• Hallo Pancho,

    Zitat

    Dass die blöden Gedanken immer wieder kommen.
    Die mir weismachen wollen, dass es bestimmte Momente gibt, die ich ohne Alkohol nicht werde genießen können.


    In solchen Situationen versuchte ich den Alkohol zu ersetzen. Ich machte es immer wieder mit Tee trinken. Der Alk. stellte ja oft eine Art Ritual da.
    Das habe ich versucht mit neuen Ritualen zu ersetzen. Bei mir war es halt das bewusste trinken von Tee. Es hat irgendwann sehr gut funktioniert.

    Zitat

    Warum kann mein vorhandenes Bewusstsein, dass es Unsinn ist, dass es nicht funktioniert, dass ich es gar nicht will, diese Gedanken nicht aussperren?


    Weil du süchtig bist. Es dauert seine Zeit dieses Unterbewusstsein zu überschreiben. Ich persönlich arbeite noch heute dran. Der Alkohol war bei mir oft das i-Tüffelchen. Er musste für alles herhalten. Ging es mir schlecht, trank ich. Ging es mir gut, trank ich. Machte ich Handlung a, gehörte das Glas Alk. dazu. Genau so entstehen Symbiosen im Kopf.
    Die mussten erst mal erkannt und gelöst werden. Ich beobachtete mich immer und immer wieder, wann die Gedanken an Alk. aufkamen. Ich versuchte die Zusammenhänge bei meinem Tun zu erkennen. Erst als ich sie erkannte konnte ich sie ändern. Ich schaute z.B. lange keine Alk. Werbung im TV und Zeitung an. Stattdessen machte ich mir einen schönen Tee. Ich spielte ganz lange keine Ego Shooter ( gehörte immer Alk. mit dazu) mehr am PC usw.

    Beobachte und verstehe deine Gefühle und Gedanken. Dann ändere was du ändern kannst. Du bist auf dem richtigen Weg.:)

    Lieben Gruß und einen schönen Advent
    Nobby :wink:

  • Zitat von Pancho

    Ich bin sehr froh, dass mein nächster Schritt, die LZT, so nah und greifbar ist, auch wenn ich mir davon keine Wunder erwarte.

    Wunder wirst du dort auch nicht erleben. :D

    Was mir in der LZT geholfen hat, waren vor allen Dingen die räumliche Trennung zu meiner Saufumgebung und der klar strukturierte Tagesablauf. Die Gespräche und das Kennenlernen der Mitpatienten sehe ich als eine willkommene Zugabe. Das war schon nicht schlecht, mal für paar Monate aus der gewohnten Umgebung - auch aus der geistigen - rauszukommen.

    (Den Rest meiner Gedanken zur LZT kannst du in "Moin" lesen.)

  • Zitat von Pancho

    ...Ich weiß, dass es Unsinn ist
    und ich kann ganz gut dagegen steuern,
    aber ich will sie gar nicht erst haben, die Gedanken.
    Sie sind lästig...


    Hallo Pancho,

    vor kurzer Zeit hatte ich ebenfalls wieder so eine Phase.
    Du hast recht. Die Gedanken sind lästig.
    Abstellen konnte ich sie bisher noch nicht.
    Selbst das Akzeptieren, dass es eben so ist, fällt mir schwer.
    Vielleicht gelingt mir dies nie???
    Glücklicherweise bin ich relativ gut gerüstet
    und konnte die Angriffe jetzt schon einige Jahre abwehren.
    Vermutlich habe ich die richtigen Dinge im Koffer.

    Für Deine Langzeittherapie wünsche ich Dir alles Gute.
    Da ich eine solche LZT noch nie gemacht habe,
    kann ich hierzu keine Erfahrungswerte austauschen.
    Es gibt jedoch viele Wege in die Trockenheit.
    Jeder davon ist gut, wenn er hilft.

    Viele Grüße
    Correns

  • Hallo Forum,

    @thalia

    Zitat

    Du scheinst mir (ähnlich wie ich es war und bin) recht ungeduldig mit dir selbst zu sein.

