Nächster Anlauf / dry trocken seit 28.2.2016

  • Hallo,

    gab doch nach der Neujahrsabstinenz einen Rückfall/Vorfall.
    Nun sind es schon wieder fast eine Woche trocken.

    Würde mich über Zuspruch freuen.

    Möchte nächste Woche nach meinem Urlaub in die Alkoholikerberatung.

    LG, dry

  • Ich weiß gar nicht mehr genau.
    Dachte mir einfach, dass ich es nach ein zwei Schnaps lassen könnte.
    War nicht der Fall!
    Muss es dich langsam einsehen, dass kT für mich nicht möglich ist.

    LG, dry

  • Sorry, aber ich halte rein gar nix davon, einen Rückfall durch das Wort "Vorfall" aufzuhübschen, dry123.
    Du hast wieder gesoffen, das ist Fakt.
    Und (für mich) ist das ein Rückfall und auch so zu nennen und auch entsprechend aufzuarbeiten.

    Fragen:
    Woher kam der Schnaps?
    Zuhause gehabt, anner Tanke oder am Kiosk besorgt oder gleich in die Kniepe gegangen?
    Interessiert mich einfach mal...
    Wie kamst Du auf die Idee, kontrolliert trinken zu können?
    Auf die Idee kann man eigentlich nur kommen, wenn man seine Krankheit noch gar nicht akzeptiert hat, ist das der Fall?

    Wie soll es nun bei Dir weiter gehen?
    Dein bisheriger Weg war nicht zielführend, richtig?

    Zuspruch....hmmm... ja ich würde Dir schon gern zusprechen, aber ich weiß nich...der Thread heißt "Nächster Anlauf...."
    Hört sich für mich so an wie ein großes offenes Hintertürchen, ungefähr in der Größe eines Scheunentores.
    Mal wieder n Anlauf... und dann irgendwann der nächste... vielleicht klappt es ja diesmal... selbstverständlich ohne größere Veränderungen, wie unbequem... schaun wir mal...
    Das ist für mich Säufer-blablabla...
    Nicht wirklich ernstzunehmen also.

    Joah, und wie es zum Rückfall kam, weißt Du auch nicht so recht... is einfach so passiert... konntest Du gar nix dafür oder was?

    Ich tue mich gerade etwas schwer mit Zuspruch...
    Aber ich kann Dir sagen, was ich Dir von Herzen wünsche:
    Das Du einen Weg in eine dauerhafte Trockenheit findest und dieses Thema zur Prio1 in Deinem Leben machst.
    Ansonsten wirds nämlich nix.
    Und wenn Du es nicht schaffst, diesen Weg zu finden, dann ist es irgendwann der letzte "Versuch"... weil es Dein Körper nicht mehr mitmacht, und die Psyche schon längst nicht mehr.
    Dann finden sie Dich irgendwo... totgesoffen... so sieht leider die bittere Wahrheit aus.
    Und das wünsche ich keinem Menschen, an der Sauferei stirbt man nämlich nicht, man verreckt elendig an ihr!

    LG Sunshine

  • Hallo Sunshine,

    Für mich zählen die 8 Jahre trocken.
    Warum nicht wieder und für immer.
    Niemand kann in die Zukunft schauen.
    Vom totsaufen war ich glaube ich weit entfernt.
    Muss man alles dramatisieren?

    Was den Rückfall betrifft, so war das an der Hotelbar im Skiurlaub.

    LG, dry

  • Sorry dry, aber ich frage mich gerade ernsthaft, was ein 8 Jahre trockener Alkoholiker (Du warst vorher bereits 8 jahre trocken,entnehme ich Deinen Text?) an einer Hotelbar verloren hat??
    In den 14 Jahren meiner Trockenheit war ich kein einziges Mal in einer Hotelbar, weil ich da nix zu suchen habe.
    Und selbst nach 20 Jahren oder 30 Jahren habe ich da nix zu suchen.
    Meine Meinung.
    Aber muss jeder selbst wissen, was er tut und was er sein lässt.
    Ich hätte nicht mal n Gesprächsthema in einer Hotelbar... allein schon deshalb würde ich mich da wohl zu Tode langweilen.

