wilde Hilde - Ich weiß nicht mehr weiter

  • Er war ja bei der Ärztin und sie hat gesagt daß er jetzt auf keinen Fall abrupt aufhören soll zu trinken. Ich habe das Gefühl seitdem ist es schlimmer geworden.

    1. Wenn ein Ihm Arzt sowas sagt, dann scheint er aber schon ganz schön tief drinnzustecken.

    und

    2. scheint diese Aussage für Ihn ein Freibrief zu sein um noch mehr zu saufen

    und

    3. hat er den Ratschlag " nur mit dem Schnaps " aufzuhören ganz sicher nicht von einem Arzt.

    dann wiederum sagt er wieder das er es das alles nur wegen mir und den Kindern tut.

    Das finde ich sehr generös von Ihm, am Ende sollst Du Ihm wohl dankbar sein das er das in Erwägung zieht?

    Von Eigenmotivation kein Wort. Und die ist entscheidend.

    Vergiss es einfach. Hoffen ist ja ganz schön, allerdings solltest Du das mit dem blauen Kreuz nicht warten lassen. Du brauchst ganz dringend einen Plan B .

    Gruss WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Hallo Hilde,

    ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen.

    Wenn er es nur wegen euch macht, schiebt er dir die Verantwortung zu, dann hat er auch gleich einen Schuldigen für den Mißerfolg.

    Das ist leider bei nassen Alkoholikern so, dass sehr oft versucht wird, andere für etwas verantwortlich zu machen.

    Zieh dir solche Schuhe niemals an.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • So, jetzt ist es soweit, mein Mann ist seit Montag früh in der Entgiftung. Ich bin sehr froh darüber, ich glaube ich hätte es keinen Tag länger ausgehalten. Er ist aktuell mit Tabletten eingestellt. Es ist ein komisches Gefühl für mich. Ich habe das Gefühl er ist total abgestumpft. Wenn wir miteinander sprechen, fragt er nur nach den Kids. Ich habe es Gefühl das ich ihm garnicht wichtig bin ... Oder sind das die Tabletten ? Wie läuft so ein Tag in der Klinik ab? Er darf auch nicht alleine raus bzw Besuch empfangen da er noch THC im Blut hat. Ein absolutes Gefühl Chaos .... Soll ich ihn einfach in Ruhe lassen ? Wie verhalte ich mich am besten ??? Ich möchte ihn ja auch nicht hängen lassen ... Ich hoffe ja auch irgendwie das wir das alles wieder hinbekommen.

  • Gib ihm Zeit! Signalisiere ihm, dass Du da bist, wenn er reden mag - aber lass ihn erstmal in Ruhe. Das ist jetzt ne harte Zeit für ihn. Nutz den Moment, um Dich um Dich selbst zu kümmern. Alles Gute für Euch!

  • THC ? Dann ist Alkohol nicht sein einziges Problem?

    Gruss WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Liebe Hilde,

    deine Geschichte bewegt mich sehr, ich kann zwischen den Zeilen viel lesen. Vermutlich weil mich viel an meine Situation von früher erinnert.

    Ich habe es Gefühl das ich ihm garnicht wichtig bin .

    Traue deiner Wahrnehmung.

    Wie verhalte ich mich am besten ??

    Indem du jetzt mal nur auf dich und die Kinder schaust. Ihr zur Ruhe kommt und du die Zeit nutzt, um einen Plan B zu entwickeln.

    Die Wahrscheinlichkeit, dass er geläutert aus dem Entzug kommt (vor allem, weil er es nicht für sich macht) ist sehr gering. Die Wahrscheinlichkeit eine dysfunktionale Beziehung wieder in gesündere Bahnen zu lenken...auch sehr schwer.

    Ich wollte lange nicht wahrhaben, dass ich Plan B benötige. Am Ende war ich froh, dass ich mich rechtlich informiert habe, in therapeutischer Begleitung war und Freunde und Familie um Hilfe gebeten habe.

    Ich wünsche dir und den Kindern, dass du für dich erkennst, dass dein Glück nicht von seinen Launen abhängig ist.

    LG,

    Kintsugi

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • Ich bin mir so unsicher. Ich traue mich das fast garnicht zu schreiben. Aber ja, ich habe noch Hoffnung das alles wieder gut wird. Obwohl es Momente gibt, wo ich denke das ich auch hervorragend alleine zurecht komme. Aber dann ist da wieder diese Angst. Die große weint aktuell viel, weil sie ihren Papa vermisst. Das tut mir so leid 😪 ich hoffe soooo sehr das es wieder so wird wie es mal war. Ich glaube ich bin noch nicht soweit mich nach einem Plan b zu schauen 🙈. Bestimmt halten mich jetzt viel für naiv aber ich hoffe mich kann auch irgendjemand verstehen.