    Da kann schon was dran sein, obwohl ich mich eher als geduldig einschätzen würde.
    Ich mache mir ja auch immer wieder bewusst, dass nicht von heute auf morgen alles super wird, dass das Phasen sind, die auch wieder vorübergehen.
    Aber es ist eben ein bisschen Angst dabei, dass es nicht vorübergeht und fortan mein Leben bestimmt.
    Insgesamt gibt es aber für mich nichts zu klagen, die positiven Aspekte überwiegen bei weitem.
    Die Gedanken führen nicht zu Saufdruck und können nicht verhindern, dass ich weiterhin mit Optimismus in die Zukunft sehe.

    @Nobby

    Code
    In solchen Situationen versuchte ich den Alkohol zu ersetzen.

    Zum Glück ist es ja kein akutes Verlangen nach Alkohol, nur diese Grübelei, wie es denn dann werden soll, in dieser und jener Situation.
    Also Gedanken an Situationen, die ich seit der Entgiftung noch gar nicht hatte.

    Code
    Ging es mir schlecht, trank ich. Ging es mir gut, trank ich.

    Genau so war es bei mir.
    Die Gedanken kreisen ausschließlich um den zweiten Fall.
    Als Beispiel: Bis vor zwei Jahren, als ich noch die Kraft hatte, habe ich es geschafft, wenigstens einmal im Jahr für ein paar Tage mit Fahrrad und Zelt eine Tour zu machen.
    Dabei ging es mir immer sehr gut.
    Aber auch dazu gehörte der Alkohol.
    In meinen Fahrradtaschen waren zwei 3-Liter-Boxen Rotwein für die Abende, und wenn ich nachmittags am Ziel ankam, waren ein paar kalte Bier am Zeltplatz-Imbiss die wunderbare Belohnung für die Strapazen.
    Ich hab da dann einen Abend sogar mal Leute kennengelernt auf einem Zeltplatz, obwohl ich überhaupt nicht der Typ bin, der einfach Leute kennenlernt.
    Und das war, das muss ich leider sagen, nur mit dem Alkohol möglich.
    Und das war eine schöne Erfahrung.
    Um sowas kreisen die Gedanken.

    Rattenschwanz

    Code
    Was mir in der LZT geholfen hat, waren vor allen Dingen die räumliche Trennung zu meiner Saufumgebung und der klar strukturierte Tagesablauf

    Genau darauf baue ich auch, außerdem auf Spaziergänge in der schönen Natur dort, Sportangebote etc.
    Ich bin mir ziemlich sicher, dass eine LZT niemandem nützt, der nicht auch im Kopf die entscheidende Einstellung hat.
    Aber für den, der entschlossen ist, für den kann es sicher ein zusätzlicher und nützlicher Faktor auf dem Weg sein.

    @Correns

    Zitat

    vor kurzer Zeit hatte ich ebenfalls wieder so eine Phase.
    Du hast recht. Die Gedanken sind lästig.
    Abstellen konnte ich sie bisher noch nicht.
    Selbst das Akzeptieren, dass es eben so ist, fällt mir schwer.
    Vielleicht gelingt mir dies nie???

    Genau das ist meine Sorge.
    Vielleicht muss man das dann auch für sich akzeptieren:
    Dass die Gedanken immer wieder kommen und auch mit den Jahren nicht seltener werden.
    Dass sie zu einem gehören.
    Dein Thread war übrigens, da ganz oben, der erste hier, den ich durchgearbeitet habe.
    Und trotz deiner nicht immer vor Glück sprühenden Schilderungen mit die Initialzündung für meinen Entschluss.
    Auch wenn ich nicht alle 380 Seiten durchgelesen habe:
    Du bist sicher jemand (korrigiere mich, wenn ich falsch liege!), der prinzipiell viel grübelt, auch über Dinge, die man vielleicht selbst gar nicht ändern kann.
    Das ist bei mir ähnlich.
    Und führt eben öfter auch zu depressiven Verstimmungen.
    Und das ist bei mir auch ein Punkt, bei dem ich denke, das wird durch die Nüchternheit wahrscheinlich nicht viel besser oder anders.
    Aber ich glaube und hoffe, dass ich
    1. durch die Nüchternheit nicht mehr wochenlang darin versinken werde, weil ich
    2. nüchtern viel mehr Kraft habe, damit umzugehen und zumindest teilweise dagegen zu steuern, sei es durch Sport oder Spaziergänge oder sonstiges.

