Ein und Überschätzung.

  • Hallo Carmen,
    ich antworte mal für Hartmut, denn der würde eh das gleiche schreiben.

    Späßle :lol:

    Zitat

    Woran liegt es Deines Erachtens, dass es manchen ( frisch) trockenen Alkoholikern nichts ausmacht von trinkenden Menschen umgeben zu sein und anderen wiederum schon. Ist es Selbstüberschätzung, eine falsche Wahrnehmung, Leichtsinn oder wirklich das wahre Empfinden?

    Ich denke, es ist nicht nur dieses oder jenes, sondern mitunter kann es sogar eine Mischung aus mehreren Sachen sein.
    Erstmal möchte wohl jeder einen möglichst einfachen Weg in ein abstinentes Leben gehen. Ohne große Veränderungen!
    Alles soll so bleiben wie es ist, nur ohne Sauferei.
    Vielleicht sollen es noch nicht mal die anderen wissen, das man Alkoholiker/in ist. Weil man sich dafür schämt.
    Also tut man so, als sei alles easy, und andere können angeblich neben einem sitzen und Alk konsumieren...und es macht einem gaaaa nix.
    Es ist nicht selten, das sowas vielleicht wirklich ein paar mal gut geht, für einige Zeit, viele schieben aber später heftigen Saufdruck, weil sowas eben meist nicht ohne Spuren bleibt.
    Manch einer wurde sogar schon heftigst getriggert, wenn er nur an einem Biergarten vorbei ging... allein das Klirren der Gläser kann Suchtdruck entstehen lassen.

    Selbstüberschätzung spielt sicher auch eine nicht unwichtige Rolle. Vor allem, wenn es ein paar Mal gut gegangen ist, wenn man sich in trinkenden Kreisen aufhielt.
    Und wie nah ist dann auch die Überlegung, das man vielleicht doch nochmal etwas trinken könne, nur heute...nur dieses eine Glas...nun ja, das Suchtgedächtnis schlägt Kapriolen, weil man es zugelassen hat. Und das ist dann schon sehr unangenehm und führt evtl. auch zum Rückfall.
    Leichtsinn ordne ich mal der Einfachheit halber der Selbstüberschätzung zu.
    Falsche Wahrnehmung?
    Hm... mein Bauchgefühl hat mich eigentlich nie getrogen, wenn es darum ging, ob Situationen gut für mich sind oder schlecht.
    Das hat mir schon ganz genau gesagt, wenn was nicht okay ist, die Frage ist nur, inwieweit man bereit ist, da auch zuzuhören und entsprechend zu handeln.
    Denn das ist auch nicht immer bequem und dazu gehört auch eine gewisse Fähigkeit zur Selbstkritik bzw. die Fähigkeit, sich bestimmte Dinge nicht mehr schön zu reden, weil das einfacher für einen ist.

    Zitat

    Die zweite Frage wäre, ab wann man trocken ist. Woran merkt man das oder ist der Weg in die Trockenheit genauso schleichend wie der Weg in die Alkoholsucht?


    Den Vergleich finde ich gar nicht schlecht !
    Bei mir zumindest war das so.
    Ich bin nicht mit Siebenmeilen-Stiefeln in Richtung Trockenheit gelaufen, bei mir hat das schon eine gewisse Zeit gedauert, ich spreche hier von mehreren Jahren.
    Ich war also echt eher ne Schleicherin... so gesehen :lol:
    Macht aber nix, ich hatte und habe doch den Rest meines Lebens Zeit dazu, ein abstinentes Leben zu führen. :wink:
    Vieles ist auch eine Entwicklung gewesen... und die kann man auch gar nicht so arg beschleunigen, die dauert eben ihre Zeit und wohl auch bei jedem unterschiedlich lange.
    Ich habe mich auch viel mit dem Thema beschäftigt, sei es in Buchform, im Austausch hier und auch mal eine zeitlang in einer realen Selbsthilfe-Gruppe und auch ganz privat mit anderen Betroffenen, außerhalb von irgendwelchen Gruppen.

