berniesu - Vorstellung

  • Hallo,

    ich bin Mama und lebe mit meinem Mann schon ein paar Jährchen zusammen. Ich möchte zu Beginn nicht zu viel schreiben da ich noch etwas bedenken habe.

    Ixh vermute aber mein Mann hat ein Alkohol Problem.

    Leider weiß ich nicht wie lange das schon kästen in der garage stehen, da er eigentlich nur zum rauchen rausgeht und jeden abend wenn die kinder im bett sind.

    Lt seiner Meinung ist ein Bier am tag wie Wasser, da es gut tut und schmeck auf Nachfrage.

    Weshalb ich mich hier vorstelle ist nun meine Panik und der Schock der Entdeckung. Seit 2 Wochen kontrolliere ich die Kästen täglich und es fehlen täglich 8 0,5er Flaschen pils! Schüttet er die weg? Ich merke manchmal dass er nach Alkohol riecht, seine Augen glasig sind, aber er verhält sich weitgehend komplett normal. Ist das nicht viel? Müsste man da nicht unter dem Tisch liegen?

    Neben seiner Müdigkeit, teilweise Launig und genervt, ist er ein ganz lieber netter Papa der den Rasen mäht und draußen im Garten werkelt.

    Sehe ich Gespenster? Passiert das wirklich alles gerade? Es ist auch angetrunkener und leerer Alkohol im haus/Büro aufgetaucht.

    Wir streiten seit einiger Zeit auch massiv. Das liegt mir auch schwer im Magen ob es deswegen so viel ist.

    Ich weiß nicht mehr weiter. Ich möchte einfach nur noch die Augen schließen und beten dass alles ein Traum ist.

    Das kann doch nicht wahr sein????? Mit so viel Bier im Körper könnte man doch nicht radfahren mit einem Kind drauf oder die Kinder mit dem Auto rumfahren??????

    Ich brauche hilfe und eine Erklärung für das unerklärliche. Ich verstehe das nicht

  • P.s.

    Alkohol im Haus ist auf Schnaps wie geschenkten Gin wiskey etc bezogen.

    Mein bauchgefühl sagt mir dass er schon lange mehr trinkt und mich dauerhaft nur beruhigt und anlügt. Und auch meine Wahrnehmung/Gefühle absichtlich als kleinlich übertrieben und unwichtig darstellt

  • Guten Abend berniesu,

    willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    Leider ist es so, dass sich viele Geschichten der Angehörigen bei uns im Forum ähneln.

    Und 4 Liter Bier am Tag sind schon eine Menge an Alkohol und Flüssigkeit, die Dein Mann pro Tag zu sich nimmt.

    Vertraue auf Dein Gefühl, meist trügt es einen nicht. Die meisten Alkoholiker versuchen ihren Konsum zu verschleiern.

    Alkohol ist ein Nervengift und verändert die Persönlichkeit. Du hast schon festgestellt, dass er übellaunig und ungeduldig geworden ist.

    Möchtest Du Dich im offenen Bereich mit den anderen Angehörigen austauschen?

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Anklicken und kurz etwas dazu schreiben.

    Wir werden Dich dann freischalten und Dein Thema zu "Erste Schritte für Angehörige"
    verschieben.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo berniesu,

    Herzlich willkommen in unserer Onlineselbsthilfegruppe. Gut das du dich hier angemeldet hast.

    Mein bauchgefühl sagt mir dass er schon lange mehr trinkt und mich dauerhaft nur beruhigt und anlügt. Und auch meine Wahrnehmung/Gefühle absichtlich als kleinlich übertrieben und unwichtig darstellt

    du hast scheinbar ein sehr gutes Bauchgefühl. Es ist oft so, dass nasse Alkoholiker die Wahrnehmungen ihrer Angehörigen kleinreden wollen. Vertrau darauf, was du siehst.

    Schüttet er die weg? Ich merke manchmal dass er nach Alkohol riecht, seine Augen glasig sind, aber er verhält sich weitgehend komplett normal. Ist das nicht viel? Müsste man da nicht unter dem Tisch liegen?

    Also ich glaube nicht, dass er sie wegschüttet, wenn er sich noch normal verhält, deutet das auf eine hohe Alkoholtoleranz hin, und er wird wie du vermutest schon länger trinken.


