr hat er mir gesagt das er wegen alkohol auf entzug war.im laufe der zeit ist er bei mir rückfällig geworden.
    was anfangs (weiss nicht was er daheim gemacht hat) nur alle 3 monate an den wochenenden war, wurde nach und nach immer häufiger.grund war der stress in der arbeit, er hat sich nicht wohl gefühlt, das klima unter den kollegen usw.ich sah das er immer total fertig war...
    er meinte dann das er nach da arbeit immer ein glaserl trinkt um abzuschalten und zu entspannen.
    das letzte jahr dann fast schon täglich.er sagte mir immer wieder das er jederzeit wieder aufhören kann.
    seit vorigen sommer wars dann komplett vorbei.er wurde gekündigt nach 14 jahren und viel in ein loch.es war eine schreckliche zeit.wir sahen uns kaum.versuche ihm eine therapie einzureden inkl. drohungen das ich ihn verlasse...ich war wütend,hilflos,traurig.es gab natürlich phasen wo er ,,normal'' war und ich mir dachte es wird ja eh wieder.ich versuchte anfangs verständis aufzubringen doch wenn er sich dann mal nicht meldete, oder er verabredungen nicht einhielt. war ich wütend,zornig, schimpfte ihn am telefon und machte ihn nieder.jetzt weiss ich das dies der falsche weg ist.ich wusste ihm was einzureden bringt nix.wenn er trockene phasen hatte, meinte er er schafft das und ich soll mir keine sorgen machen usw usw.eh die ganze pallette was jeder kennt.
    ich wusste die letzte zeit nicht mehr ob ich mich freuen soll oder nicht wenn er sich angekündig hatt.weil ich nicht wusste was mich erwartet wenn ich die tür öffne...
    seine ganze persönlichkeit hatte sich bereits verändert sowie sein erscheinungsbild..aufgedunsenes gesicht, er roch nach alk,einfach irgendwie unerträglich.immer wieder überlege ich einen schlusstrich zu ziehen und schaff es nicht.ich liebe ihn sehr und ich will einfach nicht ohne ihn sein.aber im gleichen zug denke ich das ich ihn in so einem zustand nicht bei mir haben möchte.es ist ein wechselbad der gefühle.
    letzte woche ist es dann mal eskaliert.er taucht bei mir auf in einem zustand der nicht geht.hab ja auch kleine kinder die das mitansehen.
    ich hab ihm dann aus der wohnung verwiesen...
    er war dann so böse das er auf meine anrufe am nä tag nicht reagiert hat...
    eine dumme sms von ihm die mich wütend gemacht hat und ich ihm geschrieben hab es is vorbei.
    toll.die tage habe ich gelitten wie ein hund da ich es nicht aushalte mal nix von ihm zu hören.meine gedanken waren, was wenn er jetzt ne andere hat, wenn ich ihm egal bin, warum nimmt er das alles sohin?fragen fragen die mich verzweifeln lassen.
    die gedanken wie er einst mal war sind ständig da.
    seit 2 tagen haben wir kontakt.ich habs nicht ausgehalten und hab mich gemeldet.er hat am tel geweint, er liebe mich ja so.und er hat soviele angstzustände usw.hab natürlich wieder versucht mit ihm über eine therapie zu reden.er meint halt er überlegt und nimmt sich meine worte zu herzen...

    ich lese hier im forum soviel über das co verhalten.ich weiss eigentlich was ich zu tun habe.aber ich schaffs nicht und wills in irgendeiner weise auch gar nicht.die vorstellung nix mehr von ihm zu hören macht mich halt verrückt.ich bekomm so herzklopfen wenn ich an ihn denke, ein gefühl der freude und auch der angst.
    er ist oder wahr so ein liebevoller mensch.bin am verzweifeln.

    wielang soll ich ihm noch zuschaun?ich weiss, eigentlich gar nicht mehr.aber die liebe hindert mich daran.
    ich weiss mir kann niemand helfen, aber es hilft ja schon sich alles von der seele zu schreiben.....

