Hallo zusammen,
Ich lese hier schon seit längerer Zeit und habe mich heute endlich registriert.
Ich bin 41 Jahre alt, männlich, und seit mehr als 20 Jahren Alkoholiker. Das weiß ich schon seit Jahren, aber richtig bewusst ist es mir erst in den letzten Wochen geworden.
Vorweg das Wichtigste: ich habe das letzte Mal am 8.11. Alkohol getrunken und unter Aufsicht eines befreundeten Arztes entgiftet. Seit einigen Tagen geht es mir richtig gut. Ich esse mit Genuss und bin froh dass ich nichts mehr verstecken muss.
Ich bin familiär gut eingebunden, meine Frau kennt meine Sucht so lange sie mich kennt und es ist ein Wunder dass sie so lange zu mir gehalten hat.
Was in der Jugend mit Quartals- bzw. Partysaufen angefangen hat, hat sich in den letzten Jahren zu täglichem abendlichem Besaufen gesteigert. Die letzten Herbstferien war ich praktisch durchgehend besoffen. Wenn ich mit Herzrasen um 4.00 Uhr auf der Couch wach geworden bin, habe ich mir direkt wieder einen reingelötet. Die Erkenntnis traf mich, als ich mir voller Ekel die Nase beim Trinken zugehalten habe nur damit ich das Glas geleert bekomme. Ich lag danach wie ein Häufchen Elend auf der Couch und habe es nicht mal mehr ins Schlafzimmer geschafft.
Ab diesem Zeitpunkt bzw. als ich dann vollständig entgiftet war habe ich angefangen es offen auszusprechen. Ich bin Alkoholiker und ich will nie wieder dieses Gift konsumieren. Ich will nichts mehr verheimlichen. Ich will meine Frau nie wieder enttäuschen.
Habe seitdem viel gelesen und über meine Sucht gelernt.
Heute ist Tag 13 der Nüchternheit. Und es ist wie wenn ich aus einem bösen Traum erwacht bin.
Ich hoffe, dass ich hier Menschen finde, die mich auf dem weiteren Weg begleiten. Ich bin gespannt.
LG