    Leider mußte ich von dir einen Beitrag herausnehmen, da es für dich wichtig ist, erst einmal selbst hier anzukommen. Die ersten 4 Wochen solltest du nicht im Vorstellungsbereich schreiben.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo,


    ich habe dich für die offenen Forenbereiche freigeschaltet, und verschiebe dein Thema dorthin. Dort kannst du dich jetzt austauschen, aber bitte denk daran in den ersten 4 Wochen nicht im Vorstellungsbereich zu schreiben.

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • bernisu, Du hast bereits Deinen Mann auf die Trinkmenge angesprochen und er hat sie geleugnet. Leider ist es so, dass nur der Alkoholiker seine Sucht stoppen kann.

    Da helfen weder gute Worte noch viel Liebe. Im Grund kannst Du nur für Dich und die Kinder versuchen das Beste aus allem zu machen.

    Versuchen einen Weg zu finden, damit ihr wieder Ruhe und Zufriedenheit in Euer Leben bekommt.

    Wie das aussieht, das wirst Du im Laufe der Zeit und beim Lesen in unserem Forum entscheiden.

    Lies Dich bei den anderen Angehörigen ein, es wird Dir aufzeigen, Du bist nicht allein mit diesen Problemen.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Gestern 10 Bier (5liter) heute ist sein Opa gestorben 14 Bier.

    Natürlich hatte ich eine Idee im Kopf.

    Man muss dem Mann doch sagen können dass er so viel trinkt und seinen Körper kaputt macht. merkt er es vielleicht garnicht, hat er sich von seiner Realität so abgekoppelt. Nach dem Motto: Wenn ich wegschaue dann sieht es auch kein anderer?

    Nur wie spreche ich es an?

    Und macht es dann klick? Ud man machtsich wenigstens Gedanken?


    Nein. Es werden wahrscheinlich wieder ausflüchte oder kleinteden sein und am Ende bin ich schuld weil ich ihm hinterherspionirt habe? Genau wie vor 9 Jahren der gelogene Vorsatz rauchfrei zu werden.

    Das wäre sehr traurig, denn diese Auseinandersetzun kann ich psychisch mit 3 kleinkindern aktuell nichtmachen.


    Ich versuche es mal mich etwas querzulesen, denn viel Zeit und Nerven habe ich aktuell nicht mehr

  • Guten Morgen bernisu,

    hoffentlich hast Du noch etwas Ruhe finden können. Heute gibt es ja eine Stunde mehr, dank der tollen Zeitumstellung. ;) Aber Kinder registrieren das natürlich nicht. Da dauert es eine Weile, bis die Umstellung passt.

    Mit 3 kleinen Kindern ist der Alltag sehr lang und anstrengend und dann noch ein Mann, der säuft.

    Entschuldige die Ausdrucksweise, aber diese Menge an Bier ist schon kein trinken mehr.

    Und macht es dann klick? Ud man machtsich wenigstens Gedanken?

    Sprich ihn an. Aber ich habe mir immer Gedanken gemacht, dass ich zu viel saufe. Und habe trotzdem Jahre gebraucht, um aus dieser Sucht herauszukommen.

    Du kannst ihm sagen, dass Du Angst um ihn hast, dass er seine Gesundheit ruiniert und dass Du unglücklich bist. Mein Mann hat mir damals gesagt, wie sehr er sich wünscht, dass ich endlich mit dem Saufen aufhöre. Das ist dann irgendwann zu mir durchgedrungen, als ich körperlich und seelisch nicht mehr konnte. Aber erst dann, als ich meinen Tiefpunkt erreicht hatte.

    Oftmals wird beschwichtigt, dass man ja nur Bier trinkt, aber auch Bier ist Alkohol, man ruiniert seine Gesundheit und wird richtig besoffen damit.

    Es ist gut, dass Du zu uns gefunden hast, lies Dich ein und stelle hier Deine Fragen, es ist immer jemand da, der Dich liest und Dir antwortet!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Berniesu,

    dein Bauchgefühl trügt wohl leider nicht. Die Menge Alkohol und die Veränderungen die du beschreibst sprechen eine deutliche Sprache.

    Das ganze ist ein schleichender Prozess. Der Betroffene muss seine Trinkmenge immer weiter erhöhen um den gleichen Effekt zu erzielen. Wenn die Angehörigen es bemerken trinkt der Betroffene meist schon lange.

