Neue Teilnehmerin - alte Geschichte

  • Ich erzähle hier jetzt einfach mal, was ich auch im Vorstellungsstrang geschrieben habe. Die Geschichte ist nicht neu und ist hier oft zu finden. Aber ich suche auch noch Wege, um mit der ganzen Geschichte umgehen zu können. Oder vielleicht auch zukünftig einen Weg zu finden.

    Erst mal zu mir. Ich komme an und für sich gut mit meinem Leben zurecht. Mein Job macht mir Spaß, im Großen und Ganzen komme ich mit der Kohle zurecht, kenne aber auch finanziell "unangenehmere" Zeiten und habe mich da allein rausgewurstelt. Ich bin sportlich, versuche, meine Träume zu erfüllen, arbeite dafür recht viel, Kollegen und Freunde haben mich gern. In meiner Familie ist nie viel getrunken worden. Obwohl sie recht groß ist, hat keiner Alkoholprobleme, auch wenn auf jeder Feier sicherlich getrunken wird.

    Soweit ist dann alles gut. Aber dann würde ich mich ja hier nicht anmelden. Ich habe zu Alkohol immer ein eher lockeres Verhältnis gehabt. Eigentlich immer nur auf WE und auf Parties - dann kam das gute Glas Wein vor dem Fernseher dazu, das sich dann aber mit der Zeit zu einer Flasche auswuchs. Ich denke, die letzten Jahre kann man getrost mit "gefährlichem Komsum" beschreiben. Ein ungutes Gefühl bzw. ein schlechtes Gewissen hatte ich schon länger, aber andererseits - man kennt ja immer dann doch Leute, die wesentlich mehr trinken und die haben ja auch kein Problem.

    Ich habe dann vor zwei Jahren meinen jetzigen Freund - bzw. meinen jetzigen Ex-Freund - kennengelernt. Natürlich in der Kneipe und wir waren beide stark angetrunken. Die erste Zeit war toll - wir waren sehr ineinander verliebt. Dann aber zogen die ersten Wolken am Horizont auf.
    Mir fiel auf, dass er doch wesentlich mehr trank als ich. Abends immer 4 bis 5 Flaschen Bier, am WE kamen oft Wodka oder sonstige Kurze dazu. Am We waren wir immer in irgendwelchen Kneipen und es ging meistens richtig lange und war richtig feuchtfröhlich. Recht bald find das an, mich zu beunruhigen. Ich versuchte als Reaktion meinen Komsum zu reduzieren, quasi als Beispiel voranzugehen. Aber das hat nicht geholfen. Tagsüber hatte ich sowieso nie gerne Alkohol getrunken und ich war auch nicht glücklich, wenn wir nach dem Einkaufen dann erstmal zum Frühschoppen mussten. Ich ging aber davon aus, dass die Sache "wohl schon noch irgendwie OK" ist - ich habe ja selber nie auf "das Zeug gespuckt". Wie will man schließlich etwas sagen, wenn man sich abends doch auch regelmäßig seinen Wein trinkt - oder am WE auch gerne auf die Pauke haut? Irgendwann habe ich auch mal versucht, das Trinkverhalten anzusprechen. Mit dem Erfolg, dass mir bedeutet wurde, ich würde ihm seine Bier nicht gönnen, andere hätten das auch schon versucht und die hätte er ja alle abgeschossen. Also habe ich nichts mehr zu dem Thema gesagt und die Augen verschlossen. Ja, so muss man es sagen.

    Nach einem heftigen Rausch seinerseits (ich war auch nicht nüchtern), machte er mir aus mehr oder weniger nichtigem Anlass eine gewaltige Eifersuchtsszene und es kam zum totalen Bruch. Ich war vollkommen fassungslos. Nach mehreren Monaten haben wir uns dann wieder gesehen und versöhnt. Aber jetzt konnte ich nicht mehr übersehen, dass er viel zu viel trank. Kam man Mittags in seiner Wohnung an, war er schon vom Wodka betrunken. Ich reduzierte im Gegenzug wieder meinen Konsum. Nach einem peinlichen und für mich erniedrigenden "Auftritt" seinerseits auf einem Betriebsfest (meiner Firma) kam es nach einem Streit zum erneuten Bruch. Wieder war er betrunken - ich dagegen schon nüchtern. Damals hatte ich schon meinen Konsum quasi auf Null reduziert, wenn wir gemeinsam etwas unternommen haben. Ein untauglicher Versuch, seinen Stimmungsschwankungen entgegenzuwirken. Wenn er etwas getrunken hat, dann kann die Situation jederzeit, aber auch jederzeit umschlagen. Man kann dann auch tun, was man will, es gibt keine Taktik, die daran etwas ändert. Aber das weiß ich auch erst jetzt. Immerhin - nach diesem Abend wusste ich wo der Hase lief. Man konnte es nicht mehr übersehen. Mir war für mich dann aber auch klar, dass es mit uns nicht geht, wenn er trinkt.

    Nach einer mehrmonatigen Funkstille haben wir uns dann wiedergesehen. Er hatte mit dem Trinken aufgehört, hatte sich selbst an den Haaren aus dem Sumpf gezogen und einfach so aufgehört. Ich war begeistert. Das Ganze ging dann mal eine Woche, dann brach wieder alles zusammen. Er wollte allein sein, mich nicht sehen. Mir war schon klar warum. Nach ein paar hässlichen Szenen, die sich dann bei späteren Wiedersehen abspielten, war erst einmal Funkstille.

    Nach einem halben Jahr meldete er sich dann im Sommer wieder. Ich hatte in der Zeit meinen eigenen Konsum mehr als halbiert. In der Woche gab es schon keinen Alkohol mehr, getrunken habe ich nur noch am WE und dann auch schon mäßig. Er dagegen war total eingebrochen. Ich fuhr zu seiner Wohnung und dann mit ihm ins Krankenhaus. Er entgiftete, ich besuchte ihn jeden Tag im Krankenhaus, danach ging er in die Reha. Wir hatten viele gute Gespräche, waren vielleicht zum ersten Mal richtig ehrlich miteinander, klar - zum ersten Mal waren wir wohl durchgehend beide nüchtern. Er hatte so viele Pläne in der Reha.

    Aber dann wollte er aus diversen - teilweise nachvollziehbaren - Gründen den stationären Aufenthalt nicht mehr fortsetzen. Ich war aber dagegen, dass er abbrach. Das habe ich auch deutlich gesagt. In der Zeit, in der er in Reha war, hatte ich dann übrigens seine Bude wieder bewohnbar gemacht. Ob das richtig war oder nicht, das frage ich mich bis heute. Aber ich hätte ihn in dieses Drecks-Loch nicht zurücklassen können. Da hätte jeder zur Flasche gegriffen... :?

    Als er wieder zurück war, haben wir uns noch einmal gesehen, dann "wollte er wieder allein sein". Ich konnte nicht glauben, was passiert, habe immer noch gedacht, vielleicht braucht er ja auch nur Zeit, um zu sich selbst zu finden. Aber von seinen Plänen war nichts mehr zu hören, ganz im Gegenteil, er machte alles wie früher: Sich in der Bude verschanzen, fernsehen, Internet. Und das war es.