    LG Angy

  • Liebe Angy
    Du beschreibst es ja selber schon sehr gut.
    Du wirst ihm nicht helfen können ,daran sind wir ALLE hier gescheitert.
    Dein Gefühlscaos macht es schwer klare Entscheidungen zu treffen,auch das kenne ich nur zu gut.
    Nun hast du 2 Möglichkeiten ,seinen Zustand zu akzeptieren (dich daneben einzurichten) oder deinen Weg mit den Kindern ohne ihn gehen.
    Die Verantwortung für deine Kinder sollte da im Vordergrund stehen, denn sein Zustand wird nicht besser werden solange er nichts gegen SEINE Sucht macht (Entgiftung/Therapie)
    Entscheide du wie dein Weg weitergeht ,seiner führt nur tiefer in den Sumpf.
    Besser ein Ende mit Schrecken,als ein Schrecken ohne Ende denn das ist deine (Eure) Zukunft mit einem Alkoholkranken der uneinsichtig ist.
    Bessere Nachrichten gibt es zu diesem Thema leider nicht.
    Ich wünsche dir viel Kraft und die richtige Entscheidung ,les und schreib hier was das Zeug hälft,dann findest du den Weg da raus,wenn du es willst.
    LG R..

  • Hallo Angy,

    herzlich Willkommen hier im offenen Forum. Es ist wichtig darauf zu achten was du willst? Gut ist zum einen das du deine eigene Wohnung behalten hast.
    Im Grunde weißt du doch bereits das die Situation für dich und die Kinder so nicht bleiben kann.
    Ein nasser Alkoholiker kann kein vollwertiger Partner sein und es wird immer wieder Eskalieren.
    Auch bei meinen xy war die Situation unerträglich. Ich meinte mich nicht trennen zu können aber leider brauchen meist beide die Zeit um wieder den Boden unter den Füssen zu spüren.
    Eine Trennung kannst du nur dann vollziehen wenn du innerlich auch loslassen kannst. Natürlich ist das dann nicht einfach und tut weh.
    Auch mein Partner hat geweint aber das war eher eine linke Tour um mich zurückzuholen was in diesen Moment dann auch geklappt hat.

    Du fragst wielange du ihm noch zuschauen sollst!? Die Frage hast du im Grunde doch schon beantwortet - es geht nicht mehr alleine schon wegen der Kinder.
    Warst du schon mal in einer Suchtberatungsstelle? Der Besuch kann sehr hilfreich sein. Vielleicht magst du hier auch noch in einigen Fädchen lesen.

    Lieben Gruß

    Sarawen

  • Hallo Angy,

    willkommen im offenen Bereich des Forums!

    Du schreibst

    Zitat

    ich weiss eigentlich was ich zu tun habe.aber ich schaffs nicht und wills in irgendeiner weise auch gar nicht.


    Hm...
    Dann ist es schwierig, hier zu sein, glaube ich. Denn in unserer Selbsthilfe-Gemeinschaft wollen wir schon auch, dass Menschen diese Plattform für sich nutzen, um sich nach und nach aus der Suchtspirale zu lösen. Alles andere führt zu nix.

    Das hört sich jetzt gemein an, ich weiß. Darum lese hier doch noch weiter mit und überlege dir, was du wirklich möchtest. Für dich und deine Kinder. Und schreibe, was du so denkst. Vielleicht können dir die Antworten ein wenig auf die Sprünge helfen.

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Zitat von Angy38


    seine ganze persönlichkeit hatte sich bereits verändert sowie sein erscheinungsbild..aufgedunsenes gesicht, er roch nach alk,einfach irgendwie unerträglich.

