• Liebe Slowly,

    mein Beileid zum Tode des von dir geschätzten Menschen.

    Deinen letzten Beitrag empfand ich durchaus als inspirierend. Geglückte Abgrenzung, die wiederum die Öffnung ermöglicht. Das ist ein lohnenswertes Ziel. :)

    Viele Grüße
    Thalia

  • Glück auf Matthias ,

    ich wollte mich heute mal bedanken für deine knackige und stets freundliche Unterstützung beim Trockenbleiben.

    Dankeschön :)

    Hallo Hans,

    in der Tat ist es fast gruselig für mich zu sehen, wie fremdbestimmt ich war, in all den Jahren bevor ich trocken wurde und da schließe ich meine Kinder- und Jugenjahre mit ein.
    Ich wusste wirklich nicht genau was mir fehlt und schon gar nicht was ich möchte, (also nicht, was ich möchten soll).
    Nun bleiben mir ja noch ein paar Jährchen, wenn alles gut läuft, um das heraus zu finden.

    Ich bleibe einfach mal d´ran :).

    Denn es muss gar nichts Großes sein ( bei mir ), diese kleinen inneren Umwandlungen, z.B. dass ich merke, dass durch viel Verständnis und Reden, immer wieder aufeinander zu gehen, Beziehungen eine ganz andere Richtung nehmen können, als ich mir das jemals hätte vorstellen können, das macht mich einfach happy ! :)

    Ich wurde nach dem schwarz-weiß Prinzip erzogen, selbst hinzugenommen habe ich und es ist nun meine Lieblingsfarbe, das Grau :).

    Hallo Thalia,

    Danke für deine Anteilnahme, wir haben unseren Toten jetzt beerdigt und nun haben wir eine schöne Begräbnisstätte wo wir hingehen können um noch enger mit ihm verbunden zu sein, enger, als wir es alle eh schon sind.

    *****

    Meine Mutter besucht uns bald eine Woche und ich habe damit weiterhin Zeit meine Abgrenzung zu üben :) .

    Einfach war dieses voneinander Entfernen nicht, vor allem nicht für meine Mutter.
    Sie ist öfters auf die Barrikaden gestiegen, hat sogar mein trocken werden boykottiert.

    Aber da ich hin und wieder realtiv stur und konsequent sein kann, war das eben eher ihr Problem als meins.

    Nun hoffe ich, dass sie ihren Frieden mit mir ( so wie ich jetzt eben auf sie wirke ) auch gefunden hat.

    Allen ein schönes Wochenende !

    Slowly

  • Guten Morgen,

    meine Mutter ist in Begleitung nun schon ein paar Tage da und es harmoniert wunderbar.

    Wir unternehmen Dinge gemeinsam aber auch die Beiden getrennt von mir/ uns.

    Sie erleichtern mir meinen Alltag und tun was sie können ( und wollen ) um ein wenig zu helfen.

    Dadurch, dass die beiden zusammen gekommen sind, fällt von mir die Last des "Daseinmüssens". :)

    Das ist für mich sehr angenehm, denn die beiden haben eine Wellenlänge, meine Mutter und ich leider nicht.

    Ich wundere mich immer, dass die andere Person meine Mutter so dauerhaft ertragen kann. ;)
    Doch die beiden sind sich sehr nahe und das freut mich für sie.

    Als ich das so miterlebte, habe ich mir überlegt, ob es auch für mich jemanden gibt, der mir in dieser Intensität nahe ist und dessen Nähe ich dann auch ertragen kann, daran "hapert" es bei mir nämlich manchmal in der Beziehung zu meinen Mitmenschen, die nicht meine Familienangehörigen sind.

    Und ich bin zu der Überzeugung gekommen, dass ich meist genau die Menge an Nähe in meinen Leben habe, bzw. in mein Leben lasse, die ich auch meistern kann.

