Nova - Co-Abhängige mit eigenen Problemen

  • Prüf bitte nochmal, ob das wirklich stimmt. Die Sucht ist ja nicht unabhängig von ihm.

    Und das kann doch nicht der Partner deiner Träume sein, oder?

    Ich kenne das Gefühl, dass man plötzlich nur noch das Wunschbild sehen kann, weil die Sehnsucht so groß ist. Aber oft ist es eben auch sehr rosarot gefärbt und hat mit der Realität nicht viel zu tun …

    Nein, er ist mit diesem Verhalten natürlich nicht der Partner meiner Träume. Ich weiß aber auch, dass er es ohne zu trinken sein könnte.

    Danke, für deinen Augenöffner. Das ist grade einfach zu viel für mich. Die Realität vs. meine Wunschvorstellung…..

    Ich versuch ja die Brille abzusetzen. Es war so oft die Hölle und ich ruf mir das auch permanent ins Gedächtnis. Aber es gab auch richtig schöne Tage mit ihm.

    Dann war er aufmerksam und war für mich da. Er weiß halt auch genau was ich mag. Und er ist…nein war…auch ein toller Lover. Ich vermisse das schrecklich.

    Aber ich sollte wirklich aufhören mir etwas vorzumachen. Auch das Liebesleben wurde durch die Trinkerei anders…langweiliger…

    Irgendwie ging es die letzten Monate tatsächlich in jeder Beziehung nur noch um seine Bedürfnisse.

    Okay, danke!!! Das hat für den Moment jetzt geholfen!

  • Es war so oft die Hölle und ich ruf mir das auch permanent ins Gedächtnis. Aber es gab auch richtig schöne Tage mit ihm.

    Hallo Nova, genau das macht es dir gerade so schwer. In den richtig schönen Tagen schüttet dein Gehirn viel Dopamin aus, an den Horrortagen kommt es zum Entzug davon. Durch das Hin und Her zwischen den schönen und miesen Tagen wird dein Hirn quasi süchtig gemacht. Das bindet ganz stark an so einen Partner. Es hat aber leider wenig mit Liebe zu tun.

    Wenn der Liebeskummer gerade sehr stark ist, weiß dein Gehirn, dass dagegen nur die schönen Zeiten helfen und hungert und dürstet ganz stark danach. Nur leider gibt es die schönen Zeiten nicht ohne die schlechten.

    Du bist auf Entzug.

    Es ist noch nicht so lange her, da ist es mir ähnlich wie dir gegangen. Mir hat geholfen mich viel mit den Horrorzeiten zu beschäftigen, sprich mir immer wieder vor Augen zu führen, dass eben nicht nur alles schön war. Im ärgsten Liebeskummer sind mir immer nur die allerschönsten Begebenheiten eingefallen. Geholfen haben mir auch sehr die Erfahrungen hier im Forum und meine Gefühle auszuleben...sprich den Kummer zulassen und nicht verdrängen.

    Schreibe/Rede dir alles von der Seele - hier ist so ziemlich immer jemand da.

  • Danke für die Erklärung Saphira.

    Das macht so viel Sinn und hilft mir sehr, meine Gefühle besser zu verstehen.

    Ändert zwar nichts daran, dass sie vorhanden sind, aber so schaff ich es vll besser, damit umzugehen.

    Ich bin froh, dass ihr da seid und es versteht.

    Ich war unsicher, ob das nicht doch zu viel Gejammer von mir ist.

    Ich habe fast mein Leben lang solche Gefühlsausbrüche verdrängt. Die Leute waren es nicht gewohnt von mir. Ich bin doch immer die Starke gewesen. Bis ich vor 4 Jahren immer mehr und öfter Depressionen bekommen habe, die ich nicht mehr verheimlichen konnte. Depressive Episoden habe ich schon immer seid meiner Kindheit gehabt, davon wusste nur nie jemand.

    Und jetzt kann kaum einer damit umgehen, wenn es mir schlecht geht.

    Ich schätze, ich werde Euch in dieser Phase noch eine Weile brauchen und mir hier wirklich von der Seele schreiben, denn es tut mir gut!