    Hallo,
    genau. Konzentriere dich auf dieses Bild, nur auf dieses Bild, das Bild eines Schwerkranken, dem du nur helfen kannst, indem du ihn sofort verlässt. Stell dir vor, er müsste operiert und danach für längere Zeit auf eine Intensivstation verlegt werden. Da er hochinfektiös ist, darf er keinen Besuch empfangen. Stell es dir bitte vor. Was würdest du tun? Dir ein Skalpell schnappen und die OP selbst durchführen, weil du ihn liebst und nicht verlassen kannst? Nein, das würdest du nicht tun, weil du keine Chirurgin bist und ihn umbringen würdest.
    Dein Co-Verhalten schadet ihm (dir ohnehin!) und verzögert sein Abstinent-Werden. Du musst ihm ein klares Ultimatum stellen: Entgiftung sofort, danach Entwöhnung. Wenn dir etwas an ihm und an eurer Beziehung liegt, tu's noch heute, tu's jetzt.
    Viel Erfolg!
    Gruß
    Jonas

  • danke für eure ehrlichen antworten!

    natürlich möchte ich mich aus dieser suchtspirale lösen.
    nur hängt mein herz noch viel zu viel mittendrin.
    wenn ich an ihn denke hab ich herzklopfen.
    wenn er sich nicht meldet werd ich nervös und unruhig.
    ich denk mir dann immer, ist er wieder im delirium,macht er das absichtlich, mag er mich nicht mehr...usw.
    dann denk ich mir es ist einfach das verhalten eines kranken menschen und er kann einfach nicht anders.er ist halt in seiner eigenen welt.

    ich möch mich in jedenfall von ihm lösen aber ich hab einfach angst das mir das zu weh tut und ich nicht damit fertig werde...

    habe nä monat eine beratung für suchtangehörige.bin gespannt ob mir das ein wenig helfen wird.

    lg angy

  • Zitat von Angy38

    ist er wieder im delirium,macht er das absichtlich, mag er mich nicht mehr...usw.

    ich möch mich in jedenfall von ihm lösen aber ich hab einfach angst das mir das zu weh tut und ich nicht damit fertig werde...

    habe nä monat eine beratung für suchtangehörige.bin gespannt ob mir das ein wenig helfen wird.

    Hallo,
    so, ein Delirium tremens hatte er auch schon? Was meinst du, wie dein Herz klopft, wenn er vor deinen Augen einen pathologischen Rausch hat und dich und deine Kinder verprügelt. Ein ganzer verschwendeter Monat. Innerhalb eines Monats könnte der Suchtkranke schon entgiftet und auf dem Weg in die Abstinenz sein. Was glaubst du denn, werden sie dir in der Suchtberatung erzählen? Eben, genau das, was du hier zu lesen bekommst. Und du wirst ihnen auch was von deinem armen klopfenden Herzen erzählen. Du bist 38, nicht 15 und hast Kinder.
    Reiß dich zusammen!

    Gruß
    Jonas

  • Hallo Angy,

    als EKA finde ich es schon schlimm genug, wenn man als Kind eines Alkoholikers sowas mitmachen muss, weil sich die Mutter nicht vom Vater der Kinder trennen will.

    Aber wie man sowas seinen Kindern freiwillig antun kann, kann ich ehrlich nicht verstehen. Bitte lese doch mal bei uns EKAs und denke nochmal darüber nach, ob Du Deinen Kindern das nicht lieber ersparen willst.

    Und glaub mir: sie kriegen mehr mit als Dir lieb ist.

    Lieben Gruss
    Heidi

  • Hallo Angy,

    du schreibst, wenn du an ihn denkst, hast du Herzklopfen. Was ist das für Herzklopfen? So eines, dass du denkst, er ist der totale Traummann und du liebst ihn, so wie er ist? Oder ist es eher die Ungewissheit, die dein Herz klopfen lässt, Angst? Versuche einfach, das heraus zu finden.

    Ich habe damals auch immer gedacht, mein Ex macht das auch absichtlich, um mich zu ärgern, mir seine Abscheu mir gegenüber zu zeigen, weil ich ihm nichts bedeute und wert bin. Heute weiß ich, es war seine Sucht. Er konnte und wollte es nicht anders, er wollte trinken. Er musste trinken, weil alles in ihm das wollte, eben. Wenn er trinkt, hat das nichts mit dir zu tun.

