Alkoholiker- Abscheulich

  • Es ist logisch, dass man an einer Abhängigkeitserkrankung nur etwas komplett geändert bekommt, wenn man vorbehaltlos akzeptiert, dass man sie hat. Ich habe dabei noch nicht verstanden, außer dass es zur Forum-Spielregel gehört, dass man dazu zwingend sagen muss: "Ich bin/sehe mich als Alkoholiker" und nicht "Ich bin abhängig geworden und möchte aufhören" oder "ich habe mir mit dem Saufen immer mehr Probleme bereitet und habe mich entschlossen, davon zu lassen, brauche aber auf dem neuen Weg Unterstützung" oder "Ich bin alkoholkrank und möchte endlich von der Flasche wegkommen".

    Schmälert es den Wert der Selbsterkenntnis, wenn man bei seiner Wortwahl auf den Begriff "Alkoholiker" verzichtet, vielleicht auch, weil es ja schon im Forennamen steht? Wo genau liegt der qualitative Unterschied?

    Davon ab garantiert das Schlüsselwortbekenntnis ja für sich genommen noch keinen größeren Abstinenzerfolg. Und dann entwickelt sich die Selbstbezeichnung beim Rückfall zum "Was soll's, so bin ich eben - Alkoholiker..." ?

  • Wird nun nur noch diskutiert, um des Diskussionswillen? :)

    Es ist logisch, dass man an einer Abhängigkeitserkrankung nur etwas komplett geändert bekommt, wenn man vorbehaltlos akzeptiert, dass man sie hat.

    Mehr ist doch dann nicht zu diskutieren. Wir sind ein Alkoholiker-Forum, die bekennende Alkoholiker ein Austausch anbieten. Der erste Schritt ist eben die Erkenntnis. Das Herumdoktern an Begriffe macht niemanden trocken.

    Schmälert es den Wert der Selbsterkenntnis, wenn man bei seiner Wortwahl auf den Begriff "Alkoholiker" verzichtet, vielleicht auch, weil es ja schon im Forennamen steht? Wo genau liegt der qualitative Unterschied?

    Dazu ist alles geschrieben.

    Davon ab garantiert das Schlüsselwortbekenntnis ja für sich genommen noch keinen größeren Abstinenzerfolg.

    Bei aller Liebe und Diskussionsbereitschaft. Das wird mir jetzt willkürlich zusammengewürfelt. Abstinenz und Weg steht auf einem anderen Platz.

    Wer sich am Anfang des Weges an solche Begrifflichkeiten stört, hat es noch nicht verstanden, um was es ankommt, trocken werden zu wollen. Er ist eben noch nicht so weit. Er hat die Ernsthaftigkeit seiner Erkrankung noch nicht ganz erkannt.

    Das ist meine Erfahrung, keine Meinung oder es könnte doch auch anders sein, weil ich es anders sehe :mrgreen:

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Vielleicht mal von mir. Ich bin fast seit 16 Jahren mit diesem unmöglichen Wort. „Alkoholiker“ trocken. Warum wohl?

    Ich gab und gebe diesem Wort nichts Negatives. Es ist für mich die Krankheitsbezeichnung. Wer darüber negativ denkt, sollte sich mal fragen, warum das so ist. Da geht es doch nicht mehr um ihm selbst, sondern wie er gerne gesehen wird.

    Wie ich mich nach außen zeige, ändert doch nichts daran, was ich bin. Wir sind hier in diesem Forum doch keine Freizeittrinker oder die mal verzichten wollen. Nein, wir sind stinknormale, ehemalige Säufer und vornehmer ausgedrückt ,Alkoholiker, die eines im Sinn haben. Nicht mehr saufen zu müssen. Nicht daran verrecken.

    Wenn hier eine sich als abhängig bezeichnen, als suchtkrank, dann ist er für mich und dem ganzen Umfeld, den ich kenne, eben ein stinknormaler, stigmatisierter Alkoholiker. Da muss ich doch durch, um mir die Grundlage zu schaffen, nicht mehr trinken zu müssen. Ich muss mich doch mit den Gegebenheiten anpasen und nicht an Begrifflichkeiten aufhängen.

    Ich kann mich doch nicht durch irgendwelche Begriffe trocken machen oder streicheln. Ändert aber nichts, dass es eben ein Alkoholiker Forum ist. Dazu muss ich mich hier bekennen.