    Dramatisieren?
    Unsere Krankheit verläuft nun mal ungestoppt dramatisch!
    Du scheinst lieber zu verharmlosen...
    Ob das der Weg ist?

    Fragt sich
    Sunshine

  • Hallo dry123,

    Herzlich Willkommen.

    Habe gerade dein Thread gelesen :shock:

    Ich möchte dich nicht verletzen oder zu nah treten. Bin auch nicht in Lage dir gute Ratschläge geben.

    Schließlich warst du 8 Jahre trocken, ich höchstens 8 Monate und habe mich selber nach einem 1- tätigem RÜCKFALL hier in Forum angemeldet.

    Aber fragen darf ich:

    Hast du in deinem Thread gezankt oder mit kontrolliertem trinken, Alk freiem Bierchen, Kneipchen und so weiter ernst gemeint?

    Grüß Moni

  • Hallo Sunshine,

    Abstinenz ist auch eine Frage des Willens und der Einstellung.
    In einer Hotelbar muss man nicht trinken und kann alles besprechen was man sonst wo bespricht.

    Wie sieht dein Alltag aus?
    Gehst du nie in ein Café?

    Die acht Jahre habe ich nicht getrunken aber sonst auf nix verzichtet.

    LG, dry

  • hallo dry

    nu ja nicht mehr, hmm, ich kann sunshine nur recht geben. du gibst die 8 jahre als referenz an, nur, die hast du grade in die tonne gekloppt, die sind futsch, du stehst wieder am anfang. so wirklich alles richtig gemacht hast du dann ja doch nicht, sonst hättest du nicht getrunken. irgend was muß doch passiert sein. ich gehöre nicht zu denen die riesen bögen um alk machen, geht schon beruflich nicht, werde immer mal wieder konfrontiert. nur würde es mir im traum nicht einfallen zuzugreifen. auch nicht wenn, wie bei mir zur zeit, eine katastrophe die nächste jagt. weil ich weiß das ich dann völlig am ende bin, denn unser krankheit ist und bleibt tötlich wenn wir nicht aufhören. und nicht ein bischen und nicht schnell, sondern fies und qualvoll, kein schöner anblick. ich habe als krankenschwester einige jämmerlich verrecken sehen. schön ist anders.

    also, jetzt hör mal auf dich hier zu verteidigen und alles zu entschuldigen und zu verharmlosen. schau hin was passiert ist, such den fehler damit du ihn in zukunft vermeiden kannst. klar tut es weh das alles erleben zu müssen, diese miesen gefühle die man doch längst überwunden glaubte, nur hilft jetzt selbstmitleid, kopf in sand oder ähnliches kein stück weiter. hingucken, hinfühlen, grade da wo es weh tut, und dann gucken warum es weh tut. nur so kommst du auf den weg zurück.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo dry,

    Du schriebst:

    Zitat

    Abstinenz ist auch eine Frage des Willens und der Einstellung.
    In einer Hotelbar muss man nicht trinken und kann alles besprechen was man sonst wo bespricht.

    Wie sieht dein Alltag aus?
    Gehst du nie in ein Café?

    Die acht Jahre habe ich nicht getrunken aber sonst auf nix verzichtet.

    Natürlich gehe ich in ein Cafè ! Warum denn auch nicht?
    Sorry, für mich ist es ein himmelweiter Unterschied, ob ich in eine HotelBAR gehe oder in ein Cafè.
    Mit einer BAR verbinde ich doch automatisch alkoholische Getränke !
    Da stehen die ganzen halbvollen Alkflaschen rum, die entsprechenden Alk-Gläser, man taucht ja damit geradezu in eine völlige Alkoholwelt ein.
    Oder bekommst Du bei dem Gedanken "Hotelbar" suggeriert, das man dort vorzugsweise Ananassaft mit Orangenscheibe trinkt?? 8)

    In einem Cafè dagegen gibt es Kaffee und Kuchen, das verbinde ICH zumindest mit einem Cafè :wink:
    Da kann ich also gefahrlos hingehen und mich dort auch gerne mit Freunden treffen.