    Was meinst du, kann dir weh tun, wenn du dich trennst? Welcher Schmerz könnte denn das sein, oder welche Angst? Auch das ist es wert, darüber nachzudenken, es kann dich nämlich dann schon weiter bringen. Wenn du deine Beweggründe erkennst.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • hallo!

    ich bin selber ein EKA und meine mutter trinkt nachwievor weiter.

    bei meinem partner wusste ich anfangs nicht das er alkoholkrank ist denn sonst hätte ich mich niemals auf ihn eingelassen bzw hätte ich sofort einen schlussstrich gezogen.
    ich dachte immer er trinkt halt ab und zu wie es andere auch tun und so richtig bewusst ist es mir geworden als er vor 1 jahr schon täglich getrunken hat.
    er hats anfangs gut versteckt.und immer dann gemacht wenn er nicht bei mir war.

    @ heidi:ich will das natürlich nicht meinen kindern antun!
    wie schon erwähnt wohnen wir nicht zusammen und seitdem es so richtig krass geworden ist mit ihm, kommt er auch total selten zu uns.
    denn er weiss dass er in besoffenem zustand nicht aufkreuzen darf..
    somit kriegen sie das nicht so mit.

    mit meinem großen (12) habe ich allerdings über die krankheit gesprochen da er auch schon gefragt hat warum Er nicht mehr sooft zu uns kommt...

    für mich ist es schwer mich emotional von ihm zu lösen.
    ich möchte es gern können aber dann habe ich wieder die gedanken das ich ihn nicht im stich lassen möchte.
    er hat nur noch seine mutter und seinen bruder..
    ok, das ist keine entschuldigung aber es sind auch noch sehr sehr viel gefühl von meiner seite da für ihn.
    oder ist es doch nur die angst vorm allein sein?

    meine gedanken kreisen halt ständig um ihn, das ich mir so sehr wünsche das er eine therapie macht und wir wieder eine schöne beziehung haben.
    dann der gedanke wenn ich jetzt gehe, und er macht ne therapie und lernt dann eine andere kennen und dann haben die die beziehung die ich mit ihm gehabt hab und gehabt hätte...
    und genau diese gedanken machen mich wahnsinnig.

    was kann ich nur tun ??

    lg angy

  • Hallo @ Jonas,

    du schreibst viele Dinge, da kann ich dir oft zustimmen. Aber dabei hier nicht ganz

    Zitat

    Dein Co-Verhalten schadet ihm (dir ohnehin!) und verzögert sein Abstinent-Werden. Du musst ihm ein klares Ultimatum stellen: Entgiftung sofort, danach Entwöhnung. Wenn dir etwas an ihm und an eurer Beziehung liegt, tu's noch heute, tu's jetzt.

    Natürlich ist es fatal, wenn beider Partner in ihrem Suchtverhalten umeinander eiern, sich klammern. Sie behindern sich damit immer selbst in ihrer Ent-wicklung. Der Schaden, der entsteht, ist gegenseitig. Der abhängig Trinkende beeinflusst ja auch sein Umfeld, nicht nur das Umfeld ihn. Diese Denkstruktur, also das Umfeld, der Partner haben es in der Hand, dass der Abhängige trinken muss bzw. nicht mehr trinken muss, kenne ich so von meinem Exmann, der mir immer die Schuld gab, trinken zu müssen. Weil ich eben zu unfähig, zu lieblos, zu wasweißich gewesen wäre.

    Eine Trennung bedeutet nicht zwangsläufig, dass der Drogenabhängige dann trocken werden kann, weil er eben keine Co-Unterstützung mehr hat. Der Abhängige hat es selbst in der Hand, jederzeit was für sich zu ändern. Genau so, wie das auch sein Partner oder eben sein Umfeld in der Hand hat, für sich selbst tätig zu werden.

