• Danke

    Nicht wundern, ich genieße noch die Woche Urlaub. Ich hab auch diese Woche gemerkt das es mir auch mal gut tut nicht nur über diese Thema nachzudenken, den Kopf frei zu bekommen. Ich melde mich hier diese Woche nur wenn es was zu berichten gibt und sonst erst wieder Sonntag

  • Hi

    war gestern etwas stressig, musste noch Koffer auspacken usw.

    Hab heute den ersten Arbeitstag hinter mir. War gut, danach gleich zum Hausarzt weil mein Magen in letzter Zeit immer öfter zickt. Der wollte von Alkohol erstmal gar nichts wissen. Habs trotzdem angesprochen aber auch gesagt das ich seit 4 Wochen nichts getrunken hab. In 2 Wochen gehts zur Magenspiegelung bei ihm, da werd ich es nochmal ansprechen. Den Termin bei der Suchtberatung muss ich verlegen weil mir was super wichtiges beruflich dazwischen gekommen ist, das hat leider erstmal Vorrang. Brötchen verdienen geht erstmal vor.

    Mittlerweile hab ich mich dran gewöhnt alkoholfrei zu leben und denk immer weniger dran bzw. wenn ich dran denke kommt immer die Stimme die meint ob ich noch alle Latten am Zaun habe und sofort dazwischen grätscht. Cravings kenn ich vom Nikotinentzug und die hatte ich bis jetzt gar nicht.

    Ich glaub, ich hab bis jetzt einfach Glück bei der Sache und hoffe das es so weiter geht

  • Hi Zusammen,

    Hab seit 2,5 Monaten nicht getrunken.

    In der Zeit hab ich so viel positives erlebt wie schon lang nicht mehr. Der Arztbesuch war gut aber ernüchternd. Hab eine Magenspiegelung bekommen und die hat nix ergeben, was gut ist und meine Magenbeschwerden sind auch weg. Bei der Nachbesprechung hab ich auch das Thema angesprochen, paar min so alles erzählt ohne Rückfragen. Die Antwort vom Arzt kurz zusammengefasst: nur sehr ungesunder Lebensstil, hab ja aufgehört, will ja auch nicht wieder anfangen, kann ja auch durchhalten, ich soll mir nicht so viele Gedanken machen, einfach keinen Alkohol mehr wenn ich das so empfinde und gut ist, hab ja keine Schäden da kann ja nicht so schlimm gewesen sein. Reaktion von mir in meinen Gedanken: Klasse, danke für die Hilfe. Suchtberatung musste ich mehrmals wegen meinem sich ständig geändertem Dienstplan ausfallen lassen. Aus Faulheit keine neuen gemacht

    Aus dem Denken das der Zahnarzt ja sofort sieht das ich zu viel trinke und was ganz schlimmes passiert hab ich den auch gemieden. Also auch da gewesen und keine Probleme aber sehr beruhigend das ich da auch nix vermurkst habe. Arbeit läuft immer besser aber zur Zeit stressig.

    Seit Jahren hab ich meine Wohnzimmerrenovierung umgesetzt die ich immer angetrunken geplant habe, morgen setz ich die um aber am nächsten Morgen verkatert verschoben.

    Am Anfang hab ich 2 mal geträumt wie ich trinke und nach dem ersten paar Schlücken ist doch egal jetzt kann ich auch mehr trinken. Letzte Woche hab ich geträumt das ich irgendwo in einem Hotel bin und denke wie früher erstmal Bier holen aber dann doch nach nachdenken verworfen, kurz danach saß ich im Resturant und habe auch nach überlegen kein Bier bestellt obwohl ich es auch hier eigentlich vor hatte. Ich verbuch das mal unter Erfolg.