    Zu diesem Zeitpunkt habe ich dann schon hier viel im Forum gelesen. Habe gelesen, wie es anderen Frauen oder Freundinnen von Alkoholikern gegangen ist. Konnte mich in vielen Geschichten wieder finden. Es war für mich sehr hilfreich zu sehen, dass ich nicht allein in der Geschichte bin. Das so etwas anderen auch passiert. Das ich nicht die einzige Doofe bin, die glaubt, dass es doch noch ein gutes Ende gibt. Ich habe auch gelernt, dass ich so gut wie nichts an seinem Verhalten ändern kann. Ja, vielleicht unterstützen, Mut machen, nach Vorne sehen. Aber man kann niemanden "retten". Das habe ich anfangs tatsächlich geglaubt. :lol:

    Irgendwann kam dann eine mehr als hässliche Mail von ihm. Er hat sehr deutlich alle Brücken verbrannt. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon komplett aufgehört, Alkohol zu trinken. Ich denke, dass es die Mail zumindest schon alkoholisiert geschrieben hat. Hässlich wird er immer nur dann, wenn er getrunken hat. Nüchtern kenne ich ihn nicht so.

    So oder so, ist jetzt erst mal wieder alles zu Ende. Natürlich könnte ich mir jetzt den ganzen "Zirkus" hier sparen. Aber ich glaube nicht, dass es damit jetzt gut ist. Ich glaube, dass er früher oder später wieder ankommt. Sei es weil er wieder Hilfe braucht, oder sei es, weil er wieder aufgehört hat. Ich habe ihn zufällig in den letzten Tagen getroffen. Er ist wieder spindeldürr - so wie damals, als er in die Entgiftung musste - und hat gerochen wie ein - Entschuldigung - Penner. Nach dieser Kombination aus uraltem kaltem Rauch, Muff und Dreck und dabei war er immer so ein gepflegter Mann. Er hat an dem Abend nicht getrunken, aber was muss das denn schon heißen?? Vermutlich versucht er mal wieder aufzuhören. Vielleicht ist der Vorsatz aber auch schon wieder durch.

    Ich weiß, dass es mit uns nicht geht, wenn er trinkt. No way. Aber was ist, wenn er wieder aufhören will? Wie weit gehe ich, will ich gehen, kann ich gehen?? Was kann ich erwarten, womit muss ich rechnen? Wann muss ich final sehen, dass das alles vielleicht doch überhaupt keinen Sinn hat? Zu diesen Fragen erhoffe ich mir hier im Forum Unterstützung - sicherlich keine Antworten, das wäre zuviel verlangt. Manchmal ist es vielleicht auch nur gut, sich einfach mal auszuschreiben und zu wissen, dass andere da sind, die die Situation verstehen können und wissen, wie man manchmal an der Situation verzweifeln möchte. Aber mir hat das Lesen in Forum schon vieles erleichtert oder auch erklärt. Vielleicht kann ich auch etwas zürückgeben, wenn ich selber schreibe.

    Ich kann natürlich auch mit Freunden über das Thema sprechen. Das ist gut so. Aber es gibt glaube ich vieles, was sie dann nicht verstehen können. Als es jetzt wieder zum Bruch kam, da sagte jeder nur "Ja, dann sei doch froh". Ich bin auch vielleicht sogar irgendwie erleichtert, weil ich auch vieles als belastend empfunden habe, was in den letzten Monaten passiert ist. Abgesehen davon, dass es soviel Arbeit war! Aber ich bin nicht "froh", dass es jetzt wieder so ist, wie es ist. Vieles wird auch m.E. bagatellisiert. Ein Freund meinte angesichts des spindeldürren Ex dann nur "Ach, muss doch nix zu sagen haben. Vielleicht hat er ja nur eine Diät gemacht."

    Naja, soviel also zu der Gechichte, die sich ja hier in den Foren oft findet.

    Ich habe übrigens jetzt seit Anfang November - mit Ausnahme von zwei Gläsern Sekt an Silvester - keinen Alkohol getrunken. Das soll von mir aus auch erst einmal so weitergehen....
    :wink:

  • Hallo Honey
    Ich dachte zeitweise du kennst meinen ex xy so ähnlich ist die Geschichte.
    Also ich konnte mich lösen als ich für mich begriffen hatte ,da gibts nichts zu retten,weder ihn noch die ,,Beziehung,, ich kann nur mich retten!!

    ER ist selbst verantwortwortlich für sein Tun (Saufen) und du für dich.
    Du kannst entscheiden ob du zufrieden Leben möchtest oder ob du weiter dieses Mienenfeld haben möchtest ,wo nichts planbar ist und auch keine Zukunft aufgebaut werden kann.
    Bestenfalls bist du irgendwann seine Krankenschwester /Mutter/ Pflegerin möchtet du das wirklich?
    Ihm zuschauen beim ,,sich todsaufen,, ich wollte und konnte das nicht.
    Ich habe meine Grenzen und die Machtlosigkeit dem Alkohol gegenüber erkannt .
    Es gibt diese Menschen eben nur so wie sie gerade sind (nass) solange die nicht selbst was dagegen unternehmen.Man sollte nicht den lieben netten (wenn mal gerade nüchternen)Mann,vom abstoßenden ekeligen etc (wenn gerade betrunkenen)Mann gedanklich trennen und hoffen das die nüchteren Phasen länger werden, die Realität ist,sie werden immer weniger werden im Laufe der Sucht.
    Es ist eine Person du bekommst das nicht getrennt
    Mein ex hat in der Nachsorge schon wieder getrunken und tut es wohl auch heute noch.
    Inzwischen ist es mir egal.
    Ich stelle mir vor er ist in einem Land weit weg ,dessen Sprache ich nichtmal verstehe und so konnte ich loslassen.
    Da es kein gesagtes ,,Schlussmachen ,,gab habe ich sogar noch seinen Auto- und Wohnungsschlüssel.
    Also quasi ein offenes Ende.
    Zuerst dachte ich noch für mich ,ok wenns dann mal richtig schlimm ist kannst du Polizei und Notarzt dann in seine Wohnung lassen,inzwischen ist mir auch das egal.
    Ich wünsche dir das du auch an diesen Punkt kommst,denn dann bist du frei und kannst dein Leben leben.
    LG R..

  • Hallo und willkommen, Honeymaker :D

    zunächst wünsche ich Dir mal einen guten und fruchtbaren AUstausch im Forum! Man kann hier viel mitnehmen, wenn man gewillt ist, auch da hinzuschauen, wo es wehtut....

    Zu deiner Frage "wann muss ich final sehen, dass es keinen Sinn hat?" gibt es keine finale Antwort.... denn das ist die Frage, die nur du selbst für dich beantworten kannst.
    Bsp: Mein Ex macht gerade die 2.LZT und scheint sehr motiviert.... für mich ist aber klar: Ich könnte nie wieder mit der Ungewissheit leben, die sich nunmal ergibt, wenn man mit einem Suchtkranken zusammen ist.
    Selbst nach zig Jahren gibt es Rückfälle. Ich habe genug mit ihm mitgemacht, mir reicht das für mein ganzes Leben.
    (Ich gehe sogar soweit, meinem jetzigen Partner völlige Abstinenz in meiner Gegenwart abzuverlangen. Dass er dazu gerne bereit ist, zeigt mir - für mein EMpfinden- dass er keine PRobleme mit ALkohol hat)
    Aber das ist eben nur meine Sichtweise, bezogen auf mein individuelles Erfahren der SUcht.

