Vertrauen und Mut / Thalia

  • Vier Jahre, das zeugt schon von einem gefestigten und sicheren Entschluss, den es nicht nur gilt zu treffen, sondern der auch ohne Kompromisse in die Tat umgesetzt werden muss.

    Viel Erfolg bei deinen Bemühungen und weiterhin einen bärenstarken Willen; auch wenn mir mein Instinkt sagt, dass du ohnehin deine schärfste Richterin bist, die jeden Anflug an Nachlässigkeit in Bezug auf die Trockenheit gleich in die richtigen Bahnen dirigiert.

  • Zu deinem 4. Trocken Geburtstagstag möchte ich dir ganz herzlich gratulieren und wünsche dir noch viele solche.....


    Liebe Grüße
    Hans

  • Jahreswechsel. Bilanz, Rückschau, Vorschau, Jetztschau.

    Mein letztes Jahr hatte ich unter das Motto Frieden gestellt, wie ich eben nochmal nachgelesen habe. Schönes Motiv, das mir auch während des Jahres immer mal begegnet ist. Aber viel Konflikt und Zweifel war auch.

    In der Rückschau und Momentaufnahme des Jetzt würde ich sagen, das eine vorherrschende Gefühl ist Dankbarkeit für/Freude über.
    Dankbarkeit für/Freude über meine Trockenheit und meine Fähigkeit, selbstbestimmt zu handeln, und Dankbarkeit für/Freude über Menschen, die mir nahe stehen und mit denen ich mich austauschen kann und verständlich machen kann, in eine Verbindung treten kann.
    Das andere Gefühl ist Erschöpfung.
    Erschöpfung, die aus mangelndem "Frieden" in mir entsteht. Zuviel Zeit damit verbracht/Energie dafür aufgewendet, Konflikte abwenden, lösen, umgehen zu wollen. Zu wenig "einfach erstmal annehmen, wie es ist."
    Nicht tun, was ich will, sondern wollen, was ich tue. Das soll mein Ansatz sein.

    Mein Jahresmotto für das kommende Jahr wird daher Akzeptanz. Annahme. Oder einfach Ja.

    Ich wünsche allen, die hier lesen, den Angehörigen und den Alkoholikern, die trocken sind, und auch denen, die noch trinken, weil sie den letzten Schritt noch nicht geschafft haben, ein gutes Neues Jahr 2018.

    Und danke allen, die hier schreiben/geschrieben haben. Ich hab sehr viel von euch gelernt.

    Thalia

  • Liebe Thalia,
    Danke für Deine treffenden Worte,ich konnte mir immer Viel bei Dir mitnehmen,auch wenn es mitunter schwere Kost war.
    Ich hoffe Du schreibst auch im Neuen Jahr noch weiter.
    LG und Alles Gute fürs Neue Jahr
    Schatzmeister

    Wer einmal sich selbst gefunden, kann nichts auf dieser Welt mehr verlieren.


    (Stefan Zweig)

  • Hallo Thalia,

    da bist du ja :lol: ich bin gerade wieder zurück im Forum( auch im erweiterten Bereich) und wollte für mich einige wichtige Weggefährten nachschauen und schwups , habe ich dich nicht mehr gefunden. :shock: Was mir immer bei dir gefallen hat , das wir trotz manchmal verschiedene Ansichten uns immer auf Augenhöhe begegnet sind und es kein Nachtragen von verletzen Eitelkeiten gab. :)

    Ich wünsche dir auf diesem Wege auch ein abenteuerliches Gesundes und vor allem ein Jahr, das du dir nicht nur erträumst, sondern es mit deinem Tun gestalten kannst.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Thalia,

    heute war ich im Musikzimmer zu Gast und höre mir nun Andraš Schiff die Goldberg Variationen von Bach an.

    Ich habe es leider nicht geschafft, mich richtig von dir zu verabschieden. Aber vielleicht schreibst du ja noch ab und an hier im offenen Bereich.

    Viele liebe Grüße, B.Nyborg

  • Ich habe heute eine tolle CD gehört.
    En ny dag von Martin Tingvall.
    Einige Stücke nehmen einen so richtig „in den Arm“, wie Musik das manchmal kann.
    Aurora, du weißt, was ich meine.

    Liebe Grüße an dieser Stelle.
    Thalia

  • Liebe Thalia,

    ich wollte dir noch berichten, dass ich bald ein neues Projekt in der Lieblingsstadt beginne. Hat etwas gedauert, aber nun geht es bald wieder vorwärts.

