Elraine Einsicht nach dem dritten Klinikaufenthalt?

  • Guten Morgen Elraine,

    schön wieder von Dir zu lesen!

    Ich finde Dich sehr mutig und lösungsorientiert. Nicht jeder Weg muss ja gerade von A nach B führen, vielleicht hast Du noch mal einen Extraschleife benötigt. Hauptsache Du bist wieder in der Spur. Geißel Dich nicht, sondern sei stolz auf jede neue Murmel.

    Fetter Drücker

    Rina

  • Guten Morgen Elraine,

    schön wieder von Dir zu lesen!

    Ich finde Dich sehr mutig und lösungsorientiert. Nicht jeder Weg muss ja gerade von A nach B führen, vielleicht hast Du noch mal einen Extraschleife benötigt. Hauptsache Du bist wieder in der Spur. Geißel Dich nicht, sondern sei stolz auf jede neue Murmel.

    Fetter Drücker

    Rina

    Hallo Rina,

    danke für Deine liebe Nachricht. Ich gebe mir Mühe und habe das Gefühl, dass sich in den letzten drei Wochen einiges verändert hat. Anders als vorher. Ja, ich bin stolz auf die Murmeln und es ist so, dass ich wohl wirklich momentan von Tag zu Tag leben sollte und mir nicht selber so viel Druck machen sollte. Ich habe auch in der Gruppe gestern einen enormen Schritt getan und mal von mir erzählt (ein wenig gezwungener Maßen). Im Nachhinein bin ich ganz froh, dass ich das nicht abgebrochen habe. Es gibt zwar noch viele Baustellen, aber ich habe mir schließlich auch fast 34 Jahre nicht zugestanden, an diesen zu arbeiten.

    Gerade fühle ich mich wirklich auch relativ stabil. Auch wenn ich mich manchmal sehr leer fühle, aber das gehört phasenweise wohl auch dazu. Es muss vieles neu gelernt werden... Aber ich bin weiterhin natürlich auch wachsam, weil ich gelernt habe, wie schnell es mit der vermeintlichen Stabilität vorbei sein kann.

    Ich drücke zurück und hoffe es geht dir gut,
    Elraine

  • Hallo Elraine,

    Ich denke gerade am Anfang ist es mit der Stabilität nicht weit her. Ich empfinde mich nach 7 Monaten immer noch nüchtern und nicht trocken. So viele Situationen, die zum ersten Mal gemeistert werden wollen. So viele Emotionen, die gefühlt werden wollen. Also jede Menge Stolpersteine, die in unserem Weg rumliegen.

    Diese Phase der Leere, oder wie ich es nenne ‚ich bin so eindimensional‘ gehört mit zum Prozess, die Gehirnchemie wieder auszuloten. Ich empfinde nüchtern sein dann immer als voll langweilig, Alles ist langweilig und öde, Alkohol die optimal Lösung. Gott sei Dank gehen auch diese Phasen vorbei.

    An sich zu arbeiten bietet ja auch unendliche Möglichkeiten sich neu wahrzunehmen und aufzustellen. .

    Also schön dranbleiben und Murmeln sammeln. Ich freue mich total auf Sylvester und bin jetzt schon total stolz.

    Liebe Grüße

    Rina

  • Hallo Rina,

    ja, das hast Du sehr schön in Worte fassen können. Es ist manchmal gar nicht so einfach, mit der Vielzahl an Emotionen umzugehen. Zumal ich da ja vorher, zumindest für eine Zeit, eine andere Lösungsstrategie hatte. Manchmal ist man auch so furchtbar traurig und ich weiß gar nicht, was der Grund dafür ist. Und manchmal, wie Du sagst, auch einfach sehr leer.