    Es gilt also meiner Meinung nach, einen Plan für Dich zu entwerfen- was willst Du in der ZUkunft, wie passt dein Ex hinein mit allem, was er mitbringt, was erwartest du von einer Partnerschaft, was ist ein no-go.
    Und vor allem: Was zieht dich an ihm an. Warum rennst du nicht schreiend weg (wie es wohl "gesunde" Menschen tun würden??), sondern überlegst hin und her.
    Was ist das, was bringt dir das? Managst du gern Probleme? Brauchst Du Drama zur ABlenkung von dir selbst, brodelt irgendwas in dir, wenn du zur RUhe kommst... usw

    DIese ganzen Fragen habe ich für mich geklärt und bewältigt, auch mit prof. Hilfe, bevor ich mich - langsam! - in eine neue Beziehung begeben habe.

    FOlgendes hat mich spontan sehr stutzig werden lassen:
    "Obwohl sie recht groß ist, hat keiner Alkoholprobleme, auch wenn auf jeder Feier sicherlich getrunken wird."
    Wieso "sicherlich"??
    Es gibt durchaus viele viele Menschen, wo auch auf Feiern sicherlich nicht getrunken wird.....!!


    So, nun hoffe ich, du kannst was damit anfangen!

    Liebe Grüße
    Girasole

  • Hallo liebe Renate und liebe Girasole,
    dankeschön, für Eure langen Rückmeldungen.

    Um es vorweg zu sagen: Es ist das No-Go mit ihm näher zu tun zu haben, wenn er trinkt. Auch dann nicht, wenn er versucht mäßig zu trinken, weil das ohnehin nichts bringt. Trocken - ja - das würde ich sogar riskieren. Aber ich muss auch dazu sagen, ich erlebe diese Geschichte so zum ersten Mal. Es war eben die große Hoffnung, dass er erstmalig einsah, dass er abhängig ist. Er wollte sein Leben zurück haben, wieder frei von diesem Zeug sein. Vorher wurde jede Kritik am Konsum bagatellisiert. Andererseits - er hat auch erstmalig eingesehen, dass es nicht so geht, als er gesundheitlich am Ende der Fahnenstange ankekommen war. Mit Krämpfen, Umfallen und dem ganzen Manöver. Das war dann der Punkt, wo er sich meldete und Hilfe suchte. Das nehme ich ihm nicht mal übel - wenn es wirklich nicht mehr geht, dann sucht man sich die Hilfe dort, wo man sie vermutlich bekommt. Irgendwie will der Körper ja immer überleben. Wäre ich in der selben Situation - dann wenn er wirklich Hilfe braucht - ich würde es aber wieder so machen. Aber das hat auch nicht nur etwas mit ihm zu tun - ich könnte auch keinen Freund oder nicht mal einen näher Bekannten so vegetieren oder schlimmstenfalls verrecken lassen.

    Die andere Frage ist aber dann tatsächlich die der Emotionen. Girasole, du fragst, warum ich nicht schreiend weglaufe und ob mein Alltag ansonsten zu langweilig ist. Neee, das ist er nicht. Ich bin auch immer froh, wenn ich mal meine Ruhe habe. Aber wirft dann das nicht grundsätzlich die Frage auf, ob man überhaupt mit einem Ex-Alkoholiker liiert sein kann? Sind die Jungs dann per se ein No-Go-Area? Eine Frage, die ich nicht beantworten kann. Ein Kollege ist schon lange mit seiner Freundin zusammen, die seit mehr als 10 Jahren trocken ist. Da funktioniert es. Ich habe am WE einen Mann mit einer Irrsinns-Ausstrahlung kennengelernt, allein aus verschiedenen kleinen Hinweisen und optischen Gegebenheiten vermute ich jetzt mal, dass er trockener Alkoholiker ist. Von vorneherein in No-Go-Area?

    Aber was ist dann mit jemandem, der motiviert wieder entziehen will und wieder Nähe sucht? Die Frage ist jetzt rein hypothetisch, weil ich nicht weiß ob ersteres zutrifft (oder wieder eintreten wird) und zweites nicht der Fall ist. Aber das ist die Frage, die mich bechäftigt. Was dann tun? Man kann nur hoffen, dass sich die Frage per Zeitablauf von selbst regelt. Aber, was wenn nicht? Dennoch, es bleibt durch das ganze Drama von Trinken - Nichtrinken und den damit verbundenen Ausrastern, Respektlosigkeiten etc. einiges an Gefühl auf der Strecke. Ich lese mir auch immer wieder seine letzte Mail durch, damit die Wut wieder so ein bisschen aufgefrischt werden kann, damit man sich fragt, warum man über so einen Quatsch überhaupt nachdenkt.

    Das Schlimme ist ja eigentlich, dass ich bis zu dem Punkt, wo man einsehen musste, dass er trinkt, der Meinung war, dass er das Beste war, was mir bisher passiert ist. Freundlich, korrekt, witzig, nicht dumm, fürsorglich - die nüchterne Seite. Dann gibt es aber die andere Seite - die andere Person. Ich bin immer noch der Meinung, dass er ein anderer ist, wenn er trinkt. Aber Renate, du sagst vielleicht richtig, dass es im Laufe der Sucht vielleicht doch eine untrennbare Person ist. Ich glaube, das ist aber der Punkt den ich noch nicht einsehen will. Vielleicht ist das auch nur Sturheit.

    Ich musste übrigens schmunzeln über die Geschichte mit dem Auto- und Wohnungsschlüssel. Bis vor kurzem war es bei uns genauso. Irgendwann wollte er sie aber dann doch zurück. Vielleicht muss ich ja dann doch nicht mehr als letzten Notnagel herhalten.

    Dann noch ein Satz zu dem "Trinken auf den Familienfeiern". Girasole, als du sagtest, dass es viele Menschen gibt, bei denen auf Feiern sicherlich nicht getrunken wird, war ich anfangs beschämt und dachte - stimmt - kann man nicht verallgemeinern. Aber ich habe dann noch mal nachgedacht. Ehrlich gesagt kenne ich keine Party - sei es bei der Familie oder auch im Freundeskreis - wo es keinen Alk gibt (ich wüsste auch von keiner - es sei denn aus religiösen Gründen). Das soll jetzt nicht heißen, dass bei uns immer geballert wird, bis der Arzt kommt und das alle das machen. Dennoch hat Alkohol in einem gewissen Quantum immer dazu gehört. Auch auf meinen Feiern gibt es ehrlich gesagt genug von dem Zeug. Aber aus bekannten Gründen mittlerweile ein schönes und leckeres Angebot an Softdrinks - da muss dann jeder selbst wissen, was er macht.

