Keine Katz-und-Maus-Spiele mehr!

  • Hallo,
    ich bin neu hier - das heißt, seit 3 Monaten les ich hier hauptsächlich, und heute hab ich es geschafft: zu 99% hab ich die Zusage für die Wohnung!!
    Ich freu mich so, aber nur halb, die andere Hälfte hat Angst, dass die Trennung jetzt endgültig ist, dass er es nicht alleine schafft, ich hab Angst davor, allein zu sein, möchte die Katze mitnehmen und hab Angst, dass er dann gar keine Aufgabe und Verantwortung mehr hat.. ihr kennt das ja!
    Ich neige dazu, mir nur die schönen Seiten unserer achtjährigen Beziehung in Erinnerung zu rufen, deshalb möcht ich meine Geschichte hier aufschreiben, mir von der Seele schreiben, und ich bin mir sicher, ihr werdet mir helfen, rational zu bleiben, und nicht wieder in die Co-Rolle zu fallen.
    Ach ja, vor drei Monaten hat er mich "rausgeschmissen" (so blöd getan, dass ich gehen musste), zufällig war das genau da, wo mir die Schuppen von den Augen fielen und ich gesehen hab, dass der Alkohol wirklich ein Riesenproblem ist. seitdem bin ich in "Warteposition" gewesen, hab ich mich versucht emotional zu lösen, hat er sich wieder gemeldet, hab ich Hoffnung geschöpft, war er abweisend, hab ich eine Entscheidung wollen, kam nichts, seine Bitte, dass ich wieder zurückkomme, die ist nie gekommen. Tja. Auch nicht ohne Alkohol, da wurde er fast noch unnahbarer. Seit 3 Wochen ist er trocken (?); machte zumindest eine Entgiftung, Therapie ? braucht er nicht, AA? hat er nicht das Bedürfnis sie zu brauchen. Weil das Problem, Beziehung, ist ja gelöst, Schuld an seinem Trinken war ich (aber nein, Schuld war er schon selbst, aber ich mit meinem Genörgel hab ihn psychisch fertig gemacht).
    Mein Selbstwertgefühl ist so tief gesunken, dass ich ihm die Geschichte fast schon wieder glaube und mein Gewisssen durchforste.
    Ich möcht meine Geschichte aufschreiben, aber ich fürchte, das wir eine zu langer Roman..

    Vor 8 Jahren haben wir uns kennen gelernt, ein lustiger Typ, ich hab mich fast sofort verliebt, meine große Liebe. Er ist geschieden und hat einen mittlerweile erwachsenen Sohn, stammt aus einer Alkoholikerfamilie - aber ER doch nicht!
    Wir haben beide gern getrunken, ich mag gern einen Wein, ein Bierchen, gesellige Runde usw. Trank ich ein kleines Bier, trank er ein großes, war seins noch nicht leer, hat er schon ein neues bestellt - aber nicht, dass es aufgefallen wäre.
    Unsere Probleme haben begonnen, als bei ihm unklare Symptome auftraten, Bandscheiben - Halswirbel. Von Arzt zu Arzt gepilgert, nichts hat geholfen, und unterschwellig immer die Aussage, jeder Arzt frage nur nach Beziehungsproblemen. Das hat mich total verunsichert, mein Selbstwertgefühl geschwächt, und dazu kam noch die Aussage, er habe bei seiner Ex auch extreme Gesundheitsprobleme gehabt, aber kaum war sie weg, waren auch seine Probleme weg. Jahrelang hat das in mir geknabbert.
    Aber ich war ansonsten tolerant, hab das Bier mitgetrunken, das ihm seine böse Ex nicht vergönnt hat. Da musste er heimlich - mit dem Kind (!) - in den Wald flüchten, ein Bierchen trinken. Böse Frau.
    Überall ums Haus waren leere Bierflaschen - ja das ist halt noch vom Umbau, sind alle eingestaubt, da hab ich mir nichts gedacht. Was mich schon gestört hat, dass das Haus vollgestopft mit Krempel war, da haben zwei Familien (seine Eltern sind verstorben gewesen) alles einfach liegen gelassen. Aber ich bin ja eine Macherin: hab den Dachboden entrümpelt, den Keller aufgeräum, Dachboden isoliert, aufgeräumt, geputzt, aber trotzdem wars bei uns nie ordentlich. Er hat aufgehört, im Haus einen Finger krumm zu machen, hat sich über meine Unordnung aufgeregt und selbst nix nix nix getan!
    Dazu der Garten, meine Leidenschaft. Ich hab so viel Arbeit, Energie, auch Geld in sein Haus gesteckt. Ich arbeite Teilzeit, das hat für mich auch gepasst, dann blieb noch Zeit für Haus und Garten, ich arbeite ja gern, mach auch gern "Männerarbeiten", aber irgendwann war ich einfach überfordert, vor allem, weil von ihm keine Hilfe kam, sondern nur Vorwürfe, Streit, unerklärliche Stimmungsschwankungen - aber da gabs immer seine gesundheitlichen Probleme als plausible Erklärung. Ich weiß bis heute nicht, ob er durch den Alkohol so wurde, oder ob er wegen seiner Schmerzen getrunken hat.
    So, jetzt muss ich Arbeiten, schreib später weiter.. vom bösen Ende.

  • Hallo!
    Da bin ich wieder, und gleich mit einer schlechten Nachricht, die ich über einen Kollegen gehört hab - so wie´s ausschaut, trinkt er wieder, "nur" Bier.. hat nicht lange gehalten, und in mir erwacht sofort wieder mein schlechtes Gewissen, Helfersyndrom, aber vor allem Traurigkeit.
    Weil ich leide wie ein Hund. Gestern hab ich ihn gsehen - ich besuch ja gelegentlich die katze.. (ja, und ihn..), da hat er gemeint, nur alkoholfreies Bier zu trinken, also lügt er mir (wahrscheinlich) wieder ins Gesicht.