    Und dann gibt es ja noch meinen Lieblingsmensch, vor dem ich fast keine Geheimnisse habe und der mich innigst liebt, so schrullig wie ich halt manchmal bin.

    Und das kann er nur, weil ich nicht mehr trinke.

    Strike ;) !

    Liebe Grüße

    Slowly

  • :) Danke Hans :)

    Tagchen miteinander.

    Ich habe seit neuestem das Gefühl, als ob meine Konsequenz mit der ich Dinge angehe, durch geheime Quellen gespeist werden. :)

    Da ist nicht mehr viel übrig von der Wankelmütigkeit, der Willensschäche und vielen anderen Dingen, die direkt von meinem anvisierten Ziel weg geführt hatten, früher, als ich noch trank.

    Zwar bestimmt oft auch mein Kopf diese Durchsetzungskraft aber irgendwo in meinem Körper muss es diese Quelle geben, die nichts mit dem Denken zu tun hat und sie fängt langsam an zu sprudeln.

    Darüber bin ich ziemlich erfreut und ich nutze diese neu gewonnene Kraft auch zur Flüchtlingsarbeit.

    Es gibt echt viel zu tun und wer sich einmal die Mühe machen möchte auf die Interentseite seiner Stadt zu gehen, die sich mit diesem Thema beschäftigt oder auch mal bei fb reinschaut, (da ist die Vernetzung und die Reaktion meist viel besser bzw. schneller ), der wird selbst bestimmt eine Menge Möglichkeiten finden, etwas in seinem Rahmen dazu beizutragen.

    In diesem Sinne wünsche ich allen einen erfüllten und liebevollen Sonntag.

    Slowly

  • Hallo Slowly,

    Du hast Dich etwas rar gemacht.
    Geht es Dir gut?
    Oder brauchst Du Hilfe?

    Viele Grüße
    Correns

  • Hallo Correns,

    Danke, mir geht es gut.

    Bin jeden Tag voller Dankbarkeit dafür und mir auch bewusst,
    dass dieser Zustand endlich sein kann/wird.

    Manchmal, wenn ich hier lese, dann setzte ich noch an etwas zu schreiben,
    spätestens nach ein paar Zeilen.... mag ich dann nicht mehr.

    Ich finde das Forum nach wie vor großartig aber für mich selbst reicht es, hin und wieder ein wenig über Alkoholismus (hier) zu lesen.

    Über die Themen, die mich wirklich berühren, über die schreibe ich hier eh nicht, dazu habe ich mein reales Umfeld.

    Es sind ja viele neue (und alte) Leutchen am Start, die dem Offenen Forum Farbe und Input geben.

    Mein Helferleinsyndrom lebe ich ja jetzt ( wie so viele andere Menschen :) ) woanders aus.

    Und da kann ich körperlich tätig und anwesend sein, was mir einfach mehr entspricht.

    Alles Gute

    Slowly

  • Hallo Matthias,

    Danke !

    Umärmeln lasse ich mich gerne :) .

    Hallo Forum,

    nach wie vor alles im Lot.

    Auf dem Weihnachtsmarkt war ich am Wochenende, ( Vorsicht ihr lieben Neutrockenen ) mit einem sekundenlangen Schmacht nach Eierlikörpunsch.

    Was hat mir der mal gut geschmeckt. ;)

    Es gibt endlos viele Gründe ihn nicht zu trinken und gut schmecken auch all die anderen köstlichen Sachen, die man nüchtern viel mehr genießen kann.

    Also lasse ich es auch weiterhin, Alkohol zu trinken !

    Ich werde immer sparsamer.
    Überlege mir statt zweimal, nun dreimal, ob ich etwas brauche.
    Meist ist die Antwort: Nein.

    Also lasse ich es auch, mir Dinge zu kaufen.

    Was ich weiterhin im Überfluss gebe und bekomme ist Liebe, Wertschätzung, Fröhlichkeit und Zuneigung.

