Guten Morgen zusammen,
Twizzler : du hast Recht und ich weiß das auch. Mir ist das vom Kopf her alles klar und bewusst und es gibt Momente, in denen ich das auch ganz klar sehe und mich damit abfinde, gehen zu müssen. Dann gibt es wieder solche Momente, in denen mein Herz zerspringen will. Denn ich liebe ihn und ich weiß, er liebt mich auch.
Er ist extrem liebevoll, zärtlich und wenn er nüchtern ist, ist er wahnsinnig aufmerksam. Er kennt mich, wie niemand sonst auf der Welt und ist für mich da, wenn ich in einer Attacke hänge (wenn nüchtern). Er macht meine Erledigungen, wenn ich es nicht aus dem Haus schaffe. Es gibt so viel Gutes an dem Kerl.
Hat er getrunken ist er auch nie eklig zu mir, nur nicht mehr erreichbar und er übertreibt es regelmäßig.
Ich habe ja vorher schon geschrieben, dass ich nur noch Zeit mit ihm verbringe, wenn er nüchtern ist. Und nun ist er seit Sonntag tatsächlich nüchtern - ich erkenne es immer sofort, wenn er auch nur ein Bier getrunken hat- das schlägt sich sofort auf sein Verhalten um. Seine Stimme ist anders, die Bewegungen…
Er gibt sich unendlich Mühe, es mir nicht so schwer zu machen und wir haben viel geredet die letzten Tage. Auch wie es ihm damit geht, dass ich zur SHG gehe. Er findet es gut, dass ich mir Hilfe suche, er findet es traurig, dass es wegen ihm ist, nur eine Einsicht ist nicht erkennbar. Er will Kompromisse. Dazu bin ich nicht bereit. Habe gesagt ich habe 0 Toleranz mehr bei dem Thema.
Ich bin weiter auf Wohnungssuche.
Die SHG war ernüchternd. Die Leutchen die dort waren sind überwiegend trockene Alkoholiker, die schon echt böse gezeichnet sind. Und das tut noch mehr weh, weil ich ihm gerade bei diesem Weg, den er eingeschlagen hat, zusehe und rein gar nichts dagegen machen kann. Die Gruppe ist gemischt. Es tat gut, mich mal persönlich auszutauschen.
Was mich fertig macht, ist diese blöde Hoffnung, die sich immer wieder einschleichen will. Wir schaffen das! Ich hol ihn da raus, ich will ihn nicht verlieren! Und ich weiß, dass es vergebens ist.
Vorletzte Nacht hatte ich eine böse Attacke und habe ihn nicht geweckt (wir schlafen seit 1 1/2 Wochen getrennt) , versucht es alleine zu schaffen und das ging auch, dann kamen die Gedanken, wenn ich damit immer alleine bin, das halte ich nicht aus! Ja, ich weiß, ich bin auch emotional total von ihm abhängig. Was hat der Typ nur mit mir gemacht?
Morgens bin ich weinend aus dem Schalf aufgewacht. Er kam direkt zu mir, hat mich im Arm gehalten und getröstet. Und das tat unendlich gut. Seine Nähe zu spüren, sein Geruch, der so unwiderstehlichen ist, wenn er nicht trinkt…..
Naja, es nutzt alles nichts, ich bin trotzdem auf dem Weg hier raus.