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • hallo aurora!

    hmmm ja das herzklopfen....wenn ich an ihn denke wie er war,wie die beziehung war und wie schön es war, ist die eine seite und die andere ist,
    wenn ich versuch ihn anzurufen, dann werd ich nervös.
    vermutlich weil ich nicht weiss was mich erwartet wenn er abhebt.ob er nüchtern ist, was er mir sagt, das er was sagen könnte was mich verletzt.
    wenn er nicht abhebt nach mehrer versuchen ist es wieder dieses angstgefühl, macht er s absichtlich?will ernicht mit mir reden, oder ist er im suff und kann grad nicht.....

    da ich immer ein sehr kühler mensch war/bin was mein umfeld betrifft und meine beziehungen aber mich in dieser beziehung total emotional drauf eingelassen habe,sprich er is der erste den ich richtig lieben gelernt habe!

    habe angst das ich den trennungsschmerz nicht verkrafte, das ich es nicht schaffe über ihn hinweg zu kommen.
    da ich immer und immer wieder an die schöne zeit denken muss.
    wie liebevoll und einfühlsam er war.
    ich kannte dies bei keinem anderen mann zuvor.

    wir hatten eine woche funkstille und ich habs nicht geschafft mal ne minute nicht an ihn zu denken.

    ich weiss wie er immer war im trockenen zustand und genau das hindert mich daran ...

  • Liebe Angy

    Deine Worte kommen mir sehr bekannt vor. Hat sich bei mir gedanklich fast genauso abgespielt. Wie Jonas schon sagt - man könnt meinen wir sind 15 nicht 38 oder wie ich 41. Dieses Gefühl, daß XY ein für mich ganz besonderer Mensch ist - weil so liebevoll, weil so innig, weil so hilflos und doch so ein Ort der Geborgenheit. ..... das Gefühl kenne ich und holt mich auch heute noch (immer mal wieder) ein.

    Du sagst Du bist EKA. Das heißt, Du hast bei Deinen Eltern Instabilität erlebt. Die Beziehung wurde aber stabil aufrecht erhalten (oder sind Deine Eltern getrennt?) Es könnte sein, daß Du damit einen Hang zu stabil/instabilen Beziehungen hast.

    Ich jedenfalls frage mich, warum ich ausgerechnet nur bei einem Alkoholiker so ein Gefühl der Einmaligkeit hatte. Ich glaube es liegt daran, daß wir beide nicht ganz erwachsen waren und uns aneinander klammerten. Nicht erwachsen hört sich harmlos an. Ist es aber nicht. Bei der Entwicklung der Persönlichkeit ist irgendwo ein Defizit aufgetreten, das bis heute nicht überwunden ist. Keiner kann dieses Defizit ausfüllen. Schon garnicht ein Suchtkranker. Er hilft Dir nur, das Defizit nicht zu spüren. Das ist das schöne Gefühl. Und Du gibst ihm das evtl. auch. Aber der Schaden die Ursache bleibt und wirkt sich auf das Leben aus und das Deiner Kinder. Wenn Du Dich trennst wird es brutal weh tun. Ich verstehe Deine Angst. Beim ersten XY habe ich 5 Jahre gebraucht, um wieder lieben zu können. Damals habe ich den Grund für die Gefühle nicht gekannt. Heute kenne ich sie und vom letzten XY habe ich mich emotional immer noch nicht vollständig gelöst. Es kommt halt hoch, wenn man sich schwach fühlt. Aber es ist ein Trugschluß. Das ist das einzige was hilft beim vernünftig bleiben. Er mag lieb sein und alles - aber er ruiniert sich und Dich. Der Selbstschutz funktioniert bei mir auch nicht besonders gut, - aber den gilt es aufzubauen.