  • Hallo Nova,

    ich kann Dich gut verstehen. Als ich mich damals von meinem Ex trennte, hatte ich den Liebeskummer meines Lebens, weil ich dachte, er ist doch ohne Alkohol so ein Traummann. Selbst mein Sohn sagte mal "Wenn er keinen Alkohol getrunken hat, ist er der netteste Mensch, den ich kenne".

    Aber was nützt es? Er hat ja nun mal den Alkohol getrunken, also war er auch kein Traummann. Im Gegenteil.

    Im Nachhinein betrachtet, also einige Jahre später, da denke ich anders. Ich finde es gruselig, was ich mir alles habe gefallen lassen, nur weil er so viele gute Seiten hatte. Denn gute Seiten können schlechte Seiten nicht ausgleichen. Jedes steht für sich.

    Ich habe bei der Trennung gedacht, dass ich nie wieder glücklich in einer Beziehung werde, Nova. Und wenn ich heute daran zurückdenke, was ich mir alles gefallen ließ und wie lange ich mir die guten Seiten vor Augen geführt habe, dann könnte ich mich selbst ohrfeigen. Das hat mir so viel Zeit gekostet und ich war einfach vernarrt in diese Traumvorstellung, alles hätte so toll sein können. War es aber nicht!!

    Wenn jemand mit einem Bein unterwegs ist, dann nützt es mir nichts, wenn ich denke: "Ach Mensch, aber wenn er doch zwei Beine hätte, dann könnten wir alles machen: Ski fahren, Joggen usw. Er wäre dann ja soooo mobil und es wäre alles so super, was könnten wir doch alles für sportliche Unternehmungen machen".

    Was bringen mir denn solche Gedanken, wie es wäre, wenn er zwei Beine hätte, wenn er doch nur ein Bein hat??

    Oh Gott, was für ein bescheuerter Vergleich, aber ich weiß einfach nicht, wie ich es anders erklären soll!

    Du siehst einen Menschen (wie es wäre ohne Alkohol) der er einfach nun mal nicht ist. Er ist eben ein Mensch der Alkohol trinkt, da ist es völlig egal wie es wäre, wenn es nicht so wäre.

    Wenn Du jetzt denkst: Ja, aber der mit dem einen Bein kann ja nichts ändern, der Alkoholiker schon. Nee, kann er aber nicht, weil er in der Sucht steckt und nicht will.

    Dem Mann mit dem einen Bein wächst auch nicht plötzlich ein zweites, nur weil Du es Dir wünscht, um mehr sportliche Unternehmungen zu machen. Da muss er schon selbst eine Proteste wollen und wenn er das nicht will, dann kannst Du machen was Du willst, er bleibt der Mann mit dem einen Bein so wie der Alkoholiker der Mann mit dem Suff bleibt.

    Ich überlege gerade echt, ob ich das lösche, weil ich mir vorkomme, als wenn ich einem Kindergartenkind die Welt besser erklären will :)

    Aber ich hab mir selbst damals mal das Beispiel gebracht, als ich so nachdachte und es ist ja zumindest so sehr in meinem Kopf geblieben und hat mir geholfen, so dass ich es jetzt aufgeschrieben habe.

    Wenn Du damit nichts anfangen kannst, dann hau es in die Tonne :mrgreen:

    LG Cadda

  • Hey Cadda,

    ich finde eigentlich nicht, dass der Vergleich so weit hergeholt oder bescheuert ist. Dieses „was wäre wenn…“ und „es könnte ja so schön sein..“ das sind Gedanken, die einfach zu nix führen. Ich glaube, damit kann ich eventuell ganz gut an mir arbeiten.

    Und es ist überhaupt nicht schlimm, dass du mir die Welt erklären willst, wie einem Kleinkind, weil ich mich gerade echt wie ein Teenager mit dem ersten Liebeskummer fühle. Genauso, wie ich mich wie ein Teenager gefühlt habe, als wir zusammenkamen.