    Das Verlangen/der Wunsch im allgemeinen läuft eigentlich immer gleich. Ich denke spontan jetzt ein Bier wär geil, kurzer Gedanke wie schön das doch wäre und das es jetzt auch kein Problem wäre eins zu holen. Danach fang ich mich wieder denke ob ich jetzt vollkommen bescheuert bin, es bleibt doch sowieso nicht bei einem, als ob ein Bier sinn macht, macht doch erst Spass bei ein paar Bier, schmeckt das überhaupt noch?, dann fang ich wieder von vorn an, lass einfach. Das sind dann nicht mehr als 5 Sekunden und danach wars das auch. Meistens auch in nur Situationen an denen ich mir sicher eins aufgemacht hätte. Das schlimmste und einzige Mal das ich länger zu tun hatte war auf einer Familienfeier. Alle haben getrunken und ich musste zugucken. Vom Gefühl wie ein Kind mit Hausarrest das vom Fenster aus seine Freunde beim spielen sieht. Nach dem Essen hatte ich aber auch kein Verlangen mehr

    Ich kann im allgemeinen sagen das ich mich beim aufstehen jeden Tag freue das ich aufgehört habe, Abends manchmal ärgere das ich kein Bier trinken kann aber dafür trink ich ich jetzt sehr gern Tee und manchmal ärger ich mich über mich selber wie das Kind mit Hausarrest weil ich ja den Mist gemacht habe und deswegen die "Strafe" ertragen muss oder das ich gern wie "normale" was trinke wollen würde, einfach um wieder "normal" zu sein. Alles in allem will ich aber gar nicht mehr und finde es auch nüchtern irgendwie schöner

    Was mich mal interessiert. Sind die 5 Sekunden Gedanken auch schon Saufdruck? Fühlt sich für mich nicht so an

  • Hallo Finish

    Was mich mal interessiert. Sind die 5 Sekunden Gedanken auch schon Saufdruck?

    Es gibt keine Werteskala oder ein Zeitschema, wo sich Saufdruck einreihen lässt. Was hättest du gesagt, wenn du nach diesen 5 Sekunden gesoffen hättest?

    Für mich ist Saufdruck ein unweigerliches Gefühl, trotz besseren Wissens, etwas Trinken zu müssen. Da hilft eben nur sofortige Maßnahmen, die wir hier mal zusammen gestellt haben.

    Das Forenteam
    27. August 2021 um 21:40

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Finsch,

    Glückwunsch zu den 2,5 Monaten.

    Dass du so oft an Alkohl denkst, zeigt eigentlich schon, dass du in der Sucht gesteckt hast. Ein Nicht-Süchtiger würde sich gar nicht so viele Gedanken machen. Der Suchtdruck, auch so wie du ihn beschreibst, geht meistens relativ schnell wieder vorbei. Du hast dir eine Strategie ausgesucht, die bei dir gut funktioniert. In dem Artikel zum Notfallkoffer findest du noch mehr Möglichkeiten, falls du den Gedanken nicht so schnell wie bisher los wirst.

    Bei deiner Beschreibung, dass die Abstinenz eine Strafe ist, läuten bei mir die Alarmglocken. Warum ist das so? Wie kannst du eine zufriedene Trockenheit erreichen? Es lebt sich besser, wenn man sich mit der Entscheidung wohl fühlt und es minimiert die Rückfallgefahr.

    Viele Grüße

    Seeblick

  • Abends manchmal ärgere das ich kein Bier trinken kann aber dafür trink ich ich jetzt sehr gern Tee und manchmal ärger ich mich über mich selber wie das Kind mit Hausarrest weil ich ja den Mist gemacht habe und deswegen die "Strafe" ertragen muss oder das ich gern wie "normale" was trinke wollen würde, einfach um wieder "normal" zu sein.

    Hallo!

    Diese Gedanken hatte ich anfangs auch. Erst die gründliche Befassung mit meinem Problem in Form von Literatur, ambulante Therapie und Forum führte zu einem allmählichen Sinneswandel. denn solange im Oberstübchen noch der Gedanke kreiselt, es gehe irgendwann doch noch mal was mit dem Alk, wird es verdammt schwer mit einer zufriedenen Abstinenz. In meiner ambulanten Therapie hatte ich Kontakt mit Rückfälligen. Deren Ausführungen, wie schnell sie wieder bei alten Schlagzahlen und noch darüber angelangt waren, haben mich beeindruckt und mir bei der Vertreibung des angeführten Gedankens geholfen.