    Ich sehe es auch kein bisschen als Verzicht, keine Bar`s zu besuchen.
    Ich habe mich für ein alkoholfreies Leben entschieden, und zwar auf der Basis der Grundbausteine.
    Und ich betreibe auch heute noch Risikominimierung !
    Denn meine Krankheit schlummert nur! Sie ist aber nach wie vor da.

    Und wenn Du nun denkst, ach Herrje, muß die Sunshine aber n einsamer Mensch sein, dann irrst Du Dich ganz gewaltig.
    Denn das Gegenteil ist der Fall.
    Einsam war ich zu Saufzeiten.
    Traurig war ich zu Saufzeiten.
    Verzweifelt war ich zu Saufzeiten.
    Isoliert habe ich mich zu Saufzeiten.

    Trocken aber konnte ich mir ein wirklich geselliges Leben aufbauen.
    Ich konnte mein Hobby Fotografie wieder aktivieren und bin auch sehr aktiv darin und das bedeutet auch, viel unterwegs zu sein.
    Auch mit anderen.
    Ich habe neue Freunde gefunden und treffe micht auch regelmäßig mit Leuten, die mein Hobby teilen.
    Und das alles geht völlig ohne Alkohol !! :shock::lol:
    Ich bin aber auch gern mit mir selbst allein, das kann ich auch gut haben.
    Der Unterschied zu früher ist, das ich es frei wählen kann.
    Zu Saufzeiten hatte ich mich immer mehr isoliert.
    Das war eine schlimme Zeit.
    Wie also sollte ich in meinem jetzigen Leben Verzicht empfinden, wenn ich doch mit allem zufrieden bin?
    Nö, ich kenne keine Verzichtsgedanken mehr.
    Die hatte ich nicht mal wirklich am Anfang meiner Trockenheit.
    Ich glaube, ich hing viel zu tief drin, um mir noch son Luxus leisten zu können, mal ganz banal formuliert.
    Und später wurde trocken alles besser und schöner und mein Leben wieder ganz bunt.
    Kein Platz für Verzichtsgedanken.

    Ich bin nun seit fast 15 Jahren trocken.
    Und ich habe auch auf NICHTS verzichtet!
    Eine Hotelbar zu besuchen kommt für mich trotzdem nach wie vor nicht in Frage.
    Das hat für mich weder was mit Genuß noch mit Verzicht zu tun und ich kann Freunde woanders treffen und mich sehr gut unterhalten.
    Das Ambiente einer Hotelbar oder anderer entsprechende Lokalitäten hat ja nix mit einem erfolgreichen geselligen Zusammensein zu tun.
    Auch wenn die Werbung und die Gesellschaft uns gern mal was anderes suggeriert.
    Is aber gelogen :wink:

    LG Sunshine

  • Hallo!

    Die bisher geäußerte Kritik ist mit Fug und Recht erfolgt. Ich schließe mich ihr ausdrücklich an.

    Dry! Du eierst rum. Ich fürchte, Du hast unsere Krankheit, wenn Du denn an ihr leidest, gar nicht akzeptiert, siehe dein Genörgel wegen des alkoholreduzierten Bieres und der Rumeier. Das war doch nichts als sinnfreies Geschwafel.

    Danach begibst Du dich ohne Not an die Hotelbar und wunderst dich, dass Du dort einen Schnaps nach dem anderen orderst. Kontrollverlust nennt man sowas. Ein typisches Zeichen für einen Alkoholiker.

    Dann dein Titel: Setz doch 'ne Nummer hinter "Anlauf Nr..."

    Ich fürchte, Du bist noch nicht so weit, lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen.

    Wenn es dir wirklich ernst ist, was ich nicht glaube, dann halte dich an die Grundbausteine, geh zur Suchtberatung und lebe nach dem Prinzip der Risikominimierung d.h. geh alkoholischen Gefahren so gut es eben geht, aus dem Weg.