    Hab´von meinen Kindern ganz liebe Komplimente (und sogar eine Liebesbekundung) bekommen, für meine handgemachten Adventskalender.

    Die, so habe ich beschlossen, werde ich den Rest meines Lebens für sie machen.

    Ob sie wollen oder nicht :) .

    Mein ehrenamtliches Engagement fordert mich auch weiterhin.
    Ich habe viele der Flüchtlinge und sie mich ( denke ich mal ;) ), ins´Herz geschlossen.

    Es macht Spass und ich fühle mich ausgefüllt.

    Allen eine schöne Adventszeit.

    Slowly

  • Liebe Leute,

    kurz vor Weihnachten habe ich mir selbst ein Weihnachtsgeschenk gemacht.

    Ich habe die Freude am Geige spielen ( quitschen ) entdeckt.

    Ihr müsst es euch ungefähr so vorstellen:

    Erst weiten sich die Augen der Vorbeigehenden panisch, wenn sie sehen, dass ich mich am Geigenkoffer meiner Tochter zu schaffen mache.

    Doch es herrscht noch gepannte Gelassenheit.
    Eventuell besteht ja die Hoffnung, dass ich ihn nur aufräume. :D

    Wenn klar ist, dass dem nicht so ist, wird dann ziemlich schnell der Wohnraum um mich ziemlich frei.

    Erst machen sich die Katzen vom Acker, meist direkt an die frische Luft, dann höre ich von weitem Türen schlagen und verirrt sich doch noch ein Mensch in meinen musischen Raum, bekomme ich meist so gute Ratschläge, es doch einmal mit Geigenunterricht zu versuchen ......oder etwas in der Art.

    Nur mein Sohn, der hat mich verstanden. <3

    Vor kurzem kam er zu seiner Geige spielenden Mutter, schaute mich warm an und meinte:

    "Du, du hast deinen Frieden gefunden !"

    Riiiichtig :) .

    Frohe Weihnachten

    Slowly

  • Hallo Slowly,

    hab jetzt erst mitbekommen, dass du hier einen Thread hast.
    Nun kann ich mich endlich mal mit einem Besuch hier revanchieren.

    Ein Musikinstrument zu spielen, ist immer großartig!
    Egal ob es quietscht, rummst oder quäkt. ;)

    Geige stelle ich mir wahnsinnig schwierig vor.
    Ich hatte mir immer und immer wieder vorgenommen, ein Instrument zu erlernen.
    Am einfachsten umsetzbar vom Aufwand und der finanziellen Seite erschien mir dann die Mundharmonika.
    Aber wirklich intensives Üben scheiterte dann immer daran:
    So, Zeit aufzuhören, ich muss nun trinken.

    Hab sie aber hierher mitgenommen und denke, dass sich bald einige Mitpatienten beschweren werden über "dieses nervtötende Gefiepe" aus meinem Zimmer. ;)

    Ich wünsche dir weiter deinen inneren Frieden, mit Geige und allem, was sonst noch dazu gehört.

    Gruß Robert

  • Guten Morgen Pancho,

    meine Oma hat immer mal wieder gerne Mundharmonika gespielt und zumindest bei ihr hat es sich ziemlich gut angehört.

    Vielleicht ist es aber auch andersrum und du animierst einen Anderen dazu, auch mal wieder sein altes Instrument auszupacken.

    Ich habe als Kind Blockflöte und Gitarre gespielt und daher fällt mir das Geige spielen verhältnismäßig leicht.

    Außerdem habe ich eine Freundin die Geigenlehrerin ist.
    Da sie leider inzwischen weit weg wohnt :( , geht der Unterricht nur hin und wieder per whats app vonstatten.
    Naja, besser als nix.

    Bei der Geige ist das Schwierige, dass man die Töne, anders als beim Klavier, nicht vorgegeben hat und wie beim Autofahren viele Dinge zusammen kommen müssen, damit eine gute Tonfolge stattfindet.

