Vertrauen vs. Vorsicht

  • Hallo allerseits,

    ich war in einem feinen Laden für edle Schokoladen und Pralinen. An der Kasse gab es einen Teller mit verschiedenen Pralinen zum Kosten. Jeder Sorte war eine Reihe zugedacht. Der Kundin vor mir wurde erklärt, um was für Sorten es sich handelte: Champagner, Cognac etc.

    Als ich dran war, fragte ich, welche Pralinen ohne Alkohol seien. Mir wurden mit der Gebäckzange drei Reihen gezeigt und ich wählte eine Praline aus. Als ich hineinbiss, war der Geschmack so intensiv, dass ich zunächst dachte, dass da doch Alkohol drin sei.

    Das war nicht der Fall. Aber es hätte so sein können! Wie oft erleben wir es, dass wir falsche Auskünfte bekommen, weil die Personen sich irren oder unachtsam sind. In dem Beispiel mit der Praline hätte ein unachtsames Zeigen mit der Zange auf die entsprechende Reihe schon fatal sein können. Und so eine beschickerte Praline kann das Suchtgedächtnis ganz schön auf Trab bringen.

    Wie geht ihr mit solchen Situationen um?

    Grüße,
    MieLa

  • Hallo MieLa,

    wo ich mir unsicher bin da lasse ich es weg. Muss ja keine offene Praline , Lebensmittel oder sonst was probieren. Im Lokal frage ich da schon mal beim Kellner direkt nach ob er sich sicher ist das da kein Alkohol drinnen ist.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Zitat von Waschbaer

    Hallo MieLa


    Ich meide sie. Ich probiere nur was ich kontrollieren kann.

    Gruß Nobby :wink:

    Genau so mache ich es. Und bei Pralinen oder Torten ist doch eigentlich klar, dass sie gerne kontaminiert sind. Das muss ein trockener Alki auf dem Schirm haben.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Guten Abend MieLa

    Wohl wissend, dass die LZT üüüüberhaupt mit meinem Verhalten nicht einverstanden sind:

    Den Alkoholverzicht, in Form von Flüssigkeit, habe ich bis dato recht gut überstanden und er fehlt mir in der Regel auch nicht (Ausnahmen bestätigen die Regel).

    Aber es fällt mir nicht im Traum ein, auf mein in Wein mariniertes Kaninchen mit Polenta zu verzichten. Ebenso wenig auf die Weißweinsauce zum einheimischen Barschfilet.

    Aber ich kaufe/konsumiere weder Kirschtorte, Schnapsschokolade oder ähnliche Esswaren, in denen der Alkohol pur (ungekocht) vorhanden ist.

    Kurz: auf Deine erwähnten Cognac Pralines verzichte ich, aber nicht auf abgekochten Wein im Menüplan.

    Lieber Gruss
    Ernest

  • Habe mal ein Mundwasser weggeworfen, da die allgemeine Handhabung sehr an das Trinken einer Bierflasche erinnerte. Einen Käse, dem Weißwein beigefügt wurde, habe ich dagegen mal zu Ende gegessen, da es lächerlich erschien, die restlichen Stücke (nachdem schon einige Stücke gegessen wurden) wegzuwerfen.

    Vorsätzlich oder wider besseres Wissens würde ich aber nichts kaufen, essen oder gar trinken.

    Um es mit den Worten Carl Friedrichs zu halten: "Alles was aussieht wie Alkohol, riecht wie Alkohol und schmeckt wie Alkohol ist tabu."

  • Ernest ,

    Zitat

    Aber es fällt mir nicht im Traum ein, auf mein in Wein mariniertes Kaninchen mit Polenta zu verzichten. Ebenso wenig auf die Weißweinsauce zum einheimischen Barschfilet.

    egal ob LZT oder nicht, das hat in meinen Augen mit abstinent nichts zu tun und mit trocken erst recht nicht :!:

    LG Martin

  • Zitat von Martin

    Ernest ,


    egal ob LZT oder nicht, das hat in meinen Augen mit abstinent nichts zu tun und mit trocken erst recht nicht :!:

    LG Martin

    Da schließe ich mich an. Das ist eher so 'ne Art Kontrollierter Alkoholkonsum.

    Wir haben den Wein in den Soßen durch Traubensaft -von der teuren Sorte- ersetzt. Schmeckt auch, uns zumindest.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • OK, Ihr Puritaner, dann bin ich halt wieder ein nasser Alkoholiker.
    Ich habe weder Lust noch Laune mich darob zu streiten.

    Tatsache ist, dass ich keinen Alkohol trinke und auch fest im Sinn habe, nie mehr welchen zu trinken.

    Nette Grüsse
    Ernest

  • Hallo Ernest

    es geht ja nicht um uns. Was du machst ist deine Sache .

    Zitat

    Den Alkoholverzicht, in Form von Flüssigkeit, habe ich bis dato recht gut überstanden

    Wusste bis Dato nicht, das Wein keine Flüssigkeit ist. ;) Ich würde mich fragen warum ich sowas mache. Oder keinen Alkohol trinken, als Verzicht ansehe. Um mal bei deinem Beispiel zu bleiben . Geschmacklich kann ich Kaninchen anders marinieren.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Guten Abend Karsten

    Zitat

    warum möchtest du denn keinen Alkohol mehr trinken?