    Gruß Carl Friedrich

  • Hallo Karsten,

    Wie du bemerkt hast, interessiert mich deine Meinung.
    Auch die der anderen.
    Die Wege sind unterschiedlich, vermutlich weil wir verschieden sind.
    Muss auch zugeben, dass ich nie jemand persönlich kennenlernte, der drei Flaschen Schnaps getrunken hat.
    Ich sehe meinen Alkoholkonsum ja als sehr problematisch, darum machte ich den Schritt ins Forum.

    Nehme hier sicher einiges an.
    Für meine trockenen Freunde ist Alk kein Thema mehr.
    Darum kein Austausch.
    Für mich sicher Thema!

    LG, dry

  • Hallo Karl Friedrich,

    In der Hotelbar waren es drei Schnaps, also kein Kontrollverlust mit Zechen bis Sperrstunde.

    Nur der Schnaps macht nix besser.
    Darum halte ich Abstinenz für besser.

    Dori hat das sehr gut ausgeführt!
    Danke Doro!!!

    LG, dry

  • Zitat

    Die Wege sind unterschiedlich, vermutlich weil wir verschieden sind.

    Falls Du damit die Wege aus der Sucht meinst, dann kann ich mich dem nicht anschließen.
    Denn da gibt es nicht sooo viele Wege und sich den angenehmsten rauszussuchen ist in den wenigsten Fällen erfolgreich.

    Wir gleichen uns in der Sucht oftmals wie ein Ei dem anderen.
    Erkennen uns in so vielen Geschichten selbst wieder.
    Mir ist es noch heute so, als hielte mir dann jemand einen Spiegel vor.
    Da ist es für mich nicht gerade logisch, zu denken, das gerade die erfolgreichen Wege AUS der Sucht sehr unterschiedlich sind.

    Ich habe hier viele Geschichten miterleben dürfen.
    Erfolgreiche und ebenso auch Unerfolgreiche.
    Viele alkoholkranke Menschen sind nicht wieder gekommen, wenn hier Gegenwind kam.
    Sie meinten auch oftmals, das es sooo viele Wege aus der Sucht gäbe... auch ganz individuelle.
    Weil ja heute jeder nach Alleinstellungsmerkmalen geradezu lechzt. :roll:
    Soll dann auch für die Sucht so gelten.
    Aber die Sucht richtet sich einfach nicht danach ! :P
    Weil sie ihre eigenen Regeln hat !

    Es mag auch immer mal wieder "Ausreisser" geben, die einen individuellen Weg gehen udn damit erfolgreich sind.
    Aber es sind leider nur so verschwindend wenige !!
    Ich frage mich einfach, warum denn nicht einen erprobten Weg gehen mit Aussicht auf Erfolg, weil da einfach andere auch schon mit erfolgreich waren?
    Was ist denn daran so "falsch"?
    Man muss doch nich das Rad dauernd neu erfinden, es ist schon rund und hat ne überzeugende Erfolgsgeschichte hinter sich !

    Ich kann halt nur dazu raten, sich an die Tipps der LZT zu halten, denn die wissen bereits, wies geht.
    Und die eigene Neunmalklugheit mal an den Nagel zu hängen, denn die hat einen ja eher nicht trocken werden lassen.

    Wir alle dürfen doch ganz individuelle Menschen sein !
    Jeden Tag, 24 Stunden lang.
    Aber um trocken zu werden sollten wir vielleicht mal zuhören, was LZT zu sagen haben aus ihren Erfahrungen.
    Vielleicht macht es einfach Sinn, in diesem Bereich mal für ne Weile Individualität Individualität sein zu lassen und mal was zu machen, was wirklich Aussicht auf Erfolg hat?

    LG Sunshine

  • Hallo Sunshine,

    Als ich aufhörte wusste ich zB gar nichts von kT.
    Ich fühlte es vermutlich nur, dass das unmöglich ist.
    Jetzt wurde es klarer.
    Ich glaube, das war das Hauptproblem!