    Das einige CO das anders sehen und ausdiskutieren wollen, kenne ich doch aus der nassen Zeit. Hatte doch selber meine Co und wusste damit umzugehen. Das ständige Diskutieren in der nassen Zeit hat mich jedoch nicht trocken gemacht, sondern nass gehalten.

    Dass ein CO keinen Alkoholiker gerne um sich hat, ist doch verständlich. Da ist es doch angenehmer zu sagen. Er ist ein wenig suchtkrank oder hat es ein wenig übertrieben. Jedoch gibt es kein Alkoholiker Light. Sowie es kein bisschen schwanger gibt.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Ich kann mich doch nicht durch irgendwelche Begriffe trocken machen oder streicheln. Ändert aber nichts, dass es eben ein Alkoholiker Forum ist. Dazu muss ich mich hier bekennen.

    Genauso sehe ich das auch. Man sollte sich auch nicht selber belügen. Ich glaube, das haben wir hier schon angesprochen, dass es die innere Erkenntnis sein sollte, das in einem Alkoholikerforum auch Alkoholiker zu finden sein werden. :)

    Ich denke da sind wir auch nicht zu streng. Wir machen das im Sinne der Community. Es hat sich auch bewährt. Wer kein Problem mit Alkohol hat, ist dann halt nicht richtig. Speziell meine ich das Kontrollierte Trinken ( KT ) oder einfach nur den Alkoholmissbrauch. Das muss aussortiert werden, das würde andere auch vielleicht motivieren: "Hey, ich trinke ab jetzt 1 Bier. Nur noch, da ich das absolut unter Kontrolle habe und mir das Ziel gesetzt habe nicht mehr zu trinken. Ist nur 1 Bier, ich habe einen starken Willen"

    Das ist ein grosses Problem und in unserem Forum wird sowas ausnahmslos nicht geduldet.

    Die Einsicht, das eben nicht zu können ( Kontrollverlust des Alkoholikers ), unterstreicht die Voraussetzung das einzusehen, was man ist: Alkoholiker!

    Ich verstehe das wirklich nicht, das es so eine lange Diskussion drüber gibt. Es ist doch so. Ich verstehe die Gegenargumente auch nicht wirklich. Wenn ich ein Problem mit Alkohol habe, jeden Tag saufen muss, bin ich Alkoholiker. Und Punkt!

    Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt. – Mahatma Gandhi

  • Interessante Diskussion - das Thema flammt ja immer mal wieder auf.

    Ich bin Alkoholikerin und jetzt über 10 1/2 Jahre trocken mit Hilfe dieses Forums. Die Erkenntnis Alkoholikerin zu sein, war bei mir, als ich hier im Forum ankam, schon vorhanden. Aber das auch anderen Personen gegenüber auszusprechen (bzw hier eben „auszuschreiben“) war für mich persönlich noch mal eine ganz andere Hausnummer. Durch das Aussprechen wurde es für mich einfach nochmal realer. Ich hatte den Tatsachen ins Auge geblickt und mir eben nicht mehr - wie all die Jahre vorher - etwas vorgemacht. Es dann auch wirklich auszusprechen (z.B. beim Arztbesuch oder in diversen SHGs, die ich dann auch immer mal wieder besucht hatte), hat mich am Anfang schon Überwindung gekostet. Aber ich empfand es (und tue das immer noch) auch als große Erleichterung, denn nur so konnte ich mich ernsthaft „auf den Weg machen“ in mein trockenes Leben.

    Die Erkenntnis Alkoholikerin zu sein, ist seither da und immer noch genau so wichtig wie am Anfang. Ich gehe damit nicht hausieren und überlege mir schon gut, wem gegenüber ich das mitteile und wem nicht. Nicht, weil ich mit der Erkenntnis hadere, sondern, weil Alkoholiker in unserer Gesellschaft (leider) immer noch oft negativ behaftet sind, man oft in eine Klischee-Schublade gesteckt wird, etc. Bei engeren Kontakten oder wenn ich das Gefühl habe, da „passt“ es, spreche ich es dann aber aus.

    Wenn ich um die Tatsache Alkoholikerin zu sein so rumgeeiert wäre wie es hier im Forum (bei den neu angekommenen selbst Betroffenen oder Cos) immer wieder zu lesen ist, wäre ich immer noch nass…

    Ich denke (und spreche aus eigener Erfahrung), wer diese Erkenntnis nicht hat und sich an der Begrifflichkeit aufhängt, ist einfach noch nicht so weit. Dann ist aber dieses Forum auch nicht das Richtige, denn hier tauschen sich eben bekennende Alkoholiker aus!