    Also wir hatten große Probleme in unserer Beziehung, Streit, Drohungen zu gehen - das hab ich natürlich nie durchgezogen, wollte ich ja auch nicht, ich wollte ihn ja nur wachrütteln.
    Vor jahren war dann der Führerschein weg - Schock, aber er war ja krank, und alle haben viel in Bewegung gesetzt, ihm zu helfen, sogar der Dienstgeber.
    Vor über 2 Jahren hat er mir dann gestanden, ein Alk-Problem gehabt zu haben, aber er sei dabei, es zu lösen. (Flasche Schnaps die Woche, heimlich natürlich). Wir sind bei einer Energetikerin gelandet, und eine zeitlang hats geholfen.
    Die unklaren körperlichen Symptome sind geblieben, auch seine Stimmungsschwankungen, grundlosen Aggressionen - 2,3mal auch körerlkich mir gegenüber, ein extremes sich in Lappalien hineinsteigern, Eifersucht gegen irgendjemanden. Vor jeder Familienfeier und vor jedem Urlaub gabs Drama und Streit. Ich war da nicht mehr ich selbst, weil ich immer versucht hab, den Ball flach zu halten, bin Leuten aus dem Weg gegangen um Stress zu vermeiden (grundlose Eifersucht oder einfach Angst, ich könnte über ihn reden), seine Probleme hat er in sich reingefressen, bis er mal wieder explodiert ist, Provokationen, Schuldzuweisungen an mich... dann hat er sich im Keller verschanzt, meistens für ein paar tage, bis ich angekrochen bin und ihn gebettelt hab drüber reden zu können.
    Im Urlaub, wenn wir mal da waren, gings uns gut, aber am tag vor der Abfahrt hab ich nie gewusst, ob wir wirklich fahren werden - in den letzten jahren zumindest.
    Wenn das so dasteht, ist die logische Konsequenz, so einen Partner zu verlassen, aber ich hab mich da manipulieren lassen, weil er alles letztlich erklären konnte (irgendwie zumindest, oder hab ich seine Weltsicht schon viel zu sehr als Wahr angesehen?)
    Ich hab dann seine Symptome gegoogelt, und ratet mal, wo ich gelandet bin: auf einer Alkoholiker-Hilfe-Seite!
    Ich hab ihn drauf angesprochen, er hat alles abgestritten, geschworen. Er wollt auch nicht mehr Auto fahren, wegen Schwindel. Hab ihm alles geglaubt! Weil, warum sollte er mich anlügen, wo ich doch sein einziger Rückhalt bin, die immer zu ihm steht?
    Wenn ich ok war, hats halbwegs funktioniert, aber wenn ich schwach war, krank, psychisch schlecht drauf, im Stress, dann war nur noch Streit angesagt. Ich hab in den letzten jahren Berge Taschentücher vollgeheult, auf Wunder gehofft, so viel Zeit verstreichen lassen, weil ich nicht in der lage war, meinen Kopf von ihm und unserem Streit weg zu beommen. Keine Wochenendeplanungen möglich, weil man nie wusste, gehts im gut, Koch ich was Gutes, wird er Essen, Appetit haben? Keine Pläne machen!
    Aber ich bin geblieben, weil ich für mich beschlossen gehabt hab, dass wir zwei füreiender bestimmt sind, und ich wäre nie so schnell bei ihm eingezogen, wenn er nicht der Richtige gewesen wär. Und an guten tagen haben wir uns auch bestens verstanden, es gab schöne Zeiten, Urlaube, Ausflüge,.. einfach auf der Couch zu liegen, das fehlt mir oft so sehr.

    Im Dezember hats dann klick gemacht, er war da schon 1 jahr daheim (krankenstand), da hab ich gesehen, dass er mittags ein bier heruntergeschüttet hat. Nie hat er unsere Vorräte getrunken, sondern aus seinem eignenen heimlichen Kellerversteck. Also wir haben unseren Alkohol gemeinsam getrunken, er seinen heimlich noch zusätzlich. Er hat sich total gehen lassen, aufgedunsen, aufgeblähter Bauch, ungepflegt, alt hat er ausgeschaut. Schock.
    Zwei Wochen später ists dann klar geworden - er trinkt wieder heimlich Schnaps, schon zum Frühstück. Er ist mir gegenüber böse geworden, ich wollte nicht, aber ich musste gehen. Da ist mir nichts anderes übrig geblieben, er hat mich praktisch rausgeworfen. Bin zu meinen Eltern - ja das ist super! Aber natürlich bin ich froh, dass es jemanden gibt, wo ich hin darf.
    Er ist darauf total abgestürzt. Ich bin zur Suchtberatung, und konnte ihn wirklich dazu bringen, dorthin zu gehen. Hab wieder Hoffnung geschöpft.
    Bei der Suchttherapeutin haben wir eine Paartherapie gemacht.
    Da war schon wieder dieses Spiel, dieses blöde Katz-und-Maus-Spiel. Anlocken, wegstossen, Zugständnisse machen, Fallen lassen. ich wollte wissen, wie´s weitergeht, da hat er mich abserviert - auch vor der Therapeutin. Ich hab den Zeitpunkt der Entscheidung nicht abwarten wollen, war nicht brav, also wars das. Eiskalt. Ich war fertig, heul.
    Aber doch hat er mir wieder die Hand (nein, nur einen Finger) gereicht, den ich natürlich sofort ergriffen hab, wir habens wieder versucht, über einen Bekannten, so eine Art Therapeut.
    Dann war er drei Wochen weg, in der Zeit bin ich ins Haus wegen katze usw., und auch, um einen Platz für mich zu haben. Wir haben telefoniert, ich hab ihn gefragt, was sein soll, wenn er wieder kommt, ob ich da weg oder da sein soll. er hat sich gegen mich entschieden. Aufgelegt.
    Unter Tränen hab ich meinen Krempel gepackt und meine Habseligkeiten in die garage meiner Eltern gestellt.
    Er wieder da - eh klar, erst Schnaps, dann Anrufe und Beteuerungen. Und wer drauf reingefallen ist, könnt ihr euch eh denken? Hoffnung schöpfen, Enttäuschung, Tränen, und wieder von vorne. Aber - jeder Tag war anders, jeden Tag war seine Meinung anders. Ein ewiges hin und her, das hat an meiner Psyche gezerrt, unglaublich. Weil ich so nie loslassen konnte bzw. kann. Hab in den drei Monaten mehr als eine Kleidergröße verloren, hab immer noch meine Tiefs, aber ich werde nicht mehr drauf warten, dass er über mein Leben entscheidet - weil die Entscheidung, wirklich eine Wohnung zu suchen war ein riesengroßer Schritt für mich.

