Hallo zusammen,
ich möchte mich auch bei euch vorstellen.
Ich bin schon ein paar Mal im letzten Jahr über das Forum gestolpert und habe im offenen Bereich gelesen.
Bis vor ein paar Monaten habe ich gedacht, ich habe das mit dem Alkohol mal mehr mal weniger im Griff. Unter der Woche bin ich viel beruflich unterwegs und trinke dann auch konsequent keinen Tropfen.
Am Wochenende sieht es dann meist anders aus. Wenn die Arbeit erledigt ist, kommt sehr bald das erste Bier und leider habe ich dann die Trinkmenge nicht mehr unter Kontrolle.
Ich habe mehrmals kontrolliertes Trinken versucht, aber spätestens nach dem zweiten Wochenende sind die Vorsätze "nur zwei Bier“ zu trinken wieder über den Haufen geworfen. Nach dem Motto "eins mehr kann ja nicht schaden", „komm das eine noch...“ Aus dem einen mehr können dann sechs - sieben mehr werden, bis ich wirklich nichts mehr in mich rein bekomme.
In der Fastenzeit nichts zu trinken hatte ich die letzten Jahre auch meist hinbekommen, um mir zu beweisen, dass ich es im Griff habe, aber der Vorsatz, danach dauerhaft weniger zu trinken ist meist schon am zweiten Abend dahin und ich war wieder bei der alten Menge.
Kontrolliertes Trinken funktioniert also nicht bei mir und das obwohl ich mich ansonsten nicht für willensschwach halte.
Ich trinke fast immer allein zu Hause in meinem Büro. Was früher dem Abschalten und vmtl. Verdrängen gedient hat und von der Menge her begrenzt war, hat sich schleichend verselbständigt.
Mein zurückgezogenes Trinkverhalten am Wochenende ist für meine Familie eine Belastung geworden. Leider kam es auch schon ein paar mal vor, dass ich betrunken zu guten Bekannten und Freunden verbal ausfällig geworden bin, was mir natürlich danach entsetzlich leid tut.
Statt Entspannung und Ablenkung am Wochenende und im Urlaub bringt mir der Alkohol im Endeffekt nur noch Frust. Obwohl ich das schon länger erkannt habe, falle ich immer wieder darauf herein.
Ich war jetzt wegen dem Trinken und den Problemen, die aus meiner Sicht dazu führen auch beim Arzt, um mir dort Hilfe zu suchen. Mit ihm bin ich übereingekommen, dass die möglichen Ursachen warum ich trinke, momentan im Vordergrund stehen und mit, bzw. prioritär bearbeitet werden müssen. Das werde ich auch in Angriff nehmen, der erste Termin steht.
Unabhängig davon ist sicher, dass mein Trinkverhalten ein für mich großes Problem ist und mich zusätzlich zu den anderen Themen nach unten zieht.
Und bevor es irgendwann noch negative Auswirkungen auf mein Familienleben, meine Gesundheit oder meinen Job hat, muss ich das Problem endgültig überwinden.
Um das Ziel zu erreichen, möchte ich hier viel lesen, hoffe auf eure Tipps und Erfahrungen, insbesondere um mich für „schwache Momente“ und Trigger zu wappnen und bin froh nun den ersten Schritt gemacht zu haben.
...Und beim schreiben dieser Sätze, höre ich im Hinterkopf wieder den kleinen Teufel, der mir einflüstert: „Willst du das wirklich für immer? Komm, ein paar Wochenenden keinen Alkohol und danach schaffst du es sicher, nur noch ein zwei Bier am WE zu trinken und wir werden wieder Spaß miteinander haben, so wie früher, diesmal ohne Frust und Scham.“
Und ich weiß, dass mein kleiner, aber manchmal sehr mächtiger „Wochenend-Teufel“ ein Lügner ist. Es wartet also einiges an Arbeit auf mich.
Soviel im Moment zu mir.
Viele Grüße Horst
PS: Wenn ich mal ein paar Tage nicht antworten sollte, liegt das nicht an Desinteresse, sondern meistens an der Arbeit bzw. am Außendienst.