    Ich sag' jetzt mal gute Nacht und bis bald
    Eure
    HM

  • Hallo HM
    Das fatale ist doch das einen irgendwas (krankes?) genau zu so einem Menschen hinzieht.
    Als ich meinen xy das erste mal traf war das wie,,nach Hause kommen,, er beschrieb das später genauso.(und auch noch bis zuletzt z.B. in den Paargesprächen)
    Bei mir gab es aber in der Herkunftsfamilie nichts mit Sucht welcher Art auch immer und auch keine Fälle mit Alkohol.Woher also dieses Gefühl von ,,nach Hause kommen?
    Was habe ich da wiedererkannt?
    Ich ,,sah,, da etwas in seinen Augen,glaubte an diesen guten Kern den es nur wieder hervorzuholen galt,ignorierte seine Alkoholikerkarriere,schrieb es den Umständen zu (seinen /familiär)

    Mein xy hat auch diese wunderbare Seite,liebt z.B. mein Enkelkind sehr,ist geduldig,hilfsbereit ,
    ich war das Beste was ihm je passiert ist, sagte er oft, sang mir in der Öffentlichkeit ein Liebeslied, unglaublich schön war das ,sowas hatte zuvor noch niemand für mich gemacht, uvm

    Er wurde binnen kurzer Zeit sowas wie ein Stück von mir ,mich wieder zu lösen fühlte sich an wie einen Körperteil von mir abzureißen,ich kann es nicht besser beschreiben ,das passierte in meiner Gefühlswelt und hatte rein garnix mehr mit Verstand/normalem Handeln zu tun.
    Da gab es irgendwie keine Grenzen mehr.Ich fühlte dieses ,,wir,, diese ,,Einheit,,
    Also mein Rückschluß, was ich für schicksalshaft hielt war vielleicht einfach nur das zusammentreffen zweier ,,Bedürftiger,, und das passte deshalb so perfekt?
    Ich meine das sowas unbewußt passiert und es gab ja auch viele schöne Momente das ist nicht abzustreiten,nur ich verpasste den Moment wo es nichtmehr so nett war ,er sich körperlich ruinierte,bockig wurde und mich ausschloß aus unserer Zweisamkeit /Verbundenheit um sich in Ruhe und ungestört seiner nummer 1 (dem Alk) zu widmen.
    Dann die Hoffnung als er zum Entzug ging und klar genau wie du schreibst ,selbst einem Fremden würde man helfen/erste Hilfe leisten.
    ABER und das ist der große Unterschied.
    Beim Alkoholiker schadet unsere Art der Hilfe mehr als sie nützt und klar machen sie sich selbst kaputt und irgendwie sterben sie nicht am Tag x sondern jeden Tag an dem sie nachschütten ein bißchen.

    Sicher kann jeder Angehörige dem Trinker soviele Chancen geben wie er möchte und Kraft hat ,wenn er gleichzeitig klar vor Augen hat was mit ihm selbst in dieser Zeit passiert und das sein Einsatz sinnlos ist ,leider.
    Ich wollte es auch nicht glauben als ich hier ankam,dachte ,,Wir,, sind doch anders und bei ,,uns,, ist alles ganz anders, unsere Liebe ist so stark etc
    Leider war dem nicht so.
    Heute weiß ich viel mehr über die Krankheit und mein Verstand hält mich davon ab, irgendetwas in Richtung meines xy zu unternehmen.
    Ich gehe jetzt meinen Weg.
    Ich muß nicht auf ihn aufpassen,nicht dabei sein wenn der körperliche Zusammenbruch wieder kommt,nicht dabeisein wenn sein Hirn schaden nimmt.
    etc.
    Verhindern kann ich nichts davon ,ihn von der Flasche wegbekommen schaff ich auch nicht.
    Drauf hoffen das er nochmal einen Entzug macht und dann vielleicht durchhält,dazu fehlt mir inzwischen die Kraft und der Glaube und das Vertrauen und bei der letzten Aktion von ihm ,konnte ich glasklar sehen was ihm wichtig ist ,wer oder was in seinem Leben an erster Stelle steht und du wirst es vermuten, ICH bin es nicht sondern der Alk, eine Verbindung ,,bis der Tod sie scheidet,,
    Der gehört doch eigentlich woanders hin dieser Spruch ....huch!
    Jetzt bin ich die nummer 1 in meinem Leben ,so fühlt sich das gut und richtig an.
    LG R...

  • Liebe Honeymaker,

    ich kann dir mal meine Sicht der Dinge dazu schreiben. So, wie es mir erging und ergeht.

    Auch ich hab damals gerne getrunken. Ich kenne das von meiner Herkunftsfamilie, da wurde immer gebechert bis zum Umfallen. Als ich damals meinen Exmann kennenlernte, fand ich es auch daher nicht ungewöhnlich, wie er trank. Ich machte da lustig mit... Und irgendwann war es mir komisch und zu viel und ich versuchte, das zu reduzieren. Ich konnte das gut, aber er nicht wirklich. Nach und nach war er abhängig geworden und rutschte immer tiefer in die Sucht. Ab einem bestimmten Punkt trank ich wieder vermehrt mit. Denn - so meine Gedanken - soff ich mit, hatte er weniger, soff ich die Reste aus, hatte er die wenigstens nicht. Und wenn wir beide besoffen waren, hatten wir irgendwie wieder eine gemeinsame Basis. Und irgendwann soff ich auch, um das Elend ertragen zu können.

    Ich habe den Absprung geschafft, zum Glück! Als ich mich endlich trennen konnte, hatte ich auch keine Lust mehr auf Alkohol. Das war ganz komisch. Ich trank nur noch selten und hatte garkeine Lust mehr auf Rausch. Zu viel hatte ich gesehen und erkannt. Was daraus passieren kann.

    Mein Exmann wurde mit der Trennung nüchtern und wir näherten uns an. Er versuchte mit aller Gewalt, mich zurück zu holen. Ich war aber immer auf Abstand, irgendwie konnte da kein Vetrauen mehr aufkommen. Zu viel war passiert zwischen uns und ich merkte, dass da keine Liebe mehr war. Das war was anderes. Ich wusste, solch Leben wie vormals mit ihm wollte ich nie wieder! Und so kam es nach einigen Monaten zur endgültigen Trennung.

    Und ich lernte meinen jetzigen Mann kennen. Auch er ist Alkoholiker, trocken seit 2006. Das heißt, ich kenne ihn nur trocken. Ich sah und sehe, wie wichtig ihm seine Trockenheit ist und mit welcher Ernsthaftigkeit er mit deinem Leben umgeht. Ganz anders als der Ex in seiner Nüchterphase damals... Ich wollte niemals mehr einen saufenden Mann, den habe ich nun! Und ich selbst lebe mit ihm ein abstinentes Leben, bei uns gibt es keinen Alkohol. Selbst unsere Hochzeit war ohne! Und es haben alle überlebt :lol:8) . Halt, einer nicht... Der hatte dadurch echt Entzug bei unserer Hochzeit. Er schwitzte wie irre, war unruhig und trieselig. Das war der Tiefpunkt von diesem Freund damals. Er ging nach unserer Hochzeit zum Arzt...

    Was die Zukunft mit deinem Ex-Partner bringt, weißt du nicht.
    Ein Leben mit einem trockenen Alkoholiker ist ein lebenswertes und schönes Leben. Warum auch nicht? Es beinhaltet einige Dinge, die anders sind, z.B. eben ein alkoholfreies Leben. Aber egal, wenn ich nicht selbst abhängig bin, macht mir das nichts aus.

    Ob dein Ex-Partner das jemals ernsthaft anstrebt, trocken und zufrieden zu leben, weiß keiner. Du kannst abwarten, ob es mal dazu kommt. Du wirst merken, ob du genug Vertrauen und Liebe in dir hast, es noch mal mit ihm zu versuchen. Oder du kannst weiterleben und vielleicht einem anderen Mann begegnen. Alles ist offen, oder?