    LG, dry

  • hallo dry

    ich kann sunshine nur zustimmen, halte dich lieber an die leute die schon länger trocken sind. vor ein paar jahren hab ich genauso rumgeiert wie du es gerade tust, weißt du was daraus geworden ist? NICHTS.
    trocken bin ich so nicht geworden, eher im gegenteil ich habe mehr gesoffen als vorher.

    die sucht macht keine individuellen unterschiede, es interessiert sie nicht wer oder was du bist, ob du reich oder arm bist, prominent oder normal bürger, adelig oder fußvolk. die sucht hat ihre eigenen gesetze. sie verläuft ungestoppt immer tödlich, bei dem einen langsamer und den anderen schneller aber auf jeden fall endet sie mit dem tod, völlig egal wer du bist.

    die lzt hier im forum haben erfahrungen gesammelt und ähneln sich ziemlich daran kannst du anknüpfen in dem du von uns lernst.
    das ist glaube ich eher das hauptproblem.
    denk mal drüber nach.
    grüße
    NNGNeo

  • hallo dry

    mit rumeiern meine ich damit das ich es mir so einfach wie möglich machen wollte. es sollte am besten still und ganz heimlich sein ohne das es jemand merkt, was eigentlich quatsch war es hat ja sowieso jeder gewusst.

    ich habe etliche kalte entzüge gemacht die durchaus hätten tödlich sein können was ich aber zum damaligen zeitpunkt nicht wusste. meistens war ich nach spätestens 2 tagen wieder am trinken da die entzugserscheinungen so stark wurden das ich mich kaum noch bewegen konnte.

    ich habe versucht nur am wochenende zu trinken oder kontrolliert zu trinken, das ging meistens nur wenige tage gut, einmal habe ich es 2 wochen geschafft aber der absturz ist immer wieder gekommen und ich habe dann alles nachgeholt was ich verpasst habe in dem ich noch mehr getrunken habe als vorher. die menge hat sich also jedesmal wieder gesteigert.

    dann habe ich es auch mit alkoholfreiem bier versucht, doch je mehr ich davon getrunken habe um so mehr kam der drang wieder ein richtiges zu trinken was ich dann auch wieder getan habe.

    zum schluss habe ich es kaum mehr geschafft mal einen tag ohne alkohol zu sein, hatte mittags schon entzugserscheinungen obwohl ich nur abends getrunken habe und meinen alltag konnte ich kaum noch bewältigen, und wenn dann nur noch mit aller letzter kraft. ich habe kaum noch gegessen, oftmals mehrere tage gar nichts und war so abgemagert das man meine rippen einzelnd zählen konnte. das war dann mein persönlicher tiefpunkt und ich wusste das ich da ohne hilfe nie wieder raus komme. das wusste ich zwar vorher schon aber ab da irgendwie erst so richtig, ist ganz kompliziert.

    trocken bin ich dann geworden als ich eingesehen habe das ich dem alkohol gegenüber machtlos bin und habe alle nötigen schritte unternommen. ich konnte zum ersten mal laut ausprechen das ich alkoholiker bin, auch vor anderen menschen. das habe ich bei meiner familie, freunden und arbeitskollegen getan und selbstverständlich auch beim arzt.
    ich bekam eine einweisung in eine spezielle suchtklinik in der ich dann unter ärztlicher kontrolle 3 wochen zum entzug war.
    bereits ím entzug habe ich mich um eine lzt bemüht musste aber nach dem ich wieder zuhause war noch wochenlang warten bis ich sie antreten konnte.

    ich habe ja schon geschrieben das ich die lzt nach wenigen tagen wieder abgerbochen habe aus perönlichen gründen.