    LG Sue

    You will bloom if you take the time to water yourself 🌷

  • Sich an Begrifflichkeiten aufzureiben, halte ich nicht für besonders klug.

    Alkoholiker ist und bleibt für mich bestenfalls ein Oberbegriff und beschreibt auch nicht exakt. Er beschreibt nicht, ob ich ein Spiegeltrinker, Quartalssäufer oder was auch immer bin.

    Wenn ich Krebs habe und es erzähle, kommt das keinem Bekenntnis gleich und wird auch nicht erwartet.

    Der bekennende Alkoholiker gesteht, legt, wenn man so will, das Eingestehen einer Schuld ab. Das macht es so schwer. Das kann ich aber auch auf andere Art und Weise tun. Welche Art ich dazu wähle, sollte mir überlassen sein. Und dann lapidar zu antworten: "Du bist noch nicht soweit" ,wäre eine Unterstellung.

  • Sich an Begrifflichkeiten aufzureiben, halte ich nicht für besonders klug

    Das macht wohl Sinn.

    Er beschreibt nicht, ob ich ein Spiegeltrinker, Quartalssäufer oder was auch immer bin.

    Wir behandeln hier den Alkoholiker und eben nicht den kritischen Konsumenten von Alkohol. Ein Quartalssäufer, Spiegetrinker ist in meinem Sinne ein Alkoholiker und kann hier Hilfe erfahren in unserer Selbsthilfegruppe.

    Du hast vielleicht einen Knoten im Kopf, es geht nicht um die Definition, sondern die Einsicht.

    Lest ihr das vielleicht nicht richtig?

    Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt. – Mahatma Gandhi

  • „Du bist noch nicht soweit" ,wäre eine Unterstellung.

    Nun geht es im Austausch für mich im Alkoholiker-Forum darum, eine klare Sprache zu sprechen. Heißt auch anzusprechen was an Erfahrungswerte da sind. Gerade hier werden auch direkt, manchmal ungeschönt, irgendwelche Ungereimtheiten angesprochen. Nicht immer so sensibel, wie sich der eine oder andere es sich wünscht.

    Es kommt doch darauf an, wie ich damit umgehe. Antworte ich, „es ist eine Unterstellung“, kann das auch eine Schutzbehauptung sein, wie ich es jahrelang als nasser Alkoholiker praktiziert habe Ich hatte mal (anderes Thema) jemand gefragt, ob er wieder trinkt. Er war empört, aber ich frage mich da, wenn nicht hier, wo dann?

    Mir ist es wichtig, auch mal was unterstellt zu bekommen. Jeder geht jedoch da anders mit um.

    Gruß Hartmut

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  • Lest ihr das vielleicht nicht richtig?

    Doch, ich denke schon und habe auch die Einsicht.

    Wir behandeln hier den Alkoholiker und eben nicht den kritischen Konsumenten von Alkohol.

    Das hingegen stimmt mich sehr nachdenklich.

    Ich fragte es bereits, ohne eine hinreichende Antwort zu bekommen. Hat nicht der kritische Konsument die Tür zum Alkoholiker bereits weit aufgestoßen und steht auf der Schwelle? Wenn ein solcher abstinent werden und bleiben möchte, wird ihm hier Rat und Hilfe versagt? Ich entschuldige mich jetzt schon für meine Ironie. Werden durch diese Vorgehensweis nicht frische Alkoholiker generiert und der Nachwuchs fürs Forum gezüchtet? Diese Leute gehören nach meinem Verständnis ebenso dazu, wie die Co, die sind ja auch keine Alkoholiker.

    Um ehrlich zu sen. Eine erklärende Antwort erwarte ich mittlerweile auch nicht mehr, offensichtlich gibt es einfach keine.

  • wird ihm hier Rat und Hilfe versagt?

    korrekt. Da es in unserer Selbsthilfegruppe triggern könnte. Ich möchte keinen Faden moderieren wo drüber gesprochen wird, das man heute "nur" ein Bier getrunken hat und alles unter Kontrolle ist. Da sucht man sich lieber woanders Hilfe, diese begleiten wir nicht.

    Hier tauschen sich Alkoholiker aus, welche eine lebenslange! Abstinenz anstreben. Ich möchte was anderes nicht diskutieren, das ist hier fehl am Platz und dient auch denen, die das erfolgreich hier im Forum durchziehen. Für sich allerdings. Wir reden hier keinen Trocken. Die Entscheidung, die Einsicht muss selber fallen. Wir geben nur alle Hilfestellungen und auch Begleitung für eine stabile Abstinenz.

    Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt. – Mahatma Gandhi

  • Um ehrlich zu sen. Eine erklärende Antwort erwarte ich mittlerweile auch nicht mehr, offensichtlich gibt es einfach keine

    Verstehe ich nicht. Die Erklärung ist doch eindeutig. Beckenende Alkoholiker, dann Austausch.

    Vielleicht anderes rum. Ich kaufe, mir doch keine Eintrittskarte für ein Handballspiel und renne dann auf das Spielfeld und sage vor der Tür sehen noch ein paar Fußballer, die mit spielen wollen.

    Verstehst du, was ich meine? Wir können nicht das ganze Spektrum abdecken. Es gibt Grenzen, um einen qualitativen Austausch weiterhin zu gewährleisten. Der Vorstellungsbereich dient doch auch dafür, dem User die Möglichkeit zu geben sich zu orientieren und zu schauen, ob es für sich richtig ist.

    Wenn ich kein Alkoholiker bin und „nur“ mal über die Stränge geschlagen habe, ist das doch was ganz anderes als Suchtkrank.

    Gruß Hartmut

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  • ? :)

    Mehr ist doch dann nicht zu diskutieren. Wir sind ein Alkoholiker-Forum, die bekennende Alkoholiker ein Austausch anbieten. Der erste Schritt ist eben die Erkenntnis. Das Herumdoktern an Begriffe macht niemanden trocken.

    Vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Von Dir wurde dieses Thema eröffnet, weil Du die Erfahrung gemacht hast, dass Voraussetzung für den Weg in die Trockenheit das Eingeständnis ist, Alkoholiker zu sein. Nicht suchtkrank, nicht abhängig, ALKOHOLIKER

    muss die Bezeichnung sein, die Du zudem als zeitlos bewertest. So habe ich Deine Haltung bisher verstanden.

    Dafür nun Dein Zitat "Herumdoktern an Begriffen". Recht hast Du, das bringt nichts. Wieso kann man den Hilfesuchenden dann nicht zugestehen, den Begriff Alkoholiker nicht zu mögen, wenn sie sich nichtsdestotrotz zur Abhängigkeit und zum Willen, die Erkrankung durch strikte Abstinenz stoppen zu wollen, bekennen?

    Das ist unverändert meine Frage - ich schreibe anderen ja auch in anderen Themenbereichen nicht vor, mit welchem Vokabular sie ihr Anliegen zu formulieren haben.

    Wie jemand insgesamt schreibt, welcher Inhalt daraus lesbar ist, wie schlüssig die Darstellung, das offenbart doch vielmehr, ob man es mit jemand Ernsthaftem, d.h. mit Selbsterkenntnis und ehrlichem Hilfebedarf zu tun hat oder nicht...

  • Von Dir wurde dieses Thema eröffnet, weil Du die Erfahrung gemacht hast, dass Voraussetzung für den Weg in die Trockenheit das Eingeständnis ist, Alkoholiker zu sein. Nicht suchtkrank, nicht abhängig, ALKOHOLIKER

    Natürlich ist es das Eingeständnis, die Voraussetzung, aber ist das dann Deine Interpretation daraus? Nirgends habe ich geschrieben, dass es nicht zählt oder eine Voraussetzung ,für den Weg in die Trockenheit ist. Suchtkrank zählt aber nicht nur für Alkoholiker. Gibt eine Vielzahl von Süchten.

    Ich verstehe das Problem nicht. Beim Anmelden will ich es doch wissen, wo ich den User einstufe. Alkoholiker und gut ist. Alles andere ist eben, wie schon mehrmals erklärt. Beispiel. CO Abhängigkeit ist zwar( noch) nicht anerkannt, ist aber auch eine Suchterkrankung, eine Abhängigkeit jedoch nicht Alkoholiker.

    Dafür nun Dein Zitat "Herumdoktern an Begriffen". Recht hast Du, das bringt nichts. Wieso kann man den Hilfesuchenden dann nicht zugestehen, den Begriff Alkoholiker nicht zu mögen, wenn sie sich nichtsdestotrotz zur Abhängigkeit und zum Willen, die Erkrankung durch strikte Abstinenz stoppen zu wollen, bekennen?

