Topema Alkoholiker Geschichten

  • Hallo Thomas,

    ich habe mal dein Thema hier her verschoben . Das ist der Bereich für Medien und Veröffentlichungen

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Aus dem Interview: "

    Wenn Frauen täglich nicht mehr als 10 bis 12 Gramm Alkohol trinken, ist das nicht schädlich. Das entspricht etwa einem Achtelliter Wein oder einem Glas Bier à 0,3 Liter. Für Männer liegt die Grenze bei 20 bis 24 Gramm, das sind zwei Gläser Bier à 0,3 Liter."

    Ich finde zwei Flaschen Bier, jeden Tag, schon sehr bedenklich. Das sind 60 Bier im Monat!

    Der Interviewte ist nicht ganz auf der Höhe der Zeit. Man mag ja von der WHO halten, was man will, aber der neueste Stand der Wissenschaft liest sich dort so:

    "Manche Leute werden es nicht gern hören, aber ein unbedenkliches Maß für den Alkoholkonsum gibt es nicht. Natürlich gibt es ein Niveau, das mit einem geringeren Risiko verbunden ist, aber die WHO setzt hier bewusst keine Obergrenzen, da es wissenschaftlich belegt ist, dass ein vollständiger Verzicht auf Alkohol aus gesundheitlicher Sicht bei weitem am besten ist."

    Alkohol ist ein Lösungsmittel und Zelllgift, entflammbar, man kann damit Autos und Raketen antreiben. Mal aus der Sicht betrachtet, scheint es höchst unwahrscheinlich, daß es da eine "gesunde Dosis" gibt.

  • Ich finde zwei Flaschen Bier, jeden Tag, schon sehr bedenklich. Das sind 60 Bier im Monat!

    So ist es. Wenn die Trinkzahlen denn mal so stimmen: Was ist mit Geburtstagen, Feiern, Weihnachten, Silvester, Urlaub, Weihnachts- und Jahrmärkten ..... Da dürfte noch das eine oder andere Hektoliterchen dazu kommen.

  • Ich will niemanden bekehren außer mir selbst. Wenn andere hin und wieder Alkohol trinken und das genießen und dabei entspannen, dann haben sie meinen Segen. Ich will mich ändern und nicht die Welt. Ich finde es nur immer wieder bedenklich, wenn Ärzte hochoffiziell äußern, zwei Bier am Tag -- Frauen willkürlich nach Geschlecht und nicht nach Körpergewicht auf die Hälfte runtergesetzt -- seien jetzt nicht so wild, denn genau mit zwei "Bierchen" am Tag hat für mich alles angefangen ...

  • Ich finde es nur immer wieder bedenklich, wenn Ärzte hochoffiziell äußern, zwei Bier am Tag -- Frauen willkürlich nach Geschlecht und nicht nach Körpergewicht auf die Hälfte runtergesetzt -- seien jetzt nicht so wild, denn genau mit zwei "Bierchen" am Tag hat für mich alles angefangen ...

    Mein Arzt schwätzt nicht so ein Zeug.

    Aus den 2 Bierchen wurden dann rasch mehr. Da trennt sich dann der Weizen vom Spreu. Die einen können nach 1-2 Bier aufhören, ich hatte mit 2 Einheiten Bier gerade mal meine Betriebstemperatur erreicht. Nennt sich Kontrollverlust. Ist ein klares Zeichen für Alkoholismus. Ich konnte viele Jahre meinen Konsum allenfalls temporär kontrollieren, bis dann wieder nach einiger Zeit alle Dämme brachen.