    Im Sommer waren wir ja schon mal an dem Punkt, dass ich die Beziehung beenden wollte aber die Hoffnung, die Versprechungen, es wird alles besser, er wollte mehr auf mich eingehen, er kontrolliert sich, es gibt zu Hause kein Bier… Pustekuchen. Damals und auch heute gab und gibt es Momente, da will ich, dass diese ganze Scheisse einfach vorbei ist. Ich habe diese Gedanken, dass ich das nicht aushalten kann…alles keinen Sinn mehr hat…

    Diese Gedanken haben mich so erschreckt!

    Ich hänge am Leben und doch habe ich wahnsinnige Angst davor, wie das nun weitergeht. Da helfen Eure Worte so ungemein, den Kopf nicht in den Sand zu stecken und diese fürchterlichen Gedanken fortzuschieben!

    Vermissen tu ich ihn trotzdem unheimlich…

  • Ich kann Dir nur sagen, dass diese Versprechungen sicherlich in dem Moment auch so gemeint waren. Ich selbst habe - als ich noch getrunken habe - auch so Einiges versprochen und wollte das auch wirklich so einhalten. Weniger trinken, nicht mehr so viel trinken, mehr Rücksicht nehmen. Aber das funktioniert nicht, das ist nun einmal das Krankheitsbild, das ist die Sucht. Ich schreibe es immer und immer wieder, weil es so ist:

    Wenn ein Alkoholiker kontrolliert trinken könnte, wäre er kein Alkoholiker.

    Ich habe schon Jahre, bevor ich aufhörte gewusst, dass ich - wenn es soweit ist - nie wieder Alkohol trinken werde, für den Rest meines Lebens. Der Schritt erschien mir zwar groß, aber machbar, irgendwann... Und nun ist es getan, ich trinke nicht mehr. Doch es gibt etliche Menschen, die den Absprung nicht schaffen, weil sie ihn nicht schaffen können oder auch nicht schaffen wollen.

    Mein Ex-Partner hat mit erlebt, wie ich aufhörte. Er war soweit, dass er eingesehen hat, dass er nicht kontrolliert trinken kann. Er wusste, dass es nur entweder ganz oder gar nicht gibt. Doch für ihn war die Hürde zu groß. Für ihn war das Leben nicht lebenswert, wenn er nie wieder Alkohol trinken kann. Und so ging es über das ständige Versuchen, weniger zu trinken, sich anders zu verhalten, nicht hinaus. Inzwischen wurde mir mal erzählt, dass er es auch gar nicht mehr versucht. Er sagt, er wäre nun mal so und trinkt gerne "mal" und fertig ist er damit.

    Zum Liebeskummer: Frag Dich wirklich mal immer wieder, ob Du wirklich an IHM oder an der Vorstellung hängst, dass es so schön sein könnte. Denn wenn man nicht so gut behandelt wird, hängt man doch eigentlich nicht an dem Menschen an sich. Auch wenn er gute Seiten hat, so hat er doch eben auch diese schlechten Seiten.

    Als es bei mir damals mit meinem Ex auseinander ging, hab ich mich auch gefühlt wie ein Teenager, der das nicht in den Griff bekommt, wieder fröhlich zu sein, nur weil eine Beziehung zu Ende gegangen ist. Ich habe noch lange Zeit gehofft, dass er zur Vernunft kommt. Dass es dann wieder etwas werden kann. Mein größter Wunsch war, dass er aufhört zu trinken. Hat er nicht. Bis heute nicht.

    Und jetzt, wo ich zu mir selbst gefunden habe und wieder glücklich bin (was aber bei mir zum größten Teil auch damit zu tun hat, dass ich selbst nicht mehr trinke), jetzt könnte er mit einem Kasten Selter und 3 Jahren Abstinenz auf dem Buckel vor meiner Tür stehen und ich würde ihn fragen, ob er noch alle am Dach hat. Niemals mehr würde ich diesen Typen wieder haben wollen und ich erschrecke mich gerade selbst, wie meine Gedanken über ihn inzwischen sind, dass er vom Traummann zu "diesem Typen" wurde.

    Du wirst Dich wieder fangen Nova, glaub mir das bitte.