    Du kannst sicher versuchen mit ihm zu reden und ihm deine Sorgen und Ängste mitteilen. Die Entscheidung sich Hilfe zu suchen muss dein Mann selber treffen.

    Sehr sehr viele Abhängige funktionieren noch Jahre. Sie gehen arbeiten, erledigen ihre Sachen im privaten Bereich und kaum jemand merkt etwas. Irgendwann funktioniert das aber nicht mehr.

    Lies hier viel in den Beiträgen von Betroffenen. Das hat mir geholfen die richtige Entscheidung für mich zu treffen.

    LG

  • Hallo ihr lieben,

    Ich habe versucht mich im Forum mal etwas zurecht zu finden. Leider komm ich nicht so ganz klar wie ich etwas spezielles suche und lese mich etwas quer durch verschiedenste Threats.

    Jedoch sind bei mir noch spezielle Fragen offen die mich sehr umtreiben die Tage.

    Mit 3 kleinen Kindern ist der Alltag sehr lang und anstrengend und dann noch ein Mann, der säuft.

    Entschuldige die Ausdrucksweise, aber diese Menge an Bier ist schon kein trinken mehr.


    Hallo Elly,

    Ja ich empfinde es auch als sehr viel und frage mich ob das real sein kann. Ich habe so viele Fragen. Wie war das in deiner Situation? Hat man es dir angemerkt? Fühltest du dich "normal" oder war es eher eine Fassade in dem Moment vor dem anderen?

    Es stehen seit heute schon die nächsten 3 vollen Kästen im Versteck. Er trinkt zwischen 5 und 9 Bier täglich im Moment, ab ca 15 bis 21 Uhr. Ich merke ihm fast überhaupt nichts an!!!!! Ok heute abend rieche ich den Alkohol sehr. Darf/kann man überhaupt Autofahren? Hat man trotzdem die gleichen Promille im Blut? Er fährt zur Arbeit, kinder herum, die Familie spaziere etc.

    Du kannst sicher versuchen mit ihm zu reden und ihm deine Sorgen und Ängste mitteilen. Die Entscheidung sich Hilfe zu suchen muss dein Mann selber treffen.

    Lies hier viel in den Beiträgen von Betroffenen. Das hat mir geholfen die richtige Entscheidung für mich zu treffen.

    Hallo Mollyfisch,

    Ja ich werde ihn definitv schon morgen darauf ansprechen da ich sonst kaputt gehe in dieser vermeintlich heilen Blase des Ignorierens. ich mache mir keine allzu großen Hoffnungen. Aber ich habe schon gelesen unbedingt vormittags! Da der Alkohol noch nicht so viel Oberhand hat.

    Hast du Beiträge quer gelesen oder gab es etwas nachdem du suchen konntest das deinem Fall ähnlich ist?

    Einmal editiert, zuletzt von berniesu (1. November 2023 um 21:11)

  • Heute hatten wir ein Gespräch über allgemeinen Streit und wie die Beziehung besser werden könnte. Ich habe ihn gefragt ob er weiß was ich an ihm nicht mag. Er wusste sofort es ist Rauchen und Alkohol da ich das ja in letzter Zeit öfter gesagt hatte. Auf die nächste Frage ob er mir etwas sagen möchte, reagierte er sehr ehrlich unwissend und es ging auf ein anderes Thema. könnte es sein dass er die extreme Menge wirklich nicht sieht und meint ich wisse ja dass er einen normalen Konsum von 1 Liter Bier täglich hat?

    Ich fühle mich momentan als hätte mich mein Mann betrogen. Der Alkohol das gleiche wie eine andere Frau. Dieses Thema geistert nun umher und man weiß nicht wie ansprechen. Gibt er die "Affaire" zu oder leugnet er dass er eine andere hat? Man hat kein Vertrauen mehr, er hat gelogen, versteckt, vertuscht.....

    Die meiste Zeit ist er in der Garage, in seinem Büro oben oder hängt am Handy,ist nicht wirklich anwesend. Dann gibt es aktuell Momente in denen er es versucht. Er unternimmt schöne kurze Sachen mit uns, spielt kurz mit den Kindern...

    Aber es ist anders als früher, das habe ich auch gelesen. anstrengender, gekünstelter, schneller vorbei, keine Geduld usw.