    Ich werde wohl dieses Jahr auf Urlaub verzichten und stattdessen einmal die Woche in die örtliche Musikschule reisen. :)

    Schließlich habe ich ja meine Familie und die Katzen ziemlich gern.
    Was die Hühner betrifft ist es echt lustig, sie stehen hin und wieder vor dem Fenster vor dem ich übe und unterbrechen kurz ihre fast immerwährende Suche nach Futter....... um zu lauschen.

    Meine ersten Groupies ! ;)

    Frohes Üben !

    Slowly

  • Hallo Slowly, wir hatten hier früher mal eine Nachbarin, die Klavier spielte. Sie spielte immer so schöne Sachen von Vivaldi, Bach... echt schön. Nicht nur ich lauschte als Kind, sondern auch unsere Hühner versammelten sich ganz hinten am Gartenzaun hin zur Nachbarin, so dicht es geht an der Quelle die Musik. Dort wurde dann gedöst, sandgebadet, Federchen geputzt... heute würde man chillen sagen. :lol:

    Hallo Pancho, einer meiner Onkel spielt auch Mundharmonika, das ist sooo cool. :lol:

    Weiter viel Spaß euch!

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Zitat von Slowly

    Meine ersten Groupies ! ;)

    Tsts...:-)

    Hi Slowly,

    freut mich sehr zu lesen, wie Du Deiner Familie mit Deiner Geige auf den Zeiger gehst...:-)

    Nee, ganz im Ernst, die Fähigkeit, ein Musikinstrument spielen zu können, bereichert das eigene Leben ungemein. Musik, auch und v.a., wenn sie von einem selbst gespielt wird, egal ob nun alleine oder (noch viel besser) in der Gruppe mit anderen, kann so viel leisten...Entspannung, Kreativität undundund.

    Mag sein, daß Geige am Anfang deutlich schwerer zu lernen ist als beispielsweise Gitarre. Gleichzeitig bist Du aber nicht so fix an die Halbtonschritte gebunden wie bei der Klampfe und dadurch kannst Du mMn. viel flüssiger und emotionaler spielen als mit vielen anderen Instrumenten.

    Die Geige kann einem eine Gänsehaut auf den Körper zaubern, egal ob nun im positiven oder im negativen Sinne...:-)

    Da wünsch ich Dir mal viel Spaß weiterhin und komme nicht umhin, auch in punkto Unterricht mal auf den Röhrenkanal zu verweisen...ich finde da auch immer mal wieder Ansätze, mein Gitarrenspiel zu verbessern (was nicht sonderlich schwer ist, da ich aus meiner Sicht immer noch ziemlich mies bin).

    Schönen Gruß Dir und schöne Zeit

    Andreas

  • Hallo Slöwly,
    Geige spielen ist gar nicht so einfach-Hut ab.. :wink:
    Ich habe schon mit der Gitarre genug zu tun.
    Nun hat ja jedes Instrument seinen Klang und Geige finde ich geht so schön unter die Haut-ich war vor kurzem in einem Konzert von Geige und Klavier auf Irische Volkslieder-Art und das war ganz toll anzuhören.
    Wird mit der Zeit sicher auch bei Dir sich ein Stil entwickeln,wenn Du dran bleibst-ich wünsche Dir viel Erfolg dabei und bestimmt bleiben die gefiederten Groupies nicht Alleine Deine Fans :wink:
    LG Schatzmeisterin

    Wer einmal sich selbst gefunden, kann nichts auf dieser Welt mehr verlieren.


    (Stefan Zweig)

  • Hallo Linde,

    angefangen hat es bei mir, also, dass ich ich merkte dass Hühner/ Hähne musikalisch sind, als ich anfing ihnen beim Zubettgehen , wenn sie abends auf die Stange hüpfen, ein Lied vorzusingen. Vorzugsweise ein Schlaflied.

