MadMax Hallo zusammen.. Hilfe und Rat gesucht…

  • Ich geb dir mal ne andere Perspektive drauf zu schauen: Es ist wirklich sehr gut, dass sie sich nicht meldet. Das gibt dir die Chance in Ruhe Abstand zu gewinnen, zu trauern und dich zu sammeln. Würde sie weiter schreiben, wäre es als würde sie immerzu an einer Wunde rumpulen auf der gerade Schorf gewachsen ist. Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass das wirklich sehr belastend ist. Verabschiede dich von dem heimlichen Wunsch, dass dich noch ein Wunder geschieht und sie plötzlich so ist, wie du es Dir wünschst. Das raubt dir nur Kraft und Energie auf deinem Weg in ein besseres Jetzt. Lieben Gruß!

    Dieser heimliche Wunsch ist leider noch da und andererseits schon längst und mehrfach zerplatzt…

  • Ich komme aus diesem Gedanken nicht raus: Sie meldet sich nicht, bzw versucht es nicht mal. Das ist sowas von enttäuschend. Und tut verdammt weh…

    Guten Morgen MadMax,

    auch wenn der Post nun nen moment zurückliegt würde ich dir gerne meine Erfahrung mitgeben.

    Die Situation ist tatsächlich fast kongruent und die Frage, die du dir stellst, warum kommt nichts zurück, habe ich mir auch VIER Wochen lang gestellt. Diese vier Wochen war ich ein heulendes Stück Elend, kannst du sicher nachvollziehen.

    Der letze Kontakt war übers tel mit sinngemäß „das war’s…. Bye Jean“… am vor-Abend gab es natürlich einen Krach vom Feinsten. Beziehungsende per Kurznachricht flatterte ins Haus. Mit gemeinsamen Freunden im Umfeld hatte ich gesprochen; ja. Das ist was Sache ist; Wurde besprochen intern und akzeptiere es, wurde gesagt.

    Alle paar Minuten habe ich am Telefon geklebt und WhatsApp kontrolliert, zuletzt online, jetzt online… am tippen. Dann Facebook, insta etc… und auf irgendeine Form von Antwort gewartet. Eine Einsicht. Ein persönliches Gespräch nach dem alles abgekühlt war. Etwas. Nur nen Emoji. Egal was, Hauptsache ein Zeichen…

    Es kam nichts.

    Stille. Tränen. Selbstzerfleischung und Angst. Angst allein zu sein, Angst nicht alles gegeben zu haben, Enttäuschung. War auf mich selbst und meine Unfähigkeit wütend . Mich in der Falle zu fühlen und alles in den Sand gesetzt zu haben… Alle paar Minuten war ich in dieser Schleife. Ohne Unterbrechung. Gegessen habe ich kaum, gelacht gar nicht, das einzige Thema mit Freunden und Bekannten, ist demnach klar.

    Dieses an den langen Leine gehalten zu werden,… hatte dieser Mensch mehrfach mit mir praktiziert. Habe diese Praxis zugelassen. Melde ich mich; eine auf’n Sack. Melde ich mich nicht; ebenfalls eine auf’n Sack.

    Nach vier Wochen habe ich es endgültig nicht mehr ausgehalten und bin hingefahren, hab geklingelt und ein Gespräch gesucht und.

    Ich kürze nun ab. Ausgang war folgender „du hast dich ja nicht gemeldet, alles deine Schuld, du hast alles kaputt gemacht, hättest du nicht diese Spielchen gespielt etc..“… wurde mir gesagt.

    An der Stelle war mir bewusst; dass ich in den Augen des anderen, NICHT richtig handeln konnte. Mit zwei Optionen, konnte ich mir eine aussuchen. Beide führen in den Abgrund und ich hatte keinen Spielraum, in dem ich es hätte richtig machen können. Grauwerte existierten nicht.

    Ich komme aus diesem Gedanken nicht raus: Sie meldet sich nicht, bzw versucht es nicht mal. Das ist sowas von enttäuschend. Und tut verdammt weh…

    Heute weiß ich, dass dies eine absolut hässliche Technik ist, um Menschen gefügig zu machen. Es nennt sich „Double Bind“ oder auf deutsch Doppelbindung glaube ich?!