    Frohe Ostern für dich und viele liebe Grüße.

    B.Nyborg

  • Liebe B.Nyborg,

    das freut mich sehr für dich! Und ich freue mich auch sehr, dass du bei mir vorbeischaust und es mir erzählst.

    Ich wünsche dir auch frohe Ostern und für die anstehenden Veränderungen alles Gute!

    Ist es nicht immer wieder spannend , festzustellen, wie sich alles immer bewegt, auch im vermeintlichen Stillstand?

    Liebe Grüße
    Thalia

  • Zitat

    “Es kann MICH geben, auch außerhalb der Verbindung mit anderen Menschen.“

    Über den Zwischenschritt:
    „Es kann mich NUR geben außerhalb der Verbindung mit anderen Menschen.“
    Komme ich jetzt ganz langsam sogar zu diesem:
    „Es kann mich auch geben IN der Verbindung mit anderen Menschen.

    Zitat

    kannst du das näher erklären? Wie fühlt es sich an, andere Menschen zu brauchen? Liegt das in der Kindheit begründet?

    Hallo Hull,

    Ich weiß nicht genau, ob ich deine Fragen richtig verstehe, also richtig im Sinne von „so, wie du sie gemeint hast“. Ich kann dir nicht viel darüber sagen, wie es sich (generell) anfühlt, andere Menschen zu brauchen. Als kleine Kinder brauchen wir alle ja zumindest einen anderen Menschen, und von da aus entwickelt sich das dann in die individuellen Richtungen.

    Ich kann aber gerne meine Aussagen bei Slowly näher erklären, bzw. noch mehr dazu schreiben.
    Ich hab irgendwann als bereits Erwachsene realisiert, dass ich kein wirkliches Gefühl für MICH SELBST hatte. Also nicht eigentlich Gefühl, sondern Wahrnehmung. Das ist mir lange gar nicht aufgefallen. Denn ich hatte mir ja ein „Selbst“ gebaut, das ich für mein Ich hielt, so eine Art Pseudo-Ich, orientiert an den Vorgaben der mich umgebenden Menschen (Eltern zunächst, später auch andere). Dieses Pseudo-Ich kann nur in Verbindung mit dem (den) anderen Menschen existieren. Ohne dass ich damals so klar darüber nachgedacht habe, wie ich es heute kann, hatte ich doch das Gefühl, innerlich leer zu sein, wie ein menschliches Spiegelkabinett ohne Kern, oder gleich gar nicht mehr da, wenn ich alleine war. Insofern brauchte ich die (Pseudo-/symbiotische)Verbindung zu anderen, um mich (mein Pseudo-Ich) zu spüren. Das war existentiell. Und auch mit existentiellen Ängsten verbunden.

    Indem ich irgendwann begann, mich zu finden (unter anderem auch durch Therapie), lernte ich langsam, MICH zu spüren. Das fiel mir sehr schwer, und ging am ehesten, wenn ich ganz für mich war. Auch innerlich. Das ist auch heute noch schwer für mich. Daher mein Satz „Es kann MICH nur geben außerhalb der Verbindung zu anderen.“

    Etwas wirklich Schönes ereignet sich jetzt manchmal, wenn es mir gelingt, in Verbindung zu einem anderen Menschen zu treten, ohne dabei „verloren“ zu gehen. Also eine echte Verbindung zwischen zwei Menschen, die separat sind und es auch bleiben können und dürfen. Das übe ich jetzt.
    „Es kann MICH auch geben IN der Verbindung zu anderen Menschen.“

    Danke für dein Interesse.

    Wie erlebst du dich selbst in Bezug auf „Verbindung mit anderen?“

    Grüße,
    Thalia

  • Liebe Thalia,

    da klink ich mich doch mal in Dein TB ein :D
    Ich finde mich da total wieder in dem, was Du geschrieben hast!! Diese Finden "meines ICH's" hat bei mir auch sehr lange gedauert, bzw. ich würde sagen, ich bin immer noch auf dem Weg (also teilweise immer noch nicht ganz sicher, ob das jetzt wirklich ICH bin...). Und auch diese Angst, dass ich mich irgendwie wieder verliere im (näheren) Kontakt mit anderen, ist oft noch da.
    Danke für Deine Formulierungen - das trifft es genau!