    Ich mag auch keine Artischocken, muss sie aber benennen, wenn ich sie kaufen will. Wenn ich mich in einem Alkoholiker-Co Forum anmelde, stelle ich mich vor, was ich bin. Alkoholiker oder CO. Abfinden damit und gut ist.

    Ich frage ja explizit nach . Siehst Du Dich als Alkoholiker?

    Soll ich jetzt fragen. Siehst Du Dich als suchtkrank an? Wo fangen wir an, wo hören wir auf? Der nächste, kommt "Ich bin nicht suchtkrank, sondern trinke nur seit Jahren abhängig zu viel und kann nicht aufhören.

    Schuster bleib bei Deinen Leisten ist da ein Begriff, der mir mal um die Ohren gehauen wurde. Er bestätigt jedoch es immer wieder, wenn ich mich im Austausch befinde.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Ich frage ja explizit nach . Siehst Du Dich als Alkoholiker?

    Wenn darauf jemand antwortet:

    "Ja, ich sehe mich als alkoholabhängig und möchte meine Krankheit stoppen."

    Bekommt er dann mit dieser Formulierung Hilfe?

    ich weiß nicht, ob es für Artischocke z.B. regional unterschiedliche Begriffe gibt. Ein Marktbeschicker wäre doch kein guter Geschäftsmann, wenn jemand zwei Pfund Wurzeln kaufen möchte und er darauf antwortet: "ich verkaufe an Sie nur, wenn Sie dazu Karotten sagen."

  • Ich fang ja auch nicht an umzurechnen, wieviel ich im Schnitt über's Quartal verteilt trinke, um mein Trinkverhalten minimaler klingen zu lassen, wenn ich mich hier vorstelle, damit ich nicht so abhängig bin wie andere... Nach dem Motto, bei dem und dem ist es ja viiiiel schlimmer.

    Ich hatte Angst, daß es bei mir auch so werden kann, weil ich schon mittendrin war. Mir war bewusst, ich sterbe vielleicht daran und da war es mir jucke, wie ich mich bezeichnen muss.

    Ich meldete mich an, weil ich mit Alkohol definitiv nicht umgehen kann und festgestellt habe, daß er mehr Macht über mich hat als ich über ihn.

    Wenn dem nicht so ist, find ich hier gar nicht erst her.

    Alkoholikerin ist eine Bezeichnung, die ich mir selber gebe, weil ich weiß, daß es so ist.

    Ich stigmatisiere mich nicht, ich geb dem Kind einen Namen. Und für eine Krankheit muss ich mich nicht schämen.

  • "Ja, ich sehe mich als alkoholabhängig und möchte meine Krankheit stoppen."


    Bekommt er dann mit dieser Formulierung Hilfe?

    Jeder, der ernsthaft seine Alkoholsucht angehen möchte, hat hier immer Hilfe erfahren. Wie wir das als Forenteam nun handhaben, ist aus der Erfahrung und aus organisatorischen Sicht, einfach unser Ermessen.

    Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt. – Mahatma Gandhi

  • Alkoholikerin ist eine Bezeichnung, die ich mir selber gebe, weil ich weiß, daß es so ist.

    Ich stigmatisiere mich nicht, ich geb dem Kind einen Namen. Und für eine Krankheit muss ich mich nicht schämen

    Du gibst Dir die Bezeichnung selbst, dann bist Du ja auch mit Dir im Reinen mit genau dieser Bezeichnung.

    Und was ist mit denen, die die gleiche Erkenntnis haben wie Du, es für sich bei identischer inhaltlicher Botschaft jedoch anders formulieren wollen?

    Weil sie sich z.B. aus Gründen der Selbstachtung oder der höheren Eigenmotivation oder was auch immer nicht Alkoholiker nennen wollen?

  • Huhu, 9Leben. Ich denke, so langsam reicht es aber auch mit der Spitzfindigkeit. Jedes Wort wird hier umgedreht, nur um im Recht zu sein?

    Du kannst gerne mir die Schuld geben. Bin der Admin und lege das so fest. Dann ist es so. Du kannst dich gerne bei mir beschweren, aber ich sage dir gleich: Wir machen das so und fahren gut damit.

    Ich bin auch nicht unfehlbar, auch sind andere Meinungen erlaubt. Wir haben das aber schon aus zig Blickwinkeln versucht, ja mittlerweile gerechtfertigt, wie wir das als Team machen.

    Klar, es ist ein heisses Thema, ich würde dich aber bitten heute in diesem Fred nix mehr zu schreiben. Nur in diesem hier, bitte. heute.

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