• Ups da habe ich wohl was ohne Punkt und Komma gelesen und was überlesen und gedacht das Hartmuts Text noch deiner wäre. Meine komplette Antwort kann ich jetzt auch nicht mehr löschen oder?

  • Na denn, lassen wir es mal so stehen.

    Wenn ich so über deinen letzten Beitrag nachdenke Hartmut,kommst du mir gerade so menschlich rüber. Auch du hattest Erwartungen vor 20 Jahren von deinem nüchtern sein und kannst dich heut noch in uns hineinversetzen

  • joline : Alle haben sie berichtet mit einer wahnsinnig motivierten und fröhlichen Stimme/Stimmung, wie toll es denen doch geht. Wie gesünder sie sich fühlen wie toll sie aussehen......

    ja, das stimmt schon, das nervt manchmal. aber mal ganz ehrlich, morgens aufzuwachen und KEINEN kater zu haben und kein unglaublich peinliches gefühl , was man wieder für schrott erzählt/gemacht hat, das ist doch schon ganz schön viel wert. da kann man dann schon auch mal fröhlich sein ...

    Abstinent seit dem 22.9.2023

  • Nach vier Monaten weiß ich kaum noch was ein Kater ist, zumal ich auch selten einen schlimmen hatte. Nur nichts durcheinander trinken war mein Motto. Ins Fettnäpfchen trete ich manchmal immer noch, was im Nachhinein peinlicher ist weil nüchtern gewesen. Erst nachdenken dann reden, muss jetzt mein Motto sein.

    Hatte bis jetzt noch keine cravelings, mein Suchtgedächtnis meldet sich seltenst. Da fällt mir ein ,ich sollte mir den Notfallkoffer regelmäßig durchlesen. Es ist alles zu einfach um wahr zu sein. Aber auch darüber kann ich nicht wirklich froh sein.

    PS. Möchte weder hier noch in meinem threat getrübte Laune verbreiten, denn die habe ich auch nicht

  • Alle haben sie berichtet mit einer wahnsinnig motivierten und fröhlichen Stimme/Stimmung, wie toll es denen doch geht. Wie gesünder sie sich fühlen wie toll sie aussehen......

    In welchem Werbefilm war das, und wie viel Kohle haben sie dafür bekommen? ;)^^

    Meinen Glückwunsch zu 4 Monaten Abstinenz! :thumbup:

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • 4 Monate sind schon richtig gut. Aber auch die Monate danach hatten einige Überraschungen für mich parat. Das Suchtgedächtnis schlief nie. Also immer schön Augen auf, den Alkohol nicht unterschätzen, sich den Respekt vor der Krankheit bewahren, dann wird es schon.

  • Hallo Paul,

    bei Dir im Thread ist es witzig, ich glaube hier bleibe ich :mrgreen:

    aber mal ganz ehrlich, morgens aufzuwachen und KEINEN kater zu haben und kein unglaublich peinliches gefühl , was man wieder für schrott erzählt/gemacht hat, das ist doch schon ganz schön viel wert

    Das war auch ein ganz wichtiger Punkt für mich und ist es auch jetzt noch. Nicht mehr für etwas schämen müssen. Ich habe oft Dinge gesagt oder gemacht, was nüchtern niemals der Fall gewesen wäre.

    Über das eigene Handeln wieder die Kontrolle zu haben, einen klaren Kopf zu behalten, ist mir unendlich viel wert.

    LG Cadda

  • Cadda ja, das ist ein wirklich motivierender antrieb.

    kennst du das? in nassen zeiten, wachst du morgens auf und da gibt es diesen einen moment, wo alles gut ist, die welt ist unschuldig und du auch und dann -wumms- sausen die erinnerungen der letzten nacht (oder was davon übriggeblieben ist) unerbittlich und gnadenlos in dein bewußtsein hinein . und du denkst dir, nein, nein, nein! und das schlimmste ist: wenn du dir einen finger gebrochen hast, dann heilt der irgendwann. aber diese superpeinlichen erlebnisse, die bleiben für immer, die verblassen nicht, die kann ich nur in einen dicken stahlschrank einsperren und hoffen, dass ich die zahlenkombination irgendwann vergesse.

    da bin ich echt froh, dass das vorbei ist .... .

    Abstinent seit dem 22.9.2023

  • Ja Paul, das kenne ich absolut! Das sind Sachen gewesen, die mir im Nachhinein immer noch so unangenehme Gefühle bereiten können, dass ich es auch hier nicht schreiben würde. Ich hab manchmal schon versucht, mich selbst zu retten, indem ich z. B. einer Freundin mein Handy gegeben habe und all solche Sachen. Gebracht hat es am Ende nicht wirklich viel.

    Ich habe mir immer wieder vorgenommen: Wenn Du heute das Bedürfnis hast etwas zu schreiben, oder zu sagen bei persönlichen Begegnungen, dass ich dann immer bis zum nächsten Tag warte, ob ich das dann immer noch möchte. Es hat nie geklappt. Weil ich zu dem Zeitpunkt so überzeugt davon gewesen ist, dass ich es auch am nächsten Tag noch sagen wollen würde, dass ich es in dem Moment über Bord geworfen habe, mit dem abwarten.