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Honeymaker,
    mal ein paar Sachen von mir als trockene Alkoholikerin rausgepickt:

    Zitat

    Aber wirft dann das nicht grundsätzlich die Frage auf, ob man überhaupt mit einem Ex-Alkoholiker liiert sein kann? Sind die Jungs dann per se ein No-Go-Area?

    Erst einmal gibt es keinen Ex-Alkoholiker, sondern nur nasse und trockene Alkoholiker :wink: . Unsere Krankheit ist nicht heilbar und sie kann auch jederzeit wieder ausbrechen, wenn wir nicht auf uns achten und uns keine stabile Trockenheit aufbauen.
    Können wir nun als trockene Alkoholiker keine Partner in Beziehungen mehr sein? Das würde ja bedeuten, das wir von nun an wie Aussätzige sind, nur weil wir suchtkrank sind. :(
    An einer Sucht zu erkranken kann übrigens jeden erwischen, das nur mal am Rande...
    Nein, das ist Quatsch, natürlich haben wir ebenso das Recht auf Zweisamkeit und ein glückliches Leben.
    Ich persönlich halte mich auch für sehr beziehungsfähig.
    Allerdings würde ich keinen Partner wollen, der in meiner Anwesenheit Alk konsumiert.
    Du trinkst ja noch hin und wieder, wie ich lese. Auf Feiern etc.
    Von daher würdest Du für mich von vornherein allein deshalb schon als Partner ausscheiden (mal davon abgesehen, das ich eh nicht auf Frauen stehe :lol: )

    Zitat

    Aber was ist dann mit jemandem, der motiviert wieder entziehen will und wieder Nähe sucht? Die Frage ist jetzt rein hypothetisch, weil ich nicht weiß ob ersteres zutrifft (oder wieder eintreten wird) und zweites nicht der Fall ist. Aber das ist die Frage, die mich bechäftigt. Was dann tun?


    Ich nehme an, damit ist Deine on-off-Beziehung gemeint?
    Wenn jemand motiviert entzieht, dann soll er das doch gerne tun. Das wäre doch ganz wunderbar.
    Aber... nur nicht mehr saufen funzt nicht.
    Es muss meistens auch sehr viel anderes im Leben geändert werden.
    Evtl. sogar der Familien/Freundeskreis verlassen werden, wenn da gebechert wird. Und viele andere Änderungen kommen höchstwahrscheinlich auf einen zu.
    Wenn man bereit ist, auch sein restliches Leben zu ändern, um trocken bleiben zu können, dann hat man eine Chance auf wirkliche Trockenheit.
    So meine persönliche Meinung, beruhend auf meinen Erfahrungen.
    Mit dem allen hast DU aber nix zu tun.
    Das muss der Betroffene alles selbst wollen und bewerkstelligen.
    Sicher, Unterstützung dabei zu haben ist prima. Die hatte ich auch von meiner gesamten engsten Familie.
    Aber die meissten Wege mußte ich doch allein gehen, auch weil ICH das so wollte.

    Bisher hast Du gut als CO funktioniert. Hast mehrere Runden mit Deinem alkoholkranken Ex gedreht. Das kann auch jahrelang noch so weiter gehen. Geht ja auch schon eine lange Zeit so, wie ich herauslese.
    Trotz längerer Tennungen bist Du immer wieder zu ihm zurück, bis sich alles immer wiederholte.
    Du kannst aber auch wieder Dein eigenes Leben in die Hände nehmen und Dich von Deinem Suchtmittel fern halten, denn das ist Dein Ex ja wohl.
    Ansonsten wärest Du längst über alle Berge.
    Denn in den meisten Fällen ist es nicht nur so, das der Trinker süchtig ist, sondern ebenso der Partner. Und zwar NACH dem Alkoholiker.

    Retten kannst Du keinen Alkoholiker.
    Das weisst Du ja inzwischen.
    Auch durch DEIN Verhalten wirst Du nix ändern.
    Das interressiert einen nassen Alkie nämlich ebensoviel, als wie in China n Sack Reis umfällt.
    Ich lese hier manchmal, das man sich vom alkoholisierten Partner fernhalten soll.
    Nur noch mit ihm reden soll, wenn er "nüchtern" ist.
    Sich ansonsten distanzieren.
    Das ist auch alles richtig so, dient aber meiner Meinung nach nur dem Selbstschutz. Darum ist es richtig.

    Wer sich aber davon erhofft, das sich das irgendwie auf. den Partner und seiner Suchterkrankung auswirkt, der irrt sich einfach. Denn das wird nicht geschehen.
    Solange ein Alkoholiker saufen will, wird er das tun.
    Mein Partner distanzierte sich auch von mir, wenn ich gesoffen hatte. Sprach dann kein Wort mehr mit mir.
    Unterstützte nie meine Sauferei, entschuldigte mich nirgends, deckte nie mein Tun.
    Das änderte an meinem Verhalten aber nix.
    Okay, ich versprach nach einigen Besäufnissen evtl. das ich weniger trinken werde und blabla.
    Das tat ich evtl. auch mal für 3-4 Tage (als ich das nach konnte) bis sich die Wogen wieder geglättet hatten. Aber das wars dann auch schon.
    Bei mir mußte erst weitaus mehr passieren als ein nervender Partner, der mir ins Ohr quasselte. Denn so empfinden wir nassen Alkoholiker Partner, die einen trocken legen wollen.

    Und "nur nüchtern" mit einem nassen Alkie reden bringt meiner Meinung nach auch nix. Denn dieses "nüchtern" gibt es längst nicht mehr. Ein nasser Alkie denkt auch nass. Auch, wenn er mal ein paar Stunden oder gar Tage "nüchtern" ist. Der Alk hat längst die gesamte Denke erreicht und verändert. Da is nix mehr mit "nüchtern miteinander reden".
    Wollts halt nur mal erwähnt haben... :wink:

    LG Sunshine
    (ALkoholikerin, 11 Jahre trocken)

  • Zitat von Honeymaker

    Dann noch ein Satz zu dem "Trinken auf den Familienfeiern". Girasole, als du sagtest, dass es viele Menschen gibt, bei denen auf Feiern sicherlich nicht getrunken wird, war ich anfangs beschämt und dachte - stimmt - kann man nicht verallgemeinern. Aber ich habe dann noch mal nachgedacht. Ehrlich gesagt kenne ich keine Party - sei es bei der Familie oder auch im Freundeskreis - wo es keinen Alk gibt (ich wüsste auch von keiner - es sei denn aus religiösen Gründen). Das soll jetzt nicht heißen, dass bei uns immer geballert wird, bis der Arzt kommt und das alle das machen. Dennoch hat Alkohol in einem gewissen Quantum immer dazu gehört. Auch auf meinen Feiern gibt es ehrlich gesagt genug von dem Zeug. Aber aus bekannten Gründen mittlerweile ein schönes und leckeres Angebot an Softdrinks - da muss dann jeder selbst wissen, was er macht.