    LG Cadda

  • Übrigens, was mir beim Schreiben gerade auffiel: Ich hatte ja schon immer Co-Tendenzen, auch damals bei meinem Ex-Ehemann, dem Vater meiner Kinder. Er trank zwar nicht, aber dieses Verhalten: Diese Harmoniesucht, sich verbiegen, um kein Streit zu provozieren, diese emotionale Abhängigkeit... Ich hab sie irgendwie in vielen Beziehungen schon gehabt. Woher so etwas kommt, ist sicherlich unterschiedlich. Bei mir durch Unsicherheit und nachher eben auch durch meine eigene Alkoholabhängigkeit.

    Aber auf was ich hinaus will: Solange ich dieses Verhalten an den Tag gelegt habe, war meine Beziehung auch immer verantwortlich dafür, ob ich glücklich war oder nicht. Hatte ich jemandem, mit dem es klappte, dann war ich glücklich. Fingen die Probleme an, wurde ich unglücklich.

    Nachdem ich mich von meinem Ex, der gesoffen hatte, trennte und dann auch selbst nichts mehr trank, blieb ich erstmal allein. Ich bin zwar inzwischen wieder in einer Beziehung aber ich lebe immer noch allein mit meinen Kindern und möchte das auch so.

    Ich habe mich von der CoAbhängigkeit befreit. Habe mich bewusst auf mich allein konzentriert, habe zugesehen, dass ich allein glücklich bin. Und glaub mir Nova, ich bin sowas von glücklicher Single gewesen :)

    Keine Beziehungssorgen, kein Stress, keine Belastung. Alles was so los war, für das war ich selbst verantwortlich. Ich konnte mich nur noch selbst glücklich machen und es hat super funktioniert.

    Seit dem verhalte ich mich in der Beziehung komplett anders. Weil ich keine Angst habe vor einer Trennung. Das liegt nicht daran, dass ich nicht mehr lieben kann. Aber es liegt daran, dass ich mich in die Liebe nicht mehr so hereinsteigere und sie für mein Glück verantwortlich mache. Wenn ich jetzt verlassen werden würde, was wäre denn dann?? Tja, dann würde es mir irgendwann, nachdem der Liebeskummer vorüber ist, wieder so gehen wie in der Zeit, in der ich allein glücklich war. Das war nicht gerade die schlechteste Situation, von daher hab ich keine Angst. Ich bin nicht mehr so hinter dem Beziehungsfrieden her und habe einen alltäglichen Spießroutenlauf, damit die gute Laune bleibt.

    Nee, ich bin so wie ich bin und habe keine Lust mich schlecht behandeln zu lassen. Das strahle ich offensichtlich auch aus, denn nun bin ich auch an jemanden geraten, der mich nie schlecht behandeln würde. Und wenn es doch irgendwann mal so wäre, ja dann Tschüß.

    Aus all diesen Gründen bin ich ganz hundertprozentig davon überzeugt, dass Co-Abhängige eben auch nicht geheilt werden, wenn der Partner aufhört zu trinken. Die Co-Abhängigkeit wäre noch da. Die Krankheit des Partners vielleicht gestoppt, aber was ist mit der eigenen Krankheit? Die wäre noch da.

    Es hört sich dann immer so hart an, wenn hier geraten wird, Abstand zu nehmen, sich zu trennen. Aber meiner Meinung nach ist das die einzige Möglichkeit zu sich selbst und raus aus der Co-Abhängigkeit zu kommen.

    Allein Glücklich sein können. Das sollte das oberste Ziel sein.

    LG Cadda

  • Ich finde es toll, dass du zu deiner Einsicht gekommen bist und wünsche mir so sehr, er würde das auch schaffen. Im Sommer hat er weinend in meinen Armen gelegen und gemeint, er will das so nicht mehr und es wäre besser und schöner mit mir, wenn er nicht trinkt. Ich hab ihm meine Hilfe angeboten, gesagt, dass wir das alles gemeinsam schaffen könnten und danach wurde es einfach nur schlimmer, nachdem er sich für 2-3 Wochen mal zusammengerissen hatte. Und jetzt meint er, er will daran nichts ändern :(

    Und doch! Ich liebe ihn! Er ist warmherzig und so liebevoll. Er hatte nie ein böses Wort gegen mich. Er hat mich immer mit so inniger Liebe angeschaut, wenn er nüchtern war. Dann war er für mich da! Sein Geruch, seine Augen….hach…

    Und dann ist er wie ausgewechselt. Ignorant, egoistisch, nur auf sich selbst bezogen…nochmal hach…

    Er weiß, wie sehr ich leide, wie schlecht es mir geht und das tut ihm leid, er will mir das auch nicht antun. Sagt, er weiß, ich hätte das nicht verdient, aber ändern will er auch nichts.