    LG Nys

  • hallo nys!

    meine mutter ist abgehaun als ich 13 und meine sis 9 war...
    mein papa war nur teils für uns da bis dann meine großeltern mich und meine sis bei sich aufgenommen haben.
    ab dann gings bergauf.
    zuvor war es bei den eltern die hölle, tägliche saufferei und streiterein bishin zu raufferein.volles programm.

    mein vater ist an krebs verstorben und meine mutter lebt alleine...

    meine beziehungen habe immer ich beendet da einfach zu wenig gefühl bzw gar keines da war.
    hatte auch nie einen alkoholiker bis jetzt :(

    ich dachte bis jetzt das ich nie so der beziehungsmensch sei da ich nicht lieben kann oder konnte bis zu dem zeitpuntk wo ich IHN traf..

    es tut gut zu lesen das es anderen auch so ähnlich erging oder geht.
    ist vielleicht blöd aber es tut in irgendeiner weise gut.
    man fühlt sich da nicht so alleine.
    ich hoffe mir hilft das forum hier ein wenig klarer zu denken.

    ja und es stimmt, ich komm mir auch vor wie ein verliebter teenie und nicht wie 38.
    schlimm eigentlich

    lg angy

  • Hallo Angy!

    Zitat

    hmmm ja das herzklopfen....wenn ich an ihn denke wie er war,wie die beziehung war und wie schön es war, ist die eine seite und die andere ist...


    Zitat

    habe angst das ich den trennungsschmerz nicht verkrafte, das ich es nicht schaffe über ihn hinweg zu kommen.
    da ich immer und immer wieder an die schöne zeit denken muss.

    Wenn man eine Beziehung eingeht ist es immer schön und man wünscht sich nichts mehr als dass es immer so bleibt. Aber du hast damals nur den schönen Teil von ihm kennengelernt.

    Jetzt lernst du den anderen Teil von ihm kennen den negativen - der gehört genauso zu ihm.

    Sich zu wünschen es möge wieder so sein wie früher ist menschlich und ich verstehe es, mir ging es genauso.

    Bis ich begriffen habe es wird nie wieder so sein wie früher und ich kann nichts tun um ihn soweit zu beeinflussen dass er seinen Teil dazu beiträgt. Ich muss ihn mit allen seinen Seiten akzeptieren wenn ich das nicht kann bleibt mir nur die Möglichkeit für mein Wohlbefinden zu sorgen.

    Leider sind die Aussichten dass er trocken wird äusserst gering wenn er es selber nicht will. Ich kann es nicht für ihn entscheiden. Ich kann ihm höchtens ein Ultimatum stellen und ihm sagen SO NICHT!

    Versuche doch mal im Hier und Heute zu leben das willst du doch bestimmt nicht und du leidest darunter. Aber genau das ist deine Realität und nur du kannst bestimmen wie es für dich weitergehen soll.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Zitat

    er hat nur noch seine mutter und seinen bruder..


    Hallo Angy,

    er hat das gesamte deutsche Gesundheitswesen hinter sich, wenn er es denn nutzen wollte. Hausarzt, Krankenkasse, Rentenversicherungsträger, Reha, Therapeuten, Selbsthilfegruppen usw. Er ist keinesfalls allein.

    Du aber auch nicht. :wink: Schön, wenn dir das Forum helfen kann, deine Gedanken zu sortieren.

    Liebe Grüße, Linde :)

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Zitat von Aurora

    Natürlich ist es fatal, wenn beider Partner in ihrem Suchtverhalten umeinander eiern, sich klammern. Sie behindern sich damit immer selbst in ihrer Ent-wicklung. Der Schaden, der entsteht, ist gegenseitig. Der abhängig Trinkende beeinflusst ja auch sein Umfeld, nicht nur das Umfeld ihn.

    Hallo Aurora,

    du schreibst selbst sehr richtig: "Der Schaden, der entsteht, ist gegenseitig." In vielen Threads hier wird das gerne unterschlagen, der Co-Abhängige wird als Nur-Opfer dargestellt, zunächst großräumig bedauert und dann zur egozentrischen Wohlfühl-Trennung ermuntert. Es muss ihm aber klargemacht werden, dass er ebenso Täter ist, indem er durch seine Komplizenschaft und Duldung die Therapie des Suchtkranken verhindert oder zumindest hinauszögert. D.h., das Verhalten von Angehörigen und Lebenspartnern unterstützt indirekt die Abhängigkeit.
    Das richtige und konsequente Handeln ist gewiss nicht leicht, wenn Partner verheiratet sind oder zusammenleben, für gemeinsame Kinder die Verantwortung tragen und vielleicht noch eine gemeinsame finanzielle Last zu tragen haben (z.B. Eigenheim).
    Diese sicher erschwerenden Umstände sind hier nicht vorhanden.