    Langweilig und öde, naja. Das ist nicht so oft der Fall zum Glück, weil ich sehr viel mehr wahrnehmen kann. Im Gegensatz zu vorher. Das Murmelglas wird aber täglich voller und wie Du sagst, auch diese Phasen gehen hoffentlich vorbei. Puh, Silvester, das ist noch eine Weile hin. Erst mal Weihnachten überstehen, davor graut mir ein wenig. Ziemlich sogar.

    Liebe Grüße,
    Elraine

  • So viele Emotionen, die gefühlt werden wollen. Also jede Menge Stolpersteine, die in unserem Weg rumliegen.

    Der Vorteil am Trockensein ist, das man wieder etwas fühlt,

    der Nachteil am Trockensein ist, das man wieder etwas fühlt

    Emotionen, sowohl positiv wie negativ, sind ein gefährlicher Stolperstein den es zu meistern gilt. Bei jedem anders und unberechenbar.

    GlG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Der Vorteil am Trockensein ist, das man wieder etwas fühlt,

    der Nachteil am Trockensein ist, das man wieder etwas fühlt

    Emotionen, sowohl positiv wie negativ, sind ein gefährlicher Stolperstein den es zu meistern gilt. Bei jedem anders und unberechenbar.

    GlG WW

    Hallo Whitewolf,

    ja, auch das ist schön formuliert. Das ist vor allem dann der Fall, wenn die Emotionen, wie meist, ohne Vorankündigung über einen hereinstürmen.

    Vor positiven habe ich da jetzt eher weniger Angst...

    Liebe Grüße,
    Elraine


  • Vor positiven habe ich da jetzt eher weniger Angst...

    Das hab ich am Anfang auch gedacht :roll:

    Nicht gut, lieber etwas aufpassen und sich drauf vorbereiten. :wink:

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Hallo Elraine,

    da bisher noch nichts kam, hier mal meine Interpretation zu positiven Gedanken.

    Bei mir waren die positiven Gedanken, die gefährlichsten, am Anfang. Da sprang dann das Belohnungszentrum an und wollte seine übliche Belohnung, um das gute Gefühl noch zu steigern.

    Wenn es mir also besonders gut ging, weil z. B. der Tag super gelaufen ist, kam die Idee "jetzt ein kühles Weizen" auf. Das als "Nachricht" der Suchstimme zu erkennen, hat mir sehr geholfen. Es war "die Stimme".

    Da ist jeder anders, bei mir kam sie fast ausschließlich bei guten Emotionen.

    Ich schreibe in der Vergangenheitsform, weil es immer weniger wurde und jetzt sehr, sehr selten vorkommt. Um so größer ist der "Schreck", wenn es dann doch passiert.

    Zum Glück hat der Mensch da einen Vorteil. Ein Tier handelt instinktiv. Dann hätte ich getrunken. Hier ist Aufpassen und Verstand gefragt. Später dann, änderte sich dann auch der Instinkt. Er sagt mir, wenn eine Situation nicht gut ist, und warnt mich sogar, wenn die Stimme meint etwas "flüstern" zu müssen. Denn wenn, ist es nur noch ein Flüstern (was es vielleicht gerade noch gefährlicher macht).

    Zusammengefasst, bei mir waren, besonders anfangs, die positiven Emotionen die gefährlichsten.

    Grüße

    Alex

  • Hallo Zusammen,

    bei mir ist das ähnlich, oder überhaupt bei starken Gefühlen. Mein letztes Thema mit meiner ‚Stimme‘ war die Vorfreude auf den Urlaub. Geholfen hat mir die Vorstellung was wäre wenn ich Alkohol trinken würde? Ich wäre am nächsten Tag verkatert und dadurch nicht mehr in Vorfreude sondern unangenehm aufgeregt.

    Als Süchtling möchte ich gute Gefühle immer nochmal toppen. Da kann man noch ein Schippchen drauflegen, das Tolle noch einmal verstärken. Zack Trigger.

    Bei unangenehmen Gefühlen habe ich das eher nicht. Zumindest nicht so stark ausgeprägt.

