Das Paradies ist anderswo

  • Hallo Thalia,

    es ist ein Risiko, ich bin aber gerne unter Menschen.

    Ich bin nur ein Stündchen dort, esse was und trinke meinen Kaffee.

    Ich glaube ich kann gehen, bevor ich was zu trinken bestelle.

    Danke für die Ermahnung

    Gauguin

  • Hallo Gauguin,

    ein altes "Survival" Sprichwort besagt:

    "Wer sich in Gefahr begibt kommt darin um"

    Ich an deiner Stelle würde mich nicht "absichtlich" der Gefahr aussetzen.
    Ich selbst hatte in den Letzten Monaten 3-4 Situationen, dabei wurde ich einmal Rückfällig und beim Rest bin ich "abgehaun" und habe dannach emotional völlig fertig in der Ecke gehockt und gezittert.

    Muss ich mir wirklich den Stress antun?
    - wenn ich vermeiden kann, NEIN.

    Ich sehe das echt einfach: Risikominimierung, ganz vermeiden werde ich es nie können, aber ich muss nicht bewusst Risiken eingehen.
    Das habe ich in der Vergangenheit nicht geschafft, warum sollte ich es jetzt schaffen?

    Klar es ist dein Leben und wir können nur Empfehlungen abgeben.

    Pass auf dich auf!

    Train to survive

    survive to train

  • Hallo zusammen,

    der zentrale Unterschied ist: Heute will ich nicht trinken.

    Früher wollte ich immer Bier trinken.

    Ich betreibe Risikominimierung, gehe aber nicht jedem Risiko aus dem Weg. Wichtig ist für mich, dass ich mir die Situation ohne Alkohol vorstellen kann und es leicht ist die Örtlichkeit zu verlassen. Bisher fahre ich ganz gut damit.

    Zum Beispiel überlege ich mir, was ich Weihnachten und Silvester machen werde.

    Trotzdem Danke für die Empfehlungen.

    Das trübe Wetter macht mir etwas zu schaffen, trübes Wetter, trübe Gedanken.

    ein suchtfreies Wochenende wünscht Euch

    Gauguin

  • Zitat von Gauguin

    Zum Beispiel überlege ich mir, was ich Weihnachten und Silvester machen werde.

    Hallo!

    Dieses Jahr steht mein zweites alkoholfreies Weihnachten nebst Silvester an. Ich plane nichts Großartiges, aber absolut im Vordergrund steht: "Trinkenden Menschen, so gut es eben geht, aus dem Weg zu gehen". Meine Frau wird sicherlich mal ein Glas Sekt und Wein trinken wollen. Soll sie. Ich kaufe ihn jedoch nicht ein. Ich halte derweilen lieber Ausschau nach hochwertigem Kaffee/Tee. Gerade zu Weihnachten offeriert der eine oder andere Hersteller/Händler ein paar Sondereditionen.

    Silvester "feiern" wir nicht. Ich fühle mich zwar sicher, habe aber großen Respekt vor einem Rückfall. Bei einer sog. Feier ist mir das Risiko zu groß. Und wenn die Leute bechern, gehen sie mir ab einem bestimmten Zeitpunkt mit ihrem alkoholbedingt enthemmten Verhalten gewaltig auf die Nerven. So ein furchtbares Verhalten habe ich früher bestimmt auch an den Tag/Abend/Nacht gelegt. Wie peinlich.

    Gruß Carl Friedrich

  • Hallo Carl Friedrich,

    ich kann Entwarnung geben, das Maximum an Risiko, das ich eingehen werde, ist mit einem befreundetem Ehepaar was zu essen, sie werden allerdings Alkohol trinken.

    War heute in der Stadt, Kino und was Essen. Die Welt trinkt und raucht, wir werden es nicht ändern. Gehen wir früh nach hause.