    Man sagt mir nach, das, wenn ich was mache, das auch gründlich und systematisch tue. Dem kann ich wohl zustimmen. Und so war es vielleicht auch bei meinem Weg in ein trockenes Leben :)

    LG Sunshine
    (Hartmut hätte allerdings die Antwort kürzer gefasst ! :lol: )

  • Da bin ich nochmal :)

    Ich habe nun noch einmal die letzten Beiträge gelesen und mir fällt dann noch etwas zu dem Thema "Veränderungen" ein. Das Eine schließt das Andere nicht vollkommen aus. Auch wenn ich ab und zu noch Veranstaltungen besuche, so bedeutet das nicht, dass es keine Veränderung gegeben hat, außer, dass ich eben nichts mehr trinke. Es ist schon allein deshalb anders, weil die Menschen, mit denen ich mich umgebe, ALLE wissen, dass ich abstinent lebe, weil ich Alkoholikerin bin. Ich hab nicht einfach so weiter gemacht, wie vorher und bin dann weiter zu Geburtstagsfeiern gegangen mit irgendwelchen Ausreden parat, weshalb ich nichts mehr trinke.
    Jeder wusste, dass ich zu viel getrunken habe und ich habe direkt gesagt, dass ich nicht mehr trinken werde und kein Geheimnis draus gemacht. Jeder wusste auch, dass ich eine ambulante Therapie mache und auch, dass ich sie wegen meiner Sucht mache. Meine Familie, meine Freunde und auch meine Bekannten. Insofern ist mir auf einer Feier auch nie der Gedanke gekommen "ach, das eine Glas könntest Du ja jetzt trinken". Erst einmal, weil ich das SELBST natürlich nicht wollte und ich habe mich am Anfang auch insofern geschützt, weil ja alle Bescheid wussten und auch nur der kleinste Schluck verraten hätte, dass es sich um einen Rückfall handelt.
    Und heimlich, das könnte ich auch zu Hause machen, aber da würde ich mich ja selbst belügen.

    Wo ich aber wie gesagt von Anfang an wusste, dass es nicht funktioniert hätte, das wäre gewesen, wenn ich mit meinem trinkenden Partner zusammen geblieben wäre. Aber das sagte ich ja bereits oben schon. Ich brauchte auch da meine Zeit, mich zu trennen, aber da wusste ich von Anfang an, dass das nicht funktionieren kann. Ich muss aber auch dazu sagen, dass er nicht nur gelegentlich getrunken hat, sondern immer. Wenn jemand gelegentlich trinkt und das nicht abends auf dem Sofa in meinem Beisein tut, dann ist das auch wieder etwas anderes.

    Tja, ein sehr komplexes und interessantes Thema :)

    Ach und Hartmut: Schön, dass Du mal wieder da bist 8)

  • Hallo Cadda, hallo Hartmut , hallo Sunshine

    Ich danke Euch für Eure Beiträge. Damit kann ich sehr viel anfangen und mir ist einiges klar geworden.
    Ich muss doch immer wieder sagen, wie hilfreich dieses Forum hier ist. :)

    LG
    Carmen

  • Hallo zusammen,

    danke für den Empfang. Es freut mich!

    Ich gehe mal soweit das es gar kein richtiges Einschätzen in der Anfangszeit gibt. Es gibt nur ein Überschätzen.

    Kann jemand behaupten ob er nach dem Wegstellen des Glases gleich klar in der Birne war ? Und mit einem Pitsche, Patsches nasses Denken hat es ja in der nassen Zeit schon nicht geklappt, warum soll dann die Einschätzung ohne Alkohol klappen? Alleine Glas wegstellen reicht eben nicht aus.

    Deswegen komme ich nicht drum rum sowas wie einen Wegweiser zu nehmen. Nun weiß ich nicht wie viel oder oft jeder Alkoholiker in seiner Vorgeschichte Selbstversuche unternommen hat um trocken zu werden. Es muss ja dafür eine Begründung geben warum es nicht geklappt hat. Mein Wegweiser waren zum Schluss die Grundbausteine. Wieso soll ich mich mit weniger begnügen, wenn ich etwas gefunden habe, was die beste Aussicht auf Erfolg hat? Nicht zu verwechseln mit Garantie aber zumindest eine Gewährleistung.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Carmen :

    Es hat bei mir eine Weile gedauert, bis mich der Alkoholkonsum anderer nicht berührte, sicherlich mehr als nur 1 Jahr. Wenn ich merke, das mich der Konsum anderer stört, dann gehe ich raus aus der Gefahrenzone, was aber schon lange nicht mehr vorgekommen ist. Allerdings bewege ich mich nicht mehr in Kreisen starker oder regelmäßiger Trinker.