    Wenn ich denke "Ich bin ein anderer Mensch gewesen" versuche ich mich zu stoppen und mir zu sagen, dass Alkohol keine Entschuldigung ist. Wie oft habe ich zu hören bekommen "Alkohol ist keine Entschuldigung für Dein Verhalten". Stimmt war es auch nicht, denn ich hätte ja nicht trinken müssen, dann wäre es nicht passiert. Was ich aber mit Gewissheit sagen kann ist, dass ich Dinge entschieden, gemacht und gesagt habe, die ich nüchtern NIEMALS und zwar nicht mal ansatzweise gemacht hätte. Insofern ist Alkohol für mich zwar keine Entschuldigung gewesen, weil ich es hätte vermeiden können in dem ich nicht trinke, aber definitiv eine Erklärung.

    Ich bin unendlich froh, seit dem ich nicht mehr trinke, der Mensch zu sein, mich wie der Mensch zu verhalten, der ich eigentlich bin. Meine Werte zu vertreten und nach ihnen zu leben. Ich habe das während meiner Sucht nicht getan, also nach meinen Werten gelebt. Grundsätzlich schon, weil ich ja auch immer nüchterne Tage dazuwischen hatte, aber in dem Moment, wo ich voll war, konnte ich das nicht mehr. Weil mein besoffenes Denken mir etwas anderes vorgekaukelt oder "befohlen" hat.

    Es ist widerlich gewesen. Umso größer ist jetzt mein Gefühl der Freiheit. Und das gebe ich auch nie wieder her. Und ich werde es auch nicht gefährden, nur weil ich an einem Abend vielleicht mal das Gefühl habe, nicht mehr so den Anschluss zu haben. Dieses Gefühl habe ich auch nicht mehr. Ich beziehe das eher auf das, was ich hier bei Dir im Thread öfter gelesen haben. Am Anfang mag das noch so sein, aber das wird sich sicherlich auch bei Dir verändern, wenn Du mal auf Deinem Zimmer sitzt, während andere sich treffen. Schau dann einfach, was Dir erspart bleibt, anstatt zu schauen, was Du vielleicht verpassen könntest.

    Klar würdest Du nüchtern diese Dinge nicht tun. Aber es ist halt manchmal ein Risiko, ob man eben seine Nüchternheit weiter gut und zufrieden leben kann, wenn man es af die Probe stellt. Deshalb schaue ich mir vor jeder Situation an, wie es mir geht, wie sicher ich mich fühle usw. und im Zweifel bleibe ich zu Hause und freue mich einfach, dass ich frei bin :)

    LG Cadda

  • ja, und das führt dazu, dass du nicht mehr schutzlos und ausgeliefert bist. das. war für mich mit das schlimmste, dass ich zwar nichts mehr trinken wollte, aber eine instanz in mir war jeden tag stärker und hat mich so hilflos gemacht. das ist jetzt weg und selbst wenn das fiese suchtgedächtnis wieder einflüstert, habe ich meine methoden, um es zum schweigen zu bringen. aber da ist es .... .

    Abstinent seit dem 22.9.2023

  • gestern: erster frühlingstag. draussensitzwetter. angenehm mit einem capuccino.

    bis herr suchtgedächtnis sich ungefragt dazu setzt: na, mein freund. perfektes aperol-sprizz-wetter. wie letztes jahr um diese zeit.

    ich: lass mich in ruh.

    herr s.: wie sagte schon harald juhnke? was ist glück? keine termine und leicht einen sitzen! (haha)

    Ich: du meinst, den harald juhnke, der sich ins delirium gesoffen hat? den harald juhnke, den ich damals im theater nicht gesehen habe, weil er zu besoffen war und nicht auftreten konnte?

    herr s.: sei nicht so humorlos, ich hol dir einen aperol und dann wirst du lockerer.

    ich bin aufgestanden und habe den idioten sitzen lassen. war dann walken und das war die definitiv bessere entscheidung: bewegung., die vögel haben gesungen, der ruhige dahintreibende fluss hat mich beruhigt, das laufen hat mich ins lot gebracht.

    überraschend war, wie überfallartig und ohne vorwarnung das suchtgedächtnis da war. nachmittags draussen im cafe, da hätte ich nicht damit gerechnet! erst im nachhinein war's mir klar: erste sonnentage waren immer aperol sprizz tage. naja, nach dem ersten geburtstag, dem ersten weihnachten, dem ersten silvester, dem ersten urlaub ..., nun also der erste frühlingstag ohne alkohol. wieder eine erfahrung gemacht und auf der achtung-seite eine notiz niedergeschrieben.

    euch allen einen schönen restsonntag und passt auf euch auch!

    Abstinent seit dem 22.9.2023

  • Mein Suchtgedächtnis meldete sich gerne, wenn ich in Situationen kam, in denen ich früher gertunken habe. Genau das lese ich bei Dir auch.


    Die Gewohnheiten (bestimmte Situation = Konsum) müssen halt umprogrammiert werden. Geholfen hat mir, die Verknüfung zwischen Situation und Trinken zu erkennen und mich im Vorfeld einer solchen Situation auf mögliches Trinkverlangen vorzubereiten. Hatte ich esschon vorher auf dem Schirm, dass ggf. das Suchtgedächtnis herumzicken kann, lief es für mich zumeist wie am Schnürchen.


    Dies nur als kleiner Tipp, der mir sehr geholfen hat. Vorbereitung war für mich die "halbe Miete."


    Heutzutage benötige ich diese Strategie nicht mehr, da ich schon mehrfach allen Situationen begegnet bin, in denen ich früher getrunken hatte.

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