    Danke für Deine Anregungen

    LG Gauguin

  • Ich würde sagen, dass die Gefährlichkeit einer Situation immer vom Individuum abhängt. Ich habe mich nur zu Hause betrunken, weil ich das vor anderen verbergen wollte. In einer Kneipe an der Bar zu sitzen stufe ich demnach für mich als ungefährlich ein. Eine Flasche Wein zu Hause stehen zu haben, wo ich alleine wohne, dagegen schon. Wer sich allerdings bislang in der Öffentlichkeit zu betrinken pflegte, wird sicher in so einer Situation sofort wieder an alte Zeiten erinnert werden. Ob das auf die Dauer gut geht, wage ich aus Erfahrung zu bezweifeln. Ich hatte Jahre lang Alkohol zu Hause, als ich mit meinem Exfreund zusammen gewohnt habe und keinen Tropfen angerührt. Als ich dann alleine wohnte und eine Flasche Wein gekauft hatte, war die schneller leer getrunken, als ich gucken konnte. In der Öffentlichkeit, unter Leuten die sich teilweise sehr betrunken hatten, habe ich aber nie das Bedürfnis gehabt, mit zu trinken.

    Letzten Endes würde ich mir aber, egal in welcher Umgebung, niemals zu 100% vertrauen.

  • Hallo,

    ich habe auch fast ausschließlich zuhause getrunken - gelegentlich in Restaurants angefangen, im Sommer manchmal draußen -, aber nie in Kneipen. Trotzdem betrete ich die nie und halte sie für Orte die mich triggern könnten. Warum?

    Einfach deswegen, weil mir schon der Anblick von Leuten, die sich ein großes Glas Bier hinstellen lassen und das trinken (ich war Biertrinker) ziemlich viel mit meinen damaligen Gewohnheiten zu tun hat. Und das kann mir auch noch eine ganze Zeit später auf die Füße fallen. Für das Suchtgedächtnis ist sowas u.U. Rohmaterial, aus dem sich ein gehöriger Saufdruck aufbauen könnte. (Mal davon abgesehen daß ich in Kneipen eh nichts verloren habe - dies bißchen Abstand sollte eine natürliche Grundhaltung sein, die nichts mit Verzicht zu tun hat).

    Klar, jeden Kontakt zu Alkohol in irgendeiner Form radikal vermeiden wird in einer derart alkoholdurchfluteten Gesellschaft wie der diesigen nicht gelingen, aber darum geht es ja auch nicht. Aber darum, auf sich aufzupassen und wachsam zu bleiben. Nach und nach geht das immer automatischer, und dann ist es eher eine Bereicherung, kein Verzicht, so hab ich's erlebt.


    LG Frank

  • Zitat von garcia


    Klar, jeden Kontakt zu Alkohol in irgendeiner Form radikal vermeiden wird in einer derart alkoholdurchfluteten Gesellschaft wie der diesigen nicht gelingen, aber darum geht es ja auch nicht. Aber darum, auf sich aufzupassen und wachsam zu bleiben. Nach und nach geht das immer automatischer, und dann ist es eher eine Bereicherung, kein Verzicht, so hab ich's erlebt.

    Hallo!

    Absolut zutreffend. Dem schließe ich mich vollauf an.

    Gruß Carl Friedrich

  • Ja, ganz kann man sich solchen Situationen jedenfalls nicht entziehen, wenn man noch ein paar soziale Kontakte haben möchte.

    Dennoch hat mich der neuliche Besuch einer Geburtstagsfeier meiner Freundin sehr erschüttert. Wie arglos und zügig da die Schnäpse hinunter gekippt wurden von 2 bestimmten Personen. Und dann noch Bowle und Bier dazu. Mir fehlten regelrecht die Worte, weil mich das an meine eigene Gier beim Trinken erinnert hat. Ich dachte: das sind doch hier die gesunden und ich die bin die kranke Person. Mein Bild war irgendwie ins Wanken geraten. Und das sogar während meiner neulichen Phase des Rückfalls.

  • Hallo,

    danke für Eure Antworten,

    Stand der Dinge ist, ich war heute nach dem Arbeiten essen.
    Meine Mitbewohner machen heute Glühweinparty.
    Ich sitzte in meinem Zimmer und trinke Smoothies.