    Du machst das ja eigentlich alles richtig.
    Dein Engagement, das Laufen, du bist da schon ein Vorbild für mich und meine Ziele gehen auch in diese Richtung.
    Trotzdem werde ich mich wahrscheinlich niemals leicht fühlen. (Kann es nicht besser ausdrücken, vielleicht verstehst du mich)

    Aber so viele kleine glückliche Momente wie möglich will ich mir erarbeiten und das konnte ich zum Schluss gar nicht mehr.

    Gruß Pancho


  • Guten Morgen Pancho,

    Du hast mich ganz gut beschrieben. Gruselig gut sogar.
    Mit dem Grübeln liegst Du (leider) überhaupt nicht falsch.
    Und Deine Bemerkung zum niemals-leicht-Fühlen
    habe ich sofort verstanden. So würde ich es auch ausdrücken.

    Die Gedanken an Alkohol werden bei mir im Lauf der Zeit immer seltener.
    Umso überraschend sind sie dann jedoch plötzlich da.
    Wäre ich dann nicht gewappnet, könnte es mich wieder erwischen.
    Natürlich gibt es kein "wieder-Erwischen".
    Dies wäre ein selbstbestimmter Akt.
    Jedoch vielleicht aus reiner Sorglosigkeit heraus.
    Meine Achtsamkeit halte ich deshalb wach.
    Und ich pflege auch etwas meine Angst vor einem Rückfall.
    Angst-Pflegen und Grübeln kann ich ja gut ;)

    Viele Grüße
    Correns

  • Guten Morgen!

    Grad eben ist mir was komisches passiert.
    Ich muss völlig in Gedanken gewesen sein, denn ich nahm bei Kaisers den gewohnten kürzesten Gang zum Weinregal und bekam das erst mit, als ich davor stand.
    Ich hab mich ernsthaft erschrocken.
    Und da sonst nichts passierte, (kein Drang, ins Regal zu greifen, kein Speichelfluss), außer dass ich die Situation, da zu stehen, immer absurder fand, musste ich schließlich lächeln.
    Dann würdevoller Rückzug, gemessenen Schrittes.

    Gruß Pancho

  • glück auf pancho

    zunächstmal find ich s gut, dass du hergefunden hast und wie intensiv du dich um deine trockenheit kümmerst.

    Zitat von Pancho

    Wie ist das überhaupt:
    Seid ihr, auch wenn vielleicht schon viele Jahre trocken, immer noch an Filmen und Literatur zum Thema besonders interessiert?
    Sind z.B. Alk-Dokus im Fernsehen für euch Pflichttermine, quasi aus professionellem Interesse?

    ich hab leider festgestellt, dass in solchen sendungen oft therapieansätze vorgestellt werden, die meiner erfahrung (und überzeugung) total wiedersprechen – z.b. „konfrontationstherapie“ usw.