  • Dante 15. November 2021 um 19:32

    Hat den Titel des Themas von „Topema Alkohliker Geschichten“ zu „Topema Alkoholiker Geschichten“ geändert.
  • Ich kann das ja mal zusammenfassen:

    Alkoholmissbrauch betreibt, wer

    - mehrmals wöchentlich über die von der WHO benannte Grenzmenge trinkt (2 Einheiten bei Männern, 1 Einheit bei Frauen)

    - täglich oder fast täglich trinkt

    - öfter als nur gelegentlich einen Vollrausch hat

    - unzeitig trinkt

    - alleine trinkt (Restaurantbesuch ausgenommen)

    Wer fortgesetzt mehrere dieser Punkte erfüllt & dabei sich oder andere damit schädigt bzw. einer Schädigung aussetzt, bei dem ist von einer Suchtkrankheit auszugehen.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • - mehrmals wöchentlich über die von der WHO benannte Grenzmenge trinkt (2 Einheiten bei Männern, 1 Einheit bei Frauen)

    - täglich oder fast täglich trinkt

    - öfter als nur gelegentlich einen Vollrausch hat

    - unzeitig trinkt

    - alleine trinkt (Restaurantbesuch ausgenommen)

    Guten Morgen,

    darf ich ergänzen:

    - wer zur Problembewältigung/Entspannung trinkt

    Beste Grüße

    Thomas

  • Ich korrigiere die Meisterin Dante nur ungern, aber tatsächlich empfiehlt die WHO keine Grenzmenge mehr.

    Aber ansonsten wird das schon so hinkommen, was sie schreibt. Mir gefällt die Formulierung "zwei Bier am Tag" nicht, denn dann denke ich mir, cool, dann trinke ich unter der Woche nichts und schraube mir am Sonnabend 14 Bier rein und habe den Segen der WHO.

  • Mir gefällt die Formulierung "zwei Bier am Tag" nicht, denn dann denke ich mir, cool, dann trinke ich unter der Woche nichts und schraube mir am Sonnabend 14 Bier rein und habe den Segen der WHO.

    Sorry Hanseat,

    aber das ist jetzt deine Formulierung oder Interpretation.

    Hätten wir uns an die Vorgaben gehalten, wären wir nicht hier. Für die Menschen, die kein Problem mit dem Alkohol haben sind deine genannte Menge ( 14 = ca. 1,4 Promille- Abbauzeit) kein Problem, wenn auch nicht gesund. Nur für uns kommt das nicht mehr in Frage.

    Beste Grüße

    Thomas

  • Moin Topema, bei mir würde es ja gar nicht bei 14 Bier bleiben.

    Was ich eigentlich meine: Wenn man eine tägliche Grenzmenge postuliert, bleibt doch irgendwie der Eindruck zurück, es sei okay, täglich Alkohol zu trinken. Nun hat Dante das nicht so geschrieben, aber man liest das doch immer wieder so in der Art. Dabei ist der regelmäßige, tägliche Konsum, auch in kleinen Mengen, ein mögliches Ticket in die Abhängigkeit.

  • Hallo

    ich hatte keine Richtlinien gebraucht, um zu erkennen, dass ich zu viel saufe. Solche Studien können auch als Motivation genommen werden hin und wieder etwas zu trinken und irgendwann mal durch den Raster zu fallen.

    Egal wie viel Alkohol ich regelmäßig trinke es führt mit der Zeit zu einer Toleranz. Also zu einer Gewöhnung, was zwar nicht unbedingt abhängig bedeuten muss, aber ich bin auf einen guten Weg dahin.

    Ähnlich wie die Promillegrenze beim Autofahren. Da hatte ich mir vorher auch aus gerechten, wie viel ich jetzt noch saufen kann um fahren zu können.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Hartmut,

    wie fast immer bin ich deiner Meinung.

    Kenne nur einen aus meinem großen Bekanntenkreis der sich an diese Regeln hält. Macht sich nichts aus Alkohol, da er sich an einen so heftigen Vorfall/Vergiftung in seiner Jugend erinnert, das die Schockwirkung bis heute anhält. Mein Beispiel hat ihn sofort daran erinnert.

    Wäre in meinem schlimmsten Zeiten mit dem genannten Pegel gerade mal aus dem Haus gegangen und ins Auto gestiegen, geschützt von damaligen Promille Grenzwerten von 1,6 heute 0,5 Promille.