    Ich hoffe, es geht Dir gut?! Ich lasse Dir mal viele Grüße hier!
    Sue

    You will bloom if you take the time to water yourself 🌷

  • Hallo Thalia,

    deine Ausführung ist interessant für mich, da ich im Alltag selten etwas über die innere Nichtexistenz zu lesen bekommen habe, die jedenfalls von der jeweiligen Person auch aktiv ergründet wurde.

    Ich kann mich gut mit der angesprochenen Leere identifizieren; ich spürte allerdings auch nie ein anderes Gefühl und gehe davon aus, dass meine Rezeptoren genetisch so veranlagt sind. Eine echte Verbindung mit anderen Menschen kenne ich nicht und erlebe "mich" dabei mehr als Schauspieler und Zuschauer in unterschiedlichem Tatendrang.

    Wenn du von deinem nichtexistenten Gefühl für dich selbst sprichst, scheint diese Erkenntnis aber auch mit Leidensdruck verbunden zu sein. Ist der Leidensdruck bei dir ein Produkt aus der Leere, umgekehrt oder verstärken sich beide gegenseitig, da du davon ausgehst, es sei notwendig eine Identität zu haben? Falls das so ist, weshalb sollte der Mensch eine Identität haben? Ist nicht genau das zu überwinden, da es unter Berücksichtigung aller Variablen keinen logischen Lebensweg geben kann?

    Falls du es nicht bereits kennst, kann ich dir das Buch "Die Berufung für Hochsensible: Die Gratwanderung zwischen Genialität und Zusammenbruch" empfehlen.

    Viele Grüße

  • Hallo Sue,

    ach da freu ich mich aber, dass du dich einklinkst. Ja, so wie ich dich kennengelernt habe, kann ich mir vorstellen, dass es sich bei dir ein bisschen ähnlich darstellt/anfühlt. Ist immer mal wieder ein gutes Gefühl, mit jemand anderem mitschwingen zu können. Danke dir! Mir gehts ganz gut - es ist ziemlich viel los und zu tun und innerlich und äußerlich zu bearbeiten, aber ich bin ja nun schon länger in der Lage, sagen zu können, dass ich mich in meinem heutigen Leben ziemlich glücklich fühle. Wenn dieser Kern stimmt, dann wird sich alles andere fügen.

    Ich hoffe, auch bei dir fügt es sich (weiterhin) gut, nach deinen spannenden Weichenstellungen der letzten Zeit?

    Liebe Grüße
    Thalia

  • Hallo Hull,

    ich danke dir für die Leseempfehlung. Ich kenne bereits einige Bücher zum Thema HSP, aber das noch nicht, und ich habe mal begonnen, darin zu stöbern. Spannende Prämisse.

    Zitat

    weshalb sollte der Mensch eine Identität haben? Ist nicht genau das zu überwinden, da es unter Berücksichtigung aller Variablen keinen logischen Lebensweg geben kann?

    Jetzt würde ich dich um etwas Erläuterung bitten, da ich das nicht verstehe.

    Du hast recht, dass da wohl Leidensdruck gewesen sein muss. Was dafür spricht, dass es „etwas“ in mir gab (gibt), dass sich dauerhaft, mal mehr, mal weniger störend oder sogar schmerzhaft an den „Rollen“, die ich spielte (wovon du ja auch sprichst), gerieben hat.
    Interessant, deine Frage, ob die Leere aus dem Leidensdruck oder umgekehrt entstanden ist. Oder beides. Ich denke, letzteres, da aus dem Schmerz des „nicht-so-sein-dürfen“ in der frühen Kindheit erst das (vergebliche) „anders-sein-wollen“ entstanden ist, dann zum Verlust des Kontaktes zum „So-Sein“ oder „Ich“ geführt hat. Was wieder zu Leidensdruck führt. So irgendwie.

    Grüße und danke für die Denkanstöße.

    Thalia

  • Hallo Thalia,

    gemeint war, dass es bei rationaler Betrachtung nicht möglich ist, eine Identität zu entwickeln oder es zumindest unlogisch ist, einer Identität nachzueifern. (Davon nehme ich aus, dass es eine Identität ist, keine Identität zu haben - ganz im Sinne: Kein Glaube ist auch ein Glaube.)

    Ich glaube, das ist aber auch ein Merkmal der HSP, sich nicht mit Genuss oder gar Unwissenheit selbst täuschen zu können.

    Grüße

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