    Im Übrigen reagieren die Menschen nun mal sehr unterschiedlich, was den einen kalt lässt, ist für den anderen brandgefährlich, z.B. Alkohol in Soßen oder der oft genannte Balsamico bzw. Weinessig. Mich triggert das Zeug nicht, andere womöglich schon. Auch habe ich auf dem Schirm, dass es für mich nicht ewig so bleiben muss, sondern plötzlich ein Essig anfängt, mein Suchtgedächtnis Kapriolen schlagen zu lassen. Jedoch bemühen wir uns stets um eine alkoholfreie Zubereitung unserer Speisen.

    Im Übrigen habe ich Bier, Schnaps und gelegentlich Wein im Übermaß gesoffen und keine Saucen oder Essigdressing. :wink: Mein Suchtgedächtnis verbindet offensichtlich ein Dressing nicht mit Alkoholkonsum wie ich ihn betrieben habe. Bei anderen, insbesondere den ehemaligen Weinfreunden womöglich schon.

    Oder vergleichen wir es mal mit dem momentanen Virus: Ca. 80% haben nach Feindkontakt keine oder nur leichte Symptome, andere verschlägt es gar auf die Intensivstation oder gleich ins Grab.

    Du siehst, unserere Reaktionen sind so verschieden wie unsere Charaktere oder Körper. Oder nenne es einfach "Zufall" oder "Laune der Natur."

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Hallo Carl Friedrich,

    danke auch Dir für Deinen Erfahrungsbericht. Da ich noch sehr verunsichert bin und mir selbst nach all den gescheiterten Versuchen (heute weiß ich, dass es nur halbherzige Trinkpausen waren) nicht mehr wirklich traue, sind die Erfahrungen von anderen sehr wichtig für mich. Manch einer mag sagen, man soll sich nicht so viel mit anderen vergleichen, aber mich beruhigt und erleichtert es, wenn ich lese, dass es Betroffenen zu Beginn ähnlich erging.

    Hallo nochmal, Hartmut

    Diese Aussage hier fand ich sehr interessant:


    Ich gehe mal soweit das es gar kein richtiges Einschätzen in der Anfangszeit gibt. Es gibt nur ein Überschätzen.

    Ich denke, dass ich momentan nur eine Sache wirklich richtig einschätzen kann und zwar, dass ich noch auf extrem wackeligen Beinen stehe und und jedem möglichen Risiko aus dem Weg gehen sollte, soweit das möglich ist.

    LG
    Carmen

  • Hallo Carmen

    I

    Zitat

    ch denke, dass ich momentan nur eine Sache wirklich richtig einschätzen kann und zwar, dass ich noch auf extrem wackeligen Beinen stehe

    Schwächen am Anfang zu erkennen ist ein gutes Zeichen. Mach es zu deiner Triebfeder für weitere Schritte.

    Ich bin ja sehr pedantisch bei meiner Trockenheit vorgegangen und habe auch auf dass was ich sagte und machte immer geachtet. Im Kopf fängt ja bekanntlich alles an.

    Zitat

    und jedem möglichen Risiko aus dem Weg gehen sollte, soweit das möglich ist.

    Wieso sollte und nicht soll ? Wieso die Einschränkung, soweit das möglich ist? Wo sind denn die Fallstricke ?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Carmen : Jedem Risiko kann man nicht aus dem Weg gehen, es sei denn man begibt sich in Quarantäne und lässt sich beliefern. Gemeint ist, dem Alkohol nicht hinterher zu laufen und Situationen erst mal -so gut es geht- zu meiden, in denen Alk konsumiert wird. Und zwar mindestens so lange, bis eine gewisse Festigung eingetreten ist. Zur Zeit hast Du es es etwas leichter. Großartige Umtrünke zu Geburtstagen, Jubiläen, Hochzeiten, Taufen, Schützenfeste, Saisonabschlussfeiern und was weiß ich noch alles, dürften eh nicht anstehen. Denn dort hat ein frisch Abstinenter m.E. (noch) nichts verloren.