    Hoff, ich hab euch mit meiner viel zu langen geschichte nicht erschlagen, freu mich schon auf Austausch mit euch!
    Liebe Grüße
    katzundmaus

    Grad der Anruf: Ich hab die Wohnung!!

  • Hallo katzundmaus

    man kann Sorge, Schmerz und Befreiung aus Deinem Bericht lesen. Ich wünsche Dir, daß Du genügend Abstand findest, um die Verletzungen dort einzusortieren wo sie Dir nicht immer wieder weh tun.

    Ich wünsche Dir, daß die neue Wohnung Dir einen neuen Anfang gibt und Du die Sorgen um den XY irgendwo abladen kannst.

    Gute Ratschläge mag ich nicht geben. Ich lasse nur eine Frage hier:

    Was tust Du, damit Du bei Dir bleiben kannst, wenn es schwierig wird? Hast Du einen Halt? Einen Zufluchtsort? Hast Du im Notfall praktische Unterstützung, die Dir zur Seite steht?- Freunde, Familie oder eine reale SHG?

    LG Nys

  • glück auf katzenmaus

    er hat dich "rausgeschmissen" - trotzdem dreht sich deine denke hauptsächlich um ihn :oops:

    sorg dafür, dass es dir gut geht
    welche möglichkeiten hast du?

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo ihr Lieben!
    Es freut mich, dass ihr euch die Mühe gemacht habt, meine Story zu lesen, tut einfach gut, Rückmeldung zu erhalten!

    Ja, leider, in meinen Kopf ist immer er da, ich denk viel zu viel an ihn und über die Sitation nach..
    lange hab ich mir auch nicht eingestanden, Co zu sein, weil ich ja seine Sucht nie direkt unterstützt hab, so wie ihn von der Strasse auflesen oder ihn beim Chef entschuldigen. Aber ich habs getan, nur den Alk hinter dem Ganzen nicht gesehen.
    Ich hab halt seine anderen Probleme verinnerlicht und immer alles für mich zu entschuldigen versucht, im Grunde für ihn sein Leben leben wollen... Wenn das nicht meine Geschichte wär, sondern ich die wo lesen würd dann würd ich mir denken, wie kann das nur sein, so ein dummes Weib. Und das ist das Problem mit den meisten Menschen, die können nicht verstehen, dass man einen Partner, der einen schlecht behandelt und nicht respektiert, nicht verlassen will. Was ja logisch wär.

    Ich habe allen Menschen, denen ich vetraue, erzählt was los ist, meiner Familie, seinen Verwandten, mit denen ich sehr gut kann, meinen Freunden, alle haben mich darin unterstützt zu gehen.
    Eine Freundin hat schon lange gemeint, dass er nie eine Entscheidung treffen wird, sondern nur ich die Entscheidung treffen kann. ich hab gemeint, ich kann mich ja nur für die Trennung entscheiden, weil für eine Beziehung würde es ja seine Mitarbeit brauchen. Eben.
    Eine Bekannte, die sich in ihrer Ehe mit ihrem trinkenden Mann arrangiert hat, hat gemeint, ich würde ihm einmal dafür dankbar sein, dass er mich rausgeworfen hat.
    Seine 80jährige tante hat zu mir gesagt, wirst sehen, wenn weg bist gehts dir wieder besser. Sie hat mit ihrem Mann das alles durchgemacht.

    Wieder ein "Daheim" haben, darauf freu ich mich, wohnen bedeutet mir viel, Kochen, es daheim fein haben, Katze, ich werd auch ein Gärtchen haben, Gartenarbeit lieb ich, und Haus und Garten zu verlassen, das war sicher auch ein Grund nicht zu gehen, vor allem, wenn man sich was aufgebaut hat (bei ihm..) und selbst nichts hat. Aber es war gar nicht soo schwer, eine Wohnung zu finden, schwer war, sich aufzuraffen und anzufragen.
    Freizeitunternehmungen - das wird auch schwer, oder sagen wir, eine Umstellung. Aber es spielt sich im Kopf ab, allein dazustehen, ist das wirklich so viel anders, als in einer Partnerschaft allein zu sein?

    Ich bin am Überlegen, zu AlAnon zu gehen, aber eigentlich bin ich ja nicht mehr direkt betroffen, irgendwie wärs auch nicht schlecht, mal mit einem Therapeuten zu reden, denk ich. Und ein Buch werd ich mir zulegen, das ich gestern hier wo gelesen hab, "ich lasse deines bei dir".

    Danke für eure Kommentare, und dass ihr euch Zeit für meine Geschichte nehmt!
    Alles Liebe katzundmaus

  • Hallo katzundmaus,

    ich habe gerade bei dir ein wenig reingelesen. Puh ... da ist ja viel Bewegung drin und eine kleine positive Entwicklung. Glückwunsch zu der neuen Wohnung.
    Co - Abhängigkeit abzulegen ist keine einfache Sache und kostet Zeit und Kraft. Mir hilft dabei eine gute Selbsthilfegruppe für Angehörige und auch die AWO.
    Wie oft habe ich wieder bei Null angefangen und dachte es geht nicht weiter aber das tut es und meist besser als man vermutet.
    Die Gedanken die derzeit noch bei deinen xy sind werden weniger. Distanz dazu ist sehr wichtig ... Anfangs wollte ich das immer nicht glauben (ach was macht das denn schon wenn er anruft oder vor der Tür steht). Heute weiß ich (4 Monate später) das es ohne den Kontaktabbruch (komplett - es dürfen keine Rückmeldungen oder Nachrichten mehr bei dir landen) nicht anders geht.
    Nur so kannst du wieder bei dir ankommen. Du weißt im Grunde was dir gut tut.
    Das ist die Gartenarbeit und vielleicht auch der eine oder andere nette Kontakt.
    Der Frühling kommt noch diese Woche endlich an ... was gibt es schöneres als eine neue Wohnung zu planen.
    Ich wünsche dir viel Spaß dabei und die nötige Kraft dein Leben wieder in die Hände zu nehmen.

