Hallo allerseits,
ich kopiere erst mal den Text aus meiner Vorstellung hier rein:
Ich bin 44 und hatte ein sehr bescheidenes Jahr 2014. Mein Mann ist gestorben und hat mich mit meiner mittlerweile 6-jährigen Tochter zurückgelassen.
Ich habe Anfang diesen Jahres einen total netten Mann kennengelernt, ich war seit langer Zeit mal wieder glücklich. Und musste dann leider feststellen, dass er Alkoholiker ist. Bereits mein allererster Freund war Alkoholiker und ich hätte es eigentlich besser wissen müssen. Aber ich wollte die Zeichen nicht sehen bzw. nicht wahrhaben, gesehen habe ich sie durchaus.
Wie schlimm die Ausmaße wirklich sind, habe ich erst gestern in einem Telefonat mit seinen Eltern erfahren. Hatte sie angeschrieben und geschildert, was so alles passiert ist und dachte eigentlich, sie fallen aus allen Wolken. Aber nein, sie kennen das Problem und mein Freund ist sozusagen schon seit Jahren abhängig. Passiert in Wellen, der typische Quartalsäufer sozusagen.
Ich bin seitdem vollkommen geschockt und nur noch am Weinen...
Der Eintrag war im September. Mein Freund hat nach der damaligen Eskalation Hilfe in einem Beratungszentrum gesucht. Wir haben uns lange unterhalten und ich hatte den Eindruck, er hätte nun endlich verstanden, dass er ein Problem hat und dass nur die Abstinenz eine Lösung ist. Wir haben seitdem eine ganz tolle Beziehung geführt und ich hatte gehofft, es könne doch noch alles gut werden. Tja und gestern beim Telefonieren (wir führen eine Fernbeziehung und sehen uns daher immer eine Zeit lang nicht, telefonieren aber jeden Abend) hatte ich ein ganz ungutes Gefühl (ich höre es meistens, wenn er was getrunken hat, je nach Menge) und hab ihn dann direkt angesprochen, ob er denn in der letzten Woche bis gestern was getrunken hätte. Er meinte dann, ja, letzte Woche 2 Bier. Zu gestern hat er nichts gesagt, wobei ich mir eigentlich sicher bin. Ich bin aus allen Wolken gefallen. Ist natürlich auch das perfekte Timing, 1 Woche vor Weihnachten bricht gerade meine ganze Welt zusammen.
Und wenn ich es richtig verstanden habe, muss diese Trulla von der Beratungsstelle sich auch noch so geäußert haben, von wegen, er wäre ja 'kein hoffnungsloser Fall' und könne wieder zu normalem Trinkverhalten zurück kehren. Gehts eigentlich noch??? Wenn es nicht so weit weg wäre, würde ich am liebsten hinfahren und der mal ein paar Takte erzählen!!!
Auf jeden Fall weiß ich nun echt nicht, was ich machen soll. Wobei eigentlich weiß ich es, ich scheue mich aber vor den Konsenquenzen. Und was ich meiner Tochter erzählen soll, weiß ich grad gar nicht. Bis jetzt war ich ehrlich zu ihr, was das Thema Alkohol angeht, aber es hat sie auch jedes Mal sehr mitgenommen.
Traurige Grüße
Melina