    Liebe HM,

    Dich beschämen war nicht meine Absicht :shock:
    Ich wollte aufmerksam machen.
    Und das möchte ich nun nochmals tun. Mit dem obenstehenden blockst Du ab, was ich geschrieben hatte- was ja dein gutes Recht ist.
    Nun mal zur näheren Erläuterung:
    Es kommt darauf an, von wo aus man betrachtet!
    Du sagst, Du kennst keine Feiern ohne Alk - das sei normal, und verlegst nun deine BEtrachtung von Familiy auf Freunde.
    Aber es bleibt dennoch: Es gibt viele viele Menschen, für die Alk nicht zu einer Feier gehört.
    Ich bewege mich in einem größeren Umkreis, wo kein Alkohol konsumiert wird, auch nicht auf Festen/Partys/Feiern.
    Ich habe mir das so ausgesucht, ganz bewusst.
    Nun sehe ich seit Jahren, immer wieder neu bestätigt- das was ich "als normal" fand - ist es nicht.
    Es gibt wirklich sehr viele Menschen, auch nicht-Alkoholiker, die einfach nicht trinken. Punkt.
    AUch nicht auf Feiern.

    (Nur hab ich bemerkt, beide Seiten bleiben eher "unter sich"- also sowohl trinkende - die fühlen sich durch nicht-trinkende unangenehm, wie ein Spiegel, der ihnen vorgehalten wird.
    Und ebenso die nicht-trinkenden- die feiern halt ganz anders und fühlen sich oft nicht soo wohl mit trinkenden.)

    Nur als Anregung, das Konsumverhalten deiner Family nochmal kritisch zu überprüfen-
    das brauchst du übrigens nicht hier zu tun. So als müsstest Du deine Family rechtfertigen. Es ist für DICH gedacht, zum nachdenken.
    Wenn jemand ungefragt etwas strikt negiert, lässt das bei mir (berufl. in der Beratung) halt immer die Alarmglocken gehen :wink:

    Die Frage, ob Du DIch langweilst, war nur ein Bsp. Ich wollte Dich anregen, generell nachzudenken, was es für dich "Positives" bringt.
    Irgendwas subjektiv "Positives" hat es für einen immer, wenn man kranke Verhaltensweisen hat.
    Also zb bei mir war es so, dass mein EX-XY meine Verlustängste beruhigen konnte. Ich wusste, der würde mich nie verlassen.
    Eine gesunde Beziehung hätte mir damals große Angst gemacht- der könnte mich ja jederzeit verlassen, war nicht (krankhaft) an mich gebunden.
    Alles nur Bsp! Du könntest es für dich herausfinden.
    Dafür habe ich allerdings prof. Hilfe gebraucht (Therapie).
    Denn obwohl ich sehr gut in Selbstreflektion bin,- ist es extrem schwierig, die eigenen Muster zu erkennen und zu durchschauen.

    Alles Gute!

  • Hallo zusammen,
    erste einmal guten Abend, liebe Aurora,
    du hast recht - alles ist offen. Dem ist auch nicht viel mehr hinzuzufügen. Und wenn ich groß bin, möchte ich mal genauso schreiben können, wie du
    (Hier sollte jetzt ein Smiley stehen, der ein Blümchen übergibt, oder so).
    Dankeschön für deinen Beitrag!!!

    Guten Abend, liebe Sunshine,
    auch du hast mir viele Fragen beantwortet. Aber
    "Von daher würdest Du für mich von vornherein allein deshalb schon als Partner ausscheiden]" (Ich muss das Zitieren nochmal üben, das klappt noch nicht)
    Jetzt bin ich doch ein bisschen enttäuscht. Ich wollte dich am WE meiner Ma vorstellen......

    Aber auch wenn ich sicherlich ein bisschen provokant gefragt habe, ob man mit trockenen Alkoholikern eine Beziehung führen kann, ist es das, was allein vom Freundeskreis am heftigsten hinterfragt wird. Als ich erzählte, dass mein Ex entzieht und er und ich einen neuen Start versuchen, da gab es in erster Linie die Frage: "Warum tust du dir das an? Selbst wenn er es schaffen sollte du hast doch nie Ruhe." Musst du hinterher einräumen, dass der Versuch gescheitert ist, dann sagt jeder nur "Gottseidank, ist ja auch besser so". Und die, die es nicht sagen, die denken es. Ich weiß noch, wie ich meiner Ma von seiner Therapie und unserer neuen Annäherung erzählte. Das Schweigen das folgte, das war nur so zum Schneiden, gefolgt von der Frage s.o. Sagt man dann, dass Alkoholismus eine Krankheit ist, kommt dann das Argument - bzw. Nicht-Argument - , dass das ja etwas ganz anderes sei. Insoweit ist dein Beispiel vom "Aussatz" sogar zutreffend. Mit meiner Ma hatte ich dann am ersten Weihnachtstag noch übrigens eine mehr oder weniger heftige Debatte, warum ich keinen Rotwein trinken will - morgens um 11.00 Uhr wohlgemerkt.

    Ich bin auch der Meinung, dass grundsätzlich jeder weiß, dass jeder an einer Sucht erkranken kann. Aber ich glaube auch, dass es keiner wahrhaben will. Alkohol wird m.E. gesellschaftlich akzeptiert oder sogar gewünscht - aber nicht mehr, wenn du nicht damit "umgehen" kannst. Ich sage es jetzt mal bewusst krass - kannst du damit nicht umgehen, dann bist du ein schwacher Mensch, du hast dich nicht im Griff. Dann bist du nicht mehr der gesellige Kollege, sondern der Kasper. Das ist um Gotteswillen nicht meine Meinung, aber die Einstellung, die ich auf der Arbeit oder bei Feiern erlebe. Steuerst du dagegen dagegen, dann ist das auch nicht richtig. Dann gibst du ja zu, dass Alkohol vielleicht wirklich gefährlich sein könnte und wenn es dich betrifft, dann ist es ja auch bei anderen möglich. Ich hatte mit Fragen auf der Weihnachtsfeier gerechnet, warum ich keinen Alk trinke. Aber nicht mit diesen Debatten oder regelrecht Vorwürfen. Ich war nicht anders als sonst, bin so lange wie immer geblieben (und das ist lange) aber ich habe halt nicht getrunken. Man hätte meinen können, ich hätte während der Messe geraucht. Das Gute ist, wenn der Druck steigt, setzt bei mir der Sturheitsfaktor ein "Jetzt ganz bestimmt nicht!". Das trägt nicht dazu bei, meine Laune positiv zu beeinflussen, aber was solls?

    Aber sofern mein Ex tatsächlich mein "Suchtmittel" ist, das mit dem Fernhalten ist unproblematisch. Wir haben keinerlei Berührungspunkte -außer einem Event auf dem er jetzt neuerdings wieder auftaucht. Aber auch da gehen wir uns aus dem Weg. Ich gebe dir auch Recht, dass ihm - wenn er nass ist -sowieso egal ist, was ich mache und was nicht. Die einzige Freundin Wodka ist dann doch die Einzige, die er liebt und sie hat auch nicht gerne Nebenbuhlerinnen. Sie ist schon ziemlich streng zu ihm.

    Renate, das ist ja das, was du auch sagst. Aber wie ich schon gesagt habe, es geht auch bei mir nicht, solange er trinkt. Ich glaube aber nicht, dass du oder auch ich in seinem Trinken etwas erkannt zu haben, was in uns etwas anrührt. Ich glaube eher, dass es die Momente waren, wo er doch wieder anders sein wollte, einfach nur ein Mann, der eine Partnerschaft aufbauen und behalten will. Der seiner Freundin Wodka den Laufpass geben und etwas ändern wollte. Aber es ist ziemlich anstrengend sich zu ändern und Frau Wodka gibt ja auch nicht kampflos auf. Nein, sie nicht. Aber jetzt mal eine hoffentlich nicht zu direkte Frage: Bist du denn sicher, dass für dich die Angelegenheit wirklich so ganz erledigt, bist, wenn du noch seine Schlüssel hast? Ich hatte die von meinem ja auch noch bis vor kurzem. Hätte er sie nicht selbst zurückgefordert, ich hätte es nicht gekonnt, sie zurückzugeben. Dann hätte ich ja den letzten Strich gezogen. Ich konnte es einfach nicht so von mir aus.