    Ich hab ihm gesagt, dass er nicht beides haben kann. Mich und das Bier.

    Aktuell bin ich zwar froh, dass ich daheim raus bin, weil ich nicht mehr auf die Tür höre und panisch werde, weil Angst davor habe, in welchem Zustand er nach Hause kommt. Vermisse aber die Kuschelzeit mit ihm so sehr…

    Ich brauch einfach Zeit, das zu verarbeiten und zu überstehen. Leider meldet sich immer wieder dieses verflixte leise Stimmchen der Hoffnung. Ich wäre bereit gewesen, diese Zeit mit ihm durchzustehen!

  • Ich finde es toll, dass du zu deiner Einsicht gekommen bist und wünsche mir so sehr, er würde das auch schaffen.

    Liebe Nova - nun hast du aus dem wunderbaren Statement von Cadda tatsächlich ausgerechnet den Aspekt herausgefiltert den du nicht beeinflussen kannst. Ich wünsche mir deshalb für dich, du würdest das schaffen, was Cadda als Co-Abhängige geschafft hat: Deinen Fokus aus Dich setzen! Das hilft so unglaublich- wie ich Dir aus meiner eigenen Erfahrung versichern kann.

  • Liebe Nova - nun hast du aus dem wunderbaren Statement von Cadda tatsächlich ausgerechnet den Aspekt herausgefiltert den du nicht beeinflussen kannst.

    Tja, da spricht dann wohl immer noch meine Abhängigkeit von ihm.

    Da ich ja auch meine Baustellen habe und er der einzige in meinem Leben ist, der sie verstanden hat und damit umgehen konnte.

    Es tut aber gut, von dir zurechtgerückt zu werden :)

  • Guten Morgen liebe Foris!

    Du darfst schon noch ein bisschen Geduld mit dir haben. Aus der Co-Abhängigkeit herauszukommen ist ein Prozess und nichts, was von heute auf morgen geschieht.

    Schätze, das wird wirklich noch ne Weile dauern…

    Habe diese Woche einmal mit ihm geschrieben, weil ich heute noch ein paar Sachen aus der Wohnung holen muss, die ich brauche, es sind ein paar finanzielle Dinge zu klären und ich will den Großeltern auch noch persönlich einen guten Jahreswechsel wünschen. Die Kommunikation war kurz und nur das nötigste. Kein ich vermisse dich usw. Auch er hat sich die Woche nicht weiter gemeldet. Scheinbar ist es für ihn dann wohl auch bereits erledigt. Mal schauen, was er zu sagen hat….

    Heute fühl ich mich dem gewachsen, es war gestern nochmal schlimm für mich, aber gerade denke ich, bin ich innerlich einigermaßen vorbereitet und aufgeräumt.

    Hoffe, dass ich nicht schwach werde, wenn ich ihn dann sehe. Habe mir einen Plan zurechtgelegt, wie ich mit ihm reden möchte und dass ich nur auf der sachlichen Eben bleibe. (Da er noch arbeiten muss, wird er dann hoffentlich auch nüchtern sein)

    Wird bestimmt trotzdem schwer.

    Aber ich möchte diesen Abschluss für dieses Jahr noch!

    Ich werde zwar spätestens bei meinem Auszug nochmal hinmüssen, aber das mach ich heute soweit alles fertig. Kartons packen und in die Garage räumen, bis ich endlich was gefunden hab. (Das mach ich, solange er noch nicht da ist).

    Hab etwas Angst davor, wie es in der Wohnung aussieht…

    Wünscht mir Kraft!

  • Hoffe, dass ich nicht schwach werde, wenn ich ihn dann sehe. Habe mir einen Plan zurechtgelegt, wie ich mit ihm reden möchte und dass ich nur auf der sachlichen Eben bleibe. (Da er noch arbeiten muss, wird er dann hoffentlich auch nüchtern sein)

    Wird bestimmt trotzdem schwer.