    Mich damals so ausgeliefert gefühlt zu haben, war sehr schwer. Zu akzeptieren, dass mein gegenüber dass GENAUSO wollte, hat mich gelehrt solche Personen zu meiden.

    Die Einsicht und das Verständnis, dass ich heute habe, kam natürlich nicht über Nacht,… aber als ich das verstanden hatte, war’s klar wie Kloßbrühe✅

    Ich hoffe mein Erfahrungsbericht kann dir in dieser schwierigen Zeit ein wenig helfen🍀

    Hab einen schönen Tag;

    Liebst;

    Jean

  • Hallo Jean,

    das liest sich leider wie bei ihr und mir…

    Es ist so schwer in den Kopf zu bekommen, dass dies taktisch sein soll. Meine Mutter sagt aber auch, wenn du jetzt wieder schreibst, dann bekommst du entweder ne blöde Antwort oder es ist zwei Tage gut oder auch 4 und dann geht alles von vorne los. Und wenn ich ehrlich bin, hat sie ja recht. So läuft es ja die ganze Zeit, seitdem ich sie kenne. Und wie mir in der SHG gesagt wurde, ich muss diesen Kreislauf durchbrechen. Für mich.

    Und dennoch habe ich ab und an Gedanken, wieso verdammt nicht alles gut sein kann. Sie in meiner neuen Wohnung sein kann und man sich einfach gut tut. Ja diese Gedanken habe ich.

    Aber es ist eben nicht alles gut.

    Das ich sie bei WhatsApp blockiert habe ist gut. Dieses ständige kleben ist einfach total verrückt. Und seit gestern Abend ist sie auch auf dem Handy geblockt. Also kann sie mir einen Brief schreiben, ne Mail oder vor der Türe stehen. Aber das wird nicht passieren. Und ich sage mir immer wieder: Lass los und hör auf zu warten.

    Ich habe noch Sachen bei ihr. Die will ich aber noch nicht holen, das kann ich erst, wenn ich stabiler bin. Oder es muss jemand anderes machen. Aber das steht für mich hinten an.

    Das was du schreibst kenne ich auch… von wegen DU hast dich ja nicht gemeldet, DU hast alles kaputt gemacht.. hat sie ja letztens geschrieben nachdem ich ihr folgendes schrieb:

    Nehm dir diese Zeilen bitte zu Herzen.

    Wie soll ich mich denn beruhigen? Weißt du überhaupt was wieder passiert ist? Fragst ja nicht mal nach. Interessiert dich das überhaupt oder nervt dich die übertriebene heulende Dramaqueen? Und dann, Tage später, knallst du mir ein Vermiss dich vor die Füße und zwei Minuten später, gehen die Beleidigungen und Demütigungen wieder los. Was soll ich dir denn noch glauben? Ich denke das ist dir gar nicht bewusst. Ich weiß nicht wer du bist. Oder bist du genau so? Du sagst so oft die gleichen Sachen.

    Das wird sich nicht ändern. Du hast ein Bild von mir im Kopf. Und das sitzt tief bei dir drin. Vielleicht ist es auch das was du wirklich über mich denkst.

    Mit Ruhe läuft hier nix. Nur durch Ruhe wird sich nichts ändern. Da müssen Taten her und die werden durch aussitzen nicht selbst kommen.

    Ich blockiere dich bei WhatsApp, weil ich deine Beschimpfungen nicht mehr aushalte.

    Ihre Antwort: Das hattest du schon geschrieben. Du machst gerade alles unmöglich. Bevor du mich jetzt wieder sperrst, ich wünsche dir einen guten Tag. Bin bei der Arbeit und mache das Handy aus.

    Seitdem Funkstille.

    Je öfter ich darüber nachdenke. Sie mokiert sich über mein blockieren. Tage vorher war das so. Von wegen meine Drohungen wären ein „hohler Zahn“. Aber sie schaltet das Handy aus. Ist für mich kein Unterschied.

