Liesel - Mein Mann ist alkoholabhaengig

  • Liebe Liesel,

    Vielleicht ist es auch an der Zeit, dass Du Dir professionelle Hilfe holst. Oder ihn eine Vor-Ort-Gruppe gehst. Du fällst hier niemanden zur Last. Man muss ja nicht auf einen Beitrag antworten oder ihn lesen.

    Es ist einfach nur schwierig mitzulesen, wie Du Dich im Kreis drehst. Es ist gefühlt so als würdest Du kurz beichten, dann hast Du das Gefühl etwas "getan" zu haben und dann gehst Du wieder mit geschlossenen Augen zurücknin den Boxring. Nur irgendwann wird Dein K.O. Schlag kommen.

    Es tut mir ehrlich gesagt leid mitzulesen, wie Du Dich windest wie ein Aal. Ob Du was an Deiner Situation ändern willst oder nicht liegt ganz alleine bei Dir. Da kann Dir niemand hier reinreden. Ich wünsche Dir vom ganzen Herzen, dass Du das Leben leben kannst, was Du Dir wünschst und Deiner Tochter auch.

    Vielleicht solltest Du mal Deinen ganzen Thread von fast genau 12 Monaten durchlesen.

    LG Momo

  • Ist gemeint, daß du deiner Freundin nicht zur Last fallen willst?

    Wofür sind Freundschaften da? Mal bist du eine Last, mal bist du eine Entlastung für die Freundin. Solange es sich unterm Strich ausgleicht, ist eine Freundschaft eine gute, sinnvolle und belastbare Angelegenheit.

    Außerdem hat die Freundin die Möglichkeit nein zu sagen. Das ist ja dann ihre Entscheidung. Die brauchst du ihr im Vorfeld nicht abzunehmen, indem du gar nicht erst fragst.

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Ich freue mich in der Regel, wenn ich in einer guten Freundschaft um Hilfe gebeten werde, denn das zeugt ja von Vertrauen in meine Person. Es ist ein Kompliment, wenn man um Hilfe oder Rat gebeten wird. So sehe ich das jedenfalls.

    Ausserdem: Wenn eine Bitte einen überfordert, darf man das auch frei heraus sagen und die Unterstützung bzw. das Mass der angefragten Unterstützung ablehnen. Ich habe das schon gemacht und die Freundschaft hat es ausgehalten. Ich hatte in meiner Situation einfach keine Kraft zu helfen. Das tat mir sehr leid, aber mir wurde Verständnis entgegengebracht.

  • Hallo Liesel,

    ich denke bei dir ist es an der Zeit dein Leben grundlegend zu ändern. Du leidest schon seit Jahren unter deinem Partner und für deine Tochter ist es völlig normal, wie er ist, wie du bist, wie es läuft. Entweder du änderst wirklich von Heute auf Morgen Etwas, beißt in den sauren Apfel und ja auch du musst dann "leiden" oder du lässt alles so wie es ist und da kann ich dir versprechen das deine Tochter dir irgendwann die Schuld an allem geben wird. Das ihr Papa ihr Geld klaut, ist für sie "in Ordnung", denn es passiert ja nichts. Sie wird eines Tages sagen, das du unfähig bist und sogar den Papa vorziehen, ob er krank ist oder nicht. Entweder du änderst jetzt etwas und bist stark oder du verlierst deine Tochter, das ist der Punkt. Das du dich selbst schon verloren hast, damit lebst du bereits, aber jetzt geht es nur noch um dein Kind. Wenn du jetzt etwas änderst, wird sie irgendwann stolz auf dich sein und später selbst Handeln, wenn sie Probleme hat. Wenn du nichts tust, wird sie auch nichts tun und dadurch das für sie "Süchte" normal sind, kann man nur hoffen das sie nicht selbst abrutscht. Bitte denk nicht an dich, denk an deine Tochter, die es verdient hat, vorallem jetzt in der Pubertät, eine starke Mutterrolle zu haben, die sie braucht um später selbst ein gutes Leben für sich aufbauen zu können. Wenn du ihr dieses Handwerkzeug jetzt nicht mit gibst, wirst du sie verlieren.

    Und egal was war, es ist nie zu spät etwas zu ändern. Und es ist egal wie lange du gewartet hast, wenn du jetzt handelst, kannst du deiner Tochter noch etwas Gutes mit auf den Weg geben und vorallem ihre starke Mama sein, die für euer gutes Leben kämpft.

    Du rührst wirklich schon viel zu lange im Brei rum, hast dir dein Leben so gestaltet das es für dich passt. Lässt dein Kind bei einem völlig kranken Vater und tust als wäre es alles nie schlimm genug um ein Ende zu machen. Wann kommt das Ende? Wenn du deinen Job nicht mehr machen kannst vllt durch die Schulden deines Mannes? Wenn du deine Tochter verlierst? Irgendwann wird auch dein "Co" Gerüst zerbrechen und du hast nichts mehr, egal ob materiell, finanziell oder emotional. Ist es das wert dort weiter stehen zu bleiben? Dein Partner kann schon lange nicht mehr und auch du tust ihm keinen Gefallen mit deinem "immer von Problemen davon zu laufen", damit zerstörst du selbst alles. Sieh dem Problem in die Augen und hol dir all die Hilfe die du kriegen kannst - denn die gibt es und es ist niemals schlimm oder peinlich um Hilfe zu bitten, das ist einfach nur mutig und stark!