    Eigentlich hatte ich das gemacht, damit sie wissen, dass wenn die mit der Musik kommt, dass dann kein Unheil droht, da sie ja aus der Massentierhaltung zu mir kamen und ziemlich schreckhaft waren.

    Sie schauten mich dann aufmerksam an und drehten auch gerne ihr Köpfe zur Seite um vielleicht noch besser hören zu können ?

    Auf jeden Fall habe ich eine Verbindung über den Gesang gefühlt.

    Inzwischen habe ich jedoch einen Hahn, der steht nicht so auf meinen Gesang.

    Wenn ich damit anfange gerät er in eine kurze Schockstarre und beginnt dann, das neben ihm sitzende Huhn zu picken ( als ob sie was dafür könnte ) ....... :D

    Also hat es sich nun erledigt mit den Gutenachtliedern am Hühnerstall.

    -----------------------------------------------------------

    Vielen Dank Schatzmeister für den Motivationskick !

    Meinen eigenen Stil entwickeln, das hört sich gut an aber ich denke da brauche ich echt noch ein paar Tage dazu ;) .

    Doch selbst das Üben macht mich richtig glücklich und daher ist es gar nicht so wichtig, wie schnell ich vorankomme.

    Ich könnte mir gut vorstellen, dass mir dieser Irish Folk, den du da gehört hast, auch sehr gut gefallen hätte.
    Meine Freundin ( die Geigenlehrerin ) spielte in einer Irish Folk Band und die eine Aufführung, die ich miterleben durfte, ( in einer alten Kirche ), war einfach genial.

    Dir auch viel Freude und Erfolg beim Gitarre üben, vielleicht initiieren wir Musikanten ja irgenwann mal einen musikalischen Forumsworkshop. :)

    --------------------------------------------------------

    Hallo Andreas,

    Danke für den Tip !

    Tatsächlich habe ich mir auch schon das eine oder andere Video auf dem "Röhrenkanal" angeschaut und konnte so einiges an meiner Haltung ( ist ja erst mal ganz wichtig beim Geige spielen ) verbessern.

    Ausserdem übe ich immer mal wieder an einer Irish Folk Einfachtonfolge ( auch gesehen bei yout***), die wirklich nicht sehr kompliziert ist, irgenwann aber richtig gut gespielt, sich hoffentlich ziemlich klasse anhören wird.

    Ich möchte mir halt doch eine gewisse Zeit einen Lehrer gönnen, da ich z.B. schon mit dem Wort Halbtonschritte überfordert bin und ich mir einige theoretische und auch praktische Basics gerne beibringen lassen würde.

    Dein Understatement in Ehren aber ich bin mir sicher, dass dein Gitarrespiel doch schon ziemlich cool ist. ;)

    Dir auch noch viel Spass beim Üben und Proben.

    Liebe Grüße

    Slowly

  • Guten Morgen,

    gestern interviewte ich mit meiner Tochter zusammen, für ein schulisches Projekt, einen Menschen aus Afghanistan.

    Mir wurde dabei der Part des Filmens zugeteilt.

    Ich möchte hier nicht viel erzählen über den Mann persönlich, vielleicht nur ein wenig über seine Flucht.

    Sie führte ihn 8 Monate lang über Tadschikistan, Kasachstan, Russland, Ukraine, Ungarn und Österreich.

    Die erste Grenze konnt er noch mit einem echten Visum passieren, danach übernahmen Schleuser den weiteren Transver, es kostete ihn ca. 8.000 Euro.

    Dafür "durfte" er mit 15 anderen Männern zusammen, zwei Monate lang in der Ukraine ohne Unterbrechung, in einem ca. 10 qm großen Raum ohne Fenster, mit Dauerlicht und ohne Waschmöglichkeiten vegetieren.
    Eine Toilette und eine Lüftung hatten sie.
    Jeden Abend brachte ein vermummter Mann ein Tablett mit Nahrungsmitteln.