    Lieben Gruß

    Sarawen

  • Hallo Sarawen,

    danke für deine Ratschläge, einen hab ich mir am Wochenende gleich zu Herzen genommen und mich nicht bei ihm gemeldet - auch kein Katzenbesuch! (er sich bei mir übrigens auch nicht...)
    Das wird jetzt zwar nicht ganz funktionieren bis ich umgezogen bin, weil ein paar Kleinigkeiten und die Katze noch bei ihm sind, ich bin da auch noch angemeldet (wollt mir den Papierkram nicht antun, bis ich keine neue Wohnung hab), Post kommt da noch hin - zudem ist die Stadt nicht so groß, und wir arbeiten auch noch im gleichen Betrieb.. aber ganz verschiedene Abteilungen.
    Selbsthilfegruppen - da gibts kaum Auswahl, Suchtberatung konzentriert sich hauptsächlich auf den Alk, hab ich festgestellt, und sonst ist nur AA.
    AWO - sagt mir nichts?

    Wochenenden allein sind hart, vor allem, weil der Sonntag immer für xy reserviert war - auch wenn ich dann oft allein (neben ihm) gesessen bin.

    Anfangs hab ichs kaum aushalten können, drei Tage nichts von ihm zu hören, das hat mich wahsinnig gemacht. Unter der Woche ist mir das fast schon egal - langsam wird besser. Wenn wir uns treffen, ist zwischen uns ohnehin eine Stahl-Eis-Mauer, erst wenn ich weg bin, fällt die und nostalgische Wehmut kommt auf.

    Ich hab das Gefühl gehabt, viel zu lange einen kranken, störrischen Esel vor mich hergeschoben zu haben, da gewöhnt man sich wohl dran, den Schwerpunkt immer zu weit nach vorn zu legen, wenn dann der Esel weg ist, tut man sich schwer, wieder im Gleichgewicht zu stehen.. (und der Blick nach vorn war auch verstellt)
    Wenn ich nicht so um die Beziehung gekämpft hätte, von ihm aus wär wahrscheinlich schon viel früher vorbei gewesen.
    Wahrheit tut weh - aber es wird vobei gehen!

    War gestern im Wald spazieren, da ist mir eingefallen, wie schön es war, als wir da zu zweit gegeangen sind - aber die Realität war halt 1 schöner Tag und mindestens 5 mit Streit und letztlich auch allein. Und: auch bei einem Waldpicknick hats IMMER irgendeinen Alkohol gegeben! Ich muss lernen, nicht immer alles schön zu denken und zu reden.
    Aber es wird. ein Bett hab ich mir schon gekauft für die Wohnung.
    Und gestern hat mir Blumen plücken wieder Freude gemacht.

    Alles schon viel besser als vor ein paar Wochen.
    Schönen Frühling - die beste Zeit für einen Start in das eigene Leben!
    Alles Liebe Katzundmaus

  • Hallo Katzundmaus,

    das hört sich doch alles gut an bei Dir. Und die Kraft und die Selbstsicherheit, die man bekommt wenn man xy mal ein paar nicht kontaktiert ist doch toll, auch wenns zunächst schwer fällt.

    Das mit dem Waldspaziergang: ja, klar, es gibt immer schöne Erlebnisse, die dürfen auch sein und braucht man ja auch nicht zu vergessen. Aber wie Du auch schreibst gab es nach schönen Tagen immer wieder die Beeinträchtigungen. Und wenn das schon so vorhersehbar war machen auch Waldsaziergänge irgendwann keinen Spaß mehr mit dem Partner.

    Gruß
    Rhein

  • Hallo KatzundMaus,


    Deine Geschichte hat mich sehr berührt und mich traurig gemacht, weil ich mich in Deiner Geschichte bei manchen Sachen gut wiedererkennen konnte. Du hast es zur Zeit bestimmt sehr, sehr schwer. Ich bin selber Alkoholiker und mit meiner Freundin seit über vier Jahren zusammen. Sie hat auch sehr viel mit mir durchgemacht.

    Ich möchte bloß eins dazu sagen:


    Ich lebe seit 10 Monaten ohne Alkohol und fange jetzt erst langsam an über ein uns nachzudenken. Zuvor war das für mich einfach unmöglich. Der Alkohol hat mein Leben bestimmt und sie meistens nur Mittel zum Zweck. Wenn mich irgendwas gestört hat war sie daran Schuld, ging es mir schlecht, war sie daran Schuld. Ich habe sihr eiskalt ins Gesicht gelogen, wenn es um "meinen" Alkohol ging. Ihre Gefühle waren mir vollkommen Gleichgültig wenn es um meinen Alkohol ging.

    Ich weiß nicht wie lange dass noch so weiter gegangen wäre. Monate, Jahre?

    Wir sind jetzt dabei uns neu kennenzulernen und wollen sehen ob noch etwas zu reparieren ist. Wenn ich sie wäre, ich glaube ich würde wegrennen und keinen Blick zurückwerfen.

    Solange Dein XY trinkt, wird immer der Alkohol den Takt angeben. Und: Ein paar Wochen ohne Alkohol bedeuten noch lange nicht dass er es geschafft hat. Das dauert Monate, Jahre, ein ganzes Leben.


    Manchmal wünschte ich mir dass ich irgendetwas durchs Internet schicken könnte, damit es mein Gegenüber besser geht. Gerade wenn ich wieder solch eine wie Deine Geschichte lese.