    Zuletzt auch noch guten Abend, Girasole. Ja, natürlich hast du Recht, es gibt viele Leute, für die Alkohol generell oder auch auf Feiern kein Thema ist. Aber wie gesagt - ich kenne sie nur vereinzelt. Im gesamten Freundeskreis fällt mir derzeit einer ein, der nach einem chaotischen Absturz in der wilden Jugend die Finger davon gelassen hat. Ab und zu wenn er mal gut gelaunt ist, dann erzählt er die dazugehörige Geschichte. Die ist auch wirklich überzeugend. Ein anderer ist trockener Alkoholiker - aber das sind sie auch schon. Ich muss auch für mich sagen, dass ich nicht weiß, ob ich längere oder lange oder richtig lange Zeit nichts trinken werde. Mir geht es derzeit gut mit der Geschichte - ach, was heißt gut - Ich war noch nie so frei. Aber dennoch, ich weiß es nicht wie lange es dauert.

    Vor dem Hintergrund müsst Ihr bitte verstehen, dass das teilweise für mich neue Gedanken oder fast neue Welten sind. Ich lerne derzeit.
    Habt ein bisschen Geduld mit mir....

    Ich sage aber jetzt schon einmal Danke für die vielen guten Gedanken und Anstöße, die ihr mir schickt. Und vor allem sage ich mal gute Nacht - toll "Grey's Anatomie" komplett verpasst...
    Liebe Grüße
    Eure
    HM

    [/quote]

  • Hallo HM

    Das ich die Schlüssel noch habe war /ist keine Absicht.
    Unseren letzten Worte waren am Telefon,ich beschrieb es ja schon und da ich danach keinerlei Kontakt mehr zu ihm aufnahm und er auch nicht zu mir ,hängen die Schlüssel wie gehabt am Schlüsselhaken.
    So kam das und hat inzwischen keinerlei Bedeutung mehr für mich.
    Früher wäre sowas ein Grund gewesen wieder Kontakt auf zu nehmen ,so eine Art Pfand oder letzte Hoffnung,,hier liegt ja noch was von ihm,,

    Heute nichtmehr....................

    LG R..

  • Halllo und guten Abend,
    irgendwie wartet man immer so ein bisschen, dass irgendetwas passiert, weil man glaubt, sonst gibt es hier nicht so viel zu erzählen. Aber vielleicht muss ich ja auch nicht warten, bis es wieder Probleme gibt, sondern kann auch mal die netten Sachen erzählen.

    Davon gibt es nämlich derzeit so einige. Ich habe eine Freundin in einer anderen Stadt besucht, wir haben ihren Geburtstag gefeiert und es war ein tolles WE. Danach war wieder viel Arbeit angesagt und dann kam das nächste WE mit dem nächsten Geburtstag. Der auch toll war - verbunden mit einer rauschenden Ballnacht.

    Ich glaube, ich war die Einzige, die sich nicht weggeschossen hat. Die Diskussionen warum ich keinen Alk trinke, werden langsam weniger. Dennoch - einige sind noch immer nicht daran gewöhnt und es fallen die üblichen Sprüche aber der Rest sagt schon nix mehr dazu. Und das ist mittlerweile schon angenehm. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass es für mich ein Verzicht ist, keinen Alkohol zu trinken - ich kann nur keinen Sinn darin sehen. Trotzdem bin ich noch immer diejenige die spät nach hause geht - aber dafür gut gelaunt und auf dem Fahrrad ohne schlechtes Gewissen.

    Überhaupt habe ich derzeit viel Ruhe gefunden und das schreibe ich in großen Teilen diesem Forum zu. Auch wenn ich noch nicht so lange hier unterwegs bin. Es hilft doch, vieles zu beantworten und das Hamsterrädchen, was sich immer weiter im Hirn dreht und nur um die Frage dreht, ob er es denn schafft irgendwann wieder aufzuhören und wie es dann weitergeht und ob es weitergehen kann und alles das.... dieses Hamsterrad steht endlich mal still. Gut so.

    Naja, dann schauen wir mal, wie es weitergeht. Ich hoffe, bei Euch allen auch soweit erstmal so gut und vor allem so friedlich.
    Liebe Grüße
    Eure
    HM

  • Hallo Honeymaker,

    ich finde es gut, das du für dich Aktivitäten startest, auch das hilft dem Hamsterrad zu entkommen.
    Ich kann mich noch gut an meine ersten Feiern ohne "ihn" erinnern, das war toll, niemand auf den ich "aufpassen" muußte, ich konnte so feiern wie ich wollte.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Zitat

    Ein Geschwür, ein faules Bein wird abgeschnitten. Deine Frau ist gerade sehr faul, Du noch nicht.

    Zitat

    Naja, Karl, nun ist ein Mensch nicht einfach eine eiternde Beule, die man sich aus dem Fleisch schneiden lässt. Am liebsten noch unter Vollnarkose und alles ist gut.....

    Liebe Honeymaker,

    um Benos File nicht zu zerfleddern hier einmal eine Anmerkung:

    jeder der sich hier offenbart und schreibt, steckt irgendwie in der gleichen Situation. Er ist gelähmt Entscheidungen zu treffen, zweifelt und nicht in der Lage sein gesundes, selbstbestimmtes Leben zu führen, sonst wäre er nicht in diese Situation gekommen.

    Das führt zwangsläufig dazu Dinge zu verschönern, wegzusehen, zu übersehen, zu verharmlosen, bis die Spirale nicht mehr tiefer gehen kann. Es wäre unnormal, wenn das anders wäre, denn dann könnte er ja einfach damit aufhören, aber das geht nicht, so wie der Alkoholiker nicht einfach aufhören kann zu trinken.

    Als Folge ist er eben ein Mensch und keine eiternde Beule, die man einfach herausschneidet. Er verlängert das Leiden Partners unnötig, sein eigenes Leiden genauso, belastet das Umfeld, die Allgemeinheit stärker als erforderlich und stopft die Kinder mit Müll zu, die das Jahrzehnte mit sich rumschleppen dürfen. Das alles nur, weil Gefühle, Liebe, Hormone, Ängste uns unfähig machen klar zu sehen.

    Hast Du mal darüber nachgedacht, was es kostet, wenn ein Alkoholabhängiger seine Arbeiten nicht ausführen kann, krank ist, in Entzug geht, in Therapie geht, wenn Langzeitschäden behoben werden müssen, wenn der Partner ausfällt, behandelt wird, in Therapie geht, wenn Langzeitschäden behoben werden müssen, wenn sich die Kinder ungesund entwickeln, behandelt werden müssen, um dann auch wieder Langzeitschäden behandeln zu lassen? Daran hat der „abhängige“ Partner seinen Anteil.