    Lust auf Alkohol habe ich nicht.

    Morgen gehts zum TÜV zur Suchtberatung.

    Liebe Grüße

    Gauguin

  • Willkommen im neuen Jahr,

    Weihnachten habe ich bei meinen Eltern verbracht, heute war ich bei Freunden.

    Ich bin vielleicht einen Tick schweigsamer, als die letzten Jahre mit Alkohol, schadet aber nichts, es muß auch einer zuhören:-)

    ein suchtfreies Jahr 2017 wünscht Euch

    Gauguin

  • Hallo da draußen,

    die Arbeit hat mich wieder, die Ablenkung tut mir gut.

    Ich lese nach wie vor jeden Abend hier mit.

    Alktechnisch ist alles im grünen Bereich, bis auf die bekannten Risikofaktoren.

    Lalu , hat mich gefreut Dich im Chat zu treffen, ich sende Dir auch viel Kraft und die nötige Sturheit Deinen Weg weiter zu gehen.

    LG Gauguin

  • Hallo da draußen,

    ich belohne mich nach wie vor mit Kaffee und Kuchen und ab und an mal Essen gehen. Im Februar steht noch ein Termin bei der Suchtberatung an, wie ich mein Nichtmehrtrinken weiter flankieren werde ist noch offen.

    allen eine suchtfreie Zeit !

    LG Gauguin

  • Hallo Gauguin,

    Zitat

    wie ich mein Nichtmehrtrinken weiter flankieren werde ist noch offen

    Hast du denn da schon Vorstellungen?

    Empfindest du dich als stabil in deiner Abstinenz?

    Viele Grüße und ein schönes Wochenende!
    Thalia

  • Hallo Gauguin,

    schön, dass du weiter nüchtern deine Tage gestaltest. Weiter so... :wink:

    Das Nichttrinken soll/muss begleitet werden. Einiges an Anregungen kannst du ja hier im Forum lesen. Mir hat zum Anfang das Forum, die rSHG und die Suchtberatung sehr geholfen. Heute sind es Forum und die Aussicht auf eine Einzeltherapie. Und zur rSHG gehe ich weiterhin. Das hilft mir zwar nicht im täglichen Nichttrinken. Aber ich habe nette Leute kennengelernt, die ich heute nicht mehr missen möchte. Einige sind schon lange trocken und gehen trotzdem weiter zur SHG. Da muss wohl was dran sein, zur SHG gehen und trocken bleiben. Mache ich also weiter.

    Belohnung in Form von Kuchen finde ich gut, nur leider kann ich das nicht machen. Jedes Stück landet unweigerlich auf den Hüften, also lasse ich es an 29 von 30 Tagen :D

    Grüße lalu

  • Hallo Thalia, hallo lalu,

    Verlangen nach Alkohol habe ich nicht, es ist eher ein unbestimmtes Verlangen, eher nach Zigaretten und Süßem, auch lutsche ich viele Bonbons. Irgend ein Laster scheine ich zu brauchen.
    Ja ich würde meine Abstinenz als stabil bezeichnen, wobei mein Alltag schon risikoreiche Komponenten beinhaltet. Z.B. wohne ich in einer WG und möchte nicht umziehen.
    Die Suchtberatung bietet auch eine reale Selbsthilfegruppe an, wenn ein Platz frei ist, könnte ich daran teilnehmen.

    Danke für Euren Besuch

    ein suchtfreies Wochenende wünscht Euch

    Gauguin

  • Hallo da draußen,

    ich freue mich, dass der offene Bereich wieder zugänglich ist.

    Ich bin weiter abstinent, meine Gespräche bei der Suchtberatung sind beendet und ich bin auf der Suche nach einer realen Selbsthilfegruppe.

    Manchmal zum Essen denke ich ein Bier wäre nicht schlecht.
    Es sind aber nur flüchtige Gedanken, Suchtdruck kenne ich bisher nicht.

    Ein suchtfreies Wochenende wünscht

    Gauguin

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