Guten Morgen,
ich habe hier immer wieder von Angehörigen gelesen, dass der Alkoholiker keine Krankheitseinsicht zeigt. Das ist ja eigentlich auch der Regefall. Nun ist die Situation bei mir aber genau umgekehrt. Was, wenn der co-abhängige Partner nicht einsieht oder zugibt, dass er auch ein Problem hat?
Ich versuche schon seit längerer Zeit, meinem Partner klarzumachen, dass er coabhängig ist und auch Hilfe braucht, um wieder ein eigenes zufriedenes Leben führen zu können. Er ist garnicht mehr in der Lage, sich etwas Gutes zu tun, mal abzuschalten, seine Stimmungslage ist meist von mir abhängig. So drehte sich ja etliche Jahre alles nur um mich und meine Krankheit. Da blieb garkein Platz mehr für seine Bedürfnisse.
Er findet es toll, dass ich hier im Forum bin und mich mit meiner Krankheit auseinandersetze; allerdings ist er der Meinung, dass es ausreicht, wenn ich an mir arbeite; denn seiner Meinung nach ist er nur wegen mir und meinem Alkoholismus so geworden ( was ja auch teilweise stimmt) und würde automatisch wieder normal werden, wenn ich ihn nicht mehr " zwingen" würde, sich Co- Abhängig zu verhalten.
Ich denke aber nicht, dass es ausreicht und mein Partner automatisch mit " geheilt" wird, wenn nur ich an mir arbeite. Wie seht ihr das? Muss der Co-abhängige so wie der Alkoholiker selbst einsehen, dass er krank ist? Ich wünsche mir, dass es ihm wieder besser geht.
LG
Carmen