    Wieso ist es normal, Alkohol zu trinken? Das sehe ich anders. Es gibt etliche Nichtalkoholiker, die ihn freiwillig nicht trinken. Sind die in Deinen Augen nicht "normal"?

    Das Nichttrinken als Strafe zu bezeichnen macht es Dir nur unnötig schwer.

    Lies Dich mal hier und in der Literatur ein. Hast Du Kontakt zur Suchtberatung?

    Gruß

    C. Friedrich

  • ... dem schieße ich mich gänzlich an!

    Hallo Finsch

    mir schwebten die ersten Monate ähnliche Gedanken durch den Kopf. Dann fragte ich mich: warum habe ich diese Gedanken nie bei Kokain (nahm ich noch nie) oder bei anderen Sachen, bestimmten Lebensmitteln ... Sauerkrautsaft ... oder oder oder.

    Da kam mir dieser Gedanke "Verbot" oder "ich darf nicht!" selbst etwas lächerlich vor und verschwand allmählich. Ich kann ebenso kein Bier trinken (müssen), wie ich auch kein Sauerkrautsaft trinken kann/muss = freie Entscheidung. Ein Nichtraucher zermartert sich auch nicht das Gehirn, über das Rauchen.

    Gibt Dir etwas Zeit, so wie du dir das Trinken angewöhnt hat, wirst du dir auch das NICHT-trinken wieder angewöhnen!!!

  • Hi

    Dass du so oft an Alkohl denkst, zeigt eigentlich schon, dass du in der Sucht gesteckt hast

    Ich denke auch aber selbst wenn es nur Missbrauch war, es ist mir mittlerweile egal. Die letzten paar Wochen waren nicht mehr schön und deswegen trinke ich nicht mehr

    Gibt Dir etwas Zeit, so wie du dir das Trinken angewöhnt hat, wirst du dir auch das NICHT-trinken wieder angewöhnen!!!

    Das merk ich auch, je mehr Zeit vergeht desto einfacher wird's und ich freu mich über jeden Tag.

    Wieso ist es normal, Alkohol zu trinken? Das sehe ich anders. Es gibt etliche Nichtalkoholiker, die ihn freiwillig nicht trinken. Sind die in Deinen Augen nicht "normal"?

    Ich meine nicht dieses Trinken mit dem Effektziel. Es gibt ja auch was zwischen Nichtalkoholikern und Alkoholiker, ich meine ein Glas Rotwein zum Essen ab und zu mal weil es dazu passt und schmeckt. Ist aber auch egal weil ich darauf auch verzichten kann. Das ist übrigens das einzige was sich als Verzicht anfühlt

    Seht ihr manchmal eine Werbung von einem Land oder Strand oder Urlaub und denkt da wär ich jetzt auch gern. Ich renn ja deswegen jetzt auch nicht zum Reisebüro. So ein Gedanke ist das. Ich denk auch nicht jeden Tag so, vielleicht einmal die Woche wenn überhaupt und es wird immer weniger

    Es lebt sich besser, wenn man sich mit der Entscheidung wohl fühlt und es minimiert die Rückfallgefahr

    Meine Entscheidung ist zu 100% freiwillig, hab sie nie bereut und will nie wieder zurück. Die letzten Wochen des Trinkens und die 10 Tage danach haben sich zu schlimm angefühlt. Ich bin einfach froh das es sich einfacher anfühlt als ich anfangs dachte. Ich freu mich aber Es fühlt sich auch nicht wie ein Kampf an sondern wie eine 2. Chance.

    Ich freu mich ehrlich gesagt nur wie schön nüchtern sein ist, das dieses betäubte Gefühl weg ist, das ich jetzt wieder richtig leben kann.

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