    Genau so habe ich es betrieben und genau so haben einige herrschaften hier im Forum den Weg in eine zufriedene Abstinenz gefunden. Erst mal raus aus der Gefahrenzone, zur Ruhe kommen, sich mit dem Thema auseinandersetzen z.B. durch Fachbücher, dieses Forum, eine Therapie... Und dann mal tief in sich hinein horchen, ob da noch irgendwo der Gedanke schlummert, irgendwann gehe doch noch mal was mit dem Stoff. Um zu der Überzeugung zu gelangen, wirklich rückhaltlos zu meiner Abstinenz zu stehen und ihr alles unterzuordnen, habe ich schon eine Weile gebraucht. Diese Überzeugung hat mich jetzt über 5 Jahre weit getragen.

    Später, sicherlich nicht nach wenigen Wochen, sind, so wie jetzt zur Coronazeit, Lockerungen angezeigt. Aber auch das sollte sehr behutsam und nicht überstürzt angegangen werden. So weit dürftest Du noch nicht sein.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Hallo Hartmut,
    wie kommst du denn darauf, dass ich mir nicht vorstellen kann, für immer trocken zu bleiben?
    Es ist mein dringlichste Wunsch, das zu werden, zu sein und zu bleiben.
    Sollte ich irgendwann etwas gegenteiliges behauptet haben, nehme ich das bedingungslos zurück oder aber ich habe mich falsch ausgedrückt.
    Triggern bedeutet für mich, dass irgendeine Situation oder Begebenheit in mir etwas auslöst, was mit dem Wunsch zu trinken einhergeht.

    Ich kann nur für mich trocken sein, alles andere ist sinnlos und kann auf Dauer nicht funktionieren.

    2 Jahre nicht Trinken ist für mich ein guter Schritt, an den ich weiter ansetzen will, dabei spielt es für mich persönlich keine Rolle, ob es nun trinkpause oder trockene Zeit genannt wird.
    Ab wann ist es denn deiner Meinung nach keine trinkpause mehr?

    Jedenfalls fühle ich mich richtig auf meinem Weg, obwohl ich hier im Forum fast ausnahmslos einstecken muss, dass ich es eh nicht ernst nehme, kurz vor einem Rückfall stehe, Entschuldigungen vorbereite, nur Tri krausen erreicht habe etc.
    Besonders hilfreich empfinde ich es im Moment nicht, eher demotivierend, trotzdem denke ich natürlich darüber nach, was mir von Langzeittrockenen geschrieben wird.
    Aber ich kann ja auch nur berichten, wie ich mich persönlich fühle auf meinem Weg, alles andere macht ja dann auch keinen Sinn.

    Ich glaube an mich und wünsche allen eine entspannte Nacht.

    LG Lia

  • Hallo Lia

    Zitat

    wie kommst du denn darauf, dass ich mir nicht vorstellen kann, für immer trocken zu bleiben ?


    Ich dachte in einem Thread es gelesen zu haben. Wenn das so nicht ist, dann passt es ja. Zudem ich meine Behauptung auch mit einem Fragezeichen versehn hatte :wink:

    Zitat

    2 Jahre nicht Trinken ist für mich ein guter Schritt, an den ich weiter ansetzen will,

    Warum hast du da denn wieder getrunken wenn es ein guter Schritt war. An was lag es?

    Wieso findest du das du einstecken musst ? Es geht hier um einen Austausch und nicht um persönliche Angriffe.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Hartmut,
    ja, stimmt schon, ich versuche auch immer mehr, zu verstehen, warum mir manche Aussagen so widerstreben und denke dass es nur mit mir zu tun, da lohnt es sich , näher hinzusehen.
    Ich glaube, ich habe aus reiner Selbsüberschätzung getrunken, einfach nur bescheuert .
    Aber dass es so was von daneben gegangen ist (was ja klar war und ich wusste es auch, hab's aber verdrängt) hat mir doch sehr deutlich aufgezeigt, dass ich das einfach nicht mehr will. Ich hasse es, betrunken zu sein, und das bin ich halt bald...nach dem ersten Schluck...pfui

    Noch zu deiner Frage gestern, ob ich mich als Alkoholikerin sehe, ja das du ich schon lange, ich bin es zu 100 Prozent mit ausnahmslos allem, was dazugehört.
    Ausser Krampfanfall und Delir, aber das wäre wahrscheinlich bei weiterer Sauferei auch nur eine Frage der Zeit.