    LG Jonas

  • Hallo Jonas!

    Zitat

    Es muss ihm aber klargemacht werden, dass er ebenso Täter ist, indem er durch seine Komplizenschaft und Duldung die Therapie des Suchtkranken verhindert oder zumindest hinauszögert.

    Das sehe ich wiederum anders was der Co macht oder nicht macht spielt für den Süchtigen keine grosse Rolle. Sonst wäre es ja einfach ich verlasse ihn und er hört auf zu trinken weil er seinen Tiefpunkt erreicht.

    Das ist doch sehr selten für mich als Co-Abhängige geht es in erster Linie um mich und meine Rettung, was der Andere macht ist mir dann egal. Was ich sehr fatal finde ist die Inkonsequenz auf beiden Seiten.

    Ich sehe mich nicht als Täter denn ich habe nichts wissentliches gemacht um seine Sucht auszulösen. Ich habe am Anfang so gehandelt wie viele Menschen es tun würden ich habe versucht zu helfen nicht wissend dass ich nicht helfen kann.

    Seine Sucht ist seins und meine Co-Abhängigkeit ist meins ich gebe ihm keine Schuld und mir auch nicht - wir sind beide krank.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Guten Morgen c2h5oh

    Sicher hast du Recht wenn du schreibst
    Zitat:
    In vielen Threads hier wird das gerne unterschlagen, der Co-Abhängige wird als Nur-Opfer dargestellt, zunächst großräumig bedauert und dann zur egozentrischen Wohlfühl-Trennung ermuntert. Es muss ihm aber klargemacht werden, dass er ebenso Täter ist, indem er durch seine Komplizenschaft und Duldung die Therapie des Suchtkranken verhindert oder zumindest hinauszögert. D.h., das Verhalten von Angehörigen und Lebenspartnern unterstützt indirekt die Abhängigkeit.


    Das Problem ist da aus meiner Sicht ,das ich z.B. nicht wußte das ich meinem Xy schade wenn ich meine Grenzen verhandele (den Alk toleriere)
    Mir und den Kindern ja sowieso auch.
    Ich denke da wird von den Angehörigen nicht bewußt gehandelt sonst würden nicht sofort neue Helferlein nachrücken wenn man seinen xy verläßt.
    Ich habe bei meinen Ex (beiden,Abstand 20 Jahre) genau dasselbe erlebt.
    Nr. 1 vor über 20 jahren(Dorf)
    Ich merke das was nicht stimmt.
    Ich suche das Gespräch mit ihm.
    Ich suche das Gespräch im Bekanntenkreis(Verwandtschaft)
    Ich relativiere
    Ich versuche mich einzurichten
    Ich kapituliere (Trennung/Scheidung)


    Bei xy nr.1 rücken sofort Verwandschaft /Bekannte /Nachbarn nach(genau die wo ich das Gespräch vorher suchte!) ,bedauern ihn,der ARME wurde verlassen...
    Keiner ,nicht ein Mensch sprach ihn auf seinen Alkholkonsum an.
    Ein paar Bierchen mehr und du kommst schon über die Trennung hinweg!!!(mehr Toleranz,Alk)
    Sie brachten ihm Essen,putzten für ihn das Treppenhaus mit etc, so ein ,,verlassener Mann ,, ist doch hilflos!!!!