    Ich wünsche mir für deine Tochter und dich alles Gute, aber du musst es jetzt tun!

    Liebe Grüße

    Einmal editiert, zuletzt von Lila77 (21. April 2024 um 22:53)

  • Hi Momo

    Danke, sehr nett von Dir zu fragen. Ich lese nur mit- hilft mir mehr wie wenn ich mich verteidigen muss. Ich rede mit meinem Mann kaum und denke über Wege nach, wie es weiter geht.
    Manchmal bin ich sehr traurig.
    LG

  • Ich lese nur mit- hilft mir mehr wie wenn ich mich verteidigen muss.

    Warum hast du das Gefühl, dich verteidigen zu müssen?

    Am Anfang hier hatte ich dieses Gefühl auch richtig oft. Heute auch noch manchmal.
    Aber je öfter ich diese Beiträge las, die da so in mir das Bedürfnis hochkommen lassen, mich, meine Position, meine Gedanken und mein Verhalten verteidigen und rechtfertigen zu müssen, desto ruhiger und sachlicher lese ich das.
    Ich fange an, tiefer darüber nachzudenken. Hier gibt ja jeder ‚nur‘ seine Erfahrungen weiter….die guten und die schlechten. Es will mir ja keiner irgendwas ‚böses‘.
    Ich muss auch gar nix 1:1 umsetzen, es ist ja mein Leben. Nur, wenn etwas besser werden soll, muss es auch anders werden ….irgendwie. Ich wusste nicht, wie und darum habe ich hier ganz viel gelesen und geschrieben. Rückblickend stelle ich immer wieder fest, dass vieles von dem, was mir hier geschrieben wurde und von dem ich dachte: Will ich nicht ….mache ich nicht ….. heute zu meinem Leben gehört.

    Es ist ja nun mal so, dass jeder, der bei mir schreibt, sich Gedanken macht, warum er grade jetzt bei mir dies oder jenes schreibt. So vieles hat den Leuten ja geholfen auf ihrem Weg ….manches aber auch nicht. Ich finde diese Erfahrungen sehr wertvoll für mich.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Liebe Liesel,

    Schön, dass Du noch da bist. Ich war zwischendurch auch richtig entsetzt was ich für Antworten erhalten habe, aber es waren ehrlich Antworten, welche rückblickend mir auch geholfen haben. Die Wahrheit tut manchmal weh. Ich glaube niemand will hier irgendjemanden angreifen.

    Ich weiß nicht wer diesen Satz in welchem Thread geschrieben hat, der lautet so (oder ähnlich): Der Weg der Veränderung ist der schmerzhafte Weg (oder so ähnlich)

    Veränderungen machen Angst. Weil wir das Bekannte verlassen. Aber wenn man unglücklich ist in der bekannten Situation, kann die Veränderung ja nur positives in sich tragen.

    Also, schön dass Du noch hier bist.

    LG Momo

  • Wir müssen niemanden, der noch nicht bereit ist, was zu ändern, dazu motivieren, etwas zu tun. Es wäre CO Verhalten, den anderen auf den richtigen Weg bringen zu wollen. Es darf jeder User von seiner Selbsthilfe Gebrauch machen.

    Ich lese nur mit- hilft mir mehr wie wenn ich mich verteidigen muss.

    Wenn du das Gefühl hast, dich verteidigen zu müssen, hat der Austausch Wirkung gezeigt. Du ziehst dich zurück, das ist Deins. Ist auch eine Form von Selbsthilfe erstmal nichts zu tun. Abzuwarten, bis sich irgendwann etwas von allein sich regelt oder du bereit bist, es selbst in die Hand zu nehmen.

    Komme einfach wieder, wenn du weißt, wie dein Weg aussieht . Damit hilfst du auch der Gruppe, die in einer ähnlichen Situation stecken.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Liesel!

    Ich habe mich früher auch ziemlich angegriffen gefühlt, als andere Menschen etwas über mein "Privatleben" gesagt haben und mich gewarnt haben. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, hätte ich auf sie gehört. Natürlich ist die Meinung anderer nicht immer die selbe, aber wenn es darum geht das es mir schlecht mit einer Situation geht und mir andere helfen wollen, habe ich gelernt zu zuhören, einfach, weil jeder seine Erfahrungen im Leben macht. Ich selbst habe immer geschaut, wann ich Tips annehmen, umsetzen oder verwerfe, weil sie nicht zu mir und der Situation passen. Jedoch ist es nie falsch Hilfe, gute Ratschläge anzunehmen. Aber niemand verurteilt dich ( und wenn ist es die Situation die du oft geschildert hast). Es ist und bleibt dein Leben und dein Weg, der für dich und deine Tochter positiv verlaufen soll.

    Meine besten Freunde, die mich "retten" wollten, konnten es vielleicht nicht so schnell wie sie wollten, aber sie haben mich immer geliebt und wertgeschätzt, auch wenn ich die falschen Wege gegangen bin und noch nicht soweit war.

    Ich wünsche dir für die Zukunft ganz viel Kraft und alles Gute euch!

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