    Es macht auch sehr betroffen und traurig wenn man zu Beginn einer Geschichte eine ähnliche Ausgangslage liest, in der Angst und Hoffnung vorherrscht und am Ende, nach zb 1 Jahr die Papiere für die neue Wohnung unterschrieben sind.

  • Wie war das in deiner Situation? Hat man es dir angemerkt? Fühltest du dich "normal" oder war es eher eine Fassade in dem Moment vor dem anderen?

    Guten Abend bernisu,

    zumeist habe ich erst ab Nachmittag, bzw. Abend getrunken. Allein im Keller. Natürlich hat es mir mein Mann angemerkt. Meine Kinder haben mir später gesagt, dass sie nichts mitbekommen haben. Als die Kinder größer wurden und länger aufblieben, da habe ich mich sehr zurückgehalten und mein Mann hat sich um die Kinder gekümmert.

    Es wusste fast niemand, dass ich alkoholabhängig war. Nur ganz enge Freunde waren im Bilde.

    Er trinkt zwischen 5 und 9 Bier täglich im Moment, ab ca 15 bis 21 Uhr. Ich merke ihm fast überhaupt nichts an!!!!! Ok heute abend rieche ich den Alkohol sehr. Darf/kann man überhaupt Autofahren? Hat man trotzdem die gleichen Promille im Blut? Er fährt zur Arbeit, kinder herum, die Familie spaziere etc.

    Als ich noch gesoffen habe, bin ich kein Auto mehr gefahren, sobald ich etwas intus hatte. Allerdings kann ich mich von Restalkohol am Morgen, wenn ich zur Frühschicht gefahren bin, nicht ganz freisprechen.

    Wenn Dein Mann jeden Tag trinkt, hat er immer noch Restalkohol im Blut, wenn er wieder trinkt. D.h. eine Berechnung ist im Grunde gar nicht möglich.

    Tatsache ist aber, dass er sich und andere gefährdet, wenn er alkoholisiert Auto fährt.

    Hast Du einen Führerschein?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hast du Beiträge quer gelesen oder gab es etwas nachdem du suchen konntest das deinem Fall ähnlich ist?

    Hallo Berniesu,

    ich habe hier sehr viel gelesen und habe unsere Situation in ganz vielen Beiträgen wiedererkannt. Leider musste ich hier auch erkennen und letztlich verstehen das der Kampf den ich damals führte aussichtslos war, da seine Einsicht bzw. die Bereitschaft gegen die Sucht anzugehen nicht da war. Das war nicht das was ich eigentlich lesen wollte. Es gab auch einige Antworten die mir nicht gefallen haben. Am Ende hat mir das aber geholfen doch den endgültigen Schlussstrich zu ziehen.

    Es stehen seit heute schon die nächsten 3 vollen Kästen im Versteck. Er trinkt zwischen 5 und 9 Bier täglich im Moment, ab ca 15 bis 21 Uhr. Ich merke ihm fast überhaupt nichts an!!!!! Ok heute abend rieche ich den Alkohol sehr. Darf/kann man überhaupt Autofahren? Hat man trotzdem die gleichen Promille im Blut? Er fährt zur Arbeit, kinder herum, die Familie spaziere etc.

    Ob er noch Restalkohol am Morgen hat kann ich dir nicht sagen, bist du sicher das erst nachmittags anfängt mit trinken.

    Irgendwann bemerkte ich bei meinem Ex ein starkes Zittern am morgen. Bis dahin wollte ich es irgendwie nicht wahrhaben das er alkoholabhängig ist. In dem Moment wurde es mir leider sehr bewusst. Ich möchte gar nicht wissen wie lange mein Ex schon mit einem gewissen Promille-Gehalt gefahren ist und wie oft ich da auch mitgefahren bin. Wenn er nach Hause kam mit Fahne dann ist er ja auch gefahren. Wir wohnen auf dem Land, er war im Außendienst tätig.

    LG

  • Guten Morgen ihr lieben,

    Hast Du einen Führerschein?

    Ja ich habe einen Führerschein, bin aber nicht immer so mobil da ich noch ein Baby zu Hause habe. Ich muss das stoppen, so geht es nicht weiter.


    bist du sicher das erst nachmittags anfängt mit trinken.