    Ich wollte das einfach mal loswerden… sorry für den langen Post. Und danke dir für deine Antwort Jean!

  • MadMax, Deine Verflossene ist eine schwer alkoholkranke Frau mit einem völlig typischen Verhalten in diesem Stadium der Sucht.

    Das musst Du akzeptieren...Du hast ja auch keine andere Wahl.

    Es ist komplett egal, was Du tust und schreibst oder auch nicht tust und schreibst, Du kannst diese Frau in diesem fortgeschrittenen Stadium gar nicht erreichen!

    Weil man sich selbst dann unerreichbar macht. Indem man niemanden mehr wirklich an sich ranlässt.

    Schau auf Dich, sorge für Dich, und schau bitte in die Zukunft, bisher verharrst Du ja noch komplett im vergangenen.

    Was machst Du heute für Dich Gutes?

    Mit wem kannst Du mal was zusammen unternehmen?

    Wo fährst Du im Urlaub hin?

    Was hattest Du mal für Hobbys, die Du reaktivieren könntest?

    Hast Du Deine Wohnung schon schön eingerichtet? Vielleicht noch nach etwas Deko bummeln, oder so?

    Tu bitte was für DICH! Ihr kannst Du nicht helfen.

    LG Sunshine

  • Ja sie ist weg. Und es fällt mir sehr schwer, aber ich arbeite an mir. Ich hoffe das spürt man auch.

    Am Sonntag war ich alleine im Museum.

    Ich fange wieder an kreativ zu werden und zu gestalten. Heute Abend gehe ich zu der SHG.

    Ich habe Kontakt zu alten Bekannten aufgenommen, die ich besuchen werde. Also ich gehe, ich muss nur den Blick zurück loswerden. Aber da brauche ich einfach noch Zeit für. Ich kann keinen Schalter umlegen, weil ich mich denke ich, die letzten vier Jahre daran gewöhnt habe. Ich entwöhne mich jetzt. Da gehe ich auch nicht mehr zurück. Aber ich schaffe es nicht auf die schnelle Harte Tour.

    Du hast recht… sie ist schon lange weg. Unerreichbar. Was meinst du mit fortgeschrittenen Stadium?

  • Hey MadMax,

    den Zeilen von @Sunshine schließe ich mich an.

    Ich finde es gut; dass du diese Zeilen/SMS an sie formuliert hast; oder anders gesagt: ich finde es gut, dass es loswerden konntest. Ob sie der richtige Empfänger ist, ist nicht so wichtig. Vielleicht hilft es dir ja auch, dieses Forum mit „fiktiven Briefen an sie“ zu füllen und deine Gefühle ungefiltert auszupacken?! Nur eine Idee.

    Du hast ganz am Anfang von „Taktik“ gesprochen. Wahrscheinlich ist meine harte Formulierung färbend auf dich gewesen?! Würde deswegen gerne noch etwas klarer formulieren wollen:

    Diese „Frau“ benutzt und drückt jeden möglichen Knopf um dich zu Steuern, das kann man definitiv als Taktik bezeichnen. Und darüber hinaus ist wichtig zu verstehen, dass „sie“ es nicht anders gelernt hat; es sind ganz normale „Tools“ die ihr vertraut sind und offensichtlich funktionieren. Mag sein, dass auch Momente auftauchen, wo sie ganz bewusst „eingesetzt“ wurden…

    Und außerdem freue ich mich zu sehen, wie sehr du immer klarer die ganze Situation betrachtest;)

    Eine letzte Sache möchte ich dir gerne ans Herz legen; die Träumerei mit deiner neuen Wohnung & „Sie“ - Ihr gemeinsam… Das will ich dir nicht nehmen, möchte dich aber wissen lassen; das ist reine Selbstkasteiung

  • Hallo Jean,

    abfärbend würde ich nicht sagen, ich habe so verstanden das es eine manipulative Taktik ist. So ein Begriff hilft mir zu verstehen, was da passiert. Ob es nun bewusst ist oder nicht.