    Ich wünsch Dir viel Kraft und vor allem Hoffnung auf ein glückliches Leben. Alles ist möglich, auch wenn es am Anfang schmerzt und wehtut. Das habe ich in den letzten Monaten gelernt.


    LG Maik

  • Hallo Ihr Lieben!

    Vielen Dank für eure Antworten. Naja, so weit ists momentan mit der Kraft und mit dem Selbstbewusstsein noch nicht, momentan läufts allgemein etwas unrund, auch im Job. Aber wenn eine Baustelle offen ist, wirkt man auf sein Umfeld wahrscheinlich auch nicht gerade positiv. Hab mir mal ein paar Bücher bestellt, die werd ich mir dann an einem ruhigen Plätzchen zu Gemüte führen.
    Und XY hat sich natürlich auch bei mir gemeldet, hatte aber mit nichts Privatem zu tun. Trotzdem, das tut mir nicht gut, wie ich merke.

    Contemplation, danke für deinen Beitrag. Er hat mich unglaublich berührt, ich war bis jetzt nicht in der Lage darauf zu antworten. Du hast mir wirklich das Gefühl gegeben, dass ich relativ "normal" bin, immer hab ich darüber nachgedacht, was ICH wieder falsch gemacht hab, dass ich als Frau in der Beziehung falsch ticke.
    Dir gratuliere ich zu deinen 10 Monaten, und wünsch dir weiterhin ganz viel Kraft! Und auch für eure Beziehung - ich wünsch euch das Beste!

    Alles Liebe
    Katzundmaus

  • Hallo!

    So, Anfang Mai, wahrscheinlich übernächste Woche, kann ich in die Wohnung. Eigentlich freu ich mich darauf. Ich hab tatsächlich das Gefühl, wieder Kontrolle über mein Leben zu haben (teilweise und zeitweise zumindest). Dann kommt natürlich zwischendurch schon wieder ein "Absturz" in die Sonntagsdepression, Einsamkeit, Angst..

    Ich lese derzeit das Buch "Warum Frauen zu sehr lieben - die heimliche Sucht gebraucht zu werden", bin grad mittendrin, aber find mich oft darin wieder. Was ich noch nicht versteh sind die zusammenhänge, warum ich mir einen Partner gesucht hab, der mich braucht (und mich für mein zu viel helfen wollen wieder wegstösst). und dann bezweilfel ich auch, jemals einen oder den richtigen partner finden zu können, aber das ist eine andere geschichte... (aber ich hab endlich wieder ruhe gefunden, ein buch zu lesen, auch ein fortschritt)
    Ich geh auch ganz gern zu kleinen kulturellen Veranstaltungen, Vorträgen, wo ich mit ihm nicht hingegangen wär. Voraussetzung dafür ist natürlich, nicht grad im tiefsten Tief zu sitzen, um sich dazu aufzuraffen.

    Ich plan also grad an der Wohnung, muss doch ziemlich was kaufen, weil ich keine Möbel hab - hab ja alles nur für UNS in sein Haus gesteckt. Und dann begegne ich ihm gestern zufällig auf der strasse - er am weg ins lokal (zumindest trinkt er nicht mehr allein daheim?). Warum ich mich nie bei ihm melde? Wir könnten uns ja mal treffen, mal was trinken gehen!
    Ich hab das Gefühl, ich steh grad wieder an einer Straßenkreuzung in meinem Leben, und wenn ich dabei bin, abzubiegen, steht er da und zwingt mich, die andere abzweigung zu nehmen.
    Weil ich ja sofort wieder auf "vielleicht wird es doch wieder" geschaltet hab, er braucht mich, er ist doch mein seelenpartner...
    Wahrscheinlicher klingt aber, dass er wieder trinkt (den eindruck hatte ich schon, aber wenn ich micht täusch, solls mir auch recht sein), weil trocken war er sehr unnahbar.
    oder es liegt einfach daran, dass ich mich zurückgezogen hab. Weil solange für ihn klar war, er braucht nur zu pfeifen und ich steh wieder auf der matte, hats ihn scheinbar nicht interessiert.
    4 Monate (mit kurzer unterbrechung) wohn ich schon bei meinen Eltern, seit 2 Monaten stehen alle meine sachen in kartons verpackt (ist mir momantan zu mühsam, die sommersachen rauszuklauben, hab immer noch Winterschuhe an..)

    Ich versuch also die mühsamen gedanken zu verscheuchen, meine sorge um ihn, hab ihm das mit der wohnung noch nicht gesagt, mich noch nicht getraut. Aber ehrlich gesagt, ihm war doch völlig egal, wie es mir ergangen ist, wie ich mich fühle, dass ich unter der trennnung gelitten hab. Und eine eigene wohnung ist die einzige möglichkeit für mich - und falls es sein sollte auch für uns - falls es je wieder ein "uns" geben sollte.
    Weil wir müssen beide an uns arbeiten, zumindest das hab ich kapiert.

    Freu mich wieder, von euch zu hören.
    Alles Liebe
    katzundmaus

  • Liebe KAtzUndMAus,

    ich bin grad aufm Sprung, möchte dir aber ein paar zeilen hinterlassen:
    Ich finde Du machst das sehr gut!! Bist Dir innerhalb kurzer Zeit doch schon sehr bewusst über die verqueren Muster von Euch beiden geworden. Dass Du kapiert hast, dass ihr BEIDE an Euch zu arbeiten habt, das ist schon ein großer Schritt. Ich habe dafür weit viel länger dafür gebraucht als Du....habe viel länger nur geschaut, was er alles müsste/könnte zu tun...
    Auch dass Du schon für Dich so klar siehst, dass er immer wieder auftaucht, sobald Du für Dich eine neue Kreuzung erreicht hast...
    Geh weiter auf DEINEM Weg. Es lohnt sich, denn irgendwann begegnet man endlcih wieder dem eigenen klaren ICH!!!
    Und ja, das Buch "Wen FRauenb zu sehr lieben..." ist ein sehr gutes. Auch ich habe mich in vielem wieder entdeckt. Und bei jedem Mal neu-lesen, bekomme ich ein bischen mehr Überblick in dem ganzen eigenen inneren Chaos.