    Irgendwann bemerkte ich bei meinem Ex ein starkes Zittern am morgen. Bis dahin wollte ich es irgendwie nicht wahrhaben das er alkoholabhängig ist. In dem Moment wurde es mir leider sehr bewusst.


    Ob er früher trinkt konnte ich bis jetzt nicht beobachten. Gestern waren es 14 Bier, also 7 Liter. Und er wirkte leicht betrunken abends. Ich hoffe dass er bald körperlich zusammenbricht, also der Körper ein Machtwort spricht und sich schützt. Das dürfte doch kein Mensch lange mitmachen.

    Ich werde auf ein zittern achten.


    Bis dahin versuche ich mal in mich zu gehen und ein Gespräch zu suchen heute.


    Liebe Grüße Bernie

  • Ich hoffe dass er bald körperlich zusammenbricht, also der Körper ein Machtwort spricht und sich schützt. Das dürfte doch kein Mensch lange mitmachen.

    Also das habe ich auch gehofft. Mein Ex war auch mehrmals im Krankenhaus wegen Magenbeschwerden. Die hatte er eigentlich die letzten Jahren immer wieder. Geändert hat sich nichts.

    Ich habe noch ganz andere Dinge gehofft. Die traue ich mich hier gar nicht zu schreiben.

    Das war einfach Verzweiflung weil ich hoffte so das "Problem" zu lösen und nicht den Schritt der Trennung gehen zu müssen.

    Was denkst du passiert wenn sein Körper ein Machtwort spricht? Wahrscheinlich ist er sich der Risiken bewusst und trinkt trotzdem. Würde es für dich etwas ändern? Die Sucht wäre je trotzdem da.

    LG

  • mollyfisch

    Hallo 🙋‍♀️,

    ja und nein. Es würde keinen Unterschied machen für die Situation. Nur für mein Gefühl. Es kann sein dass er seit langem weniger trinkt, also 3 Bier pro Tag maximal? Oder gar nicht? Aber seit kurzem vielleich mehr? Und der körperlich Zustand würde mir etwas darüber aussagen wie lange der Suchtzustand bereits läuft.


    @alle

    Ich hätte mal eine komplizierte Frage an euch.

    Ich lese immer von Verhaltensweisen eines alkoholkranken Menschen die auftreten können.
    Manche täuschen und tarnen bis es nicht mehr geht. Und wenn es arg wird, dann leidet die Arbeit, sie können keine Termine einhalten, beleidigen oder werden aggressiv, stolpern durch sie Gegend usw....
    Co abhängige schützen den Partner oft, lassen sich Dinge gefallen, leiden mit, als Beispiel.


    Ich habe eher das Gefühl langsam verrückt zu werden, als wäre ich suchtkrank. Bitte, kann mir irgendjemand sagen was bei mir abgeht? Oder hat jemand auch so etwas erlebt?

    Zum Hintergrund: er ist immer seeeehr kontrolliert und gefühlsarm/kalt, schon immer. Jetzt ganz besonders. Bei Probleme oder Streit wird ignoriert oder 2 Minuten später alles was war übergangen, zum Alltag zurück als wäre nie etwas gewesen.

    Das zermürbt. Seit ich natürlich sicher bin dass da ein Alkoholproblem ist und ich wieder mit meinen Gefühlen und Hilfegesuchen alleine bin, werde ich sehr schnell aufbrausend. Bin wütend auf ihn und schreie dafür die Kinder wegen Nichtigkeiten an. Kann kaum lachen, mich nicht konzentrieren. Ich liege auf der Couch und merke wie meine kraft nachlässt, wache nachts auf und kann nicht mehr schlafen, motze meinen Mann an weil alles was er sagt mich nervt. Sehe ihn an und denke nur "ist grad Alkohol oder restalkohol in dir?"
    Mein Mann hingegen ist gerade die Ruhe in Person. Macht und tut, werkelt tagsüber. Ist lieb zu den Kindern. Strengt sich an. Und das mit täglich 7 bis 10 (0.5l) Bier pro Tag.

    Bin ich der schlechte Mensch? Ich weiß selbst dass das nicht in Ordnung ist!


    Unser Gespräch lief übrigens sehr gut. Ich konnte ihm klar machen dass ich bescheid weiß über alles, auf Augenhöhe. Er war schockiert über die Menge und meinte er beobachtet es und dass es so nicht gehen kann. Jedoch war eine seiner ersten Fragen ob er jetzt Angst haben muss wenn er von der Arbeit heimkommt dass ich meine er hat schon etwas getrunken, da ich ihm nicht mehr vertraue jetzt.