    In diesem Sinne, nach dem Motto von Carl Friedrich...diesmal wird es klappen.
    Ich weiss es einfach...weil es mein aller erster Herzenswunsch ist.

    LG Lia

  • Hallo zusammen,


    Wieso sollte und nicht soll ? Wieso die Einschränkung, soweit das möglich ist? Wo sind denn die Fallstricke ?

    Damit meinte ich, dass man nicht jedem Risiko aus dem Weg gehen kann. Ich kam zum Beispiel vor einigen Tagen in
    eine alkoholische Situation, die nicht vorhersehbar war. Warum sollte und nicht soll? Gute Frage. Da spricht wahrscheinlich noch die Sucht aus mir, wie Du es mal gut auf den Punkt gebracht hast.


    Im Kopf fängt ja bekanntlich alles an.

    Ja, das stimmt. Früher habe ich meine Gedanken in abstinenten Phasen nicht beobachtet und auch sonst nichts an meinem Verhalten geändert, denn das wäre ja unangenehm gewesen. Dazu fällt mir ein passendes Zitat ein.
    " Achte auf deine Gedanken - sie sind der Anfang deiner Taten "


    Großartige Umtrünke zu Geburtstagen, Jubiläen, Hochzeiten, Taufen, Schützenfeste, Saisonabschlussfeiern und was weiß ich noch alles, dürften eh nicht anstehen. Denn dort hat ein frisch Abstinenter m.E. (noch) nichts verloren.

    Das passt für mich.

    Hallo Lia,

    ich musste auch schon manchmal bei einigen Kommentaren hier schlucken, da ich ziemlich empfindlich bin und mich schnell angegriffen fühle. Der Ton ist ja manchmal wirklich ziemlich hart und das kann einen dann kurz runterziehen. Ich freu mich, wenn Du dann für den erweiterten Forenzugang freigeschaltet wirst und finde es gut, dass Du hier bist.

    LG
    Carmen

  • Hallo Carmen,
    danke dir und ja, ich finde es auch gut, auch wenn einem manches nicht passt denke ich, es wird schon seinen Sinn haben.
    Ich bin leider auch sehr empfindlich, das liegt sicher daran, dass ich bisher im Leben eher wenig einstecken musste und mir immer eher übers Köpfchen gestreichelt wurde.
    Deshalb schadet es mir auch nicht, mich mal mit einer härteren Gangart auseinander zu setzen.
    Freu mich auch auf den geschlossen Bereich, obwohl ich keine Ahnung habe, wie es dort abläuft.

    So, jetzt fahre ich a bisserl einkaufen, dann kochen.
    Morgen babysitten, freu mich schon.

    Halt die Öhrchen steif, ich tu es auch :))

    LG Lia

  • Hall Lia

    Zitat

    Ich glaube, ich habe aus reiner Selbsüberschätzung getrunken, einfach nur bescheuert .

    das passt auch gut zu diesem Thread. Hattest 2 Jahre lang sauber durchgehalten und dann wieder es "versucht". Nun kann man auch draus seine Schlüsse ziehen. Ich würde mich fragen. War ich mir da schon sicher Alkoholiker zu sein? War da schon der Wille für eine lebenslange Abstinenz vorhanden. Und wie kam ich denn an den Suff , habe ich den gekauft oder war er griffbereit im Schrank.

    Hallo Carmen,

    Zitat

    Ich kam zum Beispiel vor einigen Tagen in
    eine alkoholische Situation, die nicht vorhersehbar war.

