Peter Lustig vorstellen.

  • Hallo Peter,

    wir trockenen Alkoholiker müssen gut auf uns aufpassen. (Und das hast Du, Du hast die Kurve bekommen! Super!)

    Dafür sorgen, dass es uns gut geht. Dazu gehört nicht, sich mit Arbeit zu überhäufen. - Gerade in der Anfangszeit

    der Abstinenz.

    Diese Gedanken "Jetzt ist der ganze Stress vorbei, ... ". Die kennst Du doch noch zur Genüge von früher, oder?

    Wir alle sind Gewohnheitstiere, da spielt sich ganz viel im Inneren ab. Und im Laufe der Zeit lernt man diese

    Gewohnheiten umzulenken. Ich denke da an einen schönen, heißen Kaffee, der zu Hause auf mich wartet

    oder den ich unterwegs irgendwo ganz in Ruhe trinke und Menschen beobachte.

    Nach dem ganzen Stress bist Du in ein Loch gefallen, so sehe ich das. Und das Suchtgedächtnis ist angesprungen.

    Wenn es möglich ist, versuche Deinen Tagesablauf möglichst gleichförmig, mit den gleichen Ritualen zu erleben.

    D.h. neue Gewohnheiten ausbauen und die alten überschreiben.

    Ich wünsche Dir eine gute Nacht!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Peter,

    so wie Elly schrieb, kenne ich es auch. Situationen erinnern an früher: Stress vorbei, jetzt was trinken.

    Allerdings kenne ich es auch, ohne dass so eine Gewohnheit eingetreten ist.

    Einfach eine Situation, in der eigentlich alles schön ist und schwups.... Gedanke an Alkohol. Ob es mit dem Stress zu tun hat? Kann gut sein. Aber bitte schrecke Dich nicht, wenn solche Situationen kommen, auch wenn Du den Stress jetzt reduzierst. Sie kommen manchmal auch grundlos. Bzw. der Grund ist die Sucht als solches.

    Ich finde, Du kannst stolz sein, denn Du hast es gut gemeistert. Jetzt weißt Du, dass Du auch zukünftig solche Situationen überstehen kannst. Also keine Angst vor diesen Suchtgedanken. Sie vergehen wieder.

    LG Cadda

  • Hey Peter,

    super, dass du schnell nach Hause gegangen bist und die Situation gemeistert hast!

    Mein Mann hat für solche Notfälle immer eine Flasche Wasser und Süßkram im Auto (Schokoriegel, Weingummi, Hustenbonbons usw).

    Vielleicht wäre das auch was für dich, auf dem Heimweg immer ein paar Bonbons, Kaugummi etc. in der Tasche zu haben?

    Wasser hast du eh immer dabei, richtig?

  • Ich denke gerade in der Anfangsphase ohne Alkohol sollte man nicht viel arbeiten oder was meint ihr?

    Es gilt das richtige Maß zwischen zu viel und zu wenig zu finden. Ich weiß, Maßhalten war auch nie meine Stärke :wink:

    Mich wundert es. warum in einer Situation, in der es mir eigentlich gut gehen muesste,

    es mir schlecht geht und ich Saufdruck verspuere?

    Die Abstinenz ist keine Garantie für ein zufriedenes Leben, aber die Grundvoraussetzung dafür.

    Auch wenn es platt klingen mag, unser Leben ist nun mal wie eine Achterbahnfahrt, auch emotional.

    Ich musste lernen, mich selbst ohne den Filter, Schleier und Stimmungsaufheller Alkohol zu ertragen. Ich habe gelernt, auch mal negative Gefühle zuzulassen. Mir hilft dann immer, rauf aufs Rad und anständig kurbeln, einen Spaziergang machen, ins Fitnesstudio oder die Sauna zu fahren, mit der Frau reden, telefonieren oder ein paar Dinge, z.B. momentan frische Erdbeeren, einzukaufen. Hauptsache etwas Ablenkung und irgendwie unter Leute kommen.

    Auch hilft es mir, mir klar zu machen, dass sehr viele andere Leute viel schlechter dran sind. Ich kenne viele, die sicherlich gerne mit mir tauschen würden, ich aber nicht mit ihnen. Von daher geht's mir wirklich gut.

  • Ich bin da auch sehr pragmatisch an die Sache ran. Schutz und alkoholfrei Rückzugsräume schaffen. Ich hatte aber nur einmal in der Anfangszeit einen massiven Suchtdruck, da war ich jedoch daheim. Da war alkoholfrei. Wenn da was zum Saufen gewesen wäre, dann hätte ich sicherlich gesoffen.

    Ich machte mir klar. Suchtdruck bekomme ich, wenn das Suchtgedächtnis mir mitteilt, jetzt wäre es mal wieder an der Zeit zu saufen. Das unabhängig der Situation. Die Situation löst nicht das Suchgedächtnis aus. Das Suchtgedächtnis nimmt sich nur die Situation zum Anlass. Für mich ein gravierender Unterschied.

    Heißt, die Sucht schlägt zu, wenn sie Bock dazu hat, nicht weil es mir mal schlecht oder gut geht. Wenn sie aus mir schreit, muss ich gewappnet sein, mich zu schützen. Analog unseren Notfallkoffer. Und dann in den zuvor geschaffen alkoholfreien Schutzraum aufsuchen. Manchmal einfach nur aussitzen.

    Gruß Hartmut

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