    Alles weil es sehr weh tut den Partner mit einer Eiterbeule, mit einem faulenden Bein zu vergleichen. Je früher die faulen Gedanken akzeptiert werden können, je eher sind wir in der Lager gesunde Entscheidungen zu fällen.

    Alles weil es noch mehr weh tut sich selbst mit einer Eiterbeule, mit einem faulenden Bein zu vergleichen, denn wir, die Angehörigen, wir saufen ja nicht. Je eher gegen das was in unserer kranken Birne wütet etwas getan wird, je eher ändert sich etwas. Ob Du Deine Gedanken mit einer Eiterbeule, Ängsten oder sonst was verbindest ist da gleich und ich schrieb ja nicht, dass das etwas angenehmes ist.

    Natürlich bin ich keine Ausnahme. Ich benahm mich wie ein Affe, wurde explizit hier in diesem Forum darauf hingewiesen und hatte immer noch das glückliche Strahlen in den Augen, wenn ich daran dachte, dass alles wieder gut wird.

    LG Karl

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Karl,
    natürlich hatte ich meine Anmerkung mit der Beule und der Narkose ein wenig provokant gemeint.

    Aber ich denke, es geht ja auch ein bisschen darum, was diejenigen, die mit nassen Alkoholikern liiert sind, tatsächlich leisten können. Wer zum ersten Mal in dieser Situation steckt, der wird nicht so ohne weiteres seinen Partner verlassen können und die ganze Sache so einfach "abschneiden" können. Auch wenn die Beziehung vermutlich schon länger nicht gut läuft. Aber jeder hat doch auch glückliche Erinnerungen im Kopf und kann oder will nicht akzeptieren, dass sich der andere jetzt nur noch um seine Sucht kümmert. Mal ganz davon abgesehen, dass die Entwicklung vermutlich nicht von heute auf morgen so abgespielt hat. Wahrscheinlich hat sich der andere eher sukzessive bis zu dem Punkt "Es geht nicht mehr" hochgearbeitet und da ist es ja auch schon eine Leistung, überhaupt mal zu sagen, dass jetzt aber langsam mal Feierabend ist.

    Natürlich kann es auch nicht sein, dass hier alle die rosarote Brille tragen und nur nach dem Prinzip Hoffnung verharren denn "Ist ja alles nicht so schlimm und wird schon wieder". Ich habe mich aber auch seinerzeit enorm unter Druck gesetzt gefühlt, als jeder sagte "Mein Gott, was willst du von dem Alki, der kann es doch eh' nicht sein lassen, also mach' Schluss". Ich hätte es für mich damals nicht gekonnt und ich denke, wenn das so einfach wäre, dann brauchte man auch hier kein Forum für Angehörige.

    Es geht doch vielmehr darum, sich daraus zu lösen, dass sich alles und jedes nur um den trinkenden Partner/-.in dreht, dass man erkennt, dass man nicht für das Verhalten des anderen verantwortlich ist und wieder für sich selber das sTeuer in die Hand nimmt und auch wieder lernt, sein Leben zu ordnen. Vermutlich zieht das dann in allerletzter Konsequenz eine Trennung nach sich. Aber das ist dann erstmal auch eine Entwicklung. Und die kann m.E. nicht direkt mit der Empfehlung des "Abschneidens" beschleunigt werden.

    Und andererseits - natürlich haben alle die hier schreiben größtenteils negative Erfahrungen gemacht und suchen hier nachvollziehbarerweise Unterstützung. Deswegen bin ich ja auch hier. Aber es soll ja auch Paare und Beziehungen geben, wo es dem anderen tatsächlich gelungen ist, sich wieder zu fangen. Meistens wird das natürlich dann nicht an die große Glocke gehängt und deswegen werden vermutlich nur alle negativen Fälle besprochen. Aber es soll auch die anderen geben. Und das ist ja die Crux dabei....

    Mit Gruß
    HM

  • Hallo zusammen,
    wie sagt man so schön - aus gegebenem Anlass.
    Es ist zwar schon ein bisschen her, aber die Aktualität hat sich nicht geändert. :lol:

    - edit, bitte keine Zitate hier ins Forum einkopieren, danke, Linde -

    Ich wünsche Euch allen - und ganz besondere uns "Ladenhütern" :wink: - einen fröhlichen und schönen Valentinstag!
    Liebe Grüße
    Eure
    HM

  • Hallo HM

    Ich wünsche auch einen schönen Valentinstag,allerdings betrachte ich mich nicht als ,,Ladenhüter,, sondern als Jemand der sich wieder hauptsächlich um sich selbst kümmert und nicht in irgendwelchen emotionalen ,,Zuständen,, um einen alkoholkranken Menschen kreist.
    LG R..

  • Hallo zusammen,
    ich hatte nicht gewusst, dass es generell gar nicht geht, Texte zu zitieren, sonst hätte ich die kleine Glosse, die dann ja auch editiert worden ist, nicht eingestellt.

    Aber ehe ich hier Unmut verursache: Der Text bezog sich allgemein auf das herzige Gewese zum Valentinstag und darauf, dass sich alle Pärchen dann ungehemmt romantischen Gefühlen hingeben, die Blumenläden leerkaufen und sich verliebte Zettelchen schreiben, wogegen die "Singles" am Küchentisch sitzen und sich ein bisschen verloren vorkommen. Daher wurde dann der "Ladenhütertag" für die Singles gefordert, die immerhin diejenigen sind, die mit ihrem Einsatz den Freundeskreis zusammenhalten oder ein offenes Ohr haben, wenn die "Damen und Herren" aus den Beziehungen mal wieder verkracht sind. Ihren Einsätzen sollte dann auch ein besonderer Tag (der angesprochene "Ladenhütertag") gewidmet werden. Der Text endete dann mit dem Aufruf, dass wir doch auch bitte mal geknuddelt werden wollen. Denn das brauchen auch die Singles manchmal.

    Es war einfach nur eine nette kleine, ein bisschen spitzfindige Glosse und hatte mit Co-abhängigkeit, Alkoholabhängigkeit und diesem ganzen Thema nichts, aber auch gar nichts zu tun. Da ich selber Single bin (und mich also auch dem hehren Kreis der "Ladenhüter" zuordnen kann), fand ich es einfach ganz lustig. Das ist der Text grundsätzlich auch - natürlich ist er es nicht mehr, wenn man ihn jetzt so erklären muss, wie ich es mache.

    Falls ich dennoch jemanden verärgert habe, bitte ich das zu entschuldigen. Dadurch, dass der Text fehlte, ist es vermutlich zu Missverständnissen gekommen. Ein Wertung, Würdigung oder gar Herabsetzung von anderen war damit nie beabsichtigt.

    Noch einmal sorry,
    ganz viele Grüße
    HM

  • Naja, je länger man drüber nachdenkt, umso "unlustiger" wird der Begriff "Ladenhüter" :?
    Andererseits - ich bin die "Königin der Ladenhüterinnen". Riesenfamilie, alle aber auch alle sind verheiratet (sogar der eine stieselige Cousin, der nie die Zähne auseinanderkriegt) und alle haben mindestens ein Kind und ich bin die einzige, die never ever auch nur mal den Ansatz dazu hingekriegt hat. Gibt einem manchmal zu denken. (Meistens aber nicht).

    Ich könnte also diesen Tag tatsächlich mehr als gut gebrauchen. Vermutlich würde man mir huldigen :wink:

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