    Aber wer sich an die Regeln hält, sie vermutlich aber gar nicht liest, da die einmalige Wirkung schon so vehement zuschlägt, dass ihm schlecht wird, Kopfschmerzen, erbricht, eben schon leidet...eben geschockt ist, der sollte es können. So hoffe ich...was ich glaube?!!! steht auf einem anderen Blatt.

    Dunkelziffer?! Jede 500 Autofahrt wird nur entdeckt....welch Zufälle und davon 90.000 im Jahr

    Hanseat

    hatte gerade gelesen, dass Du Momo empfohlen hast. Habe gestern mal wieder Sido gehört aber noch nie so auf den Text geachtet.

    In einem schwarzen Fotoalbum mit nem silbernen Knopf...bewahre ich alle Bilder im Kopf...ich habs konserviert und gespeichert...KLASSE

    Mmmmhh müsste was tun....aber alles so spannend hier

    Beste Grüße

    Thomas

  • Diese Mengenangaben sind immer willkürlich & damit problematisch.

    Erschwerend kommt bei Alkohol die Unsitte hinzu, gerne die Mengen in Gramm anzugeben.

    Darum benutzte ich "Einheit". Irgendwo las mal was von Trinkeinheit & ich finde, dass passt ganz gut.

    Demnach wäre eine Einheit = 2 cl Schnaps = 1 Achtele Wein = 1/4 Liter Bier

    Auch das ist sehr grob, weil Schnaps eben nicht gleich Schnaps & Wein eben nicht gleich Wein ist.

    Zudem reagiert ja nicht jeder Körper gleich.

    Als ganz grobe Orientierung aber finde ich das tauglich.

    & wann das Grenzgebiet zur Sucht durchschritten ist (eine klare Grenze gibt es ja nicht) , ist damit auch noch unklar.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Guten Morgen,

    schönes Thema das ich bald zur MPU singen können muss.

    Die Maßeinheit Gramm muss ja errechnet werden in Bezug auf das Körpergewicht des Probanden, dazu ob weiblich oder männlich, da der Resorptionsfaktor 0,6 bzw. 0,8 beträgt. Irgenwie muss man ja den gemeinsamen Nenner finden.

    Dazu hat ein Herr Widmark eine Formel erstellt nach der auch heute noch gerechnet wird. Für Über- oder Untergewicht bei einem 75 Kg schweren Mann wird ab 10 Kg ab oder bei Untergewicht 0,1 Promille hinzugerechnet, wenn es um die Abbauzeit geht.

    Eine weitere Formel ermöglicht aus den unterschiedlichen Getränken über die VOL % Angabe sehr genau zu ermitteln, wie viel reiner Alkohol in Gramm zugeführt wurde. Da ist sehr exakt und wenn die Angaben (zu wenig) mit dem ermittelten Promillewert nicht übereinstimmen...ist der MPU Prüfling durchgefallen.

    Genauso wie bei der Frage: Wie oft haben sie unter Alkoholeinwirkung am Straßenverkehr (Auch Fahrrad) teilgenommen?

    Nur dieses eine Mal...ganz bestimmt Herr Gutachter...und schon ist das Gespräch beendet, da Statistiken von 500 unentdeckten Fahrten sprechen.

    Mit den genannten Formeln werden so auch die unterschiedlichen Bezeichnungen/Dialekte ausgeschlossen

    Ein Achtele (1000ml:8=125 ml) zusammen mit einem "Och nur ein Achtele" wäre hier im Rheinland schon eine gefährliche Verniedlichung zu dem die Mengenunterschätzung (-50%) ja fatal wäre.

    Ist das so...oder nur ein Gedankenfehler?

    Checke aber auch bis heute nicht genau diese Uhrzeit/Terminangaben...3/4 Acht etc.