    Ich wünsch Dir alles Liebe,
    Herze

    Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass es einen Sinn hat - egal wie es ausgeht.

  • Hallo

    Wenn wir endlich was tun, auch eine kleine Sache, oder grosse, wie die neue Wohnung, dann natuerlich bekommen wir wieder ein Stueck "Kontrolle", liebe wurde ich es als Selbstbestimmung, bezeichnen.
    Das tut gut. Da sollst Du wirklich stolz auf Dich sein.

    Die Abstuerze sind normal. Nehm sie an. Auch sie gehoeren dazu. Die kommen und gehen. Das ist gut so. Sie werden mit der Zeit weniger.

    Das Buch kenne ich auch (ist ja ein Muss).
    Die Ursachen fuer dieses Verhalten sind unterschiedlich. Bei mir war es: Ich kannte es von Zuhause. Mein Vater war so. Ich dachte, ich waere nicht gut genug um seine Liebe verdient zu haben.
    das setzte sich bei meinem Mann fort. Ich versuchte Krampfhaft diesen Kampf doch zu gewinnen. Wenn ich nur genug tue, gut genug bin, dann wird er mich lieben und respektieren.
    Desweiteren war ich in diesem Spiel "Zuhause". Ich kannte es. Ich kannte nichts anderes. Anderes machte mir Angst, also Lieber alles beim alten lassen.

    Neue Beziehung. Bei mir wars schwer. Ich konnte nichts annehmen. Ist war mir unangenehm, es war einfach keingutes Gefuehl. Manchmal sehnte ich mich nach dem alten Leben, weil ich diese Arbeit an mir schon leid war. Ich war erschoepft, jeden Tag aufs neue arbeiten arbeiten....ich dachte es endet nie.... aber langsam kam die Wende
    Ich habe diese neue Liebe schaetzen gelernt. Mitlerweile kann ich mich in ihr fallen lassen, vertrauen, in ihr ruhen. Das solche Beziehungen auch gibt, haette ich nicht gedacht.
    Ich bin jetzt 47. In den letzten Jahren, habe ich mich und mein leben ganz neu erfunden.
    Es geht, wenn Du willst, schaffst Du alles.

    Ich habe nie gedacht dass ich das alles schaffe.
    Ich bin eine andere geworden, ich habe tollen Mann an meiner Seite, ich habe angefangen zu studieren.

    Glaube an Dich, begegne sich selbst mit Liebe und Respekt. Du bist der wichtigste Mensch auf dieser Welt - fuer Dich. Behandle Dich auch so.

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Hallo Herze, hallo Grazia, hallo!

    Danke für eure netten Worte - ja, wieder zu sich selbst zu finden, das ist kein einfacher Weg dorthin.
    Wegen der falsch gelaufenen Muster .. es ist ja nicht so, dass ich die nicht gesehen hätte, viel mehr, dass ichs mir nicht eingestehen wollte. Stattdessen hab ich mir alles schön geredet und irgendwie eine Traumwelt aufgebaut, kommt mir manchmal vor.
    Das wird schon wieder, wenn erst... Das meint er nicht so.. das sagt er nur, weil... das ist nur so, weil...

    Aber irgendwie seh ich meinen xy nun realistischer, denk ich, oder lass diese Gedanken zumindest zu.

    Heut war auch kein sehr guter Tag. Gestern hab ich mich mit einem alten bekannten getroffen, der nichts von meiner trennung gewusst hat, und wir haben lange über unsere beziehungen und aufarbeitungen geredet - so intensiv wollt ich eigentlich nicht an das beziehungsende und die rettungsversuche erinnert werden...

    Und heut - erst hat Xy angerufen, dann bin ich ihm über den weg gelaufen, abends hat er wieder angerufen, wie es denn mit uns weitergehen soll?? Ich hab gemeint, das hätt er ja schon längst entschieden, und wir reden am Wochenende. Dann ist er wieder etwas zornig geworden, hat wegen meiner sachen angefangen, die noch bei ihm sind (fast nichts mehr, aber ausbezahlt hat er mich auch noch nicht), der katze - ob er noch futter kaufen muss? UNd zu guter letzt noch eine SMS, meine freunde (Berater) hätten ja schon für mich entschieden, nicht er.
    Weil ich in unserer Therapie mal erwähnt hab, dass auch andere meinen, wenn man seinen partner liebt, behandelt man ihn nicht so, sondern zeigt ihm liebe, nicht zurückweisung. und dass ich mit anderen menschen über uns rede, damit kann er gar nicht. aber mir hilft es weiter und tut mir gut.

    Ich seh in seinem verhalten zwar wieder irgendwelche schutzmechanismen, angst, was immer. Leichtes Mitleid natürlich wieder bei mir, ganz leise "Hoffnung", vielleicht doch..? (und gleich wieder beiseite schieben, zuvor müsste auch er dringend an sich arbeiten, das ewige verantwortung für alles abschieben nervt)

    Seine kühle abweisende art war einfacher für mich, damit fertig zu werden - nach dem allerärgsten schock.
    Weil man kann doch nicht wochen, monate so tun, als würd ihn mein leben nichts angehen, es war ihm ja egal, wie und wo ich bleib - und jetzt stellt er es so hin, als wär ich freiwillig gegangen
    (ich hab zuvor öfters versucht, über unsere zukunft zu reden und auch bereitschaft signalisiert, eventuell wieder zurcükzugehen) - aber jetzt ist der mietvertrag unterschrieben, das mit der wohnung steht, MEIN leben.
    Uff.
    Aber hart ist das schon. und sehr wahrscheinlich würd er seine meinung ändern, wenn ich wieder zurück wollte, denk ich.. (wobei er ja immer noch nicht gesagt hat, er will es wieder versuchen, das tut er nicht, weil er sich diese "schwäche" nie eingestehen würde). Aber jetzt kann er sich vor den anderen wieder als das arme verlassene opfer hinstellen. (zur erinnerung: freiwillig bin ich nicht gegangen, auch wenn ich ihm mal dafür dankbar sein werde)

    Also find ich mich grad wieder in seinem Katz-und-Maus-Spiel. Aber ich mag da wirklich nicht mehr mitspielen.