    mein trockenjahrestag is mir wichtiger als mein geburtstag - für ersteren hab ich was getan für den zweiten meine eltern :P - "Ach schön, wieder ein Jahr trocken!" triffts ganz gut. Ich freu mich natürlich trotzdem, wenn auch andere an meinen trockenjahrestag denken (und gratuliern).
    aber s bleibt n tag wie jeder andere – ohne besondere rituale :wink:

    hhmmm – das trockene leben is für mich inzwischen tatsächlich normal – ich hab aber auch begriffen, dass ich durchaus stolz drauf sein darf.
    am anfang hab ich gedacht, warum stolz auf was sein, zu dem s als alternative nur s "verrecken" gab? - meine guteste hat mir aber klargemacht, dass sich das stolz sein eher darauf bezieht, zu der minderheit zu zählen, die längere zeit trocken bleibt (die unterschiedlichen statistiken sagen: 2% bis 40%). also bin ich halt stolz :wink:

    für besondere "überraschungen" hab ich mir n "notfallkoffer" https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…topic14450.html zugelegt.
    übrigens bin ich überzeugt, das ich trockensein und trockenbleiben "lernen" kann.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Guten Morgen Pancho,

    Das abstinente Leben ist für einen Alkoholiker nicht normal.

    Dafür haben wir eine Menge getan.
    Und tun es jeden Tag.
    Darauf kannst du stolz sein, denn es befreit dich.
    Dieses Gefühl der selbstgeschaffenen Freiheit kann dir auch eine Motivation sein.

    Wie Matthias es schreibt: wir können das trockenbleiben lernen.
    Da ist eben die Trockenarbeit, von der immer die Rede ist.
    Fällt uns nicht in den Schoß. Ist kein Selbstläufer

    Deshalb wohl auch die hohe rückfallquote.


    Liebe Grüße
    Hans

  • silberkralle , Hans

    Danke für eure Worte!

    Ganz kurz nur, zwischen Kofferpacken und Aufgeregtsein.

    Morgen früh geht es los zur LZT.
    Ich bin guter Dinge und lass mich überraschen.
    Angst ist auch da, aber in einem normalen Rahmen.

    Ich weiß nicht, wie oft ich dort dazu kommen werde, hier zu schreiben.
    Vielleicht werden ja Laptop und Handy auch erst mal konfisziert?
    Bis hierhin kann ich schon mal sagen:
    Das Forum, also ihr, war mir eine Riesenhilfe!
    Und soll es bleiben.

    Für den Moment verabschiede ich mich und wünsche euch eine gute, trockene Zeit.

    Gruß Pancho

  • Hallo Pancho,

    auch von mir die besten Wünsche für die Therapie.
    Möge sie Dir das bringen, was Du Dir erhoffst ! :)
    Och, die Angst ist sicher schon nach ein paar Stunden in der Thera weg :lol: das ist wohl nur die Angst vorm Unbekannten?

    Weißt Du, was ich mir in solchen Situationen immer sage?
    Ich kann jederzeit und überall aufstehen und GEHEN.
    Und ob mir das evtl. Nachteile einbringt... drauf geschi*sen. :P
    Ist schließlich mein Leben, in dem ich tun kann, was ich lustig bin, solange ich keinem Dritten vorsätzlich schade.
    Mit diesem Wissen im HG muss ich dann gar nicht gehen...ich weiß ja, das ich auch gehen könnte...das beruhigt mich dann ganz einfach.

    LG und Alles Gute und wir lesen uns...wenn es wieder soweit ist :wink:
    Sunshine

  • Hallo Pancho,

    ich freue mich darauf, wenn du wieder zurück sein wirst.

    Nicht nur aus selbstlosen Gründen. :)

    Ich lese deine Gedanken und auch Buchrezessionen nämlich sehr gerne.

    Bis bald.

    Slowly

  • Guten Morgen!

    Bin schon wieder da, also hier im Forum :)

    Erst mal lieben Dank für die vielen Grüße!

    Ich berichte mal kurz:
    Gestern kurz nach der Ankunft, hier im Zimmer sitzend, plötzlicher und
    sehr heftiger depressiver Schub mit Anflug von Saufdruck. Gedanken: Will
    ich mir das wirklich antun? Wenn ich jetzt schon deprimiert bin, wie
    soll das werden?
    Angezogen, spazierengegangen, am See gestanden, besser gefühlt. Das
    schlimm traurige Gefühl war weg und verschwand im Laufe des Abends.
    Es war gut zu erfahren, wie schnell so ein Moment auch vorübergehen kann.