    trocken geblieben bin ich dann mit hilfe dieses forums, aber auch hier war nicht immer alles sonnenschein. auch ich habe hier den einen oder anderen dämpfer bekommen, das gefiel mir zwar nicht wirklich musste aber einsehen das die user hier recht hatten. ich habe drüber nachgedacht und mich an die leute hier gehalten die schon 5, 10 oder längere jahre trocken sind und habe von ihnen gelernt. ich habe mich an unseren grundbausteinen orientiert und mein ganzes leben komplett verändert. ich habe alle kontakte die ich zu saufzeiten hatte gekappt, waren eh nur saufkumpanen mit dem ich nur das saufen gemeinsam hatte und sonst nichts anderes. ich habe angefangen risikominimierung zu betreiben in dem ich alle veranstaltungen gemieden habe wo alkohol getrunken wurde. das schließt auch die ernährung mit ein in dem ich keine lebensmittel esse die spuren von alkohol enthalten, wenn ich essen gehe frage ich immer nach ob alkohol enthalten ist. beim einkaufen lese ich die zutatenliste.

    ich habe mir einen komplett neuen freundeskreis aufgebaut mit menschen die ebenfalls nicht trinken, und wenn dann tun sie das nicht in meiner gegenwart. ich habe ein alkoholfreies umfeld, meine wohnung ist komplett alkoholfrei worauf ich sehr großen wert lege und habe angefangen mir neue, sinnvollere hobbies zu suchen in dem ich gerne ins kino gehe oder schwimmen, letztes jahr habe ich sogar den motorradführerschein gemacht wovon ich schon immer geträumt habe. so habe ich wieder spaß am leben und das völlig ohne alkohol.
    der weg war zwar alles andere als leicht aber er hat sich gelohnt, das leben das ich jetzt führen darf will ich nie wieder hergeben.

    wie du siehst habe ich sehr viel für meine trockenheit getan und sie steht auch heute noch bei mir an allererster stelle. denn geheilt bin ich nicht und das werde ich auch niemals sein, meine krankheit steckt immer noch in mir, sie wurde nur gestoppt. mir ist bewusst das ich mir mit einem glas oder einem alkoholfreiem bier alles, aber wirklich auch alles wieder kaputtmachen kann und mir ist auch bewusst das ein rückfall mein letzter sein kann da ich mit sicherheit sagen kann das ich genau wieder die menge trinken würde mit der ich damals aufgehört habe. kontrolliert trinken werde ich nie wieder können und das will ich auch gar nicht mehr, ich hab erkannt das man alkohol nicht zum leben braucht.

    und das ist es was wir meinen mit dem spruch nur nichts trinken reicht nicht, wenn man sein altes leben so weiterführt wie zu nassen zeiten nur eben das man nicht mehr trinkt dann geht das in den wenigsten fällen gut. ausnahmen bestätigen zwar die regel, aber es sind eben nur ausnahmen. die wenigsten schaffen das.

    ich bin jetzt 3 jahre und 5 monate trocken.
    und jetzt frage ich dich, was möchtest du?
    grüße
    NNGNeo

  • Hallo dry,
    ich bin "Trockenfrischling" und bewundere, dass du 8 Jahre trocken geblieben bist.
    Nur habe ich deinen Thread gelesen, weil da stand "Nächster Anlauf" und das hört sich für mich echt an wie übernächster, überübernächster Anlauf usw. an.
    Was ich nicht verstehe ist, dass du nach 8 Jahren an Schnaps gehst, also gleich an scharfen Alk. Das knallt doch sofort so was von rein!
    Wusste dein Umfeld nichts von deiner Trockenheit? Winterurlaub und Bar = Schnaps, genau diese Assoziation habe ich da. Hoch die Tassen, und wehe einer macht nicht mit. War das so in etwa?
    Ich will es gern nachvollziehen können, wie es dazu kam, weil ich nicht jeden Rückfallfehler selbst machen will. Ging es mehr in Richtung Gruppenzwang? Oder mehr in die Richtung, dass dir Zweifel kamen ob du nach so vielen Jahren überhaupt Alkoholiker bist?

    Wäre schön, wenn du dazu was schreiben könntest.
    Ich wünsche dir, dass du jetzt trocken bleibst.

    Liebe Grüße
    Loya

    Mein 2. Geburtstag ist der 3. März 2016.

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