    Lieben Gruß von einer etwas geknickten katzundmaus

  • Hallo!

    Hab am Wochenende die Wohnung übernommen und sollte eigentlich happy sein, Einrichtung planen, ...
    aber: mein xy funkt schon wieder dazwischen :(

    Gestern haben wir uns getroffen, weil noch Einiges zu klären ist.
    Er hat gemeint, es geht ihm jetzt so gut wie nie, er trinkt während der Woche nichts, nur am Wochenende geht er auf ein Bier, habe kein Verlangen nach Alkohol
    - und wir könnten doch mal was unternehmen?

    Zufällig hat er genau das vorgeschlagen, von dem er weiß, dass ich es liebe - die richtigen Knöpfe bei mir gedrückt...
    Warum ist das denn vorher nicht gegangen?
    Ich war so wütend - und bin jetzt so traurig, dass ich wieder ins Wanken komme. Wenn ich mein Leben neu starten will, muss ich von ihm Abstand halten. Ich hab gedacht, ich bin drüber hinweg..
    Jetzt zaudere ich schon, wieviel Geld ich in die Wohnung stecken soll - das Ganze ist für mich finanziell ohnehin eng mit Miete und so.

    Ich hab immer gewartet dass er wieder der Mensch wird - jetzt wo (weil?) ich weg bin geht das auf einmal.

    Ach ja: ich hätte ja nie Zeit gehabt zum Reden..
    und von der Therapie sei auch ich weggelaufen (er hat mich zwar abserviert).
    Warum er mich dann so oft abgewiesen hat, warum nie eine Chance genützt?
    Man trennt sich doch nicht - in aller Deutlichkeit, mehrmals - von seinem Partner, wenn man noch eine Beziehung will?

    Ich glaube, er traut sich jetzt nur, weil ich weit genug weg bin und er keine Nähe zu befürchten hat.. Als es mir so richtig schlecht ging, war ich ihm auch egal, auch, dass ich kein zuhause mehr hatte. Aber er findets gut, dass ich von meinen Eltern wegziehe. Ach ja? Warum bin ich denn wieder bei ihnen eingezogen??

    Nach dem Entzug hat es ja auch nicht geklappt (Vorwurf von ihm: da war er mir zu "stark" - er war da zornig auf mich, dass ich Flaschen von der Küche in den Keller gestellt hab, obwohl ich ja nicht mehr bei ihm wohnte. Aber dass ich den Elektriker gerufen hab um die Heizug zu reparieren, obwohl ich nicht mehr da wohnte, das war o.k.)
    Er wurde ohne Alkohol halt auch nicht anders, und irgendwann ist das Warten auf bessere Zeiten auch vorbei.

    dann lockt er mich wieder mit dem Garten, macht mir ein schlechtes Gewissen, dass die Katze unter dem Umzug leiden werde (ER natürlich nicht..)
    Ich hab ihn auch gefragt, warum er denn getrunken hat, ob er denn nicht dem nachgehen will, weil er wohl wieder in eine solche Situation kommen werde - keine Antwot. Jetzt ist er ja fit.

    Was soll ich denn von dem halten?
    Und warum passiert das gerade jetzt?
    Ich hab wirklich Angst, dass ich mir jetzt gerade eine wertvolle Chance verbaue, aber ich weiß grad nicht, in welche Richtung...

    Lieben Gruß

  • Liebe KAtzUndMAus

    du schreibst:
    "Ich hab immer gewartet dass er wieder der Mensch wird - jetzt wo (weil?) ich weg bin geht das auf einmal"

    ist er das wirklich??? Der MAnn, mit dem man eine Beziehung auf Augenhöhe aufbauen kann, der zuverlässig, verantwortungsbewusst ist?? der die MAchtspielchen zwischen Euch erkannt hat und bereit ist, diese unschönen Seiten anzuschauen und daran zu arbeiten? Der MAnn, der bei klarem Bewusstsein neben Dir ist und das nicht nur für ein paar TAge...??

    Dass er jetzt nur noch am Wochenende trinkt.....schön und gut...aber Du weißt wie wir alle hier, dass er sich/Dir damit was vormacht.
    Du kannst an einer Hand abzählen, wie lange diese Phase andauert, bis es sich wieder steigert.
    hast Du da Lust drauf? Deine ZEit für jemanden zu verschwenden, der noch nicht bereit zu sein scheint, WIRKLICH etwas verändern zu wollen...

    und zu deiner letzten Frage:
    "Was soll ich denn von dem halten"?
    Nichts!!! Hör auf, Dir einen Kopf über seine Taten/Worte zu machen....Du wirst darauf keine Antwort finden. An einem TAg hat er dies und das gemacht/gesagt weil .....am anderen TAg reagiert er wieder nach anderen Mustern....da wirst Du keine Antworten darauf finden. Du kannst aber für Dich entscheiden, ob Du weiterhin Lust auf solch ein unberechenbares Verhalten hast oder nicht.

    Du hast JETZT die Möglichkeit, dein Leben in die Richtung zu lenken, wie Du möchtest. Und hey: eine neue Bude, das ist der optimalste Weg, sich frei von altem zu machen. Richte dich neu ein, mach es Dir gemütlich...

    Ich wünsch Dir alles LIebe und dass Du bei Dir bleibst
    Herze

    Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass es einen Sinn hat - egal wie es ausgeht.

  • Hallo Katzundmaus,

    das, was du über deinen XY schreibst, habe ich auch so erlebt.

    Ich trennte mich vom Ex und er ging dann in's KH zur Entgiftung. Inzwischen hatte ich meine Wohnung gemietet und war dabei, mich einzurichten...

    Er kam aus dem KH, nüchtern. Endlich waren Gespräche wieder möglich. Und er war auf einmal aufmerksam wie nie zuvor. Das drückte alle meine Coknöpfe. Ich traute mich kaum, was in meine neue Wohnung zu investieren, weil ich dachte, ich geh eh bald wieder zurück...