    Zu meinen Mitpatienten kann ich noch nicht viel sagen.
    (Na ja, im Raucherpavillon ein Gespräch über Flüchtlinge mitangehört.
    Die seien alle voll reich, die Flüchtlinge, die haben Handys.
    Muss ich in Zukunft einfach weghören.
    (Klar, es gäbe ehrenhaftere Reaktionen: Dagegen halten, Aufklären.
    Aber ich bezweifle, dass ich da erfolgreich wäre.
    Und wegen geringer Erfolgsaussichten habe ich dazu auch ehrlich gesagt keine Lust.)

    Meine Bezugstherapeutin war zufällig in der
    Nähe und schaltete sich zustimmend ein: Sie hätte neulich ein
    Youtube-Video gesehen, in dem gezeigt wurde, dass diejenigen, die hier
    ankommen, es gar nicht nötig hätten, weil sich die, die es nötig hätten,
    die Reise gar nicht leisten könnten.
    Ich weiß nicht genau, was sie gemeint hat mit "gar nicht nötig hätten". Keine Bombe auf den Kopf zu kriegen?
    (Da ist ja was dran, dass der ärmere Teil der Bevölkerung z.B.
    Syriens gar nicht die Chance hat zu flüchten.
    Aber was soll dieser undifferenzierte Einwurf?
    Flüchten bitte nur, wenn man gleichzeitig arm ist und des Lebens nicht mehr sicher?)

    Zu meiner Bezugstherapeutin kann ich auch noch nicht viel sagen, außer
    dass sie ein Youtube-Video geguckt hat.
    Ein kurzes Gespräch gab es gestern früh, das war ganz okay, mal sehen.
    Das Gespräch war vor der Flüchtlingsdebatte.
    Ich weiß nicht, ob ich ich beim nächsten Mal einfach ausblenden kann, dass sie mit ihrem Einwurf Ressentiments bei den Patienten noch zementiert hat.
    Oder ob ich sie darauf ansprechen soll.

    Blöd ist, dass ich noch keinen Paten habe und daher noch etwas
    orientierungslos bin.
    (Jeder Neue bekommt eigentlich einen alten Hasen an die Seite, der einem alles zeigt und für Fragen da ist)
    Der für mich bestimmte wurde neben zwei anderen beim Konsum
    erwischt, drei Leute wurden also gestern rausgeschmissen.
    Ersatz für mich ist offenbar noch nicht gefunden.

    Schön ist, dass ich momentan noch ein Zimmer für mich habe, das wird
    sich aber ab nächster Woche ändern.
    Ich flehe alle Götter an, dass es ein einigermaßen verträglicher Mitbewohner wird.

    Eine angenehme Begegnung hatte ich auch, mit dem sehr sympathischen Sporttherapeuten.
    Und der Sport ist dann auch das, worauf ich mich freue:
    Bogenschießen, Volleyball, Tischtennis.
    Und das ist ja schon mal viel wert.

    Die ersten Eindrücke sind also nicht die besten, aber ich bin ja auch erst anderthalb Tage da.
    Bis auf den kurzen Moment nach der Ankunft geht es mir ganz gut.
    Ich versuche, nicht an die lange Dauer meines Aufenthalts hier zu denken, sondern von Tag zu Tag.
    Und jeden Tag etwas zu finden, worauf ich mich freuen kann.

    Gruß Robert

  • Hallo Robert,

    ich freue mich über deine Nachricht und schicke dir einen sehr herzlichen Gruß hinüber.

    Ich war vor vielen Jahren auch in einer LZT in unmittelbarer Nähe eines Sees und habe etliche hilfreiche Stunden ganz allein mit mir an diesem See verbracht. Ich bin damals im November dort angekommen, also zu einer ähnlichen "trüben" Zeit. Und ich erinnere mich auch noch gut an die ersten Tage - und gerade das Wochenende, wo wenig passiert und es wenig Ablenkung von den Ängsten gibt.

