• Hallo,

    Ich bin Frau eines Alkoholkranken welcher zur Zeit in stationärer Behandlung ist.

    Ich bin auf der Suche nach Austausch zum Thema Co Abhängigkeit und dem Umgang mit Menschen welche sich in solcher Therapie Situation befinden. Ich habe das Gefühl unsere Kommunikation geht komplett den Bach runter. Er behandelt mich als würde mich das alles nichts angehen, er lässt mich an nichts teilhaben.

    Alles was ich sage verdreht er so das ich der Buhmann bin.

    Es wirkt fast als sei er beleidigt das ich mit unseren Kindern alleine gut klar komme.

    Es ist sein 3. Mal und sonst war nach dem körperlichen Entzug ganz schnell "der Alte" wieder zurück. Diesmal ist es anders.

    Ich fühle mich auch immer zunächst schlecht und schuldig wenn ihm wieder was nicht passt aber wenn ich dann mal sachlich die Situation durchgehe sehe ich das er Dinge verdreht und sein Ärger keine Grundlage hat.

    Ich will ihn unterstützen und möchte auch für ihn da sein aber ich will nicht das er weiter meine Kraft raubt und das obwohl er momentan nicht mal bei uns zu Hause ist.

    Ich bin gespannt und freue mich auf eure Kommentare

    Grüße und schönen Sonntag

  • Guten Morgen.

    Letztendlich ist es ja ersteinmal gut, dass er nach dem körperlichen Entzug nicht schnell wieder "der Alte" ist. Denn dann würde es sich ja immer und immer wieder im Kreis drehen.

    Wenn Dein Mann für sich und allein trocken werden möchte, sind das ja im Grunde genommen die besten Voraussetzungen, dass er es auch schafft. Denn für jemand Anderen trocken werden, das funktioniert nicht.

    Ich verstehe natürlich auch, dass Du in der Sache nicht ausgeschlossen werden möchtest, weil es Dich natürlich in gewisser Weise mit betrifft. Was genau stellst Du Dir denn vor, wie Du ihm beistehen könntest?

    Es ist ja sehr gut, dass Du mit den Kindern allein klar kommst. Da lass ihn mal schön beleidigt sein. Es ist nämlich wichtig, dass Du mit den Kindern allein und gut zurecht kommst, denn Du solltest Dich ja irgendwie aus der Co.-Abhängigkeit verabschieden.

    Wie genau stellst Du Dir denn vor, ihm zu helfen?

    Falls Du Dich gern austauschen möchtest, kannst Du Dich gern für den offenen Bereich hier im Forum bewerben:

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    LG Cadda

  • Hallo und willkommen Niodorma,

    ich habe das schon sehr oft so gehört, dass Alkoholiker, wenn sie in Therapie oder so sind, plötzlich sehr abweisend sind. Sie brauchen das um für sich selbst erst mal klar zu kommen.

    Dass aber nun du der Buhmann bzw die Buhfrau sein sollst kenne ich eher als nasses Verhalten. Nasse Alkoholiker geben so gut wie immer die Schuld an ihrem Saufen anderen, bevorzugt eben leider dem Partner.

    Was kannst du tun? Ganz einfach. Lege jetzt mal deinen Focus und deine Energie nur auf dich! Er ist versorgt und in professioneller Behandlung, soll nun mal seinen Weg erst mal finden und verstehen lernen, wieder Eigenverantwortung zu übernehmen.

    Und du kannst lernen, wieder deine eigenen Bedürfnisse zu sehen und durchzusetzen, die Verantwortung für ihn ihm zu überlassen und Dinge tun, die dir und deinen Kindern gut tun. Einen ganz wichtigen Schritt hast du schon getan, nämlich du hast dich hier in unserer Selbsthilfegruppe angemeldet. Da kannst du stolz drauf sein, denn oft ist dieser Schritt nach außen einer der schwersten.

    Liebe Sonntagsgrüße

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo und vielen Dank für die schnellen Antworten...

    Letztendlich ist es ja ersteinmal gut, dass er nach dem körperlichen Entzug nicht schnell wieder "der Alte" ist. Denn dann würde es sich ja immer und immer wieder im Kreis drehen.

    Da hab ich mich etwas unglücklich ausgedrückt. Ich meine damit das er immer schnell "der Alte" wurde, ohne Alkohol, den Mann den ich früher kennen gelernt habe.

    Und diesmal ist es anders.

    Ich könnte natürlich ne Menge Mutmaßen warum er sich so verhält aber das bringt mich ja nun auch nicht weiter.

    Damit er in die Therapie gehen konnte hab ich meinen Job aufgegeben da ich mit den Kids die Dienstzeiten nicht leisten könnte. Ich will keinen Orden oder was aber ich habe ein Opfer gebracht und möchte zumindest nicht ausgeschlossen werden. Denn dadurch kommen Fragen auf wie "bin ich Schuld an seiner Situation "

    "Trigger ich ihn? "

    "Mache ich mir umsonst Hoffnung das er es schaffen möchte?"

    Ich denke als Frau sollte ich wissen welche Punkte für ihn das Bedürfnis verstärken oder wann er "Saufdruck" bekommt.

    Wie soll denn sonst ein Zusammenleben klappen?

    Vielleicht ist es nach 6 Wochen auch einfach zu früh und ich denke wieder zu weit voraus.

    Ja ich muss an mich und meine Kinder denken...Und das gefällt ihm nicht und er weiß wie er mich demotivieren kann.

    Es ist super schwer offen darüber zu reden weil ich das Gefühl habe ihn schlecht zu machen oder ihm in den Rücken zu fallen...

    Grüße

  • Hallo Niodorma,

    herzlich Willkommen hier im Forum.

    Könntest du dir vorstellen, die Zeit seiner Abwesenheit für dich zu nutzen?

    Beim Lesen dachte ich, daß er sich ja anscheinend diesmal auf die dort angebotenen Hilfen einläßt - was ja gut ist. Aber es wirkt, als ob dir das Probleme bereitet? Was sind ein paar Wochen gegen eine jahrelange Alkoholabhängigkeit? Wenn er sich wirklich aufs Trockenwerden einläßt, dann hat er viel zu tun, zu begreifen, aufzuarbeiten... Das kostet Kraft und Zeit. Vielleicht versteht er manches was gerade in ihm vorgeht selber nicht so recht. Um so schwieriger, dir dann gerecht zu werden. Könntest du ihm Zeit geben? Und wie gesagt in der Zeit für dich selber aktiv werden? Wobei, das machst du ja schon, indem du dich z. B. hier angemeldet hast!

    Viele liebe Grüße und einen guten Erfahrungsaustausch!

    Linde 🙂

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Niodorma,

    du schriebst:

    Damit er in die Therapie gehen konnte hab ich meinen Job aufgegeben da ich mit den Kids die Dienstzeiten nicht leisten könnte. Ich will keinen Orden oder was aber ich habe ein Opfer gebracht

    Was hätte es denn für eine Alternative gegeben? Du arbeitest und der betrunkene Mann passt auf die Kinder auf? Das wäre eh nicht mehr lange gut gegangen.

    LG Aranea

  • Hallo Aranea,

    Was hätte es denn für eine Alternative gegeben? Du arbeitest und der betrunkene Mann passt auf die Kinder auf? Das wäre eh nicht mehr lange gut gegangen.

    Das stimmt wohl... Von der Seite habe ich das bisher noch nicht gesehen.

    Danke

    LG

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