    Das passiert mir auch. Kann ich auch nicht immer ausschließen. Aber es macht für mich einen Unterschied ob, wie in diesem Fall, der Alkohol auf mich zu läuft oder ich auf den Alkohol zu laufe. Gerade in der Anfangszeit, wenn ich mir noch nicht ganz trauen kann (Suchtgedächnis muss ja erstmal überschrieben werden) muss ich vermeiden was ich vermeiden kann und draus lernen was nicht vermeidbar ist. Deswegen schreiben wir ja auch in den Grundbausteinen wie wichtig es gerade im ersten Jahr ist drauf zu achten.

    und zum Ton und Musik. Es ist hier im Forum schon wesentlich ruhiger geworden. :D Ich kann mir aber auch darüber Gedanken machen, warum so vehement geantwortet wurde. Hat ja einen Grund. Ich hatte einfach den Ton ausgeschaltet und mich mit dem inhaltlichen der Post beschäftigt. (meist hin und wieder auch zurück gemault ;)

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Ja, da war ich mir schon lange sicher, Alkoholikerin zu sein, aber wenn diese Einsicht reichen würde um ewig trocken zu bleiben, wäre es einfach und dann gäbe es auch kaum Rückfällen.
    Dem ist aber leider nicht so.

    Wie meinst du denn das mit Ton und Musik? Hab ich da was verpasst oder gibt's das nur im geschlossenen Bereich?

    LG Lia

  • Hallo Lia,

    ich hab es auch direkt gemerkt, Hartmut hat Dich verwechselt. Du hast Dich nicht missverständlich ausgedrückt, was die Abstinenz angeht.

    Ich kann verstehen, dass man sich mitunter angegriffen fühlt. Fand und finde die Art und Weise auch nicht immer von Allen angemessen. Aber man kann ja trotzdem was für sich mitnehmen. In welchem Ausmaß entscheidet man dann ja für sich selbst.

    Ich würde mir wünschen, dass sich niemand zurückzieht, sich wenn man mal Beiträge ungerecht formuliert findet. Hier im Angehörigenbereich war vor Kurzem eine Frau, die ich vom Schreiben her sehr gern mochte. Die hat sich Kritik sehr zu Herzen genommen, dann noch einen Beitrag zusätzlich falsch verstanden und weg war sie. Das macht mich heute noch traurig. Deshalb versuche ich immer, diplomatisch zu formulieren. Aber Andere machen es halt anders und empfinden das als richtig. Was letztendlich richtig ist, kommt auch auf den Empfänger des Beitrages an. Manche verstehen was man meint, Manche erst, wenn man direkt den Holzhammer rausholt.

    Eines sollte wohl klar sein. Helfen wollen Alle. Die Arten sind unterschiedlich. Ich würde mir wünschen, dass man das Beste für sich rausfiltern.


  • ja, stimmt schon, ich versuche auch immer mehr, zu verstehen, warum mir manche Aussagen so widerstreben und denke dass es nur mit mir zu tun, da lohnt es sich , näher hinzusehen.

    In diesem Sinne, nach dem Motto von Carl Friedrich...diesmal wird es klappen.
    Ich weiss es einfach...weil es mein aller erster Herzenswunsch ist.

    Hallo Lia, so Aussagen, die dir widerstreben, könnten von deinem Suchtgedächtnis kommen, dem Teil in dir der trinken möchte, für den trinken ein Gewinn war und der dich immer wieder mal zu überreden versucht, mit allem möglichen ...

    Ich kann mich erinnern, dass ich ein paar Wochen nachdem ich aufgehört habe, beim spazieren im Wald, überkam mich eine tiefe Traurigkeit aus dem nichts, Tränen flossen, es regnete, und an was dachte ich ... tröste dich, geh dir was zu trinken kaufen ... danach geht es dir besser. So ein Quatsch.. habe es nicht gemacht, sondern den Gedanken entblösst als dass was es war, ein Betrug, ein Blender. Aber auch so kann es kommen. Süchtiges trinken hinterlässt tiefe Spuren in unseren Köpfen, die nie wegradiert werden können. Wahrscheinlich auch ein Grund warum du nach 2 Jahren Abstinenz dich überschätzt hast. Vielleicht hast du es auch nicht (mehr) gewusst oder verdrängt.

    Ich wünsche dir, dass dein Herzenswunsch in Erfüllung geht und die immer achtsam bist
    Viele Grüsse, Dana

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