    Es ist noch frisch, aber du hast das gut erkannt mit der sachlichen Ebene. Damit du wieder Glücklich wirst, und es werden bessere Zeiten kommen, musst du auf der Sachebene bleiben.

    Sieh es so an: Der Drops ist gelutscht!

    Hab etwas Angst davor, wie es in der Wohnung aussieht…

    Wünscht mir Kraft!

    Wünsche ich dir und, ja ich weiß als Außenstehender, dass es dir wieder besser gehen wird. Jeden Tag ein Stückchen.

    Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt. – Mahatma Gandhi

  • Frohes Neues Jahr euch allen,

    Mir gehts die Tage ziemlich mies und es ist ein dauerndes fast stündliches auf und ab der Gefühle.

    Zwischen: ich will sofort zurück zu ihm und diese Beziehung ist endgültig vorbei und es ist gut so!

    Ich bin heute nicht arbeitsfähig und seit gestern wieder nur am weinen. Ein psychisches Frack.

    Hab am Samstag meine restlichen Klamotten geholt und bereits ein paar Kisten gepackt.

    Lange mit den Großeltern gequatscht.

    Als er dann von der Arbeit kam, haben wir nochmal geredet. Und eigentlich wollen wir die Trennung ja beide nicht. Bzw. Ich will sie nicht aber weiß, dass es richtig ist.

    Er war zu Beginn sehr kalt. Und eigentlich wäre es so besser gewesen, da es sachlich bleib. Bis er mir dann noch mein Weihnachtsgeschenk gegeben hat. Ich wollte es erst nicht annehmen, er hat aber darauf bestanden. Und da sind bei mir die Dämme gebrochen. Es waren Dinge, die ich liebe und mir wieder gezeigt haben, dass er mich so gut kennt, wie niemand sonst. Hab dann das Heulen bekommen. Ihm gesagt, dass ich aber so keine Beziehung mehr mit ihm führen möchte und er ist nach wie vor nicht bereit etwas zu ändern und meint er lässt sich von mir kein Ultimatum setzen. Wir wollten uns als Menschen nicht verlieren und jetzt denke ich, dass das wieder ein Fehler war. Denn danach ging’s mir wieder irre schlecht.

    Hallo Nova,

    was wäre für dich 'schwach werden'?

    Liebe Grüße, Linde

    das meinte ich damit. Ich bin schwach geworden. Er hat mich in den Arm genommen und getröstet. Der Abschied war sehr schwer für mich aber okay. Er will mit mir in Kontakt bleiben. Heute früh schreibt er mich an und fragt, wie es mir geht.

    Am Samstag hatte sich das eigentlich nach einem guten Abschluss angefühlt.

    Und gestern hab ich mich wieder in Frage gestellt. Hab ihn so schrecklich vermisst.

    Meine Tochter hat mir dann den Kopf zurechtgerückt. Und jetzt denke ich. War das denn wirklich alles nur Verarsche?

    Hat er mich ausgenutzt? Wenn er mich mit dem Alk belogen hat, womit noch alles?

    Wenn er so uneinsichtig ist und mein Leid in Kauf genommen hat, wie kann er dann sagen, dass er mich liebt?

    Ist er jetzt froh, dass er mich los ist? Oder glaubt er, er kann mich jetzt weiter benutzen, wie es ihm beliebt?

    Und eigentlich müsste ich froh sein, aus dieser Familie rauszukommen. Jeder von ihnen hat Alkoholprobleme. Sie lügen sich gegenseitig an und betrügen sich. Man weiß nicht, wem man was glauben kann. Schätze, ich werde für die jetzt zur Unperson.

    Gerade fühle ich mich wie ein Fußabtreter.

    Ich versuch mir einzureden, dass die Beziehung für mich eine Lektion war. Aber das lässt mich verzweifeln. Es war so viel, so richtig viel schlecht! Ich habe wegen ihm Depressionen und Panikattacken. Es ging mir nur selten gut. Aber dann strahlte alles wieder in einem hellen Licht und ich hatte Hoffnungen. Immer und immer wieder wurden die zunichte gemacht.

