tirob - Hallo liebe Community

  • Du kannst Dir sicher sein, dass dieser Suchtdruck sehr bald abnehmen wird. Am Anfang habe ich jeden Tag gezählt. Eben habe ich erst mal auf Handy schauen müssen. (Tag 188) Weil es schon bald zur Normalität wird. Dann brauchst Du nicht mehr kämpfen. Nur wachsam bleiben.

    Ja, genau da möchte ich auch hin. Bin zuversichtlich, dass diese neue Normalität auch bei mir einmal kommen wird...

  • Ich würde das mit der SHG möglichst bald in Angriff nehmen

    Nochmals...wir sehen uns hier auch als vollwertige SHG :wink:

    Und nicht wenige sind hier trocken geworden im Laufe der Jahre.

    Darum erschließt sich mir nicht so ganz, wenn gleich zu einer zusätzlichen realen SHG geraten wird, ohne hier so richtig angekommen zu sein.

    Manch einer möchte vielleicht noch zusätzlich eine reale SHG, wobei ich unsicher bin, ob viel auch viel hilft diesbezüglich?

    Ich war auch ca. 2 Jahre zusätzlich zu dieser SHG hier in einer realen Gruppe...für mich hatte das keinen besonderen "Mehrwert", im Gegenteil, es stresste mich, da ich damals noch Vollzeit arbeitete mit oftmals Überstunden und die damalige reale Gruppe dauernd Veranstaltungen organisierte, die man mitorganisieren musste und die Teilnahme war ebenfalls erwünscht. Das hätte ich rein zeitlich gar nicht alles auf Reihe bekommen.

    Habe ja auch noch ein Leben neben meiner Krankheit.

    Vorteilhaft in einer realen Gruppe ist natürlich die Mimik und Gestik des Gegenüber zu sehen. Ansonsten sehe ich keine Vorteile in einer realen Gruppe...bzw. erschlossen sie sich mir nicht.

    LG Sunshine

  • Schade, dass Du so eine stressige Gruppe hattest Sunshine_33

    Mir wurde gleich zu Anfang hier geraten, dort hinzugehen. Und dafür bin ich über alles dankbar. Ich gehe an einem Tag in der Woche für 1 1/2 Stunden. Das ist für mich zeitlich gut vereinbar. In der Stadt könnte ich, wenn ich wollte, täglich hinrennen. Gerade in der Anfangszeit wird das von vielen an mehreren Tagen genutzt. Ich persönlich benötige das nicht und habe auch keine Zeit dafür. Das kann jeder entscheiden, wie er möchte. Aber entscheiden kann man erst, wenn man einmal dort war.

    Bevor ich zur nächsten Tanke fahre, könnte ich zu einem Freund von dort fahren. Zwei Minuten mit dem Auto. Er hat es mir angeboten und es ist gut, das zu wissen.

    Dieses Forum ist mir sehr wichtig und ohne es hätte ich diesen Schritt nicht gemacht. Ich gebe hier weiter, was mir geholfen hat und hilft.

  • Ich finde es zum Beispiel auch echt fein, dass hier 24/7 offen ist und ich mich dann einklinken kann, wann es bei mir eben geht.

    Wobei ich den Gedanken auch gut finden jemanden anrufen zu können wenn der Hut brennt.

  • Ich find die SHG u.a. deshalb gut, weil gesprochene Worte doch eher richtig ankommen, im Gegensatz zu geschriebenen.

    Da kann man viel falsch verstehen, in den falschen Hals bekommen, weil der Tonfall fehlt oder braucht Emoticons, um Ironie etc. zu erklären.

    Aber das muss jeder für sich selbst rausfinden.

  • Noch ein paar Stunden und dann lebe ich offiziell einen ganzen Monat alkoholfrei. Ich bin ganz schön stolz auf mich. 😊 Seit meinem fünfzehnten Lebensjahr war ich nicht mehr so lange nüchtern. Für mich ist es jetzt an der Zeit, ein wenig auf die letzten Tage zurückzublicken:

    Es war im vergangenen Monat definitiv nicht immer einfach. Es hat zuweilen auch richtig viel Kraft gekostet. Da will ich auch nichts beschönigen. Es wird auch künftig nicht immer einfach sein, abstinent zu leben. Ich fühle mich aber mittlerweile viel besser gewappnet, schlechte Phasen zu überstehen. Insbesondere musste ich im letzten Monat ein paar heftigen Cravings standhalten. Und dennoch muss ich sagen, wenn ich mich zurückerinnere, wie ich mich vor einem Monat und jetzt fühle, dann passen da Welten dazwischen.

    Ich bin zwar immer noch ich und habe auch manchmal noch depressive Phasen. Aber sie sind in ihrem Auftreten seltener, kürzer und weitaus nicht mehr so intensiv. Ich kann ihnen mittlerweile mit Akzeptanz und Achtsamkeit ziemlich gut entgegentreten. Im Großen und Ganzen aber fühle ich mich richtig gut. Eine der schönsten Veränderungen ist, dass ich wieder an «einfachen» Dingen wahrhaftige Freude empfinden kann, die ich in meiner Alkoholzeit als vollkommen wertlos und langweilig betrachtet habe. Mein ständiges depressives Hintergrundrauschen und meine Angstzustände sind zudem komplett verschwunden. Was für eine Erleichterung! Mein Selbstwertgefühl und allgemein meine Psyche haben sich auf einem «normalen» Niveau stabilisiert. Meine Beziehung läuft momentan sehr gut und wir beginnen sogar bereits zusammen über Zukunftspläne zu diskutieren. Das ist für mich derart wertvoll und überraschend, da ich für mich früher eigentlich keine Zukunft sah und dementsprechend unfähig war, eine aufzubauen.

    Dennoch bin ich immer noch wachsam mit meiner Abstinenz. Ich befasse mich noch täglich intensiv mit meiner Sucht. Ich vertraue meinem Suchtgedächtnis nicht über den Weg und werde das wohl auch nie. Insbesondere bei Cravings merke ich, wie zerbrechlich das ganze noch ist. Aber mit jedem Suchtdruck, den ich erfolgreich überwunden habe, werde ich auch selbstsicherer, zuversichtlicher und auch erfahrener, um künftige Attacken zu meistern. Insgesamt wird es Tag für Tag immer wieder ein Stückchen einfacher, ohne Alkohol zu leben. Ich merke, wie ein nüchternes Leben zunehmend zur Gewohnheit wird.

    Ich habe ein neues Leben geschenkt bekommen, dass ich nicht mehr hergeben will.

    Liebe Grüsse

    Tim

  • Wollte auch mal hallo sagen.

    Bin seit 6 Monaten abstinenz. Die ersten

    3 bis 4 Monate waren bei mir die schwierigen, die gilt es zu bewältigen. Schlechte Laune, müde, lustlos. Aber jetzt, fühlt es sich schon ziemlich normal an. Das tolle ist, man denkt nicht mehr oft daran.

    lisa

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