    Ich war sehr hin- und hergerissen. Aber ich ließ mir Zeit. Dachte, ich habe nun die Wohnung und werde erstmal zur Ruhe kommen. Mein Ex und ich hatten sehr viel Kontakt während des ersten Jahres nach der Trennung. Ich war nicht gut in der Lage, Grenzen zu ziehen. Dadurch eierten wir ganz schön rum! Sehr anstrengend war das.

    Ich war ganz schön uneinig mit mir. Will ich, will ich nicht. Im Laufe der Zeit merkte ich, dass auch der nüchterne Mann mir nicht mehr gefiel. Dass ich ihn nicht für mich passend fand. Dass er mir auf den Keks ging. Und dass er nichts an sich änderte, außer dass er nichts trank. Das alles machte mich misstrauisch, ob er es wirklich ernst meinte. Mit seiner Nüchternheit. Es war zu viel kaputt gegangen. Und eben, ich merkte, da ist keine Liebe mehr, das ist was anderes. Vertrautheit, Schuldgefühle und sowas. Irgendwann konnte ich dann sehen, was ich wirklich wollte und will. Ein Leben ohne ihn, nämlich...

    Darum, lass dir Zeit. Richte dich erstmal gemütlich ein. Sei ehrlich zu dir und deinen Gefühlen. All sowas. Und übe das Grenzen Ziehen. Dich zwingt keiner zu was.

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Liebe Herzeloyde, liebe Aurora!
    Vielen Dank für eure Antworten.

    Herze, ich fürchte, du hast ja recht. Wir haben vor der Trennung schon so viel probiert, so viele Versuche gestartet, es zu schaffen, und sind immer wieder in dieselben Muster gefallen.
    Momentan gehts ihm ja gut - aber was ist morgen?

    Die letzten 4 Monate waren so hart, mit so vielen Auf und Abs, aber seit ich den Kontakt auf das allernötigste reduziert hab und in Gedanken von ihm weg bin, hab ich mich fast schon stark gefühlt, gut, ich hab wirklich geglaubt ich habs geschafft. Und dann dieser große Rückfall.
    Ich hab wirklich wieder gedacht, ich mach einen Fehler.

    Ja, Aurora, diese hin und her ist seeehr anstrengend, da kann ich nicht mehr mit. Ich hätte für mich eigentlich schon Grenzen gezogen, nur mit seiner erneuten Kehrtwende hab ich nicht gerechnet.
    Andererseits: Ich hab ihn gefragt, warum er sich denn getrennt hat und mir das mehrmals, nach jedem erneuten Versuch, es zu schaffen, so klar gemacht hab - ich hab jedes mal eine andere Antwort darauf erhalten.
    Und dass er genau die Sachen verspricht, auf die ich voll anspringe (und die zum Teil jahrelanges Theater bei uns waren weil er das nie wollte) ist Erpressung.
    Vertrautheit spür ich sehr, aber leider kein Vertrauen. Liebe .. ich weiß nicht.

    Ich hab mir zu mir selbst immer gesagt, egal was passiert, die Wohnung brauch ich sowieso, weil wir müssen beide mit Abstand zueinander heilen. Aber es wäre schön, wenn das leichter wäre.

    Alles Liebe
    katzundmaus

  • Hallo,

    hab momentan eine echt schwierige Zeit. Seitdem er sich gemeldet hat und auf "gut Freund" gemacht hat, wir könnten ja mal was unternehmen, ist bei mir irgendein Faden gerissen, hab mich wieder total runterziehen lassen.
    Beim Auspacken meiner Sachen in der Wohnung werd ich dauern an unsere Vergangenheit erinnert und an den Schmerz beim Einpacken..
    Neulich hatte ich ein Problem mitm Auto, fast hätte ich ihn angerufen, da ist mir erst klargeworden, dass ich jetzt wirklich allein bin.
    Ich hab dann Hilfe bekommen von meinem Vermieter und den netten Nachbarn, aber trotzdem.. ein ganz komisches Gefühl.
    Beim durch die Stadt gehen hab ich mich auch alleingelassen gefühlt, und irgendwie wie ein Versager, weil ichs nicht schaffe. Vor jedem Papierkram oder jeden Erledigung fühl ich mich wie gelähmt, weil es mich ein Stück weiter weg vom "uns" bringt hin zum alleinsein. Und eigentlich will ich gar nicht allein sein, hätte mir mein Leben ganz anders vorgestellt...
    (Es ist mir schon klar, dass das Zusammenleben auch nicht schön war und meine Kraft einfach aufgebraucht war), aber jetzt muss ich mich wieder zu allem zwingen.

    Und was mich wirklich fertig macht: ihm scheints gut zu gehen, er blüht richtig auf, ist körperlich fit, arbeitet, arbeitet auch zuhause (wieviel, weiß ich natürlich nicht, Hausarbeit, das ist ein anderes Kapitel).
    Alkohol - naja, ich weiß wirklich nicht, ob er einfach so tun kann, als wär alles "normal" und am Wochenende seine Bierchen trinken - keine Ahnung.

    Mir gehts jetzt wie seiner "bösen EX" (meiner Vorgängerin) - kaum war sie weg, gings ihm gut - und bei mir: das gleiche Spiel. Ich weiß, dass das Grundproblem seine Kindheit - Mutter ist, und ich hab ihm ja dauernd die "Böse Mutter" gespielt, aber da braucht er ja nicht mehr hinschauen.
    Es frustriert, wenn einam klar wird, dass man sich selbst aufgeopfert hat, sich ständig über ihn definiert hat, ohne ihn nicht glaubt glücklich sein zu können, und hätte doch gehofft, dass es ihm auch nicht so toll geht - ? Bei meinem Schwager hat er angedeutet, wie frei er ist, weil er keine nörgelnde Partnerin daheim hat
    das ist richtig gut fürs Selbstwertgefühl!
    Frustrierte Grüße - hoffe diese Phase geht wieder vorbei - katzundmaus

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