Yellow - Vorstellung

  • Hallo zusammen,

    Ich (53) habe mich als Hilfesuchende Angehörige nun hier angemeldet. Mein Mann (56) trinkt wieder, zuvor war er über ein Jahr lang trocken, hat damals von einem auf den anderen Tag selbst aufgehört.

    Der Rückfall kam vor ca. 6 Monaten, seitdem ist es echt schlimm geworden, erst abends mal ein Gläschen Cola / Rum oder eine Flasche Bier, mittlerweile ist der Alkohol wichtiger als Essen, jegliche Einsicht fehlt. Lediglich beim Thema „Alkohol“ wird er laut. Handgreiflich war er mir gegenüber nie.

    Ich habe bisher nie geschimpft oder rumgemeckert, sondern es immer mit Verständnis versucht.

    Momentan haben wir die Situation, dass er mittags schon merklich angetrunken ist und abends im sitzen einschläft. Jegliche Gespräche über das Trinken werden abgeblockt.

    Ich fühle mich mit der momentanen Situation komplett überfordert und hoffe hier auf unterstützenden Austausch.

  • Willkommen in unserer Selbsthilfegruppe, Yellow!

    Gut, dass Du zu uns gefunden hast. Hier wirst Du Angehörige finden,

    deren Geschichten sich ziemlich ähneln.

    Als Angehörige ist diese Situation schwer zu ertragen. Aber Du kannst

    nichts an dem Alkoholkonsum Deines Mannes ändern, aber dafür sorgen,

    dass es Dir besser geht.

    Und deswegen ist es gut, dass Du Dich hier gemeldet hast! Hier geht

    es um Dich.

    Möchtest Du Dich im offenen Bereich mit den anderen austauschen?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Liebe Elly,

    sehr gerne möchte ich mich im öffentlichen Bereich mit den anderen austauschen. Für mich ist es schon eine Hilfe, nicht alleine mit diesem Problem zu sein.

  • Cadda 25. Oktober 2022 um 11:36

    Hat den Titel des Themas von „Vorstellung“ zu „Yellow - Vorstellung“ geändert.
  • Hallo Yellow,

    ich habe Dich freigeschaltet und Dein Thema direkt in den offenen Bereich in den Angehörigenbereich verschoben. Vor den Betreff habe ich zur besseren Übersicht Deinen Usernamen gesetzt.

    Ich wünsche Dir einen guten Austausch, Schön, dass Du hier angekommen bist, das wird Dir bestimmt helfen.

    LG Cadda

  • Hallo Yellow,

    deine Situation klingt sehr frustrierend und wahrscheinlich fühlst du dich hilflos, weil dein Mann deine Sorge und auch Unzufriedenheit ignoriert oder nicht ernst nimmt.

    Leider kannst du ihn dazu nicht zwingen und mit Gesprächen wirst du ihn auch nicht erreichen. Ich habe mir gefühlt 1 Mio Argumente überlegt um meinen Ehemann zum Umdenken zu bewegen. Es hat nichts geholfen. Inzwischen sind wir getrennt und er trinkt weiter. Leider habe ich sehr viel geredet und nur sehr wenig gehandelt. Der einzige Mensch, den du retten kannst, bist du!
    Schön, dass du hier her gefunden hast. Mir hilft der Austausch sehr. Seither fühle ich mich nicht mehr so allein mit diesem Problem und fühle mich hier sehr gut verstanden und aufgehoben.

    LG, Saphira

  • Hallo zusammen,

    ja, mir geht es sehr schlecht damit.

    Da er aufgrund anderer Erkrankungen diverse Medikamente nehmen muss, macht mir das zusätzlich sehr große Angst. Er hat diesbezüglich vor seinem Rückfall körperlich schon ziemlich abgebaut.

    Hinzu kam diese Fremdscham, wenn er an den Wochenenden schon mittags angetrunken ist und noch Freunde zu Besuch kommen. Wenigstens das hab ich mittlerweile ablegen können, da schließlich nicht ich es bin, die trinkt, sondern er.

    Auch diverse Schuldzuweisungen, die nur kommen, wenn er betrunken ist, weise ich stets zurück, denn er hat vor unserer Zeit schon oft und gerne getrunken.

    Gestern hatte er mal einen Tag, an dem der „Pegel“ im für mich erträglichen Bereich lag (abends „nur“ einen Schnaps und 2 Flaschen Bier) getrunken, haben viel geredet auch darüber, dass er Hilfe braucht. Zudem versuche ich ihn dazu anzuhalten, dass er tagsüber etwas isst.

    Ich bin aber nicht seine Krankenschwester, Aufsicht oder Vormund.

    Momentan hoffe ich noch darauf, dass es endlich wieder „klick“ macht und er Hilfe annimmt. Bislang hatte er keinen Entzug in einer Klinik, sondern selbst aufgehört, von heute auf morgen nichts getrunken.

  • Zudem versuche ich ihn dazu anzuhalten, dass er tagsüber etwas isst.

    Ich bin aber nicht seine Krankenschwester, Aufsicht oder Vormund.

    Hallo Yellow,

    du hast es geschrieben. Du bist nicht für ihn verantwortlich. Ist dein Mann denn wenigstens einsichtig und bereit sich hier auch professionelle Hilfe zu suchen?

    Wenn nicht kämpfst du wirklich auf verlorenem Posten.

    Du musst für dich entscheiden wie lange du das ganze noch mitmachen möchtest bzw. kannst.

    Auch ich habe lange gedacht ich bin stark und schaffe das schon. Aber irgendwann wird es für jeden zuviel.

    Ich denke ich habe den Absprung noch rechtzeitig geschafft, manch andere hier benötigen häufig dann selbst Hilfe. So weit sollte es nicht kommen.

    LG

  • Hallo Mollyfisch, und alle anderen hier

    momentan ist er bedingt einsichtig, hat auch seinen Alkoholkonsum runtergefahren.

    Hab nun seinen besten Freund mit ins Boot geholt, für ein Männergespräch. Ich hoffe, wir bringen ihn gänzlich zur Vernunft.

    Werde Euch auf dem laufenden halten.

  • Hallo Yellow,

    Hab nun seinen besten Freund mit ins Boot geholt, für ein Männergespräch. Ich hoffe, wir bringen ihn gänzlich zur Vernunft.

    ich will dir ja deine Hoffnung nicht zerstören, aber einen nassen Alkoholiker, der sein Problem nicht sieht, bringt keiner zur Vernunft auch kein Männergespräch.

    Das muß von ihm aus kommen.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Morgenrot,

    Ich weiß, dass das von ihm selbst kommen muss. Das weiß er selbst auch, trinkt aber trotzdem, wenngleich auch weniger. Das meinte ich mit bedingt einsichtig.

    Für mich ist es erst einmal hilfreich, vor Ort jemanden zu haben, der einen sehr guten Draht zu meinem Mann hat und mit dem auch ich drüber reden kann.

    Jetzt abzuhauen ohne vorher mein Möglichstes versucht zu haben, kann ich persönlich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, denn das würde wohl auch kein Ehepartner bei einer anderen Krankheit.

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