    Das war ihr einziger Kontakt zur Außenwelt, der Mann sprach niemals mit ihnen und sie wussten nicht, wie es weiter gehen würde.

    Bei sich hatte er die ganze Zeit, unter seinem Arm (sein Rucksack war ihm abhanden gekommen), eine Plastikmappe, in der all seine Abschlüsse ( Universität, jede Menge Fortbildungen ) gesammelt hatte und die er den ganzen langen Weg wie seinen Augapfel hütete.

    Besonders gefreut hat mich eine Schulung über die Rechte der Frauen, weltweit. :)

    Am Ende des Interviews beteuerte er, dass er unglaublich dankbar sei, was Deutschland und die Deutschen für ihn bis jetzt getan haben und dass er garantieren kann, dass kein Mensch aus Afghanistan hierher kommen würde, diesen beschwerlichen und teuren Weg auf sich nehmen würde, aus wirtschaftlichen Gründen.

    Wir waren beide sehr beeindruckt von diesem höflichen, freundlichen und gebildeten Mann, dessen größter Wunsch ist, die deutsche Sprache so schnell wie möglich zu lernen und dann in seinem Beruf, hier in Deutschland, Fuß fassen zu können.

    Ich werde die Nachrichten aus dem deutschen Bundestag und Bundesrat nun mit nochmals anderen Augen betrachten.

    Liebe Grüße

    Slowly ( trocken und in Sicherheit )

  • Hallo Slowly,

    ich habe in den letzten Wochen auch einige Flüchtlinge kennenlernen dürfen in der hiesigen Flüchtlingsunterkunft und auch ihre Geschichten gehört.
    Die meissten haben mich zu Tränen gerührt.
    Meine Einstellung hat sich seitdem grundlegend geändert.
    Wir sehen im TV so oft die Flüchtlingsströme... diese vielen Menschen... und sicher kommen dann Gedanken auf, wo sollen sie bloss alle hin ?... etc.pp.
    Trotzdem darf man einfach nicht vergessen, das hinter jedem Menschen auch ein Einzelschicksal steht!
    Vielleicht sollte man das auch mal mehr in den Vordergrund stellen in den Medien und nicht die für viele furchteinflößenden Flüchtlingsströme mit Menschen "ohne Gesicht" ?

    LG Sunshine

  • Hallo sunshine,

    ja, natürlich sollten wir das sehen aber es ist ja auch gar nicht so einfach sich mal einen Ruck zu geben und über seine eigenen Grenzen, die aus Erziehung, Prägung, Angst, Gewohnheit und Bequemlichkeit aufgebaut sind, hinweg zu gehen und mal ein Heim zu besuchen oder anderweitig Kontakt herzustellen.

    Ich kann das gut verstehen, für gut befinden tu´ich es natürlich nicht.

    Es ist aber auch einfach und schwierig zugleich, einfach weil viele der Menschen z.B. in unseren beiden Heimen sehr offen sind, schwierig leider, weil es doch große Sprachbarrieren gibt und mit Händen und Füßen sprechen, mal so einfach daher gesagt ist.

    Unser Sprachkurs ist bis jetzt auch noch etwas unbefriedigend, da so viele Menschen mit unterschiedlichsten Sprachen und Bildungsständen aufeinandertreffen, dass es quasi unmöglich ist, einmal in der Woche, einen zielführenden Unterreicht zu erreichen.

    Inzwischen bin ich am überlegen, mich um einen Menschen, der auch eine kleine Chance hat hier zu bleiben, (das haben die meisten die ich unterrichte auf Dauer nämlich nicht ) exklusiv zu kümmern.

    Ich werde mit dem Mann aus Afghanistan, den wir interviewten, mal reden.
    Der kann nämlich besser Englisch als ich. :)

    Liebe Grüße

    Slowly

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