  • Im Nachhinein betrachtet, also einige Jahre später, da denke ich anders. Ich finde es gruselig, was ich mir alles habe gefallen lassen, nur weil er so viele gute Seiten hatte. Denn gute Seiten können schlechte Seiten nicht ausgleichen. Jedes steht für sich.

    Den gesamten Text werde ich immer wieder durchlesen. Danke nochmal Cadda. Es macht mir ein bisschen Mut.

  • das meinte ich damit. Ich bin schwach geworden. Er hat mich in den Arm genommen und getröstet. Der Abschied war sehr schwer für mich aber okay. Er will mit mir in Kontakt bleiben. Heute früh schreibt er mich an und fragt, wie es mir geht.

    Oh jee.

    Naja was würdest du von UNS halten, wenn wir dich virtuell auf dem Arm nehmen würden? Ok, da hast du Gefühle, aber merkst du das nicht?

    Aus der dritten Perspektive ist es für mich einfacher, dir einen Rat zu geben: Werd wieder glücklich, das wird es nicht sein!

    Ist übrigens oben ein Wortspiel ;)

    Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt. – Mahatma Gandhi

  • Ist er jetzt froh, dass er mich los ist? Oder glaubt er, er kann mich jetzt weiter benutzen, wie es ihm beliebt?

    Ich vermute, er denkt viel weniger über all das nach als du denkst - er hat ja den Alkohol. Er denkt vermutlich vor allem an sich und die Befriedigung seiner Sucht. Und du solltest am besten auch an Dich denken und daran, was du für dich tun kannst, damit du unabhängig von allen anderen glücklich bist.

    Schätze, ich werde für die jetzt zur Unperson.

    Ist das wirklich wichtig?

    Ich habe wegen ihm Depressionen und Panikattacken.

    Genau genommen hast du die, weil du nicht besser auf dich aufgepasst hast. Dich mehr um ihn als um Dich selbst gekümmert hast. Zugelassen hast, dass er deine Grenzen übertritt, deine Standards verletzt … Ich habe mir Unterstützung gesucht, um selbst wieder in meine Mitte zu kommen.

    Aber dann strahlte alles wieder in einem hellen Licht und ich hatte Hoffnungen. Immer und immer wieder wurden die zunichte gemacht.

    Du hattest Hoffnungen - die haben sich als realitätsfern erwiesen. Was also hindert dich daran loszulassen?

  • Jup so wird wohl sein. Und nein eigentlich ist’s mir nicht so wichtig. Ich will nur, dass das ganze ohne zu viel Stress mit diesen Menschen abläuft. Hab heute die Kündigungsbestätigung von seinem Onkel bekommen und er findet es zwar schade aber ich denke er versteht mich und von da ist schonmal alles okay.

    Klar. Die Depries hatte ich auch vorher schon, nur nicht so massiv. Ich hab mich wirklich zu sehr nur noch um seine Belange gekümmert, bin total auf der Strecke geblieben. (Davor um die meines Ex, meiner besten Freundin, meiner Familie….)

    Und das ist, was mich gerade daran etwas hindert. Das Loslassen fällt mir irre schwer. Alles erinnert mich daran, wie es war, wenn es gut war. Alleine die Einkäufe zu erledigen-was mit ihm zusammen wirklich immer Spaß gemacht hat. Kleinigkeiten im Alltag, die gut waren. Gemeinsames kochen, kuscheln, die Abschiedsküsse morgens. Gemeinsam einschlafen (sofern er nicht betrunken war).

    Ich denke, wenn ich mich erst mal an meinen neuen Alltag gewöhnt habe, fällt es mir leichter. Doch jetzt ist da immer noch das starke Vermissen und manchmal fühlt es sich an, wie sterben. Dann bekomm ich einfach keine Luft und das Herz zerreißt förmlich. Hoffe diese Phase dauert nicht zu lange. Es ist dann einfach unerträglich.

    Und ja Alex07 : ich brauch eure virtuelle Umarmung. Auch wenn’s ein Wortspiel war.

    Ihr helft mir so sehr, indem ihr mir immer wieder und wieder die Realität vor Augen führt!

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