    Ich wünsche dir für dieses Wochenende jetzt erst einmal Zufriedenheit mit dir, dass du dich darauf einlässt, und Gelassenheit, und ruhige Stunden vielleicht mit einem guten Buch - bei uns gab es in der Klinik eine kleine Leihbücherei. Und übrigens auch die Möglichkeit, Tischtennis zu spielen. Vielleicht findet sich da bei dir ja auch etwas, und jemand.

    Herzliche Grüße
    Thalia

  • Hallo Thalia,

    da hab ich gestern aus Versehen mit meinem richtigen Namen unterschrieben, aber was soll's.

    Du schriebst:

    Zitat von Thalia1913

    Ich war vor vielen Jahren auch in einer LZT in unmittelbarer Nähe eines Sees und habe etliche hilfreiche Stunden ganz allein mit mir an diesem See verbracht. Ich bin damals im November dort angekommen, also zu einer ähnlichen "trüben" Zeit.

    Da fühl ich mich gleich nicht mehr so allein, ernsthaft :)
    Mit dem Alleinsein an sich kenne ich mich ja aus und hab damit keine großen Probleme, aber ich fühle mich etwas allein gelassen.
    Niemand hat mich mal durchs Haus geführt und mir ein paar Sachen erläutert (wäre des Paten Aufgabe gewesen), so dass ich immer fragen muss.

    Ich hatte ja beim Stellen des Therapieantrags schon überlegt, ob ich nicht noch ein bisschen warten sollte, damit die Zeit hier in den Frühling oder Sommer fällt.
    Aber es war schon gut so, dass es so schnell und genau jetzt geklappt hat.
    Auch wenn man sich wahrscheinlich weniger eingesperrt fühlt im Sommer.
    Die Devise ist: Trotzdem so oft wie möglich ins Freie.

    Bauchschmerzen bereitet mir momentan der Dienstag, da muss ich mich wohl vor der gesamten versammelten Patientenschar vorstellen.
    Na ja, auch das werde ich überleben.

    Gruß Robert

  • Hallo Robert,

    das mit dem Paten ist natürlich Pech. Im KR hatte ich einen. Hat mir auch nicht besonders weitergeholfen. Das Raucherzimmer und die Küche
    waren bei mir die Austauschplattform. Dort konnte ich mehr erfahren als vom „zwangsweise“ zugeteilten Paten.

    Zitat

    Bauchschmerzen bereitet mir momentan der Dienstag, da muss ich mich wohl vor der gesamten versammelten Patientenschar vorstellen.


    Denke dran, alle sitzen im gleichen Boot nur manche hatten eine andere Einstiegsstelle.

    Lieben Gruß
    Nobby :wink:

  • glück auf robert

    ich find das mit dem rausgeschmissenen paten gut - von dem hättste doch nur gelernt, wie du heimlich saufen kanns.

    viel erfolg
    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallom Pancho,

    Zitat

    (Klar, es gäbe ehrenhaftere Reaktionen: Dagegen halten, Aufklären.
    Aber ich bezweifle, dass ich da erfolgreich wäre.
    Und wegen geringer Erfolgsaussichten habe ich dazu auch ehrlich gesagt keine Lust.)

    ich glaube eher es wird schwer, bei deiner Art und Weise und dem Inhalt deiner Aussagen, nicht erfolgreich zu argumentieren und auch wenn es sich jetzt frech anhört, will ich dir sagen, dass das Lustlosargument in solchen Momenten ( in denen in den verblendeten Köpfen etwas bewegt werden könnte ) nicht den Mund auf zu machen, bei mir nicht durchgeht ;) .

    Ich würde mir wünschen, dass innerhalb dieser Ehrlichkeit, von der du anfangs sprachst, die Flüchtlingsproblematik von dir gleichgestellt wird, mit deiner Offenheit, dich als Alkholiker zu outen.

    Ansonsten hoffe ich, dass du bald "ankommst" in der Klinik und wünsche dir einen netten Zimmernachbarn.

    LG Slowly

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