    Lebensenergie und -freude zurück gewinnen. Aktiv und freudig in die Zukunft schauen


    Code
    Was hat dir der Alkohol in deinem Leben so kaputt gemacht, dass du nun keinen Alkohol mehr trinken möchtest?


    das obige, aber in Verlustform. Soziales Umfeld. Konzentration. Willensstärke. Suizidgedanken. Übellaunigkeit.

    Gruss
    Ernest

  • Hallo Miela,

    Zitat

    Wie geht ihr mit solchen Situationen um?

    Mir hat sowas schon mal Angst gemacht. Wenn ich am Anfang meiner Abstinenz, weiß nicht, so im ersten Jahr oder vielleicht auch noch später, versehentlich Alkoholgeschmack im Mund hatte durch Unachtsamkeit. Da hab ich mir wohl lange selbst nicht über den Weg getraut, oder vielleicht hatte ich nur endlich die Funktion meines Suchtgedächtnisses verstanden, also, dass da was bei mir im Hirn unwiderruflich verändert ist.

    Neulich ist mir das mal wieder passiert. Ich hab nicht auf die Zutaten geguckt und in den Riegel gebissen und sofort gemerkt, dass da Alkohol drin war. Das schmeckte unangenehm. Und fühlte sich auch unangenehm an. Angst hatte ich jetzt nicht mehr. Aber den Riegel hab ich weggeschmissen.
    Ich mag auch den Geschmack in Saucen nicht mehr, oder sonstwo.

    Daher versuche ich, daran zu denken, im Zweifel nachzufragen, oder etwas eben nicht zu essen, wenn ich keine Möglichkeit habe, die Zweifel auszuräumen.

    Viele Grüße
    Thalia

  • Lieber Karsten

    Ja, es ist mein Leben.
    Nein, in meiner Wohnung findest Du weder Alkohol, noch Weingläser
    Nein, ich koche selten und wenn, dann sehr einfach
    Ja, ich profitiere sehr wohl von den Erfahrungen der LZT

    Aber wenn ich mal auswärts esse, dann genieße ich die Speisen, welche mir munden. Aber ich bestelle nie z.B. flambierte Waren.

    Und wenn Ihr LZT dies als Alkoholkonsum ansieht, ja dann...

    Karsten, Du hast klare Regeln für das Forum. Aber eher verzichte ich auf die Teilnahme am Forum, als in den Restaurants akribisch nach Alkohol in den Speisen zu schnüffeln.


    Lieber Gruss
    Ernest

  • Zitat

    Aber eher verzichte ich auf die Teilnahme am Forum, als in den Restaurants akribisch nach Alkohol in den Speisen zu schnüffeln.

    Erstaunlich, wie viel der Alkohol Dir bedeutet, Ernest. :shock:
    Als gäbe es keine leckeren Essen, die ohne Alkohol zubereitet werden.
    Aber so ist es nun mal, sobald es wirklich an Veränderungen geht, und sei es "nur" der Speiseplan, wird schnell ein Rückzieher gemacht.

    Sorry, aber von einem trockenen Leben bist Du meiner Meinung nach noch sehr weit entfernt.
    Die Denke ist noch klatschnass.

    LG Sunshine

  • Hallo Ernest!

    Es gibt in der Tat verschiedene Wege, die Sucht zu stoppen. Wenn Du mit deiner Vorgehensweise klar kommst, dann ist es für dich ok.

    Ob dein Weg jedoch auf Dauer zielführend sein wird, wird die Zukunft zeigen.

    Mein Weg ist er jedenfalls nicht. Mir wäre er viel zu riskant. Wenn die Weinsauce, der Alkohol verdunstet nur zu einem Teil, so toll und prima mundet, ist der Weg zur Weinpulle nicht mehr weit, um auf die Sauce doch noch gleich mal ein richtiges Gläschen zu kippen.

    Ich schließe nicht aus, dass ich ab- und an im Restaurant mal in Saucen etwas Alk vorgesetzt bekommen habe, ohne dass ich ihn bemerkt habe und die Speisekarte auch keinen entsprechenden Hinweis beinhaltete, wobei ich schon gehörig aufpasse.

    Sich jedoch bewusst den Alk zuzuführen, das halte ich bei einem Alkoholiker -Du bist doch einer?- für eine sehr riskante Nummer.

    Mir riet mein ehemaliger Therapeut: "Stets eine Armlänge Distanz zum Alk zu wahren". Damit meinte er, sich den Alk auf Distanz zu halten und ihm nicht noch entgegen zu laufen.


    Aus deinen Ausführungen entnehme ich, dass Du innerlich mit deiner Krankheit, sofern Du sie hast, noch lange nicht abgefunden hast. Das dauert halt eine Weile, länger als Du momentan nicht "säufst."

    Auch ich habe mir die Krankheit nicht ausgesucht und ich finde sie alles andere als prickelnd. Aber ich habe meinen inneren Frieden mit ihr gemacht, weil ich weiß, sie klebt wie eine zweite Haut an mir und ich werde sie nie mehr los. Da hilft kein Jammern und Lamentieren, das ist halt so.

    Ich bringe mal ein Beispiel: Ein Motorradfahrer verliert nach einem selbst verursachten und verschuldeten Unfall ein Bein. Er kann erst dann wieder ein befreites und ihn erfüllendes Leben führen, wenn er den Verlust des Beins akzeptiert und sich damit abfindet. Sein Leben wird etwas anders verlaufen, als er es von früher gewohnt ist. Aber es kann durchaus mit Lebensqualität gefüllt sein.

    Gruß
    Carl Friedrich

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