    Ich bekam diese Unterstützung nicht,stand mit 2 kleinen Kindern vor dem Nichts mußte von ganz unten (auch finanziell) neu anfangen.
    Kurzes emotionales trösten ,dann wurde erwartet das ich die starke bin ,schließlich habe ja ich IHN verlassen!!!!!
    Nr.2
    Ich lerne ihn kennen mit Alkoholproblem
    Er verspricht Änderung
    Erst Fernbeziehung
    Dann selbe Stadt (getrennte Wohnungen)
    Ich merke den steigenden Alkoholkonsum
    Spreche es an.
    Werde mit Auszeiten belohnt
    Hole Freundin(seine Schwester) ins Boot für Gespräch.
    Es eskaliert.
    Erneute Verbannung
    Ich mache Schluss.
    Er bekommt Unterstützung ,wieder spricht ihn keiner auf seinen Alkoholkonsum an ,nichtmal besagte Schwester die beim Gespräch dabei war.
    Nun rate mal wer wieder Hilfe bekommt
    Er der Arme jetzt hat er dieses und jenes Zimperlein und wer rennt hin????
    3 mal darfst du Raten!

    Was ich damit sagen möchte,da gibt es kein wirkliches Bewußtsein in der Familie /Gesellschaft.
    Alkoholismus ist geduldet bis zum geht nicht mehr.
    Es gibt kein Bewußtsein dafür das hier ,,nichthilfe,, das Zauberwort ist!!!

    Beim ersten hab ich sogar den Arbeitgeber versucht dazuzuholen,war bei kirchlichen Einrichtungen etc... alles Fehlanzeige
    Die von mir gewünschte ,,MAUER,, die beide vielleicht hätte wachrütteln können,sie war nicht zu errichten.
    Die Helferlein rücken sofort nach ,denn der Begriff Krankheit verleitet ja zum HELFEN!!!

    Darum bin ich froh das es dieses Forum gibt, nicht als Kummerkasten,sondern um ein Bewußtsein zu bekommen wie der Hase läuft.
    Die Alkoholiker bekommen soweit ich weiß Medikamente während der Entgiftung zur Erleichterung und wir (wohl überwiegend Frauen ) brauchen das Gespräch.
    Ich bin auch nicht dafür sich hier unendlich auszuheulen um den gewonnenen gefühlsmäßigen Platz/Kraft dann in die nächste Runde mit Xy zu stecken.
    Hier sollen doch Wege aus dieser Situation heraus gefunden werden.
    Ich habe den Weg gefunden ,es war schmerzhaft,auch zu sehen wie sich die Lücke (zu xy) gleich hinter mir wieder schliesst und er von der Familie weiter so geduldet und sogar unterstützt wird.
    ICH bin draussen,ok habe jetzt meine Haut gerettet aber.............
    Verstehst du wie ich das meine.
    Ein Mensch ist keine Insel,wir leben in einem Gefüge aus vielen Unwissenden!!!!

    LG R..

  • Hallo Renate

    aber es ist doch so, daß wir Co die Beziehung auch aus einem eigenen Bedürfnis heraus aufrechterhalten.
    Wir hängen doch meist sehr an XY weil er uns das ist, was wir in ihn hineininterpretieren.

    Wenn andere dem Suchtkranken helfen und dadurch den Tiefpunkt abfedern tun sie das sicher aus Unwissenheit, vllt. aus großer Empathie aber nicht aus dem Gefühl ihn "behalten" zu wollen.

    Wenn Beziehungen nach einem Entzug nicht mehr funktionieren, weist doch vieles darauf hin, daß wir Co eben auf den Süchtigen abgefahren sind. Natürlich nicht auf die Sucht mit ihrem häßlichen Gesicht. Aber auf die typischen Verhaltensmuster und Sentimentalitäten eines Suchtkranken, der die Manipulation im FF beherrscht.

    Ein Lösen der Verbindung ist also nicht nur für den XY ein Tiefpunkt sondern auch für den Co ein Eingeständnis, diese Beziehung nicht aus selbstloser Liebe aufrechterhalten zu haben.

    Ob sich andere dann schuldig machen, indem sie die Sucht des XY weiter als gesellschaftsfähig mit durchtragen, ist nicht Sache des Co's.

    Und daß wir als die "Dummen" da stehen, haben wir uns zum größten Teil selbst zu verdanken. Wir haben ja auch oft die Starken gespielt. Schwäche ist einfach so unpopulär, wenn man nicht offensichtlich krank ist.

    LG Nys

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