  • Bestimmt halten mich jetzt viel für naiv aber ich hoffe mich kann auch irgendjemand verstehen.

    Jede co-abhängige kann dich verstehen 😉 klar kenn ich das und ich wollte auch lange keine Alternativen angehen. Zu diesem Zeitpunkt ist es wichtig, dass du für dich Grenzen erspürst. Wie viel bist du bereit zu geben, wann ziehst du einen Schlussstrich? Welche Konsequenzen kannst du dann auch wirklich umsetzen. Es ist ein Prozess und es ist wichtig dran zu bleiben und den Fokus auf dich zu richten. Wenn diese Beziehung dir nicht mehr gut tut, dann solltest du dich nicht abhängig fühlen bleiben zu müssen.

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • ich hoffe soooo sehr das es wieder so wird wie es mal war.

    das wird es nie wieder, egal ob er trocken und clean wird, oder nicht.

    Macht er nach der Entgiftung so weiter, dreht sich die Spirale weiter nach unten. Geschieht ein umdenken und er wird trocken, verändert er sich auch.

    Danach hast du einen anderen Menschen an deiner Seite.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Versuche doch, in den nächsten Tagen ein wenig zur Ruhe zu kommen.

    Und verschaff dir doch mal einen finanziellen Überblick.

    Hast du Zugriff auf Konten, Unterlagen, Steuerkram etc.?

    Du könntest dich doch mal unverbindlich beraten lassen bei sowas wie der Familienhilfe oder so.

    Damit du erstmal weißt, wie die Lage überhaupt ist.

    Und natürlich stünden dir und den Kindern Unterhalt zu, falls du dich trennen wollen würdest.

    Es ist auch völlig klar, dass du hoffst, dass er clean aus der Klinik kommt und das auch bleibt. Aber die Chance ist eben leider sehr gering.

    Wie ist denn da der Plan, ist er nur zur Entgiftung da oder macht er auch eine Entwöhnungstherapie etc.?

  • Soweit ich weiß möchte er auch in die Therapie gehen. Sein Bruder ist im Mai gestorben und das möchte er auch mit therapeutisch aufarbeiten. Wir haben getrennte Konten. Natürlich käme ich ohne Unterstützung nicht zurecht. Unterhält bekäme ich bestimmt nur den geringen Satz vom Amt. Mein Mann hat noch ein Kind für das er Unterhalt bezahlen muss.

  • Sein Bruder ist im Mai gestorben und das möchte er auch mit therapeutisch aufarbeiten

    Natürlich sollte er den Verlust des Bruders aufarbeiten, keine Frage.

    Geht aber eben nur mit klarem Kopf und nicht mal nebenher in einer evenetuellen Langzeittherapie für Alkohol.

    Das kann er dort sicherlich ansprechen, aber der Fokus bleibt erst einmal auf dem Alkohol.

    Alles andere wäre gleich wieder wischi- waschi, womit ich nicht den Tod des Bruders meine.

    Vielleicht ist da noch mal etwas anderes erforderlich, wie Trauertherapie, oder eine Trauergruppe.

    Egal was er da plant, dafür muß der Kopf klar sein.

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Du musst auch nicht ohne Unterstützung zurecht kommen!

    Lass dich doch beraten, welche Hilfen es gibt.

    Nur, damit du weisst, was vielleicht mal möglich ist.

    Und das ist etwas, was du jetzt selbst tun kannst. Ansonsten sitzt du ja jetzt quasi auf heißen Kohlen rum und hoffst darauf, dass sich bei deinem Mann was ändert.


    Ich habe auch wochen- und monatelang zwischen Hoffen und Bangen gelebt (zum Glück waren es letztendlich nicht viele Jahre, zumindest bis jetzt nicht). Mir hat es sehr geholfen, dass ich mir eine Art Liste der schlimmsten Ausfälle, Erlebnisse, Situationen und Abstürze meines Mannes gemacht habe. Um mir mal wirklich vor Augen zu halten, wie schlimm das war.

    Und ich bin auch immer erst wieder weich geworden, wenn es ihm leid getan hat, wenn er selbst eingesehen hat, dass es so nicht geht, wenn er so lieb und anhänglich war usw.

    Aber dann hab ich wieder an die schlimmen Situationen gedacht. Und dass ich das auf keinen Fall auf Dauer ertragen will. ICH wollte das nicht.

    Und für meine Kinder wollte ich das schon gar nicht. Wobei man da wirklich aufpassen muss, dass man die Kinder nicht vorschiebt (heile Familie, er ist so ein toller Vater usw). Ja, kann alles stimmen, aber wenn man ehrlich ist, sind oft nicht die Kinder der Grund (oder der Hund, oder die schöne Wohnung, oder die kranke Mutter, oder oder oder), weshalb man bleibt, sondern weil man selbst nicht alleine sein und den Mann aufgeben will.

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