    Stehe dann meist eine Stunde zu früh da...und warte :)

    Beste Grüße

    Thomas

  • Zitat

    Dazu hat ein Herr Widmark eine Formel erstellt nach der auch heute noch gerechnet wird.

    Mit meinen kurzsichtigen Augen haben ich gerade gelesen: Herr Bismarck hat eine Formel erstellt, nach der heute noch gerechnet wird - und mich gewundert, daß der sich mit sowas auskannte. :shock: Dann habe ich Herrn Widmark gegoogelt und gesehen, daß das ja auch schon eine Ecke her ist. Das muß man in der MPU berechnen können?

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Herr Bismarck hat eine Formel

    Der schlaue Mann hat sicher auch ganz viele Fomeln/Sprüche kreiert:

    "In der Kunst, mit vielen Worten gar nichts zu sagen, mache ich reißende Fortschritte" :)

    Auch das Wissen über die Heringszubereitung und Vertilgung wird mich bei der MPU nicht voran bringen.

    Aber die Frage nach der Widmark Formel zur Alkoholberechnung kommt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, wie auch die sich steigernden Mengen in den Jahrzehnten bis zum "point of no return".

    Je mehr Details man weiß umso deutlicher spürt der Gutachter/in wie sehr sich der Proband mit seinem Vergehen und dessen Aufarbeitung (Reflektion) auseinander gesetzt hat. Und das selbstverständlich Widerspruchsfrei in weiteren Themen.

    Im Kopf ausrechnen muss man das sicher nicht. Aber die Formel nennen können oder in folgender Form zum Ausdruck bringen können, möchte ich drauf haben.

    Beispiel für eine Berechnung: Ein 70-kg-Mann trinkt auf nüchternen Magen eine Flasche Bier (0,5l) und nimmt auf diese Weise 20g Reinalkohol zu sich. Seine BAK beträgt dann nach kurzer Zeit gemäß der Widmark-Formel 20/(70 x 0,7) = 0,408 Promille.

    Somit schon einen eigenen Fehler zu heute morgen entdeckt....Resorptionsfaktor 0,6 Frau 0,7 Mann

    Beste Grüße

    Thomas


  • Na, wie gut, daß der Kelch MPU an mir vorbeigeht, das scheint ja ein kleines Mathematikstudium zu sein. Lernt man da also, wie viel man gerade noch so trinken kann, bevor man sich ins Auto setzt?

    Zu meiner Zeit galt noch 0,8 Promille als Grenze, ich glaube, das wurde geändert? Na, für mich werden sowieso nur 0,0 Promille infrage kommen. Aber ich glaube, Bremswege werde ich auch wieder neu büffeln müssen, noch habe ich in das Unterrichtsmaterial nicht reingeguckt.

  • Na, wie gut, daß der Kelch MPU an mir vorbeigeht

    Hallo Hanseat,

    ja das wird noch mal eine Prüfung der besonderen Art. Mit bald 64 denken manche daran den Führerschein freiwillig abzugeben.

    Aus vielen anderen Gründen war der Führerscheinentzug im Nachhinein das beste was mir passieren konnte. Jetzt war ich gezwungen endlich umzusetzen was längst geplant war. Raus aus einem Hamsterrad das mich zu einem Roboter gemacht hat.

    Daher auch mein Titel: Desaster oder Chance

    Reaktionszeit -Bremsweg- Anhalteweg...... passt grade gut zum Thema, finde ich :)

    Beste Grüße

    Thomas

  • Hallo!

    Meinst Du wirklich, dass der Gutachter eure Rechenkünste überprüfen möchte?

    Gilt sein Augenmerk nicht eher der dokumentierten Einstellung zum Trinken und dem eigenen Alkoholproblem?

    Möchte er nicht eine Änderung in eurem Verhältnis zum Alkohol sehen, dass zudem durch Urintests und weitere Maßnahmen wie eine Therapie und ggf. Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe untermauert wird?

    Gruß

    Carl Friedrich

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