    Eine gute Nacht

    Rina

  • Guten Morgen und danke für die Antworten :)

    Jetzt verstehe ich, wie es gemeint ist. Das Gefühl kenne ich bis anhin nicht, tatsächlich. Wo es aber vielleicht vergleichbar ist und der Gedanke manchmal kommt, ist wie am Wochenende z.B. Wir waren auf einer Convention, da saß man dann irgendwann zusammen und gefühlt alle (außer mein Partner und ich) haben getrunken. Da dachte ich schon mal kurz, Mensch, eigentlich liebe ich Honigmet... aber das geht jetzt nun halt mal nicht mehr. Das war allerdings ein kurzer Gedanke.

    Meine Herausforderung liegt seit je her eher in den "schlechten Momenten", in denen einen die Gefühle überrennen und der berühmte Kloos in meinem Magen sich meldet und scheinbar übermächtig zu werden droht. Aber auch damit wird man lernen umzugehen.

    Süchtlinge finde ich übrigens auch sehr nett ;) eine schöne Formulierung. Es ist gut zu wissen, dass man nicht alleine ist. So fühlt man sich ja doch recht oft. Ich zumindest. Aber langsam gelingt es mir zumindest, mich auch als "Patient" in der Therapie zu sehen. Das war glaube ich lange Zeit mein Hauptproblem und auch das Problem dabei, mich überhaupt auf die Gruppen einlassen zu können.

    Liebe Grüße
    Elraine

  • Elraine, ich bin da!

    Trink und iss etwas. Der Moment vergeht wieder!

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Elraine, ich bin da!

    Trink und iss etwas. Der Moment vergeht wieder!

    Danke Elly, keine Sorge, wenn ich einen Moment nicht schreibe. Es wird vorbei gehen. Die Hütte ist aber voll, heißt ich kann nicht die ganze Zeit an den PC. Aber vielen lieben Dank, das hat schon geholfen. Das Bewusstsein.

  • Gut, dass Du Dich gemeldet hast. Ich weiss genau, wie Du Dich fühlst.

    Aber diese Momente vergehen!

    Schreibe, wenn es Dir danach ist! Ich/wir sind da!

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Gut, dass Du Dich gemeldet hast. Ich weiss genau, wie Du Dich fühlst.

    Aber diese Momente vergehen!

    Schreibe, wenn es Dir danach ist! Ich/wir sind da!

    Das ist wirklich lieb. Ich weiß wirklich nicht, was gerade los ist. Irgendwie schlägt mir das Herz bis zum Hals... eigentlich war alles soweit gut. Ich hasse diese Unsicherheit, die sich manchmal bei mir breit macht und ich in diesen Momenten nichts dagegen tun kann. Aber ich mag nicht jammern. Danke fürs "Zulesen" ;)

  • Vielleicht ein kleiner Panikanfall?

    Dein Körper ist noch immer in der Umstellung.

    Sollte das öfter vorkommen, dann sprich mit Deinem Arzt darüber!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Vielleicht ein kleiner Panikanfall?

    Dein Körper ist noch immer in der Umstellung.

    Sollte das öfter vorkommen, dann sprich mit Deinem Arzt darüber!

    Ich kenne das so nicht von mir, nicht in dem Ausmaß. Und es merkt auch keiner, ich wirke glaube ich ruhig oder man registriert mich ohnehin nicht so, wenn alle da sind. Das wird schon wieder. Danke nochmal.

  • Guten Morgen Elraine,

    ich hoffe es geht Dir wieder besser. Es wirkt auf mich wie eine Panikattacke. Keiner merkt was, die Brust verengt sich, Nervosität und eine diffuse Gefühlswelt. Vielleicht haben Dich die vielen Menschen um Dich rum überfordert?

    Gefühle sind ja nicht statisch sondern nur eine Momentaufnahme. Glaub nicht alles was Du denkst.

    Liebe Grüße

    Rina

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