    Das, und die etwas versteckten Kästen sprechen ja eigentlich nur eine Sprache. Er möchte weitermachen.

    Ich sagte ihm aber dass er gerne trinken darf da ich eh weiß dass er trinkt. Er soll sich bitte einfach nur Gedanken machen wie es für ihn weitergeht.
    Aktuell hat er es vermutlich verdrängt und vergessen.

    Oh ich merke gerde dass es sehr viele Gesprächsdetails sind. Leider kann ich mein Anliegen nicht schwammiger formulieren.
    Bitte gebt mir Bescheid ob ich Stellen lieber editieren sollte?

  • Hallo berniesu,

    Alkoholiker ist eine Krankheit. Es finden Veränderungen im Kopf statt, die nicht rückgängig zu machen sind. Dadurch verlierst Du einerseits die Kontrolle über das Trinkverhalten und die Psyche verändert sich.

    So wie Du deinen Mann beschreibst, ist er ein Spiegeltrinker. Diese benötigen immer einen Grundpegel, dann funktionieren sie. Das sie sich mal ganz abschiessen, ist selten. Sie brauchen mit der Zeit immer mehr um ihren Grundspiegel zu halten. Dabei haben sie natürlich so viel Alk im Blut wie normale Menschen. Man merkt dem Spiegeltrinker das aber nicht an. Fällt ihr Pegel, fangen Entzugserscheinungen an. Ich weiß wovon ich rede, ich war Spiegeltrinker. Ich bin nachts zitternd und mit 130er Rihepuls aufgewacht. Tagsüber war die Hölle da ich tagsüber nie getrunken hatte. Das ist aber ein anderes Thema.

    Es wird sich nur so viel ändern, das er immer mehr trinken wird. Und das darf er auch. Es ist in Deutschland nicht verboten, sich tot zu trinken. Und da er volljährig ist, hast Du ihm das auch nicht zu verbieten.

    Du kannst ihm vor die Wahl stellen: Du oder der Alkohol. Aber sei nicht zu enttäuscht, wenn er sich für seine Geliebte, den Alkohol entscheidet. Das ist nämlich in der Regel so. Sein Gehirn, die Sucht lässt nichts anderes zu. Erst wenn er für sich persönlich ganz unten angekommen ist, wird er eventuell seine Sucht ernsthaft angehen.

  • Hallo berniesu,

    oh ja, ich verstehe dich gut.

    Diese Gefühle kenne ich noch sehr gut aus meiner ersten Ehe. Dieses nicht Wahrnehmen, einfach Übergehen meiner Probleme, Aussagen usw haben mich sehr klein und wertlos fühlen lassen. So, als wäre ich nicht da, wäre ich nicht wert, dass meine Befindlichkeiten und so jemanden, ihn, interessieren.

    Dadurch wurde ich immer hilflosen, immer verwirrter und fühlte mich machtlos und wertlos und ausgenutzt.

    Mein Mann hingegen ist gerade die Ruhe in Person. Macht und tut, werkelt tagsüber. Ist lieb zu den Kindern. Strengt sich an. Und das mit täglich 7 bis 10 (0.5l) Bier pro Tag.

    Das soll dir wohl zeigen, dass du " ballaballa" bist, dass er alles im Griff hat und du maßlos übertreibst. Ja, sowas kenne ich auch. Und ich war von all dem völlig verdreht und verunsichert. Das ist eine Taktik, die öfter von Alkoholikern angewandt wird aber auch von Menschen mit Persönlichkeitsstörungen.

    Und jetzt kommt's..

    Bin ich der schlechte Mensch? Ich weiß selbst dass das nicht in Ordnung ist!

    NEIN, bist du nicht. Aber der Zweck solchen Verhaltens ist, dass du dich genau so fühlen sollst.

    Du hast nicht zu viel an Gesprächsinhalten geschrieben. Du findest das, was du geschrieben hast, in sehr vielen Threads hier wieder. Denn so passiert es eben ganz oft.

    Also nochmal: du bist nicht schuld, du bist nicht blöd. Du reagierst auf Trigger, die er dir vorgibt.

    Liebe Grüße Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

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