    Wie gesagt, die Dame von der Angehörigen Beratung sagte ja auch, Du wirst nicht der erste sein mit dem sie so umgeht. Das vergesse ich natürlich nicht. Die Zeiten einfach die Augen zu verschließen sind jetzt vorbei. Das will ich nicht mehr. Und dabei helft ihr mir gerade sehr!

    Die fiktiven Briefe könnten eine gute Möglichkeit für mich sein. Rausschreiben ist eines meiner Ventile. Nach dem Tod meiner Schwester habe ich nur geschrieben. Mal schauen ob ich es hier mache oder für mich.

    Und ja… die scheiss Träumerei… Da frage ich mich allerdings.. passt sie in dieses Bild? So wie sie gerade ist.. wie ich sie kenne?

  • Was meinst du mit fortgeschrittenen Stadium?

    Nun, ich meine damit, das sie sich schon in einem sehr fortgeschrittenem Stadium der Alkoholkrankheit befindet.

    Sie ist körperlich nicht gesund (Herzschrittmacher) und säuft trotzdem, was das Zeug hält.

    Sie hat starke Entzugssymptome.

    Die Wohnung wird bereits vernachlässigt.

    Sie ist einen anderen Menschen, und zwar DICH, mehrmals körperlich angegangen und/oder beschimpfte Dich zutiefst.

    Sie ist Argumenten bezüglich ihrer Alkoholsucht nicht mehr zugänglich.

    Ich tippe zusätzlich drauf, das ihr Wesen auch schon stark verändert ist durch die Sauferei.

    MadMax, sowas macht ein Körper ja nicht ewig mit. Ihrer ist wahrscheinlich wohl schon ziemlich kaputt und sie weiß das sicher auch, trinkt aber trotzdem weiter, anstatt sich Hilfe zu suchen.

    Sie hat ja nicht ein paar mal was ein bisschen über den Durst getrunken, für mich weisen Deine Beschreibungen halt auf schweren Alkoholismus mit allen seinen Begleiterscheinungen hin.

    Korsakow Syndrom ist dann irgendwann die nächste Stufe inkl. Pflege in einer Pflegeeinrichtung.

    Es sei denn, Du möchtest sie dann pflegen.

    Dankbarkeit ist aber selbst dann nicht drin, denn vielleicht erkennt sie Dich nicht mal mehr...

    Das meinte ich mit fortgeschrittenem Stadium...inkl. Zukunftsaussichten.

    LG Sunshine

  • Das möchte ich nicht. Danke Sunshine!

  • Hallo Max,

    ich habe mir heute deinen Beitrag und den Verlauf durchgelesen. Erst einmal Glückwunsch zur neuen Wohnung. Das ist ein super Schritt.

    Ich kann dich so sehr nachvollziehen. Der Mann den ich vor einigen Monaten kennengelernt habe ist auch Alkoholiker. Nun kam in letzter Zeit noch eine Drogenproblematik hinzu. Es war zu viel für mich. Ich musste eine Grenze ziehen. Habe gesagt, er kann sich melden, wenn er die Entgiftung beginnt (sollte wahrscheinlich in den nächsten 2 Wochen passieren) und ich bis dahin Abstand brauche.

    Hat er sang-und klanglos akzeptiert.

    Vorhin kurz telefoniert und er fragt ob ich Schluss mache damit. Dabei hatten wir nie eine richtige Beziehung. Die hatte er nämlich mit dem Alkohol. Das sagte ich ihm auch und er sagte nur "ok". Das Gespräch war nach 3 Minuten zuende.

    Und ich habe mich sehr wiedergefunden in dir. Kann auch nicht verstehen, dass es ihn nicht juckt. Aber wir müssen es akzeptieren

  • Hallo,

    so langsam kapiere ich es ja… und du schreibst es auch, die Beziehung wird mit dem Alkohol geführt und nicht mit dem menschlichen Partner.

    Sei froh das Du es so schnell hinbekommen hast zu gehen und nicht erst nach paar Jahren oder nach Habdgreiflichkeiten… das wird Dir viel nerven und Kraft ersparen. Das finde ich super, ist ja auch nicht selbstverständlich direkt so klar zu sein.

    VG

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!